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Italien 2023, IV: Bussana Vecchia, San Remo, Cervo

Tag 3-6 kommen nun ziemlich geballt in einem Bericht, da uns auch in Ligurien das komische italienische Wetter des Jahres 2023 einholte.

Fangen wir aber mal mit Tag Drei an, der zwar erschreckende Nachrichten aus Emiglia Romagna mit sich brachte, für uns aber noch fast trocken verlief.

Wir planten Bussana Vecchia und San Remo, eigentlich noch Dolceacqua und sogar Menton in Frankreich ein.
Bussana Vecchia ist ein ehemaliges Geisternest, welches bei einem Erdbeben 1887 zerstört wurde. In den 60er Jahren des letzten Jh. von Künstlern zum Teil wiederbelebt wurde….zum Teil!

Wir stellten im Anschluss unseres Besuches fest, dass wir für ein Leben in Ruinen nicht gedacht sind.

Nach einem Latte und Cappu im ortsansässigen Künstlercafé fuhren wir ins einst modäne San Rema,Betonung liegt auf einst. Die Stadt verfügt über die gleichen Probleme wie alle Großatädte, die mondänen Jugendstilvillen sind zum Teil schön restauriert, manchmal aber auch ziemlich verfallen. Alfred Nobel wohnte am Corso Felice Cavalotti 116, Fotoquelle aus Sanremo.it

Wir wollten das Casino sehen und einen Blick auf die zentrale Einkaufsstraße und Strand werfen, Leider fing das Wetter an zu schwächeln, noch war es aber trocken.

Unser Tagesprogramm konnte man also machen, musste aber eigentlich nicht wirklich sein.

Wir suchten einen Conard Superstore auf und kauften für die nächsten Tage ausgiebig ein. Aufgrund der Wetterlage verzichteten wir auf weitere Sightseeinghighlights und fuhren zurück nach Cervo.

Dort wurde der Grill angeschmissen, die nächste Dorade verirrte sich auf den Grill. Die Fischis waren wieder grandios, niemals nie, bessere Doreaden gegessen,

Der nächste Tag verhieß viel Gutes, wir legten einen Tag Cervo ein. Bedeutete an Himmelfahrt…Sonne, Aperol, Markt und am Abend Muscheln und vor Allem viel Faulenzerei.

Zwei von Drei gingen sogar in den Pool, unter uns, mehr wie 15 Grad hatte das Ding nicht!

Der Brückentag nach Himmelfahrt begann trübsinnig. Nicht nur, dass unsere Emily krank ist ( Durchfall), wir mehrmals des nächtens im strömenden Regen draußen waren, NEIN….das Dreckwetter hat uns erreicht. Während Skandinavien und Deutschland schwitzen, waren es bei uns 18 Grad und Strippenregen.

Wir ließen es ruhig angehen, frühstückten ausgiebig und fuhren nach Imperia….wir wollten eine überdachte Mall und einen Supermarkt….wir bekamen einen chinesischen Rumpelladen und immerhin ein Conard.

Im Rumpelladen wurde ausgiebig eingekauft, vor Allem Dinge, die man eigentlich nicht benötigt.

Das Conard wurde ausgiebig unter die Lupe genommen, Muscheln und Dorade satt, die nächsten Tage sind gerettet.

Zurück in Cervo schien urplötzlich die Sonne und wir waren schlagartig ausgesöhnt. Darauf gabs ein Aperölchen und am Abend Spaghetti mit Pesto.

Die Hunde freuten sich,wieder am Strand zu sein.

Auch der 20.05.23 zeigte sich komplett verregnet, so langsam wird man doch ein wenig missmutig.

Unser Highlight, nach einer zweiten unruhigen Nacht (Emily quält sich immer noch), ein ausgiebiges Frühstück, ein guter Cappucchino im platzeigenen Imbiss, gammeln im WoWa….

Der nachmittägliche Spaziergang brachte den Hunden die Erkenntnis, dass es Tiercn bt,, die so aussehen wie sie und doch keine Wauzis sind…..Wildschweini lässt grüssen.

Auch der Blick vom Hafen lässt keine Wünsche offen, die Klassenkasse ließ den Kauf eines solchen Bootchens in diesem Urlaub aber nicht mehr zu.

Am Abend hatte sich das Wetter wenigstens so weit beruhigt, dass ein relaxtes Grillen möglich war.

Wir lechzen nach Sonne….

Italien 2022, VIII: Beach, Bolgheri und viel Nass von oben

Der 29.09.2022 ist super schnell erzählt! Unsere Morgenroutine ist um eine Aufgabe reicher geworden, wir kämpfen gegen Wespen und Fliegen im großen Stil. Nichts ist wespensicher, was abends und nachts die Mücken sind, sind tagsüber die Wespen…..Gott sei Dank, die Biester sind nicht ultra aggressiv.

Wir verbrachten wieder rund drei Stunden am Strand, leider zieht Wind auf, der eine Wetteränderung ankündigt. Ich zog mir nicht mal mehr die Klamotten vom Leib, selbst Emily wollte nicht so richtig planschen und auch meine große Wasserratte buddelte lieber Löcher am Strand, die Strandbar wurde gerade abgebaut, die Saison ist wohl echt zu Ende.

Gegen 15:00 Uhr fuhren wir zu Conad, kauften Cozze ( Muscheln) Doraden und Lachsfilets sowie ein paar Scampis. Wir wollten am Abend Fisch und davon möglichst viel.

Den Nachmittag vertrödelten wir auf den CP,gegen 18:00 Uhr kochte ich die Muschelsosse und putzte die total dreckigen Miesmuscheln…..so dreckig habe ich die Dinger noch nie gesehen!

Am Ende sah unser Fresschen so aus:

Emily brachte noch eine kleine Showeinlage, an der natürlich wir schuld waren. Wir lassen Sie hier auf dem CP gerne ohne Leine über unser Haciendagrundstück laufen, Aufgrund der großzügig bemessenen Fläche und Nachbarn die weit weg sind, ist das hier möglich. Sie entfernt sich auch nicht großartig vom Wohnwagen weg, spielt meistens nur mit ihren Bällen auf der Wiese. Leider hatte Mathias sie nicht im Blick und ich war auf dem Weg zur Dusche, bis ich das Halsband klimpern und ein vertrautes Quaken hörte! Da stand die kleine weiße Schneeflocke mitten im Waschaus und suchte mich verzweifelt. Ich hatte keine andere Möglichkeit, als Sie erstmal ins Bad zu zerren. Konnte das kleine Ding ja nicht splitterfasernackt wieder zum WoWa bringen! Mathias suchte sich dumm und dämlich und nach einer mehr als schnellen Dusche ( Emily ärgerte sich über sich selbst, dem ungeliebten Wasser mehr als nah zu sein ) konnte ich die Familie wieder zusammenführen.Meinem Mann war zwischendurch der Arsch auf Grundeis gegangen, da sie auch auf die Hundepfeife nicht reagierte, die sie aufgrund des laufenden Wassers nicht hören konnte. Am Ende war alles wieder gut, Mensch und Tier wieder glûcklich vereint.

Wir hörten an diesem Abend lange Musik, versuchten noch an Karten von Wanda zu kommen ( erfolglos) und machten erst gegen 0:00 Uhr das Licht aus.

Der 24.09.22 läutete die Wetterwende ein. Morgens versüßte uns noch ein netter Sonnenaufgang den Morgen, aufgrund der höheren Luftfeuchtigkeit empfanden wir die 22 Grad auch wärmer als in den Tagen zuvor. Da wir kein Brot bestellt hatten, fuhr Mathias in den Supermarkt und kaufte noch ein bissel Kleinkram ein, ich bereitete das Fresschen vor.

Gegen 11:00 Uhr entschieden wir uns die berühmte Straße von Castagneto Carducci nach Bolgheri zu fahren, berühmt aufgrund der Zypressen und den vielen Weingütern “ Strada del Vino“ mal wieder….dieses Mal geht es um den Bolgheri.doc…ein edles Tröpfchen.

Zunächst aber widmete ich mich unseren Pinien vor der Haustür.

Auf der Hintour verzichteten wir auf ordentliche Fotos, dennoch bereits viel OOOOH…als wir die Zypressenstraße fuhren, bildschön…und der Knips aus dem Wagen..

In Bolgheri waren wir a. über die vielen Parkplätze und b. über den Touristrom und c. über den hübschen Ort angenehm überrascht..

Eigene Burganlage, viele Enoteken, ein nettes Treiben ohne übertouristisch zu sein.

Burganlage

Geschichte: Bolgheri gehört offiziell zu Castagneto Carducci und wurde 1075 erstmals geschichtlich erwähnt. Der Name leitet sich von den Bulgaren ab, hier hier zusammen mit Langobarden stationiert waren. Während des Mittelalters wurde Bolgheri oft zerstört und noch öfter wieder aufgebaut. Danach hielt sich die Bevölkerungszahl bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts bei ca. 100 Einwohnern. Aufgrund von Maßnahmen wie das Anlegen von Drainagen wurde der Ort im 19. Jahrhundert wieder attraktiv, so dass sich bis 1835 die Bevölkerungsanzahl versechsfachte (635 Einwohner). Darunter zählte auch die Familie des Poeten Giosuè Craducci, die hier mit ihm ab 1838 wohnte. Eine weitere Renaissance erlebte der Ort in den 1970er Jahren, als der Ort als Weinbaugebiet durch das Magazin Decanter ausgezeichnet wurde,, Quelle: Wikipedia.

Kirche und Wehrmauer

Einmal durch den Ort gebummelt, stand unser Entschluss fest,ein Vino muss auf den Tisch und dazu noch so 1-2 kleine toskanischen Leckereien. Wir suchten uns eine der tollen Enoteken direkt am Martplatz und genossen italienisches Ambiente pur. An einem Samstag waren keine Schweizer oder Deutsche in Bolgheri, nein… die Italiener ließen es sich gutgehen, so einen Tag vor der Wahl. Alles saß schon in Steppjacke und aktueller Wintermode herum, wir in Shorts und Kleidchen.

Unse Ort der Begierde
lecker war es….

Der Wunsch nach einer Flasche Vino direkt aus Bolgheri ließen wir unerfüllt, da wir zu wenig Ahnung von dem edlen Gesöff hatten, sehr wohl uns die Preise des Bolgheri.Doc abschreckten.

Bolgheri hat auch eine eigene Wasserquelle und Waschhaus aus alten Zeiten:

Natürlich soll jetzt die berühmte Zypressenallee auch nicht zu kurz kommen….beeindruckend!

Weitere Impressionen der Strada del Vino

im Hintergrund Castagneto Carducci

Da wir in Bolgheri so unschlüssig begzüglich des Kaufs eines Weines gewesen sind, entschlossen wir uns direkt zu einem Weingut zu fahren, Plan war eine Verkostung und Kauf im besten Falle. Mathias hatte sich in den Namen Argentiera verliebt und so fuhren wir zur Tenuta Argentiera, die nur vier Kilometer vom Campingplatz entfernt liegt.

Herrliche Oliven und Pinienhaine säumen das schlichte Anwesen:

Die Tenuta selbst war von außen schlicht, von innen edel und der preiswerteste Vino kam 84€ pro Flasche, nicht Kiste….wir machten einen Rûckzieher und einen polnischen Abgang.

Den Nachmittag verbrachten wir mit dem Lauschen des Regens und der Gewitter, mal mehr, mal weniger…..wie soooo viel Nass von oben kommen kann, unglaublich.

Gott sei Dank hatte Mathias am Morgen großzügig eingekauft, es gab Tatar und Notsuppe aus Berlin, kein trockener Weg in ein Restaurant war nicht möglich.

Uganda 2020, VII: Lake Bunyonyi

Auch an unserem Abreisetag aus Rushaga frühstückten wir um 7:00 Uhr, weil wir weder dem Wetter noch den kurzen 48 Kilometern zum Lake Bunyonyi trauen konnten.

Mathias hatte ziemlichen Bammel vor den Straßen, insbesondere die ersten Kilometer raus aus dem Nationalpark. Durch den gebrochenen Damm kamen wir aber gut durch und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20-25 km/h fühlten wir uns relativ sicher auf den Lehmpisten….bis wir unserem Ziel, dem Lake Bunyonyi näher kamen.

Es gab wieder brenzlige Situationen im Lehmmodder und bei der Suche nach unserer Lodge ( der Name Hawks Eye lässt schon erahnen, wo sich das Schmuckstück befand) steckten wir im Schlamm fest. Gott sei Dank konnten wir uns selbst befreien und mir fiel in diesem Zusammenhang Patrick, der Guide aus Rushaga, ein. Er hatte die Toyota RAV4 sehr gelobt, der Antrieb sei besser als bei jedem Landrover/ Jeep. Selbst einen Hillux hatten wir schon im Schlamm verrecken sehen. Kurz nachdem wir uns aus dem Dreck befreit hatten, trafen wir auf zwei weitere Roadtrip Autos und mein subjektives Empfinden, dass sich Roadtripper immer in den gleichen Lodgen, Straßen treffen, wurde wieder bestätigt. Das eine Paar ( Niederländer) kannten wir bereits aus QENP, wir standen gemeinsam vor den Autos und bewunderten die schlafende Löwin und genossen die verregnete Bootstour.

Das andere Paar, ebenfalls Niederländer, standen mit ihrem RAV4 im Schlamm und wir schoben die Karre aus der ziemlich misslichen Lage.

Leider hatte uns mal wieder Google und die schlechte Ausschilderung in den Wahnsinn getrieben….vier Stunden für 48km, dass muss erstmal getoppt werden.

Ich hatte mich sehr über die Luxuszelte im Vorfeld gefreut und nun sollte es im Hawks Eye endlich soweit sein. Leider war ich jetzt nicht mehr wirklich erfreut, da die Wetterlage instabil, die Tagestemperaturen bei knapp 20 Grad lagen und nun ausgerechnet bei unserem Zelt der Weg zw. Bett und eigenem Bad nicht überdacht war. Dafür hatten wir das Hawk Zelt, mit dem Wahnsinnsblick auf den See bekommen.

Aber erstmal war alles egal, wir genossen die Aussicht vom Bett aus, öffneten beide Zeltseiten und vergammelten den Tag auf der Terasse in der Sonne und im Bett. Ich schrieb mich durch Blog und Tagebuch, sortierte meine Klamotten und versuchte die größeren Blessuren vom Vortag auszukurieren.Meine Hände waren mit Dornenrisse übersät, da ich nicht immer die Handschuhe anhatte. Außerdem plagte mich ein gepflegter Muskelkater…..

Pünktlich zum Abendessen fing es an zu schütten, wieder die Fassung „Wasser marsch!“. Wir warteten neunzig Minuten auf das schlechteste Essen des gesamten Urlaubs ( Lamb Chops, total versalzen), borgten uns einen Regenschirm und kamen dennoch total nass am Zelt an. 

Mit Fleecejacke und drei Decken ins Bett, insgeheim ärgerte ich mich über unsere Buchung. Ich liebe diese Luxuszelte sehr, aber rate Jedem von einer Buchung in Orte mit einer Höhenlage von rd 2000m ab.Immerhin hatten wir in Uganda immer eingezogende Bettdecken und da das Hawks Eye eine gute Lodge der Mittelklasse ist, waren die Zelte auch in einem einigermaßen guten Zustand.

Uns gruselte es allerdings vor dem nächtlichen Pipigang im Regen…..doch diese Sorge war unbegründet, da wir Beide durchschliefen. Der Toilettengang vor dem ins Bett gehen wurde mit Regenjacke und Regenhose gemeistert.

Am nächsten Morgen stellten wir Beide fest, dass wir hervorragend geschlafen hatten und sich das Wetter von seiner besten Seite zeigte.

Nach dem Frühstück ( das war voll in Ordnung) machten wir uns auf die Socken ins Dorf um den Markt zu bewundern und um ein wenig näher am See zu sein. Wir staunten über den Bootsverkehr auf dem See, die Waren waren sehr bodenständig. Das Dorf selbst strömt eine Art Westernstadtatmosphäre aus, es hab tatsächlich Banken in den Hozverschlägen.

Besonders schön war es am See, die Leute tätigten ihre Besorgungen mit dem Boot aus anderen Ecken der Gegend, es herrschte eine wuselige Betriebsamkeit, wir hatten wirklich viel, viel Spaß.

Nach zweimaliger Runde durch das Markttreiben schlenderten wir zum Birds Nest Resort, einem Hotel der Luxusklasse und vertrödelten dort die nächsten drei Stunden bei schönstem Sonnenschein und mit Blick auf dem See.

Wir entschlossen uns zu einem Lunch, ich hatte Avocado mit Flusskrebs aus dem See, sensationell. Mathias hatte Lust auf Pizza. Pünktlich nach dem Essen fing es mal wieder an zu regnen und der Weg zurück zu unserer Lodge war bereits wieder ein nasses Unterfangen.

Den gesamten Nachmittag regnete und gewitterte es. Langsam und allmählich macht uns das Wetter kirre, die Aussicht auf die nächsten Tage ist ebenfalls nicht besser. Erst mit unserem Abflug  pendelt sich das Wetter wieder auf sommerliche 28 Grad ein…schade das es uns so erwischt hat.

Auf unser Abendessen durften wir wieder 90 Minuten warten, der Hamburger war aber unspektakulär ok.

Ab 20:00 Uhr im Zelt gefroren und darauf gehofft, dass die Nacht ebenfalls so lauschig und gemütlich wie die erste Nacht werden würde.