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Uganda 2020, IX Kampala- Chaos mit System

Ein letztes Mal bepackten wir nach unserem sehr guten Fühstück den kleinen Kariblue und fuhren in den Nationalpark. Wir hatten uns den Elandtrack ausgesucht, den wir erstens noch nicht kannten und der uns fast direkt an das Gate bringen sollte, welches in direkter Luftlinie zum Kampala Highway lag.

Wir sahen auch bei unserer letzten Möglichkeit keinen Leoparden mehr, lediglich die üblichen Verdächtigen beackerten schon morgens den Modder. Mutter Pumba und die Winzlinge aalten sich im Dreck, Zebraherden und Impalas verabschiedeten sich würdig. Selbst Außerhalb des Parks sahen wir nochmals Zebras. Der Elandtrek war ein einziges Elend, wenig befahren und kaum erkennbar. 

Kurz nach 9:00 Uhr hatten wir es geschafft, wir waren auf dem Masaka- Kampala Highway. Wir kamen zügig voran,zur Fahrt gibt es eigentlich nur drei – vier kleine Geschichten zu erzählen:

Wir hielten nochmals kurz am Äquator und schossen am Denkmal Fotos, am Wegesrand fiel mir ein Geschäft auf, in dem man lebensgroße Ronaldofiguren kaufen konnte und ein Mann, mit Krückstock hüpfte auf dem Mittelstreifen wie ein Flummi.Wir nahmen an, dass er den Bus erreichen wollte, der am Rand stand…..Kariblue war ihm eindeutig ein Dorn im Auge.Google schickte uns auch in Kampala durch die Wildnis, die kaum weniger schlammig war als in den Bergen.

Gegen 14:00 Uhr hatten wir es geschafft, das Bushpig erwartete uns. Preislich und zimmertechnisch mehr ein Hotel (73€) mit einem sehr guten Restaurant, in dem auch viele Ugander essen gingen.

Wir waren zufrieden mit unserer Wahl und als Kariblue, die eigentlich Elisa heißt ( wie uns Julius von Roadtrip verriet) wieder in den Händen der Besitzerbude war, fühlten wir uns erleichtert und happy. Die Abgabe war übrigens total unkompliziert, Beulen, Kratzer oder Ähnliches interessierte nicht. 

Meine Nachfrage, ob es denn möglich wäre nach Old Kampala zu laufen wurde verneint und so kamen wir tatsächlich noch in das Vergnügen, uns mit Uber auseinander zu setzen. Dazu aber mehr am zweiten Tag in der Hauptstadt Ugandas.

Am ersten Nachmittag liefen wir am Kampala Golf Ground vorbei, bestaunten die Reichen im Land und zogen Vergleiche zum Landleben. Unser Ziel war die Mall Garden City. Wir wollten uns zwei Mundschutze holen, da in Istanbul mit Sicherheit auch Maschinen aus China landen und wir keine Lust auf Corona & Co haben. Wenn Corona dann nur mit Limette im Flaschenhals.

Die Mall hatte zwei Supermärkte und eine Pharmacy. In den Supermärkten wurden wir nicht fündig, die Apotheke wollte uns 50 Stk. verkaufen….NEIN DANKE.

So liefen wir ohne Mundschutz, dafür mit Marmite ( bei nur einem € konnte Mathias nicht wiederstehen) und ein paar Chilisoßen reicher zurück ins Hotel.

Am Abend gab es Pizza für meinen lieben Mann und für mich den Pulled Pork Burger und dann zog es uns in die Heia….wir wollten ausschlafen.

Wie sollte es anders sein, es regnete in Strömen an unserem letzten Tag in Uganda, das Wetter bessert sich erst in der nächsten Woche.

Wir gingen erst zu 9:00 Uhr frühstücken,im Restaurant herrschte heilloses Chaos und bis wir Beide gegessen hatten,war es 10:30 Uhr. Der Regen hatte aufgehört und hieß es Uber zu verstehen- was für eine geniale Erfindung. Sicherer als Taxi, alles genau ausgeklügelt, man weiß wie der Fahrer heisst, was die Fahrt kostet, wann das Auto kommt….Wir liebten es ab der ersten Benutzung.

Peter war unser herziger erster Uber Fahrer, der uns gerne zur Namirembe Kathedrale fuhr. Diese wurde 1915 erbaut und ist die älteste Kathedrale des Landes. Schön anglikanisch/ protestantisch…. nüchtern, fast nordisch. Peter hatte Spass, er kannte den Pastor.

Interessante Menschen liegen auch auf dem Friedhof, z.B die Familie Cook, ja genau diese….der Captain lässt grüßen.

Das katholische Gegenstück, die Rubaga Kathedrale ließen wie uns auch nicht entgehen, 

Peter freute sich. Das Schmuckstück wurde 1925 geweiht, Joseph Kiwanaku war der erste schwarze Bischof in Afrika und liegt auf dem Friedhof begragen. Papst Franziskus besuchte die Kathedrale 2015.

Auch die islamische Welt kam nicht zu kurz, zumindest von außen bewunderten wir die Nationalmoschee Ugandas. Diese wurde 2006 fertiggestellt und von Muammar Gaddafi finanziert. Sie hieß auch nach Gaddafi Mosque und wurde erst nach dessen Tod 2007 unbenannt. Die Nationalmochee ist mit 5000 Plätzen die größte Moschee südlich der Sahara.

Als letztes Schmuckstück bewunderten wir den Hindutempel Shree Sanatan Dharma Mandal. Dieser war leider geschlossen, mein Reiseführer suggerierte ein sehr schönes Inneres.

Wir warfen uns ins Marktgewühl…..oh Mann, ostafrikanische Altstadt ist nicht ganz ohne. Es gab keine Kamerabilder mehr, nur Handy und viel Gestaune unsererseits.

Lasst Euch mitnehmen, ins afrikanische Kampala, weg von Golfcourt, Supermärkte und Shoppingmalls, dominiert von Minibussen und Boda Bodas ( Mopedtaxis, saugefährlich).

Bizarre Welt aus Modder, Lehm und Armut und die Macht der Werbung dominierten das Marktviertel von Old Kampala.

der Busbahnhof
Schuhe oder der Grabstein von Whitney gefällig?

Wir erstanden sogar zwei Mundschutze und fühlten uns glücklicher.

Ein spätes Mittagessen gab es gegen 13:30 Uhr im Faze 2. Ich wollte indisch essen, mein bestes indisches Kochbuch stammt von einer Ugandainderin und wir wurden im Faze nicht enttäuscht. Es gab Palak Paneer und Butter Chicken mit Naan und Reis. Die Preise waren moderat, die Atmosphäre war gut.

Mit Uber Stephen fuhren wir zurück ins Hostel und vergammelten den Spätnachmittag. Abends ließen wir uns nochmal im Hotelrestaurant blicken, Mathias liebte die Pizza dort,  ich bekam meinen Avocadosalat…..in Uganda gibt es die besten Avocados, so groß wie Kindsköpfe, genug Wasser und Wärme ist ja vorhanden.

Gegen 21:30 lagen wir im Bett, leider nur sehr, sehr kurz… der Wecker klingelte um 0:20 Uhr, der Shuttle sammelte uns gegen 1: 00 Uhr ein. Um 2:00 Uhr waren wir am Flughafen von Entebbe, der tatsächlich ziemlich belebt war. 

Bei der Ausreise bat der Beamte, der unsere Pässe stempelte, um unsere Wiederkehr und „bringt Freunde mit, wir brauchen Euch“. Fast rührend, wie lieb wir in diesem Land empfangen wurden. Es erinnerte Vieles an den Iran….wer also abenteuerlustig ist, dem empfehle ich die Perle Afrikas.

TA brachte uns in 05:45 Std. zügig nach Istanbul. Wir warfen uns die Masken übers Gesicht und waren nicht die Einzigen; Viele hatten so ein Teil im Gesicht.

Ich verneine prinzipiell alle großen Fress,- u. Kaffeetempel ( Burger Schling, Mc Doof, Starbucks etc.) bis auf eine Ausnahme ….Urlaub! Am Flughafen gibt es immer nen Burger, am Liebsten vom King und so hielten wir es auch dieses Mal.

Unsere vier Stunden Aufenthalt vergingen recht schnell, die große Boeing 777-300 brachte uns mit einiger Verspätung und üblen Turbulenzen zurück nach Berlin. Wir landeten wohl zum letzten Mal in TXL.