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Namibia 2021, XIII: Fazit

Nach 23 Tagen im wunderschönen Namibia ist es Zeit ein kleines Fazit zu ziehen,  das Land auch hinsichtlich der Pandemie, Sicherheit usw. zu betrachten. Im Vorfeld sind wir oft gefragt worden, ob es nicht gefährlich ist, in Zeiten von Corona eine Fernreise zu wagen? Ich behaupte mal ganz frech, dass die größte Gefahr in der Willkür des RKI, Auswärtigen Amtes und Bundesregierung besteht, weniger an einer existentiellen Gefahr im Land an sich. Die Einstufungen in Virusvariantengebiete und Hochrisikogebiete ist sei Monaten umstritten, keine Virusvariante konnte auf Dauer von Europa ferngehalten werden, hierfür wären Grenzschließungen und absolute Reiseverbote wie in Australien oder Neuseeland notwendig ( und auch diese sind von Delta überrannt worden). Die Bewertung eines Landes geschieht meistens sehr einseitig, weniger wird die Form des Urlaubs betrachtet. Wer mit eigenen Camper oder PKW unterwegs ist, wird sich in NAM sicherlich nicht anstecken.

Die Ansteckungsgefahr ist lediglich in größeren Lodgen, Windhoek oder Swakopmund gegeben, die Sicherheitsmaßnahmen werden sehr ernst genommen, die Bußgelder sind bei Verstoss sehr hoch, weitaus höher als in D, bei weitaus geringerem Einkommen.

In Namibia wohnen rd. 2,5 Millionen Menschen auf einer Fläche die mehr als doppelt so groß wie Deutschland ist, zum Teil haben wir über Stunden keine anderen Autos auf den Pads/ Straßen gesehen.

Namibia eignet sich, aufgrund seiner Kolonialgeschichte sehr gut als Einsteigerland für Afrika. Die Strukturen sind eindeutig europäisch, die meisten Lodgen sind immer noch in den Händen von Namibiern britischer, niederländischer und deutscher Herkunft. Englisch ist Amtssprache, hochdeutsch noch weit verbreitet, selbst afrikaans ist verständlich, sofern langsam gesprochen wird.

Das Essen mutet europäisch ( deutsch) an, das typische Kartoffeln, Gemüse, Fleisch findet man fast täglich auf dem Teller. Beim Fleisch handelt es sich zumeist um Wild, weniger Schwein oder Rind, fast nie Huhn.Wir sind immer gefragt worden, ob wir Vegetarier oder Veganer sind, auch hier ist man auf Sonderwünsche eingerichtet.

Am Meer gibt es den frischesten Fisch der Welt, dieser wird direkt morgens aus dem Wasser geholt und tagsüber verzehrt, Freunde von Austern und Co werden in NAM ihr Eldorado finden, sowohl Swakopmund als auch Lüderitz züchten Austern auf vorgelagerten Bänken.

In Bezug auf die Sicherheit können wir von keinen negativen Erfahrungen berichten. In den größeren Orten ( Lüderitz, Swakopmund, Outjo) haben wir mit Bettlern zu tun gehabt, die offensichtlich drogensüchtig waren. Aufdringliche Bettelkinder, zumeist Jungs, sind uns aufgefallen, diese waren aber in den Griff zu bekommen. Ich würde keinesfalls nachts zu Fuss unterwegs sein wollen, mit dem Auto muss man stetigen Wildwechsel einkalkulieren….ja, es gibt Zebras, Giraffen, Schweine allerlei Antilopen  sogar Elefanten, Löwen und vor Allem Geparde in freier Natur!

Die Anlagen und Hotels waren stets mit Wachpersonal gesichert.

Ich bin 2004 in einem Supermarkt in Windhoek meiner digitalen Speicherkarten erleichtert worden, das Täschchen mit Denselbigen lag, unvorsichtigerweise, im Außenfach meines Rucksacks und wurde mit einem Portemonnaie verwechselt….

Der Straßenverkehr ist sehr angenehm, da an diesem nur überschaubar viele Menschen überhaupt teilnehmen….im Ernst, wir haben manchmal über Stunden kein anderes Auto gesehen.

Die Kolonialgeschichte ( keine rühmliche) ist weiterhin überall ersichtlich, Gleiches gilt für die Apartheid, die nach den Deutschen durch das südafrikanische Protektorat „zelebriert“ wurde. Dennoch hat sich eine eigene namibische Kultur entwickelt und auch die Weißen deutscher Herkunft fühlen sich als Namibier und sind sehr stolz auf ihr Land.

Natürlich sind Exoten wie die Allgemeine Zeitung, Hitradio Namibia, Deutschlandfunk Namibia für uns Reisende sehr lustig anzuschauen/ lesen/ hören, Namibia wirft aber nach und nach das koloniale Erbe ab.

Wirklich „deutsch“ geht es nur noch in Swakopmund und ein wenig in Lüderitz zu, komischerweise wurde im Norden viel auf deutsch/englisch ausgewiesen, afrikaans war aufeinmal vollkommen verschwunden, z.B in Etosha, Outjo, Grootfontain.

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Kommen wir zu den Hotels/Lodgen/Gästefarmen….umso abgelegener desto teurer und nicht unbedingt immer gut!

Während man in Windhoek, Lüderitz, Swakopmund super komfortabel und schick für rd. 45- 60€ DZ inkl. Frühstück wohnen kann, legt man in der Wildnis gerne das Dreifache auf den Tisch! Meistens ist die Halbpension inkludiert und bezahlen tut man Aussicht und Lage, niemals die Exklusivität eines Sternehotels wie in Europa. Belohnt wird man oft mit Witz und Charme in den Anlagen ( Madisa, Spitzkoppe) oder sensationellen Tiersichtungen in den privaten Reserves ( die zum Teil sehr guten Tierschutz leisten) wie Löwen, Elefanten und Nashörner. 

Hier ein paar Beispiele aufsteigend von 45,0€- 350€…….Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis!

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Es gibt leider auch Jagdfarmen, von Denen ich grundsätzlich die Finger lassen würde, ein Beispiel sei genannt…Sachsenheim, bei Outjo.

Eine gute Alternative, bei wenig Luxus, sind die NWR Camps. Diese liegen in den Nationalparks und bieten den Vorteil im Park direkt zu schlafen…..möchte man in Etosha nicht missen, die Tiersichtungen am Wasserloch von Okaukuejo des nächtens sind sensationell.

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Die Eintritte in die Parks sind günstig, auch Aktivitäten wie Pirschfahrten, Tracking oder Hides sind weitaus preiswerter als z.B. in Uganda.

Namibia verfügt über das größte Straßennetz Afrikas, die in A-E Pads eingeteilt sind. Die einzig A- Pad beginnt vor Windhoek und endet nach 60km in der Hauptstadt und ist eine Autobahn dt. Machart, selbst die Brücken sahen aus wie auf der A2. Die Hauptstraßen Richtung Mariental, Swakopmund und Outjo sind B- Pads, alle gut befahrbar. Witziger waren die C -, u. D-Pads, da konnte eine C schlechter sein als eine gut gewartete D- Pad. 

Die C- Pad nach Helmeringhausen
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Die Es sind private Pisten, meist nur mit 4×4 zu befahren. Zum Thema 4×4 ….ohne  geht nichts….ich würde niemals mit einem normalen PKW in NAM umhercruisen.

Mit Übernahme des PKWs erhält man bei Europcar ein Einführungsvideo, welches bitter sinnvoll ist. In diesem wird man auf die Gefahren hingewiesen und diese sind nicht ohne! Wir haben erlebt, wie ein Touri sich die Achse gebrochen hat, weil er mit rd. 90 Sachen über einen Geschwindigkeitsbremser gebrettert ist. 

Auf der Blick auf die Reifen lohnt, bei uns war ein Reifen beschädigt, der auch prompt geplatzt ist, obwohl wir mit moderater Geschwindigkeit unterwegs waren. Bei Übernahme des Wagens macht es Sinn, nach einem zweiten Reservereifen zu fragen, wir hatten das Glück, dass Walvis Bay und Swakopmund nicht weit waren.

Leider hilft in Notfällen das Handy nicht immer weiter, NAM ist zumeist noch eine Edgezone, max 2G manchmal 3G. Auch das wlan in den Lodgen ist fast immer schlecht, es reicht aber um ein paar E- Mails abzusetzen.

Namibia ist viel Sand mit grandioser Natur, zum Baden aber komplett ungeeignet, obwohl die Temperaturen gerne auch über 40 Grad klettern können.

Das Meer wird selten wärmer als 12 Grad der Benguela Strom aus der Antarktis ist nicht nur kalt sondern auch stürmisch und gefährlich. Orte wie Swakopmund, Walvis Bay und Lüderitz haben selten Temperaturen über 20 Grad, Hitze ist dort nicht zu erwarten.

Die Pools sind alle winzig klein, man versucht über die Größe ein wenig Temperatur in das Planschewasser zu bekommen. Wir hatten Nachttemperaturen weit unter dem Gefrierpunkt (-6 Grad) mit Tagestemperaturen bis zu 43 Grad; Wüste eben! Außerdem gehen die Tierchen gerne an den Pool, Antilopen und Klippschliefer haben wir am Wasser „erwischt“, die Pools sind demzufolge nicht immer sauber.

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Ein Thema ist sicherlich auch die ärztliche Versorgung, die zum Teil über die Luft ( flying doctors) sichergestellt wird. Die größeren Orte haben Krankenhäuser, welche auch auf dem ersten Blick echt gut aussahen. Diese waren während der Pandemie dennoch nicht ausreichend, viele Menschen hatten keine Chance weil Intensivbetten und Sauerstoff einfach fehlten.

Ich habe in Windhoek eine Impfstraße von außen besichtigt, diese sah gut aus, Covid Teststellen habe ich ebenfalls mehrfach gesehen….. zumindest häufiger als in Italien!

Die Supermärkte sind gut sortiert, ein Eldorado für Shopper mit Kochambitionen. Vielfach ist deutsches Zeugs zu finden, fraglich ob es wirklich die Maggiravioli sein müssen? 

Wir haben uns an den riesigen Maßeinheiten erfreut, in NAM geht man aufgrund der Entfernungen eher selten zum Einkaufen und wenn, wird auf Vorrat eingekauft.

Biltong, Miliepap und Boerwors sollte man mal gekostet haben, wir haben das Trockenfleisch ( Biltong) gerne auf unseren Autofahrten gegessen, Pap  ( Maisbrei ) wird als Sättigungsbeilage gereicht, Boerewors (Bauernwurst= Wildwurst) gibt es fast täglich zum Frühstück oder beim Braii= Grillen.

Namibia hat eine eigene Währung, die sich 1:1 an den südafrikanischen Rand hält. Der NAD ( Namibia Dollar) und ZAR sind gleichberechtigte Währungen, oft hat man die ZAR bezahlt und NADs bekommen und vice versa…..

Der Dollar ist zur Zeit recht schwach, was z.B Essen gehen und Tanken zu einem echten Vergnügen macht. Bleibt man in NAM in den größeren Orten, ist das Leben weitaus günstiger als in Europa. Erst durch die teuren Lodgen und Gästefarmen wird Namibia teuer, wer diese nicht bezahlen will, ist mit einem Hightop Camper oder einer Overlandtour ebenfalls gut beraten.Mit diesen Varianten kann man mit sehr kleinem Geld den Südzipfel Afrikas komfortabel bereisen, da die Campingplätze alle sensationell gut ausgestattet sind. Zum Teil ist man der Natur noch einen Ticken näher, 2004 habe ich sowohl nachts die Löwen brüllen gehört,  als auch Elefanten mittenmang unserer Zelte genossen.

In 2021 schlich wohl lediglich eine Hyäne um unsere Hütte am Waterberg, später las ich bei Tripadvisor das Hütte 8 berühmt ist für Leoparden, die sich gerne dort in der Nähe aufhalten.

Ich hoffe ich konnte in meinem Fazit Namibia nochmal ein wenig näher bringen. Das Land steht nicht typisch für den afrikanischen Kontinent, dafür ist die Landschaft zu widersprüchlich, die Kultur zu europäisch.

Der Spruch „Es gibt Afrika und es gibt Namibia und Südafrika“ ging mir nie ganz aus dem Kopf und es ist viel dran an dieser Äußerung. Dennoch, wir werden bestimmt nochmal „runter“ fliegen, mir schwirrt der Caprivistreifen und nochmal Botswana im Kopf herum. 

Japan 2018, XVII : FAZIT

Nachdem meine Japanreise bereits über zwei Jahre zurück liegt, ich aber gerne nochmal in das Land der aufgehenden Sonne reisen würde und sehr sehnsüchtig an diese vier Wochen zurück denke, ist es für ein Fazit noch nicht zu spät. Der Urtext ist bereits seit zwei Jahren geschrieben, ich weiß bis heute nicht, warum dieser nicht zeitnah veröffentlicht wurde.

Im Rückblick unserer Reise möchte ich zunächst mit den Vorurteilen beginnen, vor denen sich wohl jeder Reisewillige in das Land der aufgehenden Sonne zumindest ein wenig gruselt und sie bestimmt alle schon  mal gehört hat. 

Vorurteil 1Lost in Translation

Ja, das mag in den 90er Jahren noch so gewesen, evtl. sogar noch, als der zitierte Kinofilm Premiere feierte. ABER, die Japaner sind reisefreudig und begegnen fremden Kulturen sehr offen. Die Kinder lernen englisch ab der Grundschule, Japan ist zumeist zweisprachig ausgeschildert, in Bus und Bahn wird jede Station auch dem internationalen Traveller zugänglich gemacht. 

In einem Restaurant in Matsumoto-1x in vier Wochen waren wir „lost“,

Die Entwicklung des Smartphones hat mit Sicherheit den Tourismus apan gefördert. Apps wie Hyperdia und maps2go machen es möglich, auch ohne Japanischkenntnisse durch das Land zu reisen. Weitere, sinnvolle Sprachapps (haben wir nicht benötigt) wurden entwickelt, die Japaner reagieren auch nicht befremdlich, wenn Ihnen ein Telefon vor die Augen gehalten wird. 

Japan bereitet sich auf die olympischen Spiele vor ( wann immer diese coronabedingt abgehalten werden) damit wird ein weiterer Aufschwung des Tourismus stattfinden. 

Vorurteil 2: Japan ist teuer

Was ebenfalls in den 90er Jahren noch zutreffend war, hat sich in den Jahren, nach dem Zusammenbruch der internationalen Märkte absolut relativiert. Japan ist, als Industrienation, ein eher günstiges Reiseziel. Teuer sind nach wie vor die Zugpässe und der Flug nach Japan. Sparen lässt sich an den Unterkünften und natürlich auch an der Wahl des passenden Restaurants. 

preisewertes Essen in einen der vielen Ramenrestaurants, Kostenfaktor 5-9€

Vorurteil 3: Japan ist eines der am dichtesten, besiedelten Länder, es ist fürchterlich laut

Nein, Japan ist weitaus leiser als sich der Berliner vorstellen kann. Rücksichtnahme wird groß geschrieben, laute Unterhaltungen in Subways oder Shinkansen sind absolut tabu. Es wird auch nicht lautstark telefoniert, Jede/r nimmt Rücksicht auf seine Mitmenschen und versucht sich zurückhaltend zu verhalten. Der Japaner wird nie lautstark diskutieren oder Auseinandersetzungen auf offener Straße abhalten. 

Die PKWs sind zumeist kleiner und effizienter. Es gibt Modelle, die haben wir in Europa noch nie gesehen. Das Gute an diesen Autos? Sie machen keinen Lärm. 

Die Züge sind weitaus weniger lärmintensiv als in Deutschland, Lärmschutz wird großgeschrieben. Durchfahrten des Bullettrain kommen vollkommen überraschend, weil selbst der Shinkansen bei 250 km/h in der Durchfahrt keinerlei Lärm verursacht. 

Vorurteil 4: Japan ist so technisiert, da  haben wir als Europäer bereits Schwierigkeiten durchzusteigen. 

Jein….natürlich mag die japanische Toilette zunächst befremdlich sein, doch am Ende gewöhnt man sich sehr schnell an die kleinen, technischen Helferlein. Im Umkehrschluss habe ich noch nie so viele Jugendliche mit Instantkameras knipsen sehen und der gute alte ISDN Anschluss sowie öffentliche Telefone sind existent.

modernste Architektur vs, gepflegte Historie, in Japan kein Widerspruch . Beide Fotos zeigen Kyoto, zum Einen die Kyotostation, zum Anderen den ältesten Tempel von Kyoto

Vorurteil  5: Das Essen ist so exotisch, da ist für mich nichts dabei 

Wie unter 4…..natürlich gibt es Lebensmittel, die wir aus Mitteleuropa nicht kennen und auch noch nie gegessen haben. 

fermentiertes Gemüse, Nishiki Markt Kyoto
das japanische Essen ist Weltkulturerbe – hier sieht man frittierte Tintenfischbällchen

Hiroshimas berühmte Okonomyaki mit Austern

Aal auf Myajima
Austern auf Reise

Die vegane Mönchskost auf dem Koyasan ist gewöhnungsbedürftig und nicht Jedermanns Sache.

Vegane Mönchskost, war nicht so Unseres

Dennoch gibt es so viel leckeres Essen, wir sind in vier Wochen nicht annähernd durch die Vielfalt gekommen. Und alleine die Optik der Nahrungsmittel ist in Japan ein Genuss.

Wer einmal die Lebensmittelabteilung im Isetan bewundert hat, weiß von was ich rede. Fleischesser kommen mit Yakitori, Kushikatsu, Tonkatsu und wie die Spieße alle heißen gut durch die Reise. Das Kobe und Hida Rind sucht seines Gleichen, noch nie habe ich Rindfleisch als sooo lecker empfunden. 

Nicht Jedermanns Spieß

Das beste Fleisch der Welt? Wagyo aus Hida oder Kobe…..Beides schmeckt toll

Nudelfreunde werden Japan ebenfalls als Eldorado entdecken, zu Sushi muss ich mich nicht äußern. Kein Sushi in Deutschland kann mit Sushi in Japan mithalten. 

Supermarkt Sashimi

Japan ist außerdem auf den internationalen Tourismus ausgelegt und wenn es wirklich mit dem japanischen Essen nicht klappen sollte…Pizza, Nudeln und sogar Ramensuppe mit Schweinebraten und Sauerkraut sind verfügbar. 

Burger mit Hidarind

Übrigens fahren die Japaner zurzeit sehr auf die sogenannte Mittelmeerküche ab auch wenn das eigene Essen Weltkulturerbestatus erlangt hat. 

Vorurteil 6: Die Japaner spinnen alle, nur Jede/r anders

Auch ich habe mit Horden von Cosplayanhängern, Mangapuppen, Silikonsexpuppen und Kasinos gerechnet und wurde diesbezüglich fast enttäuscht. Auch die Haarfarbe blau und lila ist mir eher selten vor die Linse gelaufen. Es gibt sicherlich Stadtteile in Tokyo, die sich auf einige Themen spezialisiert haben und auch wir erfreuten und an Maid Cafés, Tier Cafés und dem Roboterrestaurant, wenn auch nur von außen!

Die Japaner sind verspielt, alles ist nen Tick niedlicher als bei uns. Frauen laufen mit komischen Aufdrucken auf ihren Shirts herum und so manches Mal  hat mich ein glupschäugiges Etwas in der Subway argwöhnisch beäugt und dabei steckte nur das Handy  in übergroßen Hüllen die Comic,-u. Mangacharaktere darstellten. 

Friedhof Kyoto
Die berühmteste Katze der Welt.

Real habe ich nur zwei Mangapüppchen gesehen, ein Mädel war als dieses herausgeputzt und verschönerte Kyotos Straßen, die Zweite hatte von Mutter Natur oder dem Skalpell die Voraussetzungen mitbekommen. 

Witzig fand ich die Pachinko und Automatenhöhlen, diese haben mich kopfschütteln lassen….wer geht eigentlich Minions angeln oder erfreut sich an ohrenbetäubenden Lärm aus Daddelautomaten ???? 

Vorurteil 7: Es gibt nur moderne Städte, alle ist zubetoniert, Natur ist quasi nicht vorhanden und wenn dann in Hokkaido

Auch mit diesem Vorurteil muss ich aufräumen. Die Städte sind im zweiten Weltkrieg sehr in Mitleidenschaft gezogen worden und wurden, wie in  Hiroshima und Nagasaki, wortwörtlich dem Erdboden gleichgemacht. Dies gilt in Teilen auch für Tokyo und Osaka und Zweitere ist wirklich keine sehr schöne Stadt nach dem Wiederaufbau geworden. 

Die Einwohner Japans konzentrieren sich in den Regionen  Tokyo- Yokohama und zwischen Osaka-Kyoto- Hiroshima. In diesen Städten sind natürlich die üblichen Bausünden der 50-70er Jahre begangen worden. Dennoch, selbst Tokyo hat wunderschöne Gärten und Parks die besonders im Frühjahr sehr einladend sind. 

auch das ist Tokyo

Ist man erstmal aus den Großstädten heraus, verblüfft Japan mit Regenwald, den japanischen Alpen, Seen und Nationalparks. Japan ist ein Wandereldorado und kann mit zauberhaften Unterkünften, heißen Quellen (Onsen) und einer sehr guten Infrastruktur aufwarten. Wir werden sicherlich mal nach Hokkaido fliegen oder die sagenhaften Korallenriffe vor Okinawa austesten. 

Anders als in China wurden historische Dörfer und Städte gepflegt, Japan ist das Land mit dem größten Anteil an Weltkulturerbestätten.  

Anbei ein paar schöne Beispiele für das ländliche, kulturell und optisch sehr reizvolle Japan im folgender Reihenfolge: Tokyo,

Vorurteil 8: Japaner treten immer nur in Horden auf und sind ziemlich anstrengend

NEIN, dieses Vorurteil kann ich überhaupt nicht bestätigen. Die einzigen Horden die man im Land wahrnimmt, sind internationale Reisegruppen und Schulklassen. Jede japanische Schulklasse mit 50 und mehr Kinder ist allerdings zivilisierter als eine chinesische Reisegruppe mit 30 Reisenden!

Nachdem ich mit den Vorurteilen hoffentlich aufgeräumt habe, möchte ich kurz unsere eigenen Eindrücke positiv, wie negativ, beschreiben: 

Nach unserer Landung haben wir uns bewusst Zeit gelassen und sind soft in das Erlebnis Japan eingestiegen. Wir organisierten uns unsere Zugtickets und das Wifi Ei und waren bereits nach 30 Minuten im Land ziemlich überrascht über die gute Organisation, die unaufdringliche Freundlichkeit, die Effizienz im Land. Dieses erste Gefühl zog sich durch die ganze Reise. Die Japaner sind uns sehr liebenswert begegnet, nie ist ein böses Wort gefallen. Selbst als wir die „green class“ im Zug zur Holzklasse erklärten, wurden wir nett aufgefordert das Abteil zu wechseln und kein Wachhund ist uns dabei auf die Pelle gegangen. Wenn wir Hilfe benötigten, waren die Japaner mit Rat und Tat zur Stelle. 

Ich habe nie erlebt, dass mir Äußerungen der Menschen heuchlerisch oder aufgesetzt vorkamen, Informationen falsch gegeben wurden oder uns Abneigung entgegengebracht wurde. Im Gegenteil, die Angabe Deutsche zu sein, hat uns vielfach geholfen, die Menschen haben sich gefreut. 

Der Japaner hilft, wo er nur kann. Wie oft wurde uns Hilfe auch ungefragt angeboten, Dienstleistungen erbracht, ohne dass wir diese erwartet hätten. 

Auffällig waren lediglich die Touristen und immer dort, wo sie sich bewusst oder unbewusst von der japanischen Masse abhoben oder in Horden auftraten. Das empfand nicht nur ich als störend, die Japaner/-innen können auch eher weniger mit der Mentalität der Chinesen und Koreaner umgehen. US Amerikaner, die den Abwurf der Atombomben als großes Glück für Japan definieren, weil doch erst dadurch der schnelle Wiederaufbau und die Unterstützung der USA möglich war, müssen sich nicht wundern, wenn die Freundlichkeit und das Lächeln auch mal auf der Strecke bleibt. Ebenfalls fand ich Natascha aus Moskau oder die berühmte Olga von der Wolga im Kimono auch eher lästig als fördernd. 

Japaner sind fleissig und pflichtbewusst aber auch überarbeitet und müde. Jede/r möchte seine Aufgabe so gut wie möglich erledigen. Dies gilt für den Zugschaffner genauso wie für die Kombini Angestellten im 7/11. Berufsethos und eine Hochachtung gegenüber Anderen wirdbereits den Kindern beigebracht und führt zu einem tollen Miteinander im Land. Auch Berufe, die bei uns als minderwertig angesehen werden, werden in Japan nicht klassifiziert, der Umgang ist immer höflich und von Respekt geprägt. Schlafende Menschen in Züge und U-Bahnen sind ein ganz normales Bild und gerade deshalb wird wiederum an den Umgang appelliert und die Nutzung von Handys abgeraten. 

Die Schulkinder gehen offen auf Ausländer zu, wir sind oft in den Austausch mit ganzen Schulklassen gegangen und wurden häufig auf Handyfotos gebannt. Auch die Lehrer waren an Gespräche interessiert, insgesamt hat man den Eindruck, dass der Japaner Geschichten außerhalb seiner Inseln aufsaugt. 

Insgesamt waren wir hochbegeistert und wie man so schön sagt „ wir genießen Land, Leute und gutes Essen“ Natürlich hat jedes Land Kehrseiten und auch wir möchten diese wenigstens erwähnen. 

Negativ anzumerken ist die Verpackungspolitik in Japan. In jedem Reiseführer steht, dass man sich seine eigenen Eßstäbchen mitnehmen soll, um die Umwelt zu schonen. In keinem Reiseführer steht, dass Äpfel einzeln verpackt werden, KitKats in Geschenkkartons verkauft werden, ja sogar jedes Mochi eine einzelne Umverpackung genießt. Wir schauten oft, ziemlich verstört, auf unseren Müllberg, den wir zu jeder Mahlzeit selbst produziert hatten und waren ratlos, weil wir keine gute Lösung aus dem Dilemma fanden. 

In Japan ist das Tragen einer Uniform eher die Norm als die Ausnahme. Ab Kindergarten laufen die Kleinen uniformiert durch die Natur. Es gibt Schuluniformen unterschiedlichster Ausführungen, staatlich ist weiß-blau mit Marinetouch, Privatschulen neigen zu  Tartanmuster. 

Ab dem Erwachsenenalter sieht man unterschiedliche Uniformen aller Berufsgattungen und selbst die Anzugträger und Kostümbesitzerinnen sind irgendwie uniformiert. Was ich einerseits für Schulkinder befürworte, führt in Betrachtung der japanischen Gesellschaft dann aber auch zu Stirnrunzeln. Die gesamte Konformität die durch die Uniformen noch unterstrichen wird, führt zu einer Einheitsgesellschaft, die wie Ameisen im Bau funktioniert….

Zu guter Letzt ein paar Ratschläge die sich nicht nur auf das Reisen im Land sondern auch auf den einen oder anderen Spartrick hergibt: 

Tipps für Japan1. Organisiere Dir eine gute offline App. Das kann maps2go oder auch google maps sein. Trage im Vorfeld alle gebuchten Hotels in dieser App ein und schon ist das Verlaufen schwieriger geworden.2. Die App Hyperdia ist meines Erachtens absolut notwendig. Diese gibt Dir minutengenau die Abfahrten und Verbindungen der Züge in Japan. Selbst im Zug kannst Du umdisponieren, Dir Alternativen suchen usw. Im ersten Monat ist Hyperdia kostenfrei, ab dem zweiten Monat kostet die APP 4,99€ für einen Monat. Dieses Abo kann ohne Verlängerung gebucht werden. Da wir bereits mit Hyperdia die Reise geplant hatten, mussten wir uns eine einmalige Verlängerung kaufen- 4,99 €  die sich gelohnt haben. 3. Besorge Dir nach Ankunft eine Suica oder PasmoCard. Diese Karte wird am Automaten verkauft und kann in jedem Kombini aufgeladen werden. Mit dieser Karte kannst Du in den meisten Bussen/ U-Bahnen zahlen aber auch ein Reisbällchen im 7/11 kaufen. 4. Um die genannten Apps auch immer benutzen zu können, ist 24/7 wifi unabdingbar. Wir hatten unser Wifi Ei über Japan Experience bestellt und keinerlei Probleme mit dem Router. Diesen haben wir in Narita bei der Post abgeholt und in Osaka in den Briefkasten gestopft. 5. Mit kleinem Gepäck durch Japan zu reisen, ist der wichtigste Tip den ich zu vergeben habe. Die Bahnhöfe sind zum Teil riesig und im Nachkriegsjapan gebaut d.h. es sind nicht immer Rolltreppen und Fahrstühle verfügbar. In den Zügen ist der Platz knapp, kleinere Rucksäcke und Taschen kann man im Shinkansen wirklich noch vor seine Füße stellen. Waschmöglichkeiten sind überall gegeben und es gibt wirklichen keinen Grund mit riesigem Überseekoffer zu reisen. 6. Regenschirme sind, bis auf die Tempel und Schreine, quasi immer verfügbar. Es gibt das japanische Einheitsmodell aus durchsichtigem Plastik. Dieses kostet zw. 300-400 Yen. Ich würde auf die Mitnahme aus Deutschland verzichten. 7. Für die hier lesenden Damen:  Sneaker und Kleid/ Rock sind vollkommen ok und an der Tagesordnung. Bitte beachte, die Wege sind nicht ohne….wir sind täglich 20 km gelaufen und Schuhe mit Absatz sind eher hinderlich. Aufgrund des häufigen Regens sollte man aber wenigstens zwei Paar zur Auswahl haben. 8. Badelatschen, sofern man diese nicht auf der Straße anziehen möchte, sind kein „must“. Die Japaner sind eine Schlappennation d.h. es stehen immer Pantoffel zur Verfügung und sie mögen es nicht unbedingt, wenn man dann die eigenen aus der Tasche zaubert. Ich habe meine Badelatschen in Japan entsorgt. 9. Im Shinkansen benötigt man keine Sitzplatzreservierung. Es gibt Abteile ohne Reservierung und gerade bei kurzen Strecken muss man sich nicht  unbedingt bei JR anstellen. 10. Socken für Tempel und Schreine können hilfreich sein, ich bin barfuss durch die Anlagen gelaufen11. Wer über Tatoos verfügt, kommt nicht in die Onsenanlagen hinein. Mit Tätowierungen gehen die Japaner zimperlich um, historisch bedingt sind nur Kriminelle in Japan zerstochen. Um dennoch in das Vergnügen der heißen Bäder zu kommen, kann auf Ryokans ausgewichen werden oder in den Großstädten nach tatoofreundlichen Onsen gefragt werden. Achtung, es ist eine besondere Etikette notwendig…..man sollte sich im Vorfeld erkundigen. 

Spartricks für Japan1. Ein japanisches Frühstück besteht aus Reis, Pickles, Fisch….warum trennst Du dich nicht auch mal für eine Weile vom Brot und Käse und unternimmst bereits am Morgen einen Ausflug in den Kombini Deiner Wahl? Es gibt dort sagenhaft leckere Reisbällchen und Kaffee für den kleinen Yen. Wer dann doch mal zum Sandwich greift, wird ebenfalls nicht arm. Kostenpunkt für ein anständiges Frühstück liegt ungefähr bei 350-450 Yen.

2. Kombinis wie 7/11, Family Mart usw. sind eine super Alternative um den Geldbeutel zu schonen. Es gibt nicht nur Süßkram und Getränke sondern auch ATMs, sehr guten Kaffee, Bedarf des täglichen Lebens und super leckeres Essen, insbesondere Sushi, Yakitorispieße und Salate. Wir haben des Öfteren abends nur Kombini Essen konsumiert und nebenbei die Suica Karte aufgeladen.

3. Einige Supermärkte, z.B Fresco, reduzieren ab 19:00 Uhr das frische Essen, insbesondere Sushi und Sashimi. Wir haben in Kyoto sehr oft von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht.  

 4. Die großen Kaufhäuser z.B Isetan haben eine sensationelle Lebensmittelabteilung. Dort bekommt man im wahrsten Sinne des Wortes Bilderbuchessen zu erschwinglichen Preisen.

5. Ramen, Udon und Soba kosten zwischen 600- 1100 Yen ( 1€= 130 Yen) in den kleinen Restaurants, die man überall findet. Gyozaschlagen mit rd. 400 Yen zu Buche, damit hat man dann sechs Nudeltaschen auf dem Teller. In den Restaurants ist mindestens Wasser, meistens auch grüner Tee inklusive und so spart man sich das teure Bier im Restaurant ein. 

6. Straßenküchen sind sauber und günstig und absolut empfehlenswert7. Snacks können gut auf den Märkten, insbesondere Nishiki in Kyoto gefunden, bestaunt und gegessen werden. 

8.Alkohol ist eher teuer, Sake allerdings erschwinglich….man muss es nur mögen. Wir haben uns unser Bier (Suntory) im Kombini gekauft, das war mehr als günstig.  Uns haben nicht mal die Sake KitkTs geschmeckt…..

9. 100 Yen Shops:  Wir kennen Alle Mc Geiz und Tedi, doch haben die 100Yen, manchmal 200 Yen oder auch 300 Yen Geschäfte nichts, aber auch gar nichts mit den Geschäften in Deutschland zu tun. Selbst 100 Yen Läden sind schick und verkaufen hohe Qualität. Ich habe die Läden geliebt!

10. Geringe Eintrittsgelder: Selbst der tollste Tempel mit UNESCO Status ist in Japan erschwinglich oder auch kostenfrei. Es sind eher Museen die Eintrittsgelder nehmen, dennoch auch dort ist alles moderat und günstig. 

11. Wer die teuren Zugpreise nicht zahlen kann und sich auch keinen Zugpass leisten möchte, kann auf die weitaus preiswerteren Highwaybussezurückgreifen. Diese fahren an unterschiedlichen Zeiten, zum Teil auch nachts und ersparen dann auch eine Hotelbuchung. Allerdings haben wir unsere zwei Bustouren schon in D fix gebucht und das war auch richtig so. Wir wären weder zum Fuji noch nach Shirakawago gekommen, da die Verbindungen oft wochenlang ausgebucht sind.

12. Bei den Hotels gilt, der frühe Vogel fängt den Wurm. Wir haben in fast allen Preisklassen gewohnt, das tolle Ryokanhostelzimmer für 28€ pro Person mit Fujiblick inklusive gerissen, als auch im Tempel für weit über 200€ genächtigt, Je früher man eine Japanreise plant, umso größer die Warscheinlichkeit günstig bei den Hotelbuchungen davon zu kommen. Wer sich mit kleinen Betten zufrieden gibt ( für uns sind auch 1,10m) noch machbar, kann die kleinen DZ buchen und zahlt meistens weniger als 80€ pro DZ/ Nacht.

Hier ein paar Beispiele für Hostels, wir Alle superschön waren und immer Hotelstandard aufwiesen:

Hostel mit Fujiblick, genial

Hier kommen ein paar Fotos aus den Hotels:

Hotel Iladya in Matsumoto war der beste Wurf: Zimmer riesig, sauber, in Bahnhofsnähe, alles in Laufdistanz……mit Frühstück sensationelle 35€! Japan kann richtig günstig sein.

Und weil es schön war, hier noch unser Klosterzimmer, 229€ pro Nacht, allerdings ohne eigenes Badezimmer……es ist eben ein alter Tempel!

12. Mit Shampoo bin ich zickig und würde immer das eigene bevorzugen. Duschgel ist aber vollkommen überflüssig und muss nicht in den Koffer. Überall, auch in Hostels, wurden wir mit hochwertigen Hygieneartikeln verwöhnt. Selbst der Einwegrasierer lag in den Badezimmern, ich hätte meinen Zuhause lassen können.

13. Wer gerne fotografiert und sein Equipment erweitern möchte, Kamerabodies sind nicht preiswerter im Vergleich zu Europa, Objektiveallerdings sehr wohl! Diese werden z.T. in Japan produziert und da lassen sich lässig 200-700€ zum Preis in Deutschland sparen. Eine gute Adresse ist BIC Camera die neben den günstigen Preisen auch noch die TAX abziehen und 5 % Discount auf Kartenzahlung einräumen. BIC Camera gibt es in fast allen Großstädten, wir haben die Filialen in Tokyo, Kyoto, Hiroshima besucht und waren fasziniert über die große Auswahl und der super Bedienung. Im Vorfeld sollte allerdings IMMER der Preis im Netz recherchiert worden sein, da die Ersparnisse natürlich von Modell zu Modell variieren. Ich kann nur für Pentax und Olympus sprechen, es hat sich wirklich gelohnt. Meines Erachtens sind auch Sony und Canon preiswerter, da war ich bereits über die Spottpreise der Bodiesüberrascht, kenne mich mit den aktuellen Modellen aber nicht unbedingt aus. 

14. Das Trinkwasser aus dem Hahn ist vollkommen in Ordnung. Es ist ein wenig gechlort, wer damit leben kann, spart Unmengen an Kosten für Wasserflaschen ein. 

Und als Letzes: Viel Spaß im Land der aufgehenden Sonne!

Uganda 2020, X: Fazit- Uganda with Love

Wir sind wieder in Berlin und es ist Zeit ein kleines Fazit zu ziehen. Der Urtext aus dem Flieger ist leider verloren gegangen und man weiß, so gut wie der erste Text wird der Zweite nie ….ich versuche es dennoch: 

Uganda ist ein liebenswertes Urlaubsland, eingebettet zwischen dem Kongo, Rwanda, Kenia, Tansania und dem Südsudan. Die meisten Reisenden kommen ins Land um Gorillas und Schimpansen zu tracken oder weil sie sonst schon Alles gesehen haben. Dies wird meines Erachtens Uganda aber nicht gerecht, das Land hat so viel mehr zu bieten, als nur die Primaten. Neben der sensationellen Tierwelt kann man Vulkane beobachten, im Rwenzori Gebirge trekken gehen und 5000er Berge besteigen. In Jinja liegt die Quelle des Nils, am Viktoriasee kann man den gleichnamigen Barsch genießen, die Tierwelt ist zum Teil endemisch ( Uganda Kob) und mit dem Murchison Fall verfügt Uganda über den wasserstärksten Fall der Welt. Das Land ist als politisch stabil einzuordnen, Uganda gilt als Vorzeigeländle in Ostafrika. Wenn man in Entebbe landet, präsentiert sich Uganda als weltoffen und herzlich, durchaus aufstrebend. Erst wenn man die Hauptstraßen verlässt, wird einem die Armut offenbar. Es fehlt zum Teil am Nötigsten, wir sahen Kinder mit Lumpenbällen Fussball spielen, selbstverständlich barfuss. Die Häuser sind ärmlich, zum Teil verfallen. Die Hauptaufgabe der Frauen und Kinder besteht aus dem täglichen Gang zum Brunnen,Stromversorgung ist vielfach nicht vorhanden. Es sind viele NGOs präsent, die UN als auch Ärzte ohne Grenzen sind uns fast täglich begegnet.

Selten,eigentlich nur im Iran und Peru, habe ich herzlichere Menschen kennengelernt als in Uganda. Mit einer unaufdringlichen Freundlichkeit wurden wir begrüßt und willkommen geheißen. Die Ugander sind unwahrscheinlich gastfreundlich, sehen den Tourismus als Chance für einen höheren Lebensstandard und haben begriffen, dass in der Vielfalt der Flora & Fauna die große Chance für das Land zu finden ist. Offensichtliche Kriminalität haben wir nicht wahrgenommen, wir haben keine größeren Sicherheitsvorkehrungen getroffen, lediglich in Kampala wurden wir gewarnt, dort blieben die Kameras im Hotelzimmer. Die Kinder standen immer lachend am Straßenrand und winkten uns zu. Lächelten wir zuerst, erhielten wir immer ein Lächeln zurück.

Die Ugander sind, glaubenstechnisch betrachtet, eine heterogene Nation. 

Rd. 80% der Bevölkerung ist christlich geprägt, 20% islamisch. Von den Christen sind 40% katholisch und 40% protestantisch/ anglikanisch. 20% der Christen glauben an nordamerikanische Richtungen wie neuapostolisch, Siebentagsadventisten, Babtisten, Methodisten die ab den 80er Jahren erfolgreich missionierten. Wir sahen in Kampala Bibelprediger mitten im Matsch stehen und das neue Testament schreiend propagieren, um sie herum das Chaos der Großstadt.

Die Armut und leider auch mehr Dreck und Bettelkinder wird dem Reisenden in muslimischen Dörfern eher begegnen. Die christlichen Orte wirkten viel aufgeräumter, sauberer….ob das an den christlichen Schulen, Kindergärten etc. liegt, kann man nur mutmaßen. Eine offensichtliche Benachteiligung der Muslime war für uns nicht erkennbar, allerdings waren sowohl bei der UWA ( Ugandian Wildlife Association) als auch bei unseren Uber Fahrern in Kampala eine christliche Überpräsenz offensichtlich. Man konnte dies stets an den Vornamen wie John, Stephen, Francis, Valentine ausmachen. Seltener hörten wir Sharif, Osman oder Yusuf. Neben den Christen und Moslems nennen auch viele Hindus und Anhänger der Bahai Uganda als ihr Zuhause.

Man sagt, dass Uganda die Perle Afrikas ist, der größte Reichtum im vielen Regen besteht, der jährlich auf das Land niederprasselt. Wir, als Außenstehende können das bestätigen….so haben wir zum Beispiel die größten Avocados der Welt bewundern können, fast so groß wie Kindsköpfe und geschmacklich sensationell. 

Uganda boomt bei deutschen Reisegruppen der Altergruppe Ü55 +. Wer auf Landsleute keine große Lust verspürt, sollte sich eher ein anderes Reiseziel suchen. Jüngere nehmen vielfach an Overlandertouren teil, da diese um ein Vielfaches günstiger sind als die organisierten Touren von Djoser, World Inside usw. Hier kommen gerne 4500-5000€ für 14 Tage ohne Gorilla/ Schimpansenpermit und Taschengeld zusammen.Zum Vergleich, wir liegen bei 17 Tagen mit rd. 3000-3200 € pro Person im Rennen ( inkl. Permits u. Taschengeld) und deshalb geht auch hier ganz klar meine Empfehlung zum individuellen Reisen.

Tja, wie war es denn nun so individuell? Wirklich machbar oder zu ambitioniert? Ich lege hiermit meine Hand aufs Herz und sage jein :0). 

Fangen wir mal mit unserem RAV4 an, ein robustes Kerlchen der fast jedem Modder & Schlamm gewachsen war, da sah so mancher Landrover alt aus. Selbst einen Hillux sahen wir im Schlamm ertrinken wo unser Kariblue gut durchkam. Patrick, unser Guide beim Gorilla tracken  lobte die RAVs sehr. Wir empfehlen allerdings einen Viertürer mit Schiebedach, erleichtert Tierbeobachtungen ungemein. Roadtrip können wir als Veranstalter nur empfehlen. Es gab weder bei Übernahme noch Rückgabe Probleme, Beulen/ Schrammen spielten keine Rolle.

Die Straßenverhältnisse waren als ok zu bezeichnen, so lange man sich auf den Hauptstrecken von/ nach Kampala aufhielt. Bog man ab, konnte man dem Fahrer nur viel Glück und Toi, Toi, Toi wünschen. Straßentechnisch war wirklich Alles dabei, von Piste zu Track zumeist ohne Ausschilderung. Bei trockener Witterung waren die Pisten staubig, fiel Regen versanken die Straßen in Schlamm und Modder. Randbefestigungen sind grundsätzlich Fehlanzeige, durch dem Lehm in den Reifen fehlt oft der Grip am Untergrund. Wir verzeifelten insbesondere in Rushaga und am Lake Bunyonyi und zu den Pisten kann man nur sagen „grotesk, absurd, abenteuerlich, nicht befahrbar, selbstmörderisch“. Immer wenn wir dachten schlimmer geht nimmer, mussten wir einsehen, dass es noch Steigerungen des bisher Erlebten gab. Wir fuhren durch gebrochene Dämme, standen mehrmals kurz am Abgrund, zum Teil ging uns der Arsch auf Grundeis. In den Bergen fuhren wir mit offenen Türen, damit wir bei einem evtl. Unfall überhaupt eine Chance gehabt hätten, aus dem Wrack geborgen werden zu können.

eine gute Straße in Uganda


Dennoch verteidige ich unsere Individualität und hätte auch unterwegs nicht tauschen wollen. 

Mein Tip wäre hierzu , dass Ruhija in Bwindi sehr viel leichter zu erreichen ist als Rushaga und man auch von dort Gorillatracken kann. Außerdem kann man leicht eine Biege um Lodgen machen, die auf Höhe hinweisen ( Hawk‘s Eye, Eagle‘s Nest) das nimmt immens Anspannung aus der Autofahrt. Beim Tracken entfällt dann zwar der tolle Blick auf die Virungavulkane im Kongo, die Anfahrt verkürzt sich aber um rd drei Stunden. Weitere Möglichkeiten zum Tracken sind Buhoma und Nkuringo , wobei Letztes noch schlechter als Rushaga zu erreichen ist,

Wir haben unterwegs viele Roadtripper getroffen und wiedergetroffen. Bei aufkommenden Problemen haben wir stets untereinander weitergeholfen und uns wurde geholfen Die Ugander selbst waren sehr hilfsbereit und haben uns öfters aus der Patsche aka Matsche geholfen, außerdem fahren sie sehr gut und zivilisiert Auto.

Wir haben einige Mädels getroffen, die alleine unterwegs waren. Aufgrund der fehlenden Kriminalität auch hier eine positive Empfehlung.

Wir fuhren mit Navi und google durchs Land und scheiterten zum Teil kläglich. Mehrfach kamen wir in die Situation das das eine Ortungssystem links sagte und die Moraluschi vom Zweiten „rechts“ schrie. Ich saß mit Straßenkarte daneben und bot eine dritte Alternative. Die Heimarbeit, alle Routen im Vorfeld auszudrucken hätten wir uns sparen können…man kann nach diesen Beschreibungen nicht fahren. Zum Teil ließen wir uns mit maps2go orten, insbesondere in den Nationalparks war die App der Bringer. Ohne Beifahrer kann man Uganda vergessen, da der Fahrer intensiv mit den Straßen beschäftigt ist.

Das Essen ist, wie in Ostafrika überall, als grundsolide gut und lecker zu bezeichnen. Es sind wieder die Inder, die auch in Uganda das Tüpfelchen aufs „I“ in Bezug aufs Essen gesetzt haben. In Uganda haben bis zur Machtübername Idi Amins, Tausende Inder gelebt und sind  Anfang der 70er Jahren nach England geflohen. Diejenigen die geblieben sind drohte der sichere Tod durch Amins Truppen. Übrigens liegen die Wurzeln der sehr guten indischen Restaurants in London unter Anderem auch an der Massenflucht der Inder aus Uganda. 

Viele sind nach den Schreckensherrschaften von Amin und Obote zurückgekehrt in das Land ihrer Geburt und die indischen Einflüsse sind in Form von Chapati, Naan, Dal überall vorhanden. Wir waren in Kampala sehr gut indisch essen, besser hätte es in Delhi nicht sein können.

Neben der internationalen Travellerküche gibt es auch einige, wenige, ugandische Gerichte, die wir gekostet haben ( Posho/ Matooke). Hierbei handet es sich um Maisbrei, Hirsebrei, Süßkartoffen mit Bohnen und die bereits genannte Avocado.

Preislich lagen die Gerichte immer zw. 3-15€, wobei die Hostels richtig gut gekocht haben und die Unterkünfte der oberen Preisklasse ebenfalls sehr gutes Essen auf den Tisch gestellt haben. Schlechter war das Essen komischerweise in der sog. Mittelklasse.

Es bleibt festzuhalten, dass nur Entebbe und Kampala eine Restaurantszene aufweisen, es dann aber die breite Auswahl bis hin zu thailändisch und Sushi gibt.

Viktoriabarsch

Während der Rundreise wird man im Normalfall durch die Lodgen und Camps über HP/ VP versorgt.

Das Frühstück ist genormt und tatsächlich überall ( egal ob Hostel oder Edelherberge) gleich. Es gibt einen Obstteller und dazu Eier in allen Varianten. Das Toast kann evtl. nach Kokosnuss schmecken. Marmelade, Peanutbutter, Schokocreme waren seltener vorhanden. Die Hauptessen bestanden sowohl mittags als auch abends meist aus drei Gängen. Begonnen wurde mit einer Suppe ( Kürbis,-Kartoffel, -Rote Beete & Zwiebelsuppe ), gefolgt vom Hauptgang ( auch vegetarische Varianten) sowie Nachtisch ( meist Banane/ Ananas/ Flan). Für Vegetarier ist gesorgt, alle Unterkünfte hatten eine fleischlose Variante des Menüs im Angebot. 

Veganern empfehle ich keine Reise nach Uganda oder nur als Campingvariante mit Selbstverpflegung.

Uganda ist kein Billigreiseland, so haben wir in Kampala bereits für ein gutes Hostelzimmer 75$. bezahlt, immerhin mit eigenem Bad und guter Ausstattung, analog eines Hotelzimmers.

Die Preise der Unterkünfte richteten sich mehr nach der Anzahl der Unterkünfte in der Umgebung und Lage z.B. an einem Fluss, als unbedingt nach Ausstattung. So kam unser Ökoprojekt in Ishasha 150€, die Luxuslodge in Rushaga nur 130€ pro Nacht. In Ishasha gibt es eben sonst nur Luxuslodgen der Kategorie 250€+. Übernachtungen in Luxuszelten ist in Afrika Standard. Umso toller die Lage, umso teurer die Übernachtung,  umso größer die Chance im Zelt zu schlafen! Diese sind in der oberen Preisklasse immer mit eigenem Bad versehen und bieten Hotelzimmerstandard. Sie sind mir stets die liebsten Unterkünfte gewesen, den Geräuschen der Tierwelt ganz nah. Sofern man doch mal in einem Bungslow wohnt, bleibt anzumerken, dass diese vielfach aus Naturmaterialien gebaut sind und somit viel anfälliger sind für Alles was fliegen und krabbeln kann. Außerdem sind die Wände so dünn, man schläft quasi ebenfalls fast auf der Wiese vor dem Haus…..wenn ich da an unsere Hipponacht denke, das zarte Wesen hätte die Wand mit dem Popöchen eindrücken können.

Wie gut das wir nicht krank wurden! Das Gesundheitssystem ist auf dem Land sehr unterentwickelt, in das was sich Hospital nennt, würde man nicht mal zum Sterben gehen. Ich. habe erst spät aus dem Iwanowski Reiseführer die Information entnommen, dass man sich bei den sog. Flying Doctor‘s Uganda anmelden kann. Für eine Jahresgebühr von 20-25€ pro Jahr wird man im Notfall auch aus den entlegensten Ecken geholt, das würde ich beim nächsten Mal so handhaben.

Die Kliniken in Kampala sahen ok aus, zumindest von außen….und waren recht zahlreich vorhanden und nach Spezialgebiete sortiert.

Wir haben mit Malarone hoffentlich die Malaria von uns fern gehalten und haben diese auch gut vertragen. Ich hatte allerdings ab der zweiten Woche mit Durchfall ohne Krankheitsgefühl zu kämpfen. Kann, muss nicht von der Prophylaxe stammen. Aufpassen muss man in den trockenen Gebieten der Nationalparks vor TseTse Fliegen. Diese Mitstviecher übertragen nicht nur die Schlafkrankheit sondern tun auch weh. Trotz Aufpassens ist es uns passiert, wir haben Beide einen Biss abbekommen und werden wohl zeitnah unser Blut mal abklären lassen. Da wir auch mehrfach von Mosquitos gestochen wurden ( trotz Nobite) macht das eh Sinn.

Uganda liegt auf Höhe des Äquators und bekommt mit die größten Niederschläge weltweit ab. Insbesondere für das Primatentracking sollte Regenkleidung mitgenommen werden. Wärmere Jacken z.B Fleece waren bei uns ständig in Gebrauch. Nachts kann die Temperatur in den Bergen schnell auf 0-5 Grad sinken, gute Lodgen legen Wärmflaschen ins Bett. Wir hatten alle warmen Sachen im Gebrauch. Abends sollte man, aufgrund der Mosquitos immer auf lange, helle Sachen  ausweichen, Tsetses fahren auf Knallfarben ab und stechen auch durch den Stoff!

Auch wenn unser Wetter für die Trockenzeit relativ nass war, Regen ist allgegenwärtig in Uganda 365 Tage im Jahr 24/7! Deshalb gibt es mehr Mosquitos als in anderen Regionen Afrikas.

Wir hatten in Entebbe moderat Geld abgeboben und pfiffen nach den Murchison Falls NP ziemlich aus dem letzten Uganda Schilling ( UGX). ATMs gibt es nicht in jedem Nest, lediglich die größeren Orte verfügen über Banken. Ich empfehle ganz klar die Abhebung von mindestens 300€ pro Person für rd. 2 Wochen sowie der Blick in alle Buchungen. Wenn man z.B HP/ VP gebucht hat, kommen nur noch Getränke hinzu.

Allerdings sind auch die Trinkgelder nicht zu unterschätzen, davon lebt der Dienstleistungsektor. Sowohl Guides beim Tracken, der Polizist der die Gruppe begleitet, die Porter, das Zimmermädchen usw….Alle erwarten Trinkgelder!

Als wir vom Lake Bunyonyi abfuhren, hatten die Jungs der Lodge eigenverantwortlich entschieden, unseren Kariblue zu waschen und vom Lehm zu befreien. Die Autowäsche war umsonst, das Trinkgeld für die Jungs fiel recht groß aus.

In Dollar werden alle Dienstleistungen rund um die Nationalparks ( Eintritte, Tracking etc.) angerechnet, ansonsten dient der Dollar nur in der Not. Gängiges Zahlungsmittel ist der UGX.

In Uganda kann man die Big Five erleben, Elefant, Büffel, Nashorn,Löwe und Leopard sind hier Zuhause, doch nie alle im gleichen Nationalpark. Somit bietet sich das ostafrikanische Land für reine Tierbeobachtungen eher nicht an. Durch den vielen Niederschlag ist das Gras sehr hoch gewachsen, man sieht die Tiere mehr schlecht als recht. Savannengebiete wie in Tansania und Kenia sind eher selten. Der Kidepo Nationalpark, der am ehesten mit den Disneylands der Tierbeobachtungen zu vergleichen isr, kann nur eingeschränkt erreicht werden. Dieser ist 600km von Kampala entfernt und mit einer Brücke versehen, die mehrfach im Jahr durch Regenfälle unpassierbar ist.

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Durch die schlimmen Jahre der Diktatoren Amin und Obote haben sich die Bestandszahlen der Tiere sehr dezimiert, diese befinden sich immer noch in der Regenerationsphase. Uganda als reines Safariland ohne Primatentracking macht demzufolge nur eingeschränkt Sinn…hier empfehle ich ganz klar Kenia oder Tansania.

Zebras gibt es nur in Mburo und Kidepo NP

Zum Gorillatracken wird es einen eigenen Blogeintrag geben, deshalb hier nur zwei Sätze. Zum Einen empfehle ich absolute orthopädische Gesundheit, eine positive Grundeinstellung zum trekken ( hoch ist immer gesünder als bergab). Wer verrotzt ist gehört nicht in den Wald und wird eh durch Porter oder Guide enttarnt. Man kann im Vorfeld nicht sagen, dass man eine leichte Gruppe zum tracken bekommt. Ich glaube allerdings, dass auf die Geburtsdaten geachtet wurde. Wir waren an dem Tag in der schwersten Gruppe und mit rd. 6,5 Std dabei. Andere liefen gerade mal 1,5 Std zu den Tieren. Ich habe schon You Tube Videos aus Buhoma gesehen, da liefen die Tiere hinter dem Visitor Centre auf dem Apshalt entlang….. das hat nix mit tracken zu tun. Wer frühzeitig bucht kann den Sektor wo er tracken geht noch selbst entscheiden. Wir wollten nach Rushaga und haben Rushaga bekommen. Landschaftlich ist es mit Nkuringo die schönste Ecke, man sieht die Virungavulkane im Kongo.Ruhija war unsere Zweitwahl, dieser Ort ist besser mit dem PKW zu erreichen. Buhoma wollte ich nicht, da gehen die Overlandertouren hin und wie gesagt die Fußgängerwege im NP haben mich schon im Vorfeld abgetörnt. Wer mehr zum Primatentracking lesen will, muss sich noch ein paar Tage gedulden. Ich werde den Blogeintrag erst schreiben, wenn die Primatenfotos alle bearbeitet sind…will noch andere Bildchen in Szene setzen ( wir haben rd. 800 Stk., Schimpansen und Gorillabilder).

Uganda schreibt den Tierschutz groß und wir sehen das Jahr 2020 als Jahr des Tierwohls an. Sicherlich sind die Eintritte happig ( pro Tag 40$ im NP/ Person) das Gorillatracking kostet zur Zeit 600$ und wird ab Juli 2020 teurer (700$). In Rwanda werden sogar 1500$ genommen…

Das Schimpansentracking liegt bei 150$ in Kibale und 50$ in Kyambura, hinzu kommt mochmals das Rhinotracking mit 70$. Wir kommen auf rd.1200$….die sich vollkommen gelohnt haben.

Wir wurden mehrfach darauf hingewiesen, dass nur aufgrund der Touristen die Primatenbestände sich erholt haben. Der Ranger in Bwindi war sogar der Ansicht, dass es ohne die Touris keine Gorillas mehr geben würde. Die Batwas haben gelernt, dass Gorillas keine nutzlosen Tiere sind, sondern die Touristen gerade wegen dieser Tiere ins Land kommen.

Es gibt Unterstützungsprogramme für ehemalige Wilderer, die Dörfer in der Umgebung der Nationalparks werden finanziell unterstützt . Wir hatten bei der UWA ein gutes Gefühl, jeder Eintritt wurde akribisch im Buch festgehalten. 

Wir haben weder bei der Polizei noch bei den Verwaltungen der UWA irgendwelche Korruptionsversuche erlebt, die Polizeikontrollen waren immer nett und höflich.

Die Ugander haben ihr Land leider, wie so viele andere Drittweltländer an die Chinesen verkauft. Straßenbau gegen Erdöl,im Murchison NP wird schon gefrackt….weiß der Geier was das für den Tierschutz bedeutet. Wir haben uns gerade den Film Virunga,eine Netflix Produktion, angesehen…..es kommen Einem nur die Tränen. Wie man mit Geldgier und Profit ganze Lebensräume wohlwissend vernichtet. Wann lernen die Menschen dass man Geldscheine nicht fressen kann?!

Da es kaum Taxis und schon gar keine sicheren Verkehrsmittel in Uganda gibt, sind wir tatsächlich Uber Ersttäter geworden und waren total verzückt. Eine App die auch in anderen Urlauben Anwendung finden wird.

Bei der Ausreise aus Uganda fragte uns der Zollbeamte ob wir Spaß gehabt hätten. Als wir bejahten sagte er zu uns „ kommt bitte wieder und bringt Eure Freunde mit“! Wir waren gerührt, die Reise hat uns emotional sehr berührt.

Wer mehr über die Region erfahren möchte, dem empfehle ich Gorillas im Nebel ( Streamingdienste), Virunga ( Netflix) sowie die Dokumentation über die Schimpansen im Kibale Forest ( Arte). Wir wünschen Uganda, Rwanda und dem arg gebeutelten Kongo nur das Beste.

Ich schließe meinen Bericht mit einem auf Wiedersehen ( kein Tschüss) und vielen Dank Uganda!

asante na kwaheri Uganda

PS: Auf dem Titelbild sieht man ein Ugandakob Böckchen mit seiner entzückenden Herznase <3 <3 <3 ….das Nationaltier Ugandas.