Archiv der Kategorie: Australien/ Ozeanien

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Australien I,1999: Eine analoge Reise durch den 5.Kontinent

Wie geht man an eine Reise heran, die fast zwanzig Jahre sowie mehrere digitale Zeitalter her ist? Ganz einfach, man arbeitet weitere Reisen mit gleichem Ziel in den Blog ein und dann kommt die Lust auf scannen und in alten Fotoalben und Tagebüchern  wühlen von ganz alleine. Am Ende habe ich knapp 20 Stunden am Scanner und nochmal rund 20 Stunden mit der Überarbeitung verbracht und bin  um 470 digitale Fotos „reicher“. Damit wir uns aber auch mal zurückerinnern, wie schwergewichtig das analoge Zeitalter  war, zeige ich  Euch mal meine Australien 1999 Fotoalben. Nicht nur, dass wirklich alle Bilder eingeklebt wurden, nein, ich habe auch liebevoll Outback Sand und Schafswolle in dem Fotoalbum gefunden. Mein Traum, den halben Pax Schrank nach dem Scannen leer zu haben, hat sich nicht erfüllt, Nachdem ich zwei Tage nostalgisch in meinen Kunstwerken geblättert, verzweifelt nach den Negativen  gesucht und im Anschluß mit viel Fleiß und ziemlich stoisch die Bilder aus den Alben entfernt und gescannt habe, sind die Exemplare wieder liebevoll in meinen Fotoschrank eingeräumt worden….ich kann mich (noch ) nicht von den Alben trennen.

Australien war 1999 viel weiter weg als heute. Internet gab es  nur im Café, Smartphones waren noch nicht erfunden. Die Flüge waren teuer, es gab sogar noch die Lauda Air!

Wir flogen in den australischen Herbst, starteten unsere Tour kurz vor Ostern. In unserer Maschine von Berlin nach Wien flog Klaus Maria Brandauer mit, ich hätte ihn fast nicht erkannt.  Wer nicht Jenseits von Afrika gesehen hat, wird sich wahrscheinlich an den Österreicher nicht mehr erinnern.

Unser Zwischenstop in Wien war unspektakulär, mit großem Staunen betraten wir wenig später die Lauda Air. Vielfach wurde in den nächsten Jahren gerätselt, warum nun ausgerechnet Lauda insolvent ging. Meine 5 Cents diesbezüglich: Die waren zu gut!

Es war ein Koch an Board, selbst die Economy aß von Porzellan und richtigem Besteck. Bereits 1999 gab es ein super Entertainment mit Spiele, Filme, Kamera und Karte. Telefon am Platz war obligatorisch und die Spieler unter uns  konnten mit dem Casino Wien live zocken….wie gesagt, dass Alles 1999. Achja, die Sitze und Beinrasten konnten so eingestellt werden, dass man tatsächlich fast lag. Der Flug, mit Zwischenstop in Kuala Lumpur verging wie im Flug und wir waren mehr als überrascht, als wir bereits nach 20 Stunden den 5. Kontinent betraten.

Australien war damals noch viel weiter entfernt, wir rannten am ersten Abend in Darling Harbour zur Telefonzelle und fütterten den Apparat mit australischem Kleingeld um einen lieben Gruß nach Deutschland zu schicken. O-Ton meiner Mum „ Du kannst noch nicht angekommen sein, Du bist doch gerade erst losgeflogen“ :-)!

Wir wohnten damals in einem Mitteklassehotel (Furama Sydney) inder Nähe von Darling Harbour,welches nicht mehr unter diesem Namen existiert. Damals war ich noch nicht so abgezockt, dass ich in Hostels gegangen wäre. Das kam erst später, mit weiteren Fernreisen und den ersten, super Erfahrungen in Hostels.

Unsere Zeit in Sydney (immerhin fünf volle Tage) waren zum Teil total verregnet, ich kann mich daran erinnern, dass wir drei Runden Monorail gefahren sind, weil es einfach unmöglich war, vor lauter Nass von oben, auszusteigen! Als wir die Fähre vom Taronga Zoo, zurück zum CQ (Circular Quay) nahmen, vergaß Jemand seinen Regenschirm, der war dann unserer und wir strahlten wie die Königinnen. Was der Himmel nicht hergab, wurde mit Verlaufsfiltern „korrigiert“, damals total in…heute eher etwas zum Schmunzeln.

Die Oper war bereits damals für uns das Highlight der Stadt, das berühmte Bauwerk wurden aus allen Winkeln aufgenommen, von der Brücke, von der Fähre, abends von Mrs. MacQuaries Chair:

The Rocks:

Wir hatten einen Sydney Explorer Pass, mit dem man sehr komfortabel die Stadt abfahren konnte und an dem EINEN Tag mit Sonnenschein kam auch etwas Feeling auf.

Dennoch oder trotz Allem waren wir absolute Sydneyfans und genossen die Osterfeiertage in der Stadt.

Kleiner Hinweis,  noch mehr Australienbilder, auch aus Sydney sind in fünf anderen Berichten zu finden: http://allcontinentsinonelife.com/?s=Australien

Darling Harbour:

Das weltberühmte Aquarium, auch wir bewunderten die Haie und das Salzwasseriff.

Bondi Beach ( die Fotos von den anderen Stränden sind absolut grau in grau) :

Taronga Zoo:

Ein  wilder Kookaburra, er fühlte sich wohl bei den anderen Tieren

Zu Ostern wurden wir mit einer, für die damalige Zeit, ziemlich guten Lasershow in Darling Harbour unterhalten.

Im Botanischen und chinesischen Garten:

Kings Cross und der berühmte Imbiss in  Woloomooloo

Skyline

Am 7. Tag unserer Reise übernahmen wir unseren PKW und losten die erste Fahrerin aus. Ich war zufrieden, dass es meine damalige Kollegin Kathrin getroffen hatte, uns aus Sydney hinauszumanövrieren. Für die jüngeren Leser- ohne maps2go, google maps  und Navi- nur mit einer Landkarte auf dem Schoß, bewegten wir uns durchs Land!

Unser erstes Ziel waren die Blue Mountains, wir wollten die Three Sisters bewundern. Wirklich viel Zeit, zum Beispiel zum Wandern und Verweilen hatten wir nicht. Ich würde es beim nächsten Besuch anders machen. Allerdings entschuldigte uns der australische Landregen, der uns auch nach einer Woche noch nicht verlassen hatte. In Katoomba waren wir bereits angefressen, die Berge waren in den Wolken nicht zu sehen! Gott sei Dank zog es dann doch noch auf und wir bewunderten die berühmte Felsformation.

Nachdem wir auch Leura unsicher gemacht und die Wentworth Falls bewundert hatten, fuhren wir  auf direkten Weg nach Wollongong, eigentlich ein Vorort von Sydney, am Wasser gelegen…viel Industrie, sonst nichts.

Leura:

Wentworth Falls

Am nächsten Morgen fuhren wir nach Kiama und dem dazugehörenden „Blowhole“. Da das Wetter zwar nicht schön, aber Gott sei Dank auch nicht stürmisch war, war die Fontäne, die  es zu bewundern galt, eher putzelig.

Mit Blick über das Kangaroo Valley, ohne Känguruhs und dem Besuch von Berrima  (Gefängnis und älteste Kneipe von OZ) folgten wir dem Weg nach Lake Entrance, einem Feriengebiet zwischen Sydney und Melbourne.

Lake Entrance

Unterwegs legten wir einen kurzen Stop in Goulburn und Canberra ein, versuchten wenigstens einen Blick aufs Parlamentsgebäude zu erhaschen. Das was ich von Australiens  Hauptstadt zu bewundern bekam, war nicht sonderlich schön und wir verfuhren uns auch noch mehrfach kräftig.

Auf dem Weg nach Lake Entrance hielt mich die Polizei irgendwann an. Wir waren in einem bergigen Gebiet, im Regen, einspurig, links  und eindeutig passend zu den Straßenschildern unterwegs, als mich der nette Mensch mit Polizeiabzeichen fragte, ob ich denn einen Führerschein besitzen würde? Ich würde so langsam fahren! Nachdem er das deutsche Pendant zum australischen Führerschein inspiziert hatte, ließ er uns aber mit dem Hinweis „ Mädels, seid bitte im Dunkeln von der Straße“ weiterfahren- uff….ich war mir nicht mal eines Fehlers bewusst!!

Unser nächstes Ziel, mal nicht im Regen, waren die Agnes Falls auf dem Weg nach Phillips Island.

Wir waren bereits mittags auf der Insel und besuchten die Koalas, die dort frei in den Bäumen leben. Allerdings wurde, für die dümmlichen Touris Stege im Wald errichtet,  somit kam man den süßen Teddies gaaaaanz nah. Ich schoß damals die niedlichsten Bilder meiner Koalasammlung (die riesig ist), das neun Monate alte Koalababy verzückte ziemlich fotogen (leider analog, aber jetzt ja auch nen bissel verwaschen digital <3)  die Massen !

Phillips Island

Abends hockten wir mit irren und durchgeknallten Asiaten auf der Tribüne und erwarteten die kleinen Watschler aus dem Meer. Süß, wie sie einzeln an Land gespült wurden um dann ziemlich gesittet und in kleinen Kolonien zu ihren Nistplätzen watschelten. Meine Fotos von damals sind quasi nicht existent, auch 1000 Iso haben nicht gereicht um das Schauspiel einigermaßen darzustellen.

Anbei zwei Fotos aus Flickr (copyright Jean L & Jean P & Mitchell Lafrance) .

Später konnten wir die kleinen Frackträger, auf dem Weg zurück ins Informationscenter,in ihren Höhlen und ganz nah, bewundern. Der Abend war wirklich wunderbar und ich erinnere mich gerne daran zurück. Sollte ich nochmals in die Gegend kommen, ich würde wieder den Weg nach P.I suchen und finden. Und ich bitte jeden Besucher, guckt unter Eure Autos:

Am nächsten Morgen krachte unser PKW in Melbourne, im schönen Morgenverkehr (wir erinnern uns: Landkarte auf dem Schoß, alle Beifahrer in Hab- Acht- Stellung) beim Ausscheren auf die Überholspur ( rechts) mit einem LKW zusammen, Gott sei Dank nur Blechschaden, dennoch war der Tag ein wenig verhunzt. Wir drei Mädels machten uns natürlich Gedanken, was wohl AVIS zum Untalent sagen würde.

Dennoch, die Great Ocean Road ist auch mit zermatschten linken Kotflügel beeindruckend und ALLE die bereits nach 1999 in Oz waren werden bemerken….die 12 Apostel waren damals noch intakt!

In Melbourne wohnten wir sehr zentral, in der Nähe der Chinatown am Swanston Walk und nutzten das schöne Wetter (ich hatte in Melbourne diesbezüglich immer mehr Glück) für Powersightseeing. Der Funke wollte damals nicht wirklich überspringen, meine Liebe zur Stadt, lifestyle etc. kam erst viel später auf der Weltreise 2006.

AVIS war übrigens ziemlich relaxt, die Selbstbeteiligung natürlich futsch….

Melbourne Central

Wir hatten unsere Reise über einen Australienspezialisten in Berlin gebucht, den es leider nicht mehr gibt- wahrscheinlich war der, ähnlich wie die Lauda Air, einfach zu gut.

Da wir zu Dritt unterwegs waren, war uns klar, dass Zickenalarm und Streitereien bei fünf Wochen nur ausbleiben, wenn wir uns selbst entzerren und genau deshalb hatten wir uns für eine organisierte Camping Tour (mehr Glamping) mit Australian Pacific entschieden. Natürlich waren wir extremst gespannt, alle Drei hatten keinerlei Camping Erfahrung waren aber aufgeregt wie kleine Kinder an Heiligabend.

Der Reisebus war für gut 30 Mann ausgelegt, wir hatten noch einen Trailer dabei, der unsere mobile Küche wurde und anfänglich war unsere Gruppe noch überschaubar. Erst später wurde diese zusammengelegt und somit legten, sofern mich meine Erinnerung nicht täuscht, 28 Männlein und Weiblein aus aller Welt, gemeinsam den Weg von Melbourne nach Darwin zurück. Wir waren wirklich bunt gemischt (Kanada, USA, Deutschland, England, Niederlande), mit uns Drei Mädels kamen noch ein deutsches Paar und eine Alleinreisende hinzu. Mit Michaela teilte sich Kathrin das Zelt und somit waren wir eine Sorge leichter, denn alleine wollte sie nicht schlafen.

Hier kommt unser Reiseplan von damals, abfotografiert aus meinem Tagebuch ( wie gut das es die Dinger gibt) :

Unsere ersten Ziele (Nagambie, Tokumwal) waren alles andere als spannend, lediglich die Post von Jerilderie ist eine Erwähnung wert. Hier hatte Ned Kelly die Post ausgeraubt.Wer sich fragt, wer war eigentlich Ned Kelly, dem sei mit Wikipedia geholfen: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ned_Kelly&section=1&veaction=edit&oldid=173113966&wteswitched=1

Wir wechselten anschließend nochmals den Bundesstaat und waren wieder in New South Wales, in Narrandera wo wir das erste Camp aufschlugen. Dieses lag malerisch am Lake Talbot, berühmt für Koalas und Känguruhs. Natürlich hatte der Campground einen Pool, wir waren aber viel zu spät dran um überhaupt in die Verlegenheit zu kommen, an Planscherei zu denken.

Die Zelte von Australian Pacific waren super. Sie wurden auf dem Boden ausgelegt, mir vier Heringen im Boden gesichert. In die Mitte kam eine Stange die aufgewuchtet wurde. Das war es im Großen und Ganzen schon. Perfektioniert wurde das Ganze mit Licht (wir verlegten Lichtleitungen jeden Abend) und weichen Matratzen. Jeder bekam seinen eigenen Schlafsack und auch das eigene Zelt (die Dinger waren nummeriert). Im Verlauf der Reise waren wir so fit, dass binnen 15 Minuten ein Camp mit Küche, Tische etc. stand…..das war schon super.

Natürlich war Küchendienst angesagt, er wechselte jeden Tag, Jedes Zelt kam in das Vergnügen. Die Küche war super, Annie und David verwöhnten uns wo sie nur konnten.

An diesem ersten Abend zeigten sich keine Koalas mehr, dafür sah ich mein erstes Possum und war schockverliebt in die kleinen Scheißerchen die in Australien mehr gehasst als geliebt werden. Die zärtlichste Bezeichnung für die kleinen Vielfraße ist im Allgemeinen „roadkill“….

Am nächsten Tag fuhren wir unausgeschlafen tiefer und tiefer in den fünften Kontinent. Letztendlich verbrachten wir den Tag im Bus, die Entfernungen sind eben nicht zu unterschätzen. Wir bewunderten den Murray River und die sich verändernde Natur umso mehr wir uns von der Küste entfernten.

Unser Tagesziel war Mildura, super Campinplatz mit schöner Ausstattung und einem Koala in der Dunkelheit. Wir Mädels standen wieder mit viel „Ah“ und „Oh“ vor dem Eukalyptus.

Spannender wurde es am nächsten Tag, wir überquerten die Grenze nach Southern Australia und besuchten zunächst das historische Städtchen Burra und die Geisterstadt Terowie. Übrigens ist SA der Bundesstaat mit den meisten ghosttowns in Australien…..traurige Wahrheit, die Landflucht macht es möglich.

Ziel an diesem Tag waren die Flinders Ranges, genauer gesagt die Spear Creek Station.

http://www.stationstayssa.com.au/station/spear-creek-station/

Hierbei handelt es sich um eine der großen Schafstations im Outback, die natürlich zunehmend mehr auf den Tourismus setzen um sich so durchzukämpfen.

Der Campingplatz war ziemlich authentisch OUTBACK:

Nach unserem Lunch zogen wir per Jeep über das Gelände und sahen nicht nur tolle Natur sondern auch Koalas und WOMBATs, meine ganz großen Lieblinge.

Nach dem Abendessen zeigten uns die Schafscherer was sie so drauf hatten, ein Teil der Wolle klebt, wie bereits erwähnt, im Fotoalbum.

Wiederum schloss sich eine schlaflose Nacht im Zelt an, der Wind heulte um unser Camp.

Unser Bus brachte uns mehr und mehr ins rote Zentrum. Wir fuhren mittlerweile auf dem Stuart Highway gen Norden, die Natur wurde karger, die Wüste nahm mehr und mehr vom Kontinent ein. Die Tagesetappe betrug 539 km und bis auf zwei Stops am Lake Gardiner/ Salzsee und in der sagenhaften „Raketenstadt“ Woomera saßen wir den ganzen Tag im Bus.

Unser Ziel war Coober Pedy, die Opalstadt mit den unterirdischen Wohnungen  (dugouts). Ich glaube in CP hatte ich das erste Mal das Gefühl wirklich im Outback zu sein, damals stand bei mir Priscilla- Queen of the desert ganz oben in der Filmliste und ich musste immerzu an den Film denken.

Wir bummelten durch den Ort und sahen uns Kirche und Wohnungen an, natürlich alles unter der Erde, weil es dort erträglich kühl war. Tatsächlich brüteten oberhalb fast 40 Grad im australischen Herbst.

Wir schliefen in dieser Nacht in einem unterirdischen Hostel, alle in einem Raum, abgetrennt durch Vorhänge. Machen wir es kurz, es war ein schnarchendes Erlebnis!

Am nächsten Tag schauten wir uns den Dingo Fence an, der sich 960 km durch den Kontinent zieht. Er soll Dingos und andere Viecher davon abhalten, vom Norden in den Süden, und damit zu den Viehherden auf den Stations zu gelangen. Dingos sind eh mit Vorsicht zu genießen, ich habe immer zugesehen, dass ich Abstand zu den „Hunden“ halte und bin auf vier Reisen in Down Under mit dieser Einstellung gut gereist. Dingo auf dem Campingplatz in Catherine:

In Marla ist die Grenze zwischen SA und NT (Northern Territory) ….dem einzigen Territorium in Australien und damit in einer Sonderstellung.

Man kann das NT evtl. mit dem Status von Westberlin vor 1990 vergleichen, die Einwohner sind Australier obwohl sie sich in einer Sonderzone bewegen. Wikipedia sagt dazu: Das Northern Territory (’nɔːðən ˈtɛɹɪtɹɪ) (deutsch: Nordterritorium, Abkürzung: NT) ist ein australisches Bundesterritorium, d. h. eine Verwaltungseinheit, die im Gegensatz zu den Gliedstaaten wie Western Australia oder South Australia keine Eigenstaatlichkeit besitzt. Allerdings ist dem Territorium durch Bundesgesetz ein großes Maß an Selbstverwaltung zugestanden worden, wodurch dessen Status faktisch an den der Gliedstaaten angeglichen wurde; jedoch kann jedes Gesetz des Territoriums vom Bundesparlament wieder aufgehoben werden.

Roadtrain:

Am Nachmittag hatten wir es geschafft, der Camping Platz vom Ayers Rock Resort erwartete uns. Natürlich wartete ein großer Pool und Restaurant auf uns. Wir verliebten uns in die knatschrote Erde, die ich so nie wieder gesehen habe….nur in Australien und nur im NT!

Uluru vom Campingplatz:

Um den Uluru wird der ganz große Hype gemacht und auch wir feierten den Sonnenuntergang mit Sekt, Cracker und Käse am zentralen Lookout.Bevor wir allerdings unseren Sundowner Platz einnahmen, zeigte uns David den Ayers Rock von ganz nah und schwörte uns auf den nächsten Tag ein. Schnell war mir klar, dass der Marsch um den Rock am Morgen auf jeden Fall in Angriff genommen wird.

Blick auf den Aufstieg :

Sonnenuntergang:

Abends gab es dem Anlass entsprechend ein angemessenes Abendessen (Spaghetti, Salat, Tiramisu). Am nächsten Morgen bewunderten wir den Sonnenaufgang, der mich nicht so sehr begeisterte. Der Stein sieht für mich aus wie ein Brötchen, die andere Seite ist eindeutig beeindruckender.

Da der Uluru den Aborigines gehört und diese es nicht mögen und auch nicht verstehen, warum Menschen den Rock besteigen, ließen wir es gleich bleiben und umrundeten die Schönheit. Ein Marsch von neun Kilometern, den ich nur empfehlen kann. Der Ayers Rock sah von jeder Ecke anders aus, die Felsenmalereien und die Natur drumherum sind einizgartig.

Dies gilt auch für die Olgas die ich fast noch schöner als den Uluru fand.

Das fast perfekte Outbackbild- knatschblauer Himmel,roter Sand

Nachmittags bummelten wir durch Yulara Town und gammelten am Pool und wie es der Regengott so meinte, es fing an zu pieseln, am Ayers Rock, in einem der trockensten Gebiete der Erde!

Eins der größten Highlights im roten Zentrum von Australien ist der Kings Canyon. Wir hatten mittags unser Ziel der Begierde erreicht und machten zunächst den Basewalk und als es kühler wurde den Rimwalk im Sonnenuntergang.

Basewalk, Känguruhs und Outbackschönheit

Zunächst mussten wir allerdings 300 Stufen in der Gluthitze hinauf und unser Guide war arg darauf bedacht, Wasser und Mütze zu kontrollieren. Die Wanderung war fantastisch, kein Foto konnte die Schönheit  so richtig festhalten.

Abends beschloss die Hälfte der Gruppe draußen zu schlafen und das Zelt, Zelt sein zu lassen. Wir schoben die Matratzen eng aneinander und schlugen uns eine weitere schlaflose Nacht, dieses Mal unter freiem Himmel, schlaflos  um die Ohren.

Über die Mereenie Loop fuhren wir die lange und anstrengende Strecke bis Alice Springs. Unterwegs hielten wir in Hermannsburg, einer ehemaligen deutschen Mission. Wir bekamen Permission zur Besichtigung der Mission, durften keinerlei Alkohol etc. einführen, das Gelände ist in Verwaltung der Aborigines. Später wanderten wir durch die Stanley Chasm und Simpsons Gap, alle beiden Schluchten sind fotogen und schön anzuschauen, nach dem beeindruckenden Erlebnis an den Olgas,Uluru und Kings Canyon lächelten wir allerdings eher müde.

Ich durfte mich in AP mit dem Küchendienst herumschlagen, leider machte die Tatsache, dass wir Inventur im Anhänger machen mussten und die rote Erde überall war, nicht unbedingt netter. Annie backte dafür Apfelkuchen im Outback (sagenhaft was die Frau für uns so zauberte) und eigentlich macht ja Küchendienst auch mal Spaß.

Die abendliche Repilienshow verbuchte ich uns ganz grässlich, noch heute schüttelt es mich, wenn ich an die Schlangen und ähnliches Viechzeug denke, deshalb gibt’s von dem Event auch keine Fotos- grusel. Am nächsten Morgen krochen wir bereits um 04:00 Uhr aus dem Schlafsack und machten unseren Ballon mitten im Nichts startklar. Wir bewunderten die Mac Donalds Range in perfekter Stille von oben, ein wunderschöner Sonnenaufgang begleitete uns.

Das Einpacken des Ballons war bestimmt eines der lustigsten Events der Reise, das Sektfrühstück danach erheiterte uns für den Rest des Tages.

Eindeutig zu betrunken für Bildung und Kultur, besuchte ich im Anschluss den Royal Flying Doctor Service und muss leider gestehen, dass es tatsächlich Fotos von dort gibt…..ich kann mich eigentlich nur noch dunkel an einen Film erinnern und ansonsten an nichts….schade, zumal dieser so arg wichtige Service gerade 90 Jahre alt geworden ist:  https://www.flyingdoctor.org.au/

Ich kann mir vorstellen, dass auch heute noch wertvolle Arbeit im Bush geleistet wird, auch wenn die Distanzen mittlerweile nicht mehr so beängstigend sind und schneller bewältigt werden können, die Menschen durch das digitale Zeitalter und der Billigflieger schneller in die Zivilisation kommen.

Alte Telegraphenstation

Am Nachmittag kurierte ich den Rausch in Alice Springs aus, es gibt genau vier Fotos aus der Weltstadt, mein Tagebuch suggerierte  mir „ spannend war es nicht“.

Weiter ging es auf dem Stuart Highway Richtung Darwin. Unser Tagesziel war Daly Waters, eine Roadstation mit Motel, Pub und der einzigen Ampel im Bush. Bevor es aber soweit war, hieß es wieder viel Staub schlucken.

Unterwegs lernten wir zwei weitere Institutionen des NT kennen=> Barrow Creek (historisches Pub) und Tennant Creek ( auch eine Biertränke). Wer einmal diese Outback Pubs von innen gesehen hat, bekommt eine Vorstellung wie die Jungs von den Stations, Jackeroos genannt, (australischer Cowboys, die Mädels heißen Jilleroo) hier an den langen Wochenenden den Durst stillen und auch über diesen hinaus saufen :-)!

Das Highlight des Tages waren die Devil’s Marbles, die Todesmurmeln die verteilt auf einem großen „Murmelplatz“ entdeckt werden wollten. Beim nächsten Mal komme ich zum Sonnenuntergang, die Dinger haben uns damals fasziniert, leider hatten wir viel  zu wenig Zeit.

Der Abend in Daly Water sowie die darauffolgende Nacht sind wohl in die Geschichte von Australian Pacific eingegangen. Die Amis, Kanadier, Briten und wir stellten uns nicht nur als sehr trinkfest heraus sondern waren echte Partylöwen. Das Bier floss, selbst Shania  Twain wurde ertragbar, wir gröllten das Pub zusammen und die daraus resultierende Idee, nochmals draußen zu schlafen, kann nur dem VB (Victoria Bitter) zugeschrieben werden.

Leider hatten wir während des Tages den Wendekreis des Steinbocks überquert und befanden uns bereits in den Tropen! Was dies hinlänglich bedeutet, weiß Jede/r die gerne zum Mückenfutter wird.

Am nächsten Morgen sahen wir echt bunt aus, die Nacht ist uns nicht gut bekommen. Das Fazit aus Daly Waters lautete: Mozziestiche im fast dreistelligen Bereich, unausgeschlafen und verkatert. Die 62% Luftfeuchtigkeit und die 23 Grad während der Nacht hatten noch einiges an Unwohlsein gefördert, wir waren zufrieden, als die Tortur zu Ende war. Die Wüste war Geschichte, wir freuten uns jetzt auf die „Wasserparks“ Katherine Gorge, Kakadu und Litchfield.

Zunächst besuchten wir aber Mataranka und konnten uns in den Thermal Pools von den Strapazen ein wenig erholen. Die Temperatur in den Naturpools liegt immer bei 34 Grad und das Wasser war herrlich. In 2006 verbrachte ich zwei Tage in Mataranka um diese Pools und die Homestead genießen zu können.

Angekommen in Katherine machten wir eine Bootstour durch die Gorge, die wunderschön ist und auf jeden Fall auf der Bucketlist bei einer Oz Tour durch den Norden stehen sollte. Es ist möglich in der Schlucht zu baden, die Krokodile kommen nicht bis nach Katherine, es fehlt eine Verbindung aus den Zuflüssen bis hin zum Meer.

Auf dem Campingplatz fanden wir einen neuen treuen Freund,einen Eisvogel…naher Verwandter des Kookaburra aus Sydney:

Unser letztes Highlight vor der Zivilisation (Darwin) war der Kakadu Nationalpark, der mich erstaunlicherweise ziemlich kalt ließ. Sicherlich waren die Aborigine Malereien sehenswert und die Termitenhügel beeindruckend aber insgesamt hatte ich mir mehr vorgestellt. Eventuell lag es aber auch daran, dass wir mittlerweile nicht mehr im Bus sitzen wollten.

Wir verlebten zwei relaxte Nächte in Darwin mit unserer Truppe, die dritte Nacht waren wir bereits wieder alleine „on the road“.  Ein offizielles Programm gab es in Darwin nicht mehr, wir erkundeten die Stadt alleine. In diesem Zusammenhang verlinke ich nochmals Australien 2006, als ich nochmals in Darwin war.

Weltreise 2005/2006,IV: OZ II, Northern Territory & Queensland

Am Abschiedsabend kam ich erst spät ins Hotel zurück, die Polizei war im Haus. Die Bar war aufgebrochen worden und die Beamten ermittelten. Ich machte mir keine Gedanken und ging entspannt zu Bett. Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns von unserer Reisegruppe und bevor überhaupt die Rezeption aufmachte, schmissen wir den Zimmerschlüssel über die Theke. Unsere Klamotten lagen wohlverwahrt im Locker Room des Hotels und das bereits seit rd.12 Stunden!

Die Truppe von damals

Kurz und gut, Litchfield ist der schönste Nationalpark im Norden, an jeder Ecke und an jedem Hollerbusch wartet ein Wasserloch zum Schwimmen auf seine Wasserratten….

Die Wasserlöcher mit dazugehörendem Wasserfall trugen so klangvolle Namen wie „Rockholes“, „Florence Falls“, „Wangi Falls“ (waren noch gesperrt- Crocs inside) und „Tolmer Falls“. Es war alles grün, saftig und stand in voller Blüte- herrlich…..bis auf die Mozzies und der Luftfeuchtigkeit.

Zurück in Darwin mussten wir mit Betroffenheit feststellen, dass die Suffflaschen aus der Bar, am Vorabend mit unseren Taschen aus dem Lockerroom, davon getragen wurden! Wir schauten auf 1,5 m Wäsche, fünf Geschädigte versuchten in den nächsten Stunden die eigenen Sachen aus dem Wäschehaufen zu finden, die Schadensliste zu ermitteln und sich die bange Frage zu stellen, wie man ohne Taschen am nächsten Tag nach Cairns fliegt ( die Läden waren längst geschlossen) ?

Die Polizei listete fleißig mit, der Hotelbesitzer gab uns 100 AUS$ und bezahlte auch das Taxi zum anderen Hotel, wo wir die letzte Nacht in Darwin verbringen würden.

Außerdem bekamen wir Taschen, Tüten und Koffermodelle der „first fleet“ (Pappkoffer). Dem Taxifahrer entglitten die Gesichtszüge, drei Mädels, neun Koffer und Taschen! Er rief aus dem Auto seine Angetraute an und wir konnten das Gespräch mithören „ Norma, ich habe hier drei Mädels aus Deutschland in meinem Auto, die haben neun Gepäckstücke“….der Typ war so süß und noch niedlicher wurde es morgens um 5:00 Uhr als genau der gleiche Taxifahrer uns zum Flughafen fuhr und genauso entgeistert fragte „ wo ist denn Euer Gepäck geblieben?“. Wir hatten natürlich nochmal neu gepackt und aus neun wurde sechs….immer noch genug und von der Peinlichkeit, als die Taschen, Tüten und Pappkoffer in Cairns auf dem Band ein paar Runden drehten, will ich mal nicht sprechen.

Wir fuhren mit unserem vorher gebuchten Shuttle nach Palm Cove und verliebten uns nicht nur in den Ort sondern auch in unser Apartment. Der Ort ist spatzig, Einkaufsmöglichkeiten sind kaum vorhanden, dafür gibt es Krokodile und das Baden ist nur an ausgewählten Stellen möglich. Unseren ersten Nachmittag verbrachten wir am Pool und holten Nachschlaf der letzten vier Wochen nach.Der Traumstrand von Palm Cove

Die Skyrail von Kuranda ist in Touristenkreisen berühmt, es wurde eine Seilbahn über den Regenwald gebaut und somit ist es möglich über das viele und vor Allem alte „Grün“ hinwegzuschweben. In Queensland wächst der weltweit älteste Regenwald.

In Kuranda angekommen, schauten wir uns den berühmten Bahnhof an und ergötzten uns in einer Schmetterlingsfarm an den kleinen und zarten Lingen im Helikopter  Format. Nachmittags erstand ich in Cairns meinen allerersten Rucksack, den ich immer noch besitze und der weiterhin regelmäßig durch die Weltgeschichte fliegt. Mein heißgeliebter Oztrail, lila-blau….was hast Du alles erlebt!

Wenn man im Norden von Australien ist, darf natürlich ein Ausflug zum Cape Tribulation nicht fehlen. Also standen wir auch an einem unserer letzten Tage in Oz wieder um 06:00 Uhr auf und  machten uns per organisierter Tour gen „noch mehr Norden“.Zunächst gings nach Port Douglas, weiter über Mossman zum Daintree River. Dort durchfuhren wir den Fluss und hielten Ausschau nach Leistenkrokodilen, den miestesten aller Crocs. Am Cape Tribulaton erwartete uns ein traumhafter Strand, mit Regenwald im Hintergrund, und förmlich unberührt. Heute stehen hier bestimmt Luxushotels, die Australier gehen ja nicht gerade zimperlich mit ihren Ressourcen um.

Port Douglas:

Wikipedia gibt Auskunft: Cape Tribulation (englisch: „Kap der Trübsal“) ist eine Landzunge an der Ostküste Australiens. Sie befindet sich ca. 45 km nördlich von Port Douglas und 110 km nördlich von Cairns in Queensland. Dort stoßen Regenwald und Great Barrier Reef unmittelbar aufeinander.

Der Name leitet sich von der Tatsache ab, dass James Cook auf seiner ersten Südseereise (1768–1771) dort mit seinem Schiff auf Grund lief und beinahe verloren gegangen wäre. Erst nach einmonatigen Reparaturarbeiten konnte er seine Reise fortsetzen.

In der dortigen Siedlung leben etwa 150 Einwohner. Der Ort ist in der Regel mit einem normalen Auto zu erreichen. Der Weg führt mit einer Fähre über den Daintree River. Der Ort selbst besteht aus mehreren Resorts bzw. Unterkünften sowie einigen Restaurants. Nördlich vom Kap liegt Cooktown, das von dort nur mit einem Allrad-Fahrzeug erreicht werden kann.

Daintree River und Croc

Cape Tribwilde Natur:

Wir kamen am Cap das erste Mal mit einer braunen Baumschlange zins Gespräch, die sich grazil in der Damentoilette kringelte. Muss bestimmt nicht erwähnen, dass das Viech mit Sicherheit tödlich ist und unser Gesprächsinhalt ziemlich einseitig war.  Wir quietschtenm das Tierchen rückte und rührte sich nicht….die Toilettenkabine blieb unbenutzt. Bis nach Cooktown fuhren wir an diesem Tag nicht, ich hätte es natürlich toll gefunden, aber ohne Allrad geht da nischt.

Den vorletzten Reisetag verbrachten wir auf einem Katamaran am Outer Reef. Wir erschnorchelten uns das Great Barrier Reef, für mich nach wie vor einer der besten Schnorchelspots die ich erkunden durfte.

Am letzten Tag gammelten wir durch Cairns und trafen mit unserer Australian Pacific Reisegruppe zusammen, die den weiten Weg von Darwin per Bus zurückgelegt hatten.

Unsere Rückreise war leider nicht so einfach wie angenommen. Wir flogen von Cairns nach Kuala Lumour- dachten wir…..das wir nochmals in Darwin landeten, wußten wir nicht! Malaysian machte auf uns schon damals keinen so tollen Eindruck, das Eis der Klimaanlage rutschte beim Start durch die Maschine und nässte im Anschluß die Klamotten ein.

In Kuala Lumpur schmiss ich mir eine Portion Heiermänner ein und erlebte kaum den Cateringwagen, der unsere Maschine der Lauda Air anmatschte. Eine Tür fiel den Ingenieuren entgegen, die mit Taschenlampen auf der Rollbahn standen. Kurz und gut 90 Minuten später wurde der Flug gecancelt, wir mussten mitten in der Nacht in Malaysia einreisen.

Malayen des nächstens arbeiten sehen ist eine Freude, es dauert nochmals 90 Minuten bis wir im Minibus in ein Hotel gekarrt wurden. Nachdem wir gegen 4:00 Uhr unser verschwitztes Haupt in die Kissen kuscheln konnten, klingelte bereits 120 Minuten später das Telefon. “ Wir haben Flüge nach Singapur für Sie !“ Mist, ich war auf Sightseeing in K.L. aus….also dreckig wie die Schweine wieder zum Flughafen, eine Stunde in die falsche Richtung, rennen zum Anschlußflieger nach Frankfurt. Wir waren zu acht, nur fünf kamen mit…..wir gehörten zu den Glücklichen und landeten mit rund 12 Stunden Verspätung in Deutschland.

Schön das ich Euch nochmal auf meine erste Australienreise mitnehmen durfte. Es war mir eine große Freude fast 20 Jahre „back to the past zu reisen“

Australien IV, 2008: New South Wales & Victoria


An Neujahr nach Australien zu fliegen, war nicht die schlechteste Idee.  Ich flog über London mit British Airways und wie die Crew             ( Versorgung war saumäßig, man sah Niemanden)  verschlief ich quasi den gesamten Flug, nachdem ich die Nacht davor durchgemacht hatte.

So landete ich nach rund 22 Flugstunden relativ entspannt in Sydney. Ich hatte bereits rd. 13 Tage ( 1999 + 2006) in dieser hübschen Stadt verbracht, die aber nach wie vor nicht meine Nummer Eins in Australien  werden wird. Zu tot die Innenstadt am Abend und am Wochenende, meines Erachtens in vielen Teilen komplett überbewertet….. . Viele können meine Einstellung diesbezüglich nicht verstehen und auch mir ging es 1999 so , dass ich Sydney vergötterte und Melbourne fast links liegen ließ. Erst nach mehreren Besuchen und vor Allem dem Wohnen in immer anderen Gegenden ließen mich aufhorchen.  Das CBD in Sydney gleicht amerikanischen Großstädten und ist nicht zum wohnen da…außer man ist Touri. Demzufolge ist das Amusement tagsüber ok am Abend aber nicht ansprechend. Melbourne ist europäischer und jeder Stadteil hat, wie Berlin, ein eigenes Zentrum. In Sydney sticht die Lage am Meer hervor und natürlich sind Oper, Brücke und Darling Harbour toll, doch wenn man Melbourne für sich entdeckt, fernab von Federation Square und Flinders Street unterwegs ist, mal nach St.Kilda, Brighton Beach oder Williamstown fährt, wird merken, dass Melbourne nicht nur interessanter sondern auch lebenswerter ist.

Dennoch, Sydney geht immer und ich freute mich auf drei entspannte Tage ohne Sightseeing Druck.

Der Zug brachte mich vom Flughafen in die Innenstadt, ich hatte mich für das YHA Railway-Square  entschieden, dass direkt hinter dem Bahnhof, auf toten Bahngleisen, liegt. Man schläft dort in Abteilen, welche modernisiert und sehr empfehlenswert sind. Ein Swimmingpool ist auch vorhanden, die Lage ist sehr zentral.

https://www.yha.com.au/hostels/nsw/sydney-surrounds/railway-square/

Meine Seite, ich lag unten:

Die andere Seite, typisches Backpacker Stilleben :-):

Leider konnte ich noch nicht einchecken und  vertrödelte somit den Vormittag zunächst im chinesischen Garten, den ich letztmalig 1999 besucht hatte. Ich freute mich, neben den alten Papierfotos nun auch digitale Bilder mein eigen nennen zu können.

Außerdem schlenderte ich durch die Market Street/ Chinatown.  Die Foodcourts dort sind legendär, bei allen drei Sydneybesuchen war ich mehrfach günstig und gut essen. 1/5 aller Australier sind asiatischer Abstammung, man bekommt in Chinatown alle Richtungen der asiatischen Küche, unvergessen das Laksa von Alexandra 1999.

Nach einem kurzen Abstecher in Darling Harbour ( mehr Fotos später im Bericht, oder siehe Weltreise 2006) kehrte ich zurück zum Hostel und konnte mein müdes Haupt endlich in die Kissen kuscheln….

Abends machte ich die asiatischen Foodcourts unsicher und am nächsten Morgen stand ich ausgeschlafen um 7:00 Uhr bereits wieder vor der Tür des Hostels und schlenderte in der Morgensonnen gelassen Richtung Hafen. Mein erstes Ziel waren das Queen Victoria Building und die Strand Arcade. In Australien gibt es bezaubernde, viktorianische Einkaufspassagen, eine schöner als die andere.

QVB:

Strand Arcade ( die mag ich noch lieber)

Angekommen an der Oper erweiterte ich meine Fotosammlung um weitere 50 Exemplare von der legendären Konzerthalle und der berühmten Harbour Bridge. Man kann sich einfach nicht satt sehen und obwohl ich bereits tolle Bilder  aus 99′ u. 06′ hatte ( vor Allem von der Brücke hinunter auf die Oper) nein….auch 2008 mussten nochmals neue Exemplare her.

Oper, Fähre, Sandra

The Rocks mit alten Warenhäusern- der Flohmarkt am WE ist total empfehlenswert

Eine nicht sehr spektakuläre Skyline

Harbour Bridge

Mein nächster Sightseeing Spot war der Sydney Fishmarket. Wer Seafood liebt wird dort zu vernünftigen Preisen fündig werden. Man kann sich fertige Fischteller kaufen und draußen auf der Terasse in gechillter Atmosphäre verspeisen.

Pelikan am Fischmarkt

Das Wetter schwächelte auch auf dieser Reise , im australischen Hochsommer. Immer wieder sollte mich der sommerliche Landregen in New South Wales einholen. Gott sei Dank hielt Dieser nie lange an und dann verwöhnte mich wieder der knatschblaue australische Himmel. Da ich sowohl im Taronga Zoo als auch in Manly schon gewesen war, keine Lust auf Bondi Beach verspürte ( den Hype habe ich nie verstanden) beschloß ich die eher unbekannte Fähre nach Darling Harbour zu nehmen und tatsächlich die Oper von Sydney als auch die Harbour Bridge in einer anderen Perspektive zu sehen.

Die typischen Fährschiffe

Dieses Foto hat es in einen Onlinereiseführer ( Schmock) 2009 geschafft, machte mich ein wenig stolz!

Willkommen in Darling Harbour

Botanischer Garten Sydney, einer meiner Lieblingsorte in der Stadt

Anbei ein Foto meines Grundnahrungsmittels in Australien: Sushi aus der Hand! Überall im Land findet man die kleinen Sushibuden, die für einen Appel und nen Ei  Makirollen verkaufen. Ich fing damit bereits zum Frühstück an, bekämpfte das Hungerchen am Mittag und erlag der Versuchung am Abend.

Nach vier super entspannten Tagen, ohne großartige neue Erkenntnisse,  fuhr ich am Morgen des 5. Tages mit Greyhound nach Port Macquarie. Der hübsche Ort liegt an der Ostküste des Bundesstaates New South Wales, ca. 6 Busstunden von Sydney entfernt ( 270km). Ich fuhr mit dem Morgenbus um 7:00 Uhr und war am frühen Nachmittag am YHA in P.M. und bezog das obere Bett in meinem 4er Dorm, genannt die Saubude. Über meinem Kopf hing ein kleiner Itsy bitsy spider mit rotem Ärschlein. Mit dieser Erkenntnis legte ich für mehrere Stunden das Hostel lahm. Der Kammerjäger machte dem redback spider im wahrsten Sinne des Wortes Dampf unterm Hintern und erst dann konnte ich es mir gemütlich machen.

Port Macquarie hat einen schönen Strand und das berühmte Koala Hospital. Da zog es mich natürlich hin und ich vertändelte tatsächlich einen gesamten Nachmittag bei den süßen Viechern. Es tat mir in der Seele weh, zum Teil erholten sich die Kleinen von Verbrennungen, herbeigezogen bei Bushfeuern….

Es verhielt sich wie mit der Oper…..meine 150 Fotos wurden nochmals um 150 neue Koalabildchen aufgestockt :-)! Mit einer Overdosis Cuteness verbrachte ich, nach den täglichen Regenhuschen, meine Zeit am Strand und schaute mir das alte Gericht von innen an. Port Macquarie von oben

Das alte GerichtAm „Stadtstrand“ beobachete ich eine Pelikankolonie, außerdem fand ich die Bemalung der Uferbegrenzung absolut genial. Insgesamt ist Pt.Mc.Quarie als Urlaubsort für Familien zu empfehlen, länger als zwei Nächte muss man aber auch nicht bleiben.

Mein letztes Ziel in New South Wales war Byron Bay, ebenfalls eine Wiederholung von 2006. Damals, auf der Weltreise, hatte uns das Wetter so richtig fertiggemacht. Es hatte viel geregnet und die Ostküste wurde von Larry, einem sehr großen Zyklon heimgesucht. Diesmal wollte ich den entspannten, alternativen Surferort bei besserem Wetter erleben. Leider waren meine vier Tage wieder regnerisch aber besser als zwei Jahre zuvor.

Das YHA war viel besser als das Partyhostel 2006. Ich ließ Nimbin und irgendwelche Grasstories aus, genoß relaxten Badeurlaub und beobachtete die Surfer im Wasser. Ich schloß mich einer Truppe Teenies an, unsere Tage waren klar aufgeteilt : ausschlafen, Strand oder Pool , am Abend auf die Piste….Partylotte, ich glaube es war das letzte Mal, dass ich so ausschweifend unterwegs war.

Das Hostel:

Byron Bay Impressions:

Von Byron Bay ( ja es gibt einen Flughafen) nach Sydney geflogen und von dort die Virgin Blue nach Melbourne genommen. kaum gelandet fühlte ich mich wieder @home. Ich hatte mich für drei verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten entschieden. Zuerst wollte ich im YHA Oasis Melbourne wohnen, dann auf die Great Ocean Road, Grampians gehen. Im Anschluß waren drei Tage bei Eileen geplant und am Ende wollte ich in Southbank in einem Backpacker abhängen.

Das Melbourne Oasis war ein kleineres Haus mit Doppelzimmern. Das habe ich echt genossen, zumal ich einzelne Nächte das Zimmer für mich hatte. Ich habe jetzt, bei der Recherche des Berichts gesehen, dass das Hostel nicht mehr existiert. Schade eigentlich, in 20 Minuten war man am Federation Square und hatte es dennoch lauschiger als in der City.

Meine NachbarschaftMein erster Gang in meiner Lieblingsstadt brachte mich zum Queen Victoria Market. Ich liebe Märkte auch in Deutschland, doch dieser und der von Adelaide hatten es mir angetan. Ich mag das Interieur, die alten Läden und die alten Werbeschriften. In Berlin kommt evtl. die Markthalle Neun an die Atmosphäre dieses Marktes heran.

Mein nächstes Ziel war der Shot Tower. Das alte Gebäude wurde erhalten, ein Einkaufszentrum drumherum gebaut. Als ich die Mall in 99 das erste Mal gesehen hatte, waren wir in Deutschland ganz weit weg von solchen Experimenten. Da ich zwei lange Jahre nicht in Melbourne gewesen war, verschlug es mich natürlich auch umgehend ins touristische Herz der Stadt. Ich bummelte bei Affenhitze zum Federation Square und war überrascht vom Menschenauflauf.  Es waren Australian Open und die ganze Stadt war auf den Beinen. Fans aus aller Welt bevölkerten die Stadt, die Tennisspiele wurden am Federation Square live übertragen. Es herrschte eine grandiose Stimmung von der ich mich natürlich anstecken ließ. Am nächsten Morgen stand ich um 7:00 Uhr schon mit in der Reihe für Tickets…..

Flinders Street Station

Blick vom Yarra auf die Innenstadt

Vodafone Arena, da wurde Tennis gespielt

Nachdem auch bei mir im Hostel Tennis bis morgens um 5:00 Uhr flimmerte – die TV Rechte für die Amis machen ein nächtliches Spielen möglich, hatte mich das Fieber eindeutig gepackt:

Ich bekam zwar keine Centrecourt Tickets aber lieber mittendrin als nicht dabei:

Somit war klar dass ich am 19.01.2008 wieder in Melbourne sein musste Aber erstmal fuhr ich am nächsten Tag in die Grampians/ Halls Gap. Ich lief  zum YHA Metro und wurde von dort aufgepickt- leider vom falschen Bus. Ich hatte eine Tagestour mit zwei individuellen Übernachtungen in Halls Gap gebucht und befand mich aufeinmal in einer Dreitagestour. Gott sei Dank wurde der Fehler schnell erkannt.

Die Grampians sind schön, mir allerdings nicht soooo im Gedächtnis geblieben, wie z.B die Wilpena Pound, Ayers Rock ( Ulruru) oder auch der KingsCanyon…. vermutlich weil ich eben bereits  weitaus Interessanteres schon gesehen hatte.

Die Natur-u. Tierschönheiten des ersten Tages im Grampians National Park :

Känguruhs in rauhen Mengen, allerdings recht weit entfernt:Jaws of Death:

Mackenzie Falls, leider war Lanzgeitbelichtung damals noch nicht in 🙂 :

Reeds Lookout:

Willkommen in Halls Gap, meinem Zuhause für zwei Nächte:

Halls Gap ist ein richtig niedliches Nest in freier Wildbahn. Schön zum wandern, tolle Luft und kaum touristische Infrastruktur. Es gibt eine einzige Hauptstraße und das war es dann auch schon. Die zwei Tage waren gemütlich. Ich besuchte die heimische  Känguruhfamilie mehrfach   (sie waren mehr als zustraulich) und streunte durch den Ort. Leider hatte ich auch wieder mit Regen zu kämpfen, was mir ein wenig Angst bzgl. der Australian Open Tickets machte. Schließlich wird ja auch auf den Außenplätzen gespielt und ich wollte nicht nur den Tag in der Halle verbringen.

Halls Gap Impressionen:

Die Känguruhs, sie lagen immer in einer Waldlichtung und nahmen vom Menschen kaum Notiz:Mein kleiner Kookaburra Freund war ebenfalls sehr zutraulich und neugierig, wir verbrachten etliche Stunden miteinander, er flog immer in der Gegend herum und lachte, lachte, lachte:

Die überall in Australien umherschwirrenden Kakadus ließen auch in Halls Gap nicht lange auf sich warten:

Nachdem ich auch das Aboriginal Center besucht hatte, fuhr ich am dritten Tag nachmittags zurück nach Melbourne und freute mich auf den Tennistag. Ich bezog das gleiche Zimmer im Oasis und ärgerte mich über meine koreanische Bettnachbarin, die im Sweatshirt in der Koje lag und die Klima auf 14 Grad temperiert hatte. Da zog es mich doch lieber an den TV wo ich bis morgens um 2:15 Roddick gegen Kohlschreiber schaute ( eines der besten Matches die ich alte Tennisspielerin in meinem Leben gesehen hatte).

Am nächsten Morgen machte ich mich bereits gegen 8:00  Uhr auf den Weg zu Subway und Coles und kaufte meinen Proviant für den Tag ein. Am Federation Square gammelten bereits die ersten Fans und schauten noch oder schon wieder die Liveübertragung der Australian Open. Wir hatten Regeneigung an dem Tag und es war von vornherein klar, dass nicht alle Spiele stattfinden würden. Ich verzog mich mehr oder weniger gleich nach drinnen und schaute von 9:00 Uhr- 23:00 Uhr Tennis- danach war ich soooo tot, aber wann hat man schon mal die Gelegenheit bei den Australian Open dabei zu sein?!

Am nächsten  Tag verließ ich Melbourne wieder und begab mich in den Otway Nationalpark, Great Ocean Road und verbrachte entspannte Tage in Apollo Bay. Es regnete und somit war ich recht zufrieden, dass ich erst später zu den Zwölf Aposteln fuhr. Am ersten Tag lernte ich das Spitfire Lighthouse, die Küste am Eingang der GOR kennen. Außerdem begegneten mir an diesem Tag wilde Koalas und Papageien.

Ich wohnte die nächsten Tage im Eco YHA in Apollo Beach, eins der besten YHAs die ich kennenlernen durfte. Am nächsten Morgen, meinem 21. Tag in Oz,  regnete es wieder aus allen Kannen. Ich resümmierte…..nur sieben trockene Tag bei schon drei Wochen im Land. Der australische Hochsommer ist genauso instabil wie bei uns in good old Germany. Diese Tatsache bestätigte sich auch auf meiner vierten Australienreise.

Apollo Bay ist ein hübsches Nest, viele Australier machen dort Urlaub, die Infrastruktur ist gut ausgebaut.

Ich vertrödelte einen Tag im Ort mit Dauerregen, Gott sei Dank litten im YHA noch mehr Leutchen mit mir mit, so dass an Unterhaltung gesorgt war.

Mein Tag an der Great Ocean Road war dafür dann umso schöner. Die Sonne strahlte vom Himmel, die Temperaturen erinnerten an Warnemünde im Hochsommer und somit hatte sich das Warten doch gelohnt. Die 12 Apostel zeigten sich in einer anderen Kostellation als 1999….die Natur gibt, die Natur nimmt!

Zunächst bestaunten wir den übergroßen Farn, den es nicht nur in Neuseeland zu Haufe gibt. Great Ocean Road in aller Pracht, Stand 2008

Mein absolutes Highlight auf dieser Reise fand hoch oben in der Luft statt. Ich entschied mich für einen Heli-Flug über die GOR und war so begeistert. Ich saß vorne neben dem Piloten und genoss den Rundumblick. Es war kein preiswertes Vergnügen, hat sich aber gelohnt.

Ich kehrte im Anschluß der Tage von Apollo Bay nochmals für eine Nacht ins YHA Oasis zurück und wohnte für die nächsten Nächte bei Eileen. Bei meinem vierten Aufenthalt in Australien nahm ich mir ein wenig Zeit für die Geschichte des Landes und besuchte das Immigration Museum. Beeindruckend wurde die Überfahrt nach Australien dokumentiert. Die Holzklasse war alles Andere als schön. Anbei ein paar Bildchen aus dem Museum.

Ich fuhr mit dem gläsernen Fahrstuhl den Eureka Tower hoch und bewunderte Meldbourne von oben. Im Fahrstuhl mussten wir uns Überzieher anziehen, um den Boden nicht zu beschädigen.

Flinders Street Station

Federation Square

Ich bewunderte mein Hostel für die letzten 6 Nächte von oben, ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Backpackerfabrik an der Autobahn mit Tanke davor…..ohjee.

Endlich schaffte ich es auch mal nach Brighton Beach und damit auch zu den bunten Strandhütten.

Im Fairfield Boathouse Cafe´aß ich wunderbare Chilischokoladen Frösche und nach drei Tagen verabschiedete ich mich von Eileen und zog in das besagte Hostel um.

Das Haus war schon anders, als die anderen Hostels….anonymer! In meinem Zimmer wohnten Nolene, eine obdachlose Neuseeländerin, die nach Australien ausgewandert war und irgendwie nicht auf die Beine kam. Nolene war über 60….. ! Mit im Zimmer, im Bett über mir, wohnte aber auch Larissa, die damals für Accenture arbeitete und zwischen Sydney und Melbourne pendelte. Das Geld, welches sie sparte, indem sie in einem Dormbett schlief, gehörte ihr…..sie war damit später 6 Monate in Afrika unterwegs. Ich pflege heute noch Kontakt zu ihr, wir haben uns 2011 nochmal in Nepal getroffen. Jetzt, in 2018, heiratet sie einen Kanadier und zieht nach Vancouver. Kurz und gut, das Zimmer sah aus wie eine Rumpelkammer, Nolene beanspruchte 80 % des Zimmers für Ihr Hab & Gut 🙂 . Ich nahm es mit Humor und genoss die letzte Woche in Melbourne.

 

Der wichtigste Feiertag in Oz ist Australia Day am 25.01…..ich verbrachte den Tag in St. Kilda….am Strand, auf dem Flohmarkt und mit Blick in den Luna Park.

Abends hieß es dann Happy Australia Day auf dem Federation Square, mit Feuerwerk und viel Bramborium. Mir hat gut gefallen, dass jede Nation, die in Oz beheimatet ist, sich vorgestellt hat und einen kleinen Auftritt hatte – es wurde gemeinsam gefeiert, nicht gegeneinander!Ich besuchte auch den Zoo von Melbourne und bewunderte nicht nur die australische Tierwelt. Die kleinen Elefanten mit ihrem Autoreifen verzauberten mich sehr. Auch die anderen Gehege und Tierchen machten mir am Ende der Reise viel, viel Spaß. Insgesamt setzte Melbourne bereits das Konzept um, welches in den Jahren darauf auch in Hannover und Leipzig eingeführt wurde- weniger ist  mehr. Große Gehege, weniger Tiere….Das Endspiel der Australian Open sah ich mir via public viewing auf dem Federation Square an.

Mit ein paar letzten Bildern aus der Innenstadt, China Town und den bezaubernden Arkaden schließe ich meinen letzten Australienblog. Es fehlt auf allcontinentsinonelife immer noch die Reise von 1999. Auf dieser Tour habe ich damals die großen Highlights Ayers Rock, Olgas, Kings Canyon, Great Barrier Reef usw.usw. kennengelernt. Leider sind die Bilder nur in Papierform vorhanden, auf scannen hatte ich noch keine Lust. Ob und wann ich dazu kommen werde, auch diese Reise zu dokumentieren, kann ich jetzt noch nicht sagen.

Tor zur ChinatownMit einem super Blick über den Himalaya ging es nach fünf Wochen zurück nach good old Germany.

 

Australien III, 2006: South Australia & Victoria

Das Gute an Reisen in ein Land, in dem man bereits häufiger gewesen ist, ist das langsame, gemächliche Vorsichhintrödeln….der Fokus liegt eher auf kleinere Sightseeing Spots, Dinge abseits der großen Highlights und für die man vorher keine Zeit hatte. Nachdem ich bereits 17 Wochen in Australien verbracht hatte, zog es mich nochmals in meine zwei Lieblingsstaaten im Süden des 5. Kontinents. Ich hatte mit Singapore Airlines einen arschteuren Flug gebucht und flog rund sechs Monate nach meiner Weltreise wieder nach Down Under.

Der Flug war nicht nur teuer gewesen, er beinhaltete auch einen Zwischenstop in Singapur von 13 Stunden. Diesen plante ich auf Sentosa Island zu verbringen, verheißungsvoll die Aussicht auf Strand und indonesisches Flair. Da ich im Rahmen meiner Weltreise auch in Singapur gewesen war, konnte ich mich noch gut an das Verkehrssystem erinnern und MARTA brachte mich ganz formidabel und schnell an den Strand. Ich schloß mein Handgepäck ein und vergammelte den Tag auf der Liege,  die auf den Bildern gezeigte  Aussicht begleitete mich! Der Beginn meines Urlaubs hätte schlechter sein können 🙂 . Am Abend checkte ich total verbrannt und frisch geduscht wieder in den Flieger ein und verquatschte den gesamten Flug nach Adelaide mit Ann, einer Britin, die bereits seit 40 Jahren in Australien wohnte. Sie war sooo herzlich, dass ich nach acht Stunden neben ihr nicht nur eine Esseneinladung bei ihr @home mein eigen nennen konnte, sondern auch die gesamte Flieger Crew kannte, die Ann mit ihrem Charme bezirzte.

Die ersten Tage wohnte ich in einem Einzelzimmer im Hostel von Glenelg. Der Bus brachte mich vom Flughafen direkt an den Strand, der Airport ist nicht weit außerhalb der Stadt. Ich war mir wirklich selbst genug, schlief und aß wann ich wollte und zum Abschied meinte der Rezeptionist nur “ von Dir haben wir überhaupt nichts mitbekommen“.

Zunächst machte ich Glenelg unsicher, freute mich über das frühsommerliche Wetter ( es war November) und inspizierte Adeleides Innenstadt. Ich zog nach drei Nächten in Glenelg ins weitaus lebhaftere YHA in Adelaide und damit auch in einen 4er Dorm.

Anbei ein paar Impressionen vom Strand:

In Glenelg kann auch die Buffalo besichtigt werden. Der Nachbau des berühmten Schiffes erinnert an die ersten Siedler, zumeist Strafgefangene. Das Schiff gehörte zur First Fleet, mit Derer der Kontinent erobert wurde.

Adeleide wurde meine Hombebase für rd. 14 Tage. Immer wieder kehrte ich zurück, gewann die Stadt trotz Ashes Fans ( großes Cricket Turnier mit den dazugehörigen Anhängern) echt lieb. Fotos der Stadt findet Ihr im Bericht nach meinen Tagen auf Kangaroo Island.

Mein erster größerer Ausflug führte mich nach Hahndorf. Nicht nur die Briten machen Australien schnell zu ihrer neuen Heimat, nein auch Deutsche zog es nach Down Under. Die Kultur wird, ähnlich wie in den Staaten, weitergelebt, Oktoberfeste und Volkstümliches zelebriert. Ich fand den Ort nicht wirklich deutsch,  er wirkte auf mich wie jedes Nest fernab der größeren Städte.

Dennoch, man sprach deutsch und die Australier rissen sich um Kaffee, Bienenstich und Streuselkuchen. Das „Hahn“ ist eines der besten Biere in Australien, es wurde mein favourite beer.

Kangaroo Island stand ebenfalls auf meiner Bucket List, ich hatte mich für eine 3 Tagestour entschieden, natürlich im Backpacker Style….d.h es wurde nachts in Swags geschlafen, zum Teil unter freiem Himmel.

Die Fährüberfahrt ab Cape Jervis war nichts für schwache Nerven, zwei Japanerinnen, die ebenfalls an meiner Tour teilnahmen, gingen Fische füttern. Vorher hatten wir aber noch die Gelegenheit bekommen, den wunderbaren Strand von Cape Jervis zu bewundern.

Kangaroo Island liebte ich sofort, herbe Wildnis….erinnerte ein wenig an Tasmanien, war mir aber sympathischer. Den ersten Abend waren wir zu Fünft, neben den zwei Japanerinnen gehörten noch eine Irin und ein Brite zu meiner Truppe. Wir schliefen in einer alten Scheune mitten im Nirgendwo. Immerhin,  es gab noch Plumpsklos und sogar Duschen. Allerdings verzichtete ich auf übertriebene Körperhygiene, was ich später bereute, denn das Camp in dieser Nacht war noch die Luxusvariante.

Uns wurde angeraten, des nächtens den Swag immer einzurollen sofern man diesen verlässt, nur dann ist man sicher, dass sich keine Schlange in die Kuschelhöhle einnistet. Swags sind übrigens eine durchdachte Idee, Schlafsack mit integrierter Matratze und Zeltplane drumherum, echt gemütlich- geschlafen habe ich damals dennoch nicht sonderlich gut.Am nächsten Morgen vergrößerte sich unsere Gruppe erheblich. Unter Anderem habe ich ein amerikanisches Paar im Gedächtnis, die damals mit Safariklamotten und Buschmesser umherrannten…..der Rest von uns schüttelte nur das Köpfchen.

K.I. ist nach Tasmanien und Melville die drittgrößte Insel Australiens, man sollte mindestens drei Tage mitbringen um wenigstens den größten Teil  kennenlernen zu können. Die Insel ist 145 km lang und 59 km bereit. Immerhin, über 500 km Küstenlinie nennt Kangaroo Island sein eigen.

Unserer erstes Ziel am zweiten Tag war die Seelöwenkolonie, Seal Bay CP und das erste Tier, welches wir bewundern durften….EINE SCHLANGE die sich über den Weg schlängelte. In jedem Australienurlaub hatte ich das Vergnügen auf die Viecher zu treffen.

Die Seelöwen waren  super….in ihrem natürlichen Habitat, man darf nur mit Ranger an den Strand und muss gehörigen Abstand halten. Es machte Spaß die Tierchen zu bobachten, nur die Bilder sind damals nicht wirklich toll geworden….es war die letzte Reise mit der Digi Cam von 2004. Schwimmen ist laut Wikipedia an dieser Küste nicht empfehlenswert- Haie tummeln sich vor der Küste…..sie lieben Seelöwen

Nachdem wir die Löwen ausgiebig bewundert hatten, fuhren wir weiter nach Little Sahara um in den gewaltigen Sanddünen ein wenig sandboarding zu machen. Ein paar Mutige sprangen auch in die Fluten.Wir schliefen im Flinders-Chase Nationalpark und unser zweites Camp war noch rudimentärer als die erste Übernachtung.

In dieser Nacht hatten wir keine schützenden Wände um uns herum, ja nicht mal vor dem Plumpsklo. Bevor wir aber am Lagerfeuer das selbstgekochte Essen verspeisten, bewunderten wir die Fairy Penguins, die auch auf dieser Insel in Kolonien brüten. Ich kannte die kleinen Kumpels bereits von Phillips Island und finde sie dennoch immer wieder soooo niedlich. Wir mußten die Kameras mit roter Folie abkleben, damit sich die kleinen Gesellen nicht erschrecken- die Bildausbeute daher maumau, aber besser als nichts….

Nach einer durchwachten Nacht erkundeten wir am nächsten Tag zunächst die Umgebung, in der wir geschlafen hatten. Känguruhs und viele wilde Koalas ließen sich nicht lange bitten. Ich habe nur noch in den Grampians oder im Otway Nationalpark mehr wilde Koalas gesehen. Für Tierliebhaber ist der Flinders Chase Nationalpark mit seinen bizarren Felsformationen ein El-Dorado.

Unser nächstes Ziel führte uns zu den Remarkable Rocks mit super Aussicht auf die arg schöne Küste. Wir konnten nicht genug bekommen, die Natur einigartig. Kein Wunder, dass die Insel bei Australiern als Ferienziel ganz oben auf der Liste steht.

Zu guter Letzt erkundeten wir eine Höhle ( Admirals Arch?) mit offenem Zugang zum Meer- wieder eine Postkartenaussicht.Zurück in meiner Homebase legte ich einen Sightseeing,-u. Shoppingtag ein und genoss das niedliche Städtchen. Meines Erachtens verdienen nur Sydney und Melbourne den Begriff Stadt-alles Andere sind Nester.

Adelaide bereitete sich auf Weihnachten vor und auch ich ließ mich anstecken und kaufte Geschenke ein. Mein liebster Platz in der Stadt war der Central Market. Dort gab es das beste Essen und unglaublich viel Flair. Ähnlich wie der Victoria Market in Melbourne, der ebenfalls ein Lieblingsplatz von mir ist.

Noch ein paar Adelaide Impressionen:

Ich nahm an einer orgnisierten Tour zu Wolf Blass teil, wollte wissen wo einer meiner Lieblingsweine ( Jacob’s Creek ) herkommt. Ein schöner Ausflug ins Barossa Valley, deutsches Erbe in Australien inklusive. Nachdem ich auch das größte Schaukelpferd der Welt bewundert hatte, machte ich mich bereit für einen wunderbaren Ausflug in die Flinder’s Ranges, Wilpena Pound.

Um eine lange Geschichte kurz zu halten. Die Tour war mühselig, anstrengend und weitab vom Schuß….und sie war es so wert! Ich war oft im Outback, doch diese drei Tage sind eines meiner absoluten Höhepunkte in Oz.

Der normale Linienbus brachte mich in sechs Stunden von Adelaide nach Port Augusta. Wir fuhren an der Spear Creek Cattle Station vorbei, es wurden Erinnerungen an 1999 und meiner ersten Tour durch Oz wach. Damals schliefen wir, auf dem Weg zum Ayers Rock,  auf der Farm und schauten uns das Schafescheren an.

In Port Augusta wurde  ich von Paul in Empfang genommen. Mit mir machte noch ein Deutscher ( Falk) die Tour mit und Pauls erster Satz, nach dem obligatorischen „How is it goin‘?“ war „it’s over, when it’s over mates“…oder besser gesagt, wir machen hier open end….und so war es dann auch. Wir  lernten nicht nur die Flinders Ranges, Wilpena Pound und Umgebung kennen,  sondern besuchten auch das Lieblingspub von Paul und saßen bei ihm auf der Couch. Das Hostel von Quorn gehörte Falk und mir ganz alleine, es gab nicht mal nen Rezeptionisten. Wir konnten schalten und walten. Die Tage waren grandios, meine schönste und tourimäßig unversauteste Aussiezeit. Ich kann es Jeder/m nur ans Herz legen. Authentisches Australien, grandiose Natur, Geisterstädte und rauhbeinige Australier die sich in Ihrem Strine quasi badeten. Ich bin den Aussiedialekt gewöhnt aber hier zogs mir damals die Schuhe aus…..

Unser Hostel in Quorn: Die nächsten drei Tage fuhren wir mit dem Jeep durchs Gelände, sahen jede Menge Wildlife und Natur. Wir wanderten auf die Wilpena Pound, die natürlich von unten nicht ganz so beeindruckend aussieht. Sofern ich die Erlaubnis von Jason Ardell von Flickr erhalte, kann ich Euch auch ein Foto von oben präsentieren, meine Anfrage läuft ( 01.03.2018).

Kommen wir zunächst zum Wildlife, das ist selbsterklärend:

 

 

 

 

 

 

 

Wir bewunderten Höhlenmalereien der Aborigines:

Wo man hinschaute, überall grandiose Outback Natur- I love it:

Ghostgums ( Geistereukalyptus)

road to nowhere?

Bunyeroo Valley ( Flinders Ranges) Wilpena Pound im Hintergrund

Marsch auf die Wilpena Pound ( anstrengend wars) : Blick in das Amphitheater, wie gesagt…..es ist nicht so spektakulär wie aus einem Flugzeug

Ein paat Tage später sah ich in Melbourne die Ausstellung “ Die Welt von oben“ und fotografierte die Wilpena Pound von „oben“ ab.

Noch mehr Outbackfeeling:

Willkommen in der Alligator Gorge, immer schön den Blick nach unten senken- Schlangengefahr!Wir besuchten auch Melrose- ein Städtchen mit süßem, intakten Cafe´in einer alten Schmiede….der Rest des Ortes war Ghosttown mit eigener Atmosphäre.

Ich trank außerdem mein geliebtes Hahnbier im ältesten Pub der Flinders Ranges und bewunderte die kargen Blumen des Outbacks.

Paul verabschiedete uns nach drei Tagen sehr herzlich und nach einer weiteren Übernachtung in Adelaide flog ich mit meiner Lieblingsairline ( Virgin Blue) in meine zweite Heimat -MELBOURNE! Die ersten drei Nächte verbrachte ich bei Eileen, zog dann in ein Pub um und wohnte am Ende bei Rory, der damaligen Liebelei. Ich war bereits 2x in Melbourne gewesen, kannte also die gängigen Sightseeing Spots und ließ es gemächlich angehen. Hier ein paar Impressionen, warum ich die Stadt so mag.

Gemütliche Wohnviertel:Rememberance Shrine und Botanischer Garten

Blick auf den Yarra River und dem Geschäftsviertel von Melbourne

Southbank

Flinders Street und Federation Square

Das Wetter war damals sehr wechselhaft, von 14-39 Grad war alles dabei. Ich saß zum Teil mit Winterjacke bei Rory im Wohnzimmer, fuhr eines Tages bei 39 Grad nach Williamstown ans Meer. Als ich dort ankam hatte das Wetter umgeschlagen und ich kehrte sofort um 14 Grad, windig und ätzend!

Buschfeuer in Gippsland machten das Atmen schwer, zunehmend war es rauchig und diesig in der Stadt.

Eine letzte schöne Erinnerung von dieser Reise hat mit Weihnachten zu tun. Ich verbrachte viel Zeit am Federation Square und an der Kathedrale. Dort traten abends Chöre auf, das Lukas Evangelium war illuminiert in Szene gesetzt und mit einem Eis in der Hand und im Sommerkleidchen war dies doch ein ganz besonderes Feeling.

Ich kehrte 2008 nochmals nach Melbourne zurück. Von dieser Reise erzählt der nächste Australien Bericht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weltreise 2005/ 2006 V, OZ III: New South Wales & Victoria

Byron Bay, der östlichste Punkt Australiens. Ein Surferparadies mit Althippies und einer sehr entspannten Stimmung. Der Ort hob sich erfrischend zu den anderen Nestern der Ostküste ab, wir wohnten in einem umgebauten alten Motel, mit Partypool und zwei Jungs im Zimmer.

So langsam hatten wir uns an das Dorm Dasein gewöhnt, die Tyoen waren nett und unauffällig.

Wir liefen zum most easterly point  und regneten bis auf die Unterhose ein, außerdem statteten wir Nimbim einen Besuch ab.

Noch nie was von Nimbim gehört? Macht nichts….wir vorher auch nicht. Nimbim wurde in den 70er Jahren, nach einem Festival, zur Enklave der Hippies und Drogenliebhaber. Kiffen, ganz offiziell erlaubt, bis auf das Krankenhaus, welches begeistert Werbung fürs Nichtrauchen machte. Durchgestrichener Joint mit dem Spruch „ we don’t smoke here anymore“ ….kurz und gut, Nimbim machte Spaß, vor allem die große Auswahl an Hasch, Kekse und  bewusstseinserweiternde Getränke machte uns sprachlos. Das Zeug war quasi überall zu kaufen.

Im örtlichen Museum erstanden wir auch ein paar Cookies und sahen uns die interessante Ausstellung zur örtlichen Geschichte an….bunt, bunter, schrill!  Wir nahmen die Warnung aus dem Museumsshop ernst und kauften uns zwei Liter Orangensaft, dieser soll angeblich gegen den Hasch Hangover helfen. Am Abend gab es Spaghetti  und zum Nachtisch die Hälfte eines Cookies. Wir aßen gemütlich und fingen an zu packen, unser Flug nach Melbourne ging am nächsten Tag.  Nach 45 Minuten schmissen wir nochmal einen halben Keks ein und sahen für den Rest des Abends und auch am nächsten Morgen keine Sonne mehr- oh Mann…… ein abhebendes Gefühl mit dickem Hangover. Ich hatte einen Schädel, da half auch kein Orangensaft.

Wir ließen den verbliebenen Keks im Hostel zurück, wir wollten keinen Ärger auf dem Flughafen und flogen von Brisbane nach Melbourne.

Willkommen in Victoria! Während ich 1999 Melbourne nicht so viel abgewinnen konnte, entwickelte sich meine Zuneigung ab 2006 zunehmend mehr für diese Stadt und weg von Sydney.

Wir wohnten im YHA in einem netten DZ und konnten viel in Laufdistanz erreichen.

In Melbourne waren Commonwealth Games, 14.000 Freiwillige rannten in den gleichen bescheuerten hellblauen Uniformen durch die Gegend.

Der Aufenthalt von damals war durch die Games und durch unseren Haarschnitt geprägt. Letzteren bekamen wir für 7$ in der Hairdresser Academy, drei Leute schnippelten an  mir rum….naja, es wächst ja wieder!

2004 waren Alexandra und ich in Afrika. Auf dieser Reise lernten wir Eileen kennen, eine liebe, nette, ältere Australierin. Wir hatten damals keine Adressen ausgetauscht und demzufolge auch keinen Kontakt, nach unserem Abflug aus Simbabwe. Umso lustiger, dass wir in einem kleinen Cafe´ auf der Flinders Street auf Eileen zu sprechen kamen. Der ungefäre Wortlaut war so: ich:  „ sag mal, wo kam eigentlich Eileen her, Sydney oder Melbourne?“ Ali: „keine Ahnung, wir können sie aber fragen sie läuft gerade an uns vorbei!“ Und um eine lange Geschichte kurz zu machen, sie war es tatsächlich! Das Wiedersehen war groß und seitdem stehe ich mit ihr in Kontakt. Habe 2006 und 2008 bei ihr gewohnt und ein paar Tage mit ihr und ihren Kindern ( so alt wie ich ) verbracht. Eine herzliche Familie, mit der ich verbunden bleiben werde.

Ich traf mich auch mit Rory, meiner Liebelei aus Vietnam und da das Wetter so schön war, schafften wir es auch endlich mal nach St. Kilda. Wir bewunderten die Sandkunstwerke und bummelten über den Flohmarkt.

Nach drei Tagen ging es mit dem Greyhound Bus von Melbourne über Canberra nach Sydney und somit waren wir wieder in New South Wales. Wir hatten diesmal eine Woche nur für Sydney eingeplant. Die letzten vier Tage waren wir dann auch schon zu Viert unterwegs, da Angelika und Joep zu uns nach Down Under und NZ flogen.

Unser Sightseeing Programm beschränkte sich auf Dinge, die wir 1999 aufgrund des damaligen, schlechten Wetters nicht haben machen können. Das Wetter war diesmal sommerlich uns so genossen wir Sydney in vollen Zügen, obwohl ich mir eingestehen musste, dass Melbourne schon mehr hat. Die Stadt ist in sich europäischer und hat weitaus bessere Einkaufsmöglichkeiten.

Auf dem Fish Market

Im botanischen Garten

Manly

Die Oper von Sydney , gesehen von der Harbour Bridge

Der Hafen von Sydney

DarlingHarbour

Auf dem Weg zum Taronga Zoo

Der Blick vom AMP Tower

Die Buddybären sind auch in Sydney der Hit

Bondi Beach

Weltreise 2005/2006,IV: OZ II, Northern Territory & Queensland

Darwin zeichnete sich dieses Mal durch ein ganz schlechtes Backpacker, genannt die Ramschbude, als auch durch viel Regen aus. Darwin ist und bleibt eine Partystadt mit super Ambiente und wenig Sehenswürdigkeiten.

Die Ruinen, die Tracy 1974 zurück ließ

Wir gingen natürlich zu Dr. Gully’s und fütterten die Fische und ansonsten futterten wir uns durch die Restaurant Szene und betranken und zum Teil wirklich nur sinnlos…..im Regen im Pool und nen Bier in der Hand!

Wir freuten uns auf eine Nacht in Mataranka, hatten wir doch super Erinnerungen an die Thermal Pools. Diesmal wollten wir dort übernachten, bevor es auf den Weg gen Queensland gehen würde.

Mataranka war bei Ankunft noch nicht geflutet, das sollte sich in den nächsten 24 Stunden ändern. Wir hatten das Backpacker für uns, genossen die Pools und bewunderten die Pfauen, die stolz auf dem Gelände posten.

Am nächsten Tag fing es an zu schütten und wir warteten auf den Bus der uns nach Mt. Isa bringen sollte. Vorher sahen wir uns aber die Elsey Homestead (we oft he never never) nen bissel genauer an und hofften, nicht in diesem Teil der Welt zu stranden.

Der Bus schaffte es gerade so, zu uns noch durchzukommen, das Wasser ging schon bis zu den Waden und ehrlich gesagt, es beschleicht Einem die Krokodil,-u. Schlangenangst in diesem Teil der Welt.

Am nächsten Morgen begrüßte uns bereits Queensland, besser gesagt das Bergbaunest Mount Isa.

Wir mussten bis zum Abend überbrücken, bevor uns der nächste Bus nach Townsville bringen würde. So gesehen viel Zeit um sich der Geschichte der Stadt zu widmen….leider hatte der Royal Flying Doctor Service seine Pforten geschlossen, die waren am Renovieren. Da ich bereits in Alice Springs 1999 eine Infostunde dort eingelegt hatte, war es kein großer Beinbruch.

Wir shoppten frische Schlüppis um am Nachmittag wenigstens geduscht und ausgestattet mit sauberen Sachen zurück in den Bus zu kommen. Gegen Mittag schlossen wir uns einer Tour „Outback at Isa“ an und fuhren ins Bergwerk ein.

Gegen 19:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zur Ostküste. Der Busfahrer erzählte uns von schlimmen Überschwemmungen im Northern Territory, sowohl Darwin, Tennant Creek als auch Mataranka sind von der Außenwelt abgeschnitten. Da waren wir doch lucky looser….wir hatten lediglich mit Regen zu kämpfen.

Am nächsten Morgen kurz nach 6:00 Uhr hatten wir es geschafft, die ersten 8500 km hatten wir mit Greyhound abgerissen und waren immer noch nicht abgefressen vom Bus fahren.

Townsville war nett aber kein großes Erlebnis. Wir buchten unsere Tour auf die Whitsundays und planten einen Ausflug nach Magnetic Island.
Unser Hostel war toll, hübsches kleines Doppelzimmer mit freiem Abendessen- es gab Fischstäbchen Burger, sehr lecker und wir konnten Geld sparen.

Townsville ist berühmt für seine schwarzen Kakadus, die wir sehr bewunderten, ich bin sowieso Vogelfan und kam auf meine Kosten.

In den nächsten Tagen kamen immer mehr Backpacker nach Townsville. Die Nationalgarde fing an, den Norden von Queensland (Cairns, Top End) zu evakuieren, ein erneuter Zyklon (Larry) war angekündigt. Gott sei Dank wollten wir weiter nach Süden….Larry ließ sich auch noch in der nächsten Woche viel Zeit.
Hier der Auszug aus Wikipedia, weil Larry wirklich ein Jahrhuntertzyklon war, der stärker als Hurricane Katrina eingestuft wurde: Zyklon Larry war ein tropischer Wirbelsturm der australischen Zyklonsaison 2005–2006. Der Zyklon bildete sich am 16. März 2006 über dem Südpazifik über der östlichen Coral Sea. Das System intensivierte sich rasch und zog stetig nach Westen. Larry erreichte am 20. März 2006 das Land in Far North Queensland in der Nähe von Innisfail mit der Kategorie 4 mit Windgeschwindigkeiten bis 240 km/h. Larry richtete innerhalb kurzer Zeit große Schäden an, bevor er zum Erliegen kam. In Queensland verursachte der Sturm Schäden in der Höhe von ungefähr 1,5 Milliarden Australische Dollar (AUD), das sind etwa 1,1 Milliarden US-Dollar (USD). Das machte ihn unter Vernachlässigung der Inflation zu dem bis dahin teuersten Wirbelsturm in Australien, noch vor Zyklon Tracy von 1974;[1][2] erst Zyklon Yasi verursachte 2011 höhere Sachschäden.

Magnetic Island ist eine hübsche Insel vor Townsville, die berühmt für ihre wilden Koalas sind. Wir nahmen am frühen Vormittag die Fähre und hatten das Pech auf eine Horde Kreuzfahrer der MS Astor ( ja, genau die) zu treffen, die sich durch absolute Idiotie auszeichneten. Sie schwammen im offenen Meer, was in Queensland unter lebensmüde aufgenommen werden muss. Australien hat sonette kleine Tierchen die Würfelquallen/ stinger genannt werden, überall stehen Warnschilder.

Alexandra holte eine Deutsche aus dem Wasser, die uns vollkommen ungläubig ansah, als wir sie auf die Gefahr aufmerksam machten.
Mit einem Busticket erkundeten wir die Insel und kehrten mit einsetzendem Sturm wieder zurück….Vorboten von Larry.

Maggie Island Impressionen: 

Wir zogen weiter nach Süden, Airlie Beach und in den berühmten 8er Dorm, juchee….angekommen in der Realität. Irgendeine war immer wach, Irgendeine brachte immer nen Typen zum vögeln mit und das Restaurant in der Anlage war Anbaggerschuppen Nummer 1…..da lernte man auch 20-Jährige kennen, die selbst uns Mitdreißiger noch versuchten in die Kiste zu bekommen.

Wir hatten Spaß in der Lagune, bis es mal wieder anfing zu regnen und gingen am nächsten Tag auf Tour.

Die Whitsundays waren klasse, wenn auch stürmig und mitRegenneigung. Wir hatten bed bugs an Bord, Gott sei Dank nicht in unserer Kabine.
Wir waren ein Weiberhaufen mit gutem Musikgeschmack und einer guten Stimmung. Die zwei Nächte gingen für meinen Geschmack zu schnell vorbei.

Alleine für den Sonnuntergang auf Whitsunday Island hatte sich die Tour schon gelohnt.

Wir bewunderten den „schönsten Strand der Welt“ (Whitehaven Beach) und gingen dort als Seerobben ins Wasser, auch hier war Quallengefahr.

Die Fahrt dorthin war abenteuerlich, wir angebunden mit Regenkutten an Bord- schön ist anders.

Später schnorchelten wir und waren echt beeindruckt, was die Unterwasserwelt zu bieten hatte.

Am nächsten Tag wieder in Airlie Beach angekommen und gegammelt, abends den Bus Richtung Frazer Island genommen. Nach Norden gab es keinen Verkehr mehr, Larry machte es möglich…..

In Hervey Bay notgestrandet, da unser Voucher für Frazer Island für ungültig erklärt worden war. Wir buchten eine andere Tour nach, bekamen zwei Nächte im Hostel geschenkt und trafen uns mit Andy Stillwell an St. Patrick’s Day.

Die zwei Tage auf Frazer Island, der größten Sandinsel der Welt  waren supertoll, unsere Gruppe war in Ordung…ebenfalls mit gutem Musikgeschmack gesegnet.

Wir machten einen Flug über die Insel und bewunderten das Wrack der Mahoney und suchten nach Haien vom Lookout (Indian Head) .

Indian Heads:

In den Champagne Pools gebadet und den Highway 1 auf der Insel befahren….Nationalstraße, Highway, Flugpiste und Strand- multitasking mit viel Sand. 

Lake Wabby und Lake Mc. Kenzie kennengelernt, am Strand ausgepennt und zurück nach Hervey Bay gefahren.

Ein Dingo auf der Insel

Wir flohen weiter gen Süden, Larry kam näher…..unser Ziel war Brisbane.
Brisbane hat für mich keinen großen Reiz ausgeübt, obwohl shoppen nett und die Innenstadt auch recht hübsch war.
Unser Hauptziel waren die Koalas im Lone Pine Sanctuary. Wir wollten Bilder mit den süßen Babys auf dem Arm und natürlich auch Kängurus knuddeln und füttern. 

Wir bekamen beides und verabschiedeten uns mit einem dicken Grinsen vom Bundestaat Queensland.

 

Unser nächstes Ziel lautete Byron Bay und diesepe Surfer Ort gehört schon zu New South Wales.

Weltreise 2005/ 2006, III: OZ I / Tasmanien & Western Australia

Nach drei Tagen in Singapur flogen wir nach Melbourne. Wir freuten uns unbändig auf 11 Wochen Oz, seit unserer ersten Reise 1999 schleppte ich eine latente Sehnsucht nach dem 5. Kontinent mit mir spazieren. Als Neuerung zur ersten Reise, wollten wir diesmal nach Western Australia und nach Tasmanien.

Letzteres kam gleich als erstes Highlight und damit auch der erste Flug mit meiner Lieblings-Low-Cost Airline Virgin Blue.

In Melbourne angekommen, mussten wir allerdings erstmal einreisen und den „gemeinen Kaffee Köter“ (niedlicher kleiner Beagle) am Handgepäck und an uns herumschnuppern lassen. Gott sei Dank, er schlug nicht an, dafür schlug uns eine Wahnsinnshitze im australischen Hochsommer entgegen. Dafür fragte uns der Officer bei der Einreise ganz freundlich „ war wir denn in Tasmanien wollen?“

Den ersten Tag in Down Under verbrachten wir auf dem Flughafen und warteten auf unsere Maschine nach Hobart. An den Flug nach Tasmanien kann ich mich nicht mehr erinnern, weil ich diesen tatsächlich komplett verschlafen habe.

Dafür kann ich mich noch daran erinnern, dass ich als Erstes nach einer dicken Jacke fahndete, es herrschte ein strenger Wind und die Temperaturen lagen bei „warmen“ 22 Grad mit Regenneigung.

Unser Auto auf der Insel

Hobart ist eine verschlafene Hauptstadt mit ein paar hübschen Ecken, einem netten Hafen, Flohmarkt und gefühlter tasmanischer Inzucht. Während der Australier schon ziemlich skuril sein kann, kamen mir die Tasmanier noch verschrobener vor. Das muss am Wetter und an der Lage der Insel liegen. Ums kurz zu machen, den Fleece zog ich in den nächsten 12 Tagen nicht mehr aus und wir sehnten uns mehr als einmal aufs australische Festland zurück.

Hobart:

Wäsche ist gewaschen:

Die Insel selbst ist total geil, verfügt über sehr schöne Natur, Wanderfreaks kommen auf ihre Kosten. Außerdem ist Tasmanien die Heimat des kleinen tasmanischen Teufel und wer mag den beißenden Frechdachs nicht mal in Natura sehen?

Kookaburra:

Wir bewunderten das Strafgefangenenlager in Port Arthur und wollten in keinem Fall mit den ersten, unfreiwilligen Siedlern in Australien tauschen. In der Port Arthur Bay tummelten sich allerdings die ersten Pinguine und wurden von uns mit großen Augen bewundert. Dafür liebe ich sowohl Oz als auch NZ…..das Tierleben, zumeist unerwartet und immer wieder mit Staunen verbunden.

Der Freycinet Nationalspark ist bekannt für seine Wineglass Bay und auch wir hatten Glück, die Sonne strahlte den sehr schönen Strand perfekt an und setzte die Fotos in Szene.

Leider hatten wir insgesamt ziemlich viel Regen, unser Ausflug in den Cradle Mountain Nationalpark fiel ein wenig ins Wasser. Dafür konnte der Regenwald seinen Namen alle Ehre machen, ohne Regen keine wilde Vegetation.

Mich nervte nach wenigen Tagen das kühle Wetter im tasmanischen Hochsommer, selbst den Kiwis war es in Tasmanien zu kalt. Wir trafen ein ganz entzückendes Paar in einem Cafe´, die wie wir den Kaffee zum Aufwärmen nutzen und ihren Fleece 24/7 trugen.

Am Meisten beeindruckte mich die Bay of Fire, einer der schönsten Strände der Welt, aber ins Wasser wäre ich auch dort nicht gegangen, 15 Grad laden nicht zu Badeeskapaden ein.

Die Orte auf Tasmanien hatten so wohlklingende Namen wie Bicheno  (tolles Backpacker, sonst nichts) St. Helens (das einzige was dort heilig war, war die Kirche und die tolle Bay of Fire) oder Launceston (nettes YHA und Cataract Gorge- kann man gesehen haben oder auch getrost vergessen).

In Launceston lernten wir die Post,  beim Bezahlen des einzigen der Reise, wegen Falschparkens, kennen!

Mein persönlicher Untergang war der so schöne Ort Tullah- ein Nichts im Nichts…Es gab eine Post, ein Diner und eine Tanke sowie die Tullah Lakeside Chalets….bis auf einen klingenden Namen und einen Heizradiator (der notwendig war) gab es noch die tasmanische Inzucht, die uns zum Staunen brachte.

Strahan

Auf Zeehan ( quasi eine Weltstadt) folgte Strahan und nach 12 Tagen Tasmanien ging es, wieder über Melbourne, nach Perth. Dort wurden wir von feuchtwarmer Hitze förmlich erschlagen, 39 Grad….ein Kontinent der Extreme!

Unser Backpacker ging in die Weltreisegeschichte ein. Nicht weil es recht modern war und einen Pool hatte, nein….die Lautsprecheranlage war es, die uns jeden Tag mindestens einmal schmunzeln ließ. Über diese wurden Zahlungsunwillige ausgerufen, denunziert quasi :-).Des Weiteren wohnten uns gegenüber 10 Jungs, die ihre Klamotten einfach auf einen großen Haufen geschmissen hatten und es wirklich eine große Freude war, diese jeden Tag beim Durchwühlen der Berge zu erleben. Dieses Dorm werde ich niemals vergessen, die Tür stand grundsätzlich offen, die verzweifelten Gesichter der Herren waren zum Schreien. Zum Wochenende wurde die Geschichte noch abstruser, als tatsächlich die Oberhemden aus dem Dreckhaufen frisch aufgebügelt wurden – der Mann von Welt geht schick auf die Piste!

Bei Perth streiten sich bei mir auch die Geister. Irgendwie auch nur Provinznest mit hübscher Fassade; mehr aber auch nicht. Essen gehen war arschteuer und wir versuchten uns an Foodcourts. Auf die communial kitchen hatten wir noch keine Lust, zu viele Dauerbewohner im Hostel, machten die Küche nicht so heimelig. Lediglich das Toast mit Orangenmarmelade „for free“ ließen wir uns morgens nicht nehmen.

 

Nach drei Tagen hatten wir von Perth genug und machten uns auf den Weg nach Norden, immer an der Westküste entlang.

Unser erstes Ziel waren die Pinnacles, ein toller Nationalpark- unglaubliche Natur und ein ganz nettes Backpacker Hostel mit hübschen Outback Nest (Cervantes). Wir genossen an dem Tag eine Sunset Tour und bewunderten die Kalksteinsäulen, eins meiner Highlights im westaustralischen Outback.

Der Strand von Cervantes

Am Abend mussten wir das erste Mal eine andere Reisende durchfüttern, Ihr wurden die Kartoffeln aus dem Kühlschrank geklaut. Übrigens eine Unsitte die mich durch Australien aber auch Neuseeland verfolgen sollte. Lebensmittel aus dem Kühlschrank, Bikinis von der Wäscheleine oder auch Handtücher- es wurden innerhalb der Traveller Community gemopst was das Zeug hielt, abartige Unsitte.

Am nächsten Morgen ging es über Geraldton (wo liegt eigentlich Geralton?) einem grässlichen Nest, in den „Kalbarri Nationalpark“ in dem man nur mit sehr teuren Touren hineinkommt. Da wir spartanisch unterwegs waren und schon immer mal wissen wollten, was sich hinter einem „Ford Laser“ verbirgt, entschieden wir uns für eine Automiete für einen Tag. Die Kiste war aus den 90ern, viele Beulen und viel Rost hielten den Wagen zusammen und das Wichtigste, wir Vier waren unabhängig. Der Park war toll, echtes Outbackfeeling ohne weitere Touristen.

Wir wohnten im Kalbarri Ritz, so nannten wir unsere Nobelherberge mit Pool und eigener Wohnung. Wir mussten uns das Apartment nur mit Winnie, unserem haarigen Mitbewohner teilen. Dieser war kein Yeti, er kläffte nicht, wedelte auch nicht mit dem Schwänzchen….er war nur ein crazy white man aus dem Outback mit einer Vorliebe für RIP Shirts über der hundeähnlichen Brust!  Winnie war eine lustige Frohnatur und nahm eine Grillrunde mit uns mit.

 

Wir fuhren über Port Hedland, einem noch schlimmeren Nest, nach Monkey Mia. Wir hatten uns für das, zugegeben recht teure Backpacker, direkt in Monkey Mia entschieden und ehrlich—- es hatte sich gelohnt. Morgens um 7:00 Uhr mit den ersten Delfinen im Wasser, den Tierchen so nah, obwohl sie wild sind und hoffentlich immer bleiben werden. Es war drückend heiß, weit über 40 Grad, Hochsommer auf dem Kontinent! Was die einen zu wenig an Wärme bekommen (Tasmanien) haben die anderen zu viel.

Die von uns, an den Pinnacles, gerettete Backpackerin Julia und ein Brite Andrew wurden für die nächsten Tage unsere Begleiter. Wir gammelten am Strand herum, genossen den Whirlpool, der uns alle Badeklamotten mit Boerwasser versaute, und grillten was das Zeug hielt. Jeden Tag Barbeque oder wie Andy es ausdrückte „we need more sausages“.

Der Strand von Monkey Mia

Familie Emu am Strand

Auf Monkey Mia folgte Coral Bay, ein weiterer Surfer Ort an der Westküste mit viel Tierleben und einem sensationellen Riff. Dort kann man auch den berühmten Walhai sehen, wenn man zur richtigen Jahreszeit vor Ort ist- waren wir natürlich nicht. Wir lernten dafür eine braune Todesotter  in einem Surfshop näher kennen, die ihr Shopping Erlebnis allerdings nicht überlebte. Sie lag später geteilt vor dem Surfshop und hatte damit Ihr Schicksal besiegelt. Am falschen Ort, zur falschen Zeit…

Für uns wurde es natürlich wieder mal teuer, die Labels Roxy, Billabong, Quicksilver und Havaianas übten eine magische Anziehungskraft auf uns aus. Schnorcheln am Ningaloo Riff überzeugte mich nicht so ganz, der Strand war aber hübsch.

Wir bekamen das erste Mal die Ausläufer der Regenzeit zu spüren, es pisste aus allen Kannen und hätte uns fast das letzte Würstchenfest mit Andy versaut. Coral Bay verabschiedete sich mit einem sensationellen Sonnenuntergang, wir fuhren im strömenden Regen Richtung Broome.

Einmal verlor der Busfahrer fast die Kontrolle über den Bus, Gott sei Dank gingen wir nicht in seeähnlichen Pfützen baden. Die Fahrten mit Greyhound habe ich übrigens in bester Erinnerung behalten, eine sehr komfortable Art Australien kennenzulernen. Wir starteten um 1:00 Uhr nachts in CB, lernten viele Roadhouse und Nester am Wegesrand kennen und checkten am nächsten Abend um 18:00 Uhr (also 17 Std. später)  in den Kimberley Club/ Broome ein.

Das Hostel war der Wahnsinn und wird mir als eins der besten in Oz in Erinnerung bleiben. Insgesamt war der Aufenthalt in Broome sehr, sehr schön. Wir verlängerten spontan um eine Nacht und schauten uns im ältesten Kino der Welt ( Sun Cinema) „walk the line“ an….open air, im Sonnenstuhl und hinter uns die Landebahn des internationalen Flughafen Broome- Hammererlebnis.

Broome ist durch die Perlentaucherei sehr berühmt geworden und zog japanische und chinesische Perlentaucher und deren Familien an.  Eine der Sehenswürdigkeiten sind der japanische und chinesische Friedhof von Broome.

Wir fuhren zum Gantheaume Point und liefen den gesamten Cable Beach wieder zurück.

Dino Abdruck

An diesem Tag verwandelte sich Broome vom letzten Nest Australiens in ein „last resort“…..ein heftiger Zyklon zog zwischen Port Hedland und Coral Bay und es ging kein Bus gen Süden! 

Viele Straßen waren gesperrt und auch wir, die Richtung Norden          ( Darwin) wollten, waren arg in der Planung eingeschränkt. In Halls Creek waren keine Unterkünfte mehr frei und dabei wollten wir doch den Wolfe Creek Crater und die Bungles Bungles sehen! Zweitere waren überflutet, bzw. die Zugangsstraßen waren dicht. Damit trat Plan B in Aktion, Bus bis Kununurra und von dort ein Flug über die Bungles, sofern das Wetter dies zuließ.

Um von  Broome nach Kununurra zu kommen  heißt, wieder eine Nacht im Bus zu verbringen, wieder ein Nacht wo wir zum Einen Zeugen des ausgeprägten Rassismus in Australien wurden aber auch eine Nacht wo uns das recht auffällige Verhalten der Aborigines ( mangelnde Hygiene, Alkohol, -u. Drogenprobleme) vor Augen geführt wurden. Leider ist das Zusammenleben zwischen den Ureinwohnern und dem mächtigen weißen Mann nicht ganz unproblematisch und wir trotteligen Touristen saßen zwischen den Stühlen. Klar freuten wir uns über komplette freie Sitzreihen zum Ausstrecken, dennoch schämt man sich, wenn die eine Hälfte des Busses in ¼ der Sitzreihen gestopft wird, während die andere Hälfte ¾ der Reihen für sich hat. Da aber die Gerüche in den hinteren Reihen wirklich absurd waren, verblieben wir natürlich auch vorne und schämten uns so still vor uns hin.

Karte von West Australien, mit unserem Ziel im Osten des Staates:

Am nächsten Morgen wurden wir mit merkwürdigen ersten Eindrücken geweckt. Es war „pay day“ in Kununurra und unter den Bäumen des Ortes im äußersten Osten von Western Australia  (das Northern Territory ist mit 37 km nur nen Katzensprung entfernt) lungerten betrunkene Aborigines, die ihre Sozialhilfe direkt nach der Auszahlung in Flüssiges getauscht hatten. Eine traurige Welt in einer der exponiertesten Ecken Australiens.

In unserem Hostel wohnten viele Tagelöhner, eine Spezie Mann, die man in Horden nur schwer ertragen kann. Wir verbachten den Nachmittag lieber im „Hidden Valley Nationalpark“ der die gleichen Gesteinsformationen aufweist, wie die Bungles Bungles.

Am nächsten Morgen bestiegen wir eine Propeller Maschine von Alligator Airways und flogen über den Lake Argyle mit der berühmten Diamantenmine (rosa Diamanten) über die Bungles Bungles. Gott sei Dank, das Wetter war super, wir bekamen einen grandiosen Flug und Einblick in den Nationalpark.

Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg ins Northern Territory, unser  Ziel hieß Darwin und war damit die erste Stadt auf dieser Australientour, die wir bereits 1999 kennengelernt hatten. Ich freute mich wie Bolle auf den hohen Norden, Darwin hatte mir bereits damals richtig gut gefallen.