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Frankreich 2024, Paris

Nachdem in 2023 Paris im späten Januar ein Erfolgserlebnis gewesen ist,wiederholte ich die Stadt der Liebe kurz nach Valentinstag 2024. Diesmal mit Karin, die es in der Vergangenheit nie geschafft hat, mit meinem Vater die Metropole an der Seine zu besuchen.

Wir flogen am späten Nachmittag des 15.02. ins merklich wärmere Paris, die RER brachte uns schnell und komfortabel zum Place de la Republique, wo wir in die 5 umstiegen und bis Richard Lenouir fuhren. Von dort waren es nur noch 300 m bis zum Ibis.Wir checkten zur besten Abendessenszeit ( auch für französische Verhältnisse) im neuen, alten Hotel ein und bekamen sogar ein schöneres Zimmer als 2023.

Bastille ist immer eine gute Wahl, insbesondere die Restaurantszene ist nicht so schlecht. Die Pariser waren bereits im Vorwochenendmodus, die Restraunts gut besucht, Viele saßen draußen, es waren um die 15 Grad. Wir trollten uns zu dem kleinen Thai, den ich noch aus dem letzten Jahr kannte.Mein Essen war super,Karins eher langweilig. Da wir aber wirklich kaputt waren, interessierte uns das Essen eigentlich kaum. Nach dem Curry drehten wir noch eine Runde durch Bastille und fielen dann in tiefsten Schlummer.

Der nächste Morgen begann wolkig, windig aber immer noch warm. Wir verzichteten aufs Frühstück im Ibis und liefen Richtung Place de la Bastille und gingen stilecht ins Café Paris für einen ersten Café au lait und dem 500kcal Croissant. Wir saßen natürlich draußen und freuten uns nen Kullerkeks, der Frühling war in Paris bereits in vollem Gange.

Auf dem Weg zum Hôtel de Ville warfen wir noch nen Blick nach Bastille und schlenderten durch die kleinen Seitenstraßen. Natürlich darf ein Foto von den unvermeidlich schönen Metroeingängen natürlich nicht fehlen.

Nach dem Frühstück liefen wir zum Places des Vosges und zum Hôtel de Sully.

Uns begeistern weiterhin die vielen Bistros, Lebensmittelläden und Blumengeschäfte.

Endlich warf ich auch mal einen Blick in Saint Paul.

Zum ersten Mal kam ich in den Genuss, eines der altesten Häuser von Paris zu bewundern, einfach mal von eingetretenen Pfaden ausbrechen, hilft immer!

Am Hôtel de Ville wappnet man sich schon für Olympia, wir sind gespannt…..die Preise werden vermutlich astronomisch steigen.

Wir schlenderten weiter, unser erste Ziel war natürlich Notre Dame und auch hier möchte ich auf meine Berichte zu Paris 2018 und 2023 verweisen. In erster Linie waren wir gespannt wie es mit dem Wiederaufbau voran geht, das Innere kann man nach wie vor nicht besuchen. Fünf Jahre ist es mittlerweile her, dass ich in Tabriz in der blauen Moschee stand und vom Brand gehört habe, weiterhin mehr als traurig.

Wir verweilten ein wenig auf der Tribüne vor der Kirche und überquerten dann wieder die Saine.

Unser Ziel? Quartier Latin, Odette und Shakespeare and Company.

Ein kräftiger Regen machte es möglich, wir lernten nicht die Odette, sondern das Odette von innen kennen und genossen gleichnamiges Gebäck, sündhaft lecker!

Eine Regenhusche und einen Cappuccino später machten wir uns wieder auf dem Weg. Ich hatte die Idee zu Hemmingways ehemaliger Wohnstätte zu laufen, hatte aber nur wenig Ortssinn und so liefen wir strikt nach Google…und fanden diesen tollen Platz ( Maubert) mit noch tolleren Läden…..

Bei der Auswahl an gutem Essen kann Deutschland doch echt einpacken….

Aufeinmal befanden wir uns im Dunstkreis des Pantheon und vor dem Wohnhaus von Ernest Hemmingway. Kurz erinnerten wir uns das das berühmte Zitat aus „Paris, ein Fest fürs Leben“

Wenn Du das Glück hattest, als junger Mensch in Paris zu leben, dann bleibt die Stadt bei Dir, einerlei wohin Du in Deinen Leben noch gehen wirst, denn Paris ist ein Fest fürs Leben.
Ernest Hemingway, Paris – Ein Fest fürs Leben

Schöner Wohnen….

Am Panthéon wurde bereits für eine große Veranstaltung Bühnen und Zelte aufgebaut, für uns blieb nur der kurze Blick.

Und wer es noch nicht wusste, folgende Persönlichkeiten liegen im Panthéon begraben:

In der Krypta befinden sich unter anderem die Gräber von Rousseau, Voltaire,Emile Zola, Jean Moulin, Louis Braille, René Cassin, Victor Schoelcher, Jean Monnet, Marie Curie, die als erste Frau in das Pantheon aufgenommen wurde, und in jüngerer Zeit Simone Veil oder Josephine Baker.

Wie der Zufall es wollte, landeten wir am Jardin du Luxembourg und machten ne kurze Biege über den berühmten Park, wo sich vor Allem im Sommer immer noch Au Pairs mit den anvertrauten Kiddies umhertreiben. Beeindruckend der Blick nach Montparnasse und dem markanten Hochhaus.

Die hier gezeigte Mini- Freiheitsstatur stammt vpn Karins Streifzügen durch die Stadt, da sass ich schon wieder brav an meinem Schreibtisch in Berlin.

In Saint Germain des Pres landeten wir in einer Dependance des Boca Mexa (s. Paris 2023) und erfreuten uns am nachmittäglichen Snack.

Passagen gibt es viele, diese war sehenswert:

Uns zog es Richtung Pont Neuf, wir hatten noch einen langen Tag und Marsch vor uns.

Die Pont Neuf ist weder die älteste noch die schönste Brücke von Paris, sicherlich die berühmteste…..wer kennt den Film „ die Liebenden von Pont Neuf“ nicht?
Wir schlenderten an der Seine entlang, genossen den Blick auf die Brûcke, Schiffe, bis hinüber zum Louvre.

Wir wollten den Eiffelturm mal von der Stadtseite erlaufen und erst im Anschluss zum Trocadero und die Sichtachse genießen.Der Marsch zog sich, Highlight sicherlich das Musée d‘Orsey…

Erwähnenswert der Invalidendom, in dessen Krypta Napoleon Bonaparte liegt.

Der Weg zog sich, wir wurden müder und am Ende dann doch ganz gut belohnt:

Es war bereits später Nachmittag als wir zum Trocadero schlenderten und an fast der gleichen Stelle wie 2023 nochmal nen Blick wagten.

Der Weg zum Louvre zog sich wie Kaugummi. Wir wollten die Pyramiden am Abend sehen, doch im Westen geht die Sonne später unter und ermattet legten wir noch eine Pause bis zum nahenden Sonnenuntergang ein.

Achja,Essen war da auch noch- Couscous beim nicht touristischen Marokkaner…lecker war es!

Todmüde fielen wir ins Bett, 21km standen auf der Uhr!

Am nächsten Morgen begrüßte uns strahlender Sonnenschein und mit guter Laune liefen wir über den Place de la Republique, Bataclan zum Markt unterhalb von Montmartre.Dort bestaunten wir die Auslagen und liefen im Anschluss hoch nach Sacre Coeur.

Nach Sacre Coer schloss sich der unvermeidliche Besuch des Place dû Tetre an, einer der schönsten und überlaufensten Plätze von Paris, Montmatre die Tourihölle!

Auf dem Weg zum Moulin Rouge genossen wir einen sensationellen Kaffee und mal wieder ein Gefühl von Frühling.

Am berühmten Cabarét hielt es uns nicht lange, wir schlenderten durch Pigalle und näherten und dem Einkaufstempel des Lafayette.

Nicht ein Kaufhaus, nein drei erwarten den Konsumenten und neben der sensationellen Kuppel ist eine Einkaufshöhle dem Foodisten in uns gewidmet, Man kann sich echt nicht sattsehen, dagegen ist der Berliner Abklatsch fast armselig.

Wir ließen den Nachmittag in einem schönen Straßencafé ausklingen, draußen natürlich und liefen einen Schlenker über das Centré Pompidou.

Am Abend erwartete uns das Chéz Paul, seit drei Besuchen meine Pariser Instituion was franzòsisches Essen angeht.

Karin erinnerte sich an Kindertagen und genoss das Kalbshirn, ich hielt es da eher klassich.

Wieder fielen wir todmüde ins Bett, wieder waren wir rd. 20km unterwegs gewesen.

Leider regnete sich der Sonntag ein, es reichte aber noch für einen ausgiebigen Besuch des Marktes in Bastille.

Nach einem kurzen Abstecher in eine eher unbekannte Gegend und dem Besuch der „Rue Cremieux“ mit ihren bunten Vorstadthäusern vertrödelten wir den Vormittag bei einem letzten gemeinsamen Frühstück in Bastille.

Gegen 11:00 machte ich mich auf den Weg zum Flughafen Charles de Gaulle, Karin schlenderte mit ihrem Rollköfferchen Richtung Pantheon und zu ihrem zweiten Pariser Zuhause für vier Nächte.

Ein schönes Wochenende ging zu Ende, Paris war wie immer eine Reise wert…..komme wieder!

Westeuropa 2024, III: Le Havre & Honfleur

Leichter Nieselregen begleitete uns den ganzen Tag, eigentlich typisch für die Normandie. Dafür war es mild, der Golfstrom gab Alles, 12 Grad sorgten für maximale Winterentspannung.

Nach einem schnellen Frühstück machten wir uns fertig für unseren Ausflug und waren erstaunt, wie Viele sich Paris oder auch den Mount Saint Michel antaten! Insgesamt gingen fünf Reisebusse nach Paris…

Schön der Blick auf den Pott in der Morgendämmerung, bekanntermaßen geht im Westen die Sonne spät auf!

Der Bus fuhr pünktlich ab, dieses Mal ging es per Bus über die Pont de Normandie und keine 30 Minuten später wurden wir am Busbahnhof der kleinen Stadt Honfleur abgesetzt und erlebten die erste Enttäuschung…..die Fischhalle macht Urlaub! Nichts mit grandioser Fischsuppe zu Mittag!

Wir schlichen um den alten Hafen im Regen, die Restaurants und Geschäfte natürlich Alle noch geschlossen, es war gefühlt noch nicht mal richtig hell.

Natürlich bewunderten wir Saint Catherine und die beeindruckende Weihnachtskrippe. Großartiges Bummeln entfiel, beim Platzhirschen gab es einen Kaffee und Croissant und einen erneuten Bummel um den Hafen. Es hatte sich etwas aufgehellt, Honfleur kam jetzt erst richtig zur Geltung.

Das City Casino gab einkaufstechnisch nichts wieder- drei Stunden können lang sein.

Pünktlich kehrten wir nach Le Havre zurück und schlenderten um die Mittagszeit in die Innenstadt. Kurzer Blick auf das Containerdenkmal und die Bauten von Le Corbusier.

Wir liefen zum City Carrefour und sammelten französische Uber Erfahrungen. Abdelsalam verdiente schnelle 11€, wir schonten die Füße.

Die Saint Josephs Kathedrale beeindruckend wie immer,eine Beerdigung begann und wir verzogen uns nach rd. zehn Minuten schon wieder.

Auch unser zweiter Fahrer verdiente sich schnelle 12€, die meine Mama ins Schwitzen brachten, das Portemonnaie war weg….Gott sei Dank, die Kohle lag im Safe.

Daraufhin gab es zunächst lauwarme Currywurst, später nen Cocktail und abends ein wiederum bemerkenswertes Menü im Oceans.

Anbei unsere Errungenschaften des heutigen Tages, dem Mann wirds gefallen!

Abends zogen wir hurtig in die Heia, wir waren durch…die Nova schaukelte gen Zeebrugge.

Wer gerne mehr zu Honfleur und Umgebung sehen möchte, der schaut bitte hier: https://allcontinentsinonelife.com/?s=Honfleur

Wer sich doch mehr für Le Havre interessiert: https://allcontinentsinonelife.com/?s=Le+Havre

Frankreich 2023, X: Marseille II

Das unser One Million Dollar Blick fast ein Two Million Dollar Blick ist, merkten wir am nächsten Morgen. Die Sonne ging gegen 8:00 Uhr gerade auf und präsentierte sich so, direkt aus unserem Zimmerfenster!

Wir zogen bereits gegen 9:00 Uhr los und begannen unseren Marsch durch Marseille Richtung Mucem und Panierviertel.Wir bewunderten die Häuser des Wiederaufbaus aus den 50er Jahren. Die Nazis hatten groß angelegt den Marseiller Hafen bombardiert, weil sie Juden und Kollaborateure in den Vierteln vermuteten. Die Wohnungen wirken auch heute noch ziemlich modern, damals waren sie mehr als schick mit Parkett und Balkone.

Bis 2003 hatte Marseille den Ruf die gefährlichste Stadt Europas zu sein, die Kriminalstatistik sprach Bände. Das lag zum Einen an den Problemen der Einwanderung, viele Algerienfranzosen sind seit 1962 zugezogen, als auch dem industriellen Strukturwandel. Heute haben 90% der Bewohner nichtfranzösische Wurzeln. Der Drogenhandel ist nach wie vor ein zentrales Problem in der Stadt,

Heute hat Marseille rd. 870.000 Einwohner und mit der Ernennung zur Kulturhauptstadt Europas in 2013 wurde viel Geld in die Hand genommen, um die Stadt zu entkriminalisieren. Das alte Gefälle Nord/ Süd existiert aber leider weiter,auch wenn das Panierviertel gerade zum Szeneviertel avanciert. Massalia wurde übrigens bereits 650,v Chr. erwähnt, griechische Seefahrer trieben Handel

Berühmte Architekten hatten sich die alten Docks vorgenommen, die nach Londoner Vorbild zu Museen und Kulturstätten verwandelt wurden. Im Zentrum des touristischen Interesses liegt natürlich der Vieux Port ( alter Hafen) mit Fischmarkt un dden beiden Festungen. Uns war bereits im Vorfeld klar, dass wir der großen Stadt mit einem Tag nicht mehr gerecht werden würden, kleine weiße Fellnasen Museen und Co verhindern, zumal die Temperaturen mit rd. 27 Grad noch hochsommerlich waren.

Der Besuch der Kathedrale La Major blieb mir leider verwehrt, das Gotteshaus war noch nicht offen. Der maurische Baustil hat mich an die Mezquita in Cordoba erinnert.

Nach erfolglosem Kathedralsbesuch ließen wir uns ein wenig durchs Panierviertel treiben und bewunderten die vielen Graffitis und wall art.

Wir benötigten an diesem Morgen zwei Versuche an Frühstück zu kommen, im ersten Café war nur der Kaffee ansprechend….dafür genossen wir einen Blick aufs Rathaus und dem Diamantenhaus, einem Stadtpalast aus dem 15Jh.

Wer suchet der findet, in unserem Falle eine Marseiller Perle! Dieses Café wurde unser Lieblingscafé in den nächsten zwei Tagen und wir wieder zu Frühstückfans…. die Eclairs, sensationell gut!

Nach kurzem Boxenstop im Hotel genossen wir Vieux Port und den Fischmarkt.

Wir machten uns auf in die Bucht von Auffes und dem berühmten Restaurant Chez FonFon, Bouillabaisse für 65€….wir wollten dort nicht essen, die Bucht wollte ich sehen.

Bevor Edelrestaurant zum Staunen gab es noch das Orientdenkmal und den Blick aufs chateaux d‘If, wer kennt ihn nicht, den Graf von Monte Christo?

Zurück in der Marseiller Innenstadt kehrten wir auf die berühmte Fischsuppe ein, 65€ waren es zwar nicht pro Portion, ein preiswertes Vergnügen ist das ehemalige Resteessen aber auch nicht.

Gestärkt und ziemlich sonnenverbrannt zog es uns zur Börse, zum Denkmal von Alexander I, der vor der Börse ermordet wurde und zum Denkmal der Marselleaise….der Nationalhymne, die von diesem Haus, mit Beginn der Französischen Revolution zum ersten Mal gesungen wurde.

Unseren Spätnachmittag verbrachten wir platt auf unserem Zimmer, zum Sundowner erwarteten wir Petra und Ralf auf der One Million Dollar View Terasse und später gab es nicht nur Nachtfotos sondern auch einen Taco vom Berliner Döner Laden.

Bereits mit dem „ins Bett schlüpfen“ stand fest, Marseille wir kommen wieder.

Frankreich 2023,IX: Martigues, Niolon & Marseille I

Bei der Planung unserer Tour war die Idee, kurze 40km nach Marseille und dort zwei Nächte/ zwei Tage zu verbringen glänzend. Später kam die Überlegung, wo denn das Auto mit all unserem Hab & Gut bleiben soll, während wir durch die Stadt bummeln, und wir zogen die Stirn in Falten! Also nichts mit zwei Tagen in einer Stadt, deren Kriminalitätsrate höher als in Berlin – Neukölln dieser Tage ist und Kontrastprogramm bis zum offiziellen Einchecken um 15:30 Uhr.

Wir vertrödelten ein wenig unseren letzten Morgen in Saintes Maries und fuhren zuerst nach Arles um dort die van Gogh Brücke zu bewundern. Die Brücke von Langlois ( so hieß der Brückenwärter) erinnerte den Meister wohl an seine alte Heimat als er 1888 das berühmte Bild malte.Ich will allerdings nicht verschweigen, dass die Brücke bereits seit 1930 nicht mehr existiert, im zweiten Weltkrieg alle Holzbrücken zerstört wurden und nur die eine bei Fos sue mer überlebt hat. Diese wurde 1959 abgebaut und zu Ehren des Malers an dieser Stelle bei Arles aufgebaut.

Dennoch, wir bewunderten die Holzkonstruktion und fuhren dann weiter nach Martigues.

Martigues, das Venedig der Provence liegt auf einem schmalen Landstreifen zwischen dem  Golfe du Fos und dem Étang de Berre. Der Canal de Caronte, die Verbindung des Étang de Berre mit dem Mittelmeer, zerschneidet die Gemeinde in zwei Teile.

Wir suchten uns einen Parkplatz und kehrten erstmal zu unserem Frühstück/ Mittagessen ein. Das haben wir uns in diesem Urlaub angewöhnt, weg von den leeren Kohlenhydraten, hin zum Plats du jour. Das Les Terassess war eine sehr gute Wahl, das Meeresfrüchtegratin zum reinknien, die Moules Frites kamen in einer Waschschüssel und sind deshalb eine Erwähnung wert. Wer glaubt,dass Frankreich teuer ist….16,50€ ….da kann man nicht meckern, Wasser gibts gratis dazu.

Im Anschluss erbummelten wir ums das sehr sehenswerte L‘Isle, also die Insel im Canal de Caronte.

Wir hatten immer noch Unwillen zu früh nach Marseille zu fahren und entschieden uns für eine Calanquebucht vor der Stadt, Niolon. Die Kalksteinbuchten ziehen sich an der Küste entlang, tiefe Einschnitte die zum baden einladen, viele Dörfer mur zu Fuss erreichbar. Niolon gehört zu den leichter erreichbaren Buchten, auch wenn der Reiseführer schreibt, dass man das Auto vor dem Ort stehen lassen muss.Wir wollten das Auto mit unseren Habseligkeiten einfach nicht einen Kilometer von uns entfernt parken…..gut das es da diesen einen großen Parkplatz am Bahnhof gab….Bahnhof, ja….die Linie Marseille- Calanques verbindet die Buchten. Geht Auto nicht, dann doch wenigstens die Bahn!

Mit Blick auf die große Stadt gingen Zwei von Drei baden, Eins von Drei unterhielt sich mit einer sehr netten Französin aus Aix en Provence.

Wir trennten uns kurz vor 15:00 Uhr von der schönen Bucht und marschierten zu unserem Auto, welches aufeinmal hinter einer Schranke stand! An dieser war ein Schild und auch wenn mein französisch be…. ist, ich konnte es lesen „parken nur für Einwohner der Calanques“…..upps….!!!! Die dazugehörige Telefonnummer machte uns nicht glücklicher, unser französisch reicht für ein anständiges Gespräch nicht aus. Auch das beherzte Klingeln meines Mannes am nächsten Gartentor blieb ohne Erfolg, die Bauarbeiter der naheliegenden Baustelle konnten auch nicht helfen, ich hockte neben dem Auto….die Natur rief! Und dann spielte Mathias am Schloss und weil Franzosen eben Franzosen sind, war das Schloss auf! Uff-die Erleichterung purzelte in Betonklötzen.

Pünktlich zum Check In standen wir vor dem Hotel das einzige Hotel mit Dachterasse in Marseille, was nur ein glücklicher Buchungsumstand war, schlussendlich hatten die 100€ pro Nacht gelockt. Im Nachhinein möchte ich das Haus unbedingt weiterempfehlen. Die Zimmer sauber, 10€ für ein Frühstück ( was wir zwar nicht nutzten) und die Top Lage mit dem One Million Dollar Blick.

Wir also als Erstes hoch zu Dachterasse und auch wenn der Blick verhangen war, die Wetterlage Nebel uns morgens und abends in Atem hielt, der Blick war top auf den Vieux Port, dem alten Hafen!

Nach einer ausgiebigen Bewunderung des alten Hafens bei doofen Lichts machten wir uns auf den Weg, diesen auf Körperhöhe zu erkunden.

An der einen Ecke wurde die Rugby WM gefeiert, an der anderen Ecke feierten die Palästinenseranhänge den Doofsinn der Hamas, die Polizeisirenen klingen wie die deutschen und wir fühlten uns heimisch….analog Kotti, Höhe Hermannplatz.

An jeder Ecke gab es Döner, angeblich deutscher Machart!

Wir versackten erstmal in der englischen Ecke, einem zusammengewürfelten Haufen britischer und irischer Pubs, die sich alle mit Happy Hour zu übertrumpfen versuchten. Schätze, das liegt noch an alten Seemannstagen.

Da uns die Happy Hour so dermaßen in den Kopf stieg, musste an diesem Tag MC Donalds und tatsächlich ein Döner, nichtdeutscher Machart herhalten, lecker war er….allerdings zu mächtig, ich schaffte meinen nicht.

Die nächtliche Gassirunde fand ohne mich statt, Zeugnisse der hübsch anzusehenden Stadt wurden mir im Minutentakt zugesandt….zufrieden machten wir um 23:00 Uhr das Licht aus

Frankreich 2023, VIII: Les Saintes Maries de la Mer, Tag 3-4

Der dritte Tag begann ein wenig früher, da wir ein vollgepacktes Programm hatten, Wir wollten in den Park Ornithologique bei Pont de Gau und die Salins du Midi bei Aigues- Mortes besuchen. Also gings wieder ohne Frühstück auf die Piste und wir hätten eigentlich vorgewarnt sein sollen….Sonntag ist ein be….. Tag für eine Landpartie.

Richtung Aigues- Mortes war es noch relativ leer, wir durchquerten nach rd. 30 Minuten Fahrt den hübschen Ort und versprachen uns, auf der Rücktour zu halten. Die Salinen…tja, wirklich zu sehen nur im Rahmen einer Tour oder mit dem Auto für über 40€! Nö, nicht mit uns, dafür habe ich schon zu oft Salzabbau gesehen ( Slowenien, Bonaire, Mallorca) …also fuhren wir zunächst an der Hauptstraße am Geschehen vorbei, bekämpften das auch eher schlechte Tageslicht und bekamen dies:

Nachdem wir dem Souvenirshop einen Besuch abgestattet hatten, fuhren wir nach Aigues- Mortes, puppiges Nest, keine Parkplätze wegen Rummel und demzufolge kein Aigues- Mortes für uns. Ich sprang 2x aus dem Auto um ein paar Impressionen einzufangen, die Altstadt in den Festungsmauern bleibt uns in diesem Urlaub verborgen.

Wikipedia schreibt, dass die Stadt eine der am besten erhaltenen Festungstädte Frankreichs mit etwas über 8000 Einwohner ist und natürlich der Blick vom Festungsturm auf die Altstadt und Salinen super ist……naja, verschieben wir mal auf 2026, 2027, 2028…oder so !

Sieht vielversprechend aus? Ja, fanden wir auch….bzw. eher ich, die bessere Hälfte kurvte um mich einzusammeln….Parkplätze niente, dank sei dem Oktoberfest im Ort.

Aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit und dem Willen nach etwas Beißbaren cancelten wir den Park und nahmen auf dem Rückweg noch ein paar Camarque Pferdchen mit….nicht perfekt, weit weg aber immerhin.

Für mittags hatten wir uns eine Seafoodplatte in den Kopf gesetzt, die wir im Restaurant der Wahl zwar nicht bekamen, schlussendlich beim Platzhirschen von Saintes Maries landete. Am Ende unseres Aufenthaltes werden wir auf 3x essen in diesem Restaurant gucken, da es einfach gut war. Dazu gabs Sangria, das kommt mir spanisch vor….

Nachdem der Wauz den Vormittag nur im Auto verbracht hatte, war Strand angesagt und das satt….die Sonne gab Alles!

Abends gabs ein Wiedersehen mit Berlin- Petra und Ralf sind auch in Santes Maries angekommen. Eigentlich wären wir in Usbekistan gewesen.

Wir gingen essen, gemeinsam getrennt…für uns gabs Boulabaise im Restaurant der Wahl, gegenüber für die Zwei Pizza und Paella. Getrennt und doch zusammen, anschließend tranken wir Vin rouge auf unser Wiedersehen.

Der letzte Tag in Saintes Maries begann mit einer neuen Wetterlage- Nebel! Es hatte des nächtens geregnet und es war diesig, schwül und irgendwie komisch.

Wir entschieden trotzdem in den Park Ornithologique zu gehen und das war eine richtig gute Wahl. Die Vögel sind frei, es ist kein Zoo! Lediglich die Etangs sind mit Stegen versehen und die Tiere könen frei rein und raus…rein bedeutet lediglich ein lebenslanger Ring , das kennen wir ja :0)!

Anfänglich noch Nebel, zwischendurch grandioser Blick auf die Viechis, dann wieder Nebel. Geflashed kehrten wir wieder zu Emily zurück, die brav im Auto auf uns gewartet hat.

Wir waren begeistert, noch näher dran wäre Schoß gewesen, Schön auch zu sehen, wie die Vögel abhoben und sich „ vom Acker“ machen. Ein gute Idee, mit Stegen, die Etangs zugänglich zu machen.

Zufrieden kehrten wir zurück in die Stadt und stiegen der Kirche aufs Dach und in den Bauch.

Notre Dame de la mer ( das kommt mir spanisch vor) ist eine Wallfahrtskirche, die den Marienkult und die schware Sara huldigt Erbaut wurde die wahrlich Wehrhafte bereits im 12 Jahrhundert, während der Französischen Revolution aber stark beschädigt und erst im 19Jh. wieder restauriert. Im Inneren sind andere, uns fremde Elemente verbaut, immer wieder staunt man über Opferdevotionalien und Danksagungen.

Emily durfte mit aufs Dach, wir zahlten nur 4,00€ für diesen Spaß- auf jeden Fall empfehlenswert.

Am Nachmittag riss der Himmel auf und wir „badeten ab“. Vorher genossen wir als Frühstück Moules Cremé,ein wenig Abwechslung auf dem Speiseplan muss sein.

Der Rest unseres Aufenthaltes im Badeort ist schnell erzählt…duschen und mit Petra und Ralf treffen. Wir hatten Alle noch keinen Stiergulasch probiert und genau auf dieses Essen lief es am Abend hinaus.

Dazu gab es den einen oder anderen Vino und Ralf versuchte sich im Verlauf des Abends an Austern., wir schlürften mit.

Mit wehem Herzen sagen wir Saintes Maries adieu, hier kann man gelassen Urlaub machen.

Frankreich 2023, VII: Les Saintes Maries de la Mer, Tag 1-2

Willkommen in der Camarque, Les Saintes Maries de la Mer—— das kommt mir spanisch vor!

Paella an jeder Ecke, eine Stierkampfarena direkt am Strand, Flamencotöne am Abend, Sangria in der Nacht und ja, die Gypsy Kings kommen auch noch von hier!

Die heiligen Marien aus dem Meer sind mehr als nur ein südfranzösischer Badeort, den man im Hochsommer keinesfalls erleben möchte. Jetzt in der Nachsaison präsentiert sich Saintes Maries ( offizielle Kurzform) niedlich und lieblich mit Flamingos direkt an der Hauptstraße, bezahlbaren Restaurants en masse und Stränden soweit das Auge reicht. Die Camarque ist Europs größtes Schwemmland im Rhônedelta und Saintes Maries ist die Hauptstadt der Camarque. Die Namensgebung des Ortes ist eine Erwähnung wert:

Erwähnt wird Saintes-Maries erstmals bereits im 4. Jahrhundert als Sancta Maria de Ratis. Césaire von Arles vermachte diese Siedlung im Jahre 542 testamentarisch einem Kloster; danach wurde der Ort als Saintes Maries (oder Notre-Damede la Barque bezeichnet,

Im 14. Jahrhundert wurde die Kirche Notre Dame de la Mer zu einer Wehrkirche umgebaut, die noch heute steht, und der Name Notre-Dame-de-la-Mer gebräuchlich. 1448 entdeckte man (angebliche) Reliquien ( es wurden menschliche Überreste am Strand gefunden) der beiden Heiligen Maria Kleophae und Maria Salome, die in der Folgezeit zu einem speziellen „Marienkult“ führten, zu dem auch Gläubige von weiter her pilgerten. Während der Französischen Revolution wurde dieser Kult verboten und die Kirche teilweise zerstört (1873 restauriert).

1838 nahm die Stadt ihren heutigen Namen an, 1924 schaffte der Künstler Hermann Paul das Kreuz der Camarque in Saintes Maries.

Bis heute finden jährlich zwei Wallfahrten statt,  am 24. und 25. Mai – diese auch zu Ehren der Schwarzen Sara  als Schutzheilige der Gitans  (das sind hauptsächlich spanischstämmige Roma ) – sowie Ende Oktober jedes Jahres erneut zu Ehren der Marien Kleophae und Salome…und damit schließt sich der Kreis! Uns kommt hier alles spanisch vor, Emily wähnt sich im Badeparadies!

Unser Abflug aus Arles gestaltete sich PolePole, wir waren erst nach 10:00 Uhr auf der Spur und vergaßen, dass wir dem Turm von Frank Gehry und der Brücke von olle Vincent noch einen Besuch abstatten wollten. Sei des drum, die Brücke nehmen wir auf dem Weg n ach Marseille mit.

Die kurze Fahrt gestaltete sich noch kurzweiliger, als wir die ersten Stiere und Pferde der Camarque entdeckten, beide Spezies sind übrigens halbwild, d.h. werden jährlich zusammengetrieben, gebrandmarkt und wieder frei gelassen. Zumeist sieht man die robusten, weißen Pferde der Camarque aber nur auf Koppel, Ställe und im Rahmen der sehr beliebten Ausflüge.

Wir waren am frühen Mittag in Saintes Maries, stellten unsere Sachen am puppigen Boutiquehotel ab und erschlenderten uns Ort und Strand.

Erstmal überraschten uns Flamingos rechts neben der Hauptstraße! Saintes Maries nennt die größte Population in Europa an rosa Flamingos ihr eigen Eine kleinere Gruppe steht nahe des Kreisverkehrs, der in die Innenstadt führt. Achtung, ich habe nur max. 40mm zur Verfügung, aufs Teleobjektiv nach hartem inneren Ringen verzichtet.

Saintes Maries sieht aus, wie aus einem Guss….alles in weiß, was wiederum erahnen lässt, Spanien ist nicht weit (180km). Es gibt keine Bettenburgen, es dominieren Apartments, Minihotels und WoMo Stellplätze, welche eher für die Gitans als für den modernen Mobilisten eingerichtet wurden. Die Kirche ist wahrlich wehrhaft, riesig im Vergleich zum Rest und weithin überall sichtbar.

Wir erkämpften uns unser Mittagessen was gleichzeitig auch das Frühstück war.Drei Gänge, Fischsuppe, Stiersteak ( Saintes Maries ist die Stadt der Stiere) und eine Tarte zum Abschluss.

Gesättigt traten wir den Gang zum Strand an und Emily ging in ihrem Lieblingselement ( Wasser) auf.

Der Hundestrand liegt direkt am Ort, neben der Stierkampfarena….das kommt mir alles spanisch vor!

Übrigens werden beim französischen Stierkampf die Tierchen nicht getötet, leider verkaufen die Züchter aus der Provence die Stiere gerne nach Spanien :0).

Wir lagen noch ein Stündchen an unserem bildschönen Pool( ja, auch ich war im Wasser) und checkten gegen 15:30 Uhr ein.

Unser Abend ist schnell erzählt, wir liefen gegen 18:30 Uhr nochmals zum Strand, ließen Emily spielen und gingen Austern futtern.

Da Austern nicht satt machen, gabs für uns noch Fisch und einen schönen Sonnenuntergang an den Etangs.

Der nächste Tag war sonnig und lud zum Spaziergang am Strand und dem Marschland ein. 12km in einer Richtung bis zum Leuchtturm wurdem es zwar nicht, dennoch waren wir ordentlich dabei. Wir hüpften von Bucht zu Bucht, immer an der Wasserlinie entlang. Der Hund freute sich und wähnte sich im Paradies.

Irgendwann war mit Strandvorbei und wir liefen ins Schwemmland der Rhône, in das was die Camarque ausmacht….die Marsch und zu den Etangs. Morgens hatten wir bereits unsere Flamingofamilie in Saintes Maries bewundert, jetzt wollten wir mehr Federvieh und wurden nicht entfäuscht.

Bis zum Horizont und zu den rosa Vögelchen….

Selbst im Schwemmland der Camarque wurden wir an unsere Geschichte erinnert…. Erfreulicher waren die vielen Reitwilligen, die aktiv unterwegs waren.

Wir kämften uns förmlich zu den Vögeln, am Ende barfuss im Modder.

Bildschön von der Optik, doch näher kamen wir nicht!

Hungrig waren wir gegen 13:30 Uhr wieder im Ort und schmissen uns aufs nächstbeste Tourimenü, was auch gleichzeitig unser Frühstück war. Unsere Unterkunft will 16€ für morgendliche Mahl….da kann man auch drei Stunden später vernünftig Seafood essen, zumal die Preise in Saintes Maries mehr als ordentlich und fair sind!

Wir futterten uns durch Murscheln als Entré, Paella und eine Tarte und waren mit 21€ dabei…..kann man in Deutschland lange nach suchen

Den Nachmittag verlebten wir am Strand, das Hundekind hatte noch nicht genug von Salzwasser und Co. Wir schätzen den Ort als Urlaubshighlight in ihrem kleinen Leben ein, vermutlich neben Tarifa, Deauville, St. Malo, Cavallino Nr. 1 ….weil keine Wellen, flach abfallend! Mittlerweile geht das Hundemädchen alleine und ohne Schwimmweste in die Fluten, was natürlich von uns unterbunden wird.

Eingesandet und kaputt ließen wir den zweiten Tag in der Camarque bei uns im Hotel ausklingen.

Frankreich 2023, VI: Arles

Wir schliefen aus und machten uns gegen 10:00 Uhr auf den „laaaangen“ Weg von 35km nach Arles! Das Positive an Reisen ohne Distanz, man hat den Abend in einer Stadt, die man ansonsten lediglich im Rahmen eines Tagesbesuchs besucht hätte. Der Nachteil, einchecken ist meistens erst um 15:00 Uhr möglich, in unserem Fall sogar erst um 16:00 Uhr.

Also starteten wir umgehend unser Sightseeingprogramm und ehrlich, Arles wird mein Stadthighlight in der Rückschau des bisherigen Urlaubs.

Nicht zu groß, nicht zu klein….abgesehen von sicherlich einigen sehr sehenswerten Museen mit 3-5 visuellen Highlights gespickt, bequem an einem Tag zu erlaufen! Das wir sogar an den 3-5 scheiterten…..dazu mehr im Verkauf des Berichts.

Highlight Nr.1 das antike Theater, nicht zu verwechseln mit der antiken Arena, Das Theater ist eher niedlich, auf 2500 Menschen ausgerichtet, den Besuch von innen ersparten wir uns.

Im Park wird an den großen „Sohn“…nein er wurde natürlich nicht hier geboren, seine größte Schaffensphase lag aber in Arles, erinnert. Ich rede natürlich von Vincent van Gogh!

Am Place de la Republique wurde gerade der restaurierte Obelisk vom Gerüst befreit, wird freuten uns auf den Abend und wurden tatsächlich nicht enttäuscht.

Unser Gang führte uns dann zur antiken Arena und ehrlich, wir hatten vor hinein zu gehen und scheiterten am vin rouge und am Baugerüst im Inneren….achja und Hunde waren eh nicht gerne gesehen!

21.000 Menschen passen heute in die Arena, die gerne und oft für Veranstaltungen genutzt wird.

Ich hatte einen Kaffee im Café Vincent van Gogh im Kopf, dem berühmten Café, welches bildlich vom großen Meister festgehalten wurde. Dieses befindet sich wenige Minuten von der Arena entfernt, mit netten Einblicken ins Leben der Stadt.

Doch welche Enttäuschung, das berühmte Café ist geschlossen und das nicht erst seit gestern! Das Ladenlokal mit dem gelben Dach….

Der Versuch, das berühmte Bild nachzustellen scheitert an den fehlenden Tischen, die roten im Restaurant davor sind eine miese Notlösung!

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Also blieb nur ein Bier und ein Blick auf den Place du Forum für uns übrig.

Wir hatten uns beim Frühstück bewusst schmal gehalten, so blieb noch Platz für einen Tip von Tripadvisor.Unser Ort der Begierde war ein empfohlenes Minirestaurant namens Saveurs et Terroirs mit DEM Blick auf die Arena

Die Quiche war super, der vin rouge auch….nach zwei Gläsern war ich reif für die Heia und wir cancelten ganz schnell die Arena von innen. Aber ein wenig Kultur musste doch noch sein! Die ehemalige Kathedrale Saint-Trophime zunächst Abteikirche des Benediktinerordens, später Bischofskirche von Arles. Der romanische Teil des Gotteshauses wurde im Zeitraum, 1100 – 1150 erbaut. Zwischen 1454 und 1464 wurden der gotische Chor angebaut und einige weitere Veränderungen vorgenommen. Hervorzuheben ist das Eingangsportal der Kirche und für mich wenig gläubige Protestantin die Reliquienschreine….Himmel, da werden Knochen, Gebeine und KNIESCHEIBEN durch die Gegend geschleppt! Muss man nicht verstehen…..dieser Personenkult in der katholischen Kirche nimmt in der Provence komische Züge an. Mehr dazu in Saintes Maries de la mer.

Weil wir so zerschossen vom Alkohol waren, musste erstmal ein Boxenstop im Hotel her…eine gute Wahl, mal Kontrastprogramm zum quadratisch- praktisch- gut Ibis….Hotel Plaza Arles.

Der Pool lockte, doch dort war es kaum auszuhalten….Mückenplage und ein heulender Hund ( sie darf nicht in die Hotelpools) ließ uns schnell verschwinden….da war der kalte Whirlpool schon fast Nebensache.

Um den Vino aus dem Kopf zu bekommen hauten wir uns ne Stunde in die weichen Kissen und machten uns mit beginnender Dunkelheit wieder auf den Weg in die Innenstadt.

Unser Wunsch, auf Gerüstabbau war erhört worden, der ägyptische Obelisk stand wieder ohne Schutzmäntelchen da. Die Umzäunung war fast Nebensache.

Unser kleines Hungerchen wurde am Place du Forum mit Moules Frites bekämpft, diese waren sensationell….mit den leckersten Frites der Welt.

Schlussendlich verliefen wir uns mehrmals im nächtlichen Arles und erfreuten uns an pittoresken Straßenszenen und hochgeklappten Bürgersteigen.

Frankreich 2023, V: Les Baux de Provence, Tarascon, Avignon

Das Wetter hat sich verändert! Ein harscher Wind überraschte uns und zum ersten Mal kamen Jacken zum Einsatz.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Les Baux des Provence, wieder mal eins der „ schönsten Dörfer…“ usw usw.

Dieses war dennoch anders, irgendwie mehr Ruine als Dorf und obwohl überlaufen sehr schön anzusehen Der Name leitet sich von der Familie Les Baux ab, die Jahrhunderte von hier aus Teile der Provence regierten und einen besonderen Stein fanden, der heute als Bauxit noch immer die Famlie im Namen trägt.

Den Grimaldis gehört jetzt das Areal, wurde irgendwann (ich habs gelesen) den Monegassen als Geschenk gemacht und so heißt der zentrale Platz Fürst Reinier und es wehen monegassische Flaggen. Les Baux de Provence war bis 1631 protestantisch und dem französischen König waren die Hugenotten ein Dorn im Auge und im Zuge dessen kamen nun die Grimaldis ins Spiel. So wehen bis heute die Flaggen Monacos von der Burgruine, die wir uns ersparten, obwohl von dort der Blick auf das Dorf sicherlich am Besten gewesen wäre.

Emily traf einen kleinen Dorfwauz und lebte eine kurze intensive Beziehung mit dem süßen schwarz- weißen Monegassen, der seit Wochen kein Wasser gesehen hatte…aber niedlich war er!

Mit einem wunderbaren Blick auf die Alpillen, den Minialpen verabschiedeten wir uns vom „Alderhorst“ der Grimaldis. Fünf Euro Parkgebühr für eine Stunde ließen uns auf eine Verlängerung verzichten.

Eine kleine Sehenwürdigkeit auf dem Heimweg hatten wir noch zu bewältigen….nein, kein Dorf….das gleichnamige Tarascon ließen wir aus. Wir bewunderten nur die Burganlage an der Rhône.

Zum Nachmittag legte sich der Wind, bevor wir aber letztmalig in die Altstadt von Avignon lauf würden, war erstmal ein Intermarché und Snacktime auf dem Zimmer angesagt.

Nach einem ausgiebigen Boxenstop traten wir den Gang in die Altstadt an und besuchten die Kathedrale von Avignon. Eher schlicht und nicht aufregend von innen….aber Weltkulturerbe, gehört Cathédrale Notre-Dame-des-Doms d’Avignon eben zum Papstpalast und kam demzufolge in die Würde der Unesco. Erbaut 1150 im romanisch- provencalischen Stil sieht sie eher evangelisch von innen aus….wenn man mal die Nebenkapellen weglässt.

Mir gefiel der Blick von der Kapelle aufs Leben von Avignon viel besser.

Wir blieben in der Altstadt, erschlenderten uns andere Viertel von Avignon und mochten die Stadt noch ein weniger lieber als vorher schon.

Unser Abendessen bestand aus bodenständig fra…..nee thailändisch! Aufgrund des Snacks am Mittag war der Hunger nicht so ausgeprägt, da tat es das grüne Curry mit Garnelen….Emily liebt Garnelen.

Frankreich 2023, IV: Senanque, Gordes, Rousillion, Lacoste, Bonnieux

Über die Dörfer des Luberon- natürlich ohne blühende Lavendelfelder. Das Plateau von Valensole hatten wir bereits unter ad acta verbucht, es lohnt im Oktober nicht, dorthin zufahren.

Aber nach Senanque wollten wir, die alte Abtei wo nur noch drei Mönche leben und die nur wenige Kilometer von Gordes entfernt ein echtes Postkartenmotiv der Provence darstellt….mit oder ohne Lavendel, da waren wir leidenschaftslos.

Das Licht war sicherlich nicht optimal und mit lila Lavendel wäre es noch viel schöner gewesen, sei es drum….die Vorstellung machts. Der Duft des Krautes lag allerdings über den Ort …der Lavendel war präsent.

Wir ersparten uns das Gotteshaus , mal wieder eine Notre Dame, von innen, hielten es hier eher mit „kennste eine, kennste Alle“ und fuhren weiter nach Gordes. Unterwegs hatte ich noch die Chance, die Abtei von oben zu sehen….übrigens für Nachahmer, die Lavendelfelder sind umzäunt, näher als wir es waren, kommt man weder an Felder noch Kirche heran! Soviel zum Thema Instagram und Influencer!

In Gordes hatten wir super viel Glück mit dem Parkplatz, es war nämlich Markttag, was wir nicht auf unserem Plan hatten….Himmel und Menschen waren unterwegs um eins der „schönsten Dörfer Frankreichs“ zu bewundern….wir suchtes Gordes um den Markt herum und fanden mehr tolle Markstände als Dorf, was erheblich den Geldbeutel erleichterte.

Mit viel Mühe und mehr Liebe zum Detail fanden wir dann aber doch den Reiz von Gordes, ist eben wie Valdemossa in der Hochsaison…..mit sehr viel mehr Amerikanern und Japaner. Wie immer niedlich, die Vorstellung von Ausländern von Europa.

Nach dem „schönsten Dorf Frankreichs“ ist vor dem „schönsten Dorf Frankreichs…uns zog es nach Rousillion, die Massen folgten uns!

Vorher warfen wir aber noch einen Blick auf Gordes- Postkartenmotiv!

In Rousillion legten wir uns erstmal mit einem unflätigen Oldie aus der Schweiz an, der seinen Mietwagen ( natürlich SUV) nicht im Griff hatte….Hauptsache große Kiste fahren!

Rousillion ist ganz anders als Gordes, hier dominiert Ocker in allen Farbnuancen. Die Ockervorkommen rund um den Ort sind es, die den Charakter des Ortes verleihen, obowhl seit 1936 nicht mehr abgebaut wird.

Zwei Nester hatten wir aber an diesem Tag noch in petto…..Lacoste und Bonnieux. Lacoste ließen wir erstmal links liegen, wir wollten zur Burg, nichts weiter.

Das Dorf Lacoste ist eher schlicht und da wir am frühen Nachmittag dort waren, diese eh eher tot sind, verzichteten wir auf geschlossene Läden und Restaurant und fuhren ins genauso tote Bonnieux. Hier wird ebenfalls das Label „ schönstes Dorf…“ an den Dorfeimgang gehangen, konnten wir jetzt nicht so nachvollziehen.

Umser Rundgang fiel kurz aus, wir hatten Hunger und die Blase drückte.

Schlussendlich landeten wir in Avignon an unserem Imbisswagen des Vertrauens auf Hamburger, Pommes und französischem Taco….Fast Food französisch, lecker war es.

Frankreich 2023, III: l’ Isle sur la Sorgue, Palais du Pape, Avignon

Wir rappelten uns gegen. 8:00 Uhr aus den weichen Federn und waren über das recht gute kontinentale Frühstück im Budget überrascht.

Da Avignon mehr ein Ausgangsort für Exkursionen im Umland als ein Sightseeinghotspot an sich geplant war, machten wir an diesem Tagg 50:50.

Der Vormittag gehörte L‘Isle sur la Sorgue, dem sogenannten Venedig der Provence. Der Ort wirkte wie ein Kurort, einige Kanäle schmücken die Stadt und noch 15 Schaufelräder, die an das Mahlen von Oliven zu Öl erinnern. Die Stadt steht heute für Brocante, also Trödel und das an jedem Wochenende.

Wir ließen uns am Ufer der Sorgue treiben und genossen das noch warme Wetter. Die vielen Restaurants lassen erahnen, was hier im Sommer los sein muss….ich ziehe den Oktober, auch ohne Lavendel vor.

Mit Hilfe von Tesa aus dem Supermarkt wurde noch in L‘Isle sur la Sorgue die Windschutzscheibe verklebt. Leider wanderte der Riss trotz sorgfältiger Bastelarbeit des lieben Mannes…doof, hoffen wir mal, dass wir nach Berlin durchkommen.

Zurück in Avignon legten wir eine Mittagspause mit dem Wauzel ein. Kurz nach 14:00 Uhr streichelten wir dem Hundevieh übers Köpfchen und ließen eine todtraurige Emily zurück Die kleine Hundedame kann ja nicht wissen, dass so ein dunkler Papstpalast nun echt nichts ist für kleine weiße Teufelchen…äh Engelchen ist.

Um 15:00 Uhr waren unsere Tickets datiert, um 14:30 Uhr kamen wir schon rein. Mit uns ein Haufen US Amerikaner, die auf zwei Flußkreuzern in Avignon ankerten.

Warum eigentlich Päpste in Avignon? Im finsteren, fast ausgehenden Mittelalter war die katholische Kirche nicht nur Klerus sondern auch Justiz und Politik, Gewaltenteilung war fremd, Machtspiele innerhalb der Kirche Tageordnung.

1304 war Papst Benedikt XI  nach kurzer Amtszeit gestorben, und der französische König wollte aus dem Papsttum ein persönliches Machtinstrument machen. Der französische Einfluss im Kardinalskollegium war damals sehr groß, und so wurde 1305 der Erzbischof von Bordeaux als Papst Clemens V gewählt, der zu seiner Inthronisation erst gar nicht nach Rom reiste und in Lyon gekrönt wurde. Lyon gehörte zwar nominell zum Heiligen Römischen Reich, stand jedoch unter französischem Einfluss. Clemens äußerte wiederholt seinen Willen, nach Italien zu ziehen, hielt sich jedoch aus gesundheitlichen und politischen Gründen ausschließlich in Mittel- und Südfrankreich auf. Auf der Suche nach einer würdigen Residenz wählte man kurz darauf Avignon und machte es zur „größten Baustelle des Jahrhunderts“. Während Clemens bescheiden bei den Zisterzienser Mönchen wohnte, entschied sich sein Nachfolger Johannes XXII in seinem Bischofspalast in Avignon zu bleiben,der dann zum Palais du Pape „empostieg“. Erst Benedikt XII fing an, dem Palast sein heutiges Aussehen zu verleihen, Clemens XI fügte dem Palast sein prunkvolles Interieur hinzu. 1417 war dennoch Schluss in Avignon, die gesamte Entourage zog wieder nach Rom.

Über die Jahre wurde der Palast erweitert, jeder Papst brachte Veränderungen am Gemäuer mit sich. Im Zuge der französischen Revolution wurde der Palast allerdings geplündert und zerstört, so dass man heute lediglich karge Räume und Reste von Wandmalereien bewundern kann.

Der Papstpalast ist unterteilt in den Alten Palast (erbaut 1334–1342) und den Neuen Palast (erbaut 1342–1370). Mit seinen ungefähr 15.000 m² Nutzfläche ist er eines der größten Feudalschlösser seiner Zeit.


Die interaktive Tour mit Pad kann ich uneingeschränkt empfehlen, man bekommt in leichter Aufmachung einen guten und kurzweiligen Einblick in den Palast. Oftmals waren Fotos verboten, so sind die hier gezeigten nur Fragmente des Besuchs.

Grundriss

Sehenswert ist auch der Garten

Im Eintrittspreis des Papstpalasates war auch die Pont Saint- Bénézet inkludiert und so zog es uns auch auf die berühmte Brücke, auf der allerdings nie getanzt wurde. Bis heute geht man von einem Überlieferungsfehler aus. Nicht „ Sur le pont d‘ Avignon l‘on y danse“ sondern „ Sons le pont…“ also unter der Brücke wo ein Tanzlokal gewesen ist!

Übrigens hat eine Flutwelle die Brücke 1660 zerstört, von 20 Bögen sind heute noch vier erhalten. Die Kapelle ist dem heiligen Nikolaus geweiht, aber genauso leer wie die Papstkirche im Palast.

Die drückende Wärme ließ uns ins Irish Pub einkehren und dann ging es schnellstens zur empörten Emily.

Wir relaxten bis 18:00 Uhr und nahmen dann einen Tip von Trip Adivsor wahr….bzw. wir wollten ihn wahrnehmen….. Doch die Pandemie hat auch hier ihre Opfer gefordert, unser Restaurant an der Fontaine, also am Springbrunnen, gab es nicht mehr. Der Nachfolger „ schmeckte“ uns nicht und so landeten wir beim Vietnamesen. Allerdings brachte die Gegend neue Avignonerkenntnisse und unser Thai- Vietnamese war nicht so schlecht.