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Mexiko 2024/24, VII: Xel- Ha

Wieder nach Xel Ha, wir traumten schon lange davon, nochmal in den schönsten Park der Welt zurückzukehren. Schon vor der Reise hatten wir uns die Tickets und den Transport reserviert, als unser Weihnachtsgeschenk deklariert….

Früh haute uns der Wecker aus dem Schlummer, mit Sonnenaufgang machten wir uns auf zum Abholpunkt Old Navy.

Der Transport war zügig, wir waren bereits weit vor 9:00 Uhr im Park, hatten noch Zeit bis zum Fühstück ( alle Getränke, Essen inkl.). Warum Xel Ha? Ich verweise hier auch gerne nochmal in meinen Bericht aus 2014: https://allcontinentsinonelife.com/mexiko-2014-quintana-roo-und-yucatan/

Xel- Ha wurde mit viel Liebe und Ideenreichtum um eine natürliche Lagune erbaut. Die Ressourcen, die diese Lagune mit sich brachte, wurde genutzt. Es wurde wenig verändert, lediglich für Touris zugänglicher gemacht. Der Urwald wird nicht gerodet, er wird gepflegt und aufgeforstet, wir sahen uns heute die Nursery von Hel Ha an. Ökologische Systeme, wie Cenoten wurden erhalten, dürfen bewundert, nicht betreten werden. Es gibt Schnorchelgebiete, Floating River ( natürlicher Einschnitt der Lagune), Höhlen, man kann ziplinen oder auch Bezahlattraktionen buchen. Die üblichen seien genannt: Rochen, Delfine, Manatees….ökologisch verträglich, zu den Rochen und Seekühe kommen max. zehn Personen am Tag, dieses lässt man sich gut bezahlen….Die Tiere bewegen sich zwischen offenen Meer und Lagune hin und her, lediglich eine Pontonbrücke trennt Xel- Ha von der offenen Karibik….achja, ein Hainetz ist gespannt.

Rochen und Co schauen aber gerne in Xel Ha vorbei, gibt ja was zu futtern….

Wer also Wasser liebt, gerne schnorchelt, schwimmt und noch viel lieber wandert, wir benötigten neun Stunden, mit zwei Esspausen, um die Lagune zu umrunden, wird seinen Spass in Xel Ha haben….wir hatten ihn.

Zu den Tierattraktionen: wir gingen lieber selbst auf die Suche, es sei denn man ist nun mal zur Futterung von Delfine und Co gerade vor Ort. Dies gelang uns dieses Mal im Park hervorragend!

Delfine, ausgelassen vor der Fütterung, die dann natürlich wieder zur Touriattraktion ausartet…aber dem Kritiker sei gesagt, dass die Tiere selbst suchen müssen, Fütterungen nur Leckerlis sind und VOR der Öffnungszeit am Morgen stattfindet.

Und hier noch die Fütterung:

2014 gabs noch Leguane, Aras und Tukane….jetzt nur noch Aras, die im Park verteilt wurden. Auf professionelle Fotografen wird ebenfalls verzichtet. Den Tieren scheint es zu bekommen, als wir um 8:59 Uhr die Fotos schossen, schliefen einige Schätzchen noch… Es wird selbst nachgebrütet, nicht nachgekauft….

Um 9:30 stärkten wir uns erstmal, bevor es dann wirklich um die Lagune ging. Manche Besucher sitzen den ganzen Tag nur in den Restaurants und lassen ihre Kids planschen, unvorstellbar.

Die Veränderungen sind klein, sie sind aber da….auch wenn man im Nachgang die Bilder von 2014 vergleicht…

Signifikant ist der Leuchtturm mit seinen Wasserrutschen. Diesen nahmen wir zuerst in Angriff, bevor die Massen kamen.

Auch das Mayasorf und die Aufzüchtung waren neu, wunderschön angelegt.

Nachdem das Thema rutschen und Aussicht genießen ( Fotos leider von oben verboten) erledigt war, widmeten wir uns den Fischis und gingen in der Hauptlagune schnorcheln….Fotos so naja, hatte vergessen, die Kamera auf „Fische“ einzustellen. Achja. im Netz findet man Luftbilder von Xel- Ha und man erkennt wunderbar die Pontonbrücke, welche die Lagune von der Karibik trennt. Wir schmorchelten zw.Leuchtturm(/ Wasserrutsche und Hauptrestaurant….rechte Seite.

Nach rund einer Stunde im Wasser wurde uns kalt, Zeit für eine erste Frozen Margharita in der Sonne und dann zogen wir los, Richtung Pontonbrücke.

Bei den Rochen war gerade Streichelzoo, da waren wir in diesem Urlaub raus. Nichts kann Caye Caulker toppen.

Wir liefen zur Mayahöhle, die nicht künstlich ist, sondern auch direkt zur Lagune gehört.

Es folgte Klippenspringen und Cenote bewundern…und nochmal angemerkt, hier wurde NICHTS extra angelegt. Ich habe auch nochmal im www nachgelesen, Xel- Ha ist mehrfach für seinen ökologischen Ansatz und dem Erhalt von Flora und Fauna ausgezeichnet worden…

Süßwassercenoten, schwimmen verboten:

Die Sonne wurde bereits weicher, es war 14:00 Uhr. Wir fragten uns, wo die Zeit geblieben ist.

Weiter gings mit dem 5m Sprung:

Das Rivertubing war sehr entspannend, man kann auch schnorcheln…

Drei Ziplines sorgen für Nervenkitzel, meiner besten Hälfte reichte eine….

Die Zeit machte Ticktack, wir fragten uns, wo die sechs Stunden im Park geblieben waren. Als letztes Highlight hatten wir uns die Manatees aufgehoben. Sie „ wohnen“ in einer Ecke der Lagune, quasi geradezu in der Ecke, mit Blick aufs Foto (s.o). Zehn Leute werden tgl.zu den Tieren gelassen, die sich aufgrund der Leckerlis natürlich pünktlich vor ihre Wohnungstüre wagen. Wir waren um genau 15:00 Uhr vor Ort, fünf aufgeregte Menschen freuten sich auf ein Date mit den Seekühen….wir freuten uns, die Tiere live zu erleben und nicht nur schlafend, einer riesigen Weltkriegsbombe nicht unähnlich ( O- Ton Mathias).

Ich verliebte mich in die Schnoddernase, mein Gott, sind die Viecher lustig…

Auf so viel Glück gab es zwei Frozen Magarithas und im Anschluss ein frühes Abendessen. Unser Kellner versuchte uns systematisch abzufüllen, nicht mit mir.

Mit einem schlafenden Delfin möchte ich Xel- Ha beenden….wir fuhren eh nur noch nach Playa zurück und verkrochen uns in die Heia. Der Tag hatte uns geschafft, neun Stunden, 11km um die Lagune, mindestens eine Stunden schnorcheln zu den anderen Aktivitäten….einfach nur grandios. Wer den Wikipediaeintrag lesen möchte ( nur englisch): https://en.wikipedia.org/wiki/Xel-Ha_Park . Hier möchte ich auf den Abschnitt Nachhaltigkeit hinweisen.

Belize/ Mexiko 2025, VII: Good bye Belize, Bienvenidos Mexico

Mit zwei weinenden Augen läuteten wir den Reisetag ein. Bange hatten wir uns schon bei der Anreise gefragt, ob unsere Idee mit dem Shuttle bis Bacalar und dann per ADO nach Playa eine gute gewesen ist? Wir trösteten uns, da es ja nicht Marlin Espada war, sondern Adrenalina Tours ist.

Wir standen zeitig auf, vergnügten uns mit Fry Jacks im Magic Cup und bemerkten trauernd, dass sich das Wetter zum Besseren wendet.

Der alte Rastafari begrüsste mich, als wollte er mir sagen „ na hat doch was gebracht“.

Wir liefen zum Fähranleger, gaben unsere Sachen ab, und warteten auf das Schiff, welches uns etwas verspätet nach Belize Stadt brachte.

Bye, Bye Paradies!

Die Hafeneinfahrt war sehr hübsch, vermutlich hat Belize City aber auch nicht viel mehr zu bieten.

In Belize machte ich mal schnell Powersightseeing, erfreute mich an den Wandmurals, die die heterogene Bevölkerung Belizes darstellt. Schnell noch ein Foto vom Belizeschild und noch schneller gings wieder zurück zur Wartehalle.

Wir hatten mit Adrenalinatours gebucht, am Ende war es Adventuretours und das Chaos nahm seinen Lauf….verbuchen wir es wieder unter menschliches Versagen.
Unser Shuttle hatte eine gute Stunde Verspätung, kam ja schließlich aus Guatemala. Mit der Zeitumstellung Belize vs. Mexiko war es also schon nach 14:00 Uhr, bevor wir Belize Stadt überhaupt verlassen hatten. Dann musste noch getankt werden, einige rannten aufs Klo und ehrlich 130km sind in Belize lang. Ich quengelte schon vor der Grenze und war mir sicher, dass es zeitlich mehr als eng wird.

Der Wahnsinn des Tages kam allerdings an der Grenze, sowohl auf der Seite von Belize, noch wahnsinniger war es dann in Mexiko.

In Belize mussten wir uns alle brav anstellen, 20 US$ zahlen, einen Wisch ausfüllen, wieder anstellen und dann durften wir ausreisen. Aufgrund der Schnelligkeit der Angestellten dauerte das Ganze bei uns 14 Leutchen fast eine Stunde. Noch irrer war es dann in Mexiko…..Gott sei Dank fragte ich nach einer Toilette, mir wäre im Verlauf des Tages die Blase geplatzt. Mexiko nahm uns unter die Lupe, zog sich das Anmeldeformular rein und gab uns exakt sechs Tage Visa….danach mussten wir unser Gepäck durchleuchten lassen und dann, wäre es weiter gegangen…noch zwei Stunden bis zum Shuttle in Bacalar, die eigentliche Ankunftszeit war jenseits von gut und böse…..wir warteten auf den Rest der Gruppe. Zwei setzten sich bereits ab und saßen aufeinmal in einem Taxi. Diese trafen wir im Verlauf des Abends nochmal wieder.

Long story short, die Dame von Adventure berichtete uns, dass das Procedere in Mexiko so lange dauert, weil Einreisende über eine Woche Aufenthalt eine Einreisegebühr zahlen müssen. Also Pass, Geld bei der Bank abheben, zahlen und wieder anstellen, Gepäck durchleuchten. Wir gaben auf, ließen uns ein Taxi rufen und fuhren für 25€ nach Bacalar. Wie gut, dass wir noch Bargeld aus der Vorwoche hatten.

Wir waren kurz nach 18:00 Uhr dort, mussten bestürzt feststellen, dass die Toiletten zwar permanent geputzt,aber nie freigegeben wurden…es sei denn man war ADO Angestellter…also pinkeln an der Pemex, gegenüber.

Der Shuttle kam übrigens bis zu unserer Abfahrt nicht mehr an….wir gratulierten uns zu unserer Entscheidung und ein Hinweis an alle Nachahmer NIE WIEDER SHUTTLE! Wer von Mex nach BZN will, immer die Fähre ab Chetumal nehmen. Diese geht über Ambergris Caye nach Caye Caulker und weiter nach Belize City…

Im Bus saß das Paar, welches sich als Erste aus dem Grenzwahnsinn verabschiedet hatten. Sie waren wohl bereits seit Chetumal an Bord und staunten nicht schlecht, uns zu sehen.

Ein letzter Gag am Abend! Wir bekamen ein Upgrade….und wenn man diese sieht, möchte man über die Standardzimmer nicht nachdenken.Krankenhausambiente ist ein Scheissdreck dagegen; egal…ist sauber.
Bienvenidos Mexico! Um 1:30 fielen wir ins Bett, vorher hatten wir eine nächtliche Pizza aus der Hand genossen und die wirklich allerletzten Pesos auf den Kopf gehauen.

Mexiko 2024/25, IV: Bacalar II

Wenn man Neujahr um 8:00 Uhr bereits auf den Beinen ist, weiß man, dass die Party ruhig war! Wir saßen auf jeden Fall früh beim Frühstück in town..Café Tito, Chilanquilles für den Herren, Sandwich für mich.

Das Wetter hielt sich so lala, Sonne, Wolken Mix und angesichts der Vorhersage stand die Entscheidung, rauf aufs Wasser, Lagunensightseeing, schnell fest.

Antonio Banderas,wie sich unser liebenswerter Astralkörpermexikaner selbst betitelte, verkaufte uns nicht nur die Bootstickets, sondern erzählte aus seinem Leben. Eine wirklich nette Seele, der vor 30 Jahren ein fremdes Baby ein paar Monate durchgefüttert hat und nun, Vaters Stolz ließ die Brust anschwellen, seinen Lebensunterhalt als Bartender in Tulum sichert.

Das Wetter hielt sich anfänglich noch ganz nett, wenn auch bewölkt und wenig farbenfroh. Wir fuhren zunächst zum Kanal de Los Piratas, bewunderten das Fake Boot und planschten im sehr warmen, seichten Wasser.

Witzig, der Capitano fuhr immer wieder zum Anleger zurück und nahm neue Menschen auf, am Ende waren wir zu acht (anfänglich zu Viert) und mit jedem Stop wurde das Wetter schlechter.

Wir fuhren die drei Cenoten auf dem See ab, die man vom Schiff schlecht erkennen konnte, hier wäre eine Drohne sinnvoll gewesen.

Viele Cenoten erkennt man daran, das sie von Luxusherbergen gesäumt sind….Wasser klasklar und traumhaft zum schwimmen.

Erwähnenswert sind noch die Stromatholithen https://de.wikipedia.org/wiki/Stromatolith, älteste bekannte Fossilien, insbesondere in Westaustralien.

Diese hier waren weder fotogen, noch gut vom Boot aus zu sehen.

Im Verlauf der Tour verschlechterte sich das Wetter zusehends und irgendwann war klar, da kommt richtig was herunter. Was mit uns auf der Lagune geschah, kann man schlecht in Worte fassen….eher von oben, von der Seite, von unten….nass bis auf Schlüppi. Leider wurde es dann, aufgrund der Windböen auch unabgenehm. Die Schwimmwesten schützten ein wenig, Handtücher, Taschen…alles schwamm. Unbeirrt zog unser Capitano die Tour durch, Einige gingen sogar noch planschen, wir nicht mehr.

Zurück im Hotel fing das große Trocknen an, Handies und Kameras hatten das Event gut überlebt. Wir verzogen uns unter die heiße Dusche und dann ins Bett!
Es regnete den ganzen Tag, mit wasserfestem Zeug schwammen wir am frühen Abend gen Ortskern und gingen in unsere Lieblingsbude, es gab Fischsuppe und Ceviche.

Bereits um 20:00 Uhr lagen wir im Bett, wir fühlen uns immer noch etwas ausgelaugt von den gesundheitlichen Geschichten vor Weihnachten.

Gott sei Dank hatte sich an unserem letzten Tag in Bacalar das Wetter zum Besseren beruhigt und trotz Magengrummeln ( Beide) liefen wir frohgemut in die Innenstadt. Ein bissel Bummeln am Tage war geplant. Als Erstes aber der Blick auf unser Lieblingsrestaurant, welches uns aber nicht mehr bewirten wird in diesem Urlaub….unsere Mägen haben ein Date mit Montezuma….

Gemütlich durch den Ort, Sonne schien, Bacalar war weiterhin so lieblich wie am Silvesterabend….man möchte bleiben.

Wir wollten die Chance nutzen und Bargeld für die Zeit nach Belize abheben. Leider ließ Mathias die Karte stecken…. long story short, es fiel uns in der Kirche auf, Karte sperren, Konto checken war alles Eins….am Ende, kein Schaden, nur ne Karte weniger….Glück gehabt.

Da wir an der Situation wenig ändern konnten, ging ich nach dem ersten Schockgetränk in der Kneipe neben der Bank, in die Festung. Ich verzichte auf großartige Erklärungen, nur soviel: Die klassische Piraterie begann im 16.Jh. Zunächst waren nur die mexikanischen Inseln Mujeres, Holbox und Cozumel betroffen. Dann kam Bacalar hinzu, was den Bau der Festung San Felipe forcierte. Erst später wurden auch die anderen karibischen Inseln, insbesondere Martinique Opfer von Piraten. Die Austellung in der Festung war recht nett, man traf auf alte Bekannte wie Sir Francis Drake….Pirates of the caribbean!

Unser Plan, in einem der Seerestaurants zu speisen, gelassen in der Sonne zu sitzen und baden zu gehen, machten das Wetter,unsere Mägen, die Infrastruktur der Restaurants zunichte. Zu wenig Liegen, es zog sich wieder ein und so richtig Hunger hatten wir nicht.
Die folgenden Bilder stammen vom Steg des Restaurant Yak und vom Playita, DER Institution von Bacalar.

Playita:

Um unseren Mägen etwas Gutes zun tun, gab es Tortillasuppe und im Anschluss den Marsch ins Hote. Kaum angekommen fing es wieder an zu schütten, so das wir auch diesen Nachmittag, weiterhin als Kalkleichen, in unserem Zimmerchen verbrachten….

A,m Abend verzichteten wir großzügig auf Fisch, ein ordentlicher Burger musste ins Duell mit Montezuma, zumindest ich kann im Nachgang behaupten, dass der ungeliebte Mayafreund sein Köfferchen gepackt hat.

Der Abend war gefüllt mit packen und organisieren, next destination:

Mexiko 2024/25, III: Bacalar I

Wir waren wieder sehr früh wach und bereits kurz nach 8:00 Uhr auf dem Weg zu ADO, Silvester in Bacalar, so war unser Plan!

Unterwegs kamen wir an einem sehr hübschen Café vorbei, welches uns für sensationelle 5,80€ pro Person Frühstück kredenzte.

Gestärkt und gut gelaunt machten wir uns auf den Weg nach Bacalar. Der Bus war pünktlich, die AC zu kalt eingestellt und wir irgendwann in tiefem Schlummer, was angesichts des noch zu erwartenden Programms ok war. Um 13:40 kamen wir in Bacalar an, mit uns stieg 90% des Busses aus.
2.3 km mit den Klamotten, bei 30 Grad fanden wir hässlich; ein Taxi schaffte Abhilfe und so standen wir kurz danach vor dem Sun Ha Hotel, unserer Zweitbuchung. Das ursprünglich gebuchte Haus hatten wir gecancelt, nachdem ich mir die Bewertungen durchgelesen hatte….Karaokebar nebenan, die Rezeption verteilt Ohropax…äh, nein danke!

Die Umbuchung hatte sich gelohnt, traumhaftes Haus, tolles Zimmer und bereits zu diesem Zeitpunkt waren wir in Bacalar verliebt.

Schwer begeistert führte der erste Weg zur Lagune, ein öffentlicher Badeplatz liegt genau vor dem Hotel. Man sagt, das Bacalar sieben Farben hat und bereits auf diesem ersten Bild lassen sich mindestens drei schon gut ausmachen.

Kurz zur Geschichte der Stadt und seiner Lagune , frei aus Wikipedia: Bacalar war in präkolumbianischer Zeit eine Stadt der Maya-Zivilisation. Sie war die erste Stadt in der Region, die die spanischen Konquistadoren 1543 einnehmen und halten konnten. 1545 wurde sie als Salamanca de Bacalar von dem Spaniern umbenannt, 2006 zur Pueblo Magico gekrönt…..und magisch kam uns Alles an diesem Tag vor. Zu den Pueblo Magicos kann man hier abbiegen:https://de.wikipedia.org/wiki/Pueblo_Mágico.

Kurz angemerkt, ich kenne einige Orte (u.A. Taxco, Sayulita, Cholula, Teotihuacan, Tulum, San Pablo de villa de Mitla, Mujeres, Valladolid, Creel, El Fuerte,Izamal,) und ja, sie sind alle magisch…

Nachdem die Stadt im 17. Jahrhundert von Piraten geplündert wurde, wurde die Festung de San Felipe Bacalar 1729 fertiggestellt und kann noch heute besichtigt werden. 1848 hatte Bacalar etwa 5000 Einwohner….daran wird sich nicht so viel geändert haben.

In den Jahren 2005-2010 siedelten deutsche Russlandmennoniten in Bacalar an und leben seitdem in der Stadt.

Kurz zur Lagune: Die Lagune von Bacalar ist durch den Zusammenschluss von sieben Cenotes, also dolinenartigen Kalksteinlöchern entstanden, im deutschen Sprachgebrauch also ein See und keine Lagune. Aufgrund der unterschiedlichen Farben der Wasserfläche wird der See auch als Lagune der sieben Farben bezeichnet (spanisch Laguna de los Siete Colores). Bacalar sichert das Trinkwasser auf der Halbinseln, es darf kein Sonnenschutz benutzt werden, das Wasser ist fast unwirklich klar.

Auf dem Weg vom Bahnhof zum Hotel war mir ein brechend volles Restaurant ins Auge gestoßen, welches wir ausprobieren wollten…für Nachahmer Navieros Bacalar.

Grandiose Ceviche und Totopos non stop erwarteten uns. Drei liebreizende Mexikanerinnen teilten mit uns den Tisch. Am Ende verabschiedeten wird uns sehr freundschaftlich, feliz año nuevo…

Wir schlenderten noch ein paar Meterchen Richtung Innenstadt und stießen auf folgende Straßenschönheiten.

Und dazu nochmal ganz viel Lagune:

Schade, das für die nächsten Tage Regen angesagt ist….ich hoffe wir können unsere Bootstour trocken erleben. Nach einem Boxenstop im Hotel wünschten wir halb Europa gegen 18:00 Uhr ein frohes neues Jahr und liefen dann in die Innenstadt und bewunderten dort die Aufbauten für die Nacht der Nächte? ! Insgesamt machte alles einen entspannten Eindruck, ich wusste bereits, dass Feuerwerk Fehlanzeige ist, da die Lagune Naturschutzgebiet ist.

Hier Stadt,- u. Burgimpressionen im Sonnenuntergang.

Rund um den Zoccalo tobte noch kein Leben und wir stellten uns die bange Frage, wie wir die Zeit bis 0:00 Uhr rocken sollten?

Der „Coffeshop“mit Mezcalcocktails hatte es uns so richtig angetan und auch wenn der Cocktail gewöhnungsbedürftig war, der Wirt war sehr nett. Wir hatten auch Playa del Carmen als Thema und er geht mit unserer Einschätzung komplett mit. Die ausländischen Touris haben sich aus der Stadt zurückgezogen und alles was hinter der Quinta Avenida kommt, ist wieder sehr, sehr mexikanisch und nett. Und als ich sagte, dass mich Bacalar an Playa 1996 erinnert, meinte er nur lachend „ ja, aber Playa war viel, viel kleiner damals“….soviel dazu!

Gegen 19:30 Uhr hatten wir vom Nichtsilvesterfeeling erstmal genug und verzogen uns wieder zurück ins Hotel. Der Göttergatte schlief ne Runde, ich pflegte den Blog. Um 22:30 Uhr machten wir uns wieder auf die Socken, AUCH weil uns ein kleines Hungerchen nervte. Die Meeresfrüchte waren eben schon zehn Stunden Geschichte.

Im Ortskern war ein wenig mehr los, am Zoccalo war Weihnachtsmarktatmosphäre und wir suchten uns erstmal eine Taco/ Hamburgerbude….die uns aber mit dem Essen hängen ließ und uns um 23:55 Uhr zur Aufgabe zwang…immerhin, die Colas gingen aufs Haus.. Wir wollten den Countdown am Zoccalo herunterzählen und ein Hamburger um 0:00 Uhr…da wären ja bereits alle guten Vorsätze schon Geschichte, bevor die Geschichte 2025 überhaupt angefangen hätte.

Und dann hieß es diez, nueve, ocho, siete, seis, cinco, cuatro, tres, dos uno…Feliz Año Nuevo!

Die Live Band schrammelte das das Zeug hielt, zwei, drei illegale Feuerwerkskörper wurden dann doch entzündet und dann war der Spaß fast schon vorbei.

Mit einer letzten Runde durch den Ortskern verabschiedeten wir uns und schlenderten in unsere Heia; zufrieden den Jahreswechsel im T-Shirt und ohne Feuerwerk verlebt zu haben.

Mexiko 2024/25,II: Playa del Carmen I

Nach rund 10 Stunden Schlaf war der Jetlag und die Anstregung der Anreise vergessen. Wir wunderten uns nochmal kurz über den stornierten Flug Panama- Cancun und beglückwünschten uns für die weise Einsicht, selbst tätig geworden zu sein. Das KLM nie wieder für eine Flugreise in Betracht kommt, ist sicherlich selbsterklärend. Zwei Versuche, zwei Totalausfälle….zu viel für unser Stresslevel.

Das nachts alle Katzen grau sind weiß man, aber unser Schloss sah auch am Tage recht betagt aus. Nach 2014 muss der Kasten nochmal gestrichen worden sein, da grüne Stilelemente fehlen, siehe auch : (https://allcontinentsinonelife.com/mexiko-2014-quintana-roo-und-yucatan/ .

Insgesamt hat aber das feuchte Klima, sicherlich auch die Pandemie dem Hotel nicht gut getan. Gut geführt ist es aber immer noch:

Wir drehten morgens, bereits vor dem Frühstück eine kurze Runde durch den Ort und was für unser Hotel gilt, gilt für gesamt Playa….marode, herunter gekommen, etliche Häuser verfallen, alte Institutionen z.B. Señor Frogs gibts nicht mehr.

Aus den Stadthotels wurden Apartments, ausländische Touris wohnen nur noch an der Reviera Maya. In der Innenstadt und am Stadtstrand sieht man fast nur noch mexikanische Familien, eine Entwicklung die wir allerdings begrüßen.

Playa del Carmen ist eine mexikanische Großstadt geworden und wirkt nicht mal mehr wie ein Badeort. 2014 waren die neuen Läden und Restaurants noch schick, mittlerweile modert der Beton vor sich hin…..wir nahmen es gelassen. Ich kann wirklich behaupten, den Aufstieg, den Höhepunkt und den Untergang von Playa del Carmen von 1996-2024 erlebt zu haben. Zu erwähnen ist sicherlich, dass auch das Wetter seinen Beitrag am Verfall des Ortes hat. Dicke Pfützen waren Zeugnisse des Klimawandels in der Karibik, schwarzer Schimmel, dem man nicht Herr wird.

Auf der Fifth Avenue sah es ein wenig besser aus, aber auch dort waren zu viele Làden geschlossen und leer, zu viele Häuser zu Betonruinen verfallen. Wer jetzt Angst hat, das ich ein Klagelied mit passenden Fotos anschlagen werde, dem kann ich versichern, dass mir nichts ferner liegt.

Wir haben gewusst, auf was wir uns einlassen und bereits aus einschlägigen Blogs wusste ich, Playa hat fertig und dennoch, Playa bleibt Playa.

Unsere alte mexikanische Würfelbude mit dem besten Essen Playas gibt es nicht mehr, immerhin ist ein nettes Mittelklasserestaurant daraus entstanden und beherbergte uns gleich an diesem ersten Morgen.

Der sitzt schon länger hier:

Frisch gestärkt mit Enchilada Verde und Ceviche Tacos ging es an den Strand von Playacar, der mitterweile nicht nur sehr schmal (Klimawandel und Hurricans) geworden ist, viel Seegras an einigen Stellen aufweist UND zugebaut wurde….. auch schade, gut das das Wasser weiterhin sensationell war. Immerhin erklärt dies, warum nun auch die internationalen Touristen aus Playa das Weite suchen. Der Stadtstrand war bereits 2014 eine Katastrophe, mit der Aufgabe von Playacar gibt es nun wirklich nichts mehr, was noch für die Stadt als Base spricht.

Dennoch war das Wasser toll, selbst ich war komplett und lange im Planschbecken Karibik und freute mich….nicht so sehr was das Sterben unseres Ferienortes angeht, mehr über Sonne, Strand und weißem Sand.

Es war Sonntag, aufgrund der Weihnachtswoche waren auch viele Mexikaner in den Ferien, dementsprechend voll war es am Strand und in der Stadt.

Als wir uns am frühen Nachmittag wieder in das Getümmel der Großstadt warfen, durften wir einer Mayahochzeit als auch den Valladores am Zoccalo beiwohnen.

Auch am Zoccalo zeigte sich der Zahn der Zeit, Playa reiht sich wohl nahtlos in die Reihe mit Brighton Beach, Atlantic City, Reno, Patong, Pattaya usw, ein….

Allerdings ist Verfall in der Karibik immer schöner und aufgrund der vielen Hurricans auch geläufiger im Antlitz des Betrachters. Hier will ich nochmals eine Lanze brechen, es ist nicht auszuschließen, das der Verfall des Ortes auch auf die Zunahme der vielen, vielen Wirbelstürme zurückzuführen ist. Davon hatte die Halbinsel Yucatan in den letzten Jahren mehr als genug.

Für den ersten Tag reichen noch ein paar Marktstände, wir zogen uns für den Rest des Nachmittags zurück.

Mit einem mittelmäßigen Cocktail de Carmarones ( mexikanische Ceviche) im Magen ließen wir ausklingen. Später gewitterte es, wir verließen das Hotel an diesem Tag nicht mehr…..es regnete mal wieder sintflutartig, nach der Regenzeit, ich will es nur erwähnt haben. Auf Abendessen verzichteten wir, Hunger hatten wir keinen….

Der zweite Tag in Playa begann mit strahlendem Sonnenschein, die Sonne ballerte vom Himmel. Wir gingen authentisch in einem sehr kleinen Imbiss essen, siehe oben. Es gab Eier, Reis, Bohnen….desayuno mexicano.

Im Anschluss schlenderten wir zum Ado Busbahnhof ( Alterna) und Walmart. Wir bewunderten die letzten Überbleibsel vom Fest der Feste, Rentieren inbegriffen.

Shoppen im großen Stil folgt erst in den letzten Tagen, bevor es in den Flieger geht…logisch, oder.

Auf dem Rückweg hielten wir kurz am Stadtstrand….schaut selbst, Seegrasvernichtung in der kalten Jahreszeit. Was das Zeug anrichtet, wenn es wirklich heiß ist, möchte ich nicht kennenlernen…

Am Strand war es so dermaßen brütend heiß, dass uns schnell die Lust verging. Auf Verbrennen verspürten wir keine Lust. Ein paar Fotos will ich aber dennoch nicht vorenthalten….weil Karibik immer schön ist!

Gegen 13:30 Uhr flüchteten wir, besuchten unser Hotel für die letzten Tage, bewunderten dort den riesigen Pool und verlängerten um eine Nacht, dank KLM! Ich hatte im Netz nach Sopa de Lima gegooglet und eine kleine mexikanische Würfelbude genannt bekommen…Suppe war ok, die Location allerdings der Knaller.

Der Nachmittag gehörte der Faulenzerei, es war uns einfach viel zu warm, kein Windchen wehte.

Am Abend besuchten wir Señor Taco und aßen die besten Tacos ever…

Mit ein paar Nachtfotos lasse ich Playa I ausklingen. UNSER Fazit nach den drei Nächten: Die Stadt ist wieder fest in mexikanischer Hand was authentisches Essen aber leider auch mehr Ramsch in den Läden und eine andere Einstellung zum Erhalt der Stadt mit sich bringt. Touristen aus aller Welt wohnen außerhalb und kommen nur noch zum Stadtbummel auf die 5. Avenue. Diese wiederum verfällt, während 2014 noch Läden wie Victoria‘s Secret und andere hochwertige Läden vorhanden waren, dominieren nun Apotheken, 24/7 Läden und Billigsouvenirshops die Szene. In den Seitenstraßen dominieren kleine Läden. Das Preis,- Leistungsverhältnis stimmt nicht mehr. Essen und Schlafen sind analog zu deutschen Preisen, das Gebotene ist eindeutig zu wenig dafür….

Die weltweiten Probleme mit Seegras trifft die mexikanische Küste bsonders hart, da die gesamte Küstenlinie offen zum Atlantik ist, lediglich Cozumel, Holbox und Mujeres haben eine geschützte Backbay. Mit weltweit steigenden Wassertemperaturen gehört der Tourismus in Mexiko bald der Vergangenheit an, das stinkende Zeug tut sich Niemand freiwillig an.

Der weitläufige Strand ist mittlerweile Geschichte. Hurricans sowie schlechte Bauvorhaben haben den Strand von Playa und Playacar ruiniert.

Wenn wir aus Belize zurückkehren warten nochmals ein paar Tage in der Stadt auf uns. Ich weiß bereits jetzt, es wird der letzte Besuch dann gewesen sein.

Mexiko 2024/25,I: Berlin – Playa del Carmen

Kein Urlaub ohne Hindernisse! Nicht nur, dass die letzten Tage recht hektisch waren, Weihnachten, gesundheitliche Probleme in der Familie und die bange Frage, wohin mit dem Fellkind uns sehr beschäftigten, nein auch KLM machte wieder Sperenzchen.

Unser Abflug am 28.12. war um 6:00 Uhr angezeigt, gegen 21:30 Uhr erhielten wir am Vorabend eine nichtssagende Mail, das unser Flug sich um drei Stunden verspätet und OH WELCHE FREUDE, wir unseren Anschluss nicht bekommen würden. 

Um 21:30 Uhr erreicht man Niemanden persönlich bei KLM, Alternativen wurden uns nicht angeboten! Wir versuchten uns auf der Website durchzuklicken, immer wieder, nein keine Alternative.

Expedia wußte von nichts und schmiss uns aus der Leitung, 22:00 Uhr heißt Feierabend, auch in Callcentern aus Indien; jawoll!

Also googelten wir uns durch die Nacht und hielten kurze Zeit später Flüge mit Swiss/ Edelweiß in den Händen. Schnell wurde dem Hotel mitgeteilt, dass wir nun nochmals drei Stunden später einchecken würden, entnervt fielen wir in einen unruhigen Schlaf bis 3:30 Uhr, um zu entdecken, dass uns KLM umgebucht hatte….über Amsterdam, Panama City zurück nach Cancun! Dankend absagen ging nicht, eine neutrale eMail Adresse gibt es nicht, abgefressen fuhren wir zum Flughafen.

Schlussendlich schafften wir es auf dem Flughafen dann doch, unsere Forderung an KLM zu übersenden, >4000€ ( Ticket und Schadensersatz) …mal schauen, was die Airline sagt! Wieder eine RA Geschichte mehr…

Schlecht gelaunt flogen wir nach Zürich, bange schauten wir in den Nebel, man sah nur Bergspitzen und sonst nichts….Geisterflug, uff geschafft.

Flughafensightseeing machte uns viel, viel Spaß, Zürich ist allerdings nicht unsere Preisklasse. Whopper 20€, nur damit man es mal gelesen hat!!!!!

Wir streunten herum, bewunderten den Souvenirshop und blieben dann bei der erneuten Flugverschiebung fast schon gelassen….nochmal 50 Minuten Verspätung.

Früh begann das Boarding, beim einchecken online, direkt nach der nächtlichen Buchung, hatten wir uns bereits über Reihe 18AB gefreut, quais mittig und damit etwas ruhiger als die echte Holzklasse jwd.

Was wir nun aber beim Einsteigen in die Maschine erlebten, wird mir ein Rätsel bleiben….Economy Plus? Für uns? Wir landeten direkt hinter der Buisnessclass, Beinfreiheit ohne Notausstieg….wir freuten uns, verstanden es aber nicht! Eventuell lag es an der Buchung über die LH Seite und der Tatsache, dass wir nicht den Billigtarif hatten….was auch nicht ging, wir sind ja nicht mit Handgepäck unterwegs.

Egal, wir freuten uns und selbst die Bergspitzen im Mischmasch aus Wolken und Hochnebel machten uns nicht mehr schwach.

Die Versorgungslage war als sensationell zu bezeichnen, neben 2x warm gab es Eis, Snacks mit Eistee und was weiß ich noch Alles….die Crew rannte über elf Stunden, war freundlich und wir so begeistert, dass wir nach Ankunft in Mexiko den Flugplan von Edelweiss studierten…

Entertainment, Decke und Kissen waren inklusiv, Eurowings Discover lest ihr mit?

Über der Karibik war Wetter, bereits seit Tagen war es viel zu feucht, viel zu heiß für Deze,ber und auf Höhe Kuba begrüßte uns das folgende Wolkenspektakel:

Nach 11:15 Std.bewunderten wir Cancun von oben und glückselig stellten wir fest, dass es trocken war.

Die Einreise war langwierig, da etliche Maschinen aus den Staaten gleichzeitig den Stempel in den Pass bekommen wollten. Gleiches galt für die Gepäckausgabe.

Wir entschieden uns für ein Taxi für 80$, wir hatten keine Lust mehr auf ADO Bus und 1,5 Std. Wiesenblumen abfahren….spielt jetzt auch keine Rolle mehr.

Kurz nach 21:00 Uhr waren wir in Playa und bereits der erste Eindruck sagte uns, dass Corona nicht spurlos am ehemals hübschesten Nest der mexikanischen Karibik vorbei gegangen ist, mehr dazu im nächsten Bericht.

Unser Hotel ist noch ein wenig mehr in die Jahre gekommen, wir freuten uns aber dennoch, wieder „in the hood“ zu sein.

Auspacken, Zähne putzen und ins Bett fallen geschah fast gleichzeitig. Als Letztes las mir Mathias eine Mail von Expedia vor: „Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass Ihr Flug von Panama City nach Cancun gecancelled wurde“…..wenn wir an der Umbuchung festgehalten hätten, wären wir in dieser Nacht in Panama hängen geblieben! Lachend schliefen wir ein, egal wie die Angelegenheit ausging, in dieser Nacht fühlten wir uns als Gewinner.

Mexiko 2000, III: Los Mochis, El Fuerte, Barrancas del Cobre,Creel

Unsere Weitereise war abenteuerlich. Wir hatten Tickets für den Mittagsbus nach Los Mochis, der wiederum kaputt war. Uns wurde geraten, mit dem stündlichen Bus nach Tepic zu fahren und dort in einen Bus nach Los Mochis umzusteigen.

Nach einigem Zögern nahmen wir diese Möglichkeit an und tatsächlich, gegen Abend hockten wir in einem schlechten Bus aus den 60er Jahren mit dem Ziel Los Mochis.

Ankunft war um 3:00 Uhr morgens, keine wirklich tolle Aussicht, aber hej….wir waren nach 14 Tagen in Puerto Vallarta wieder „on the road“. Mit uns reisten zwei Mädels, die wir in Creel, im Kupfercanyon, wiedertrafen und die Zeit im Bus verging wie im Flug.

Kurz vor Mazatlan, es muss zwischen 23:00- 0:00 Uhr gewesen sein, kamen auf einmal Drogenfahnder zu uns in den Bus. Wir waren gen Norden gereist, die nordamerikanische Grenze war nicht mehr so arg weit weg….Die Polizisten beackerten den Boden des altertümlichen Gefährts mit einem Schraubenzieher und bohrten Löcher in den Boden. Matthias trockener Kommentar “ Dir ist schon klar, wem das Zeug hier gehören wird, sofern sie was finden? “ ließ mich schlagartig hellwach werden. Natürlich, wir waren die einzigen Gringos im Bus, die Mädels hatten uns vor Stunden verlassen, sofern Drogen aus dem Nichts auftauchen würden, wären wir geliefert! Gott sei Dank, der halbherzige Versuch der Drogenfahnder ,den Bus ein wenig zu verzieren, blieb ohne Ergebnis…….der Oldie setzte seine Fahrt durch die Nacht fort und wir fielen für ein paar Stunden in leichten Schlummer.

Morgens um 3:00 Uhr ist die Welt noch in Ordnung! Es war beißend kalt als wir in Los Mochis ankamen, unsere Weiterfahrt sollte gegen 5:00 Uhr erst möglich sein. Der Bahnhof von Los Mochis war so ziemlich der grässlichste Ort der nördlichen Hemisphäre. Besoffene, Drogisten und Penner gaben sich die Ehre, ich war das einzige weibliche Wesen im Umkreis von mehreren 100 Metern und bekam in dieser Nacht zwei Ständchen vorgeträllert, ich musste so nötig auf die Toilette, mir stand das Pippi schon in den Augen und ich sah Fischlein vorbeischwimmen! Um 5:00 Uhr bekamen wir ein Taxi und ließen uns in die Innenstadt fahren, gegen 5:30 Uhr nahmen wir den ersten Bus nach El Fuerte.

Um 7:30 Uhr kamen wir in einem puppigen Kolonialnest an und fielen in der Posada del Hidalgo ins Himmelbett. Gott sei Dank, wir waren Boutique Style untergekommen und konnten unsere feudale Unterkunft auch so richtig genießen.

Am Nachmittag waren wir wieder soweit hergestellt, dass wir einen kurzen Bummel durch das wirklich niedliche Nest tätigten uns über die vielen Mosquitos ärgerten und über die frischen Temperaturen ( im mexikanischen Hochsommer) wunderten.

Wikipedia gibt zu El Fuerte und dem geplanten Abenteuer Zugfahren in Mexiko folgende Auslunft: El Fuerte ist die ehemalige Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Sinaloa und angrenzender Gebiete mit etwa 13.500 Einwohnern. Seit dem Jahr 2009 ist das historische Zentrum der Kleinstadt als Pueblo Mágico anerkannt.

Der Ort El Fuerte liegt am Río Fuerte in den westlichen Ausläufern der Sierra Madre Occidental einer Höhe von nur etwa 85 m. Die nächstgelegene Großstadt ist die ca. 85 km (Fahrtstrecke) südwestlich gelegene Küstenstadt Los Mochis; die Provinzhauptstadt Culiacán ist ca. 288 km in südöstlicher Richtung entfernt. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 580 mm/Jahr) fällt fast ausschließlich im Sommerhalbjahr.[1] CHEPE

Durch die Stadt führt die einzige große, noch erhaltene Eisenbahnstrecke für den Personenverkehr in Mexiko, genannt CHEPE (Ferrocarril Chihuahua al Pacífico). Die Bahnlinie, die durch die Kupferschlucht führt, verbindet Los Mochis mit Chihuahua, der Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaats und einem der wichtigsten Zentren im Norden Mexikos. Viele Touristen wählen El Fuerte als Zustiegsstation für den CHEPE, da die Stadt tagsüber mehr zu bieten hat als Los Mochis. Außerdem liegt El Fuerte klimatisch besser und die Bahnstrecke zwischen Los Mochis und El Fuerte ist mehr oder weniger unspektakulär.

Bevor wir aber in den El Pacifico einstiegen und die spektakuläre Zugtour durch den Kupfercanyon antraten, möchte ich noch ein paar Bildchen von El Fuerte sprechen lassen:

Unsere Nacht endete früh, gegen 6:00 Uhr frühstückten wir und fuhren zum Bahnhof von El Fuerte.

Unser Zug hatte etwas Verspätung, wir bibberten in der fahlen Morgensonne, freuten uns aber auf diese Zugtour ungemein.

Unser Ziel an diesem Tag war der Kupfercanyon mit seinem „touristischen“ Zentrum Creel, der zentrale Verwaltungsort für die Tarahumara, die als indigende Gruppe diese Gegend noch bewohnt.

Wikipedia:

Die Barranca del Cobre (dt. „Kupferschlucht“, engl. Copper Canyon) ist eine im mexikanischen Bundesstaat Chihuahua gelegene Gebirgsformation der Sierra Madre Occidental, die durch ehemals starken Flusslauf entstand und teils auf einem von Tarahumara-Indianern besiedelten Gebiet liegt. Das auf etwa 25.000 km² bis zu 1800 m tiefe und 50 km lange Schluchtensystem ist eines der größten Nordamerikas und insgesamt viermal so groß wie der Grand Canyon. Der Name Kupferschlucht leitet sich vom kupferfarbenen Schluchtengestein, piedra cobriza, ab und bezeichnet zugleich einen im System enthaltenen Canyon.

Die sechs tiefsten Canyons in der Barranca del Cobre sind:

  • Barranca de Urique / Urique Canyon (1870 m)
  • Barranca de Sinforosa / Sinforosa Canyon (1799 m)
  • Barranca de Batopilas / Batopilas Canyon (1799 m)
  • Barranca del Cobre / Copper Canyon (1759 m)
  • Barranca de Tararecua / Tararecua Canyon (1425 m)
  • Barranca de Oteros / Oteros Canyon (983 m)

Die Barranca del Cobre ist Teil des traditionellen Lebensraums des indigenen Volks der Tarahumara (auch Rarámuri). Durch die gesamte Barranca del Cobre schlängelt sich die aufwändig gebaute Eisenbahn „Chepe“, die von Los Mochis nach Chihuahua führt, die Berge hoch bis an Stellen, von denen man weitreichende Blicke in das Schluchtengebiet werfen kann. Die Orte Creel und Guachochi sind gute Ausgangspunkte, um die verschiedenen Schluchten zu erreichen.

Die Vorstellung, dass der Canyon rund 4x größer ist, als der Grand Canyon machte unsere Reise bereits zu einem echten Highlight der insgesamt 8 Wochen dauernden Tour .

Der Zug war sehr bequem, wir verbrachten allerdings die meiste Zeit auf der Aussichtsplattform und bestaunten die Schluchten, Dörfer und Ausblicke

An den jeweiligen Haltestellen verkauften die Indigenas Handwersarbeiten und kleine Snacks, wir lernten auf diese Art ein ganz anderes Mexiko kennen, ein Mexiko wo die Zeit im sogenannten Wilden Westen stehen geblieben ist. Wir hatten den Eindruck als ob wir uns in einer Filmkulisse wiederfinden würden, surreal mutete auch 2000 das Leben am und im Canyon an.

In Divisadero hält der Zug für einige Minuten und offenbahrt einen tollen Blick in die sogenannte Kupferschlucht. Ebenfalls kann man einheimisches Essen und Kunsthandwerk beziehen und ein wenig tiefer in die Kultur der Tarahumaras eintauchen.

Als Erstes fiel uns auf, wie klein die Menschen im Gegensatz zu den kräftigen Amerikanern und Europäer waren. Die Kinder waren so zierlich, es fiel uns schwer, sie vom Alter einzuschätzen. Der Allgemeinzustand musste leider als schlecht bezeichnet werden. Ziemlich ungepflegt und herrlich dreckig kamen die Kleinen daher, in den Tagen darauf sah ich Kinder wo noch nie eine Bürste übers Haupt gegangen war oder Seite und Wasser Spuren hinterlassen hatten……wir hofften, dass die Bälger glückliche kleine Wesen waren, die fern von Zivilisation und Globalisierung im Gleichklang mit der Natur, denNaturgesetzen und den Gesetzen des Stammes leben dürfen. Leider las ich im Anschluß an unsere Reise, dass weder Schulbildung noch Gesundheitspflege garantiert sind, bis heute die Tarahumaras zu den ärmsten Bürgern Mexikos gehören, zum Teil weder Geburtsurkunde, Pass oder Wahlrecht besitzen…..

In meiner Internetrecherche bin ich allerdings auch auf den nachfolgenden Artikel gestoßen, die Tarahumaras sind nämlich echte Ausdauerhelden und stecken hierbei sogar die ganz großen Läufer der Weltgeschichte in die Tasche: https://aktiv-laufen.de/die-ausdauerhelden-aus-der-kupferschlucht/

Nachdem uns Divisadero bereits eine unverdorbene Westernstadtkulisse geboten hatte, waren wir bezüglich Creel umso gespannter und wurden nicht entäuscht.

Eine nette Anekdote zur Zugfahrt berichtet übrigens mein Tagebuch. Eine US- Amerikanerin hatte im Eifer des Staunens ihren Gatten verloren, der Zug hielt nochmal auf halber Strecke, der Gatte wurde aber nicht gefunden. Abends sahen wir das zerstreute Etwas aus dem Economco aussteigen…..er hatte ein wenig länger die Aussicht in den Canyon genossen.

Wikipedia schreibt zu Creel: Creel ist eine Kleinstadt mit ca. 5.000 Einwohnern in der Gemeinde (municipio) Bocoyna im Nordwesten des mexikanischen Bundesstaates Chihuahua. Der Ort wurde im Jahr 2007 als Pueblo Mágico anerkannt. Creel liegt oberhalb der Barranca del Cobre („Kupferschlucht“) in einer Höhe von ca. 2345 m in der Sierra Tarahumara, einem Teilgebiet der Sierra Madre Occidental, etwa 260 km (Fahrtstrecke) südwestlich von Chihuahua-Stadt.

2000 gabe es in Creel eine Kirche, einen Friedhof ein paar Gästehäuser, unser halbfertiges Hotel und ansonsten nur Westernflair. Die Luft war kalt und trocken, die Haut wurde rissig, nachts sanken die Temperaturen auf kaum 0 Grad.

Unser Hotel war keine so gute Wahl, es lag ein wenig außerhalb des eigentlichen Ortes, nachts traf man auf zwielichtige Gestalten, die Zimmer waren kalt…..bis auf eine hübsche Optik machte das Haus nichts her, wir waren die einzigen Gäste.

Unser Leben spielte sich an den zwei Tagen in Creel ab, wir hatten die Mädels aus dem Bus wiedergetroffen, dazu gesellten sich Herta und Ulrich, ein amerikanisches Pärchen mit deutschen Wurzeln. Mit Ulrich pflege ich heute noch Kontakt, wir haben uns 2018 erst in Berlin wieder getroffen. Herta ist leider vor ein paar Jahren verstorben.

Am nächsten Morgen nahmen wir an einer Tagestour durch die Umgebung teil und bewunderten unter Anderem die Wohnhöhlen der Tarahumaras, die berühmten Mushroomfelsformationen und eine katholische Mission.

Mario, unser Guide, sieben Jahre alt, ständig am popeln und ziemlich gelangweilt 🙂
eine von zwei Missionsstationen an diesem Tag. Die katholische Kirche versucht auch in diesem Teil der Welt den christlichen Glauben zu etablieren, mit Erfolg…..die Mexikaner sind zu 93% gläubige Katholiken.

Weiter ging es zu einem klaren Bergsee, der in Teilen noch gefroren war und zu einer weiteren Missionsstation.

Man beachte das kleine Mädchen auf der linken Seite, dieser kleine Dreckspatz hat sich auf immer und ewig in men Herz geschmuggelt. Wann immer ich an die drei Tage im Kupfercanyon denke, die Maus fällt mir immer als Erstes ein.

Wir erwanderten uns die Gegend, die vollkommen menschenleer war, Barrancas del Cobre war noch nicht auf der Touriautobahn angekommen.

eine weitere Mission

Den Nachmittag und auch den nächsten Tag verbrachten wir nur in Creel. Wir besuchten den ortsansässigen Friedhof und warfen einen Blick in die wenigen Geschäfte.

Auch die Christusstatue über dem Dorf wurde ausgiebig bewundert.

Mit nur zwei Stunden Versprätung bestiegen wir den Zug nach Chihuahua und ratterten 260km zurück in die Zivilisation

MexiKo 2000, II: Puerto Vallarta, Jalisco & Nayarit

Nach 4 Wochen Tingelei durch Brasilien und Argentinien sowie einer schlauchenden Roadtripwoche mit eigenem Auto im Hochland von Oaxaca hatten wir Beide genug…..wir wollten faulenzen, gammeln und ein wenig Ferien machen.

Unsere Wahl fiel bereits bei Planung der Reise auf Puerto Vallarta im Bundesstaat Jalisco, direkt am Pazifik gelegen und ein Hot Spot der US – Amerikaner.

Ich war bereits 1995 schon einmal in Vallarta, wohnte damals in Nuevo und ließ mich All In verwöhnen. Damals habe ich meine Liebe zu Mexiko sowie meine Ablehnung gegenüber All Inklusive Leistungen entwickelt.

Wir verließen am frühen Morgen das Stundenhotel außerhalb Mexico Citys, verfuhren uns auf dem Weg zum Flughafen und gaben den Mietwagen unversehrt wieder zurück. Der Flug mit Aero Mexico war unspektakulär und rund eine Stunde später waren wir bereits in Puerto Vallarta. Unsere erste Unterkunft war ein blödes Pauschaltourihotel, schnell organisierten wir uns ein anderes Hotel für die nächsten 12 Nächte.

Auch Puerto Vallarta hatte sich, nach meinem ersten Aufenthalt stark verändert. Nach wie vor dominierten aber die US-Amerikaner das Straßenbild, Europäer waren eher selten in P.V. anzutreffen. Der Ort ist ebenfalls nicht überlaufen, größere Hotelansammlungen findet man eher in Nuevo Vallarta.  Die Stadt verfügt über einen hübschen Altstadtkern mit kleinen Hotels und Posadas und natürlich der hübschen Kirche.

Natürlich schlenderten wir auch nach Nuevo Vallarta und bewunderten den Jachthafen, reich und schön sowie reich und hässlich.

Am breiten Strand tummeln sich die Pelikane rund um den Fischmarkt.

Wir genossen sensationelle Sonnenuntergänge am Stadtstrand und am Rio Cuale, der genau in Vallarta in den Pazifik mündet.

Der Rio Cuale war aber aucb tagsüber ein sehenswerter Fleck in P.V.

Eine wunderschöne Wanderstrecke geht bis nach Mismaloya, südlich von P.V. Ein Ort den ich eher verschlafen in Erinnerung hatte, im Jahr 2000 standen dort auch Hotels und Villen. Hier wurde übrigens auch der Filmklassiker „Die Nacht des Leguans“ gedreht…Ava  Gardner und John Houston.

Mismaloya

Ein paar Ausflüge führten uns in den Nachbarbundesstaat Nayarit, der zeittechnisch eine Stunde und gefühlt 50 Jahre hinter P.V zurückhängt. Herrlich entspannend ging es in Bucerias und am  Crux de Huanacoxtle z. Beide Orte hatte ich ebenfalls 1995 besucht, hier war die Zeit eindeutig stehen geblieben. 

Wir waren 14 Tage in Puerto Vallarta und vertrieben viel Zeit am Strand und pflegten die Blessuren der vergangenen Wochen. Die Luft war ein wenig raus, so richtig Lust auf Sightseeing hatten wir nicht mehr entwickeln können.

Zwei Tage vor unserer Abreise gingen wir zum zentralen Busbahnhof und kauften Second Class Tickets nach Los Mochis, Primera war ausverkauft. Ein neues Abenteuer begann mit einer denkwürdigen Busfahrt gen Norden.

Mexiko 2000, I: on the road

Als wir unseren Urlaub 1999/200 planten und auf die Idee kamen nun ausgerechnet Brasilien mit Mexiko zu kombinieren, hatten wir keine Ahnung, wie lang so ein Flug von Süd,-nach Mittelamerika ist……ich weiß es noch, es waren exakt 12 Stunden! Wir flogen von Salvador da Bahia nach Rio de Janeiro, von dort nach São Paulo und schlussendlich nach Mexiko City. In Rio de Janeiro suchte der Busfahrer unsere Maschine und hätte uns fast am falschen Flieger abgesetzt.

Den Langstreckenflug verschliefen wird fast komplett und in Mexiko City angekommen, suchten wir verzweifelt unser Gepäckband. Der Groschen fiel in Centstücken, São Paulo heißt auf spanisch natürlich San Pablo!

Wir übernahmen unseren lustigen Kleinwagen für eine Woche und fuhren,Achtung aufgepasst Millenials, mit der Karte auf dem Schoß nach Guernavaca.

Guernavaca ist die Hauptstadt des Bundesstaates Morelos, hat ca. 365.000 Einwohner und ist für sein tolles Klima ( im Durchschnitt 23 Grad) berühmt. Die lediglich 85 km Entfernung nach Mexikocity machen die Stadt zu einem beliebten Ausflugsziel und Zweitwohnsitz reicher Hauptstädter.

Die Hauptsehenswürdigkeit ist der Palacio Cortés, selbst Hernan Cortés verbrachte die Sommermonate bereits in Guernavaca. Der Palast wurde 1535 fertiggestellt, heute kann man dort Murales von Diego Riviera bewundern….wir leider damals nicht,weil der Palast zu hatte und wir ordentlich kaputt vom Flug und erster Autofahrt durch den Moloch der damals größten Stadt der Welt waren.

Palast von Hernan Cortes

Da Matthias damals das erste Mal in Mexiko war, war dieser erste Abend ein gelungener, relaxter Einstand in die Kultur Mittelamerikas. Wieviel leichter das Leben zu Brasilien anmutete, die Menschen tobten draußen auf den Straßen herum, alles wirkte gelassener und ungefährlicher. Bereits damals gab es in Mexiko eine breitere Mittelschicht und dies konnte man eindrucksvoll bewundern.

Wir genossen die Stimmung am Zoccalo, dem zentralen Platz von Guernavaca.

Nach einer Erholungsnacht in Guernavaca machten wir uns auf ins zentrale Hochland von Mexiko. Ziel unserer Fahrt am nächsten Morgen sollte die Silberstadt Taxco sein.

Wikipedia gibt zu Taxco folgende Auskunft: Taxco de Alarcón ist eine Stadt mit ca. 55.000 Einwohnern und eine Gemeinde (municipio) mit ca. 105.000 Einwohnern[1] im Norden des Bundesstaats Guerrero in Mexiko. Der Name Taxco stammt von dem indianischen Wort Tlachco ab, welches „Ort des Ballspiels“ bedeutet. Der heutige Name Taxco de Alarcón erinnert außerdem an den berühmten mexikanisch-spanischen Schriftsteller Ruiz de Alarcón y Mendoza (1581–1639), der wahrscheinlich in Mexiko-Stadt geboren wurde, aber in Taxco gelebt und gearbeitet hat, bevor er in Spanien lebte und dort starb. Der Ort ist als Pueblo Mágico eingestuft.

Wir bezogen am späten Nachmittag unsere Posada und liefen in die Innenstadt. Vorher hatten wir vom Mirador de Taxco bereits einen Eindruck vom Pueblo Magico erhalten.

Tacxo ist wunderschön und wurde deshalb auch in die Liga der magischen Dörfer aufgenommen. Viel erinnerte an die Zeit der Silberbarone, bis heute dominieren authentische Märkte, auch wenn bereits in anno 2000 ,das Nest fest in der Hand von amerikanischen Touristen gewesen ist.

Wir liefen mit mehreren Tüten Wäsche durch den Ort und suchten eine Wäscherei. Fündig wurden wir in einem Restaurant mit Laundryservice, um 10:00 am nächsten Tag sollte unsere Wäsche von brasilianischen Abenteuern befreit sein.

Erleichtert machten wir uns auf den den Weg in die Alstadt und bewunderten die Märkte, atmeten die koloniale Armosphäre ein und aßen überteuert in einen der Tourirestaurants.

Am nächsten Morgen schliefen wir aus und machten uns auf den Weg zur Wäscherei aka Restaurant. Wir trafen lediglich die Putzfrau an und erhielten die ernüchternde Aussage, dass unsere Wäsche nicht um 10:00 am sondern pm fertig wäre……ach Schreck, die gesamte Planung dahin.

Wir wurden auf 13:00 Uhr vertröstet, evtl. wäre unsere Laundry mit dabei…..wir suchten vorsichtshalber schon mal ein neues Hotel für die Nacht und strichen in Gedanken Acapaulco von der Sightseeingliste. Leider wurde unsere Wäsche nicht mitgeliefert und die Putzfrau zückte eine Serviette und malte uns den Weg zu Dona Ana Lena. Sie fuchtelte wild mit den Armen, zeigte in eine Richtung und genau in diese lenkte ich unseren Mietwagen. Rd. 10 km außerhalb des Ortes kam eine Brücke, ein Baum, noch ein Baum und ein Tor. Als wir auf der anderen Straßenseit auch noch ein Restaurant vorfanden, waren wir uns sicher, wir sind auf der sicheren Seite.

Wir betraten das Grundstück, auf dem eine alte, vermutlich ehemals von Amerikanern bewohnte , Villa stand. Im Pool moderte das Laub, im Schaukelstuhl saß etwas, dass wie 110 Jahre alt aussah aber wohl doch nur die Mutter der Hausherrin war. Wir fragten laut nach Doña Aña Lena, die tatsächlich aus dem Haus geeilt kam. Mit Händen und Füssen versuchten wir unser Problem zu erklären, Matthias schöpfte immer Wasser in dem brackigen Pool um der Dame klar zu machen, dass wir die Wäsche egal in welchem Zustand, mitnehmen würden. Nach ein wenig Diskussion bekamen wir unsere quatschnassen Schlüppis, wir bezahlten die Rechnung, Doña Aña Lena verabschiedete sich mit einigen Flüchen von uns und wir legten die Wäsche im Auto zum Trocknen aus…..uff, geschafft.

Gut gelaunt fuhren wir Richtung Pazifik, wir träumten von Klippenspringer in Acapulco, Cocktails, Meer und ein entspanntes Abendessen. Die Strecke war nett zu fahren und gab optisch einiges her. Leider nahmen wir die falsche Abfahrt in Acapulco und standen aufeinmal mitten in den Slums. Nun hieß es Fenster und Türen verriegeln, Matthias schraubte sein Taschenmesser zusammen. Mit Pokerface und so schnell es ging fuhren wir Richtung Süden……und damit glatt an den Felsenspringern vorbei ! Egal, Hauptsache weg von Kriminalität, Gangs und Drogen! Wir fühlten uns verfolgt und sahen zu, dass wir schnellstens von der Straße kommen. Gott sei Dank erschien in der Dunkelheit ein Hotel auf der rechten Seite, schwupps rollten wir auf den Parkplatz und die gefühlten Verfolger fuhren weiter.

Das Hotel war recht nett, die Bettwanzen bemerkten wir erst mitten in der Nacht. Hungrig machten wir uns auf den Weg zu einem Restaurant neben dem Hotel und aßen Cerdo, also Schwein……und beobachteten den Viehtransporter mit den süßen Steckdosentierchen, der genau vor dem Restaurant geparkt hatten. Das Essen schmeckte uns Beiden nicht.

Die Rettung

Unsere Nacht war schnell vorbei, die Bettwanzen ließen uns gegen 5:00 Uhr aus dem Etablissement flüchten, weiter ging es gen Süden, Ziel Puerto Escondido und Puerto Angel.

Die Straßenführung war schön, wir genossen die Landschaft und die relativ gut ausgebaute Straße. Nach einem guten Frühstück ( Enchilada Verde) erreichten wir gegen 13:00 Uhr Puerto Escondido.

Puerto Escondido

Wir fühlten uns auf der Gewinnerstraße und kämpften uns Kilometerchen für Kilometerchen durch Staubpisten nach Puerto Angel. Angel war 2000 ein Geheimtip, lediglich zwei Zufahrtstraßen verbanden den Ort. Damals machten nur Backpacker in Puerto Angel Urlaub, der Ort bestand aus rd 100 Einwohnern und zwei Hostels- unverfälschtes Pazifikflair. Im Nachgang und beim Herumstöbern in den Fotos und im Tagebuch bin ich von meiner Furchtlosigkeit echt überrascht. Ich bin die Strecke damals ganz alleine gefahren!!!!!

Nach einem schnellen Sprung in den Pazifik, einem tollen Essen und erholsamen Schlaf im Hostel ging es am nächsten Morgen ins Hochland der Sierra Madre del Sur. Ich quälte mich durch 10.000 Serpentinen, zum Teil ohne Abgrenzung durch die Berge. Unser Tagesziel war Oaxaca. Dort wollten wir ebenfalls nur über Nacht bleiben, vorher die Ausgrabungsstätte von Monte Alban besuchen. Die Strecke war wunderschön, wir sahen viel ländliches Mexiko, unverdorben und authentisch.

Tankstelle mexikanisch
Klos am Abrgrund

Endlich sahen wir auch die ersten Kakteen, die symbolisch für Mexiko sind…..was absolut nicht stimmt und nur einem Klischee entspricht. In Mexiko sieht man lediglich im Hochland und auf der Baja California Kakteen, ansonsten Fehlanzeige im gesamten Land. Ich musste 3x nach Mexiko fliegen, ehe ich die ersten Kakteen zu Gesicht bekommen habe.

Nach unserer Ankunft in Oaxaca suchten wir uns ein Zimmerchen und fuhren am frühen Nachmittag nach Monte Alban, hierbei handelte es sich um eine der grandiosen Ruinenanlagen in Mexiko, die keinesfalls im Schatten von Chichen Itza, Uxmal oder Teotihuacan zu stehen braucht. Gott sein Dank kamen zumindest 2000 eher wenig Touris ins Hochland, dies dürfte sich mittlerweile auch geändert haben.

Wikipedia: Monte Albán (span. weißer Berg) war die Hauptstadt der Zapoteken und liegt 10 km entfernt von der Stadt Oaxaca de Juárez im gleichnamigen Bundesstaat Oaxaca (Mexiko). Monte Albán liegt 2000 m über dem Meeresspiegel auf einer künstlich abgeflachten Bergkuppe und war das religiöse Zentrum der Zapoteken, später der Mixteken. Seine Blütezeit liegt zwischen 300 und 900 n. Chr. Die Anfänge der Besiedlung von Monte Albán lagen nach bisherigen Erkenntnissen im 8. Jahrhundert v. Chr. Erhalten sind umfangreiche Reste von Wohn- und Kultbauten, ein Observatorium, Grabkammern mit Skulpturen und Wandmalereien. 1987 wurde Monte Albán ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.

Für Matthias war es damals die erste Ruinenstätte, die sich bildschön im warmen Nachmittagslicht präsentierte; wir waren damals beide begeistert.

Der Ballspielplatz
Quelle: Wikipedia

Wie der spitzfindige Leser schnell erkennen kann, wir waren damals ALLEINE in der Anlage, ein Luxus der Einem im Jahr 2020 eher nie zu teil wird. Nachdem wir auch noch die wunderschöne indigene Kirche neben dem Eingang zur Ruinenanlage unsere Aufwartung gemacht hatten, fuhren wir zurück nach Oaxaca.

Mit Oaxaca bin ich ähnlich wie mit Merida, nie so richtig warm geworden. Vermutlich liegt es daran, dass ich beiden Städten nie die Zeit gegeben habe, sich in mein Herz zu schummeln. Oaxaca ist eine gut erhaltene Kolonialstadt und heißt offiziell Oaxaca de Juarez. Die Altstadt hat seit 1987 den Weltkulturerbestatus, die Temperaturen sind aufgrund der Höhe von 1500 in der Sierra Madre del Sur sehr angenehm. Oaxaca ist die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates und hat rd. 255.000 Einwohner.

Am nächsten Morgen schliefen wir aus und erkundeten ein wenig den schönen Markt von Oaxaca, ehe wir uns wieder in unserer kleines Auto setzten und den Roadtrip fortsetzten.

Märkte in Mittelamerika sind das Allergrößte; immer wieder bin ich von der Vielfalt der Chilis, der Tortillaproduktion und ein paar Exotenständen beeindruckt.

Wir machten uns wieder auf den Weg und fuhren ein paar wenige Kilometer aus der Stadt heraus. Unser erstes Ziel an diesem sonnigen Tag war die Ausgrabungsstätte von Mitla.

Wikipedia: Mitla ist eine archäologische Stätte im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca, die für ihre präkolumbischen Bauten mit einer in Mesoamerika einzigartigen Wandornamentik berühmt ist. Die zapotekische Ortsbezeichnung ist Lyobaa („Bestattungsplatz“), die Nahuatl-sprechenden Azteken machten daraus Mictlán („Ort der Toten“). Die Palastanlage von Mitla gehört zum UNESCO-Welterbe. Im Jahr 1494 eroberten die Azteken Mitla und plünderten die Stadt. Als die Spanier den Ort übernahmen, sahen sie ihre Anstrengungen zur Missionierung der örtlichen Indígenas konterkariert durch deren ursprünglichen Glauben, der sich in alten Gebäuden, wie denen in Mitla manifestierte. Um das Problem zu kontrollieren oder zu bekämpfen, errichteten die Spanier neue Kirchen auf den Fundamenten alter Tempel, deren Baumaterial sie für die neuen Gebäude verwendeten.

Die Geschichte von Mitla ist faszinierend, so löste die Stadt Monte Alban in ihrer Wichtigkeit ab und die Gebäude sind aufgrund der Fresken legendär.

Auf der zapotekischen Ruine wurde von den Eroberern eine Kirche gesetzt.
Baumaterialien

Rund 13 Kilometer von Oaxaca entfernt liegt der kleine Ort Santa Maria del Tule. Dieses Dorf beherbergt nicht nur eine hübsche Kirche sondern liefert Lebensraum für eines der ältesten Lebewesen auf dieser Erde!

Wikipedia: Im Ort steht der Baumriese „El árbol del Tule“ („Baum von Tule“). Dieses Exemplar der Mexikanischen Sumpfzypresse (Taxodium mucronatum) ist mit 14,05 Metern Stammdurchmesser der dickste Baum der Welt. Er ist auch einer der ältesten Bäume der Welt (älter als 2000 Jahre). Der Umfang des Baumes beträgt etwa 58 m, die Höhe etwa 42 m.

Im Jahr 2000 waren Plakatmaler noch allgegenwärtig, ich liebte die Mescal und Tequila Werbung im gesamten Land.

Wir suchten uns im Hochland eine kleine Pension und kamen somit in den Genuss das kleine Nest Nochixtlan kennenzulernen. Die Kiddies im Dorf hatten noch nie in ihrem Leben Touristen gesehen, sie riefen uns das mexikanische Schmipfwort für Amerikaner hinterher „Gringo, Gringo! Als wir erwiederten „no Gringo, aleman“ schauten sie uns sprachlos an….mit Deutschland konnten die Blagen nichts anfangen.

Das Flair erinnerte an eine Westernstadt und unsere Pension war mehr als karg und leider auch ziemlich schmuddelig.

indigene Kirche am Wegesrand
es weihnachtete noch sehr, unsere Pension

Die Nacht war kalt und bescheiden, es nervte das dreckige Bad und Bettzeug. Früh verließen wir den gastlichen Ort und machten uns auf unsere letzte Runde, schon im Dunstkreis von Mexiko Stadt.

Wir erkundeten zunächst Cholula, eine wunderschöne Stadt, zwischen Puebla und Mex.City.

Cholula gilt als älteste Stadt Amerikas und war immer bewohnt. Zur Zeit beherbergt die Stadt rd. 90,000 Einwohner und liegt auf einer Höhe von 2146m. Die Stadt liegt im Dunstkreis des Vulkans Popocatepetel, den wir aufgrund des Sommerdunstes aber nicht zu sehen bekamen.

Wikipedia: Die Arkaden rund um den Zócalo von Cholula de Rivadavia zählen zu den längsten Mexikos. Sie beherbergen kleine Cafés und Läden. Von hier aus blickt man auf den kleinen Stadtpark und die 49 Kuppeln der berühmten Capilla Real (16. Jahrhundert) des ehemaligen Klosters San Gabriel.

Cholula war vor der Conquista ein beliebtes Pilgerziel, mit zahlreichen Tempeln, Klöstern und Pyramiden. Eine der größten jemals errichteten Pyramiden, die im Gebiet San Andrés Cholula gelegene große Pyramide von Cholula ist bis heute erhalten geblieben und gehört immer noch zu den größten Sakralbauten der Welt.

Die letzte Nacht auf unserem Roadtrip durch das mexikanische Hochland verbrachten wir in einem Stundenhotel rd. 30 Minuten vom Flughafen Mex. City entfernt. Motels deuten in Mexiko grundsätzlich auf einen Stundebetrieb hin. Wir Naivlinge bemerkten unseren Fauxpas aber erst, als wir uns darüber amüsierte, dass man Kondome per Roomservice bestellen konnte und fast alle Fernsehsender gesperrt waren „para adulto“. Über das riesige Bett und den Spiegel über genau diesen, hatten wir uns nur gewundert, dass immer eine Klingel losging, wenn ein Auto auf das Gelände fuhr, fanden wir eher nervig. Unsere bange Sorge, ob der Preis vom Zimmer ebenfalls ein Stundentarif gewesen ist ( dann wäre es nämlich richtig teuer geworden) wurde Gott sei Dank nicht bestätigt. Wir standen die halbe Nacht am Fenster und bewunderten das Treiben auf dem Parkplatz. Fuhr ein Auto ab, ging der Putztrupp ins Zimmer, kurze Zeit später kam ein neues Auto an und checkte ein….wir amüsierten uns wie Bolle.

Gegen 5:00 Uhr früh fuhren wir zum Flughafen, gaben unseren Mietwagen ab und bestiegen die Maschine nach Puerto Vallarta.

Mein Fazit zum damaligen Roadtrip fällt auch 20 Jahre später noch sehr positiv aus. Heute würde ich mir allerdings viel mehr Zeit nehmen und z.B mindestens in Taxco, Oaxaca und Puerto Angel zwei Nächte verweilen. Heute würde man vermutlich auch die Zimmer vorreservieren und damit wären wir wahrlich lustigen Erinnerungen an schlechte Unterkünfte, Bordelle und Bettwanzen eher Geschichte.

Mexiko 2014: Quintana Roo und Yucatan

Ich war 4x in Mexiko, von den ersten drei Reisen gibt es allerdings nur Papierbilder….vergilbt im Fotoalbum. Allerdings kann ich noch von einem Playa del Carmen berichten, welches noch den Mexikanern gehörte, ein Fischerdorf samt Hafen und wo damals unser  Hotel stand, war Playa auch zu Ende. ….das war 1996 !

Nun war es nach  18 Jahren wieder soweit. Unser Flieger hob pünktlich in Berlin ab und mit einer Zwischenlandung in Düsseldorf, landeten wir gegen 13:00 Uhr Ortszeit in Cancun. Die Einreisemodalitäten hatten sich seit 2000 ( meinem letzten Aufenthalt in Mexiko)  nicht geändert, weiterhin entscheidet der Ampelknopf ob man vom Zoll auseinander genommen wird, oder eben auch nicht. Wir hatten Glück und warteten  kurze Zeit später auf den Bus, der uns nach Playa del Carmen bringen sollte.

Playa del Carmen

Den so arg niedlichen Fischerort gibt es nicht mehr. Statt 165 Fischer wohnen nun   120.000   Einwohner permanent in Playa, nebst Uni Campus, Multi Plex Kinos und Hotels….kilometerlang! Vom Flughafen  bis nach Playa del Carmen zieht sich die Riviera Maya, ein Resort neben dem Anderen, eins größer und schicker als das vorherige. Playa,  der Traum eines jeden US Amerikaners zum Springbreak,  ein Alptraum für den Backpacker. Mir blieb der Mund offen stehen, als wir am ADO-Busbahnhof angekommen waren. Die Quinta Avenida also die Fifth Avenue gibt es noch und sie ist weiterhin der Mittelpunkt des Ortes. Doch wo vor 18 Jahren noch kleine Einfamilienhäuser, Posadas, niedliche Boutiquen und Geschäfte vorherrschten, ist jetzt die Präsenz von Victoria’s Secret ( wirklich wahr) Zara, Forever 25, Burger King und einen Ami Schuppen neben dem Anderen.

Ein paar Eindrücke von Playa, dem alten Fischerort

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Unser Hotel lag in einer Seitenstraße, unweit vom Cozumel Fähranleger, zwei Minuten zum Stadtstrand, den man Keinem mehr empfehlen kann.  Wir wohnten beschaulich, ein kleines mexikanisches Mittelklassehotel mit große Zimmern, ruhig und zentral- super empfehlenswert die Hacienda del Caribe by Encanto.

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Super war auch der Preis….bei Expedia mit fly & hotel gebucht—-1034,– € für 17 Tage !!!!

Und trotz aller Wandlung, Playa hat immer noch was. Sicherlich ist die alte Fischerkirche durch einen schicken Neubau ersetzt worden, die Springbreaker sind ebenfalls grausig und der Stadtstrand ist überfüllt und lediglich ein Partystrand.

Der Neubau

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Bewegt man sich aber nach rechts, am Fähranleger  vorbei und läuft ca. 5 Minuten in Richtung Playacar, findet man DEN karibischen Traumstrand, wie er schöner kaum sein könnte. Keine Resorts, lediglich ein paar Villen und Privathäuser. Läuft man weiter, kommt nur noch wilde Natur und sonst NIX!

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Es ist dort so paradiesisch und menschenleer, dass man so gar nicht verstehen kann, warum sich die Massen am Stadtstrand tummeln- gut so….wir genossen den einzigartigen weißen Pulversand.

Nach den ersten Tagen des Nichtstuns, Ceviche futtern und durch Wallmart shoppen ( auch den gibts überdimensional in Playa) fuhren wir nach Cozumel.

Die vorgelagerte Insel hatte ich noch ganz beschaulich in Erinnerung, doch nichts da…..Kreuzfahrttouristen und All In Hotels! Diese wiederum haben dem Hauptort, San Miguel, nicht gutgetan….man findet schwerlich Restaurants oder Cafés.

Wir borgten uns Räder aus und fuhren gen Osten zu den besten Schnorchelspots. 1996 habe ich, mit Freundin Alexandra, ein Moped  auf der Insel zu Schrott gefahren, inklusive einiger Blessuren, die Gott sei Dank aber schnell verheilt waren. Diese Geschichte ging mir durch den Kopf als wir so über die Insel radelten und plumps, Mathias flog im hohen Bogen vom Rad und grub sich in den Asphalt- Gott sei Dank auch ohne schwerwiegende Verletzungen.

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img_2174San Miguel, die Hauptstadt auf Cozumel

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img_2208ein Zebrakäfer-  den würde ich sofort nehmen

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Nach einem wunderbaren Schnorchel,- u. Fahrradtag ging es abends in unsere Stammkneipe in Playa. Mit ein bissel Suche findet man sie noch, die mexikanischen Familienbetriebe, die gute Hausmannskost und dies auch noch superpreiswert anbieten. Fernab von All In, Burger King oder den amerikanischen Fresstempeln. Authentische mexikanische Küche ist grandios, wer einmal Enchilada verde gegessen hat, weiß was ich meine.  Das hat nichts, aber auch gar nichts mit dem Fraß beim Mexikaner in Deutschland oder dem Tourimist zu tun, der  in den 4 Sterne Bunkern angeboten wird.

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Wir übernahmem für eine Woche ein Autochen und unser erstes Ziel führte uns nach Valladolid.

Valladolid:

1996 war ich nur für einen kurzen Lunchstop in dieser so wahnsinnig authentischen Kleinstadt,  wir waren auf dem Weg nach Chichen Itza. Da wir uns mit unserer Buchung vertan hatten und tatsächlich einen Tag zu früh in Valladolid aufgetaucht waren, hatten wir diesmal mehr als genug Zeit. Positiv kam hinzu, dass wir einen bezaubernen Bungalow hatten, der so traumhaft schön war, das ich mir die Hütte  sofort zum Geburtstag wünschen würde !!!

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Wir fuhren als Erstes nach Ek-Balam. Eine Ausgrabungsstätte, die einen super Einstieg in die Welt der Mayas bietet. Diese Anlage war auch für mich Premiere.

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Zum späteren Nachmittag machten wir die Kleinstadt unsicher und fraßen uns durch die Fressstände am  Markt durch. Dort gab es die beste Sopa de Lima, die Loncheria ist eine Art Berühmtheit.

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Die dunklen Tacos sind ebenfalls eine Berühmtheit aus Valladolid

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Es gibt sie noch, die alten Maya Hütten….aufgenommen in der Nähe von Ek Balam

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Die Klosteranlage von Valladolid

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Die Kathedrale von Valladilid

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Chichen Itza

Am nächsten Morgen fuhren wir bereits morgens um 6:00 Uhr nach Chichen Itza und waren tatsächlich die ersten Besucher der Anlage. Ein herausragendes Erlebnis, gesamt Chichen für sich zu haben-unglaublich und kein Vergleich zu meinem ersten Besuch. Selbst damals waren die Horden an Tagestouris, herangekarrt aus Grusel Cancun oder Playa,  bereits da.

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img_2396Wir so ziemlich ganz allein 🙂

img_2410Der berühmte Chak Mol

img_2420Der Ballspielplatz – nur mein Göttergatte ist mit auf dem Bild

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Das Observatorium

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Am Nachmittag ging es zur Cenote Dzinop und wir  genossen das kühle Nass. Mit fast 40 Grad war es eben auch extrem heiß.

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Baden war großartig und uns empfing eine einzigartige Atmosphäre. Gott sei Dank blieben wir von den Horden verschont, gut wenn man so früh dran ist.

Abends genossen wir Selbstgekochtes in unserer Hütte-leider schlug das Essen Mathias direkt in die Magengrube und wir waren sehr dankbar für unser so schönes Bad.

Am nächsten Morgen ging es in die „la ciudad amarillo“-Izamal.….die gelbe Stadt. Eine sehr hübsche Kleinstadt in der die Farbe gelb traditionell verwendet wird. Erfrischend, wie wenig Touristen sich in dieses Kleinod verirrt haben …..

Anbei ein paar Impressionen, seht selbst, wie schön sie ist. Das Highlight ist sicherlich das Kloster-ebenfalls in sonnegelb.

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Unser Tagesziel war die Hacienda Uxmal, dort habe ich in 1996 schon mal gewohnt und freute mich total, wieder in dieses schöne Hotel zurückzukehren. Mathias war dankbar sich und seinen Magen in schöne Kissen kuscheln zu können.

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Uxmal

In der Hacienda Uxmal schläft man, um am nächsten Tag schnell in die Ruinen zu kommen. Kaum Anfahrtszeit und wieder mal hatten wir die Anlage ganz für uns alleine. Was für ein Unterschied zu 1996

Pyramide des Zauberers von Uxmal

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Der Gouverneurspalast, das größte Maya Gebäude der Welt

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Das Nonnenkloster

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wir, vor der Pyramide

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Uxmal ist meine persönliche Lieblingsanlage, gefolgt von Tikal in Guatemala. Ich bin kein so großer Fan von Chichen Itza, Tulum finde ich gar ganz schrecklich. Mehr dazu im Verlauf des Blogs. Ich habe in meinen vier Aufenthalten in Mexiko sehr viele Anlagen gesehen- Monte Alban, Edna oder auch Teotihuacan….aber keine ist sooo schön wie  Uxmal ! Schön, nochmal hier gewesen zu sein.

Merida

Nach der Besichtigung der Ruinen gingen wir ausgiebig frühstücken und fuhren gemächlich weiter nach Merida. Auch hier war ich schon mal für einen kurzen Abstecher und wollte diesmal ein wenig länger bleiben.

Vom Preis-Leistungsniveau stiegen wir in Merida am Allerbesten ab. Wir wohnten in einem Hotel der Touristenklasse, welches seine besten Zeiten schon gesehen hatte- aber hey….für 28$ inkl. Frühstück…seht selbst :

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Wir waren mit unserer Auswahl sehr zufrieden und bummelten total entspannt durch die Stadt und über die Märkte und verfielen dem Shopping Wahn

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img_2823Habaneros-  die schärfste Chili der Welt

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Das Maya Denkmal von Merida

Die Kathedrale

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Am nächsten Tag machten wir uns wieder auf den Weg zurück ans Meer. Wir fuhren allerdings über die Landstraße und besuchten zunächst die Cenote Zaci– mal wieder baden, bevor es erneut in die Ruinen ging.

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Unterwegs sahen wir noch authentische Dörfer, irritiert ist man lediglich von den SUVs vor der Haustür oder auch der einen oder anderen Satelitenschüssel.

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Die Friedhöfe haben mich in Mexiko und Guatemalal schon immer beeindruckt. Ich mag den Totenkult, vor Allem rund um Allerheiligen und ich finde es auch grandios, dass wie Gräber quietschebunt angemalt werden.

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Am Nachmittag erreichten wir Coba, wo ich ebenfalls bereits 1996 herumgestreunt bin. Damals hatte ich Tulum und Coba an einem Tag besucht und konnte, wie bereits erwähnt,  nie  so richtig warm werden mit Tulum….das liegt aber auch an der tollen Lage von Coba, mitten im Urwald und der Tatsache, dass man dort mit Räder durch die Anlage fahren kann.

Die höchste Mayapyramide, mitten im Urwald

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Da wir unseren roten Flitzer für eine Woche gemietet  hatten, fuhren wir zwar wieder zurück nach Playa del Carmen, starteten aber von dort noch zwei Tagestouren.
Eine führte uns nach Tulum &  Xel Ha, die andere auf die Isla Mujeres und Puerto Moreleos

Tulum & Xel Ha

Tulum ist förmlich selbsterklärend. Die größte toruistische Ruinenstätte in Quintana Roo und die einzige, die direkt am Meer liegt Die Lage ist spektakulär, leider aufgemacht wie ein Golfplatz und vollgestopft mit amerikanischen Pauschltouristen. So war es 1996, so blieb es auch in 2014. Und damit die Pauschis nicht alles zertrampeln, ist der Strand gesperrt, die Ruinen umzäunt und der Rasen wird, wie gehabt ,mit Wasser berieselt.

Die Fotos sind allerdings trotzdem spektakulär, die Lage machts und von der Schönheit kann man sich auch nicht lossagen.

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Wir flohen nach knapp einer Stunde und fuhren weiter nach Xel Ha. Xel Ha ist eine natürliche Lagune, um die eine Art Wasserpark gebaut wurde. Alles ökologisch verträglich, abgestimmt auf Mensch und Tier Das Vergnügen besteht aus staunen, schnorcheln und lecker am Buffet futtern. Wir hatten einen Riesenspaß, ich glaube es ist der schönste Park den ich kenne. Nix Achterbahn, nix Thrill….aber viele Fische, Manatees, Manta Rays, Delfine und ganz viel schnorcheln.

In den Häusern befinden sich Restaurant und Umkleiden

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mal wieder richtig abhängen

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img_3062-kopieoder besser so

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Hallo Manatee !

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Delfis sind schwer zu entdecken

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Man erkennt kaum, dass es sich tasächlich um ein Tourispektakel handelt- wunderbar

wir mit Spaß dabei

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Isla Mujeres und Puerto Moreleos

Auf dem Weg zum Fähranleger wurden wir hops genommen. Der freundlich- korrupte Polizist erklärte uns, dass wir zu schnell gefahren wären. Mathias sollte seinen Führerschein abgeben oder eine uns beliebige Summe zahlen! 50€ fand der gute Mann in Uniform fair und als wir ihm erklärten, dass wir nicht mehr Geld dabei hätten, weil wir auf dem Weg nach Punta Sam zur Fähre wären, wünschte er uns einen guten Weg und viel Spaß auf der Isla – spooky.

Die Isla hat sich in den letzen 20 Jahren erheblich dem Massentourismus angepasst. Sie ist immer noch lieblich und süß- der Friedhof birgt immer noch seine alten Piratengebeine und Geheimnisse- dennoch….auch hier überwiegt All In und amerikanische sowie russische Pauschis.

Willkommen auf der Isla Mujeres

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Tourischuppen überall, trotzdem die Stadt hat was!

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Der bizarre Friedhof, inklusive gruseliger Inselgeschichten

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Die Rückfahrt zum Festland hatte es in sich, der Seegang machte nicht nur mich nervös, wir waren zufrieden, als wir wieder festen Boden unter den Füssen hatten. Auf dem Weg zurück nach Playa machten wir einen Abstecher nach Puerto Moreleos. Ein Fischerdorf mit  nicht ganz so schönem Strand aber einem Wahnsinnscharakter-  was fürs nächste Mal ?

 

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Die letzten Tage vor unserem Abflug zurück nach Berlin, verbrachten wir lediglich in Playa del Carmen. Uns reichte der schöne Strand von Playacar und unsere Stammrestaurants, inkl. sagenhafter Ceviche,vollkommen aus.

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