Auch an unserem Abreisetag aus Rushaga frühstückten wir um 7:00 Uhr, weil wir weder dem Wetter noch den kurzen 48 Kilometern zum Lake Bunyonyi trauen konnten.
Mathias hatte ziemlichen Bammel vor den Straßen, insbesondere die ersten Kilometer raus aus dem Nationalpark. Durch den gebrochenen Damm kamen wir aber gut durch und mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20-25 km/h fühlten wir uns relativ sicher auf den Lehmpisten….bis wir unserem Ziel, dem Lake Bunyonyi näher kamen.
Es gab wieder brenzlige Situationen im Lehmmodder und bei der Suche nach unserer Lodge ( der Name Hawks Eye lässt schon erahnen, wo sich das Schmuckstück befand) steckten wir im Schlamm fest. Gott sei Dank konnten wir uns selbst befreien und mir fiel in diesem Zusammenhang Patrick, der Guide aus Rushaga, ein. Er hatte die Toyota RAV4 sehr gelobt, der Antrieb sei besser als bei jedem Landrover/ Jeep. Selbst einen Hillux hatten wir schon im Schlamm verrecken sehen. Kurz nachdem wir uns aus dem Dreck befreit hatten, trafen wir auf zwei weitere Roadtrip Autos und mein subjektives Empfinden, dass sich Roadtripper immer in den gleichen Lodgen, Straßen treffen, wurde wieder bestätigt. Das eine Paar ( Niederländer) kannten wir bereits aus QENP, wir standen gemeinsam vor den Autos und bewunderten die schlafende Löwin und genossen die verregnete Bootstour.
Das andere Paar, ebenfalls Niederländer, standen mit ihrem RAV4 im Schlamm und wir schoben die Karre aus der ziemlich misslichen Lage.
Leider hatte uns mal wieder Google und die schlechte Ausschilderung in den Wahnsinn getrieben….vier Stunden für 48km, dass muss erstmal getoppt werden.
Ich hatte mich sehr über die Luxuszelte im Vorfeld gefreut und nun sollte es im Hawks Eye endlich soweit sein. Leider war ich jetzt nicht mehr wirklich erfreut, da die Wetterlage instabil, die Tagestemperaturen bei knapp 20 Grad lagen und nun ausgerechnet bei unserem Zelt der Weg zw. Bett und eigenem Bad nicht überdacht war. Dafür hatten wir das Hawk Zelt, mit dem Wahnsinnsblick auf den See bekommen.
Aber erstmal war alles egal, wir genossen die Aussicht vom Bett aus, öffneten beide Zeltseiten und vergammelten den Tag auf der Terasse in der Sonne und im Bett. Ich schrieb mich durch Blog und Tagebuch, sortierte meine Klamotten und versuchte die größeren Blessuren vom Vortag auszukurieren.Meine Hände waren mit Dornenrisse übersät, da ich nicht immer die Handschuhe anhatte. Außerdem plagte mich ein gepflegter Muskelkater…..
Pünktlich zum Abendessen fing es an zu schütten, wieder die Fassung „Wasser marsch!“. Wir warteten neunzig Minuten auf das schlechteste Essen des gesamten Urlaubs ( Lamb Chops, total versalzen), borgten uns einen Regenschirm und kamen dennoch total nass am Zelt an.
Mit Fleecejacke und drei Decken ins Bett, insgeheim ärgerte ich mich über unsere Buchung. Ich liebe diese Luxuszelte sehr, aber rate Jedem von einer Buchung in Orte mit einer Höhenlage von rd 2000m ab.Immerhin hatten wir in Uganda immer eingezogende Bettdecken und da das Hawks Eye eine gute Lodge der Mittelklasse ist, waren die Zelte auch in einem einigermaßen guten Zustand.
Uns gruselte es allerdings vor dem nächtlichen Pipigang im Regen…..doch diese Sorge war unbegründet, da wir Beide durchschliefen. Der Toilettengang vor dem ins Bett gehen wurde mit Regenjacke und Regenhose gemeistert.
Am nächsten Morgen stellten wir Beide fest, dass wir hervorragend geschlafen hatten und sich das Wetter von seiner besten Seite zeigte.
Nach dem Frühstück ( das war voll in Ordnung) machten wir uns auf die Socken ins Dorf um den Markt zu bewundern und um ein wenig näher am See zu sein. Wir staunten über den Bootsverkehr auf dem See, die Waren waren sehr bodenständig. Das Dorf selbst strömt eine Art Westernstadtatmosphäre aus, es hab tatsächlich Banken in den Hozverschlägen.
Besonders schön war es am See, die Leute tätigten ihre Besorgungen mit dem Boot aus anderen Ecken der Gegend, es herrschte eine wuselige Betriebsamkeit, wir hatten wirklich viel, viel Spaß.
Nach zweimaliger Runde durch das Markttreiben schlenderten wir zum Birds Nest Resort, einem Hotel der Luxusklasse und vertrödelten dort die nächsten drei Stunden bei schönstem Sonnenschein und mit Blick auf dem See.
Wir entschlossen uns zu einem Lunch, ich hatte Avocado mit Flusskrebs aus dem See, sensationell. Mathias hatte Lust auf Pizza. Pünktlich nach dem Essen fing es mal wieder an zu regnen und der Weg zurück zu unserer Lodge war bereits wieder ein nasses Unterfangen.
Den gesamten Nachmittag regnete und gewitterte es. Langsam und allmählich macht uns das Wetter kirre, die Aussicht auf die nächsten Tage ist ebenfalls nicht besser. Erst mit unserem Abflug pendelt sich das Wetter wieder auf sommerliche 28 Grad ein…schade das es uns so erwischt hat.
Auf unser Abendessen durften wir wieder 90 Minuten warten, der Hamburger war aber unspektakulär ok.
Ab 20:00 Uhr im Zelt gefroren und darauf gehofft, dass die Nacht ebenfalls so lauschig und gemütlich wie die erste Nacht werden würde.