Seitdem ich aus Uganda zurück bin, kribbelt es mir in den Fingern und ich ertappe mich dabei, mir Lodgen in Kenia und Tansania anzusehen. Gerne würde ich nochmal in die Mara, nach Amboseli und natürlich auch in die Serengeti.
Meine erste Reise nach Ostafrika liegt eine ganze Zeitreise zurück, 1997 flog ich für 14 Tage pauschal nach Kenia. Wir nahmen an einer organisierten Rundreise ( Safari) teil und vertrödelten die zweite Woche in einem All In Resort in Nord Mombasa am Kikambala Strand.
Damals gab mir mein Vater seine Videokamera und eine Spiegelreflex anno 1978, total analog…. mit.
Die Fotos habe ich jetzt mal herausgekramt, gescannt und tatsächlich…ein kleiner Bericht lohnt doch noch. Zum Teil sind die Bilder sogar recht schön und mit ein bissel digitales Aufpeppen noch zeigbar. Sogar unsere Lodgen existieren noch, das Interieur hat sich allerdings sehr verändert, vermutlich haben die Anlagen nicht nur ein Facelifting in den vergangenen Jahrzehnten erhalten.
Wir flogen mit LTU, über Düsseldorf nach Mombasa.Dort war unsere Tortur natürlich noch nicht zu Ende, unsere Rundreise begann nämlich in Nairobi. Also stiegen wir in eine kleine Eagle Aviation ( Propellermaschine) und erfreuten uns an den Hinweis, dass auch auf diesem Flug Schwimmwesten verfügbar sind.Wir genossen den Blick auf den Kilimanjaro und das randlose Gurkensandwich, welches uns auf das britische Erbe in Ostafrika eingroovte. Bereits 1997, genau auf diesem Flug plante ich zum ersten Mal den Aufstieg auf den höchsten freistehenden Berg der Welt….2010 war es dann soweit.
In Nairobi trafen wir auf John unseren Fahrer und Guide sowie auf unsere vier Mitreisenden aus Deutschland. Ab sofort hieß es pole pole, ein Motto für den gesamten Kontinent.
Unsere erste Fahrt durch einen mir bislang unbekannten Kontinent führte uns Richtung Norden. Unser erstes Ziel war die Naro Moru River Lodge auf der Laikipiaebene zwischen dem Mt. Kenya, dem zweithöchsten Berg von Kenia, und den Aberdares. Ich kann mich an die Fahrt nicht mehr erinnern, mein allwissendes Tagebuch schreibt etwas von „Schlaf“. Die Lodge lag allerdings auf Höhenlagen von rd. 2500m und abends wurde es empfindlich frisch. Die Anlage existiert noch und sieht bei booking.com nicht ganz so attraktiv mehr aus.
Am nächsten Morgen war der erste Jetlag vergessen und wir machten uns auf den Weg in das Samburu Reservat. Wir waren schließlich wegen der Tiere im Land und waren heiß auf die Big Five. Zunächst gab es aber den obligatorischen Stop am Äquator; damals für mich auch zum ersten Mal.
Unsere ersten Tierbeobachtungen machten wir im Buffalo Springs Game Reserve, welches quasi auf dem Weg nach Samburu lag. Es war ein Strauß, der uns über den Weg lief.
Nachmittags ging es dann tatsächlich das erste Mal auf echte Pirschfahrt und wir waren damals hellauf begeistert.
Auch die Lodge bezauberte, die Samburu Serena Lodge ist ebenfalls anno 2020 noch in Betrieb. Wir konnten Elefanten im ausgetrockneten Flusslauf, direkt von unserer Terrasse aus bewundern, atemberaubend.
Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns nach einer wenig erholsamen Nacht aus Samburu und fuhren ins Treetops Hotel in den Aberdares, mit einem vorherigen Aufenthalt im Outspan Hotel. Vorher genossen wir aber die Frühpirsch und insbesondere die Löwen und Geparden hatten es uns angetan.
Tja, was soll man zum Treetops schreiben? Es ist eine Baumhauslodge über einem Wasserloch an einer alten Elefantenroute ( bei Nyeri) gelegen. Berühmt wurde die Anlage, weil die junge Prinzessin Elisabeth vom Tod ihres Vater in genau dieser Lodge erfuhr und diese seitdem Reisende aus aller Welt anzieht. Während der MauMau Aufstände zerstört,wurde das Haus 1957 wieder aufgebaut.
Wir sind damals in eine simple Lodge, mit super kleinen Zimmerchen gezogen, die durch ihre Lage aber auch dem Service punktete. Trotz 5 Sterne gab es kein eigenes Bad, dafür aber tolles Essen und britischen Knigge durch und durch.
Ich habe mal Wikipedia befragt und konnte viel Interessantes nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Treetops_Hotel
Mittlerweile wurde das Haus mehrfach umgebaut, vergrößert und strahlt meines Erachtens keinen royalen Charme mehr aus.
Die Bilder auf booking.com fand ich ernüchternd: http://www.booking.com/Share-u1L1Cj
Ich kann mich an schwere grüne Teppiche, viel Gold, viel Baumäste und natürlich viele Verhaltensauflagen erinnern ( Rauchverbot, das Verlassen des Hauses war verboten). Der Speiseraum war so winzig, wir saßen fast wie auf dem Schiff, sehr beengt. Am Schönsten waren die Beobachtungen von der Aussichtsterasse und der direkte Blick aus dem Zimmerfenster.
Am nächsten Morgen nahmen wir unser Frühstück im Outspan Hotel ein und fuhren Richtung Lake Nakuru. Unterwegs hielten wir am Great Rift Valley, dem großen afrikanischen Grabenbruch und an den Thompson Falls.
Die Wiege der Menschheit- das Great Rift Valley
Wir wollten Flamingos am Lake Nakuru sehen und wurden so enttäuscht, der See war nämlich ausgetrocknet. Bereits damals wurde schon der zunehmende Klimawandel propagiert und mich erstaunt es heute immer wieder, wenn vermeintlich kluge Menschen „aus dem Mustopf“ kommen.
Die Pirschfahrt war dennoch sensationell, da wir damals tatsächlich Nashörner im ausgetrockneten See bewundern konnten.
Die Lion Hill Lodge war richtig schlecht, mit allerdings gutem Essen und einem Pavian, der eifrig und mit viel Begeisterung die Mülleimer ausräumte. Es gibt ein herrliches Video von dem kleinen Racker.
Heute ist die Lodge eine Luxusherberge mit gutem Ruf, so können sich die Zeiten ändern.
Das Highlight einer Keniasafari ist natürlich die Masai Mara, die wir auf einer grauslig schlechten Straße nach vielen, vielen Stunden Fahrzeit erreichten. Hier wartete auch eines der geräumigen Safarizelte auf uns, die Mara Serena Lodge hatte und hat einen guten Ruf. Dennoch wurde von meinen Mitreisenden gemeckert, die fehlende Sicherheit im Zelt bemängelt……herrjee, es war die beste Anlage während unserer Tour. Heute würde ich nur noch in solche Lodgen gehen, man bekommt das authentischste Afrikafeeling.
Die Tierbeobachtungen waren erstklassig, wir bewunderten Löwenbabies beim Schlafen,fuhren verbotenerweise über die Grenze nach Tansania um einen besseren Blick auf Simba,dem König des großen Ganzen zu bekommen. Wir besuchten auch ein Masaidorf, eine Art der Zurschaustellung, die ich bereits damals zum k…….fand.
An den Manapools bestauten wir die Hippos,ich verschone den/ die Leser/-in mit den schlechten Bildern und verweise auf meine Ugandareise 2020.
Nach zwei Nächten ging auch diese schöne Zeit zu Ende und uns blieb nur noch ein großes Abenteuer, die Fahrt mit dem sog. Uganda Express von Nairobi nach Mombasa.
Nairobi war unspektakulär, das größte Highlight war das Thorn Tree Café im Stanleyhotel. Damals, ohne Internet und Handy wurden Travellerinfos, Gesuche und Alles was der Backpacker so benötigte in diesem Café ausgetauscht oder an den besagten Baum gepinnt…..dieser stand mittig im zentralen Blick des Cafés.
Die Bahnfahrt war da schon spannender. Mit Blick ins Internet weiß Wikipedia zu berichten:
Es handelte sich um die Hauptstrecke vom Viktoriasee in Uganda, über Kisumu nach Nairobi und dann nach Momsasa. Der sogenannte Lunatic Train fährt durch mehrere Nationalparks und darf unterwegs nur 25kmh fahren um keine Tiere zu gefährden. Während der Bauzeit kamen viele Arbeiter (insbesondere Chinesen) durch Angriffe von Löwen und anderen Raubkatzen ums Leben, der Bau wurde ebenfalls durch Malaria und TseTse Fliegen erheblich erschwert.
2017 wurde die Hauptlinie eingestellt, ein modernes Schienennetz wurde geschaffen. Damals war der Zug alt und tuffig, auf den Dächern saßen blinde Passagiere, die Fenster waren vergittert und der Zug wurde mit Steinen beworfen. Die Fotos waren nicht so toll, als das ich sie hätte scannen wollen, unser Abteil war bei Weitem nicht vergleichbar mit dem Orientexpress.
Nach 14 Stunden kamen wir in Mombasa an. Wir verabschiedeten uns von unseren Mitreisenden und setzten am Kikambala Strand unseren Urlaub fort.
Badeurlaub in Kikambala Club Sun and Sands
Es gibt den Club noch- juchee ….. https://sunnsand.co.ke/location/
Wenn man nostalgisch unterwegs ist, macht es immer traurig, wenn Vertrautes nicht mehr da zu sein scheint.
Wir hatten uns damals für Mombasa Nord entschieden, wollten einen langen Transfer für die verbliebende Woche Badeurlaub unbedingt vermeiden.
Die Hotelanlage war damals bereits sehr schön, wir hatten ein großzügiges Zimmer und fröhnten dem allgegenwärtigen All In. Bereits damals habe ich die Art des Tourismusses gehasst, das große Fressen an den Buffets, das Meckern der Pauschaltouristen und das überall auf der Welt gleichschmeckende Essen.
Rückblickend war die Woche erholsam, wir bewunderten die Palmen und hielten Abstand, weil wir nicht von den Kokosnüssen erschlagen werden wollten.
Baden war, aufgrund des vorgelagerten Riffs nicht so toll, dafür hatten wir sieben Pools, einer ging durch dem Speisesaal hindurcn.
Wir verbachten einen Tag auf Wasini Island und genossen eine Nachbarinsel von Sansibar.
Auch das Hausriff hatte es uns angetan, frevelhaft liefen wir bei Ebbe auf diesem herum….eine Unsitte, würde ich heute nicht mehr tun
Neben dem Besuch der Schule von Kikambala machten wir auch einen Abstecher nach Mombasa, bewunderten die Tusks, das Fort Jesus sowie den Jain Tempel und kehrten im Hard Rock Café ein.
Neben diesem Aktivitäten blieb noch ein wenig Zeit für Strand und Pool und dann waren die zwei Wochen in Ostafrika auch schon wieder vorbei. Im Nachgang, 23 Jahre später muss ich tatsächlich feststellen, dass wir viel erlebt haben, Kenia zum damaligen Zeitpunkt noch sehr günstig war. Zeit mal wieder zurück zu kehren.
Ich habe Euch einen Extraartikel zum Gorilla tracken versprochen- hier kommt er nun.
Die erste Frage, die sich jeder Trackwillige im Vorfeld stellen muss, ist die , wo man denn am Liebsten die Primaten aufspüren möchte ? Hier meine ich jetzt nicht den Ort im Bwindi NP sondern schon die Frage ob Uganda, Rwanda oder die Demokratische Republik Kongo in Frage kommt. Hierbei sollten nicht nur die Kosten eine Rolle spielen sondern auch die Frage, was man sonst noch im Urlaubsland sehen möchte.
Fangen wir mal mit der preiswertesten Möglichkeit an: In der Demokratischen Republik Kongo kann man im Parc Nacional de Virunga Berggorillas tracken. Die Gebühren liegen bei attraktiven rd. 450 ,– US$ und sind damit unschlagbar günstig. Das „mehr“ im Geldsäckel bezahlt man allerdings mit einer schlecht einzuschätzenden Sicherheitslage, marodierende Milizen und einer nahezu zusammengebrochenen touristischen Infrastruktur. Ich bin mir unsicher, ob Flüge nach Kinshasa überhaupt problemlos zu buchen sind. Ebenfalls ist das Ebolarisiko nicht zu unterschätzen. Während noch in den frühen 2000er Jahren immer erst vor Ort entschieden wurde, wo denn der Pauschalreisetouri trackt und durchaus auch Reisegruppen von Uganda nach Rwanda oder dem Kongo gefahren wurden, ist diese Möglichkeit jetzt nicht mehr gegeben.
Kommen wir zu der teuersten Variante in Rwanda/ Ruanda. Insgesamt wird Rwanda gerne deutscher als deutsch dargestellt. Viele Touris sind vom Nichtchaos enttäuscht, begeistern sich aber durchaus für Kigali und die Nationalparks. Das Gorillatracking findet im Volcanoes NP statt, der sich genau an der Grenze zu Uganda befindet. Neben den horrenden Kosten von 1500 US $ pro Permit, wandern die Gorillafamilien zwischen Uganda und Rwanda und sind manchmal ( jetzt in 2020 auch ) nicht im Land anzutreffen- not @ home….
Die am meisten genutzte Variante ist demzufolge Uganda. Das Land ist seit über 20 Jahren als politisch stabil einzuschätzen, wenn auch die Innenpolitik kritikwürdig ist ( Menschenrechte). Dennoch gibt es keine Sicherheitsbedenken für Ausländer, eine touristische Infrastruktur wurde aufgebaut ( auch wenn diese nicht unbedingt vergleichbar ist mit Kenia oder Südafrika) und es gibt genügend Angebote für jede Art von Reisenden.
Der Permit schlägt ab dem ersten Juli mit 700,– US$ ein ordentliches Loch in die Reisekasse. Wir sind noch zum alten Kurs von 600,–US$ zu den Tieren gekommen.
Auf Kabiza.com werden Uganda und Rwanda nochmal miteinander verglichen, wobei dies sehr kleinteilig geschieht und mich zum Lachen brachte. Ich glaube kaum, dass sich Jemand für Rwanda entscheidet, weil dort die Ampeln in den Städten funktionieren und man einen Morgenkaffee vor dem Tracking erhält. Allerdings finde ich den Gorillanaming day sehr süß…..in Rwanda bekommt jedes Gorillababy welches in dem Jahr geboren wurde seinen Namen. Nicht das man das mißversteht, in Uganda haben die Tiere auch einen Namen, dieser wird aber nicht groß gefeiert: https://kabiza.com/kabiza-wilderness-safaris/comparing-gorilla-trekking-uganda-versus-rwanda/
Permit: Der Permit ist zwingend, ca. sechs Monate vor Reiseantritt, zu beantragen. Dies geschieht entweder individuell über die UWA ( ugandawildlife.org) oder bei einer Pauschalreise über den Reiseveranstalter.
Wir haben unseren Permit über Roadtrip ( roadtripuganda.com) zusammen mit unserem RAV4 und dem Schimpansenpermit gebucht. Somit war Alles aus einer Hand und wir mussten uns nur noch um die Hotels und um das zweite Schimpasentracking in der Kyambura Schlucht bemühen ( dieses buchten wir über die Unterkunft). Der Permit ist umgehend zu bezahlen, sofern man das Tracking nicht antreten kann, erhält man 50% des Preises zurück. Dies ist aber in Kampala einzufordern und somit unrealistisch.
Auswahl der Region im Bwindi Impenetrable NP
Im Bwindi Impenentrable NP kann man an vier verschiedenen Stützpunkten Gorillas tracken. Buhoma war der erste Stützpunkt und ist am Leichtesten vom Queen Elisabeth NP / Ishasha aus zu erreichen. Viele Overlandertouren fahren nach Buhoma, es gibt eine Luxuslodge im Park und ich denke Buhoma ist ein abschreckendes Beispiel wie es nicht laufen soll. Die Tiere tummeln sich rund um die Lodgeanlage herum, mit tracken. hat das wenig zu tun. Eventuell ist Buhoma etwas für Fusslahme, wobei ich mich bei den Preisen dann doch lieber für den Zoo entscheiden würde. Allerdings verfügt Buhoma über die beste Infrastruktur in Bwindi, das mag für Viele den Ausschlag geben und manch Eine/r findet Gorillas in der Gartenanlage auch anziehend.
Quelle der Fotos: Tripadvisor
Rushaga war unsere Erstwahl, die wir auch bestätigt bekommen haben. Mittlerweile hat sich die Gegend zum Hotspot des Trackings entwickelt, immerhin sind hier fünf Familien habituiert. Allerdings muss man einplanen, ab dem Registrierungszentrum mit dem eigenen Wagen noch ein wenig im Wald zu fahren, bevor das Tracking dann schlussendlich beginnt. Dafür wird man mit einem sensationellen Blick auf den Parc Nacional de Virunga im Kongo belohnt. Ich glaube, dass das Tracking zu allen Gorillafamilien ambitioniert ist, Kuschelkurs wie in Buhoma gibt es in Rushaga nicht.
Nkuringo ist noch weiter weg von der Zivilisation, wenige Kilometer trennen hier Bwindi vom Virunga NP, aufgrund der exponierten Lage schlossen wir Nkuringo von vornherein aus. Hier kann auch nur eine Gorillafamilie bewundert werden.
Für Alleinreisende erscheint mir Ruhija eine gute Wahl, da man leicht vom Ishasha Sector nach Runija kommt. Leider herrscht dort dichter Wald, ohne Aussicht auf die Vulkane, Seen etc.
Wer die Wahl hat, hat die Qual….ich empfehle wirklich Google bei der Auswahl und die Buchung einer Lodge erst nach Bestätigung des Permits. Wir hatten es wirklich sehr entspannt am Trackingtag mit einem Frühstück um 7:00 Uhr und einer Anfahrt von fünf Minuten. Für die Unterkünfte kann ich booking.com ausdrücklich empfehlen
Vor dem Tracking: Wenn man sich zu einem Gorillatracking entscheidet, sollte man sich und die eigene Fitness hinterfragen. Voraussetzung ist ein entspannter Umgang mit Luftfeuchtigkeit ( es kann jederzeit, auch in der Trockenzeit, regnen) sowie eine gute orthopädische Verfassung. Das eine oder andere Zipperlein kann im Nachgang ausheilen, echte gesundheitliche Probleme können das Tracken unmöglich machen oder zum Abbruch führen. Da man im Vorfeld nie sagen kann, wie lange das Tracking dauert, sollte immer der schlimmste Fall ( bis zu 12 Std. trekken mit extremen Steigungen/ Abgängen) in Erwägung gezogen werden. Spielt man das Szenario durch und ist weiterhin motiviert, dann steht dem Gelingen nichts mehr im Wege.
Kleidung: Auch in der Trockenzeit kann es sehr feucht werden, im Bwindi Impenetrable NP regnet es meistens täglich. Ich empfehle ein langärmeliges Shirt, Trekkinghose, Gamaschen zum Schutz vor Schlamm und Termiten, Jacke ( wetterfest ), Gartenhandschuhe um keine Dornen in die Hände zu bekommen, gegebenfalls Regenhose und knöchelhohe Trekkingboots.
1. Der Guide sagt wo es lang geht und führt die Gruppe an
2. Den Abstand von sieben Meter gegenüber der Gorillas einhalten, auch wenn die Tiere davon nichts wissen wollen. Unterwürfiges Verhalten an den Tag legen, die Tiere im Verhalten nachahmen.
3. Niemals einen Gorilla anfassen
4. Kein Stativ und keinen Blitz zum Fotografieren nutzen
5. Keinen Müll im Park lassen, auch Toilettenpapier muss wieder mit zurück genommen werden
6. Pipi ist kein Problem, größere Geschäfte sind zu verbuddeln
7. Keine Lebensmittel in der Nähe von Gorillas
8. Niemals krank ( grippale Infekte) auf das Tracking gehen, erstens wird man den Marsch nicht überstehen und zweitens gefährdet man die gesamte Gorillafamilie. Die Tiere verfügen über kein Immunsystem gegenüber menschlichen Erkrankungen, können sich aber aufgrund der ähnlichen DNA von 98%, sehr wohl anstecken.
9.Mindestalter für Kinder liegt bei 15 Jahren
Wie läuft das Tracking ab: Um 8:00 Uhr beginnt das Briefing im Headquarter des jeweiligen Standortes. Vorher findet die Registrierung statt, man sollte spätestens gegen 7:45 Uhr am Headquarter sein.
Vor dem Briefing gibt es eine musiale Einstimmung durch die Batwafrauen des Dorfes, ich mag solche Veranstaltungen eigentlich nicht, war aber wirklich beeindruckt und habe mir am gleichen Tag nochmals eine Vorstellung angesehen.
Beim Briefing erhält man die Verhaltensregeln und unterliegt dem strengen Blick des Rangers, der nach auffälligen Krankheiten z.B Rotz Ausschau hält. Es wird der Census bekannt gegeben und ein aufrichtiger Dank an die Touristen ausgesprochen. Nur mit den teuren Permits gelang es nachhaltig den Lebensraum der letzten Gorillas zu schützen, 20% der Gelder gehen direkt in die Batwafamilien.
Nach dem Briefing erfolgt die Zuweisung zu einer Gorillagruppe. Ich denke schon, dass die Reiseleiter Einfluss auf den Schwierigkeitsgrad nehmen können, Alleinreisende ( also wir) müssen es nehmen wie es kommt, ich erinnere an das Worst Case Szenario.
Eine genaue Beschreibung aller 15 Gorillagruppen findet man hier: https://kabiza.com/kabiza-wilderness-safaris/gorilla-groups-you-can-trek-on-safari-in-uganda/
Eine Gruppe besteht aus Guide, acht Touristen, einem Ranger mit einem AK 47 und einem bewaffneten Polizisten. Der Ranger schießt nur zur Warnung, sofern Waldelefanten, allein umherstromernde Gorillas oder Büffel auftauchen. Der Polizist ist für Wilderer, illegale Grenzgänger aus dem Kongo und ähnliche Kriminelle zuständig. Er beschützt die Gruppe und schießt bei Bedarf auch scharf.
Hinzu kommen die Porter, die ich wirklich Jedem an Herz legen möchte. Man ünterstützt die Batwas, die Porter helfen durch den Wald und ich hätte Frances nicht missen wollen. Der Wanderstock war ebenfalls nicht zu verachten.
Der Weg beginnt ziemlich leicht und steigert sich, Der Guide schlägt den Pfad mit seiner Machete frei, das Überqueren von Flussläufen und das Balancieren über Bäume gehört mit dazu. Auf unserem Rückweg haben wir Steigungen von bis zu 65%. und Abstiege von 45-50% bewältigen müssen….ohne Porter kaum möglich.
Der Guide hält ständig Kontakt mit den Trackern, die bereits seit Morgengrauen die Schlafnester gesucht haben und die Familie verfolgen.
Bei uns hieß es nach rd 1,5- 2Std. Kameras raus und Wanderstock sowie Porter zurück lassen. Leider blieb die Information aus, dass das letzte Stück im Urwald das Schlimmste werden würde. Wir schlitterten und stolperten am Gorillahäufchen vorbei und beinahe hätte uns der Silberrücken von hinten überrollt. Das Alphamännchen wusste vermutlich schon 30 Minuten vorher,dass wir kommen würden. Ich bin auf den letzten Metern mehrfach gefallen, allerdings immer weich in das Gestrüpp vom Urwald.
Da ich von mehreren eifrigen Leser/-innen den Wunsch auf mehr Primatenfotos bekommen habe. möchte ich dem Wunsch gerne nachkommen. Ich habe mich bemüht, nicht ein Foto aus dem Bericht doppelt zu verwenden. Fotos vom Drumherum sind natürlich doppelt zu bewundern.
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Die Gorillafamilie war sehr ruhig und ausgeglichen, der Silberücken nahm kaum Kenntnis von uns und schoß 2x in knapper Distanz von 1-2 m an der Gruppe vorbei. Die Babies und Kinder spielten und amüsierten sich prächtig, die Kleinen trommelten auf dem Brustkorb herum und aalten sich im Gestrüpp. Als das Baby müde wurde, gab die stolze Mama die Brust. Alles in der Gruppe wirkte verdammt menschlich, harmonisch und familiär.
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Die Zeit mit der Gruppe verging zu schnell, leider waren unsere Jungs und Mädels auch ziemlich agil und wanderten weiter. Wir verfolgten die Familie zwar noch weiter, das brachte uns aber nur noch einen kurzen Blick auf den Silberrücken und einen weitaus schwierigeren Rückweg ein.
Niemals sollte man annehmen, dass der Rückweg der Gleiche sein wird, wie zu der Gorillagruppe. Für uns bedeutete der Weg aus dem Park eine viel größere Anstregung als die Wanderung hinein. Natürlich waren wir erschöpfter als am Vormittag, das Wetter schwächelte und wir überquerten die Bäche und gemsten uns die Berge hinauf, hinunter und machmal krochen wir auf allen Vieren oder rutschten auf dem Hosenboden.
Wir waren Alle zufrieden, als die Zivilisation uns nach 6,5 Std. wieder hatte und stolz nahmen wir das Zertifikat entgegen.
Trinkgelder Die Porter erhalten 15$ für ihre Tätigkeit sowie ein Trinkgeld nach eigener Entscheidung. Wir haben Frances und Valentine jeweils 20$ gegeben.
Patrick, unser Guide hat ebenfalls 20$ von uns erhalten, der Ranger bekam 10$, der Polizist erhielt 40.000 Schilling auch rd. 10$.
Viele haben nicht mehr benötigte Kleidungsstücke an die Porter weitergegeben. Das war auch in Tansania usus und die Porter nehmen die Gegenstände gerne an.
Ich hoffe ich habe Euch das Gorillatracken ein wenig näher gebracht und konnten den/die Eine/n oder Anderen von einem tollen Abenteuer überzeugen.
Wir sind wieder in Berlin und es ist Zeit ein kleines Fazit zu ziehen. Der Urtext aus dem Flieger ist leider verloren gegangen und man weiß, so gut wie der erste Text wird der Zweite nie ….ich versuche es dennoch:
Uganda ist ein liebenswertes Urlaubsland, eingebettet zwischen dem Kongo, Rwanda, Kenia, Tansania und dem Südsudan. Die meisten Reisenden kommen ins Land um Gorillas und Schimpansen zu tracken oder weil sie sonst schon Alles gesehen haben. Dies wird meines Erachtens Uganda aber nicht gerecht, das Land hat so viel mehr zu bieten, als nur die Primaten. Neben der sensationellen Tierwelt kann man Vulkane beobachten, im Rwenzori Gebirge trekken gehen und 5000er Berge besteigen. In Jinja liegt die Quelle des Nils, am Viktoriasee kann man den gleichnamigen Barsch genießen, die Tierwelt ist zum Teil endemisch ( Uganda Kob) und mit dem Murchison Fall verfügt Uganda über den wasserstärksten Fall der Welt. Das Land ist als politisch stabil einzuordnen, Uganda gilt als Vorzeigeländle in Ostafrika. Wenn man in Entebbe landet, präsentiert sich Uganda als weltoffen und herzlich, durchaus aufstrebend. Erst wenn man die Hauptstraßen verlässt, wird einem die Armut offenbar. Es fehlt zum Teil am Nötigsten, wir sahen Kinder mit Lumpenbällen Fussball spielen, selbstverständlich barfuss. Die Häuser sind ärmlich, zum Teil verfallen. Die Hauptaufgabe der Frauen und Kinder besteht aus dem täglichen Gang zum Brunnen,Stromversorgung ist vielfach nicht vorhanden. Es sind viele NGOs präsent, die UN als auch Ärzte ohne Grenzen sind uns fast täglich begegnet.
Selten,eigentlich nur im Iran und Peru, habe ich herzlichere Menschen kennengelernt als in Uganda. Mit einer unaufdringlichen Freundlichkeit wurden wir begrüßt und willkommen geheißen. Die Ugander sind unwahrscheinlich gastfreundlich, sehen den Tourismus als Chance für einen höheren Lebensstandard und haben begriffen, dass in der Vielfalt der Flora & Fauna die große Chance für das Land zu finden ist. Offensichtliche Kriminalität haben wir nicht wahrgenommen, wir haben keine größeren Sicherheitsvorkehrungen getroffen, lediglich in Kampala wurden wir gewarnt, dort blieben die Kameras im Hotelzimmer. Die Kinder standen immer lachend am Straßenrand und winkten uns zu. Lächelten wir zuerst, erhielten wir immer ein Lächeln zurück.
Die Ugander sind, glaubenstechnisch betrachtet, eine heterogene Nation.
Rd. 80% der Bevölkerung ist christlich geprägt, 20% islamisch. Von den Christen sind 40% katholisch und 40% protestantisch/ anglikanisch. 20% der Christen glauben an nordamerikanische Richtungen wie neuapostolisch, Siebentagsadventisten, Babtisten, Methodisten die ab den 80er Jahren erfolgreich missionierten. Wir sahen in Kampala Bibelprediger mitten im Matsch stehen und das neue Testament schreiend propagieren, um sie herum das Chaos der Großstadt.
Die Armut und leider auch mehr Dreck und Bettelkinder wird dem Reisenden in muslimischen Dörfern eher begegnen. Die christlichen Orte wirkten viel aufgeräumter, sauberer….ob das an den christlichen Schulen, Kindergärten etc. liegt, kann man nur mutmaßen. Eine offensichtliche Benachteiligung der Muslime war für uns nicht erkennbar, allerdings waren sowohl bei der UWA ( Ugandian Wildlife Association) als auch bei unseren Uber Fahrern in Kampala eine christliche Überpräsenz offensichtlich. Man konnte dies stets an den Vornamen wie John, Stephen, Francis, Valentine ausmachen. Seltener hörten wir Sharif, Osman oder Yusuf. Neben den Christen und Moslems nennen auch viele Hindus und Anhänger der Bahai Uganda als ihr Zuhause.
Man sagt, dass Uganda die Perle Afrikas ist, der größte Reichtum im vielen Regen besteht, der jährlich auf das Land niederprasselt. Wir, als Außenstehende können das bestätigen….so haben wir zum Beispiel die größten Avocados der Welt bewundern können, fast so groß wie Kindsköpfe und geschmacklich sensationell.
Uganda boomt bei deutschen Reisegruppen der Altergruppe Ü55 +. Wer auf Landsleute keine große Lust verspürt, sollte sich eher ein anderes Reiseziel suchen. Jüngere nehmen vielfach an Overlandertouren teil, da diese um ein Vielfaches günstiger sind als die organisierten Touren von Djoser, World Inside usw. Hier kommen gerne 4500-5000€ für 14 Tage ohne Gorilla/ Schimpansenpermit und Taschengeld zusammen.Zum Vergleich, wir liegen bei 17 Tagen mit rd. 3000-3200 € pro Person im Rennen ( inkl. Permits u. Taschengeld) und deshalb geht auch hier ganz klar meine Empfehlung zum individuellen Reisen.
Tja, wie war es denn nun so individuell? Wirklich machbar oder zu ambitioniert? Ich lege hiermit meine Hand aufs Herz und sage jein :0).
Fangen wir mal mit unserem RAV4 an, ein robustes Kerlchen der fast jedem Modder & Schlamm gewachsen war, da sah so mancher Landrover alt aus. Selbst einen Hillux sahen wir im Schlamm ertrinken wo unser Kariblue gut durchkam. Patrick, unser Guide beim Gorilla tracken lobte die RAVs sehr. Wir empfehlen allerdings einen Viertürer mit Schiebedach, erleichtert Tierbeobachtungen ungemein. Roadtrip können wir als Veranstalter nur empfehlen. Es gab weder bei Übernahme noch Rückgabe Probleme, Beulen/ Schrammen spielten keine Rolle.
Die Straßenverhältnisse waren als ok zu bezeichnen, so lange man sich auf den Hauptstrecken von/ nach Kampala aufhielt. Bog man ab, konnte man dem Fahrer nur viel Glück und Toi, Toi, Toi wünschen. Straßentechnisch war wirklich Alles dabei, von Piste zu Track zumeist ohne Ausschilderung. Bei trockener Witterung waren die Pisten staubig, fiel Regen versanken die Straßen in Schlamm und Modder. Randbefestigungen sind grundsätzlich Fehlanzeige, durch dem Lehm in den Reifen fehlt oft der Grip am Untergrund. Wir verzeifelten insbesondere in Rushaga und am Lake Bunyonyi und zu den Pisten kann man nur sagen „grotesk, absurd, abenteuerlich, nicht befahrbar, selbstmörderisch“. Immer wenn wir dachten schlimmer geht nimmer, mussten wir einsehen, dass es noch Steigerungen des bisher Erlebten gab. Wir fuhren durch gebrochene Dämme, standen mehrmals kurz am Abgrund, zum Teil ging uns der Arsch auf Grundeis. In den Bergen fuhren wir mit offenen Türen, damit wir bei einem evtl. Unfall überhaupt eine Chance gehabt hätten, aus dem Wrack geborgen werden zu können.
eine gute Straße in Uganda
Dennoch verteidige ich unsere Individualität und hätte auch unterwegs nicht tauschen wollen.
Mein Tip wäre hierzu , dass Ruhija in Bwindi sehr viel leichter zu erreichen ist als Rushaga und man auch von dort Gorillatracken kann. Außerdem kann man leicht eine Biege um Lodgen machen, die auf Höhe hinweisen ( Hawk‘s Eye, Eagle‘s Nest) das nimmt immens Anspannung aus der Autofahrt. Beim Tracken entfällt dann zwar der tolle Blick auf die Virungavulkane im Kongo, die Anfahrt verkürzt sich aber um rd drei Stunden. Weitere Möglichkeiten zum Tracken sind Buhoma und Nkuringo , wobei Letztes noch schlechter als Rushaga zu erreichen ist,
Wir haben unterwegs viele Roadtripper getroffen und wiedergetroffen. Bei aufkommenden Problemen haben wir stets untereinander weitergeholfen und uns wurde geholfen Die Ugander selbst waren sehr hilfsbereit und haben uns öfters aus der Patsche aka Matsche geholfen, außerdem fahren sie sehr gut und zivilisiert Auto.
Wir haben einige Mädels getroffen, die alleine unterwegs waren. Aufgrund der fehlenden Kriminalität auch hier eine positive Empfehlung.
Wir fuhren mit Navi und google durchs Land und scheiterten zum Teil kläglich. Mehrfach kamen wir in die Situation das das eine Ortungssystem links sagte und die Moraluschi vom Zweiten „rechts“ schrie. Ich saß mit Straßenkarte daneben und bot eine dritte Alternative. Die Heimarbeit, alle Routen im Vorfeld auszudrucken hätten wir uns sparen können…man kann nach diesen Beschreibungen nicht fahren. Zum Teil ließen wir uns mit maps2go orten, insbesondere in den Nationalparks war die App der Bringer. Ohne Beifahrer kann man Uganda vergessen, da der Fahrer intensiv mit den Straßen beschäftigt ist.
Das Essen ist, wie in Ostafrika überall, als grundsolide gut und lecker zu bezeichnen. Es sind wieder die Inder, die auch in Uganda das Tüpfelchen aufs „I“ in Bezug aufs Essen gesetzt haben. In Uganda haben bis zur Machtübername Idi Amins, Tausende Inder gelebt und sind Anfang der 70er Jahren nach England geflohen. Diejenigen die geblieben sind drohte der sichere Tod durch Amins Truppen. Übrigens liegen die Wurzeln der sehr guten indischen Restaurants in London unter Anderem auch an der Massenflucht der Inder aus Uganda.
Viele sind nach den Schreckensherrschaften von Amin und Obote zurückgekehrt in das Land ihrer Geburt und die indischen Einflüsse sind in Form von Chapati, Naan, Dal überall vorhanden. Wir waren in Kampala sehr gut indisch essen, besser hätte es in Delhi nicht sein können.
Neben der internationalen Travellerküche gibt es auch einige, wenige, ugandische Gerichte, die wir gekostet haben ( Posho/ Matooke). Hierbei handet es sich um Maisbrei, Hirsebrei, Süßkartoffen mit Bohnen und die bereits genannte Avocado.
Preislich lagen die Gerichte immer zw. 3-15€, wobei die Hostels richtig gut gekocht haben und die Unterkünfte der oberen Preisklasse ebenfalls sehr gutes Essen auf den Tisch gestellt haben. Schlechter war das Essen komischerweise in der sog. Mittelklasse.
Es bleibt festzuhalten, dass nur Entebbe und Kampala eine Restaurantszene aufweisen, es dann aber die breite Auswahl bis hin zu thailändisch und Sushi gibt.
Viktoriabarsch
Während der Rundreise wird man im Normalfall durch die Lodgen und Camps über HP/ VP versorgt.
Das Frühstück ist genormt und tatsächlich überall ( egal ob Hostel oder Edelherberge) gleich. Es gibt einen Obstteller und dazu Eier in allen Varianten. Das Toast kann evtl. nach Kokosnuss schmecken. Marmelade, Peanutbutter, Schokocreme waren seltener vorhanden. Die Hauptessen bestanden sowohl mittags als auch abends meist aus drei Gängen. Begonnen wurde mit einer Suppe ( Kürbis,-Kartoffel, -Rote Beete & Zwiebelsuppe ), gefolgt vom Hauptgang ( auch vegetarische Varianten) sowie Nachtisch ( meist Banane/ Ananas/ Flan). Für Vegetarier ist gesorgt, alle Unterkünfte hatten eine fleischlose Variante des Menüs im Angebot.
Veganern empfehle ich keine Reise nach Uganda oder nur als Campingvariante mit Selbstverpflegung.
Uganda ist kein Billigreiseland, so haben wir in Kampala bereits für ein gutes Hostelzimmer 75$. bezahlt, immerhin mit eigenem Bad und guter Ausstattung, analog eines Hotelzimmers.
Die Preise der Unterkünfte richteten sich mehr nach der Anzahl der Unterkünfte in der Umgebung und Lage z.B. an einem Fluss, als unbedingt nach Ausstattung. So kam unser Ökoprojekt in Ishasha 150€, die Luxuslodge in Rushaga nur 130€ pro Nacht. In Ishasha gibt es eben sonst nur Luxuslodgen der Kategorie 250€+. Übernachtungen in Luxuszelten ist in Afrika Standard. Umso toller die Lage, umso teurer die Übernachtung, umso größer die Chance im Zelt zu schlafen! Diese sind in der oberen Preisklasse immer mit eigenem Bad versehen und bieten Hotelzimmerstandard. Sie sind mir stets die liebsten Unterkünfte gewesen, den Geräuschen der Tierwelt ganz nah. Sofern man doch mal in einem Bungslow wohnt, bleibt anzumerken, dass diese vielfach aus Naturmaterialien gebaut sind und somit viel anfälliger sind für Alles was fliegen und krabbeln kann. Außerdem sind die Wände so dünn, man schläft quasi ebenfalls fast auf der Wiese vor dem Haus…..wenn ich da an unsere Hipponacht denke, das zarte Wesen hätte die Wand mit dem Popöchen eindrücken können.
Wie gut das wir nicht krank wurden! Das Gesundheitssystem ist auf dem Land sehr unterentwickelt, in das was sich Hospital nennt, würde man nicht mal zum Sterben gehen. Ich. habe erst spät aus dem Iwanowski Reiseführer die Information entnommen, dass man sich bei den sog. Flying Doctor‘s Uganda anmelden kann. Für eine Jahresgebühr von 20-25€ pro Jahr wird man im Notfall auch aus den entlegensten Ecken geholt, das würde ich beim nächsten Mal so handhaben.
Die Kliniken in Kampala sahen ok aus, zumindest von außen….und waren recht zahlreich vorhanden und nach Spezialgebiete sortiert.
Wir haben mit Malarone hoffentlich die Malaria von uns fern gehalten und haben diese auch gut vertragen. Ich hatte allerdings ab der zweiten Woche mit Durchfall ohne Krankheitsgefühl zu kämpfen. Kann, muss nicht von der Prophylaxe stammen. Aufpassen muss man in den trockenen Gebieten der Nationalparks vor TseTse Fliegen. Diese Mitstviecher übertragen nicht nur die Schlafkrankheit sondern tun auch weh. Trotz Aufpassens ist es uns passiert, wir haben Beide einen Biss abbekommen und werden wohl zeitnah unser Blut mal abklären lassen. Da wir auch mehrfach von Mosquitos gestochen wurden ( trotz Nobite) macht das eh Sinn.
Uganda liegt auf Höhe des Äquators und bekommt mit die größten Niederschläge weltweit ab. Insbesondere für das Primatentracking sollte Regenkleidung mitgenommen werden. Wärmere Jacken z.B Fleece waren bei uns ständig in Gebrauch. Nachts kann die Temperatur in den Bergen schnell auf 0-5 Grad sinken, gute Lodgen legen Wärmflaschen ins Bett. Wir hatten alle warmen Sachen im Gebrauch. Abends sollte man, aufgrund der Mosquitos immer auf lange, helle Sachen ausweichen, Tsetses fahren auf Knallfarben ab und stechen auch durch den Stoff!
Auch wenn unser Wetter für die Trockenzeit relativ nass war, Regen ist allgegenwärtig in Uganda 365 Tage im Jahr 24/7! Deshalb gibt es mehr Mosquitos als in anderen Regionen Afrikas.
Wir hatten in Entebbe moderat Geld abgeboben und pfiffen nach den Murchison Falls NP ziemlich aus dem letzten Uganda Schilling ( UGX). ATMs gibt es nicht in jedem Nest, lediglich die größeren Orte verfügen über Banken. Ich empfehle ganz klar die Abhebung von mindestens 300€ pro Person für rd. 2 Wochen sowie der Blick in alle Buchungen. Wenn man z.B HP/ VP gebucht hat, kommen nur noch Getränke hinzu.
Allerdings sind auch die Trinkgelder nicht zu unterschätzen, davon lebt der Dienstleistungsektor. Sowohl Guides beim Tracken, der Polizist der die Gruppe begleitet, die Porter, das Zimmermädchen usw….Alle erwarten Trinkgelder!
Als wir vom Lake Bunyonyi abfuhren, hatten die Jungs der Lodge eigenverantwortlich entschieden, unseren Kariblue zu waschen und vom Lehm zu befreien. Die Autowäsche war umsonst, das Trinkgeld für die Jungs fiel recht groß aus.
In Dollar werden alle Dienstleistungen rund um die Nationalparks ( Eintritte, Tracking etc.) angerechnet, ansonsten dient der Dollar nur in der Not. Gängiges Zahlungsmittel ist der UGX.
In Uganda kann man die Big Five erleben, Elefant, Büffel, Nashorn,Löwe und Leopard sind hier Zuhause, doch nie alle im gleichen Nationalpark. Somit bietet sich das ostafrikanische Land für reine Tierbeobachtungen eher nicht an. Durch den vielen Niederschlag ist das Gras sehr hoch gewachsen, man sieht die Tiere mehr schlecht als recht. Savannengebiete wie in Tansania und Kenia sind eher selten. Der Kidepo Nationalpark, der am ehesten mit den Disneylands der Tierbeobachtungen zu vergleichen isr, kann nur eingeschränkt erreicht werden. Dieser ist 600km von Kampala entfernt und mit einer Brücke versehen, die mehrfach im Jahr durch Regenfälle unpassierbar ist.
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Durch die schlimmen Jahre der Diktatoren Amin und Obote haben sich die Bestandszahlen der Tiere sehr dezimiert, diese befinden sich immer noch in der Regenerationsphase. Uganda als reines Safariland ohne Primatentracking macht demzufolge nur eingeschränkt Sinn…hier empfehle ich ganz klar Kenia oder Tansania.
Zebras gibt es nur in Mburo und Kidepo NP
Zum Gorillatracken wird es einen eigenen Blogeintrag geben, deshalb hier nur zwei Sätze. Zum Einen empfehle ich absolute orthopädische Gesundheit, eine positive Grundeinstellung zum trekken ( hoch ist immer gesünder als bergab). Wer verrotzt ist gehört nicht in den Wald und wird eh durch Porter oder Guide enttarnt. Man kann im Vorfeld nicht sagen, dass man eine leichte Gruppe zum tracken bekommt. Ich glaube allerdings, dass auf die Geburtsdaten geachtet wurde. Wir waren an dem Tag in der schwersten Gruppe und mit rd. 6,5 Std dabei. Andere liefen gerade mal 1,5 Std zu den Tieren. Ich habe schon You Tube Videos aus Buhoma gesehen, da liefen die Tiere hinter dem Visitor Centre auf dem Apshalt entlang….. das hat nix mit tracken zu tun. Wer frühzeitig bucht kann den Sektor wo er tracken geht noch selbst entscheiden. Wir wollten nach Rushaga und haben Rushaga bekommen. Landschaftlich ist es mit Nkuringo die schönste Ecke, man sieht die Virungavulkane im Kongo.Ruhija war unsere Zweitwahl, dieser Ort ist besser mit dem PKW zu erreichen. Buhoma wollte ich nicht, da gehen die Overlandertouren hin und wie gesagt die Fußgängerwege im NP haben mich schon im Vorfeld abgetörnt. Wer mehr zum Primatentracking lesen will, muss sich noch ein paar Tage gedulden. Ich werde den Blogeintrag erst schreiben, wenn die Primatenfotos alle bearbeitet sind…will noch andere Bildchen in Szene setzen ( wir haben rd. 800 Stk., Schimpansen und Gorillabilder).
Uganda schreibt den Tierschutz groß und wir sehen das Jahr 2020 als Jahr des Tierwohls an. Sicherlich sind die Eintritte happig ( pro Tag 40$ im NP/ Person) das Gorillatracking kostet zur Zeit 600$ und wird ab Juli 2020 teurer (700$). In Rwanda werden sogar 1500$ genommen…
Das Schimpansentracking liegt bei 150$ in Kibale und 50$ in Kyambura, hinzu kommt mochmals das Rhinotracking mit 70$. Wir kommen auf rd.1200$….die sich vollkommen gelohnt haben.
Wir wurden mehrfach darauf hingewiesen, dass nur aufgrund der Touristen die Primatenbestände sich erholt haben. Der Ranger in Bwindi war sogar der Ansicht, dass es ohne die Touris keine Gorillas mehr geben würde. Die Batwas haben gelernt, dass Gorillas keine nutzlosen Tiere sind, sondern die Touristen gerade wegen dieser Tiere ins Land kommen.
Es gibt Unterstützungsprogramme für ehemalige Wilderer, die Dörfer in der Umgebung der Nationalparks werden finanziell unterstützt . Wir hatten bei der UWA ein gutes Gefühl, jeder Eintritt wurde akribisch im Buch festgehalten.
Wir haben weder bei der Polizei noch bei den Verwaltungen der UWA irgendwelche Korruptionsversuche erlebt, die Polizeikontrollen waren immer nett und höflich.
Die Ugander haben ihr Land leider, wie so viele andere Drittweltländer an die Chinesen verkauft. Straßenbau gegen Erdöl,im Murchison NP wird schon gefrackt….weiß der Geier was das für den Tierschutz bedeutet. Wir haben uns gerade den Film Virunga,eine Netflix Produktion, angesehen…..es kommen Einem nur die Tränen. Wie man mit Geldgier und Profit ganze Lebensräume wohlwissend vernichtet. Wann lernen die Menschen dass man Geldscheine nicht fressen kann?!
Da es kaum Taxis und schon gar keine sicheren Verkehrsmittel in Uganda gibt, sind wir tatsächlich Uber Ersttäter geworden und waren total verzückt. Eine App die auch in anderen Urlauben Anwendung finden wird.
Bei der Ausreise aus Uganda fragte uns der Zollbeamte ob wir Spaß gehabt hätten. Als wir bejahten sagte er zu uns „ kommt bitte wieder und bringt Eure Freunde mit“! Wir waren gerührt, die Reise hat uns emotional sehr berührt.
Wer mehr über die Region erfahren möchte, dem empfehle ich Gorillas im Nebel ( Streamingdienste), Virunga ( Netflix) sowie die Dokumentation über die Schimpansen im Kibale Forest ( Arte). Wir wünschen Uganda, Rwanda und dem arg gebeutelten Kongo nur das Beste.
Ich schließe meinen Bericht mit einem auf Wiedersehen ( kein Tschüss) und vielen Dank Uganda!
asante na kwaheri Uganda
PS: Auf dem Titelbild sieht man ein Ugandakob Böckchen mit seiner entzückenden Herznase <3 <3 <3 ….das Nationaltier Ugandas.
Ein letztes Mal bepackten wir nach unserem sehr guten Fühstück den kleinen Kariblue und fuhren in den Nationalpark. Wir hatten uns den Elandtrack ausgesucht, den wir erstens noch nicht kannten und der uns fast direkt an das Gate bringen sollte, welches in direkter Luftlinie zum Kampala Highway lag.
Wir sahen auch bei unserer letzten Möglichkeit keinen Leoparden mehr, lediglich die üblichen Verdächtigen beackerten schon morgens den Modder. Mutter Pumba und die Winzlinge aalten sich im Dreck, Zebraherden und Impalas verabschiedeten sich würdig. Selbst Außerhalb des Parks sahen wir nochmals Zebras. Der Elandtrek war ein einziges Elend, wenig befahren und kaum erkennbar.
Kurz nach 9:00 Uhr hatten wir es geschafft, wir waren auf dem Masaka- Kampala Highway. Wir kamen zügig voran,zur Fahrt gibt es eigentlich nur drei – vier kleine Geschichten zu erzählen:
Wir hielten nochmals kurz am Äquator und schossen am Denkmal Fotos, am Wegesrand fiel mir ein Geschäft auf, in dem man lebensgroße Ronaldofiguren kaufen konnte und ein Mann, mit Krückstock hüpfte auf dem Mittelstreifen wie ein Flummi.Wir nahmen an, dass er den Bus erreichen wollte, der am Rand stand…..Kariblue war ihm eindeutig ein Dorn im Auge.Google schickte uns auch in Kampala durch die Wildnis, die kaum weniger schlammig war als in den Bergen.
Gegen 14:00 Uhr hatten wir es geschafft, das Bushpig erwartete uns. Preislich und zimmertechnisch mehr ein Hotel (73€) mit einem sehr guten Restaurant, in dem auch viele Ugander essen gingen.
Wir waren zufrieden mit unserer Wahl und als Kariblue, die eigentlich Elisa heißt ( wie uns Julius von Roadtrip verriet) wieder in den Händen der Besitzerbude war, fühlten wir uns erleichtert und happy. Die Abgabe war übrigens total unkompliziert, Beulen, Kratzer oder Ähnliches interessierte nicht.
Meine Nachfrage, ob es denn möglich wäre nach Old Kampala zu laufen wurde verneint und so kamen wir tatsächlich noch in das Vergnügen, uns mit Uber auseinander zu setzen. Dazu aber mehr am zweiten Tag in der Hauptstadt Ugandas.
Am ersten Nachmittag liefen wir am Kampala Golf Ground vorbei, bestaunten die Reichen im Land und zogen Vergleiche zum Landleben. Unser Ziel war die Mall Garden City. Wir wollten uns zwei Mundschutze holen, da in Istanbul mit Sicherheit auch Maschinen aus China landen und wir keine Lust auf Corona & Co haben. Wenn Corona dann nur mit Limette im Flaschenhals.
Die Mall hatte zwei Supermärkte und eine Pharmacy. In den Supermärkten wurden wir nicht fündig, die Apotheke wollte uns 50 Stk. verkaufen….NEIN DANKE.
So liefen wir ohne Mundschutz, dafür mit Marmite ( bei nur einem € konnte Mathias nicht wiederstehen) und ein paar Chilisoßen reicher zurück ins Hotel.
Am Abend gab es Pizza für meinen lieben Mann und für mich den Pulled Pork Burger und dann zog es uns in die Heia….wir wollten ausschlafen.
Wie sollte es anders sein, es regnete in Strömen an unserem letzten Tag in Uganda, das Wetter bessert sich erst in der nächsten Woche.
Wir gingen erst zu 9:00 Uhr frühstücken,im Restaurant herrschte heilloses Chaos und bis wir Beide gegessen hatten,war es 10:30 Uhr. Der Regen hatte aufgehört und hieß es Uber zu verstehen- was für eine geniale Erfindung. Sicherer als Taxi, alles genau ausgeklügelt, man weiß wie der Fahrer heisst, was die Fahrt kostet, wann das Auto kommt….Wir liebten es ab der ersten Benutzung.
Peter war unser herziger erster Uber Fahrer, der uns gerne zur Namirembe Kathedrale fuhr. Diese wurde 1915 erbaut und ist die älteste Kathedrale des Landes. Schön anglikanisch/ protestantisch…. nüchtern, fast nordisch. Peter hatte Spass, er kannte den Pastor.
Interessante Menschen liegen auch auf dem Friedhof, z.B die Familie Cook, ja genau diese….der Captain lässt grüßen.
Das katholische Gegenstück, die Rubaga Kathedrale ließen wie uns auch nicht entgehen,
Peter freute sich. Das Schmuckstück wurde 1925 geweiht, Joseph Kiwanaku war der erste schwarze Bischof in Afrika und liegt auf dem Friedhof begragen. Papst Franziskus besuchte die Kathedrale 2015.
Auch die islamische Welt kam nicht zu kurz, zumindest von außen bewunderten wir die Nationalmoschee Ugandas. Diese wurde 2006 fertiggestellt und von Muammar Gaddafi finanziert. Sie hieß auch nach Gaddafi Mosque und wurde erst nach dessen Tod 2007 unbenannt. Die Nationalmochee ist mit 5000 Plätzen die größte Moschee südlich der Sahara.
Als letztes Schmuckstück bewunderten wir den Hindutempel Shree Sanatan Dharma Mandal. Dieser war leider geschlossen, mein Reiseführer suggerierte ein sehr schönes Inneres.
Wir warfen uns ins Marktgewühl…..oh Mann, ostafrikanische Altstadt ist nicht ganz ohne. Es gab keine Kamerabilder mehr, nur Handy und viel Gestaune unsererseits.
Lasst Euch mitnehmen, ins afrikanische Kampala, weg von Golfcourt, Supermärkte und Shoppingmalls, dominiert von Minibussen und Boda Bodas ( Mopedtaxis, saugefährlich).
Bizarre Welt aus Modder, Lehm und Armut und die Macht der Werbung dominierten das Marktviertel von Old Kampala.
der BusbahnhofSchuhe oder der Grabstein von Whitney gefällig?
Wir erstanden sogar zwei Mundschutze und fühlten uns glücklicher.
Ein spätes Mittagessen gab es gegen 13:30 Uhr im Faze 2. Ich wollte indisch essen, mein bestes indisches Kochbuch stammt von einer Ugandainderin und wir wurden im Faze nicht enttäuscht. Es gab Palak Paneer und Butter Chicken mit Naan und Reis. Die Preise waren moderat, die Atmosphäre war gut.
Mit Uber Stephen fuhren wir zurück ins Hostel und vergammelten den Spätnachmittag. Abends ließen wir uns nochmal im Hotelrestaurant blicken, Mathias liebte die Pizza dort, ich bekam meinen Avocadosalat…..in Uganda gibt es die besten Avocados, so groß wie Kindsköpfe, genug Wasser und Wärme ist ja vorhanden.
Gegen 21:30 lagen wir im Bett, leider nur sehr, sehr kurz… der Wecker klingelte um 0:20 Uhr, der Shuttle sammelte uns gegen 1: 00 Uhr ein. Um 2:00 Uhr waren wir am Flughafen von Entebbe, der tatsächlich ziemlich belebt war.
Bei der Ausreise bat der Beamte, der unsere Pässe stempelte, um unsere Wiederkehr und „bringt Freunde mit, wir brauchen Euch“. Fast rührend, wie lieb wir in diesem Land empfangen wurden. Es erinnerte Vieles an den Iran….wer also abenteuerlustig ist, dem empfehle ich die Perle Afrikas.
TA brachte uns in 05:45 Std. zügig nach Istanbul. Wir warfen uns die Masken übers Gesicht und waren nicht die Einzigen; Viele hatten so ein Teil im Gesicht.
Ich verneine prinzipiell alle großen Fress,- u. Kaffeetempel ( Burger Schling, Mc Doof, Starbucks etc.) bis auf eine Ausnahme ….Urlaub! Am Flughafen gibt es immer nen Burger, am Liebsten vom King und so hielten wir es auch dieses Mal.
Unsere vier Stunden Aufenthalt vergingen recht schnell, die große Boeing 777-300 brachte uns mit einiger Verspätung und üblen Turbulenzen zurück nach Berlin. Wir landeten wohl zum letzten Mal in TXL.
Gegen 3:30 Uhr war Mathias wach und horchte angestrengt nach draußen….es waren Fledermäuse die um unsere Lampe tanzten, komischerweise war ein Reißverschluss vom Zelt am Morgen nicht zu! Wir hatten des nächtens auch ein Auto und grölende Jugendliche gehört, bislang haben wir uns immer sicher in Uganda gefühlt und ich glaube auch nicht, dass der Reißverschluß etwas mit den Kids zu tun hatte….
Wir frühstückten gegen 7:00 Uhr und befanden uns um 8:00 Uhr auf der Straße. Google und Navi spielten wieder das Spiel „sagst Du links dann meine ich rechts“ und schickten uns 15 Minuten vom Hawk‘s Eye entfernt erstmal in die Pampa, Schulpampa….überall sah man niedliche Mädels im Ringelshirt und roten Rock, eine hübsche Schuluniform.
Nachdem wir aber auch diese kleine Störung quasi mit einem Schulterzucken kommentierten, wurde die Straße mit einem Mal richtig gut, wir befanden uns wieder offiziell in Richtung Kampala. Man kann es nicht leugnen, unser Urlaub geht seinem Ende entgegen.
Weder Google noch das Navi kannten DIE LODGE, die wirklich in jedem Reiseführer empfohlen wird- das Eagle‘s Nest Mburo. Auch wir hatten uns für diese Empfehlung entschieden und wussten bereits im Vorfeld, dass wir nach Karte fahren müssen.
Überraschenderweise klappte die Kartenleserei sehr gut und um 12:00 Uhr checkten wir in die zweitbeste Unterkunft unserer Reise ein.
Auch hier erwartete uns wieder ein Zelt mit grandioser Aussicht und zum Lunch gab es die besten Spaghetti Ugandas. Die Anlage war sehr gepflegt und wir vertrödelten noch ein wenig Zeit, bis es auf Game Drive ging.Ich sah bereits die ersten Zebras von unserer Terasse und freute mich riesig auf die monochromen Freunde.
Der Mburo Park ist ein Savannenpark mit vielen Akazien.Seit ein paar Jahren gibt es dort auch wieder Rothschildgiraffen, Löwen und Elefanten wurden unter Idi Amin und Obote ausgerottet. Es soll aber Leoparden geben, wir fanden keinen….
Dafür hat Mburo als einziger Park in Uganda Impalas und Zebras. Neben den Giraffen legten wir insbesondere auf diese Tierchen unser Augenmerk.
Gegen 15:00 Unr fuhren wir über das Sanga Gate in den Park und keine zwanzig Meter vom Eingang entfernt, bestaunten wir die erste Zebraherde. So ging es den gesamten Nachmittag. Wir sahen auch Unmengen an Warzenschweine, einige Topis, Impalas, Büffel und natürlich auch sechs der 15 Giraffen.
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Wir waren ziemlich angetan, auch ohne Löwen und Elefanten, und fuhren gegen 18:00 Uhr wieder ins Eagle‘s Nest. Vorher hatten wir noch einen Blick auf den See geworfen, keine Hippos und auch keine Crocs gesichtet.
Dort gab es eines der besten Menüs in diesem Urlaub, wir waren begeistert.
Nach ein paar Drings gingen wir ins Bett, die Temperaturen sind wieder moderat warm geworden, den dicken Regen in den Nebelwäldern haben wir zurückgelassen.
Auch an unserem Abreisetag aus Rushaga frühstückten wir um 7:00 Uhr, weil wir weder dem Wetter noch den kurzen 48 Kilometern zum Lake Bunyonyi trauen konnten.
Mathias hatte ziemlichen Bammel vor den Straßen, insbesondere die ersten Kilometer raus aus dem Nationalpark. Durch den gebrochenen Damm kamen wir aber gut durch und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20-25 km/h fühlten wir uns relativ sicher auf den Lehmpisten….bis wir unserem Ziel, dem Lake Bunyonyi näher kamen.
Es gab wieder brenzlige Situationen im Lehmmodder und bei der Suche nach unserer Lodge ( der Name Hawks Eye lässt schon erahnen, wo sich das Schmuckstück befand) steckten wir im Schlamm fest. Gott sei Dank konnten wir uns selbst befreien und mir fiel in diesem Zusammenhang Patrick, der Guide aus Rushaga, ein. Er hatte die Toyota RAV4 sehr gelobt, der Antrieb sei besser als bei jedem Landrover/ Jeep. Selbst einen Hillux hatten wir schon im Schlamm verrecken sehen. Kurz nachdem wir uns aus dem Dreck befreit hatten, trafen wir auf zwei weitere Roadtrip Autos und mein subjektives Empfinden, dass sich Roadtripper immer in den gleichen Lodgen, Straßen treffen, wurde wieder bestätigt. Das eine Paar ( Niederländer) kannten wir bereits aus QENP, wir standen gemeinsam vor den Autos und bewunderten die schlafende Löwin und genossen die verregnete Bootstour.
Das andere Paar, ebenfalls Niederländer, standen mit ihrem RAV4 im Schlamm und wir schoben die Karre aus der ziemlich misslichen Lage.
Leider hatte uns mal wieder Google und die schlechte Ausschilderung in den Wahnsinn getrieben….vier Stunden für 48km, dass muss erstmal getoppt werden.
Ich hatte mich sehr über die Luxuszelte im Vorfeld gefreut und nun sollte es im Hawks Eye endlich soweit sein. Leider war ich jetzt nicht mehr wirklich erfreut, da die Wetterlage instabil, die Tagestemperaturen bei knapp 20 Grad lagen und nun ausgerechnet bei unserem Zelt der Weg zw. Bett und eigenem Bad nicht überdacht war. Dafür hatten wir das Hawk Zelt, mit dem Wahnsinnsblick auf den See bekommen.
Aber erstmal war alles egal, wir genossen die Aussicht vom Bett aus, öffneten beide Zeltseiten und vergammelten den Tag auf der Terasse in der Sonne und im Bett. Ich schrieb mich durch Blog und Tagebuch, sortierte meine Klamotten und versuchte die größeren Blessuren vom Vortag auszukurieren.Meine Hände waren mit Dornenrisse übersät, da ich nicht immer die Handschuhe anhatte. Außerdem plagte mich ein gepflegter Muskelkater…..
Pünktlich zum Abendessen fing es an zu schütten, wieder die Fassung „Wasser marsch!“. Wir warteten neunzig Minuten auf das schlechteste Essen des gesamten Urlaubs ( Lamb Chops, total versalzen), borgten uns einen Regenschirm und kamen dennoch total nass am Zelt an.
Mit Fleecejacke und drei Decken ins Bett, insgeheim ärgerte ich mich über unsere Buchung. Ich liebe diese Luxuszelte sehr, aber rate Jedem von einer Buchung in Orte mit einer Höhenlage von rd 2000m ab.Immerhin hatten wir in Uganda immer eingezogende Bettdecken und da das Hawks Eye eine gute Lodge der Mittelklasse ist, waren die Zelte auch in einem einigermaßen guten Zustand.
Uns gruselte es allerdings vor dem nächtlichen Pipigang im Regen…..doch diese Sorge war unbegründet, da wir Beide durchschliefen. Der Toilettengang vor dem ins Bett gehen wurde mit Regenjacke und Regenhose gemeistert.
Am nächsten Morgen stellten wir Beide fest, dass wir hervorragend geschlafen hatten und sich das Wetter von seiner besten Seite zeigte.
Nach dem Frühstück ( das war voll in Ordnung) machten wir uns auf die Socken ins Dorf um den Markt zu bewundern und um ein wenig näher am See zu sein. Wir staunten über den Bootsverkehr auf dem See, die Waren waren sehr bodenständig. Das Dorf selbst strömt eine Art Westernstadtatmosphäre aus, es hab tatsächlich Banken in den Hozverschlägen.
Besonders schön war es am See, die Leute tätigten ihre Besorgungen mit dem Boot aus anderen Ecken der Gegend, es herrschte eine wuselige Betriebsamkeit, wir hatten wirklich viel, viel Spaß.
Nach zweimaliger Runde durch das Markttreiben schlenderten wir zum Birds Nest Resort, einem Hotel der Luxusklasse und vertrödelten dort die nächsten drei Stunden bei schönstem Sonnenschein und mit Blick auf dem See.
Wir entschlossen uns zu einem Lunch, ich hatte Avocado mit Flusskrebs aus dem See, sensationell. Mathias hatte Lust auf Pizza. Pünktlich nach dem Essen fing es mal wieder an zu regnen und der Weg zurück zu unserer Lodge war bereits wieder ein nasses Unterfangen.
Den gesamten Nachmittag regnete und gewitterte es. Langsam und allmählich macht uns das Wetter kirre, die Aussicht auf die nächsten Tage ist ebenfalls nicht besser. Erst mit unserem Abflug pendelt sich das Wetter wieder auf sommerliche 28 Grad ein…schade das es uns so erwischt hat.
Auf unser Abendessen durften wir wieder 90 Minuten warten, der Hamburger war aber unspektakulär ok.
Ab 20:00 Uhr im Zelt gefroren und darauf gehofft, dass die Nacht ebenfalls so lauschig und gemütlich wie die erste Nacht werden würde.
Die Nacht vor unserer Abreise war ein Wetteralptraum, der monsunartige Regen in der Trockenzeit Ugandas platterte auf unser Wellblechdach. Erstaunlicherweise schliefen wir aber dennoch recht gut und siehe da, als der Wecker um 7:00 Uhr klingelte, waren wir nicht nur ausgeschlafen, es hatte auch aufgehört zu regnen.
Gut gelaunt frühstückten wir, gut gelaunt fuhren wir gen 8:30 Uhr ab. Google sagte etwas von 128 km, 4:05 Std….mit drei Alternativrouten, die anfänglich alle ähnlich waren, sich in der Mitte trennten und auf den letzten Kilometern wieder parallel laufen würden. Wir entschieden uns für die kürzeste Route, mit Einfahrt nach Bwindi bei Ruhija und machten uns auf den Weg.
Unterwegs wurden wir begeistert von den Kids gefeiert, so viel WinkeWinke macht nicht mal die Queen auf Staatsbesuch. Wir erfreuten uns über die aufgeräumten Dörfer und obwohl die Zeit voran schritt, kamen wir Kilometerchen zu Kilometerchen unserem Ziel näher. Kariblue bekam sogar Sprit von einer Total Tanke und nach weiteren zehn Kilometern ging aufeinmal nichts mehr….. LKW im Schlamm, kein PKW kam vor und zurück.
Das gute Stück wurde letztendlich von einem Bulldozer aus der Matsche befreit und weiter gings mit gemäßigten 25-30km/h durch die Berge. Als wir in Ruhija ankamen, trafen wir auf den Fahrer der Gruppe um Gil Bretschneider ( googlelt den Typen mal) und ließen Grüße ausrichten. Wir hatten mit der Truppe in Rweteera zusammen gewohnt. Sie taten uns wirklich leid, bei dem Wetter im Wald muss hässlich sein….uns graute es bereits vor dem morgigen Tag.
Es regnete wieder in Strömen und auch der Ugander schüttelte über das ungewöhnliche Wetter nur noch den Kopf. Dennoch war die Landschaft sehr beindruckend.
Hier noch ein Landschaftsfoto mit Sonnenschein
Die Teefelder wurden mehr, wir erfreuten uns sehr an der Landschaft ( die auch nur aufgrund des Regens, man sagt dies wäre der Reichtum Ugandas, so gedeihen kann).
Rund 30km vor dem Ziel ( es war so um die 13:00 Uhr) fühlten wir uns auf der Gewinnerstraße.
Ich erwähnte ganz nebenbei, dass insbesondere vor den letzten 24 Kilometern bei Booking gewarnt worden ist und schon ging es los. Die Pisten wurden noch schlechter, Kariblue schlug entweder hart auf Stein, schwamm und schlingerte im Matsch und mehr als einmal gab es spitze Schreie meinerseits…so ein Leben am Abgrund ist nicht erstrebenswert. Irgendwann ( 18 km vor dem gedachten Ziel) hielt uns ein Mopedfahrer an und erklärte uns, dass der Weg falsch sei, wir zwar im Rushaga District wären aber unser Ziel weit, weit weg wäre. Der afrikanische Mohktari erklärte sich aber bereit,mit seinem Moped vorneweg zu fahren und uns zu begleiten. Mathias dachte in den folgenden 2,5 Stunden oft an unseren Iraner aus Subatan, gefühlt hatte ich ein Deja Vu, nur waren die Pisten in Uganda weitaus brenzliger.
Aus den ehemals 18 Kilometern bis zum Ziel wurden wieder 28, die wir dann auf 17 abbauten um dann wieder bei rd 30 Kilometer bis zum Ziel zu landen.
Unser Helfer in der Not ließ es sich nicht nehmen nochmal an einem Fotospot zu halten und uns den Nationalpark in der Ferne zu zeigen. Wir waren gefühlt Hunderte von Serpentinen entfernt.
Das Dunkelgrüne in der Ferne, das istder Bwindi Inpenetrable NP
Als es dann wirklich nur noch 18 km waren, unsere Lodge angepriesen wurde,verabschiedete sich unser Retter. Er bekam 50000 Schillinge und freute sich richtig darüber ( 13 €).Wir schlitterten weiter durch die Berge, es regnete wieder stärker und 600m vor unserem Ziel mussten wir durch einen gebrochenen Damm fahren, es war so dermaßen absurd, man hätte nur noch heulen wollen.
Als wir an der Rushaga Gorilla Lodge ankamen, schlotterten uns so dermaßen die Knie, wir waren fix und fertig. Die Dame an der Rezeption bestätigte die Fehlinfo von Google und meinte nur lapidar „das geschieht andauernd“.
Am Ende wird aber meistens alles gut und für den durchlebten Tag wurden wir zumindest mit der komfortabelsten Lodge unseres Urlaubs belohnt, Angesichts der Nachttemperaturen um den Gefrierpunkt eine schöne Überraschung, statt des Standardzimmers hatten wir ein Luxuszelt bekommen. Abends, nach dem Abendessen fanden wir Wärmflaschen im Bett vor und das Essen war wirklich supertoll. Diesmal konnten wir von einem Buffet zehren, eine schöne Abwechslung.
Wir fühlten uns am Ende dieses Alptraumtages wirklich gepampert und selbst der weiter aufs Dach pladdernde Regen, noch die Stories über das Tracken am morgigen Tag, konnte uns heute noch stören. Ein wirklich sportlicher Typ bestätigte uns, das das tracken das Übelste gewesen ist, was er jemals mitgemacht hat. Die Gorillas befinden sich zur Zeit tiefer im Wald und der Weg wird lang und hart, insbesondere aufgrund von Matsch und Modder.
Unsere Nacht war wärmer als gedacht und der nächste Morgen began mit freundlichem Wetter. Es hatte aufgehört zu regnen, der Nebel lag schwer in den Wäldern. Wir gingen zehn Minuten früher frühstücken und waren bereits um 7:30 Uhr an der Anmeldung zum Gorilla Tracking.
Wir wurden von den Batwafrauen mit Tänzen auf das Tracken eingestimmt, dann erhielten wir ein ausführliches Briefing mit den allgemeinen Regeln ( wer krank ist, darf nicht tracken, sieben Meter Abstand zu den Menschaffen(hahaha, sagt das mal den Affen), nicht essen, nicht trinken in Gegenwart von Gorilla). Wer mehr dazu lesen möchte, muss warten…..ich schreibe einen eigenen Blogeintrag zum tracken. Wir erhielten auch ziemlich detaillierte Informationen zum Census aus 2018. Die Gorillazahlen sind seit 2011 weiterhin nach oben gegangen, insgesamt sind mit dem Parc Nacional de Virunga ( Kongo) rd 1166 Tiere gezählt worden, rd 200 Tiere mehr als 2011.
Eindeutig wurde der Tourismus als Hauptquelle für die Erhaltung der Hochlandgorillas genannt, da mit den zugegeben sehr hohen Eintritten (600$, ab Juli 700$) die ehemaligen Wildererstämme ( Batwa) unterstützt werden, die Menschen verinnerlicht haben, das Gorillas keine nutzlosen Tiere sind. Wer Gorillas im Nebel gesehen hat, der weiß das lediglich die Hände und Köpfe als Trophäen verkauft, Jungtiere in die Zoos in aller Welt verscherbelt wurden. Dies wurde uns nun nochmal von offizieller Seite bestätigt. 2013 hatten meine Mama, Klaus, Mathias und ich ein denkwürdiges Erlebnis in Hannover. Damals wurde ein Schwarzer, mit seiner Familie, ebenfalls nur zu Besuch im Zoo, von einem Silberrücken attakiert. Der Affe versuchte durch die Scheibe zu gehen, reagierte total gestresst auf die Anwesenheit eines Schwarzen….hier werden wohl schlechte Erinnerungen eine Rolle gespielt haben.
Übrigens sind die Gorllazahlen aus Rwanda in Bezug auf den Census nicht relevant, da diese nicht zur Art der Hochlandgorillas zählen, sondern eine Untergruppe darstellen. Nun kann ich mir die hohen Eintritte in Rwanda (1500$) wenigstens ein wenig erklären. Wer diese Gorillaart sehen will, ist bereit nochmal mehr zu zahlen.
Mathias und ich wurden Patrick zugeordnet, der mit uns zu der Familie der Kahungye laufen würde.
Insgesamt 15 Gorillagruppen sind habituiert, andere Familien haben noch nie einen Menschen zu Gesicht bekommen. Geht man von durchschnittlich 8-10 Tieren pro Gruppe aus, sind lediglich 150 Gorillas an Menschen gewöht.
Die Kahungye Familie besteht aus 17 Mitgliedern, etlichen Kleinkindern und Babies und residiert zur Zeit tief im Wald. Wir erfuhren bei unserer Rückkehr am Abend, dass wir die Letzten waren, die wieder zurückgekehrt sind….upps…..alle anderen Tracker aus Rushaga waren schneller bei den Tiere
Wer übrigens mehr zu den Gorilla Familien in Uganda lesen möchte, dem empfehle ich Kabiza.com. Wer schon immer wissen wollte, wieviele Permits pro Tag herausgegeben werden, es sind 120 Stk. und das Tracking ist nicht immer ausgebucht. Am 02.02,20 ging aus unserer Lodge z.B. Niemand tracken, es reisten Alle ab.
Neben den acht Touris und dem Guide laufen Porter mit, die die Tagesrucksäcke schleppen, einen Wanderstock zur Verfügung stellen und Helfer in der Not, bei Bewältigung von Bachläufen, Matsch und Modder sowie besonders anstrengenden und anspruchsvollen Stellen sind.
Jede/r nimmt sich einen Porter, meines Erachtens kommt man andernfalls nicht durch den Tag. Francis tut bestimmt immer noch die Hand weh, er war oft genug, an diesem Tag, mein Retter in der Not. Außerdem gehört ein Ranger mit einem AK 47 ( zur Abschreckung von wilden Tieren, z.B allein streunende Silberrücken, Waldelefanten) sowie ein Polizist, ebenfalls bewaffnet ( gegen Wilderer und illegale Grenzgänger aus dem Kongo) mit zur Gruppe.
Wir mussten zunächst 40 Minuten in Richtung Nkuringo fahren, bekamen einen sensationellen Blick in den Kongo ( Virunga Vulkane) und nach einem Pippistop im Gebüsch, liefen wir mit sechs netten Kanadiern los. Die Tracker, die die Familie seit dem Morgengrauen orten, gaben zuverlässige Informationen an Patrick weiter und so liefen wir zunächst einen moderaten Trampelpfad entlang, der quasi täglich gelaufen wird. Es ging fröhlich auf und ab, irgendwann verließen wir den Hauptpfad, Patrick schlug mit der Machete den Weg für uns frei. Wieder bringe ich den Film „Gorillas im Nebel“ hier ein….wir sahen als Gruppe im Wald recht ähnlich aus. Dank Frau Weaver hatten wir Handschuhe an, mit das wichtigste Kleidungsstück an diesem Tag.
Die Route wurde schwerer und schwerer, steiler und steiler….wir waren zugemoddert. Nach rd 1:45-2Std. hieß es Kameras raus und den Rest des Weges ohne Porter zurücklegen. Wir hatten vorher ein frisches Scheißhäufchen entdeckt, Familie Kahungye war nicht mehr weit.
Keine/r sagt Einem, dass das letzte Stück das Schlimmste sein wird. Ich legte mich mehrmals lang, am Ende war ich wohl die Schlammqueen…..blöd, dass mir zwei Kameras am Hals hingen.
Aufeinmal schrie eine der Kanadierinnen laut auf „he is directly behind me“ und tatsächlich kullerte, ohne Rücksicht auf Verluste der Silberrücken 1-2m an uns vorbei. Wir hatten gerade genug Zeit, uns noch auf die linke Seite zu schlagen, als die Masse Waldmensch wie eine Walz durch den Wald pflügte….zwei kleinere Exemplare kamen aus den Bäumen herunter und aufeinmal sahen wir rd. acht- zehn Gorillas, wie in einem Amphitheater direkt vor uns.Wir auf einem Abhang, die Tiere auf einem Aufstieg wenn man so will.
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Die Gorillababies waren keine 2-4 m von uns entfernt, die Älteren ungefähr 6-8 m, die Lichtverhältnisse waren gut. Neben den Silberrücken sahen wir auch einen Blackback.
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Die Babies lieferten ein tolles Schauspiel, wir hatten Spaß. Dieser wurde ein wenig getrübt, weil Mathias seine Kamera aus der Hand rutschte und das Objektiv eine der Kanadierinnen am Schädel traf. Ein kleiner Riss führte zu viel Blut. Kurze Zeit später konnten aber sowohl Opfer als auch Verursacher lachen und auch die Cam hatte keinen Schaden genommen.
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Leider war die Familie nicht sehr sesshaft und wir verfolgten diese weiter. Wir sahen am Ende den Chef der Familie, dieser polterte nochmals mit einer Distanz von ungefähr einem Meter an uns vorbei und dann war der Spaß auch schon gelaufen.
Die Porter kamen, die Kameras wurden verpackt und wir traten den weitaus schwierigeren Rückweg an. Wir überquerten min 15x einen Flusslauf, matschten in TippTopp Schritten Steigungen von rd 65 Grad hinauf ( und das ist nicht übertrieben), schlitterten Abhänge hinunter und fielen diese auch wieder hinauf und waren am Ende der Tortur nur noch fix und fertig. Leider kann man nicht im Vorfeld abklären, zu welcher Familie man läuft, so gesehen kann ich ein Gorillatracking nur Denjenigen empfehlen, die sich fit und gesund fühlen und ohne größere Wehwehchen belastet sind.
das ist der nackte Schweiß auf meinem lichten Haupt, es blieb an diesem Tag trocken
(Die gezeigten Bilder aus dem Urwald, als auch die Bilder mit Patrick, Francis und aus dem Dorf sind alle nur mit dem Iphone geschossen….Kamera war im Rucksack sicher verwahrt, hier wollte ich nur die Dichte im Wald dokumentieren und unseren Pausenplatz zeigen)
Andere waren an dem Tag nach vier Stunden durch, unsere Aktion hatte bis zur Rückkehr rd. 6,5 Std. gedauert. Ich bin bestimmt um die 10x gefallen, unsere Klamotten sahen absurd aus. Mathias lief mit seinem Porter und dem Polizisten auf den letzten Kilometern einen anderen Weg, er musste das Auto holen. Wir kamen in einem anderen Nest wieder zurück in die Zivilisation.
Am Ende durften wir ein ausgetrocknetes Bachbett mit einem Gefälle von rd 45 -50 Grad hinuntersteigen….das war der Zeitpunkt, den ich am Unerträglichsten fand. Ich wollte nur noch unter die Dusche.
In einer sehr liebevollen Zeremonie bekamen wir unsere Urkunde, Porter, Guide und Wachleute erhielten ihr Trinkgeld und wir wurden in dem Dorf mit Gesang empfangen. Gefühlt waren Alle auf den Straßen um uns Willkommen zu heißen.
Mathias kam zehn Minuten später an, wir fuhren mit Patrick zurück nach Rushaga und gingen noch ein wenig Souveniere shoppen.
Mein Porter Frances
Hier ein paar Impressionen aus dem Dorf, wo wir nach dem Marsch wieder ankamen, als auch das Batwadorf am Nationalparkeingang:
In der Lodge stellte ich fest, dass ich bis auf den Schlüppi durch und durch nass geschwitzt war, Mathias ging es nicht besser. Die Klamotten dünsteten auf dem Balkon aus, wir sichteten die ersten Fotos und gingen zu 17:30 ein Bier trinken.
Die Batwadamen des Dorfes gaben sich nochmal die Ehre, sangen und tanzten für uns.
Abendessen ( Chicken Stir Fry) gab es um 19:00 Uhr und um 21:00 Uhr lagen wir mit Wärmflasche bewaffnet im Bett. Der Regen lullte unseren müden und geschundenen Körper in den Schlaf.
Wir verließen Rweteera wiederum sehr früh , obwohl wir nur 160 kmzu fahren hatten. Nach den Erfahrungen der vergangenen zwei Autofahrten waren wir aber vorgewarnt und uns wunderte es nicht mal mehr, als uns google wieder durch Teefelder und komische Pisten trieb. Es war total trübes Wetter, die Luft roch nach Regen….es ist übrigens Trockenzeit in Uganda!
Wir erreichten den 0 Breitengrad, besser bekannt unter Äquator kurz hinter Kasane und Froggy erlebte seine Taufe. Ab sofort bewegen wir uns auf der Südhalbkugel, für meinen lieben Mann das erste Mal.
Kurz hinter dem Äquator lag der Eingang in den Queen Elisabeth Nationalpark und der Queens Pavillion ( hier stand die Queen 1954) war bereits von Weitem zu sehen.Wir zahlten unseren Eintritt für drei Tage (240$ zzgl. PKW) und buchten eine Bootstou auf dem Kazingakanal.
Zu diesem Zeitpunkt ahnten wir noch nicht, dass der Park nicht mit uns und wir wohl auch nicht so recht mit dem Park konnten.
Der Typ von der Touriinfo gab uns noch den Tip, dass an der Straße Löwen gesichtet worden sind und tatsächlich, wenige Kilometer später lag links von der Hauptstraße, rd 50m entfernt, eine Löwin mit einem Tracker um den Hals und schlief den Schlaf der Gerechten. Wir standen vor den Autos ( bizarr, machten aber Alle) und beobachteten das schlafende Tier. Wir ahnten nicht, dass die schlafende Schönheit die einzige Katze in diesem Urlaub bleiben würde.
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Mit dem Plan des Nationalparks auf dem Schoß fuhren wir Richtung Queens Mile und standen kurze Zeit später mittenmang von Tausenden TseTses….wir flüchteten und suchten den kürzesten Weg zurück bzw. zur Unterkunft. Selbst die Elefanten am Wegesrand machten uns nur bedingt glücklich. Vor TseTse Fliegen haben wir Beide einen Riesenrespekt, dagegen sind Anopheles Mücken fast harmlos.
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Gegen 13:00 Uhr kamen wir in den Pumba Safari Cottages an, der bislang schönsten Unterkunft auf dieser Reise. Man beachte die grandiose Aussicht auf den Park.
Da wir keine Zeit für ein Lunch hatten, nahmen wir unsere Spaghetti mit und fuhren wieder zurück in den Park. Im Schweinsgalopp ging es nach Mweya, dort wo die Bootstour starten würde.
Kurz vor dem Bootsanleger fing es an zu schiffen und ich meine damit sintflutartigen Regen, kein Getröpfel. Auf dem Boot war alles nass und uns graulte vor den kommenden zwei Stunden.
Überraschenderweise war die Bootstour dann aber doch recht nett, obwohl aufgrund der Lichtverhältnisse und des Regens die Fotos wieder eine Zumutung waren.Elefanten ließen sich gar nicht erst blicken, wir mussten uns mit den üblichen Verdächtigen zufrieden geben. Allerdings fand ich Babies im Schlamm noch nie so so süß wie die hier gezeigten Exemplare.
OLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAWeißkopfseeadlerUganda Kob- endemischOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAschockverliebtOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERA
Die schönsten Momente im Park erlebten wir immer mit Elefanten, am ersten Abend war es eine ganze Herde, die parallel mit uns züglig lief. Wir waren umgehend schockverliebt in den hier gezeigten kleinen Scheißer.
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Im Pumba beobachten wir die grauen Riesen von unserer Terasse aus und genossen unser tolles Abendessen.
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Am nächsten Morgen stand mal wieder Schimpansentracken auf dem Programm. Wir waren recht spät dran und verpeilten am Parkplatz der Uwa, dass für uns genau dort Ende Gelände ist. Wir nahmen die Piste mit dem Abzweig „Chimp Tracking only“ und wunderten uns nur, als auch nach Kilomtern noch nichts von einem Eingang zu sehen war.Google schickte uns in die Wüste, wir hetzten zurück und kamen zu spät wieder am Eingang an. Dort erwartete uns ein grimmiger Ranger der uns echt zusammenschiss….wegen überfahren des Gates und Geschwindigkeitsüberschreitung. Erklärungsversuche überflüssig….die Strafe wurde uns allerdings erlassen, unsere Laune war dennoch getrübt, da wir die Letzten sind, die irgendwas machen würden, was nicht erlaubt ist. Die Kyambura Schlucht gehört offiziell nicht mal zum QENP und unser muffeliger Ranger fuhr ebenfalls viel zu schnell auf den Pisten umher.
Nach dem Anschiss lernten wir unserer Mitstreiterinnen kennen, sechs fidele Italienerinnen, alle Ü60, Alle am schloten und Alle extrem geliftet. Mir blieb der Mund offen stehen, insbesondere als die Damen, mitten in der Schlucht, im Wald, aufeinmal im Tanktop ohne BH dastanden, Komisch fand ich auch die Idee, mit parfümierten Eau Fraiche umherzuspühen. So wird man zum gefundenen Fressen für Alles was tagaktiv ist.
Wir liefen einen sausteilen Weg in die Schlucht, bis zum Wasserlauf und lauschten auf Affengeschrei. Dieses kam auch und wir gingen in die Richtung der Rufe. Später zog der miesepetrige Ranger alleine von dannen und erklärte uns, dass in der Schlucht keine Affen wären, diese würden wohl am Rand der Schlucht Kolobus jagen.Tatsächlich war es am Ende auch so und wir bekamen die Äffchen am Schluchtrand zu sehen.
KyamburaschluchtSchimpansennestOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERA
Am Nachmittag stand Löwensuche auf dem Programm. Wir hatten einen Jeep und Fahrer angemietet, weil uns klar war, das aufgrund der dichten Vegetation unsere Chance auf Löwe oder Leopard extrem gering war.
Unser Fahrer, John Bosco war ein netter Kerl, der sich jede erdenkliche Mühe gab, doch leider sahen wir keine Löwen, nur Uganda Kobs, Elefanten auf der Straße und ein paar Warzenschweine….dafür bekamen wir aber einen sensationellen Sonnenuntergang.
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Bissel angefrustet ließen wir den Abend bei leckerem Fisch ausklingen.
Am dritten Tag im QENP fuhren wir weiter Richtung kongolesischer Grenze, nach Ishasha. Bevor es aber sowei war,bekam Kariblue ein wenig Wellness. Der Motor wurde gescheckt, Öl bekam der Kleine zum Frühstück und wurde dann mit den besten Empfehlungen in den Süden des QENP entlassen. Die Straße war zum Teil sehr räudig, TseTses begleiteten unser Auto ( die Viecher stehen auf blau) und somit verkniffen wir uns sogar einen kurzen Boxenstop am Lake Edward.
Ishasha ist bekannt für seine Baumlöwen, die bei großer Hitze in die Feigenbäume klettern. Dieses Phänomen kommt nur noch am Lake Manyara in Kenia vor und wir waren natürlich scharf drauf. Der Tag war unsere letzte Chance eine Raubkatze zu Gesicht zu bekommen und obwohl uns bereits John Bosco am Tag zuvor gewarnt hatte ( „ man kann eine Woche in Ishasha sein und sieht nicht einen Löwen“) waren wir positiv gestimmt…..bis es anfing in Strömen zu regnen! Ich erinnere, wir haben Trockenzeit und die selbst die Ugander finden dieses Wetter mehr als befremdlich. Wieder wurde einfach der Wasserhahn im Himmel aufgedreht.
Wir hatten uns am Parkeingang einen Lageplan vom Nationalpark gekauft und dort waren tatsächlich alle Feigenbäume unter dem Begriff Lion Tree gekennzeichnet. Auf dem Weg gen Süden stierten wir in jeden Baum, der auf dem Weg lag und zogen, noch vor dem Einchecken eine kleine Pirschrunde durch Ishasha.
Paviane auf dem Weg nach IshashaOLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERA
Anders als in jedem anderen Nationalpark waren hier im Süden nur noch Tracks/ schmale Pisten,durch ungefähr einem Meter Gras links und rechts hindurch,die auch normale Privat PKWs benutzen durften. Die Natur war grandios und unterscheidet sich in ihrer Vielfalt und den „fifty shades of green“ ganz erheblich vom Rest Afrikas…keine Savanne, alles saftig und schön hoch gewachsen….wie soll man da Simba finden? Wir sahen noch einen Elefanten im Tal, einige Uganda Kobs und fuhren entnervt ins @the river Ishasha, eine Lodge die mir am Herzen lag. Gefunden im Netz, ein absoluter Insider und durch und durch ökologisch am Fluss gebaut. Ich weiß, dass der/ die Eine oder Andere mit Anblick der Fotos jetzt den Kopf schütteln wird, aber die Lodge war wirklich schön und wer glaubt, dass wir zu Campingplatzpreisen untergekommen sind, der täuscht…150€ kostet eine Holzhütte ohne Steckdose in diesem Teil der Welt pro Nacht, allerdings inkl. VP.
@the river Ishasha:
Nachdem wir unser Mittagessen bekommen hatten ( mal wieder die üblichen Spaghetti am Anreisetag), der Regen etwas nachließ, setzten wir unsere Suche fort. Diesmal im Süden von Ishasha und zwischendurch sah es recht chancenvoll aus, als wir nämlich einen zweiten PKW sahen. Ebenfalls Deutsche auch mit Roadtrip umterwegs, allerdings mit Guide und Driver, der uns erklärte, dass die Sonne so toll sticht, dass die Löwen bestimmt in die Bäume gehen würden.
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Laut Plan hatten wir bis 17:30 Uhr, bis auf einen einzigen Baum, ALLE Feigenbäume abgefahren, keine Löwen in Ishasha! Unser größtes Highlight waren wohl die süßen kleinen Pumbababies….und schaut Euch die Friese von Mama Pumba an !
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Wir beschlossen Löwen auf ein anderes Mal zu verschieben und fuhren lieber zur kongolesischen Grenze um mal einen Blick übern Zaun zu werfen.
Das hier gezeigte Bild zeigt die alte Grenze, die Anfang der 60er zugunsten Ugandas rd 60m in den Kongo verschoben wurde.
Ugandisch-kongolesische Grenze
Anbei auch ein paar Bilder vom Parc Nacional de Virunga, quasi die Fortsetzung des QENP.
Pünktlich mit Ankunft im @the river fing es wieder schrecklich an zu schiffen, wir saßen quasi im Restaurant fest, weil wir nicht wussten, wie wir zurück in unsere Hütte kommen sollten.
Es pladderte ohrenbetäubend die ganze Nacht durch und wir grausten uns, zurecht, vor der Fahrt in den Bwindi Inpenetrable ( undurchdringlich) Nationalpark.
„Eine Autofahrt ist lustig, eine Autofahrt ist schön, ja da kann man viel erleben und vom Urlaubsländle sehen, hollahi, hollaho…..“- wie aus 305km, 360km wurden und uns fast den Verstand gekostet hätten!
Wir frühstückten für afrikanische Verhältnisse sehr spät an unserem Abreisetag aus Murchison Falls. Das Navi war mit Koordinaten bestückt, google maps hatte ebenfalls die Route und auf meinem Schoß lagen drei ausgedruckte Alternativrouten, die Heimarbeit im Vorfeld der Reise.
Sowohl google maps, als auch das Navi waren einer Meinung, raus gehts über den Budongo Forest, nicht wieder über Masindi, wie am Vortag……beide Navis versagten kläglich.
Beim ersten Versuch den Nationalpark zu verlassen, landeten wir mal wieder auf einer Wiese, umgeben von Hütten…quasi der Pfad ohne Ausweg, den wir bewusst gewählt hatten, weil wir eine Abfahrt verpasst hatten.
Wir wendeten, nahmen die erste Alternativroute und kamen gut voran. Wir erfreuten uns an den Kids auf der Straße, den vielen Dörfern am Wegesrand als auch an der typischen Bauweise in diesem Teil Ugandas. Die Pisten waren mal schlecht, manchmal noch schlechter, Kariblue machte einen super Job…..bis wir auf eine, von den überall im Land sehr aktiven Chinesen gebaute Baustelle kamen, die gleich eine Straßensperre mit sich brachte. No worries dachten wir uns und nahmen eine neue Route lt. Navi und google maps.
Leider ging auch diese Alternative nur rd 45 Minuten gut, wieder versperrte uns eine Straßensperre der Chinesen die Weiterfahrt. Wir waren weiterhin optimistisch und versuchten parallel zur originären Route zu fahren und landeten wieder in einer Sackgasse. Macht nichts, gibt ja noch weitere Parallelpfade, bestätigten sowohl google almighty und das Navi mit der Karte ugandischer Bauart ( Garmin bietet kein Kartenmaterial) und wieder landeten wir in einer Sackgasse, an derem Ende aber ein Guesthouse stand. Wir fragten uns durch und bekamen eine valide Antwort. Zurück zur Baustelle, 120 m davor den Berg hoch und wieder waren 45 Minuten vertändelt……keine 50 km vom Red Chili Restcamp entfernt, runde drei Stunden nach Abfahrt, waren wir dann schlussendlich auf der richtigen Straße nach Hoima.
Hoima ist eine unaufgeregte Kleinstadt mit einigen Banken, Tankstellen und dem Tik Hotel.In diesem fröhnten die Chinesen ihr chinesisches Neujahr, aßen billige Nudelgerichte und stierten entweder ins IPhone oder auf den Fernseher, wo ein ziemlich radikaler Prediger von irgendeiner amerikanischen Kirche ( Babtisten, Methodisten oder so ähnlich) das neue Testament predigte, nein …eher schrie. Fasziniert schauten wir dem Spektakel zu und vergaßen fast, warum wir in diesem Etablissement gelandet waren. Wir wollten eigentlich nur aufs Klo, ich ebenfalls bei den Männern, chinesische Frauen scheinen im Tik Hotel nicht zu wohnen.
Weiter gings, 147 ugandische Kilometer lagen noch vor uns und was das bedeutete, wussten wir.
Google und Navi waren sich nicht mehr einig, die Freunde zickten sich aus….sagte Google nach rechts, meinte das Navi nach links. Wir einigten uns auf Google und erlebten nicht nur tolle Piste, sondern ein Kirchenfest und vor Allem viel, viel Staub. Zum Teil konnten wir nicht mal mehr entgegenkommende LKWs erkennen, ziemlich gefährlich und gesundheitsschädlich für alle Reisenden auf den Lehmpisten.
Das Kirchenfest endete in einem handfesten Stau, nach mittlerweile sieben Stunden „on the road“ konnte uns aber auch das nicht mehr erschüttern.
Rund um Fort Portal ist die Teeindustrie von Uganda zu Hause, die Teefelder begeisterten uns und ich legte noch den einen oder anderen Stop für Fotos ein.
Außerdem wurde die Piste zur Straße und wir hatten die erste Begegnung mit dem Grund unseres Herkommens…..unsere zu 98% identische DNA überquerte zu Dritt die Straße!
Wir waren hin und weg, später bestätigte uns ein Mitarbeiter unserer Unterkunft, dass dies so gut wie nie vorkommt, Schimpansen bleiben im Wald.
Google hatte noch einen letzten schlechten Witz für uns auf Lager, die App schickte uns sieben Kilometer kreuz und quer zwischen die Teefelder hindurch, bis wir endlich, nach rund neun Stunden ( zur Erinnerung, 305 km) in Rweteera ankamen.
Der Rweteera Safari Park hatte schon bessere Zeiten erlebt, die Zelte waren ziemlich abgerockt, unser Bungalow dafür umso schöner. Wir waren zufrieden, wurden aber auch hier sofort vor nächtlichen Besuchern ( Nilpferde) gewarnt.
Um 19:00 Uhr gab es unser Dreigängemenü, Kürbissuppe, Beefcurry und fried banana…. gegen 20:00 Uhr schlichen wir pappsatt in unseren Bungalow, der Tag hatte uns geschafft. Wir richteten uns häuslich ein, ich fummelte an der Kabelage und allgemein an der Technik herum und wunderte mich, welch eigentümlicher Geruch von Mathias Sneakern ausging…..die Dinger stanken erbämlich. Mein lieber Mann nahm ebenfalls eine Geruchsprobe, obwohl er sofort gegen meinem Einwand protestiert hatte. Im gleichen Moment hörten wir es in unserem Vorgarten schnaufen und grunzen. Eine ausgewachsene Tonne Hippo stand vermutlich direkt neben uns. Anfänglich hatten wir noch gedacht, dass man nicht in unseren abgeschlossenen Bereich hineinkommt, bis wir am nächsten Tag den Shortcut in der Hecke entdeckten.
Wir lachten uns schlapp, der Stinker stinkerte uns in den Schlaf. Was wir aber gemacht hätten, sofern wir nur zehn Minuten später das Restaurant verlassen hätten, wissen wir bis heute nicht.
Der nächste Morgen begann früh, bereits um 7:00 Uhr waren wir auf den Weg in den Kibale Forest zum Schimpansentracking.
Rund 25 Leute bekamen eine Einweisung und wurden in Gruppen zu rd. sechs Leuten verteilt. Wir waren mit zwei anderen Deutschen in einer Gruppe, die bereits am Tag zuvor schon mal im Wald waren. Sie erzählten uns, dass beim gestrigen Tracking ein Schimpansenbaby vom Baum gestürzt ist und sofort tot war. Die gesamte Affenbande versammelte sich um den Leichnam, die Mama schrie den Wald zusammen und nahm das Junge wieder mit in den Feigenbaum…..mir hätte es das Herz zerrissen, gut das wir einen Tag später da waren. Der Tod des Affenkindes nahm auch unsere Rangerin mit, die jedes Tier mit Namen benennen konnte.
Der Trek war am Anfang recht einfach, es ging über Baumwurzeln, Lianen aber wenig steil in den Wald hinein, nach rd. 30 Minuten standen wir an jenem verhängnisvollen Baum, der dem Baby das Leben gekostet hat, Schimpansen nesten jeden Abend und verbringen die Nacht im Baum, Mütter verlassen diesen mit dem Nachwuchs nie. Der besagte Feigenbaum war rund 25 m hoch, oben in der Baumkrone turnten die Klettermaxen in allen Altersstufen, fotografisch betrachtet eine Katastrophe. Hals über Kopf, mit einer irren ISO Einstellung und extrem kurzer Verschlusszeit versuchten wir unser Bestes….naja…wir versuchten es eben. Hinzukam das Schimpansen eigentlich den lieben langen Tag nichts anderes tun als futtern, pieseln und Häufchen fallen lassen. Das Ganze geschieht aus rund 25 m, gefühlt regnete es den gesamten Vormittag Chimpipisse und Schimpansenpoo.
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Nach rd. 20 Minuten bei den Tieren zogen wir weiter und suchten die Männchen, eben jene Schimpansen, die die Bäume verlassen.
Über Stock und Stein aka Liane und Wurzeln stolperten, hetzten und keuchten wir uns durch den Dschungel. Ich war klatschnass geschwitzt, was an der Hitze, Luftfeuchtigkeit aber auch relativ großen Anstrengung lag.
Nachdem wir die Männchen gefunden hatten, warteten wir bis die Tiere die Bäume verlassen hatten und stürmten mit den Affen erneut durch den Urwald. Alle 25 Touris rannten den gleichen drei -fünf Affen hinterher, ich fand das Procedere irgendwie komisch….aber gut es heißt ja auch tracken, also verfolgen und so sind es die habituierten Äffchen auch gewohnt. Jane Goddall hat ja gerade in Uganda ihre Erfahrungen mit den Menschenaffen gemacht.
Aufeinmal standen wir wieder am berühmten Feigenbaum und der Chef der gesamten Affenkompanie gab sich die Ehre, ein echter Goldie unser Oldie.
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Am Ende waren wir doch sehr begeistert und schlichen tropfnass von Schweiß und Affenpippi zu unsere Zertifikaten.
Auf dem Heimweg fanden wir diese lustige Pavianfamilie vor und trauten unssogar die Fenster zu öffnen. Paviane sind sehr gefährlich und bissig, hier sollte man immer audpassen- doch diese lustigen Gesellen waren mit sich selbst beschäftigt, so dass wir uns keine Sorgen machen mussten.
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Zurück im Rweteera genossen wir Wasser und Seife und unser Lunch am See. Nachmittags läuteten wir eine Buburunde ein, ehe wir einen Spziergang zu den Teefeldern in der Nachbarschaft und unserem Dorf in Angriff nahmen.
Das Dorf ist als sehr arm zu bezeichnen, da wir eine Moschee des nächtens vernahmen, gehen wir davon aus, dass die Bevölkerung islamisch geprägt war. Uganda ist religiös betrachtet ein geteiltes Land, 80% der Bewohner sind christlich geprägt, der Rest glaubt an den Islam. Die islamischen Dörfern sind auffallend ärmer, ungepflegter und die Kiddies bettelten. Das war das erste Mal, dass wir damit zu tun hatten.
Nach einer kurzen Runde verzogen wir uns wieder in den Safari Park und vertrödelten die Zeit bis zum Essen.
Gegen 19:00 Uhr versuchten wir uns an Posho, einem festen Maisbrei mit Sükartoffeln, toller Avodaco und Bohnensuppe.
Um 20:00 Uhr schlichen wir mit Taschenlampe bewaffnet in unsere Hütte, Familie Hippo ließ uns aber diese Nacht in Ruhe.