Wir fuhren in aller Frühe aus Antigua in Richtung Grenze Guatemala/ Honduras. Unterwegs sahen wir viele gefakte Unfälle, Autos die rechts geparkt standen, viele Männer mit Blick über der Motorhaube. ….unser Minibusfahrer fuhr strikt links und an Allem vorbei. Auf den Lastern standen Männer mit Pump Guns im Anschlag- wir selber hatten uns ebenfalls für die Überlandfahrten präpariert. Brustbeutel unterm T-Shirt mit folgendem Inhalt: Kreditkarten die zwar offensichtlich gültig aber von uns im Vorfeld als verlustig erklärt worden waren, 20 US$ ( eine verschmerzbare Summe) 10€ und ne Menge an Karten die zwar wichtig aussahen aber keinen Verlust darstellen würden, sollte es zum Schlimmsten kommen.
Alles was wichtig war, steckte in den Schuhen, wir hatten kleine Täschchen an den Innenseiten der Hosen und die Kreditkarten wurden mit Pflaster auf den Schulterblättern versteckt. Die Straße in Guatemala war prima und wir kamen super bis zur Grenze,wobei der Minibus viel zu klein und unbequem war. Mathias wußte nicht wohin mit den Beinchen.
Mit uns fuhr ein Geschwisterpaar aus Deutschland, mit denen wir so richtig was zu lachen hatten. Die Einreise war unspekatuklär, wir mussten die Grenze zu Fuß überqueren, wurden gewarnt Geld zu tauschen- Tauschschweine treiben ihr Unwesen.
Die Fahrt nach Copan Runias zog sich wie Kaugummi, die Straßen wurden schlechter und die Armut offensichtlicher. Es fieselte fies von oben, Nebelwald konnten wir erstmalig bewundern. Gegen späten Vormittag wurden wir an unserem Hostel (Via Via Restaurant & Hostel ) abgeliefert.
Das Restaurant war sehr, sehr schön….die Zimmer ziemlich einfach aber ausreichend.
Wir fuhren zunächst zum benachbarten Vogelpark, und wurden von einem Maskottchen- Papagei lautstark begrüßt. Die Vogelstation dient zum Schutz der Vögel im Nebelwald. Es werden kranke Tiere versorgt und aussterbende Arten gezüchtet. Uns hatten es die Tukane und Papageien angetan und unser Nachmittag war gerettet.
Den Rest des Tages verbummelten wir in Copan Ruinas, einen bezaubernden Ort, noch typisch und touristisch unversaut. Die meisten Touris kommen nur in Rahmen von Tagestouren nach Honduras und verbleiben auch kaum länger als eine Nacht in Copan Ruinas.
Wir genossen ein grandioses Maya Meal/ Maya Fondue in einem richtig urigen Restaurant und machten Bekanntschaft mit dem einheimischen Bier
Am nächsten Morgen wurden wir von Carlos Castejon, dem Boss der Finca el Cisne abgeholt. Carlos hatte in den USA/ Atlanta studiert und dann die elterliche Farm übernommen. Diese hat sich auf Ökoproduktion und Tourismus konzentriert. Was folgte, waren zwei Tage im Nebelwald mit Reiten, Baden in Thermalquellen und das Erwerben von Grundwissen in der Landwirtschaft, inkl. Kaffee,u. Kakaoanbau.
Zunächst fuhren wir aus Copan Ruinas hinaus und eine Stunde über eine unbefestigte Piste in die Berge. Unterwegs sahen wir einige Ortschaften, Carlos erklärte uns, dass diese Ortschaften schon auf dem Land der Finca stehen würden und die Dorfbewohner auch alle für Castejons arbeiten.
Durch den Nebelwald, der bereits zur Finca gehört
Schweinetransport , Schnappschuß aus dem Auto
Die Piste war schlammig, das Wetter schwächelte ein wenig. Wir fuhren zum Gästehaus der Finca, welches rd. 4 km entfernt vom Hauptgebäude lag und sooo malerisch war.
Das Gästehaus
- Das Küchengebäude, klassisch weit weg….damit das Haupthaus bei einem eventuellen Feuer nicht abbrennt
Carlos zeigte uns die Ökoanpflanzungen und Mischkulturen auf der Finca
Arnatto, damit wird jeder Käse gelb
Eine helfende Hand auf der Finca
Zukerrohr , yum
Zum Mittagesen gings es zum Haupthaus, Mutter Castejon hatte nen supertollen Rinderbraten- garantiert nachhaltig- im Ofen.
Wir vertrieben uns die Zeit im Garten und spielten mit dem ungezogenen Bassetwelpen. An Chito verloren wir ALLE unser Herz.
Ein altertümlicher Herd- es wurde tatsächlich darauf gekocht, Blick ins Wohnzimmer mit Eßecke
Wir waren mit einem kanadischen Pärchen auf der Finca, diese zeigten ihre Reitkünste, als es nach dem Mittagessen kreuz und quer über mehrere Stunden über das Gelände ging. …da konnten wir nicht mithalten 🙂 ! Das Areal umfasste eine immense Göße, genauere Angaben bekomme ich nicht zusammen aber es war alles da…Wald, Gebirge, Viehherden, Fischteiche und von Kaffee, Kardamon, Kakao, Bananen, Orangen etc.etc.. die Finca el Cisne ist ein perfekter Supermarkt— und das Ganze ohne künstlichen Dünger und mit viel glücklichem Vieh . Unsere Western Ponys waren genügsam, es machte Spaß mal wieder im Sattel zu sitzen.
Der mit den Pferden spricht :
alles Finca Areal
Nach dem beendruckenden Ritt über das Farmgelände, widmeten wir uns der Kaffeeproduktion. Die Finca el Cisne verkauft den größten Anteil ihrer Produktion in die Emirate. Diese nehmen neben Kaffee auch den Kardamon ab und die Finca darf noch selbst rösten. Anders als in Europa wo traditionell die Rohbohnen im Land selbst geröstet werden z.B in Bremen oder Rotterdam ( Douwe Egberts).
Kaffeepflanze
Die grünen Bohnen sind die guten……
Kaffee mit besonderem Aroma- Chito Pups
Kakaopflanze
Um dem Muskelkater zu entgehen, zog es uns in die heißen Mayaquellen. Es war sehr entspannend, leider kamen die Mosquitos, als es dunkel wurde.
Abendessen gabs in unserer open air kitchen…. Indigena Essen, total lecker.
Am nächsten Morgen genossen wir unser Wohnhaus, das Gelände drumherum
Mit ein wenig Abschiedsschmerz sagten wir in Copan Ruinas dem ungezogenen Flegel adios und zogen weiter zu den Ruinen von Copan.
Wer ein wenig mehr über die Finca erfahren möchte, schaut hier: http://www.fincaelcisne.com/
Chito begrüßt seinen Kumpel vom ViaVia
Aus Wikipedia: Copán war eine im heutigen Staat Honduras gelegene bedeutende Stadt der Maya während der klassischen Periode (etwa 250 bis 900). Im 8. Jahrhundert erlebte sie ihre Blütezeit, wurde bald darauf jedoch verlassen und verfiel, wie die meisten anderen Maya-Städte im Tiefland der Halbinsel Yucatán.
Die Ruinenstätte wird seit Mitte des 19. Jahrhunderts erforscht und gehört seit 1980 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Wie der historische Name der Stadt lautete, ist noch nicht vollständig geklärt.[1]
Copan besticht weniger durch seine monumentalen Bauten, eher sind es die Stelen, die die Anlage so unvergleichlich macht. Ich hatte wenig erwartet und wurde belohnt….
Die Kodexes sind weltberühmt…die gesamte Geschichte der Maya in dieser Region werden auf den Stelen nacherzählt.
Die berühmte Mayatreppe mit dem längsten Mayatext der Welt und einen Opfertisch- wer Apocalypto gesehen hat, wird wissen was ich meine…..
Unseren Kurzaufenthalt in Honduras ließen wir im Ort ausklingen….ein Ländle, was ich in jedem Fall nochmal bereisen möchte….es lockt Utila und Tegucigalpa.
Mathias mit seinem neuen hondurianischen Kumpel, salute…
Ein Festessen