Frankreich, 2022, VIII: Villers sur Mer, Houlgate & Deauville

Unsere Reise ging mit strahlendem Sonnenschein und rd. 11 Grad im Schatten zu Ende, Wir hatten überlegt, nach Lisieux zu fahren und uns die Wallfahrtskirche anzusehen…aber ehrlich,bei diesem Wetter ist man am Strand doch besser aufgehoben.

Zunächst wollten wir aber nochmal zum Markt, der glücklicherweise auch offen war UND uns die Mairie mal tagsüber ansehen. Während unseres Spaziergangs stellten wir zum wiederholten Male fest, was für ein schöner Ort Deauville ist…..quasi das Sylt von Frankreich.

Villa Hikel oder Villa Giffey…..

So schlossen wir über Mittag die Strandlücke zwischen Deauville – Cabourg und besuchten Villers sur Mer und Houlgate. Bis nach Ouistreham wollten wir aber am Ende dann doch nicht mehr. Die Orte Tourgeville und Benerville hatten wir an unserem ersten langen Strandspaziergang quasi erlaufen. Blonville sur Mer ließen wir aus und suchten uns in Villers dann einen Parkplatz.

Warum Villers sur Mer? Was hat der Ort,was Andere nicht haben? Ich kanns erklären…..es ist der Nullmeridian, der von Greenwich durch den Ärmelkanal in Villers sur Mer aufs Festland trifft und für die komischen Sonnenauf, – u. Untergänge in der Normandie verantwortlich ist, Eigentlich müsste die Normandie und Bretagne britische Zeit haben…haben se aber nicht und so geht die Sonne zur Zeit um 08:20 Uhr auf und erst um 18:30 Uhr unter. Quasi alles eine Stunde verschoben, wenn man sich die Werte für Berlin anschaut. Das Phänomen hatten wir bereits in Andalusien und auch letzten Sommer bemerkt….die Regierungen Frankreichs und Spaniens sollten darüber nachdenken, ob eine Zentralzeit wirklich Sinn macht? Portugal hat ja bekannterweise die britische Zeit.

Sei es drum, wir erfreuten uns übers Ausschlafen der letzten Wochen und die bereits recht langen Abende und standen nun direkt auf der Nulllinien.

0,0,0 …auf dem Nullmeridian

Emily war das alles egal, die wollte zwischen 0 Grad und 2 Grad einfach nur toben und fetzte am Strand entlang. Ansonsten war Villers bissel Kontrast zum elitären Deauville, hier ging es gemütlicher zu…

Wir fuhren weiter nach Houlgate und genossen nochmals Sonne satt und Seebad vom Feinsten.

Am Nachmittag liefen wir nochmals durch Deauville zu unserem Strand, der wirklich der Schönste ist….breit,feinsandig und voller Muscheln. Mit einem Blick sowie einem Sturz vorm Hotel Normady ( bei den Preisen darf man mal stolpern, 185€ für einWagyu Steak) läuteten wir die Abschiedsspielrunde für Emily ein.

Le Normandy, zu billig für uns

Wunderschön verabschiedete sich die Normandie dieses Mal und auch wir hinterließen einen kleinen Gruß.

Unser Abschiedsdinner war wieder mal italienisch, was aber an den Öffnungszeiten der Restraurants, weniger an uns lag….19:30 Uhr war uns einfach zu spät, wir wollten am nächsten Morgen spätestens um 8:00 Unr „on the road“ sein. Vor uns lagen rd 1200km, die ausgeschlafen einfach besser zu bewältigen sind.

Mit Carpaccio und Nudeln und bei 19€ für Entree und Plat lagen wir günstig und im Rahmen …Frankreich geht auch bezahlbar.

Gegen 22:00 Uhr lagen wir im tiefen Schlummer, am nächsten Morgen starteten wir um 8:04 Uhr und mussten verblüfft erkennen, dass noch alle Bäcker und Supermärkte geschlossen hatten. So verließen wir Frankreich ohne Huitres aus St. Vaast, Utah Beach oder Cancale…egal ob Nr. 2 oder 3…. :0)!
Auch unser Baguette für den Sonntag in Berlin stammte aus Belgien….egal, sei es drum.

Um 19:25 Uhr bellte unser empörter Wauz die Fritz- Reuter- Allee zusammen, viel zu schnell waren nicht nur für ihrem Geschmack die 15 Tage zu Ende gegangen.

Frankreich 2022, VII: Pont Audemer, ( Pont l‘Évêque), Le Havre

Die zwei Städte mit der Brücke im Namen standen auf dem Programm. Kälter war es inzwischen geworden, nachts wieder Minusgrade, tagsüber kaum über Null, mit strahlendem Sonnenschein.

Wir zogen nach einem üppigen Frühstück von dannen, nahmen die Autobahn und standen rd. 40 Minuten später auf dem belebten Parkplatz von Pont Audemer. Ich hatte mich nicht wirklich klug gemacht, sehr wohl wusste ich, dass Pont Audemer auch als das Venedig der Normandie bezeichnet wird, was in der Nachbetrachtung lächerlich ist.

Das www infirmierte uns darüber, dass Pont Audemer knapp 10.000 Einwohner hat und die Hauptstadt des gleichnamigen Kreises ist. Ansonsten viel Fachwerk,das kennen wir ja schon.

Wir schlichen durch die Gemeinde, suchten Venedig und fanden ein paar nette Aussichten auf den Fluß Risle mit den dazugehörenden Häusern und Brücken….Venedig fanden wir nicht.

Nach Audemer nun l‘ Évêque mit einer Pont, also Brücke. Angekommenen im Ortskern entschieden wir uns nach erstem Blick umgehend fürs Weiterfahren! Wir sahen ein hübsches ( ja, wirklich) brandenburgisches Straßendorf, mit viel Fachwerk ( das kennen wir ja nun schon ) und keine Brücke. Pont l‘ Évêque ist vor Allem für seinen Rohmilchkäse ( Camenbert nicht unähnlich ) bekannt, den es aber auch in jedem beliebigen Carrefour zu erstehen gibt. Da Emily in keine Käserei hinein darf, erübrigte sich das weitere Verbleiben. Erwähenswert,der Ort wurde nach dem zweiten Weltkrieg originalgetreu wieder aufgebaut. Mit sommerlichen Temperaturen und als Normadieneuling hätte uns der Ort sicherlich begeistert. Ich verglich ihn mit Touques,siehe: https://allcontinentsinonelife.com/frankreich-2022-iv-deauville-trouville-touques/

Wissenswertes aus dem www, hier entlang:https://meinfrankreich.com/pont-leveque/

Nachdem die Ponts „ abgegessen“ waren, überfielen wir noch einen Carrefour und kauften wichtige Dinge für Berlin ein, unsere Reise neigt sich dem Ende entgegen.

Anschließend zog es uns wie magisch nach Trouville zum Fischmarkt,wo wir ein wenig eskalierten….so wenig, dass wir keine Lust mehr auf Fisch und Meersfrüchte haben und ich komplett auf weitere Nahrungsaufnahme bis zum nächsten Morgen verzichtete.

und von dem vierten Gang ( Muscheln) gibt es kein Bild mehr

Den Nachmittag verbrachten Mathias und Emily bei uns am Meer, ich pflegte meine rechte Achillessehne,die nach drei Monaten exzessivem Laufen, echt Ermüdungserscheinungen aufweist….und bereitete mich auf Le Havre vor.

Le Havre, ach da streiten sich wohl die Geister. Nachdem wir im Sommer 2022 die Stadt noch verneint hatten, waren wir jetzt doch sehr froh,am vorletzten Urlaubstag den Weg in die Hafenstadt gefunden zu haben.

Mein Reiseführer schreibt „adieu ihr Fachwerkgassen, fini Landpartie“ und geht sogar so weit, Le Havre als „ Amoklauf in Beton, allerdings mit Stil“ zu bezeichnen. Immerhin, dieser Amoklauf ist seit 2005 Unseco Weltkulturerbe und die Herren Augste Perret und Oscar Niemeyer haben sich in Le Havre einmal mehr unsterblich gemacht.

Niemeyer, da war doch was, achja Brasilia im Milleniumsjahr 2000…..die Kacheln am Flughafen, fein säuberlich von mir gezählt, stundenlang! Heute, mit ein wenig Abstand kann ich den Werken etwas abgewinnen, in Le Havre wurden nach dem Krieg wohl große Dinge geleistet.

Die Bombardements hatten Le Havre im wahrsten Sinne des Wortes pulverisiert, die Unterstadt war nahezu zu 100% zerstört. Die Opferzahlen waren hoch,schnell musste Wohnraum her. Die Architektur der Stadt ist der sozialistischer Städte nicht unähnlich, Niemeyer lebte in Frankreich gar im Exil, da er der kommunistischen Partei Brasiliens angehörte. 105 wurde der Kerl, 1907 geboren, verstorben 2012.

Augste Perrot wird den Wenigsten etwas sagen, deshalb auch hier die Eckdaten: https://de.wikipedia.org/wiki/Auguste_Perret

Bereits 1954 verstorben, dürfte Le Havre das letzte Meisterwerk gewesen sein. Hervorzuheben sind insbesondere die Kirche St. Joseph, dazu später mehr. Wir näherten uns der Stadt vom Hafen aus, bewunderten die vielen Docks ( Le Havre ist einer der größten Häfen Europas) und bahnten uns, zusammen mit den MSC Kreuzfahrttouris, den Weg in die Stadt.

Der Blick vom alten Hafen auf die Stadt war schon mal sensationell….alt vs. neu, im schönsten Licht, was will man mehr?. Weiter entfernt sah man schon das Highlight von Le Havre, die Saint Joseph de La Havre Kirche, die wie ein Leuchtturm aus dem Betonmeer emporkriecht ( so steht es auch im Begleitmaterial zum Bau). Vorbei am Fischmarkt ( Viele Jakobsmuschelschalen, viel Gestank) liefen wir an der Uferpromenade entlang.

Unser Objekt der Begierde, das 2007 entstandene Containerdenkmal Catène de Container.

Was uns ab dem ersten Moment in Le Havre auffiel? Breite Sichtachsen, viel grün, viele Alleen …und es ist RUHIG!

Neben der Containerart schloss sich das Museum von Malraux an, moderne Kunst natürlich. Emily darf da nicht rein, also kein Malraux für uns.

selbstredend

Wir verweilten ein wenig am Hafen, sahen den Containerschiffen zu, ehe wir uns der Innenstadt widmeten.

Immer wieder sah man Gebäude, die wie durch ein Wunder den Bombardements der deutschen Wehrmacht standgehalten hatten, so hat z.B. das alte Fort überlebt.

jede Wohnung ein Balkon. mit Meerblick

Wir kamen uns ein wenig wie auf Malle vor, auch dort sieht man ja die 50-70er Betonsünden zuhauf. Alles in Allem scheinen die Wohnungen aber toll zu sein, wie wir mit Blick in die eine oder andere Wohnung sehen konnten.

Unser Ziel war die St. Joseph Kirche, bereits der dritte Bau an gleicher Stelle. Nr. 1 wurde ab 1871 gebaut, Nr: 2 eine Baracke nach der Bombardierung und die Nr. 3, welches von Perret geplant wurde. Die Fenster des grandiosen Bauswerks stammen von Marguerite Huré, auf Wunsch des Pastors Marcel Marie, der 1945 zum ersten Jahrestag auf den Ruinen eine Messe abhielt „ Sie ( die Bewohner Le Havres) möchten das Ihre Kirche schön wird. Sie möchten, dass sie ein freundlicher Ort wird. Dann müssen sie eine Frau mit der Ausstattung der Kirchenfenster beauftragen“. Im Oktober 1957 wurde die Kirche freigegeben für Gottesdienste, Perret hat dieses nicht mehr erlebt. Der Name leitet sich übrigens von Joseph, dem Zimmermann ab….der Ort gehörte in früheren Zeiten den Handwerkszunften.

Wenn ich so viel über eine Kirche schreibe, dann muss diese etwas ganz Besonderes sein, schaut selbst:

der Turm ist 109 m hoch und soll einem Leuchtturm ähneln, passend zu Le Havre ( der Hafen)

Im Inneren wurde gregorianische Musik gespielt, leider kann man zur Zweit das Innere des Turmes nicht besteigen, die Wendeltreppe ist gesperrt.

Nach so viel Ergriffenheit musste das Meer her, der Hund wollte auch seinen Spaß…wobei dieser relativ war, der Strand ist steinig in Le Havre.

Irgendetwas fehlte noch in der Le Havre Sammlung…achja, das Hôtel d‘ Ville ( Rathaus) und das Kunstzentrum von Oscar Niemeyer „ Le Volcan“ von den Bewohnern Le Havres liebevoll Joghurtbecher genannt…..der Vergleich ist nicht schlecht.

Hôtel de Ville

Beim Joghurtbecher hatte mein lieber Mann genug „ Beton ist eine verdammte Schei…., wenn man den nicht pflegt sieht er schlimm aus“….wo er recht hat, hat er recht. Der Zahn der Zeit nagt an allen Ecken in der Stadt und ist dennoch ein gelungenes Beispiel des Wiederaufbaus.

Wir liefen langsam und allmählich wieder Richtung Schiff….ach nee, Skoda, die MSCler liefen mit uns mit. Auch wir ewig Gestrigen, an alter Architekturklebenden kamen aber dann auch noch auf unser Recht.

Die Kathedrale Notre Dame hat 1944 insofern überlebt, dass sie wieder aufgebaut werden konnte…..

Nach vier Stunden hatten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in einer netten Runde gesehen, besucht man noch einige Museen, werden zwei volle Tage für Le Havre wohl reichen. Gerne hätte ich das sehr sehenswerte Hallenbad in den Docks bewundert, wir kommen auf jeden Fall wieder! Wir hatten uns immer vor Le Havre gegruselt, heute würde ich die Stadt uneingeschränkt empfehlen.

Stadtmusikanten von Le Havre?
Der „ catchof the day“ wurde abgeladen.

Auf dem Rückweg verquatschten wir uns und verpassten die Ausfahrt auf der Autobahn, Mit ein wenig Verspätung landeten wir wieder in Deauville.

Abends gingen wir fremd! Nach dem Seafood Exzess vom vorherigen Tag, war es Zeit für Pasta. Übrigens kostet eine ordentliche Pizza 18€ in Frankreich…. Auf dem Weg durch das abendliche Deauville fanden wir noch diese Schönheit, die Mairie…..quasi die Villa Hikel ….

Die Lasagne war super und üppig, im Nachgang gab es noch einen Spaziergang rund ums Hafenbecken von Deauville, die Temperaturen sind wieder milder geworden, bis zu 13 Grad kündigen sich hier in der Region an.

Frankreich 2022,VI: Deauville, Trouville & Honfleur

Das Gute an Wiederholungstaten, Alles kann,nichts muss! So hielten wir es auch in diesem Urlaub. Unser letztes Ziel vor Berlin war Deauville,bereits im Mai/ Juni 2022 ein Ziel gewesen.

Wir fuhren mit viel Sonnenschein, nach einem späten Frühstück aus St. Malo ab und bogen nach rd. 2,5 Stunden Fahrt in den Kreisverkehr Deauville/ Trouville sur mer ein.

Auch hier erwartete uns ein IBIS im Renovierungswahn, von Allen Etablissements das mit dem größten Erneuerungsbedürfnis. Egal, unser Zimmer hatte Wiedererkennungswert, das Auto stand sicher in der Tiefgarage und wir freuten uns über Sonne satt und schattige fünf Grad.

Die Aufenhaltsräume und Restaurant old school IBIS.

Eigentlich wollten wir so schnell wie möglich in den Fischmarkt von Trouville, doch ein wenig Deauville Sightseeing sollte auch noch sein, zumal wir im Sommer nur am Strand gewesen sind. Deauville und Trouville sind übrigens Schwesternstädte, teilen sich einen Bahnhof und einen Kreisverkehr, der die eine von der anderen Stadt trennt. Deauville das mondäne Ferienörtchen, Trouville das elegante Seebad mit echter französischer Altstadt.

diese Brücke bringt dich nur von Deauville, nach Deauville

Unser Gedanke,dass die zwei Hafenbecken von Trouville und Deauville mit einer Brücke verbunden sind,war ein guter Gedanke….doch leider gibt es diese Brücke nur in der Fantasie.

Blick auf Trouville und keine Brücke in Sicht.
Der Ort der Begierde, die Fischhalle…und doch so fern

Also mussten wir doch den weiteren Weg um die Hafenbecken herum nehmen um an die Fischhalle zu kommen. Unsere Bedenken waren allerdings schnell vergessen, der Fischmarkt schließt erst um 19:00 Uhr und macht keine Mittagspause.

Hafenbecken Deauville
Casino Trouville
da ist sie!

Wir liefen durch die Stände, ließen uns beraten und bestellten unser Mittagessen al gusto. Ich kann jetzt schon verraten, dass wir das Abendessen an diesem Tag ausließen, bissel Apfel war Alles, was noch in den Magen wollte.

hier wurde zugelangt

Lecker war es!!!!!

Vollkommen platt liefen wir im Anschluss durch Trouville, bewunderten die kleinen verschwiegenen Gassen, für die wir auch im vergangenen Jahr keine Zeit hatten.

Emily kam auch zu ihrem Recht am Strand von Trouville. Ungläubig schauten wir uns lieber die Sonnenanbeter der Saison 2023 an, die bereits in Badezeugs bei 0 Grad im Schatten die „Winterbräune„ einfingen…max 5-10 Grad können es in der Sonne gewesen sein.

Abends verschlussten wir die Zeit auf dem Zimmer und entdeckten Deauville bei nächtlicher Stunde während unserer Gassirunde…..der bezubernste Markt in der Normandie musste am nächsten Tag erkundet werden.

Der nächste Tag begann mit dem obligatorischen IBIS Frühstück, im Anschluss setzte Mathias die Suche nach einem Eclair fort und wurde auf dem Markt von Deauville fündig. Wunderschöne Architektur, gute Ware…hach die Franzosen können das.

man merkt, es ist Saison

Nachdem wir uns „satt“ gesehen hatten, setzten wir unser Wiederholungsprogramm „ alles kann, nichts muss“ fort und fuhren bei eiskalten Temperaturen und strahlendem Sonnenschein nach Honfleur.

Dort drehten wir eine gelassene Runde ums Hafenbecken und schlürften in der Fischhalle eine Soupe de Poisson. Das erste Mal, das wir ein echtes Mittagessen zu uns nahmen.

Getreu nach dem Motto „Alles kann, nichts muss“ ließen wir es bei der Hafenrunde sein und fuhren zurück nach Deauville und an den Strand.

Der Nachmittag gehörte Emily und der Muschelsuche, Jakobsmuscheln wollten wir finden….schwieriges Unterfangen, dennoch erfolgreich.

Bälle fangen ebenfalls sehr schwer, da der Sand ziemlich tief und nass war, die Flut hatte sich gerade verzogen. Emily lag nach rd 15km Tagesmarsch abends platt in den Kissen…

Ein Highlight waren mal wieder die Umkleidekabinen, die wir auch dieses Mal bewunderten.

In der Bretagne öffneten die Restaurants gegen 19:00 Uhr, in der Normandie nicht vor 19:30 Uhr….was an diesem Abend echt spät war. Wir hatten mächtig Hunger und wurden fast schon grantig. Unsere Wahl war ein nettes französisches Restaurant mit echter Hausmannskost, ich aß endlich mal ne Zwiebelsuppe, Mathias versuchte sich am Hering. Im Anschluss gabs Tartar, leider sehr kalt und bereits angemacht…und dabei hasse ich Kapern. Lassen wir es einfach so stehen…….

Frankreich 2022, V: Cap Frehél, Fort la Lotte, St. Malo, Cancale, Mt. St. Michel

An unserem dritten Tag zeigte sich das Wetter bedeckt aber warm. Wir überlegten, ob wir den Mont. St. Michel vorziehen sollten, entschieden uns ( Gott sei Dank) dagegen,

Die einschlägigen Webseiten der Bretagne schlagen das Cap Frehél vor, inkl. die Burganlage La Lotte und so machten auch wir uns auf den Weg.

Obwohl nur 28 Kilometer zog sich die Fahrerei ein wenig, schön das am Cap aber wenig los war.Wir bewunderten zunächst den neuen ( 1950) und alten Leuchtturm ( 1700) und blickten auf die Klippen hinab.

Auch die Umgebung ist faszinierend, Wikipedia schreibt: Die Klippen bestehen aus rötlichem Sandstein, schwarzem Schiefer und dem von der Côte de Granit Rose berühmten rosa-farbenen Granit.

Das Cap Fréhel ist auch ein Vogelparadies, insbesondere der Tordalk ist der Sensationellste…..wer glaubt an Pinguine auf der Nordhalbkugel? Wir nicht und dennoch kommt der Tordalk dem Pinguin am Nächsten. Der Riesenalk ist leider ausgestorben, der Tordalk ist kaum größer an Population.

Genetisch mit dem Pinguin nicht verwandt, sehr wohl im Körperbau und Benehmen…..wir sahen die Kolonie, weit weg und mit nicht vorhandenem Tele auch kaum einzufangen.

Das www gibt ebenfalls Auskunft zum Tordalk „Pinguin“.

das hocken die europaischen Pingus, die aber fliegen können.
Vogelparadies

Wir schenkten uns den 90 minütigen Spaziergang zum Fort la Lotte und fuhren die Strecke mit dem Auto. Emily durfte schlafen, wir liefen zum Fort, verzichteten aber auf einen Besuch von innen.

Die Anlage wurde im 13. Jh. errichtet und kann auf eine wechselhafte Geschichte zurückschauen, In letzter Zeit auch in Filmen in Szene gesetzt, z.B. die Wikinder mit Kirk Douglas und die Sat 1 Produktion Tristan und Isolde.

Zurück in St. Malo zog es uns an den Strand. Emily tobte sich aus,wir liefen schrittweise Richtung Innenstadt und begaben uns im Anschluss auf die qualvolle Suche nach etwas bezahlbaren Beißbarem. Die Stadt war voll, das Wochenende spürbar bermerkbar. Wie am ersten Tag waren wir eher mißmutig, 40€ für ein Durchschnittsmenü…benötigt kein Mensch. Auch unser geliebtes Café de l’Ouest war mittlerweile wieder offen, mit Abzockerpreisen…

Ich hatte an unserem Ankunftstag eine Tapasbar gesehen, die es schlussendlich wurde. Geführt von einem herzigen Franzosen, der uns nach Strich und Faden verwöhnte. Unser Essen, für 16,00€ pro Person, sensationell gut und günstig, bretonische Fischtapas, sehr empfehlenswert.

fur eine Person

Wir liefen am Strand zurück und genossen die milde Luft. Der Vollmond kündigte das angesagte sonnige Wetter an.

Der Sonntag kündigte sich sonnig und warm an, unser Ibis war ausgebucht. Der Vormittag gehörte nochmal St. Malo. Wir wollten wenigstens zum Teil die Stadtmauer von Intra Muros ablaufen.

Auf der Stadtmauer wurde gewerkelt, Teile mit Stadtansicht zur Zeit nicht begehbar. Dafür präsentierte sich der Meerblick umso schöner, auch wenn uns Grand Bé und Petit Bé auch in diesem Urlaub verwehrt bleiben, Die beiden Schwesterinseln vor St. Malo sind nur bei Ebbe begehbar und auch wenn sich das Wasser zurückzog, so richtig trockenen Fusses kam man noch nicht rüber.

Blick auf Dinard
Weg nach Grand Bé noch verwehrt
Grand Bé, fast begehbar…fast….

Last but not least, wenigstens ein Kaffee musste im Café de l‘Ouest getrunken werden und dann sagten wir St. Malo fast adé.

Die Sonne gab Alles und das merkte man auch in Cancale, voller kann es zur Hochsaison auch nicht sein! Wir mussten sogar im Wohngebiet parken, liefen dann über Schleichwege an den Strand.

Unser Ziel waren 1-2 Läden und natürlich Austern am Hafen.

Wir ließen uns nicht lumpen, diesmal kamen die Größten auf den Teller, No. 0-1 gerade gut genug für uns. 13€ kam ein Teller, für jeden Einer musste es schon sein.

Mit Aussicht auf den Mont St. Michel, mitten in den Austernschalen genossen die Touris das Meeresgetier und wir hockten mittendrin!

Der Mont Saint Michel, da war noch was! Wir kehrten nochmal zum Klosterberg zurück, verzichteten auf den teuren Parkplatz, pirschten uns über den bretonischen Deich zum Michel, der ja gerade noch so in der Normandie liegt und ließen es bei einer Distanz von rd. 2,7 km bis zum Berg sein….das Wetter hatte uns zum Berg getrieben, ich wollte warmes Nachmittagslicht auf den Mont St. Michel sehen.

Sonnenuntergänge funktionieren nicht, da diese hinter dem Berg untergeht, d.h. schwarzer Wumms vor im besten Fall rotem Sonnenuntergang…..wir ließen es bei dem goldenen Licht sein.

Diesmal begeisterten uns die Vogelschwärme die in der warmen Vorfrühlingssonne aufgescheucht wurden, weniger die Abtei. Da wir eh eine Reservierung zum Abendessen in unserer Stammbude in St. Malo hatten, wäre die Warterei zum ultimativen Sonnenuntergang eh nicht gegangen, hier geht die Sonne mittlerweile bereits erst gegen 18:45 Uhr unter.

Pünktlich zum Sonnenuntergang parkten wir wieder in St. Malo an der Strandpromenade ein und gingen zu 19:30 zum Essen.

Für mich Seafoodsalat und Jacobsmuscheln, Mathias Fischsuppe und Lachstartar….am Ende kam der bretonische Crepes und zufrieden schauten wir auf die Tage in der Bretagne zurück.

Frankreich 2022, IV: Tag 3 &4, Dinan und Dinard

An unserem zweiten vollen Tag in St. Malo standen die D Zwillinge auf dem Programm, wobei Dinard eher der Zwilling von St. Malo ist, doch davon später.

Zwei herrliche Ziele, wie sich im Verlauf des Tages herausstellen würde.

Ich lege hier mal den Link der Tourismuswebsite der Betragne bei, für Nachahmer empfohlen: https://www.bretagne-reisen.de/reiseziele/die-10-reiseziele/cap-frehel-saint-malo-bucht-des-mont-saint-michel/dinan/

Dinan liegt am Ufer der Rance und ist ein mittelalterliches Kleinod par ecellence, das Highlight sicherlich der Hafen, gefüllt in der Mitte von Gallien.

Wir fuhren in die Stadt, stellten den Wagen in der Oberstadt ab und fielen fast in die Burg, die allerdings geschlossen war.

Danach versuchten wir uns zu orientieren, der Minigolfplatz war nicht unser Opfer der Begierde. Wir liefen die Hauptstraße zum Hafen, nicht die schönste Route wie wir im Verlauf des Mittags feststellen mussten. Lediglich die Kamelien am 03.02.23 zogen mich in den Bann….wer hätte gedacht, dass hier die Natur schon so weit ist?

Plötzlich schauten wir auf eine alte Aquäductbrücke, die tatsächlich aus dem 14. Jh stammt und dahinter sah man den bezaubernden Hafen hervorblitzen.

Zunächst ging es auf die Brücke, am Ende durch die Apfelplantage zum Port de Dinan.

das sind Asterix und Obelix nicht ganz weit weg!

Wir fühlten uns wie in Gallien, unser kleiner Idefix bestätigte das Gefühl. Hatte ich geschrieben, dass wir in Paris den ersten Asterixfilm im TV gesehen haben ? Ein entzückender Westiewelpe mit scharz eingefärbten Öhrchen spielt den Idefix und verzauberte uns…gut das das Kerlchen eine Hauptrolle in dem Film hatte, das lenkte von unseren schlechten Französischkenntnissen ab!

Das Thermometer zeigte übrigens 13 Grad, ideal für einen Cidre in der einzigen offenen Bude im Ort.

Nach dem wohlverdienten Drink in der Sonne zogen leider Nieselpieselwolken auf und es begann zu fisseln….mehr aber auch nicht. Bissel lästig aber ertragbar. Wir liefen am Hafen entlang, hatten aber relativ schnell genug.

Wir fanden den direkten Weg zurück ins die Innenstadt und dem wunderschönen Centre Historique, eine Hütte schöner als die Andere.

Zurück in der bezaubernden Oberstadt fragten wir uns a) warum Dinan nicht in allen Reiseführern gehyped wird und b) wo unser Auto denn nun stand. Erstmal zu a), es ging munter im Asterix und Obelix Stil weiter, ohne grasslich überrestauriert zu sein.

Ok, Dinan hatte vorgelegt, nun waren wir auf Dinard gespannt. St. Malo und Dinard werden lediglich von der Mündung der Rance getrennt, im Reiseführer liest man „mondänes Seebad, außergewöhnlicher Blick auf St. Malo“ ,Oscar Wilde, Renoir, Picasso….sie Alle waren da. Jedes Jahr findet ein Filmfest in Dinard statt, sie gilt als die Mondäne an der Smaragdküste, wo doch St. Malo bis heute als Korsarenest bezeichnet wird.

Wir stellten unserenWagen intuitiv ab und liefen die gesamte Promenade statt. Es war Ebbe, doch störte das weder Mensch noch Tier.

Als Erstes fiel uns dieses Schmuckstück vor die Füsse, die brühmte St. Jaques, Jakobsmuschel!

Und dann der Blick auf St. Malo

Der Marsch zog sich ein wenig, war aber wunderschön. Nicht nur die alten Villen, die blühenden Pflanzen und Palmen, sondern auch der immer besser werdende Blick auf die Nachbarstadt war toll.

Wir benötigten bestimmt 90 min. für die Strecke, Zeit die gut investiert war.

in dem Meerwasserpool war Emily drin
St. Malo im Hintergrund

Zurück zum Auto ging es überraschend schnell, zufrieden sanken wie in St. Malo erstmal ins Bett, 12 km hatten wir in den Knochen.

Abends gingen wir in unsere Entdeckung vom ersten Abend, Neben den obligatorischen Moules Frites aß Mathias Lachstartar und ich Meeresfrüchtesalat. Im Anschluss gab es umgehend eine Reservierung für unseren letzten Abend in St. Malo, die Bude ist einfach sensationell.

Seafoodsalad….boah war der gut

Pünktlich um 23:00 Uhr fielen wir in tiefen Schlummer, 9 Std. Schlaf sind hier obligatorisch.

Frankreich 2022,III: St. Malo, Tag 1-2 (St. Malo, Cancale, La Pointe du Grouin)

Unser Frühstück in Rouen war entspannt, Emily bekam sogar Hundekuchen von der Rezeption…sie verzauberte mit ihren braunen Glubschis und Alle waren hin & weg.

Unser Navi geleitete uns gut aus Rouen hinaus und kurz nachdem wir auf der Autobahn waren, fühlten wir uns wie Zuhause. Nur bekannte Abfahrten begleiteten uns, über Deauville, Houlgate und Caen, ging es Richtung Avranches, St. Lô nach Villedieu des Poêles und dann zum Mt. St. Michel und schlussendlich nach St. Malo in der Bretagne. Am Mont winkten wir schon mal freundlich zur Abtei, natürlich haben wir auch diesmal einen Besuch geplant.

Der Vorfrühling begleitete uns, warme Luft kam ins Auto, der Wetterbericht der nächsten Tage verspricht viel Gutes.

Unser Auto parkten wir mehr oder weniger an fast der gleichen Stelle wie im Juni und fast erwartete ich die freche Möwe, die mir den Eckair aus der Fingern reißt.

Wir checkten im Ibis ein, wurde in die Baustelle auf der dritten Etage verpflanzt und genießen ab sofort Handwerker im Schwatz…gearbeitet wird da gefühlt nie, aber nett sind se :0)!

In den Nachbarzimmern werden die Teppiche gewechselt, es geht aber ruhig im Haus zu, wie wir schnell bemerkten. Unser Zimmer 1:1 Rouen, der restliche Bereich aber weitaus hübscher.

Da uns die Fahrt doch ein wenig geschafft hatte, schmissen wir uns für zwei Stündchen ins Bett und ging erst zum Nachmittag mit Emily zum Strand, einfach nur über die Straße, herrlich.

Der erste Gang führte uns Richtung Intra Muros, siehe auch St. Malo 2022: https://allcontinentsinonelife.com/frankreich-2022-xii-saint-malo-bretagne/

Emily fegte durch den Sand und ging natürlich in den Atlantik, ich hätte darauf wetten können. Wir liefen zu der vorgelagerten Insel und bekamen andere Eindrücke von der Stadt.

Am Fort gingen wir durchs Stadttor und drehten eine Runde durch die Stadt. Viele Restaurants waren im Winterschlaf, auch unser Café de‘l Ouest….essen gehen wird schwieriger. Immerhin sahen wir auf den Speisekarten viele Jakobsmuscheln, sehr schön…alleine dafür lohnen Normandie und Bretagne im Winter.

Da uns die Restaurants alle nicht so richtig zusagten, zum Teil echt richtig teuer waren, liefen wir wieder in unsere „ Hood“ und wurden fündig. Stylischer aber bezahlbarer Laden, im Verlauf des Abends stellte sich heraus, dass es sich um einen Familienbetrieb handelte.

Dieser machte aber erst um 19:00 Uhr auf, so blieb noch Zeit für eine Tasse Cidre an der Strandpromenade. Alleine die Strandpromenade ist sehenswert, schade, dass Sturm nicht zu erwarten ist….wenn man im www mal nach tollen Szenarien sucht, St. Malo im Sturm, fantastisch!!!!

Ich lege mal einen Blogbeitrag bei und beginne mit unseren harmlosen Strandpromenadenbildern: https://blog.ankerherz.de/blog/sturm-ueber-saint-malo-mach-besser-das-fenster-zu/

Cidre aus Tassen, so trinkt man ihn in der Bretagne und Normandie

Wir bestellten kein Menü, stellten uns unser Essen selbst zusammen und blieben bei 60€, was in Frankreich absolut in Ordnung geht.

Vorspeise: St. Jaques ( Jakobsmuscheln), Mathias Tartar

Hauptspeise: Moules Frites

Nachspeise: Crepe mit bretonischen Salzkaramell

Zufrieden versprachen wir uns, hier nochmal essen zu gehen.

Der Abend ist schnell erzählt, kurz und schnell war dieser zu Ende, wir freuten uns aufs Ausschlafen, da der Sonnenaufgang bei 8:30 Uhr und der Sonnenuntergang bei 18:30 Uhr liegt.

Tag 2: Cancale und La Pointe du Grouin

Wir wollten Austern, und zwar genau von dort, wo die Dinger aus dem Wasser geholt werden !

Die Restaurants in St. Malo nahmen fast deutsche Preise und das kam uns doch irgendwie spanisch äh französisch vor.
Nachdem wir ausgeschlafen und irgendwie verschlafen hatten, schwangen wir uns gegen 9:00 aus den Federn und genossen das gute „petit dejeuner“ in Buffetform.

Das Wetter verwöhnte mit 9 Grad und schnell war unsere Entscheidung klar, ab nach Cancale. Dort erwartete uns nicht nur ein puppiges Nest sondern Austernbänke, der Blick auf den Mont St. Michel und Austern direkt am Hafen.

Cancale liegt in der Bucht vom Kirchenberg und auch wenn er wirklich weit weg war, die Umrisse waren klar erkennbar.

Wir spielten mit Emily am Strand, genossen den Blick auf den Ort und im Anschluss zwei Dutzend Austern….52 Stk. mittlerer Größe kosten hier rd. 30€.

Cancale ist ein toller Ferienort, der zum Verweilen einlädt. Jetzt im Winter bekam man schnell einen Parkplatz und überlaufen war quasi nix…..möchte nicht wissen, wie es im Hochsommer ist.

Egal wo man sich aufhält, ob Berlin oder St. Malo…zumeist erhält man Austern aus Cancale und nochmal mehr die Nr.3 ( mittlere Größe). Aufschluss geben die Austernbänke, die direkt am Hafen liegen.

Wir lernten Ein paar Leute von Reunion kennen, die ihre Familien in Frankreich besuchten. Zusammen mit diesen verputzen wir an einem Tisch unsere Austern, direkt von der Austernbank in den zwanzig Meter entfernten Marktstand und dann auf unsere Teller.

Mittlerweile war es früher Mittag geworden und nachdem wir auch noch die überall blühenden Blumen ausgiebig bewundert hatten, machten wir uns auf dem Weg zum Minkap Pointe du Grouin. Dort kraxelten wir über Stock und Stein, bewunderten die Antikriegsgrafitti am Atlantikwallbunker und schauten 1x mehr auf den Mont Saint Michel.

Die Schweinchen sind wir! Grafitti auf einem Bunker des Atlantik Walls

Auf dem Weg nach St. Malo kamen wir an diesem herrlichen Stück Strand vorbei, Mensch und Tier waren begeistert und ich hätte gegen die schicke Hütte nichts einzuwenden.

In St. Malo überfielen wir eine Tanke, Maisons du Monde und ein riesiges Carrefour. Dort erstanden wir für sehr kleines Geld Galettemehl und eine Crepe Pfanne von Tefal. Nun haben wir zwei,die Dinger haben sich auch für Omelettes bewährt.

Unser Nachmittag wurde zum relaxen genutzt,gegen 19:00 Uhr überfielen wie unseren Marrokaner für kleines Geld.

Couscous mit Merguez, lecker war es!

Frankreich 2022, II:Rouen, auf den Spuren von Jeanne d‘Arc

Generalstreik in Frankreich und wir haben davon nichts mitbekommen…naja evtl ein wenig Stau auf der Peripherique.

Um 11:30 fuhren wir auf den Parkplatz des Ibis/ Mercure in Rouen ein und standen erstmal an der Rezeption des Letzteren. Schwupps den Hauseingang gewechselt und schon war es das Ibis. Einchecken ging noch nicht, Zimmer erst ab 14:00 Uhr.

Uns wurde ein Stadtplan mit den Sehenswürdigkeiten von Rouen in die Hand gedrückt und los gings….zwischen Palmen und Osterglocken, vorfrühlingshaft!

Warum Rouen? Die Haupstadt der Normandie hat zwei Highlights und ein Downlight. Fangen wir mit Letzterem an, Rouen wurde im Zweiten Weltkrieg übel zerstört, quasi für den Erhalt von Paris geopfert. Der Wiederaufbau geschah eher lieblos im 50er Jahre Stil und gibt nicht viel her.

Nun zum Positiven, Rouen hat eine unter Unesco Weltkulturerbe stehende Kathedrale, die nicht nur den gleichen Namen wie das Pendant in Paris tragt, sondern auch in Größe und Optik Notre Dame nicht nachsteht. Rund um die Kathedrale wurde die Stadt liebevoll restauriert, einiges an Fachwerk ist heute noch erhalten.

Neben der Kathedrale gibt es die Grand Horloge ( große Uhr) zu bewundern, die am Anfang oder Ende der Einkaufsstraße den Touri in den Bann zieht.

Das Zweite Event, welches Touris aus aller Welt nach Rouen kommen lässt, ist die Tatsache, dass hier Jeanne d‘Arc oder auch Johanna von Orleans hier der Prozess gemacht wurde, sie am 30.5.1431 auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde.

In Frankreich wird Jeanne als Heilige verehrt, sie gilt als Freiheitskämpferin und Anführerin der Feministinnen. Geboren in Lothringen hatte Jeanne die wenigste Zeit in ihrem Leben mit Orleans zu tun, demzufolge ist der deutsche Name auch eher befremdlich. Jeanne vertraute zu vielen Männern an falscher Stelle, z.B. wurde sie angeklagt, das sie Männerkleodung trug, obwohl man ihr diese im Gefängnis gegeben hatte

Kurzer Abriss aus Wikipedia: Während des Hundertjährigen Krieges verhalf sie bei Orléans dem Dauphin und späteren französischen König Karl VII. zu einem Sieg über Engländer und Burgunder, anschließend geleitete sie Karl zu seiner Königssalbung nach Reims. Nach der Niederlage der Franzosen in der Schlacht von Compiègne wurde Jeanne d’Arc am 23. Mai 1430 durch Johann II. von Luxemburg gefangen genommen, später an die Engländer ausgeliefert und schließlich in einem kirchlichen Verfahren des Bischofs von BeauvaisPierre Cauchon, der pro-englisch eingestellt war, aufgrund verschiedener Anklagen verurteilt. Am 30. Mai 1431 wurde Jeanne d’Arc im Alter von 19 Jahren auf dem Marktplatz von Rouen auf dem Scheiterhaufenverbrannt.[3]

Aber erstmal wollten wir die Kathedrale besuchen und scheiterten kläglich. Zweimal liefen wir um den Machtwumms und fanden den Eingang nicht. Also erstmal Kaffee und Kuchen im wohl niedlichsten Café der Stadt..

Aha, die Kathedrale macht Mittag, geöffnet wieder ab 14:00….

Also gings durch die Einkaufshöhle zur Grand Horloge und dann zum Verbrennungsplatz von Jeanne d‘Arc. Die Asche wurde übrigens in die Seine geschmissen, so wollte man Reliquiensammelei verhindern.

Hier hat es die arme Johann getroffen!

Auch der Platz vor der Verbrennungsstätte ist mehr als sehenswert. Altertümliche Ruinen lassen die Umrisse des damaligen Gerichts/ Justizpalast etc. noch erkennen.

Nun zur Kathedrale, hier gibt Wikipedia großartig Auskunft: https://de.wikipedia.org/wiki/Kathedrale_von_Rouen

Der Wumms ist übrigens soooo riesig, den bekommt man nicht aufs Bild.Da wir aber den Eingang gesucht haben, gibt es viel Drumherum zu bewundern….

Gesagt sei an dieser Stelle, es fanden in Rouen die Krönungen und Grablegungen aller normannischen Könige statt, auch das Herz von Richard Löwenherz liegt in der Kathedrale.

Kommen wir nun zum Inneren. Leider wurde auch hier gewerkelt, das Gotteshaus war mit Gerüsten verunziert und so richtig Stimmung kam nicht auf. Sehr wohl kann man sich aber gut ins Mittelalter hineinversetzen.

die normannischen Könige
Richard Löwenherz, Quelle : Wikipedia

Nach so viel Kultur musste eindeutig die Essensfrage an diesem Tag geklärt werden, Wir entschieden uns, nachdem wir an einem Fleischer vorbeiliefen, für Brathuhn mit Salat, Baguette, Tzaziki und Garnelen…..aber erstmal einchecken, ausruhen, dann was Beißbares organisieren.

Unser Zimmer war sensationell groß, IBIS untypisch.

Wir vergammelten den späten Nachmittag und machten uns gegen 17:30 Uhr wieder auf den Weg.

Mathias in die Fleischerei, ich zum Supermarkt. Leider begleitete uns fieser Nieselregen, der nicht angekündigt gewesen ist, Normandie eben.

Am Ende sah unser Fresschen so aus, wir lobten unser Geschirr, welches wir aus Deutschland mitgenommen hatten.

Unser Fazit zu Rouen fällt positiv aus. Wir waren zufrieden, die Stadt nicht nur auf der Durchfahrt mitgenommen zu haben. Sicherlich wäre dies ok, da die drei Sehenswürdigkeiten nah beieinander liegen und binnen 90 min, gut besucht werden können. 2022 mussten wir Rouen begraben, da uns in Giverny der Regen so schlimm erwischt hatte, nun waren wir glücklich über unsere Entscheidung, im Winter hier gewesen zu sein.