Norwegen 2019, II: Å i Lofoten,

Das Navi schickte uns nicht mit der Fähre vom ersten Tag Richtung Lofoten, wir konnten also aufs Bootchen verzichten und somit war die Fahrtzeit im Navi einigermaßen valide.

Wir machten eine kurze Rast um die Mittagszeit am sicherlich sehr hübschen Ingelsfjord ( Engelsfjord) der aber heute in „fifty shades of grey“ daher kam und mich fast kniehoch im Schnee und Alexandra direkt auf das blanke Eis platzierte. Gott sei Dank waren keine Kollateralschäden zu verzeichnen, weder Mensch noch Material waren zu Schaden gekommen.

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Ingles Fjord

Die Strecke zog sich enorm und die ersten 80km auf den Lofoten fand ich auch nicht so spektakulär, was allerdings auch am sauschlechten Wetter liegen konnte. Einen Fotostop machten wir noch und dann zogen wir durch bis ins „ last resort“ der Inselkette. Die E 10 endet in Å, weiter gehts nichts, man landet unweigerlich im Meer.

Fotostop vor Svolvaer

Gegen 16:00 Uhr fuhren wir durch Hamnøy und Reine und selbst heute standen Leute mit Stativen und fotografierten den berühmten Spot. Überall waren jetzt auch die Stockfischtrockenstände zu sehen, der Bacalau der Portugiesen kommt von den Lofoten. In Å war es beinahe trocken und so kamen wir nur kaum durchnässt in unser Rorbuer. Rorbuers sind alte Fischerhütten, die liebevoll wieder aufgebaut wurden und über dem Wasser liegen und viel Romantikflair aufweisen…..ich hatte mich für Å entschieden, weil die Unterkünfte einigermaßen bezahlbar waren, im Gegensatz zu Hamnøy und Reine.

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Zum Abendessen gab es Spaghetti Berliner Style und Salat aus Myre und gemächlich ließen wir auch diesen Regentag ausklingen.

Gegen 22:30 fielen wir ins Bett und wurden von Wellen und Sturm in den Schlaf gelullt. Der Wecker klingelte am heiligen Sonntag bereits um 7:00 Uhr, weil alle Wetterberichte von trocken und stürmisch sprachen und als die Sonne aufging, war es tatsächlich trocken. Wir frühstückten gut und zünftig und schauten uns erstmal ein wenig unsere Umgebung an. Die Rorbuer Siedlung ist wirklich sehenswert und wir waren, nachdem wir Reine, Moskenes und Reinebriggen besucht hatten, einfach nur froh in Å gelandet zu sein.

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Bei gutem Wetter macht es Sinn, das Fotomotiv der Lofoten nicht unbedingt aufzuschieben und demzufole fuhren wir geschwind nach Hamnøy um uns über die Horden von Chinesen zu wundern, zu ärgern und den Kopf zu schütteln. Aufeinmal waren sie da…..wie eine Kakerlakenkolonie.

Es war soooooo stürmisch, dass letztendlich nur mein lieber Mann mit seinem Stativ etwas ausrichten konnte. Wäre kein hohes Geländer auf der Brücke, wir wären Alle ins Wasser geweht worden…

Die hier gezeigten Fotos sind aus der Hand entstanden,mein Stativ war unzureichend für die Wetterbedingungen.

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Nachdem Hamnøy, der Hausberg sowie das Meer ausgiebig fotografiert worden waren, fuhren wir nach Moskenes und bewunderten die Trockengestelle für den Stockfisch mit zartem salzigen Geruch und einen Haufen Chinesen, die uns hintertrampelten.

Moskenes kann allerdings nicht nur Stockfisch sondern auch pittoreske Landschaft und so vertrödelten wir durchaus eine gute Stunde in dem hübschen Nest.

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Wir wollten das schöne Wetter noch für den Ort Reine und natürlich für Å, unser Basecamp, nutzen und fuhren wieder in den Süden um auf dem Weg über einen „ noch „ zugefrorenen Tümpel zu stolpern……die schönsten Landschaften sind dort, wo es keine Selfieschießenden Chinesen gibt!

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Leider fing es in Reine bereits wieder an zu regnen, der Blick über den Fjord war ein ziemlich schneller und an der Tankstelle schüttete es wieder so übel, dass sich Mathias das Mittagessen für Isbjørn verkniff….

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Zurück in Å gab es noch ein paar schnelle Fotos auf unsere Rorbuer Anlage, bevor wir im Schweinsgalopp in unsere Hütte flüchteten. Unser Heim ist die erste Hütte rechts vom Museum.

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Unser Mittagessen bestand aus den Spaghettiresten von gestern und der Nachmittag wurde mit Tee und staunenden Blick auf den Ozean zelebriert. Mittlerweile stürmte es und kleine Eisschollen trieben vor dem Fenster vorbei. Gegen 17: 20 fuhren wir ins Brygga Restaurant und hatten Glück, der Laden schließt um 18:00 Uhr…..puhhhh.

Es gab umgewollt bayrisch- Schweinebraten, Kartoffeln und Sauerkraut….lecker war es und wieder waren wir 100€ los! Morgen wird wieder selbst gekocht, sofern die Lebensmittelläden wieder aufhaben.

Nach zwei Kniffelrunden verschwanden wir um 22:00 Uhr im Bett, es war irre laut….der Sturm schüttelte unsere Hütte, man hatte Angst, dass das Ding zusammenkracht. Allerdings, haben die Häuschen auf dem Wasser alle schon mehr als hundert Jahre auf dem Buckel und was hundert Jahre hält, hält auch einen Frühlingssturm aus.

Zur Geschichte des Kabeljaufangs und Verarbeitung möchte ich folgenden Artikel wärmstens empfehlen: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/kabeljau-fang-kopflos-auf-den-lofoten-11755688.html

Der nächste Morgen war wieder trocken aber bewölkter. Wir frühstückten gemütlich und verließen gegen 9:00 Uhr die Hütte. In Hamnøy war wieder die Hölle los aber wir ließen die Brücke, Brücke sein und warfen lieber einen Blick auf das Fischerdorf.

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Wir versuchten in Ramberg unser Glück an einer Selbstbedienungstankstelle und scheiterten kläglich. Der Bezinpreis liegt übrigens bei über 1,60€, nur so für den interessierten Leser/- in.

Unser Ziel war Nusfjord aber unterwegs lud dieser hübsche Fjord und der Eisschollenpilz zum Verweilen ein.

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Nusfjord hat nicht nur einen schönen Namen sondern liegt auch mehr als malerisch an dem gleichnamigen Meeresarm. Bis 1991 wurde dem Skrei/ Kabeljau in einer kleinen Fabrik die Zunge entfernt und entweder gebraten oder zu Tran verarbeitet. Ein kleines Museum lädt zum Schauen ein und auch hier sind die meisten Rorbuer zur Vermietung „ freigegeben“.

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Ein Lofotenurlaub ohne Hauklandstrand und Uttakleiv ist kein Lofotenurlaub. Nachdem wir in Leknes dem kleinen Isbjørn ein Luxusmittagessen verpasst hatten und selbst die leckeren Zmtschnecken verputzen durften, fuhren wir im Nieselpiesel zu den Stränden.

In Haukland stieg nur Mathias aus dem Wagen, Uttakleiv ist von der Straße kommend nicht einsehbar und somit fuhren wir zurück gen Leknes und verschoben Langzeitbelichtungen auf den nächsten Tag…….bis wir eine Kurve von Haukland entfernt waren. Plötzlich war es trocken, die Stative wurden gezückt und ein paar nette Impressionen wurden geschossen.

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In Reine überfielen wir, zusammen mit einer chinesischen Reisegurppe , Coop, kauften Fisch und zelebrierten ein reichhaltiges Abendessen. Lachs, Kartoffeln und eine Art Ratatouillegemüse. Wetten, dass die Chinesen an Cup Nudeln hängen geblieben sind?

Der Abend ging für duschen, Blog und dem Lauschen des niemals endenden Regen drauf…..leider wieder keine Polarlichter, nicht mal die kleinste Chance auf ein wenig grün am Himmel….dachten wir so.

Gegen 22:30 machten wir uns bettfertig und ich lag gerade gemütlich in meinen Kissen, als Mathias und ich nochmal einen Blick nach draußen warfen. Es war sternenklar und blitzschnell standen wir wieder in unseren Klamotten und schlitterten über das blanke Eis nach draußen. Es ist schwierig in Å nach Norden zu schauen, da der Hausberg den Blick verhindert…..nur Alexandra und Mathias schafften ein Aurora Borealis Foto an einer eher mittelmäßigen Location am Rorbuer. Wir sprangen in Isbjørn und jagten den Kleinen bis nach Reine, um festzustellen, dass es angefangen hatte zu regnen, demzufolge bewölkt war und viel zu stürmisch…..wir wurden fast in den Fjord gefegt und gaben nach zwei Fotos auf und fuhren durchgefroren wieder zurück nach Å. Dort war die Wetterlage zwar besser, Nordlichter sahen wir aber keine mehr und gingen geschlagen in unsere Heia.

Polarlichter in Å, hat Mathias fotografiert.

Am nächsten Tag erzählten uns zwei Jungs, dass sich das Wetter nochmal gefangen hat und sehr wohl Polarlichter zu sehen gewesen waren…..tja, Pech gehabt.

Der letzten Tag im Süden der Lofoten begann mit einem verheißungsvollem Sonnenaufgang und gut gelaunt fuhren wir gen Reine um dort ein ebenfalls sehr berühmtes Fotomotiv aufzunehmen. Vorher hielten wir aber an der ersten Kurve und genossen den Blick auf das sehr schöne Å i Lofoten.

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Natürlich waren wir am sogenannten Reineblick nicht mehr alleine, das Wetter war auch nahezu perfekt und die Lofoten erschienen uns wie eine süße Spielzeuglandschaft.

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Schwer konnten wir uns von dem pittoresken Bild trennen und auf dem Weg nach Uttakleiv und Haukland ließen wir mehr als ein schönes Fotomotiv einfach links oder rechts liegen, weil die Wettervorhersage zur Eile antrieb und wir nach Uttakleiv und Haukland wollten. Beide Strände sind ziemlich berühmt und sehr fotogen….wobei ich Uttakleiv um Längen interessanter finde. Wir trösteten uns mit der Möglichkeit alle Spots morgen aufzusuchen, sofern es….na was wohl, nicht regnet!

Uttakleiv hat das Teufelsauge zu bieten und dreimal darf geraten werden, wo sich alle Fotoworkshops, Profis und Amateure einfinden…. natürlich am Devil‘s Eye.

Insgesamt muss festgehalten werden, dass die Lofoten alle Andere als leer sind und wirklich alle Kamera,-u. Stativmarken als auch Klamottenlabel unterwegs sind. Vorwiegend Chinesen und Deutsche, die Lofoten sind ausgiebig gehypt worden.

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Nachdem wir uns mächtig über einen Fotografen geärgert hatten, der sich seinen Platz mit den Worten „just five minutes“ erschlich ( obwohl wir offensichtlich Bilder machen wollten) und nach 35 Minuten seine wohl 100ste Langzeitbelichtung machte, hatten wir genug und fuhren mit zunehmend mehr Nass von oben zum Hauklandbeach. Das Benehmen. mancher Fotografen ist erschreckend….von herablassend, arrogant, ignorant und einfach nur asozial ist alles dabei. Meistens Typen im mittleren Alter, die mit ihren Vollformatkameras herumprotzen. Es sind weitaus weniger Frauen mit professioneller Ausrüstung unterwegs.

Haukland war nett, den Hype um den Strand haben wir allerdings nicht wirklich verstanden. Toll muss es sein, Nordlichter dort zu sehen. Da wir aber nach Kåbelvag weiterfahren, enfällt der Polarlichtversuch für uns am Hauklandbeach.

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Bei strömenden Regen kamen wir in Leknes in einem Thairestaurant an, die grundsolides Thaifood für faire Preise anbot. Anbei ein Foto des Papayasalates…man bemerke, grüne Papaya nördlich vom Polarkreis. Der war seine 17€ wert, kostet in Berlin auch 11,00€…..

Der Nachmittag wurde, wie die anderen Nachmittage zelebriert, allerdings setzte bereits ein wenig Packwahn ein, erstaunlich wie man sich bei drei Nächten ausbreiten kann. Gegen 21:00 Uhr war es weiterhin stürmig und bedeckt…..keine Polarlichter mehr in Å i Lofoten.

Norwegen 2019,I: Vesterålen, Das Nyksund Projekt

Mal vor einem Urlaub krank werden, war eine ganz neue Erfahrung für uns. Im Normalfall erwischt es mich ja immer 24 Std. vor oder nach Abflug.

Warum tut man sich Norwegen, nördlich des Polarkreises, mitten im Winter an? Polarlichter und pittoreske Landschaft sagen die Meisten und auch wir wollten die Nordlichter mal live erleben. Und dann war da noch das Nyksund Projekt! Mathias verlebte den Sommer 1988 in Nyksund und bastelte an den Elektroanlagen des damaligen Ghosttowns. Nyksund liegt rund 300m nördlich des Polarkreises und ist das letzte Nest auf den Vesterålen. Nach Nyksund kommt gen Norden nur noch Spitzbergen und schlußendlich der Nordpol, schippert man in westliche Richtung trifft man nach 1500km auf das grönländische Festland.

Nun wird sich Mann/ Frau sicherlich fragen, wie Mathias im zarten Alter von 19 Jahren nach Nyksund gekommen ist…..und hier kommt das Nyksund Projekt ins Spiel. Nachdem 1975 der letzte Schulbus den Ort aufsuchte, die Kabeljaubarone längst den großen Fischtrawlern weichen mussten, verfiel der niedliche Ort auf der Insel Langøya. Wer Nyksund auf der Karte sucht, sollte sich zunächst an Sortland orientieren und dann Myre suchen und am Ende der Insel, auf einer kleinen Halbinsel, liegt Nyksund. Mittlerweile leben wieder 15 Menschen permanent im Ort, 40 Betten stehen für Touristen zur Verfügung. In den 80er Jahren kamen zunächst schwererziehbare und straffällig gewordene Jugendliche, die mit einem klapprigen Bus ( der Fidibus) drei Tage ( ohne Toilette, Mathias besteht auf diesen Fakt) aus den Berliner Ghettobezirken auf die beschaulichen Vesterålen fahren durften, um auf einem riesigen Arbeits- Abenteuerspielplatz in fünf Wochen wieder zu vollwertigen Mitglied der Gesellschaft zu werden. Damit jetzt kein falscher Eindruck entsteht, Mathias fuhr nach einer Ausschreibung des Bezirksamtes mit, Kinder aus der sog. Mittelschicht sorgten für den gehörigen Ausgleich. Nichtsdestotrotz, die fünf Wochen am Polarkreis haben meinen lieben Mann geprägt, die harte Arbeit, die Midsommarnächte und die Mischung aus Austeigern, schwererziehbaren Jugendlichen und Normalos, haben den Sommer 1988 unvergessen gemacht. Nach dem Projekt kamen die Aussteiger, doch das Cannabis wächst am Polarkreis nicht dolle und die Winternächte sind hart und lang. Nyksund wurde das zweite Mal verlassen (1997) und berappelte sich in den Folgejahren, es zogen Alteingesessene und Neunyksunder in den Ort und auch Mathias kehrte nach 31 Jahren wieder zurück.

Weitere wertvolle Informationen über das Schicksal des Ortes, die Inhalte des Projektes und über den Wiederaufbau findet man bei Wikipedia.

Ein sehr lohnender Artikel stammt vom Spiegel: http://www.spiegel.de/reise/europa/fischerdorf-nyksund-norwegen-zu-besuch-auf-den-vesteralen-a-1026681.html

Bevor wir aber auf die Vesterålen fuhren, flogen wir zunächst mit Norwegian nach Oslo und von dort weiter nach Harstad/Narvik, Flughafen Evenes. Der Flug war traumhaft, wir hatten so wunderschönes Wetter und das Eingangstor der Lofoten erwartete uns mit einem bildschönen Sonnenuntergang. In uns machte sich eine leise Hoffnung breit, bereits im Flieger konnte selbst das Handy einen grünen Schimmer am Horizont ausmachen.

Ankunft Harstad/ Narvik

Sixt erwartete uns bereits, unser Ford ( Upgrade) war geheizt und vor lauter Freude legte ich mich erstmal auf dem spiegelglatten Eis lang und küsste dem Auto quasi die Reifen. Der Schnee lag hoch und -8 Grad sorgten für authentisches Feeling. Wir suchten uns den Weg und machten uns auf die rd. 3,5 stündige Fahrt auf die Vesterålen.

Kaum eine Stunde im Auto, glotzte uns ein Elch auf der linken Straßenseite hinterher, und wir begeisterten uns am winter wonderland und hörten Weihnachtsmusik. Um nach Langøya zu kommen, mussten wir auch eine Fähre nehmen, Gott sei Dank kam diese ohne Wartezeit.

In Myre suchten wir einen Supermarkt auf und informierten uns über die Preise. In Norwegen geht nichts mehr mit Bargeld, Alles wird mit Kreditkarte bezahlt. Die Lebensmittelpreise haben uns nicht so sehr geschockt, allerdings war der Salat ( klassische Plastikschale) mit 149 Kronen ausgepriesen….leider bemerkten wir dies erst, nachdem zwei Schüsseln befüllt waren. Gut das sich am Ende herausstellte, dass es sich hierbei um den Kilopreis handelte und der Salat nicht viel teurer war als bei uns. Sechs Bier kamen allerdings 20€, der Name des Bieres Isbjørn-Eisbär ließ uns schmunzeln und wir waren uns einig, Kneipenbesuche in Berlin sind immer noch teurer, Prost!

Die letzten 14 km fuhren wir 2x, das Navi schickte uns in eine Sackgasse und wir mussten nochmal zurück nach Myre. Um 20:50 Uhr hatten wir es endlich geschafft, wir wurden bereits von unserem Wirt, einen waschechten Sachsen erwartet. Dieser war erfreut überrascht, als sich Mathias als Altnyksunder outete, ansonsten verströmte der Mann echten norwegischen Winbrödlercharme.

Übrigens, die Elektroleitungen in unserem Hotel hat Mathias mal verlegt, evtl. liegt ja noch von damals ein Kabel in unserem Zimmer.

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Wir aßen den Proviant aus Berlin und den Salat aus Myre und machten uns auf den Weg zum Hafen. Den Blick gen Himmel, suchten wir nach Polarlichter. Diese sind nicht unbedingt grün, ist der KP Index sehr niedrig, sehen die Lichter aus wie graue Wolken, benehmen sich nur anders. Meine Kamera schnappte bei 6500 ISO, aus der Hand , einen grünen Schimmer auf und sofort setzte bei uns geschäftige Betriebsamkeit ein….Stativ aufgebaut, Kamera auf unendlich gestellt und dann strahlten Alle im Kreis! Wir hatten tolle Nordlichter, die wir allerdings mit blossen Auge erst sahen, als diese anfingen „zu tanzen“. Wir trafen noch mehr Touris, die uns versicherten, dass der Abend besser war, als die Vorabende. Angesichts der sehr schlechten Wettervorhersagen waren wir mehr als happy und zogen durch bis 0:30 um danach noch sehr aufgekratzt unsere Ausbeute zu begutachten.

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Um 1:30 lagen wir im Bett und standen wenig später wieder auf….um 8:30 gab es ein sehr gutes Frühstück und ziemlich traurig schauten wir ins Wetter. Es stürmte und pladderte und unser Rundgang durch den Ort, war nach wenigen Minuten schon wieder zu Ende.

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Mit ein paar Erinnerungen an Nyksund verzogen wir uns aufs Zimmer, versuchten später, aus dem Aufenthaltsraum heraus noch ein paar Langzeitbelichtungen und bis auf die abendliche Ernährungslage gab es für uns nicht mehr viel zu tun.

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Unser Abendessen erkämpften wir uns förmlich, dass Restaurant wurde nur für uns aufgemacht und kaum saßen wir am Tisch, kam noch ein französisches Paar und eine norwegische Familie. Unser Wirt machte an dem Abend richtig Schotter. Im Regal fand Mathias sogar seinen Lieblingswhiskey, Connemara, wagte aber keinen Schluck, das Bier kam bereits 85 NOK. Mathias und Ali aßen Fish & Chips, ich probierte die Fischsuppe, die sehr gut war. Am Ende kam uns das Essen mit drei Bier rund 100€. Wir werden in den nächsten Tagen auch selber kochen, aber ein bissel Verwöhnprogramm muss sein.

Unser Abendspaziergang endete schnell, das Wetter war weiterhin katastrophal. Nyksund von oben verschoben wir auf unseren Abreisetag.

Am nächsten Morgen war der Schnee mehr oder weniger komplett weg, wir waren sprachlos über die Geschwindigkeit des Tauvorgangs und freuten uns über die Beschaffenheit des Bodens- er war trocken!

Wir standen um 7:30 Uhr auf, frühstückten wieder sensationell gut und zahlten unsere Rechnung….450 NOK, inkl. Abendessen….teures Pflaster.

Nyksund von oben wäre schön gewesen, der Schotterweg war aber so gruselig steil, das wir verzichteten. Dafür genossen wir den Blick am Ortseingang und schauten ein wenig wehmütig zurück …..besseres Wetter wäre toll gewesen. Wenigstens wie heute, trocken mit Regenneigung aber ohne Regen und Sturm.

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Gegen 11:30 machten wir uns, nach dem Besuch des Supermarktes in Myre, mit unserem Isbjørn ( unser Ford) auf den Weg Richtung Lofoten…….über vier Stunden Fahrt lagen vor uns und es fing hinter Sortland wieder an zu regnen.