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Mexiko 2024/25, IV: Bacalar II

Wenn man Neujahr um 8:00 Uhr bereits auf den Beinen ist, weiß man, dass die Party ruhig war! Wir saßen auf jeden Fall früh beim Frühstück in town..Café Tito, Chilanquilles für den Herren, Sandwich für mich.

Das Wetter hielt sich so lala, Sonne, Wolken Mix und angesichts der Vorhersage stand die Entscheidung, rauf aufs Wasser, Lagunensightseeing, schnell fest.

Antonio Banderas,wie sich unser liebenswerter Astralkörpermexikaner selbst betitelte, verkaufte uns nicht nur die Bootstickets, sondern erzählte aus seinem Leben. Eine wirklich nette Seele, der vor 30 Jahren ein fremdes Baby ein paar Monate durchgefüttert hat und nun, Vaters Stolz ließ die Brust anschwellen, seinen Lebensunterhalt als Bartender in Tulum sichert.

Das Wetter hielt sich anfänglich noch ganz nett, wenn auch bewölkt und wenig farbenfroh. Wir fuhren zunächst zum Kanal de Los Piratas, bewunderten das Fake Boot und planschten im sehr warmen, seichten Wasser.

Witzig, der Capitano fuhr immer wieder zum Anleger zurück und nahm neue Menschen auf, am Ende waren wir zu acht (anfänglich zu Viert) und mit jedem Stop wurde das Wetter schlechter.

Wir fuhren die drei Cenoten auf dem See ab, die man vom Schiff schlecht erkennen konnte, hier wäre eine Drohne sinnvoll gewesen.

Viele Cenoten erkennt man daran, das sie von Luxusherbergen gesäumt sind….Wasser klasklar und traumhaft zum schwimmen.

Erwähnenswert sind noch die Stromatholithen https://de.wikipedia.org/wiki/Stromatolith, älteste bekannte Fossilien, insbesondere in Westaustralien.

Diese hier waren weder fotogen, noch gut vom Boot aus zu sehen.

Im Verlauf der Tour verschlechterte sich das Wetter zusehends und irgendwann war klar, da kommt richtig was herunter. Was mit uns auf der Lagune geschah, kann man schlecht in Worte fassen….eher von oben, von der Seite, von unten….nass bis auf Schlüppi. Leider wurde es dann, aufgrund der Windböen auch unabgenehm. Die Schwimmwesten schützten ein wenig, Handtücher, Taschen…alles schwamm. Unbeirrt zog unser Capitano die Tour durch, Einige gingen sogar noch planschen, wir nicht mehr.

Zurück im Hotel fing das große Trocknen an, Handies und Kameras hatten das Event gut überlebt. Wir verzogen uns unter die heiße Dusche und dann ins Bett!
Es regnete den ganzen Tag, mit wasserfestem Zeug schwammen wir am frühen Abend gen Ortskern und gingen in unsere Lieblingsbude, es gab Fischsuppe und Ceviche.

Bereits um 20:00 Uhr lagen wir im Bett, wir fühlen uns immer noch etwas ausgelaugt von den gesundheitlichen Geschichten vor Weihnachten.

Gott sei Dank hatte sich an unserem letzten Tag in Bacalar das Wetter zum Besseren beruhigt und trotz Magengrummeln ( Beide) liefen wir frohgemut in die Innenstadt. Ein bissel Bummeln am Tage war geplant. Als Erstes aber der Blick auf unser Lieblingsrestaurant, welches uns aber nicht mehr bewirten wird in diesem Urlaub….unsere Mägen haben ein Date mit Montezuma….

Gemütlich durch den Ort, Sonne schien, Bacalar war weiterhin so lieblich wie am Silvesterabend….man möchte bleiben.

Wir wollten die Chance nutzen und Bargeld für die Zeit nach Belize abheben. Leider ließ Mathias die Karte stecken…. long story short, es fiel uns in der Kirche auf, Karte sperren, Konto checken war alles Eins….am Ende, kein Schaden, nur ne Karte weniger….Glück gehabt.

Da wir an der Situation wenig ändern konnten, ging ich nach dem ersten Schockgetränk in der Kneipe neben der Bank, in die Festung. Ich verzichte auf großartige Erklärungen, nur soviel: Die klassische Piraterie begann im 16.Jh. Zunächst waren nur die mexikanischen Inseln Mujeres, Holbox und Cozumel betroffen. Dann kam Bacalar hinzu, was den Bau der Festung San Felipe forcierte. Erst später wurden auch die anderen karibischen Inseln, insbesondere Martinique Opfer von Piraten. Die Austellung in der Festung war recht nett, man traf auf alte Bekannte wie Sir Francis Drake….Pirates of the caribbean!

Unser Plan, in einem der Seerestaurants zu speisen, gelassen in der Sonne zu sitzen und baden zu gehen, machten das Wetter,unsere Mägen, die Infrastruktur der Restaurants zunichte. Zu wenig Liegen, es zog sich wieder ein und so richtig Hunger hatten wir nicht.
Die folgenden Bilder stammen vom Steg des Restaurant Yak und vom Playita, DER Institution von Bacalar.

Playita:

Um unseren Mägen etwas Gutes zun tun, gab es Tortillasuppe und im Anschluss den Marsch ins Hote. Kaum angekommen fing es wieder an zu schütten, so das wir auch diesen Nachmittag, weiterhin als Kalkleichen, in unserem Zimmerchen verbrachten….

A,m Abend verzichteten wir großzügig auf Fisch, ein ordentlicher Burger musste ins Duell mit Montezuma, zumindest ich kann im Nachgang behaupten, dass der ungeliebte Mayafreund sein Köfferchen gepackt hat.

Der Abend war gefüllt mit packen und organisieren, next destination:

Mexiko 2024/25, III: Bacalar I

Wir waren wieder sehr früh wach und bereits kurz nach 8:00 Uhr auf dem Weg zu ADO, Silvester in Bacalar, so war unser Plan!

Unterwegs kamen wir an einem sehr hübschen Café vorbei, welches uns für sensationelle 5,80€ pro Person Frühstück kredenzte.

Gestärkt und gut gelaunt machten wir uns auf den Weg nach Bacalar. Der Bus war pünktlich, die AC zu kalt eingestellt und wir irgendwann in tiefem Schlummer, was angesichts des noch zu erwartenden Programms ok war. Um 13:40 kamen wir in Bacalar an, mit uns stieg 90% des Busses aus.
2.3 km mit den Klamotten, bei 30 Grad fanden wir hässlich; ein Taxi schaffte Abhilfe und so standen wir kurz danach vor dem Sun Ha Hotel, unserer Zweitbuchung. Das ursprünglich gebuchte Haus hatten wir gecancelt, nachdem ich mir die Bewertungen durchgelesen hatte….Karaokebar nebenan, die Rezeption verteilt Ohropax…äh, nein danke!

Die Umbuchung hatte sich gelohnt, traumhaftes Haus, tolles Zimmer und bereits zu diesem Zeitpunkt waren wir in Bacalar verliebt.

Schwer begeistert führte der erste Weg zur Lagune, ein öffentlicher Badeplatz liegt genau vor dem Hotel. Man sagt, das Bacalar sieben Farben hat und bereits auf diesem ersten Bild lassen sich mindestens drei schon gut ausmachen.

Kurz zur Geschichte der Stadt und seiner Lagune , frei aus Wikipedia: Bacalar war in präkolumbianischer Zeit eine Stadt der Maya-Zivilisation. Sie war die erste Stadt in der Region, die die spanischen Konquistadoren 1543 einnehmen und halten konnten. 1545 wurde sie als Salamanca de Bacalar von dem Spaniern umbenannt, 2006 zur Pueblo Magico gekrönt…..und magisch kam uns Alles an diesem Tag vor. Zu den Pueblo Magicos kann man hier abbiegen:https://de.wikipedia.org/wiki/Pueblo_Mágico.

Kurz angemerkt, ich kenne einige Orte (u.A. Taxco, Sayulita, Cholula, Teotihuacan, Tulum, San Pablo de villa de Mitla, Mujeres, Valladolid, Creel, El Fuerte,Izamal,) und ja, sie sind alle magisch…

Nachdem die Stadt im 17. Jahrhundert von Piraten geplündert wurde, wurde die Festung de San Felipe Bacalar 1729 fertiggestellt und kann noch heute besichtigt werden. 1848 hatte Bacalar etwa 5000 Einwohner….daran wird sich nicht so viel geändert haben.

In den Jahren 2005-2010 siedelten deutsche Russlandmennoniten in Bacalar an und leben seitdem in der Stadt.

Kurz zur Lagune: Die Lagune von Bacalar ist durch den Zusammenschluss von sieben Cenotes, also dolinenartigen Kalksteinlöchern entstanden, im deutschen Sprachgebrauch also ein See und keine Lagune. Aufgrund der unterschiedlichen Farben der Wasserfläche wird der See auch als Lagune der sieben Farben bezeichnet (spanisch Laguna de los Siete Colores). Bacalar sichert das Trinkwasser auf der Halbinseln, es darf kein Sonnenschutz benutzt werden, das Wasser ist fast unwirklich klar.

Auf dem Weg vom Bahnhof zum Hotel war mir ein brechend volles Restaurant ins Auge gestoßen, welches wir ausprobieren wollten…für Nachahmer Navieros Bacalar.

Grandiose Ceviche und Totopos non stop erwarteten uns. Drei liebreizende Mexikanerinnen teilten mit uns den Tisch. Am Ende verabschiedeten wird uns sehr freundschaftlich, feliz año nuevo…

Wir schlenderten noch ein paar Meterchen Richtung Innenstadt und stießen auf folgende Straßenschönheiten.

Und dazu nochmal ganz viel Lagune:

Schade, das für die nächsten Tage Regen angesagt ist….ich hoffe wir können unsere Bootstour trocken erleben. Nach einem Boxenstop im Hotel wünschten wir halb Europa gegen 18:00 Uhr ein frohes neues Jahr und liefen dann in die Innenstadt und bewunderten dort die Aufbauten für die Nacht der Nächte? ! Insgesamt machte alles einen entspannten Eindruck, ich wusste bereits, dass Feuerwerk Fehlanzeige ist, da die Lagune Naturschutzgebiet ist.

Hier Stadt,- u. Burgimpressionen im Sonnenuntergang.

Rund um den Zoccalo tobte noch kein Leben und wir stellten uns die bange Frage, wie wir die Zeit bis 0:00 Uhr rocken sollten?

Der „Coffeshop“mit Mezcalcocktails hatte es uns so richtig angetan und auch wenn der Cocktail gewöhnungsbedürftig war, der Wirt war sehr nett. Wir hatten auch Playa del Carmen als Thema und er geht mit unserer Einschätzung komplett mit. Die ausländischen Touris haben sich aus der Stadt zurückgezogen und alles was hinter der Quinta Avenida kommt, ist wieder sehr, sehr mexikanisch und nett. Und als ich sagte, dass mich Bacalar an Playa 1996 erinnert, meinte er nur lachend „ ja, aber Playa war viel, viel kleiner damals“….soviel dazu!

Gegen 19:30 Uhr hatten wir vom Nichtsilvesterfeeling erstmal genug und verzogen uns wieder zurück ins Hotel. Der Göttergatte schlief ne Runde, ich pflegte den Blog. Um 22:30 Uhr machten wir uns wieder auf die Socken, AUCH weil uns ein kleines Hungerchen nervte. Die Meeresfrüchte waren eben schon zehn Stunden Geschichte.

Im Ortskern war ein wenig mehr los, am Zoccalo war Weihnachtsmarktatmosphäre und wir suchten uns erstmal eine Taco/ Hamburgerbude….die uns aber mit dem Essen hängen ließ und uns um 23:55 Uhr zur Aufgabe zwang…immerhin, die Colas gingen aufs Haus.. Wir wollten den Countdown am Zoccalo herunterzählen und ein Hamburger um 0:00 Uhr…da wären ja bereits alle guten Vorsätze schon Geschichte, bevor die Geschichte 2025 überhaupt angefangen hätte.

Und dann hieß es diez, nueve, ocho, siete, seis, cinco, cuatro, tres, dos uno…Feliz Año Nuevo!

Die Live Band schrammelte das das Zeug hielt, zwei, drei illegale Feuerwerkskörper wurden dann doch entzündet und dann war der Spaß fast schon vorbei.

Mit einer letzten Runde durch den Ortskern verabschiedeten wir uns und schlenderten in unsere Heia; zufrieden den Jahreswechsel im T-Shirt und ohne Feuerwerk verlebt zu haben.

Mexiko 2024/25,II: Playa del Carmen I

Nach rund 10 Stunden Schlaf war der Jetlag und die Anstregung der Anreise vergessen. Wir wunderten uns nochmal kurz über den stornierten Flug Panama- Cancun und beglückwünschten uns für die weise Einsicht, selbst tätig geworden zu sein. Das KLM nie wieder für eine Flugreise in Betracht kommt, ist sicherlich selbsterklärend. Zwei Versuche, zwei Totalausfälle….zu viel für unser Stresslevel.

Das nachts alle Katzen grau sind weiß man, aber unser Schloss sah auch am Tage recht betagt aus. Nach 2014 muss der Kasten nochmal gestrichen worden sein, da grüne Stilelemente fehlen, siehe auch : (https://allcontinentsinonelife.com/mexiko-2014-quintana-roo-und-yucatan/ .

Insgesamt hat aber das feuchte Klima, sicherlich auch die Pandemie dem Hotel nicht gut getan. Gut geführt ist es aber immer noch:

Wir drehten morgens, bereits vor dem Frühstück eine kurze Runde durch den Ort und was für unser Hotel gilt, gilt für gesamt Playa….marode, herunter gekommen, etliche Häuser verfallen, alte Institutionen z.B. Señor Frogs gibts nicht mehr.

Aus den Stadthotels wurden Apartments, ausländische Touris wohnen nur noch an der Reviera Maya. In der Innenstadt und am Stadtstrand sieht man fast nur noch mexikanische Familien, eine Entwicklung die wir allerdings begrüßen.

Playa del Carmen ist eine mexikanische Großstadt geworden und wirkt nicht mal mehr wie ein Badeort. 2014 waren die neuen Läden und Restaurants noch schick, mittlerweile modert der Beton vor sich hin…..wir nahmen es gelassen. Ich kann wirklich behaupten, den Aufstieg, den Höhepunkt und den Untergang von Playa del Carmen von 1996-2024 erlebt zu haben. Zu erwähnen ist sicherlich, dass auch das Wetter seinen Beitrag am Verfall des Ortes hat. Dicke Pfützen waren Zeugnisse des Klimawandels in der Karibik, schwarzer Schimmel, dem man nicht Herr wird.

Auf der Fifth Avenue sah es ein wenig besser aus, aber auch dort waren zu viele Làden geschlossen und leer, zu viele Häuser zu Betonruinen verfallen. Wer jetzt Angst hat, das ich ein Klagelied mit passenden Fotos anschlagen werde, dem kann ich versichern, dass mir nichts ferner liegt.

Wir haben gewusst, auf was wir uns einlassen und bereits aus einschlägigen Blogs wusste ich, Playa hat fertig und dennoch, Playa bleibt Playa.

Unsere alte mexikanische Würfelbude mit dem besten Essen Playas gibt es nicht mehr, immerhin ist ein nettes Mittelklasserestaurant daraus entstanden und beherbergte uns gleich an diesem ersten Morgen.

Der sitzt schon länger hier:

Frisch gestärkt mit Enchilada Verde und Ceviche Tacos ging es an den Strand von Playacar, der mitterweile nicht nur sehr schmal (Klimawandel und Hurricans) geworden ist, viel Seegras an einigen Stellen aufweist UND zugebaut wurde….. auch schade, gut das das Wasser weiterhin sensationell war. Immerhin erklärt dies, warum nun auch die internationalen Touristen aus Playa das Weite suchen. Der Stadtstrand war bereits 2014 eine Katastrophe, mit der Aufgabe von Playacar gibt es nun wirklich nichts mehr, was noch für die Stadt als Base spricht.

Dennoch war das Wasser toll, selbst ich war komplett und lange im Planschbecken Karibik und freute mich….nicht so sehr was das Sterben unseres Ferienortes angeht, mehr über Sonne, Strand und weißem Sand.

Es war Sonntag, aufgrund der Weihnachtswoche waren auch viele Mexikaner in den Ferien, dementsprechend voll war es am Strand und in der Stadt.

Als wir uns am frühen Nachmittag wieder in das Getümmel der Großstadt warfen, durften wir einer Mayahochzeit als auch den Valladores am Zoccalo beiwohnen.

Auch am Zoccalo zeigte sich der Zahn der Zeit, Playa reiht sich wohl nahtlos in die Reihe mit Brighton Beach, Atlantic City, Reno, Patong, Pattaya usw, ein….

Allerdings ist Verfall in der Karibik immer schöner und aufgrund der vielen Hurricans auch geläufiger im Antlitz des Betrachters. Hier will ich nochmals eine Lanze brechen, es ist nicht auszuschließen, das der Verfall des Ortes auch auf die Zunahme der vielen, vielen Wirbelstürme zurückzuführen ist. Davon hatte die Halbinsel Yucatan in den letzten Jahren mehr als genug.

Für den ersten Tag reichen noch ein paar Marktstände, wir zogen uns für den Rest des Nachmittags zurück.

Mit einem mittelmäßigen Cocktail de Carmarones ( mexikanische Ceviche) im Magen ließen wir ausklingen. Später gewitterte es, wir verließen das Hotel an diesem Tag nicht mehr…..es regnete mal wieder sintflutartig, nach der Regenzeit, ich will es nur erwähnt haben. Auf Abendessen verzichteten wir, Hunger hatten wir keinen….

Der zweite Tag in Playa begann mit strahlendem Sonnenschein, die Sonne ballerte vom Himmel. Wir gingen authentisch in einem sehr kleinen Imbiss essen, siehe oben. Es gab Eier, Reis, Bohnen….desayuno mexicano.

Im Anschluss schlenderten wir zum Ado Busbahnhof ( Alterna) und Walmart. Wir bewunderten die letzten Überbleibsel vom Fest der Feste, Rentieren inbegriffen.

Shoppen im großen Stil folgt erst in den letzten Tagen, bevor es in den Flieger geht…logisch, oder.

Auf dem Rückweg hielten wir kurz am Stadtstrand….schaut selbst, Seegrasvernichtung in der kalten Jahreszeit. Was das Zeug anrichtet, wenn es wirklich heiß ist, möchte ich nicht kennenlernen…

Am Strand war es so dermaßen brütend heiß, dass uns schnell die Lust verging. Auf Verbrennen verspürten wir keine Lust. Ein paar Fotos will ich aber dennoch nicht vorenthalten….weil Karibik immer schön ist!

Gegen 13:30 Uhr flüchteten wir, besuchten unser Hotel für die letzten Tage, bewunderten dort den riesigen Pool und verlängerten um eine Nacht, dank KLM! Ich hatte im Netz nach Sopa de Lima gegooglet und eine kleine mexikanische Würfelbude genannt bekommen…Suppe war ok, die Location allerdings der Knaller.

Der Nachmittag gehörte der Faulenzerei, es war uns einfach viel zu warm, kein Windchen wehte.

Am Abend besuchten wir Señor Taco und aßen die besten Tacos ever…

Mit ein paar Nachtfotos lasse ich Playa I ausklingen. UNSER Fazit nach den drei Nächten: Die Stadt ist wieder fest in mexikanischer Hand was authentisches Essen aber leider auch mehr Ramsch in den Läden und eine andere Einstellung zum Erhalt der Stadt mit sich bringt. Touristen aus aller Welt wohnen außerhalb und kommen nur noch zum Stadtbummel auf die 5. Avenue. Diese wiederum verfällt, während 2014 noch Läden wie Victoria‘s Secret und andere hochwertige Läden vorhanden waren, dominieren nun Apotheken, 24/7 Läden und Billigsouvenirshops die Szene. In den Seitenstraßen dominieren kleine Läden. Das Preis,- Leistungsverhältnis stimmt nicht mehr. Essen und Schlafen sind analog zu deutschen Preisen, das Gebotene ist eindeutig zu wenig dafür….

Die weltweiten Probleme mit Seegras trifft die mexikanische Küste bsonders hart, da die gesamte Küstenlinie offen zum Atlantik ist, lediglich Cozumel, Holbox und Mujeres haben eine geschützte Backbay. Mit weltweit steigenden Wassertemperaturen gehört der Tourismus in Mexiko bald der Vergangenheit an, das stinkende Zeug tut sich Niemand freiwillig an.

Der weitläufige Strand ist mittlerweile Geschichte. Hurricans sowie schlechte Bauvorhaben haben den Strand von Playa und Playacar ruiniert.

Wenn wir aus Belize zurückkehren warten nochmals ein paar Tage in der Stadt auf uns. Ich weiß bereits jetzt, es wird der letzte Besuch dann gewesen sein.

Mexiko 2024/25,I: Berlin – Playa del Carmen

Kein Urlaub ohne Hindernisse! Nicht nur, dass die letzten Tage recht hektisch waren, Weihnachten, gesundheitliche Probleme in der Familie und die bange Frage, wohin mit dem Fellkind uns sehr beschäftigten, nein auch KLM machte wieder Sperenzchen.

Unser Abflug am 28.12. war um 6:00 Uhr angezeigt, gegen 21:30 Uhr erhielten wir am Vorabend eine nichtssagende Mail, das unser Flug sich um drei Stunden verspätet und OH WELCHE FREUDE, wir unseren Anschluss nicht bekommen würden. 

Um 21:30 Uhr erreicht man Niemanden persönlich bei KLM, Alternativen wurden uns nicht angeboten! Wir versuchten uns auf der Website durchzuklicken, immer wieder, nein keine Alternative.

Expedia wußte von nichts und schmiss uns aus der Leitung, 22:00 Uhr heißt Feierabend, auch in Callcentern aus Indien; jawoll!

Also googelten wir uns durch die Nacht und hielten kurze Zeit später Flüge mit Swiss/ Edelweiß in den Händen. Schnell wurde dem Hotel mitgeteilt, dass wir nun nochmals drei Stunden später einchecken würden, entnervt fielen wir in einen unruhigen Schlaf bis 3:30 Uhr, um zu entdecken, dass uns KLM umgebucht hatte….über Amsterdam, Panama City zurück nach Cancun! Dankend absagen ging nicht, eine neutrale eMail Adresse gibt es nicht, abgefressen fuhren wir zum Flughafen.

Schlussendlich schafften wir es auf dem Flughafen dann doch, unsere Forderung an KLM zu übersenden, >4000€ ( Ticket und Schadensersatz) …mal schauen, was die Airline sagt! Wieder eine RA Geschichte mehr…

Schlecht gelaunt flogen wir nach Zürich, bange schauten wir in den Nebel, man sah nur Bergspitzen und sonst nichts….Geisterflug, uff geschafft.

Flughafensightseeing machte uns viel, viel Spaß, Zürich ist allerdings nicht unsere Preisklasse. Whopper 20€, nur damit man es mal gelesen hat!!!!!

Wir streunten herum, bewunderten den Souvenirshop und blieben dann bei der erneuten Flugverschiebung fast schon gelassen….nochmal 50 Minuten Verspätung.

Früh begann das Boarding, beim einchecken online, direkt nach der nächtlichen Buchung, hatten wir uns bereits über Reihe 18AB gefreut, quais mittig und damit etwas ruhiger als die echte Holzklasse jwd.

Was wir nun aber beim Einsteigen in die Maschine erlebten, wird mir ein Rätsel bleiben….Economy Plus? Für uns? Wir landeten direkt hinter der Buisnessclass, Beinfreiheit ohne Notausstieg….wir freuten uns, verstanden es aber nicht! Eventuell lag es an der Buchung über die LH Seite und der Tatsache, dass wir nicht den Billigtarif hatten….was auch nicht ging, wir sind ja nicht mit Handgepäck unterwegs.

Egal, wir freuten uns und selbst die Bergspitzen im Mischmasch aus Wolken und Hochnebel machten uns nicht mehr schwach.

Die Versorgungslage war als sensationell zu bezeichnen, neben 2x warm gab es Eis, Snacks mit Eistee und was weiß ich noch Alles….die Crew rannte über elf Stunden, war freundlich und wir so begeistert, dass wir nach Ankunft in Mexiko den Flugplan von Edelweiss studierten…

Entertainment, Decke und Kissen waren inklusiv, Eurowings Discover lest ihr mit?

Über der Karibik war Wetter, bereits seit Tagen war es viel zu feucht, viel zu heiß für Deze,ber und auf Höhe Kuba begrüßte uns das folgende Wolkenspektakel:

Nach 11:15 Std.bewunderten wir Cancun von oben und glückselig stellten wir fest, dass es trocken war.

Die Einreise war langwierig, da etliche Maschinen aus den Staaten gleichzeitig den Stempel in den Pass bekommen wollten. Gleiches galt für die Gepäckausgabe.

Wir entschieden uns für ein Taxi für 80$, wir hatten keine Lust mehr auf ADO Bus und 1,5 Std. Wiesenblumen abfahren….spielt jetzt auch keine Rolle mehr.

Kurz nach 21:00 Uhr waren wir in Playa und bereits der erste Eindruck sagte uns, dass Corona nicht spurlos am ehemals hübschesten Nest der mexikanischen Karibik vorbei gegangen ist, mehr dazu im nächsten Bericht.

Unser Hotel ist noch ein wenig mehr in die Jahre gekommen, wir freuten uns aber dennoch, wieder „in the hood“ zu sein.

Auspacken, Zähne putzen und ins Bett fallen geschah fast gleichzeitig. Als Letztes las mir Mathias eine Mail von Expedia vor: „Wir müssen Ihnen leider mitteilen, dass Ihr Flug von Panama City nach Cancun gecancelled wurde“…..wenn wir an der Umbuchung festgehalten hätten, wären wir in dieser Nacht in Panama hängen geblieben! Lachend schliefen wir ein, egal wie die Angelegenheit ausging, in dieser Nacht fühlten wir uns als Gewinner.

Schweden 2024, XI: Ales Stenar, Ystad, Trelleborg

Unsere Reise ist am Ende angelangt, doch mit einer Fährabfahrt um 23:45 Uhr bleibt dennoch etwas Zeit, den Abschied hinauszuzögern.

Wir verabschiedeten uns im Sonnenschein von Öland, auch wenn es mittlerweile empfindlich kalt nachts wurde. Frühstück draußen kann man mittlerweile knicken.

Über die Ölandsbron gings zurück aufs Festland und dann über Autobahn und Landstraße nach Ystad.

Kurz nach 13:00 Uhr waren wir am Campingplatz, das Wetter ein Wechselspiel zwischen Schauer und Sonnenschein bei 15 Grad, die Rezeption machte Mittag! Wir vertrödelten also eine Stunde mit warten, bekamen dann einen Platz an der Straße. Es ist die Straße die auch nach Trelleborg und Malmö führt und demzufolge mit LKWs usw verstopft ist….

Nach dem Aufbau folgte die unvermeidbare Zimtschnecke und gut gestärkt fuhren wir mit den letzten Regenschauern auf dieser Reise nach Ales Stenar. Bereits im letzten Bericht angekündigt, die größte Schiffsserzung, direkt oberhalb des Meeres. Ob Grab, religiöses Versammlungszentrum….wer weiß, da sind sich die Archäologen uneins. Auch das Alter ist schwer zu bestimmen, irgendwann zw. 500- 1000 n. Chr. Ein Grab wurde nie gefunden, heute kann man 59 Steine, jeder min. fünf Tonnen schwer, auf 70m Länge und 19m Breite bewundern. Der Standort über den Meer von Kåseberga ist sehr spektakulär und wir waren froh, dass das Wetter so unbeständig war, es waren mehr als genug Menschen in Kåsehuvud ( alternativer Names von Ales Stenar), englisch sprechende Touris kletterten gar auf den Steinen herum…es k….nur an.

Heck des Schiffes, siehe oben

Links der Bug, komplette Ansicht (s.o).

vom Bug aus gesehen, s.o.

Der obligatorische Besuch bei Ica, mit dem Kauf von diversen Mitbringseln stand an…von diesem ließen wir aber die Pfötchen:

Wer es nicht kennt, die Dose beinhaltet vergammelten Hering….was für die ganz Harten.

Das Wetter besserte sich von Stunde auf Stunde, 2/3 gingen an den Strand, 1/3 kochte….1/3 schaut sich die Strandhütten am letzten Tag an.

Zum Abend gibts nicht viel zu erzählen, Spaghetti Bolognese, duschen unter mittelmäßigen Konditionen und ab in die Heia. Acht Grad in der Nacht laden nicht zum Nachtleben ein, den Polarlichter Alert verschliefen wir….keine Aurora in diesem Urlaub für uns!
Der 13.09.24 war herbstlich schön, Windjacke war aber schon nett zu tragen.

Wir frühstückten ausgiebig, packten den ersten Schmunzius und fuhren nach Ystad rein.

Das puppige Nest zum Abschluss, eine der schönsten Innenstädte Schwedens, sicherlich nicht mehr unbedingt typisch skandinavisch mit den Fachwerkhäusern . Gegründet 1244 als „Viistatha“ in den Annalen. Wer Ystad richtig aussprechen möchte : Ystad [ˈʏstɐ] , 1285 wurde bereits der Name Ystah verwendet, die Dänen nannten die Stadt Ysted.

Ystad ist ein Wallfahrtsort für Krimifans, die Wallanderserie spielt in Ystad und wurde auch in der Stadt verfilmt. Das Nest verfügt über eine geschlossene Altstadt, Keines der alten Fachwerkhäuser fiel der Abrissbirne zum Opfer.

Wir liefen eine Runde durch die Innenstadt, die gleichzeitig auch die Gamla Stan, also Altstadt ist.

Per Helsas Gård:

Eine Ecke puppiger als die Nächste, das Kloster Gråbrödraklostret gehört erwähnt https://www.guidebook-sweden.com/de/reisefuehrer/reiseziel/klostret-i-ystad-mittelalterliches-kloster-ystad

Unter dem Franziskanerorden in 1267 gegründet, im 16 Jh. fielen die Quergebäude dem Abriss zum Opfer ( Reformation), dennoch ist es eines der am besten erhaltenen Klöster in Schweden.

In die Sankt Marien Kirche bin ich hineingegangen, es wurde aber gerade eine Beerdigung vorbereitet. Die Svenska Kyrkan ist eine Eigenart in der protestantischen Kirchenwelt. Jeder der in Schweden geboren oder sich polizeilich meldet, ist automatisch Mitglied der Svenska Kyrkan und muss aktiv austreten, Oberhaupt ist der jeweilige König.

Obwohl evangelisch- lutherisch hat sich die Schwedische Kirche ein paar katholische Eigenheiten bewahrt, z.B. Weihrauch, die Kinder tragen bei der Konfirmation weiße Talare usw. und die Särge bei Beerdigungen sind weiß, siehe Bild.

Ich bin schnell wieder gegangen, da ich die eintreffenden Trauergäste umgehen wollte. Zur Kirche selbst ( aus guidebook-sweden.com) :

Sankta Maria Kyrka in Ystad ist die Hauptkirche und gleichzeitig das älteste Gebäude der Stadt. Sie wurde um 1200 als dreischiffige romanische Basilika gebaut und um 1830 umfangreich verändert. Einmalig in Schweden ist der Turmwächter, der jede Nacht hoch oben vom Kirchturm über die Stadt wacht.

Weitere niedliche Gassen und Höfe erwünscht? Hier sind sie:

Da es noch sehr früh war, fuhren wir wieder zurück zum Campingplatz und gingen letztmalig an den Strand. Die Sonne gab Alles, wir saßen sogar ein wenig auf dem Steg und ließen uns brutzeln.

Leider machte die Uhr Ticktack und so verbrachten wir den späten Nachmittag mit packen, bis es Zeit war, wieder nach Ystad zu fahren….ein Restaurant war unser Ziel….und wir wurden fündig! Thailändisch und das richtig gut und nicht teuer. Hauptessen und Vorspeisen, Getränke, 50 Euro….Schweden ist machbar.

Wir kauften noch frische Lebensmittel fürs Wochenende, fuhren tanken und um 20:20 Uhr machten wir uns auf den Landstraßen Skånes auf den Weg nach Trelleborg. Es war stockduster, die Straßen eng und Mucki hatte keine Chance….es tat uns unendlich leid! Hasi ist im Hasenhimmel!

Wir kamen rd. zwei Stunden vor Abfahrt der Fähre an, die dann leider über eine Stunde Verspätung hatte….also drei Stunden warten, wir waren durch.

Um kurz nach 1:00 Uhr nachts die ziemlich abgerockte Huckleberry Finn betreten ( die Akka war edler) und überrascht aufs Upgrade geschaut…Fenster aber dreckig und naja,….für eine Nacht ok.

Mathias sprang ins obere Bett, wir kamen schwer zur Ruhe. Emily schon gar nicht, jede Welle die sie hörte, nahm sie mit und war wach….Wir Mädels durchwachten die kurze Nacht.

Um 7:30 Uhr fuhren wir von Bord, um 10:40 Uhr waren wir in Mahlow und um die Mittagszeit mit Sack und Pack at home.

Hier unsere Reiseroute, gut zum Nachahmen…

Und zu guter Letzt: Tack sa mycket och hej då Sverige! Schön wars!

Schweden 2024, X: Öland Teil 2 & Kalmar

Nach Regen kommt Sonne und für den 10.09.24 traf dies genau zu! Der Tag war windig aber von blauem Himmel, Wattewölkchen, bis zu dramatischen Gewitterwolken war alles dabei; es blieb trocken bei 18-20 Grad, danke Du schöne Sonneninsel!

Wir zogen nach dem Frühstück gen Süden, kurz nach Fjärdestaden wurden wir per Schild auf eine wichtige Tatsache der Insel verwiesen. Willkommen im Unescoweltkulturerbe! Aber warum ist der Süden geschützt? Ich hatte viel gelesen, es ehrlich gesagt nicht verstanden und versuche es mal mit meinen eigenen Worten: Es ist die Kulturlandschaft, die Agrarflächen, die seit Jahrtausenden immer der gleichen Nutzung unterliegen. Mit den Jahrhunderten gewachsen, ein eigenes Landschaftsbild geschaffen wurde und damit einmalig, erhaltenswert ist….ich hoffe das war verständlich?

Am Ende des Tages sagten auch wir, ja…zurecht Unesco!

Fangen wir mit dem ersten Highlight des Tagses an, der Runenstein von Karlevi. Die Erklärung zum Stein habe ich von der Seite Großsteingraeber.de:

Der Karlevistein (Schwedisch: Karlevistenen) ist einer der interessantesten Runensteine Schwedens. Er enthält ein Gedicht im Dróttkvætt – Versmaß. Das Gedicht ist das einzige dieser Art, das noch im Original erhalten ist. Es ist ein Ruhmesgedicht und Nachruf auf einen gefallenen Wikinger-Häuptling namens Sibbe. Im Gedicht wird er mit Odin, dem höchsten Gott, verglichen. Errichtet wurde der Stein ca. 1000 n.u.Z.

Weiter ging es zum Gräberfeld von Gettlinge. Schon mal etwas von Schiffssetzungeni gehört? Nein, dann jetzt beginnen, denn diese werden uns bis zum Ende unserer Reise begleiten.

Schiffsetzungen sind Gräberfelder (rd. 800-1050 n. Chr. ) in denen Steine in Schiffsform angelegt werden, mit offensichtlichem Bug und Heck. Das von Gettlinge ist auf Öland das ziemlich beeindruckend, weil es nicht nur zwei davon gibt, sondern die Größe auch stattlich ist. Wir werden uns noch Ales Stenar bei Ystad anschauen, mehr dazu dann später: https://zeitenreise.net/schiffssetzungen-in-skandinavien-steinerne-zeugen-der-vergangenheit/

Hier ein Blick auf die umliegende Kulturlandschaft:

Fälschlicherweise werden diese Schiffsetzunge oft auch als Ministonehenge bezeichnet, was natürlich falsch ist und wenn, überhaupt nur wegen der Größe, Ales Stenar in Käseberga. Schiffsetzungen stammen fast alle aus der Wikingerzeit und symbolisieren die enge Verbundenheit zum Meer und Seen.

Wir fuhren weiter gen Süden und trafen auf diese Mauer:

4611m lang ist das Prachtstück, wurde von König Karl X Gustaf errichtet und zieht sich über die gesamte Breite der Insel. Errichtet wurde die Mauer um 1653 und sollte das Gut Ottenby vom Rest der Insel abtrennen: https://www.guidebook-sweden.com/de/reisefuehrer/reiseziel/karl-x-gustafs-mur-historische-grenzmauer-groenhoegen

Nun waren wir also im Ottenby Naturum, ein Vogelparadies und mein Teleobjektiv lag brav in der Wohndose in Saxnäs…naja, sind ja nur Vögel!

https://www.lansstyrelsen.se/download/18.79306d1217f44ad659156b83/1649068664762/Ottenby%20folder%202022%20TY.pdf

Öland liegt auf der Vogelfluglinie und die Viechis sind auf dem Weg nach Afrika.

In Ottenby liegen aber auch die Überreste der St. Johannes Kapelle aus dem 13.Jh, die Steine wurden zum Bau des Långe Jan 1782 genutzt, Skandinaviens höchster Leuchtturm mit 42m.

Im herrlichsten Sonnenschein gab es Fika, Wienerböd, lecker Teil mit Pudding und einen Marsch am Turm, mit Blick auf grandiose Natur…Unesco, als kleine Erinnerung.

Folgende Verkehrsteilnehmer trifft man am Südzipfel Ödlands an….

Unsere Sightseeingtour ging noch weiter, immer wieder auf den Spuren der Wikinger, Eisenzeit und Mittelalter.

Ekestorp Burg aus der Eisenzeit und Mittelalter, vollkommen wieder aufgebaute Ringburg https://www.guidebook-sweden.com/de/reisefuehrer/reiseziel/eketorps-borg-fruehgeschichtliche-burg-eketorp

Die Burg begeisterte vom ersten Moment, im September übrigens eintrittsfrei.

Mühlen gefällig? Wie bereits beschrieben, noch 400 Stk. sind zu bewundern, diese fanden wir besonders attraktiv.

Da sich das Wetter so super hielt, die Vorausschau auf den letzten Tag auf Öland be….war, fuhren wir nach Kalmar, über die Ölandsbron. Die Brücke wurde 1972 eingeweiht, sie ist 6072 m lang und damit eine der längsten Brücken Europas.

Das Schloss von Kalmar: https://kalmarslott.se/de/ ist eines der schönsten Schlösser Skandinaviens. Das Kalmarer Schloss erhielt sein jetziges Aussehen im 16. Jahrhundert. Damals bauten die Wasa-Könige Gustav, Erik XIV. und Johann III. die mittelalterliche Burg zu einem Renaissancepalast um, den sie nach kontinentalem Vorbild einrichteten. Schon früher hatte das Schloss eine wichtige Rolle in der nordischen Politik gespielt, zum Beispiel wurde hier 1397 die Kalmarer Union besiegelt. Grundstein einer Festung um 1180, im 13. Jh. verlief die Grenze Schwedens an der Burganlage vorbei. Skåne, Blekinge und Halland waren bis 1658 in dänischer Hand.

Wasserturm von Kalmar, heute Wohnungen.

Ein schnelles Burgeressen und der restliche frühe Abend fand auf dem Campingplatz ab.

Am nächsten Morgen der Blick ins trübe Wetter, es schüttete. Wir netflixten uns durch den Tag. trafen Vorbereitungen auf Deutschland, ich kochte für Ystad vor. Emily beschloss die Aktivitäten erhöht aus der Kuschelecke aus zu beobachten und wartete auf Garnelen und besseres Wetter.

Die Glotze funzte, ein Sightseeinghighlight hatten wir aber für die Insel noch in petto, Schlossruine Borgholm, da fährt Jeder hin….Bis 15:00Uhr wussten wir nicht wirklich, ob dies Sinn macht? Doch Apple behielt recht und es wurde trocken.

Die 25km bis Borgholm rissen wir herunter, ein Innensuch der Ruine wurde uns dennoch verwehrt, bereits geschlossen….schade ….aber ehrlich, von draußen hats auch gereicht! Borgholm wird auch die romantischste Ruine Schwedens genannt: https://www.borgholmsslott.se/de/die-geschichte-des-schlosses-borgholm/

Auch der Blick auf Schloß Solliden ( Sommersitz der Königsfamilie) wurde uns verwehrt, ab 16:00 Uhr ist Totentanz im herbstlichen Schweden.

Dann also ab nach Borgholm, bissel schlendern durch den Ort, Sörens Restaurang, tanken und Öland ausklingen lassen.

Auf dem Weg zur Tanke blendete uns die Sonne, JA sie ist wieder da, so dermaßen, dass wir uns aufeinmal auf der Ölandsbron befanden und auf dem Weg nach Kalmar waren…7 km oneway :0)…wir nahmen es gelassen.

Der Abend auf dem Campingplatz warf bereits deutsche Schatten voraus. Es wurde geräumt, geplant und bei der TT Line eingecheckt.

Schweden 2024, IX: Öland erster Teil

So, nun also Inselleben und angesichts der Wettervorhersage für unsere letzte Urlaubswoche nicht die dümmste Entscheidung. Öland ist Schwedens Sonneninsel, viele Tiefausläufer nimmt die Insel erst gar nicht mit, ähnlich wie Bornholm. Anbei der Wettervergleich Berlin/ Öland vom 09.09.24.

Aber uns erwartete ja erst der 08.09.24 und der vesprach sommerlich zu werden. Unser Frühstück in Västervik war karg, wir wollten los und rollten um 8:45 vom Platz um gegen 11:50 Uhr über die längste Brücke Schwedens zu brausen, die Brücke über den Kalmarsund, die das Festland mit Öland verbindet.

Öland, Schwedens Sonneninsel mit ( fast) südeuropäischer Atmosphäre…aber nur fast. Die Insel gehört zu einem der 15 Welterberegionen in Schweden und wir waren gespannt.

Die Insel ist 137km lang, max. 16 km breit und bekommt wenig von den Tiefauslösern auf dem Festland ab….und aufeinmal war auch für uns der Sommer wieder da. Echt wahr, während in Västervik der Herbst Einzug gehalten hatte, war es auf Öland, knapp 150 km entfernt, wieder sommerlich….

Wir checkten auf unseren schönen CP ein, der ziemlich, ziemlich leer war und genossen erstmal die erste Strandreihe mit der mittlerweile täglichen Fika und dem Blick auf die Kalmarsundbrücke.

Später inspizierten wir unseren Strand, der vielversprechend war…kaum Seegras, Emily ging rein.

Wir wollten den Tag nutzen, die Wettervorhersagen waren auch für die Sonneninsel nicht so rosig die nächsten Tage. Öland ist nicht nur Unescowelterbe mit den meisten Sonnenstunden in SE, nein, sie ist auch die Insel der Windmühlen, von ehemals rd. 2000 Stk. sind noch 400 erhalten und diese begleiten einen auf dem Weg über die Insel aus Schritt und Tritt oder pro gefahrenen Kilometer so ca. 2.

Besonders berühmt ist diese Mühlenallee bei Lerkaka.

Aber leider kann auch Öland den Herbst nicht wegdrücken, die ersten Kürbisse waren in den Loppis zu kaufen…natürlich nur mit Swish, für Touris unmöglich welche käuflich zu erwerben. Bargeld oder Karte geht nicht!

Kurzentschlossen bogen wir nach Himmelsberga ab, ein Heimatmuseum. Ein alter Hof, behutsam restauriert und so ganz anders als die Höfe in Småland: https://www.guidebook-sweden.com/de/reisefuehrer/reiseziel/oelands-museum-himmelsberga-freilichtmuseum-langloet

Schwer begeistert nahmen wir den letzten Sightseeingspot, nur vier Kilometer entfernt, auch noch war. Die ehemalige Burg Ismanstorp, aus der Eisenzeit.

Der Kreis ist schwer zu erkennen, hier wäre eine Drohne notwendig. Der Weg zu den Ausgrabungen( durch einen Wald) ist aber schon spektakulär und wer Steinhaufen mag, kommt zu seinem Spaß.

Es ging auf 17:00 Uhr zu, Schloss Borgholm etc. waren an diesem Tag keine Alternative mehr, das Vieles um 16:00 Uhr schließt.

Wir fuhren zurück nach Saxnäs und bespielten den Hund, genossen den Sonnenuntergang und ließen mit Smoerrebrød ausklingen.

Der 9. September begann sonnig aber windig, dennoch Frühstück draußen war drin.

Wir starteten früh, die Entfernungen auf Öland sind nicht zu unterschätzen. Gegen 9:30 Unr waren wir on the road, fast Rekord für uns.

Unser erstes Ziel war Byrums Raukar: https://skandinavien.eu/schweden/regionen/oeland/rauken-von-byrum.html

Kalkstein- Felsformationen aus dem Wasser gewaschen, sehr interessant, noch interessanter war allerdings der klare Kieselstrand nebenan, zumindest bei 1 v. 3!

Weiter gings zum Långe Erik, dem nördlichsten Punkt von Öland und damit bereits 84km von unserem Campingplatz entfernt! Der Leuchtturm ist 32m hoch, sein Pendant am anderen Ende von der Insel misst 42m und heißt Långe Jan und ist mit seiner Länge tatsächlich der Längste in Schweden.

Unterwegs fanden wir Neptuni Åkrar, einen Steinstrand.

Im Norden fauchte es bereits ganz ordentlich und ich war froh, mein Teddyfell über dem T- Shirt anzuhaben….Mathias lachte mich natürlich aus!

Natürlich wurde wieder ein Mount Matti gebaut, der leider den Strapazen nicht standhielt und in sich zusammenfiel….schieben wir es auf den Wind, nicht auf den Architekten!

Weiter ging es zum Naturum Trollskogen….der Trollwald! Mein Mann verzog schon wieder das Gesicht, er mag keine Trolle….wir wissen!

Der Wald ist wirklich verwunschen, Schiffswracks von 1926 und eine fast 100jährige Eiche gilt es zu bewundern, Außerdem wachsen die vom windgeplagten Kiefern zum Teil krumm und schief, kennt man auch aus Polen….und deshalb Trollwald.

Was kein Reiseführer schreibt, 4,5 km sind es vom Parkplatz bis zu den Eichen im Trollstigen….wir verzichteten, auf einen neun Kilometer Rundkurs waren wir nicht eingerichtet. Wir entschieden uns für eine kleine Runde und sahen gefühlt dennoch Alles, auch komisch gewachsene Trolleichen.

Die Sweks, Dreimaster, gesunken 1926, keine menschlichen Verluste, konnten Alle gerettet werden:

Kiefern im Sturm:

Zu. Schluss die Trolleken, die Trolleiche:

Zu guter Letzt wollten wir im Norden der Insel nach Böda Sand, dem schönsten Strand der Insel und ehrlich, nicht zu verachten! Der Hund war happy und tobte sich so richtig aus. Leider pfiff der Wind, der angekündigte Regen kam näher.

Den Norden der Insel erklärten wir für erledigt, wir fuhren wieder zurück in den Mittelteil und machten einen Essensabstecher nach Borgholm, der Hauptstadt der Insel. Borgholm war an diesem Nachmittag mehr als verschlafen, hübsch anzusehen mit einigen geöffneten Restaurants.

Hervorzuheben ist die Kirche, die erfrischend anders aussah als die restlichen Gotteshäuser in Schweden.

Bei Sören kehrten wir ein und freute. uns über Spareribs für 17,00€!

Mathias wollte immer einen System Bolaget von innen kennenlernen. Wer sich fragt was das ist, bekommt die Antwort: Spirituosenladen mit allen Arten von Suff. In den gängigen Supermärkten bekommt man nur Leichtbier und ansonsten nichts…

Lustiges Zeug was sie hier so haben!

Albatrosskacke, Möwenschiss oder andere Vogelausscheidungen oder was?

Bier der Geschmackssorte Elch?

Geschreddertes Windmühlenholz, quasi Süßholz….

Hoffen wir mal, dass hier keine Katze geschlachtet wurde, miez!

System Bolaget ist direkt Sightseeingprogramm, wie wir begeistert feststellen durften. Mit einem ausgiebigen Shoppingerlebnis im örtlichen ICA beendeten wir den langen, langen Sightseeingtag..

Pünktlich um 18:00 Uhr setzte dauerhafter Starkregen mit Sturm ein.

Abends holten wir den Waschlappen hervor, duschen wie bei Omi…ins Waschhaus kam Niemand mehr an diesem Tag, Das Dreckswetter vom Festland hatte uns schlussendlich doch erreicht.

Schweden 2024,VIII: Vimmerby, Katthult, Bullerbyn und Västervik

Alle Mitreisenden, bitte anschnallen und tief durchatmen….es wird kitschig, süßlich, romantisch und voller Kindheitserinnerungen….so übertrieben hübsch, dass man es kaum wahrhaben will!

Als erwachsenes Wesen fragt man sich im Vorfeld einer Schwedenreise, ob Astrid Lindgren ein Thema werden soll oder nicht….auch ich fragte mich und war mir uneins. Schnell wußte ich, dass Astrid Lindgrens Värld ein Spaßpark für kleine Erwachsene unter 15 ist und strich diesen von meiner Bucket List. Vimmerby Näs, das Elternhaus der Schriftstellerin??? Hmm…ein Museum…60& Eintritt, hoppala! Da wir die ZDF Reportage über Astrid Londgren gesehen hatten, strichen wir auch dieses von der To Do Liste, kein Limonadenbaum für uns.

Es blieben am Ende Vimmerby, Katthult und Bullerbyn übrig und das reichte dem Kind Ü18 in uns dann auch vollkommen aus!

Vimmerby liegt rund 60 km von Västervik entfernt, Zeit genug, den ersten Hochnebel der Reise verziehen zu lassen. Einer der nun wirklich letzten warmen Tage erwarte uns.

In Vimmerby fanden wir sofort einen Parkplatz, keine 200m vom Stora Torget, dem Marktplatz entfernt.

Dort gehts schon Bullerbümäßig zu….

… und an die große Astrid Lindren wird gedacht.

Kurzbiografie: Astrid Anna Emilia Ericsson (Lindgren) wurde 1907 in Vimmerby/Näs geboren, und hatte eine glückliche Kindheit. Mit 18 wurde sie schwanger und aufgrund der familiären „ Schande“ verließ sie die Stadt, brachte ihren Sohn Lasse zur Welt, der in Kopenhagen bei Pflegeeltern drei Jahre verbrachte. Erst mit der Eheschließung zw. Astrid und Sture Lindgren wurde das Kind nach Stockholm nachgeholt, Tochter Karin wurde in den 30er Jahren geboren und während des Kriegswinters 1941 erfand die Tochter, die mit Lungenentzündung im Bett lag, die Figur Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump…auf deutsch Pipilotta Vikutalia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf. Mutter Lindgren unterhielt das Kind mit den von ihr ausgedachten Geschichten, schrieb diese dann auf, als sie selbst mit einem verstauchten Fuss das Bett hüten musste und schenkte Karin das erste Manuskript zu Weihnachten…..der Rest ist Geschichte, 165 Mio verkaufte Exemplare, 107 Sprachen…wobei der deutsche und schwedischte Markt den größten Pippihype auslöste. Deutschland in der Nachkriegszeit hatte förmlich auf dieses Buch gewartet. Ein Kind, welches nicht in Schubladen zu stecken war, sich nicht an Regeln hielt und dann auch noch ein Mädchen…die Postnazipädagogen waren „ not amused“ und politische Debatten zu Pippi Langstrumpf waren Anfang der 50er Jahre normal, für uns heute kaum vorstellbar. Pippi wurde politisch, die deutsche Linke bediente sich Efraims Tochter, nicht selten wurde Pippilotta mit Ché Guevara auf eine Stufe gestellt, ebenfalls unvorstellbar im Jahr 2024.

Aber auch Astrid war Zeit ihres Lebens politisch, setzte sich für Kinderrechte, Tierrechte und Menschenrechte ein und eckte auch im deutschen Bundestag an, als sie bei einer Preisverleihung im schönsten deutsch den Herren mitteilte: „Ein Mensch wird als Kind geprägt und trägt seine Kindheit in sein Erwachsenenleben. Dies gilt auch für
Politiker und an deren Handeln erkennt man, ob sie eine glückliche Kindheit hatten“…..warum fallen mir da jetzt Namen von Putin, Trump, Erdowahn usw ein????

94 Jahre wurde Astrid Lindgren alt und verstarb am Ende an einer banalen Virusinfektion. Inger Nilsson, die Pippi aus den Filmen, hielt eine der Trauerreden.

Das nachfolgende Foto stammt aus Wikipedia:

Nachdem wir die grande dame der Kinderliteratur gewürdigt hatten, machten wir eine kurze Runde durch Vimmerby, der Heimatstadt der Schriftstellerin. Wir taten uns schwer mit der Beschreibung von „visit Vimmerby“ die auf die erste Arbeitsstelle von Astrid oder auch den berühmten Bonbonladen mit den 18 Pfund Bonbons aus „Pippi auf der Walz“ verwiesen.

Da uns der Abstecher zum Limonadenbaum auf dem Anwesen der Eltern zu teuer war, hier ein Screenshot der offiziellen Seite von Småland:

Die letzte Würde erhielt die Autorin auf dem Friedhof von Vimmerby. Obwohl sie die meiste Zeit in Stockholm gelebt hatte, wurde sie dennoch im Grab der Eltern und Geschwister beigesetzt. Festzuhalten bleibt, dass noch eine zweite Astrid Lindgren auf dem Friedhof liegt, wie wir bei unserer Suche feststellen mussten.

Wir fuhren weiter zum Katthulthof, wer Michel kennt, kennt den Hof! Michel der in Schweden Emil ist, aus Lönneberga….Lönneberga liegt ebenfalls in Småland, hat aber mit dem Katthulthof wenig zu tun…..mindestens 30min mit dem Auto. Gute Wurst kommt aber aus Lönneberga, wie wir bereits beim Frühstück feststellen konnten.

Vorher bekam Emily an der Mühle am rauschenden Bach ihr Mittag, wir bewunderten die pittoreske Landschaft, Småland wie aus einem Märchen….achja, wir sind ja bei der Märchenerzählerin.

Also Katthult, noch original wie im Film…..musste auch mein Mann am Abend lobend feststellen, als wir uns durch den Film von 1971/72 zappten….der kleine freche Michel, der arme, geplagte Papa.

Quelle: Wikipedia

Dieser Hof wurde für den Dreh ausgesucht, weil die Ähnlichkeit zum beschriebenen Hof am Größten war.

Und dann wollte Mathias doch nach Bullerbü/ Bullerbyn und eigentlich Sevedsdorp…..ja, wenn man nun schon mal hier ist.

Der Weg war nicht ganz so einfach aber viele Abzweige führen dann doch dorthin.

Nicht ganz unwichtig zum puppigen Nest, Astrid Lindgrens Papa wuchs auf dem Mittelhof von Bullerbyn auf, hier verbachte sie ihre Ferien bei den Großeltern und Sevetsdorp wurde dann Grundlage für die „Kinder aus Bullerbü“.

Und ehrlich, dann hatten wir vom supersüßlichen Schwedenidyll genug und fuhren zurück nach Västervik.

Die Sonne gab Alles, Mathias verschwand ins Kayak, Emily und ich starteten einen Ausflug über die sogenannte Ferieninsel, Schäreneiland am CP, die wir auch am ersten Tag bereits besucht hatten.

Unseren Abend verbrachten wir in Västervik. Wir hatten unseren Wohnwagen bereits reisefertig gepackt und wollten ein schnelles Abendessen. In einer Burgerbude wurden wir fündig und zogen danach noch ein wenig durch den Ort.

In Schweden machen viele Supermärkte erst um 23:00 Uhr dicht, ein gefundenes Fressen um nach unserem Abendessen und Bummel bei ICA Maxi zu eskalieren. Vorrat für Öland, überlebenswichtige Mitbringsel für Tyskland….unsere Zeit geht leider langsam zu Ende.

Und zum Ende noch nen Tip an Alle: „ Sei Pippi, nicht Annika!“

Schweden 2024, VII: Västervik

Nun also Småland, eng verbunden mit der großartigen Astrid Lindren!

Wir verließen Gränna gegen 10:00, machten uns gemütlich auf die 178km nach Västervik und damit wieder an die Baltische See, aka Ostsee.

Das Wetter war fürs Inland weiterhin bei fast heißen 27 Grad, für die Küste wurden merklich kühlere Temperaturen aufgerufen, 21 Grad waren es am Ende.

Nach rd. 20 km wurde unsere Fahrt hakelig, da enge Landstraße und viel Gegenverkehr. Auf dem Weg zur Küste kamen wir in einen Stau ( STAU) aufgrund einer Straßensperrung, wer hätte das gedacht….und dann, nach fast drei Stunden Fahrt kam ein Abzweig nach Lönneberga…ach ja, der Michel/ hier Emil….Katthult…der Katthult Hof ebenfalls der Emil aus Lönneberga. Filmbyn…Ronjas Räubertochter wurde hier gedreht und natürlich Vimmerby, die Geburtststadt von Astrid! Doch mehr zu der großartigen Schriftstellerin kommt in den nächsten Tagen.

Kommen wir nun zu Västervik. Die Stadt wollten wir uns für den nächsten Tag aufheben, das Resort überforderte uns schon fast…fast…und wollten….es kommt meistens anders, gut so!

Einchecken per App, ok…aber per Navigation zum Stellplatz?! Ja, Västervik ist nicht nur das älteste Resort Schwedens, sondern auch das Größte. Zum Stellplatz gehören Inseln, Brücken, Häfen, Buchten usw….wir haben es nicht geschafft, wenigstens einen Teil kennzulernen.

Mein lieber Mann war gleich mal richtig gnatschig….Wald, liegt ihm nicht! Und Västervik hat viel Wald und Mücken und die mag er noch viel weniger. Egal, mit einiger Mühe rückten wir Bianca zurecht, schade….ein Schattenplatz! ALLE jetzt kommenden Bilder sind übrigens Resortfotos, unglaublich aber wahr:

Zum Mittag kamen die gehorteten Reste zum Einsatz und dann erkundeten wir ca. 30% des Campingplatzes….und zum ersten Mal kam das Gefühl von Herbst auf.

Was man auf diesen Bildern, wohlbemerkt- grandiose Natur- nicht sieht…schwimmen, igitt….überall Seegras, wirklich überall schwimmt dieses glibberige, verwesene, stinkende Gras. Nur am Skagen war es etwas besser, ansonsten hat die Ostsee wirklich ein Problem. Für Emily eine Planschestelle zu finden, fast unmöglich.

Der späte Nachmittag galt der hellen Wäsche, diesmal umsonst, die CP Gebühren waren aber eh schon sehr hoch.

Gegen 18:30 Uhr kamen wir auf die verwerfliche Idee, eines der Restaurants auf dem CP auszuprobieren- ungelogen 1,3 km Fussweg um vor verschlossener Tür zu stehen, Internetseite könnte ein Update gebrauchen. Also ging es wieder zurück, der Shortcut lag bei 600m, ein Riesending unser Campingplatz….ohne geöffnete Infrastruktur, es gibt ungelogen nichts mehr, was geöffnet hat, trotz relativ guter Belegung…auch eine neue Erfahrung für uns.

Schöne Momentaufnahmen auf dem Rückweg versüßten das Hungerfühl. Wir trafen auch auf einen Wurf niegelnagelneuer Schnauzer Welpen, hach waren die herzig. Stehen die Schweden drauf, absoluter Modehund im hohen Norden.

Unsere hungrigen Mägen trieben uns in die Innenstadt, rd. 4,5 km vom CP entfernt. Die Parkplatzsuche war einfach und schon standen wir in einer schwedischen Ferienmetropole, hej…..es waren sogar Restaurants geöffnet.

Die Bilder mit Tageslicht sind vor dem Thai Curry, die Nachtfotos danach entstanden…mehr Västervik gabs dann am 06.09.24.

Nach dem Kurzsightseeing kehrten wir noch in einen Maxi Coop ein, der bis 23:00Uhr geöffnet hatte.Nächtliche Einkäufe liebe ich….komisch was andere Länder so hinbekommen.

Auf unserem Campingplatz war es dunkel wie im Bärenarsch…Niemand war mehr draußen, außer die Blutsauger, die wir ebenfalls nicht mit in den WoWa nahmen.

Mit „Pippi auf der Walz“ ließen wir unseren Tag an der Ostküste ausklingen.

Auch der 06.09.24 war warm und trocken, das www vermeldete Hitzerekorde für Schweden und Nordwegen…der Klimaleugner mag das gut finden :0(! ! Immerhin können wir sagen, das wir dabei waren, so traurig es ist.

Aber nun wollen wir nicht jammern, tolles Wetter, wenn auch beängstigend freut den Spättouri im Herbst.

Wir fuhren nach echter Trödelei in den Trollwald, dem schwedischen Trollstigen und liefen den Rundweg, der nur 700 m lang, aber steil war.
Anbei ein paar besonders hübsche Exemplare,für die Mathias aber auch nichts übrig hatte….er mag keine Trolle!

Nach den Trollen war vor Västervik. Wir fuhren in die Stadt und waren mindestens genau so begeistert wie gestern Abend in der Dämmerung.

Das größte Highlight steht in der Bo..gatan! Kleine, pittoresk gedrungene Bootshäuser, hübsch restauriert.

Aber auch der Rest von Gamla Västervik erinnerte an Pippi und ihre Abenteuer, sehr, sehr niedlich!

Am Hafen bewunderten wir Slottholmen, Hotel und Restaurant von Abba Björn.

Wir drehten eine kurze Runde, die der am vorherigen Abend ähnelte und dann war Fika angesagt.

Auf dem Campingplatz relaxten wir ein wenig und gingen dann ins Wasser…Kayak nochmal aus dem Schlaf geholt.

Emily war das Ganze wieder nicht geheuer, viel WauWau, ein wenig baden und dann standen wir beiden Mädels wieder an Land. Aber ein hübscher Anblick der Schären…

Wir schmissen am frühen Abend den Grill an und verspeisten die letzten Bratwürste aus Deutschland und grandioses Kotelett aus schwedischen Landen.

Am Abend widmeten wir uns Astrid Lindgren, eine interessante Reportage bei ZDf History….Auftakt für Vimmerby.

Schweden 2025, VI: Vätternsee, Gränna, Rök, Alvastra, Vadstena, Borenshult/Götakanal

Das nieselige-pieselige Wetter vom 02.09.24 war Geschichte. Knatschblauer Himmel versüßte uns den Abschied nicht unbedingt, ungern verließen wir die Schären. Gegen 9:00 Uhr fuhren wir von Johannesvik ab, rd. 300 km Fahrt bis zu dem zweitgrößten See Schwedens, ziemlich genau in der Mitte Südschwedens, wartete auf uns.

Wir hatten uns für die Route über Trollhättan, Jönköping mit Umgehung Göteborg und Bua entschieden und genossen zwar volle Bundesstraßen, aber auch ein wenig Natur und Fahrt durch die Dörfer Östergotaländs.

Der Vätternsee ist tief (100m) und kalt, jetzt nach dem Sommer der warm und lang war, auch nur bei 13-14 Grad Wassertemperatur.

Er ist außerdem sehr lang (124km)  und max. 31 km breit und wer richtig lustig drauf ist, nimmt an der Vätternrundan teil. Immer im Juni, 300km um den See, alles an einem Stück…..ich kenne da Jemanden, der dieses rd. 15-20stündige Vergnügen mehrmals mitgemacht hat!

Nach Jönköping fuhren wir durch Husquarna….Husquarna, das kennt man doch! Nähmaschinen und anderes Zeugs, wer hat noch eine Zuhause?

Unser Ziel war Gränna, die Stadt der Polkagrisar! Niemand kennt den Namen, alle kennen das Zeug, wetten?

Jeder der gedacht hat, die niedlichen rot-weißen Zuckerstangen zu Weihnachten kommen aus den USA, hat falsch gedacht! Schwedische Einwanderer haben diese, für uns so amerikanische Tradition, ins ferne Amerika getragen. Und wo wird das Zuckerzeug hergestellt?Natürlich in einer der vielen Polkargrisar Zuckerküchen des Ortes. Sogar die Grundschule heißt Polkargrisar Förskola….man nenne mir eine Schule, die Werbung für Zucker macht?

Wir checkten zunächst auf unseren CP ein, diesmal komplett ohne Rezeption- alle krank, aha….Fachkräftemangel auch hier.

Unser Platz, direkt am See, war nicht nur großzügig sondern von der Lage her einmalig.

Die gesamte touristische Infrastruktur Grännas findet am Hafen statt, wir nutzten das geöffnete Restaurant gleich mal fürs Mittag, zwei Knäckebrotscheiben waren wohl doch nen bissel wenig gewesen.

Unsere gefüllte Scholle war grandios, wir genossen das schöne Wetter und zogen im Anschluss in die Polagrisarhauptstadt.

Puppiges Nest mit allerhand Verführungen und unglaublichen Prozenten, da muss man einfach zuschlagen.

Am Besten sollen die rot- weißen Stangen übrigens in Schlagsahne mit Schokoladenkuchen schmecken, weiß meine schwedensichere Quelle von der Westküste zu erzählen.

Nach ein bissel  Holzhäusersightseeing, gab es ordentlich Fika in einem sauhübschen Café, draußen auf Terasse, selbstverständlich.

Mathias sprang am frühen Abend in den Vättern und erfreute sich an den 14 Grad! Es war wohl erbärmlich kalt….

Unser Abendessen kam auch aus dem Eisschrank, Krabbenbrot was sonst.

Es war mild, die angekündigte Hitzewelle bescherte uns schon einen warmen Abend. Schweden erwartete am 04.09.24 Rekordwerte, letztmalig wurden 29 Grad in 1975 gemessen. Für Gränna waren immerhin 27 angesagt.

Wir liefen zum Hafen, standen vor der verschlossenen Räucherei, bewunderten die gute Restaurantauswahl und wunderten uns über die Mücken, die erstmalig in Scharen unterwegs waren. Der Sonnenuntergang wurde genossen und zufrieden mit dem Tag schlenderten wir wieder zu unserer Wohndose.

Gegen 22:00 Uhr  ging ein Sommersturm der besonderen Art los, der uns die gesamte Nacht nicht schlafen ließ…..Mathias war mehrmals draußen und rettete unser Inventar. Der Tisch lag über Nacht zusammengeklappt auf dem Boden.

Nach einer etwas durchwachten Nacht machten wir uns am 04.09.24 gegen 9:30 Uhr auf den Weg nach Norden. 

Wir besichtigten die Ruinen des Schlosses Brahehus, welches Per Brahe d. Jüngere um 1637 für seine Frau Christina baute. Baumaterialienengpass war verantwortlich, dass das Schloss erst 1650 fertig wurde, Christina aber bereits im gleichen Jahr verstarb. Nach dem Tod des Erbauers nutzte König Karl XI die Hütte für seine Gäste, 1718 brannte das Schloss ab und wurde nie wieder aufgebaut.

Einen schönen Ausblick auf den Vättern hatte man aber Allemale:

Historisch  und noch älter ging es weiter, der Runenstein von Rök „ Rökstenen“ erwartete uns. Dieser Runenstein ist mit 750 Zeichen der längste bekannte Text in Runenschrift und wurde um 800 n. Chr. gefertigt. Im Rahmen der Christianisierung 200 Jahre später in die Zehntscheune ( Ablaßscheune) des Ortes eingemauert und mit Abriss der alten Kirche in die Vorhalle der jetzigen Kirche eingebaut. Erst 1933 wurde der Runenstein wieder entnommen und steht heute nun vor dem Gotteshaus. Der Text ist mystisch und sollte besser bei Wikipedia nachgelesen werden: https://de.wikipedia.org/wiki/Runenstein_von_Rök

Munter gings weiter, wieder eine Ruine, diesmal ein Kloster, Alvastra…eine alte Zisterzienser Abtei.

Dort traf Emily auf Rudi und Fellwuschels kleine Welt war in Ordnung. Der Jack Russell Boy aus Sachsen war aber auch ein ganz Toller….

1143 wurde das Kloster Alvastra gegründet, 1527 im Zuge der Reformation aufgelöst.1342/ 43 beehrte die als Heilige verehrte Birgitta das Kloster, ihr Mann Ulf verstarb an den Folgen des Pilgerns nach Santiago de Compostela und liegt im Kloster begraben. Birgitte verblieb noch ein paar Jahre bei den Zisterziensern.

Die Dänen beschädigten 1567 das Gebäude schwer und es diente im Anschluss als Steinbruch für das Schloss in Vadstena, welches wir ( fast) im Anschluss besuchten.

Kirche von Rogslösa war nicht für uns bereit, sie war geschlossen….nix da mit sagenhaften Schnitzereien….da bleibt nur der schwedische Wikipediaeintrag: https://sv.wikipedia.org/wiki/Rogslösa_kyrka

Kommen wir nun zu Vadstena, nicht nur puppige Stadt, nein auch Kloster und vor Allem die Burg von Gustav Wasa ( nicht der Knäckebrotfabrikant) sollen Beachtung finden.Achja, das Rathaus ist das älteste in Sverige. Vadstena entstand in Zusammenhang mit der Gründung des Birgittinnenordens und erhielt 1400 von Königin Margaretha das Stadtrecht. Nach der Reformation wurde dieses 1595 geschlossen, gleichzeitig baute aber Gustav Wasa eine Reichsburg in Vadstena und bediente sich der Steine aus Alvastra. Bis heute wohnen nicht mehr als knapp 1600 Menschen in Vadstena.

Wir bewunderten die Wohnung von Gustav Wasa ( bescheiden), die Überreste des Klosters und gingen preisgünstig eine Mittagspizza essen….10,50€!

Bevor wir allerdings zur armseligen Hundehütte kommen, bestaunten wir den verlassenen Bahnhof von Vadstena.

Mit einer kurzen Altstadtrunde ließen wir Vadstena, Vadstena sein und zogen weiter nach Motala und einem Ausblick auf den Götakanal.

Borenshult war fahrtechnisch erreichbar und bereits 30 min. hinter Vadstena bewunderten wir die fünf Schleusentreppen, erbaut 1823-25. Mehr zum Kanal:

Sos siehts aus, wenn ein Schiff durchgeschleust wird:

Bei uns eher so:

Zurück nach einem ereignisreichen Tag sprangen wir in die Fischräucherei und holten uns Leckereien aus dem See für die nächsten Tage.

Den späten Nachmittag verbrachten wir auf dem Campingplatz, Mathias sprang wieder in den See und behauptete, dass die hochsommerlichen Temperaturen den See erwärmt hätten,aha!

Eigentlich wollten wir ein anderes Restaurant am Abend beehren, doch dieses war geschlossen….also dann doch wieder Scholle…für 43€ Gesamtpreis inkl. Getränke.

Auf uns wartete, nach diesem Abstecher ins Inland wieder die Ostsee, Småland und Öland als Insel …..das Sommerwetter bleibt noch ein wenig.