2020 Deutschland, Berlin: Familiennachwuchs, Willkommen Bianca B.

Seit Jahren liebäugelten wir mit Wohnmobilen oder alternativ mit einem Wohnwagen. Wohnmobile haben den Nachteil, dass sie sehr teuer sind und man vor Ort weniger mobil ist. Wohnwagen haben im Allgemeinen eher den Rentnertouch und wurden uns von Freunden wärmstens empfohlen.

Billiger in der Anschaffung, weniger klauanfällig, einfach nicht so hip aber mit einem enormen Vorteil…..vor Ort hat man seinen PKW dabei und kann kreuz und quer durch Altstädte cruisen. Außerdem bieten Wohnwagen ein besseres Raumgefühl und sind geräumiger als Wohnmobile.

Bereits 2019 haben wir über eine Anschaffung nachgesinnt, dann kam das Pandemiejahr 2020 und das lange Wochenende an Pfingsten. Wieder mal surften wir uns durch die Anbieterseiten und aufeinmal stand die Bianca da! Bürstner Premio Life 425 TS…d.h 4,25 lang, 212cm breit und das Wichtigste, die Anordnung im WoWa. Ich hasse Wohnwagen wo sich Herd oder Abwaschbecken neben dem Bett befinden, finde die Vorstellung von Bratfett, egal ob frisch aus der Pfanne oder aufgelöst mit Spülmittel, auf dem Kopfkissen einfach nur eklig.

Bildquelle: https://www.buerstner.com/de/wohnwagen/premio-life/technische-daten/model/premio-life-425-ts-de-1/

Schnell schauten wir noch bei der Konkurrenz, doch bei Dethleffs wurde unser WoWa zwar baugleich, dafür aber in Eiche brutal angeboten- teurer war er damals auch noch!

Ende Juni 2020 fuhren wir zu Carbo Tec um „mal zus chauen“ und kamen mit einem Kaufvertrag zurück! Wir hatten gut verhandelt, genossen den Mehrwertsteuervorteil und freuten uns wie dolle über Emilys neue Hundehütte.

Die Lieferung war für Oktober anvisiert, am Ende wurde der 17.12.20 als Übergabetermin vereinbart.

Wir überbrückten die Zeit bis zur Lieferung mit dem Kauf von allerlei Schnickedöns, angefangen mit Geschirr, aufgehört mit einem Omnia….ein Omina, war ist das? Für alle Nichtcampingfreunde, der Omnia ist eine Auflaufform, der wie ein Backofen auf einem Gasherd/ Grill funkioniert. Von Kuchen, Aufläufe bis hin zu Aufbackbrötchchen funktioniert alles…..fürs uns Foodies ein Muss. Unser Omnia kam mit dem Weihnachtsmann 2020…..

Und dann war da noch die bange Frage, wohin mit dem Bürsti, wenn wir nicht auf Tour sind? Zunächst favorisierten wir einen Campingplatz am Krossinsee, den wir aber gaaaaanz schnell verwarfen. Die Dauercamper machten uns Angst, wir wollten weder Gartenzwerge noch AFD Hotte zum Grillen bei uns begrüßen.

Schlussendlich unterschrieben wir für einen Stellplatz südlich von Berlin, 50,– pro Monat, eingelagert in Reih und Glied…wir waren happy. Stellplätze werden mittlerweile gehandelt wie Gold.

Am 17.12.20, Berlin befand sich bereits wieder im echten Lockdown, machten wir uns auf den Weg nach Zeesen. Die Auslieferung unseres Schmuckstücks war möglich, Kauf von Zubehör leider nicht.

Unser WoWa stand im Garagenbereich und wurde nett von Carbo Tec präsentiert. Neugierig erkundeten wir unsere Zweitwohnung, Emily hatte an diesem Tag noch keine Ahnung von der neuen Hundehütte.

Erstmal zeige ich Euch Binanca Bürstner von außen:

Außen interessiert nur Männer mit Technikverständnis, für uns Mädels zählt doch eigentlich nur das Innere? Hier ein paar Impressionen mit Landstrom von Carbo Tec, schön ausgeleuchtet war das Schmuckstück.

links die Küchenzeile, daneben die Tür zum Bad, Standkühlschrank und Schrank mit Heizung ( unten)

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ch mag die Bianca, weil das Interieur so hell und freundlich daher kommt. Vorbei sind die Zeiten, wo die Möbel in dunklem Ton gehalten wurden. Wir haben uns für alle möglichen Fenster entschieden, vor jedem Fenster gibt es einen Fliegenschutz und die Möglichkeit auf Verdunkelung.

Sowohl Bad als auch Küche überzeugen mit relativ viel Platz, toll ist der große Kühl,-u. Kleiderschrank.

Carbo Tec hatte an diesem Tag ein wenig für Aufregung gesorgt, da für die Übergabe Wasser in die Tanks eingelassen wurde und dieses nun schleunigst wieder raus musste……wir hatten Angst vor zugefrorenen Leitungen. Doch auch dieses Problem war schnell gelöst, es kam Frostschutz in die Tanks und wir machten die ersten Erfahrungen mit dem Segment „Gas-Wasser-Schei…“!

Überglücklich fuhren wir nach zweistündiger Übergabe vom Hof und tasteten uns an den Verkehr heran. Mathias meisterte die erste Tour richtig gut, und da wir Beide dringend auf Toilette mussten, fuhren wir sogar zu uns nach Hause. Das Gespann parkte direkt bei uns vor der Haustür ein, die Hufeisensiedlung staunte nicht schlecht.

Später ging es zur BSR, Bianca wurde leer gewogen, wir wollten wissen was wir zuladen dürfen. Die Waage zeigte 1010kg ( inkl. Markise und . Fahrradständer) und somit haben wir noch 350 kg Luft….Luft die wir aber nicht ausreizen wollen.

An diesem ersten Nachmittag ging es zum Campingplatz, winterfest machten wir Bianca Bürstner erst in den nächsten Tagen, rund um die Weihnachtsfeiertage.

Aufgrund der Coronapandemie war schnell unsere Entscheidung getroffen, den ersten Weihnachtsfeiertag im WoWa zu verbringen.

Mein lieber Mann fand unser Maskottchen unterm Baum, der Bernhard wird allerdings erst in zwei Jahren „geboren“, wenn ein neuer Leasingvertrag abgeschlossen wird.

Am ersten Weihnachtstag füllten wir zwei Wärmflaschen ab, packten den Minibaum, Stolle, Kaffee und Geschirr ein und fuhren raus zum Bürsti.

Emily erkundete zum ersten Mal die Hundehütte, ganz geheuer war der kleinen Hundelady der Zweitwohnsitz noch nicht. Sie mochte vermutlich die Wackelei nicht, jede Bewegung führt zu ungewohnten Vibrationen. Wir genossen zwei ruhige Stunden mit Chilly Gonzalez, Emil Reimann ( Apfelstolle) und Kaffee. Mit Hilfe der Wärmflaschen, dem Kaffee und unserer Körpertemperatur heizte sich der WoWa sogar ein wenig auf.

Wir sind sehr gespannt auf die ersten Nächte in der Luxushütte. Ein paar wenige Anschaffungen fehlen noch, im April werden wir wohl das erste Mal „draußen“ schlafen.

Urlaub wird in Zukunft anders werden …in Pandemiezeiten wohl nicht die schlechteste Entscheidung.

Deutschland 2020, Berlin: Welcome BER

2020 war ein verrücktes Jahr, aber immerhin haben wir wieder einen Flughafen in Berlin. Und nein, ich mache hier keine Witze mehr, diese haben wir uns lang genug angehört.

Nachdem ich mich gebührend von Tegel verabschiedet hatte ( siehe Beitrag Bye Bye TXL) bin ich kurz vor Toresschluss des Pandemiejahres 2020 zum neuen Hauptstadtflughafen BER gefahren.

Als Südstaatlerin ist die Anfahrt nach BER ein Kinderspiel. Wir wollten jegliche Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus umgehen und fuhren mit dem Auto nach Rudow um dort in den X7er Bus zu steigen. Dieser hält erst am Terminal 5 ( ehemals Schönefeld) und fährt dann binnen zehn Minuten zum Terminal 1. Mit uns im Bus war lediglich eine Flugpassagierin, die restlichen Menschen waren entweder Bedienstete am Flughafen oder Leute mit dem gleichen Ziel wie wir: Centogene.

Mein Besuch des BER war eigentlich kein Sightseeingbesuch, sondern ein PCR Test im Vorfeld unserer gebuchten Namibiareise.

Im Dezember 2019 entschlossen wir uns, nach Chile/ Argentinien zu fliegen. Wir buchten im Januar 2020 einen Flug nach Santiago de Chile, freuten uns auf ein Silvester in Valparaiso. Dann kam der Virus und nach monatelangem Bangen machten wir Ende Oktober 2020 die Reise „platt“. Die Grenzen nach Chile waren immer noch geschlossen und auch ein Länderwechsel zwischen Argentinien und Chile war unmöglich. Als auch unser Landstreckenflug quasi nicht mehr durchführbar war, entschieden wir uns zur Aufgabe. Finanziell kamen wir recht gut aus der Sache raus, lediglich die Inlandsflüge sind nach wie vor zum Teil ungeklärt, für ein Hotel in der Atacama Wüste erhielten wir nur Gutscheine für „später mal“.

Wir entschlossen uns zu Plan B ( Plan C waren die Dolomiten, dieses Ziel hatte sich ebenfalls aufgrund der hohen Infektionszahlen in Italien bereits zerschlagen) und buchten im November 2020 Flüge nach Windhoek. Namibia, mit täglich 30-50 Neuinfektionen ohne Status als Risikogebiet erschien uns so passend und gesundheitlich so unbedenklich. Ich war 2004 bereits einmal dort gewesen, die Weite ist vergleichbar mit Australien, Windhoek ist die einzige echte Stadt im Land und genau dort bleibt man eigentlich nur für Ankunft und Abflug.

Leider kam Anfang Dezember die Virusmutation aus Südafrika und ab Mitte Dezember 2020 wurde von seiten des Präsidenten von Namibia das Wort Lockdown in den Mund genommen. Ab Heiligabend galt Namibia auch laut RKI wieder als Risikogebiet und wir warem recht ratlos über die Weihnachtsfeiertage. Fliegen oder nicht fliegen, das war die bange Frage…..

Dennoch machten wir uns 48 Std. vor Abflug auf nach BER um den Coronatest, der für die Einreise notwendig ist, vornehmen zu lassen. Das wir uns am nächsten Tag zur Verschiebung der Reise entschlossen haben, kann unter Hasenfuss oder Verantwortungsbwusstsein verbucht werden, so wie Jede/r gerne möchte.

Long story short, Centogene war der Grund zur Erkundung des neuen Hauptstadtflughafen.

Tja, was soll man sagen….so richtig groß ist das Ding nicht! Das hier gezeigte Bild zeigt den kompletten Terminal Eins von der hintersten Ecke…..hübsch aber lütt!

Allerdings finde ich das Terminal im Inneren recht gelungen, die Counter im edlen Teaklook sind übersichtlich angeordnet und machen nen bissel was her.

Wir fühlten uns ein wenig an den Flughafen von Bangkok erinnert, dieser ist aber viel größer.

Viel los war nicht, auch bei Centogene war es so leer, dass wir ein paar Extrarunden im Terminal drehen konnten.

Begeistert haben uns die eingelassenen Münzen im Boden, einen Briefkasten sucht man übrigens vergeblich.

Ich hatte einen Brief für meine Zahnärztin in der Tasche, der letzendlich bei Relay landete, da dieser tatsächlich einen Postservice anbietet.

Es gibt eine Apotheke sowie Europcar und Sixt. Starbucks und Marche´waren geöffnet und bieten Außer Haus Verkauf an.

Wir schauten uns auch außen um, viel blankes Beton wird dafür sorgen, dass der Flughafen bald sehr unansehnlich aussehen wird.

Unser Fazit, ja er ist ganz niedlich, nein wr wird mein Herz nicht erobern. Weitere Worte sind an dieser Stelle überlüssig, davon gab es in den letzten zehn Jahren genug und erstim Stresstest wird sich zeigen, ob der BER was taugt!

Dennoch Welcome kleiner Flughafen BER!