Indien 2009: Kerala und Tamil Nadu

Meine dritte Indienreise führte mich in den Süden des Subkontinents. Wir hatten im Vorfeld viel Ärger, weil die Finnair uns drei Wochen vor Abflug den Rückflug stornierte und wir komplett neue Tickets benötigten. Wir flogen nunmehr mit Swiss Air und Lufthansa und legten eine Zwischenübernachtung in Mumbai ein. Wir hatten uns in ein Hostel in Flughafennähe eingebucht, ein schlichtes Haus mit viel zu hohen Preisen, Mumbai eben.

Am nächsten Morgen nahmen wir den early bird nach Fort Kochi und wurden schon von Manuela sehnsüchtig erwartet. Unsere Homestay lag in der Altstadt und war sehr nett anzusehen. Unsere Vermieter waren mehr als süß und das Essen sehr herzhaft.

Fort Kochi ist eine hübsche Kleinstadt, welche zunehmend von Kreufahrtschiffen heimgesucht wird. Ein echter Altstadtkern ist zwar nicht vorhanden, die Atmosphäre ist aber sehr schön und die typischen Fischernetze von Kerala tun ihr übriges. Wir verbrachten die nächsten Tage relaxt in der Altstadt und am Wasser. Außerdem schlichen wir uns in die eine oder andere Spice Höhle, aka Gewürzschuppen.

Die Fischernetze

Am Hafen

Plakatmaler

Ich liebe indische Kinoplakate

Und hier kommen noch ein paar Altstadtimpressionen

Gewürze gefällig? Der Ingwer roch fürchterlich beißend, gesund kann die Arbeit der beiden Frauen nicht sein. Arbeitsschutz in Indien? Fehlanzeige!!!! Man sollte auch beim Genuss von Gewürzen durchaus mal einen Gedanken an den Herkunftsort verschwenden.

Die Lesestube von Fort Kochi begeisterte uns jeden Tag aufs Neue

Nach drei Tagen nahmen wir uns einen privaten Fahrer und fuhren in die Highlands, nach Munnar- dort wo der Kaffee wächst. Zunächst besuchten wir eine Fantibadestelle und genossen den fast automatischen Waschgang der Dickhäuter. Erstaunlicherweise ist so ein Fantibaby nicht wirklich flauschig…..aber soooooo niedlich.

Der Wasserfall beeindruckte uns nur im negativen Sinne, es lag ein Haufen Müll im Wasserbecken und die Äffchen konnten das Negativimage nicht wirklich aufmöbeln. Die Inder gehen mehr als schäbig mit ihrer Natur um, Umweltbewußtsein ist quasi nicht vorhanden.

Munnar begeisterte uns wiederum enorm. Schön waren die Teefelder und die gute Luft. Wir besuchten zunächst eine Gewürzplantage und  einen Nationalpark und wunderten uns, warum die Inder immer so laut sein müssen. Ähnlich wie mit dem vielen Müll in der Landschaft, werden Nationalparks weder geehrt noch geliebt.

Ananas wächst nicht auf Bäumen

Unser nächster Stop war Alleppey und der Wunsch in die Backwaters zu kommen. Visionär hatten wir ein eigenes Schiff im Sinn, mit dem wir drei Tage durch die Backwaters schippern wollten. Nachdem wir uns gefühlt 50 Boote angesehen hatten und sie alle ziemlich schrecklich fanden, warfen wir unseren Wunsch über Bord. Wir bummelten ein wenig durch Alleppey, lagen einen Tag am Strand und besuchten das erste Indian Coffee House in unserem Leben. Eine echte Institution, sollte Jede/r einmal genossen haben.

Am nächsten Morgen gingen wir für rund 60 Cent auf die öffentliche Fähre und  genossen 14 Stunden Backwaters pur. Es war unsere beste Entscheidung kein Hausboot angemietet zu haben. Aber auch hier die Erkenntnis, die Inder besitzen kein Umweltbewusstsein. Wir beobachteten ein Kind der mit seinem Vater auf der Fähre war. Das entzückende kleine Monster schmiss seine Cola Dose einfach ins Wasser, da kommt man wirklich in Versuchung Vater und Kind hinterherzuschubsen.

Unseren Lunch nahmen wir authentisch auf einem Bananenblatt ein, mit der rechten Hand selbstverständlich.

Wir fuhren bis Kollam und trauten uns einem Hotelschlepper an. Dieser verfrachtete uns in die Villa eines reichen Inders der in den Staaten lebt und seine Zimmer vermietet- exklusiv auf einer Privatinsel mit eigenem Bootservice nach Kollam und ner durchgeknallten Lady, alias Freiheitsstatur ( seht selbst) .

 

Kollam ist so dermaßen authentisch und untouristisch, dass wir sogar Probleme hatten, etwas  zu trinken zu bekommen. Dafür gab es Indien pur!

Mit dem Taxi ging es weiter nach Varkala. Wir hatten vor, mindestens eine Woche in diesem so schönen Urlaubsort zu bleiben.

Dort gibt es nicht nur nette Bungalowanlagen sondern eine echte Infrastruktur mit guten Restaurants, Yoagaschulen und einer Strandpromenade oberhalb der Klippen.

Unser Hotel, das Clafouti war teuer aber gut und da wir am Ende sogar 13 Tage in Varkala blieben, war ein wenig Luxus auch ganz schön.

Um an den Strand zu kommen mußte man an den zugemüllten Klippen hinunterlaufen, nicht  mal im Ferienort gab es eine Tendez, den Müll zu reduzieren oder wenigstens wegzuräumen.

Leider schwächelte das Wetter, der Spätmonsun hatte uns eingeholt. Es regnete jeden Tag, die Strandphasen waren recht kurz. Unsere Aktivitäten der nächsten Tage: Erkundigung des Strandes, inklusive des heiligen Tempelbezirks ( Varkala ist Hindu Pilgerort). Illegal bei Frau Kumar essen gehen ( empfohlem vom Organic Cafe´, tolles Erlebnis) und natürlich der Besuch von Varkala an sich….eine unaufgeregte, recht wohlhabende Kleinstadt.

Tempelbezirk Varkala

Essen bei Mrs. Kumar In Kerala trinkt man übrigens sein Bier aus Kaffeetassen und die Faschen müssen verhüllt sein, streng katholisch und somit ist es nicht so leicht an das gute Kingfisher heran zu kommen.

Wir blieben in unserer Not fast zwei Wochen in Varkala hängen, da wenigstens die Infrastruktur gut war. Nachdem uns ein israelisches Paar von Kovalam abgeraten hatte, saßen wir das Schmuddelwetter einfach aus.

Erst als diese kleine Lady bei uns einzog, wurde es Zeit Abschied zu nehmen.

Uns blieben noch zwei Tage bis zum Heimflug und um schneller zum Flughafen nach Trivandrum zu kommen, entschlossen wir uns, doch nach Kovalam zu fahren und uns selbst ein Bild zu machen.

Kovalam muss mal schön gewesen sein. Leider war der gesamte Ort vermüllt, ein Hotel neben dem Anderen und ein Strand quasi nicht vorhanden. Wir waren zufrieden, nur für zwei Nächte in dem Ort ein Zuhause gefunden zu haben. Wir schauten uns auch das Hinterland von Kovalam an, dort wo die preiswerteren Gäsehäuser und Hostels waren. Unser Fazit: verseucht von Müll und Mücken.

Schön war allerdings der Sonnenuntergang und unsere Unterkunft und entschädigte uns für die negativen Erfahrungen mit dem Ort.

Dennoch stand für Alexandra und mich fest, den letztenTag werden wir nicht in Kovalam verbringen, sondern in den Nachbarbundesstaat Tamil Nadu fahren. Wir wollten in den ganz tiefen Süden, am südlichsten Punkt des Subkontinents stehen.

Unser erstes Ziel war einer der acht Holztempel von Indien. Im Anschluß besuchten wir den Shiva Tempel von Kanyakumari, Suchindram aus de 17.Jh. reich verziert, leider verboten im Inneren zu fotografieren.

Als letzter Höhepunkt auf unserer Tour stand Kanyakumari auf dem Programm. Der Ort ist sowohl christlich als auch hinduistisch geprägt. Viele hinduistische Pilger besuchen die kleinen, vorgelagerten Inseln um am südlichsten Punkt ihres Landes auf den Ozean schauen zu können. Auch wir stiegen in die altersschwachen Fähren, amüsierten und über die Schwimmwesten und ertrugen die neugierigen Blicke. Wir waren die einzigen Westler auf dem Schiff und vermutlich auch die einzigen Schwimmer. Kovalam verabschiedete sich versönlich. Als wir abends in den Ort zurückkamen, konnten wir die Fischer beim Einholen der Netze beobachten. Meine dritte Indientour endete mit einem fürchterlichen Monsunflug von Trivandum nach Mumbai und einem relativ ruhigen Flug zurück nach Europa. Sicherlich war der Süden keine großartige Kulturreise. Desweiteren war unsere Reisezeit schlecht gewählt, wir waren drei Wochen zu früh unterwegs gewesen. Für Indieneinsteiger bietet sich Kerala mit seinen Backwaters, den Teeplantagen und den schönen Badestränden gut an.

Botswana 2004: Okavango Delta und Chobe Nationalpark

Wir fuhren weiter ostwärts, ließen uns am Grenzübergang nach Botswana nicht aus der Ruhe bringen. Tickey und Manda  hatten uns den Tip gegeben, äußerst höflich an der Grenze zu sein und sich bei den Herren mit „Tumela Ra“ und den Damen mit „Tumela Ma“ zu bedanken, wenn wir die Pässe zurückbekommen würden. Das käme wohl gut und komischerweise habe ich mir genau diese eine Floskel gemerkt .

Ich habe, als ich mir den Bericht vorgenommen hatte,  ein bissel im www gestöbert, Botswana hat sich zu einem Vorzeigeland in Afrika gewandelt, allerdings liegt die HIV Infektionsrate mit 18,1% aller Erwachsenen über 18 Jahre weltweit mit am Höchsten. Dafür sind alle internationalen Hilfsorganisationen vor Ort und seit 2002 steigt auch die Lebenserwartung, dank guter Medikamente und Zugang zu Verhütungsmitteln, wieder an….von 55 Jahre auf 68 Jahre im Durchschnitt.

Die Währung heißt übrigens Pula, wie die gleichnamige Stadt in Kroatien.

Botswana Impressionen vom Wegesrand

Unser erstes Ziel war Maun und im Anschluss Sitatunga am Okavango Delta. Wir bauten unsere Zelte auf und verbrachten einen vergnügten und bierseligen Nachmittag am campeigenen Pool.

Am nächsten Morgen brachte uns der Truck zum Okavango. Dort gingen wir zu Zweit auf Einbäume, sogenannte Makuros, und ließen uns bestimmt drei Stunden durch das Delta schippern.

Unterwegs sahen wir Elefanten am Ufer und stellten uns die bange Frage, wo wir die nächsten zwei Nächte wohl campen würden? Tickey hatte uns erklärt, dass im Delta die Big Five unterwegs sind und wer will schon ohne Zaun auf Löwen, Leoparden, Büffel, Nashörner und Elefanten treffen?

Das Rätsel wurde schnell aufgelöst: auf einer Deltainsel schlugen wir unser Lager auf. Die Zelte im leichten Halbkreis mit Blick aufs Wasser, unsere Buschtoilette ca. 20 m. von den Zelten entfernt. Die nächsten zwei Tage verbrachten wir mit Bushwalks und Tierbeobachtungen als auch in den Makuros auf dem Wasser. Wir besuchten die örtliche  Hippoherde, die vergnügt im Wasser planschte,  wir rd. 10 m. entfernt, die Makuroleute in Hab- Acht Stellung.

Wir hatten uns nur für die Mitnahme von einem Zelt entschieden, wollten zu Viert in den Doppelzelten schlafen. Somit konnten wir uns den erneuten Aufbau von zwei Zelten bei der Rückkehr nach Sitatunga ersparen.

Home sweet home:

Es war eine aufregende Zeit, in der ersten Nacht latschte eine Elefantenherde durch unser Camp, wir hielten in den Zelten den Atem an. Man fühlt sich auf einmal ganz klein und hilflos. Da Elefanten den Menschengeruch nicht mögen, blieben wir in der zweiten Nacht verschont, dafür machte sich Simba auf dem Weg zu unserem Camp. Warum die Fantis auf uns nicht abfuhren, habe ich nie abschließend klären können, da wir erbärmlich nach Elefantendung stanken und ich in genau dieser zweiten Nacht von unserem Geruch wach wurde und den obdachlosen Penner im Zelt suchte!

Wo sind die Hippos?

Das Thema Safari ist im Delta eine komplett andere Hausnummer. Man geht zu Fuß, befindet sich also immer in Augenhöhe mit den Tieren, oder so ähnlich….bei Giraffen siehts eher schlecht mit der Augenhöhe aus :-).

In der berühmten zweiten Nacht musste ich gegen 5:30 das Buschklo aufsuchen und hockte rd. 5m vom Zelt entfernt im Gebüsch. Keine Stunde später zeigte uns ein Einheimischer Löwenspuren….keine 50 m vom Camp entfernt und nach seiner Ausführung auch keine Stunde alt. Oha, da wäre ich fast ein Löwenfrühstückchen geworden!!!

Wenn wir nicht im Gänsemarsch durch die Savanne stromerten, lagen wir im Staub , spielten Karten oder holten Nachtschlaf nach.

Sonnenuntergang im Delta

Nach zwei Nächten war der Spaß vorbei, dreckig wie die Schweinchen fuhren wir wieder zurück nach Maun.

Tickey begrüßte uns mit den Worten „ erst duschen dann erzählen“ – wir stanken erbärmlich nach Elefantendung, den wir im Delta als Feuerstoff genutzt hatten. Und wenn ich so an die rudimentäre Körperpflege denke…schön war es….mal so richtig drei Tage im Dreck zu wühlen.

Als ich meine sauberen Klamotten aus dem Rucksack zusammensuchte musste ich richtig lachen. Auf allen Klamotten zeichneten sich fünf Schmutzfinger ab! Meine Hände waren so dreckig, ich hatte keine Chance gehabt, die Sachen sauber aus dem Rucksack zu ziehen!

Am Abend ging es nochmal zurück ins Delta, diesmal aus der Luft mit Blick auf den Fluß, die Savanne und die Inseln. Mit einer kleinen Cesna flogen wir in der Abenddämmerung über das Delta, es war eine wunderbare Stimmung, sicherlich könnte man heute viel, viel mehr aus den Fotos herausholen. Auf dem Rundflug war der Überblick über die Beschaffenheit des Deltas, die besondere Flora und Fauna weitaus besser, als am Boden. Die Besonderheit dieses kleinen Fleckchen Erde konnten wir für uns weitaus intensiver entdecken.

Damals sahen wir relativ viele Tierherden ( Giraffen und Elefanten ) aus der Luft, doch leider „hauten“ die Tierchen immer ab, wenn sie den Propellerlärm des Flugzeuges wahrnahmen. Somit sind die Bilder ein verwaschener Abklatsch unserer Eindrücke von damals.

Weiter ging es durch Botswana zum Chobe Nationalpark. Wir wohnten auf dem Campingplatz der dazugehörenden Chobe  Safari Lodge bei Kasane und waren begeistert. Immer wenn ich an die Tour zurückdenke, sehe ich uns auf der Terasse direkt am Fluss sitzen und auf den Fluss schauen. Wir hatten eine schöne Poolanlage und alleine die Gemeinschaftstoiletten und Duschen waren eine Erwähnung wert- siehe Waschbecken.

Nachmittags ging es auf den Chobe Fluss, die Bootsfahrt war kitschig schön. Wir hatten das Gefühl uns in Disneyland aufzuhalten, hinter jedem Hollerbusch wartete eine neue Attraktion. Irgendwo stand immer ein Tier, die Elefantenherden waren großartig und selbst der Elefantenkadaver im Fluß gehörte irgendwie dazu.

Wir  beobachteten Hippos, Krokodile, Büffel und Zebra, Weißkopfseeadler, Eisvögel und  Hippos,

Abends machten wir die örtliche Pizzeria von Kasane unsicher, der Ort hatte tatsächlich eine Art Infrastruktur. Der Sonnenuntergang am Chobe River ging ebenfalls in die Geschichte aller Sonnenuntergänge ein- Romatik pur!

Am nächsten Morgen gingen Einige aus unserer Gruppe auf Pirschfahrt, wir entschlossen uns zum Ausschlafen, schließlich hatten wir ja noch das Highlight Kruger Nationalpark in ZA vor uns.

Den  Tag verlümmelten wir am Pool und an der Bar, voller  Vorfreude auf die Victoria Fälle in Simbabwe.

 

Simbabwe 2004, Victoria Fälle und Chicoree Extrakt

Frühmorgens fuhren wir aus Kasane/Botswana  ab und begaben uns auf den Weg  zur Grenze.

Simbabwe im Jahr 2004 war eine Herausforderung für Menschen mit weißer Hautfarbe. Es wurde abgeraten in die Hauptstadt Harare zu fahren, lediglich Victoria Falls galt damals als einigermaßen sicher. Mit Blick auf die Webseite des Auswärtigen Amtes verging mitunter der Appetit auf noch mehr Eindrücke im südlichen Afrika. Von Lynchjustiz und Enteignungen war die Rede; Robert Mugabe hatte das Land fest in seinen Diktatorhänden. Eine galoppierende Inflation, Benzinknappheit und schlechte Wirtschaftsbeziehungen krönten die Tatsache, dass Simbabwe nicht zur Nummer Eins des Safaritourismus expandieren kann und konnte.

Auch heute zeichnet Wikipedia kein positives Bild zum Land: In Simbabwe sind Hunger, Arbeitslosigkeit, Energieknappheit und Binnenflucht weit verbreitet. Im Index der menschlichen Entwicklung der Vereinten Nationen nahm Simbabwe 2016 unter 188 Ländern den 155. Platz ein.[5] In der Rangliste des Happy Planet Index der New Economics Foundation in Zusammenarbeit mit Friends of the Earth belegte Simbabwe in zwei aufeinander folgenden Studien in den Jahren 2006 und 2009 weltweit den letzten Platz.

Diese Aussage gibt auch exakt die Begegnung mit zwei Jungs auf dem Flughafen Vic Falls

wieder, siehe: http://allcontinentsinonelife.com/suedafrika-2004-ii-drakensberge-kruger-jo-burg/

Ganz besonders traurig an der Geschichte ist, dass Simbabwe als Vorzeigeland Afrikas galt und lange Zeit als die „Schweiz Afrikas“ gehandelt wurde. Erst mit Beginn der Selbstverwaltung sowie der Machtübernahme von Mugabe ging es mit dem ehemaligen Rhodesien bergab, Landflucht sowie die Fluchtbewegungen der weißen Bevölkerung in Richtung Südafrika, Großbritannien und den USA  verschärften die wirtschaftliche Lage des Landes. In Bezug auf Menschenrechte und Pressefreiheit steht Simbabwe gang am Ende der internationalen Nahrungskette.

Am Grenzübergang des nicht zu erwartenden Paradieses, erwarteten uns keine unangenehmen Überraschungen, keine vorherige Instruktion wie wir uns verhalten sollten. Der Stempel im Pass wurde bewundert und weiter ging es zu den Wasserfällen. Auf dem Weg lief uns ein wilder Elefant fast vor den Bus, es war wie in Botswana…..wie im Zoo  !

Das Erste was wir von Vic Falls sahen waren die Autoschlangen an den Tankstellen. Unser Guide erzählte von den Kaffeeexporten und das die Menschen in Simbabwe tatsächlich Chicoreeextrakt trinken würden- eine echte Bohne würden sie nie zu Gesicht bekommen.

Die letzte Nacht auf unserer Tour wohnten wir in Cabins auf dem Campingplatz. Angelika feierte mit uns ihren Geburtstag und erfüllte sich einen großen Geburtstagswunsch: Bungee in Zambia !

Wir machten uns also auf dem Weg zu der berühmten Brücke über dem Zambesi und gaben mal wieder unsere Pässe ab. Diesmal nur in Verwahrung, einen Stempel von Zambia bekamen wir leider nicht.

Es sprangen Drei aus unserer Gruppe die 144m tief in die Schlucht, Alexandra und ich übernahmen die Dokumentation per Foto und Video.

Victoria Falls gab uns nur einen winzig kleinen Einblick von Simbabwe, dominiert wird der Ort von den Wasserfällen, dem Luxushotel in dem die Queen bereits residiert hatte und einem Markt der sich auf den Verkauf von Ramsch spezialisiert hat.

Wir tauschten Geld und durften dieses in Plastiktüten wegtragen. Ein $ wurde uns in einem Gegenwert von 12 Geldscheinen getauscht, am Ende war der Automat leer! Wir hatten zu Viert lediglich 80€ in SIM$ in der Tasche!

Der Campingplatz war recht schön, auf dem ersten Blick sah man nicht viel vom Elend im Land. Nachmittags machten wir uns auf den Weg zu den Wasserfällen, die leider nicht viel Wasser mit sich führten und bei mir keinen großen Eindruck hinterließen. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich auch von Niagara ein Jahr später überhaupt nicht beeindruckt war; die amerikanischen Fälle empfand ich sogar als lächerlich. Lediglich die kanadischen Fälle bekamen bei mir eine Art Gnade….Iguazu auf der argentinischen Seit hat mich eben sehr geprägt!

Wikipedia schreibt: Der erste Europäer, der die Victoriafälle mit eigenen Augen sah, war der schottische Missionar und Afrikareisende David Livingstone. Nachdem er im Jahre 1851 Berichte über diesen Wasserfall gehört hatte, landete er vier Jahre später, am 16. November 1855, auf der kleinen Insel, die direkt an der Kante liegt, über die sich der Sambesi in die Tiefe stürzt und die heute den Namen Livingstone-Insel trägt. Tief beeindruckt beschrieb er den Wasserfall als „das schönste, das er in Afrika je zu Gesicht bekam“, und nannte ihn Victoria Falls, zu Ehren der damaligen britischen Königin Victoria. Die einheimischen Kololo nennen den Wasserfall hingegen Mosi-oa-Tunya (zu deutsch: donnernder Rauch). Der Name verweist auf den Wasser-Sprühnebel, der von den Fällen in bis zu 300 m Höhe aufsteigt und noch in bis zu 30 km Entfernung zu sehen ist.

Wir bestaunten dennoch das Naturereignis und den dazugehörenden Nationalpark ganz pflichtbewusst und verzogen uns im Anschluss auf den Campinplatz zurück. Unsere Jungs hatten uns nen bissel gewarnt, auch Vic Falls war nicht frei von Gewalt und Kriminalität.

Am Abend genossen wir eine Sonnenuntergangstour auf dem Zambesi und gaben uns dem Suff hin. Wir ließen die letzten Wochen Revue passieren, es war eine aufregende Campingtour mit sensationellen Eindrücken gewesen. Auch in den folgenden Jahren, wenn wir Vier uns über die Reise unterhielten, bekam der Südzipfel Afrikas im eine besondere Bedeutung zugeschrieben. Ich bin, durch meine Afrikatouren bereits seit 1997 ein großer Afrikafan.

Angelika feierte ihren Geburtstag im Restaurant des Campingplatzes. Das Essen war nicht aufregend, das Meiste auf der Karte nicht verfügbar.

Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns von unseren Mitstreitern der Tour und waren wieder auf uns alleine gestellt.

Zunächst liefen Angelika und Joep zu unserem Hostel für die zweite Nacht um Weg und Gefahrensituation zu beleuchten. Anschließend kamen Ali und ich nach, wir schleppten unsere Klamotten den gesamten Weg, an ein Taxi war nicht zu denken. Unterwegs hatten wir eine unangenehme Situation als ein Auto mit drei Jungs immer langsamer neben uns fuhr und ich unser Hab und  Gut bereits verloren glaubte und uns tot übern nächsten Zaun hängen sah. Gott sei Dank fuhren die Drei aber weiter und ließen uns unbehelligt.

Unser Guesthouse war super süß und niedlich, eines der hübschesten Hostels in Denen ich geschlafen habe. Auch die Tatsache, dass Frühstück angeboten wurde, machte es im Nachgang noch interessanter.

Unsere 80€ waren fix weg wie der Wind, sie reichten für 4x Chicoreeextrakt  (widerliches Zeug) in einem hübschen Cafe´ alias Chicoreebude und für 1x Pizza ( Familiengröße) und 4x Cola…..Simbabwe war richtig teuer!

Nachdem wir auch den Markt bewundert hatten und absolut nichts fanden, beendeten wir unser Erlebnis in diesem arg gebeutelten Ländle mit so großem Potential und so netten Menschen mit offenem Herzen. Ich habe oft Rhodies kennengelernt und fand sie grundsätzlich immer fantastisch und liebenswert. Schade, dass auch nach Mugabes Abdankung wohl kaum wesentliche Änderungen in Simbabwe eintreten werden.

Am nächsten Morgen flogen wir zurück nach Südafrika, ab Johannesburg erwarteten uns neue Abenteuer.

 

Südafrika 2004, II: Blyde River Canyon, Kruger & Jo-Burg

Wir kehrten während unserer fünfwöchigen Reise durch den Südzipfel Afrikas am Ende nochmal nach Südafrika zurück. Wir flogen von Victoria Falls/ Simbabwe mit South African Airways nach Johannesburg. Während wir auf den Einstieg in die Maschine warteten, unterhielten wir uns mit zwei Rhodies ( Rhodesier, so bezeichnen sich immer noch die Weißen in Simbabwe) die uns mit mitleidigem Blick  versicherten , dass sie den besch……. Pass auf der ganzen Welt besitzen würden. Beide Jungs waren auf dem Weg nach Atlanta, dort würden sie ihr Studium absolvieren. Objektiv betrachtet hatten die Beiden nicht ganz unrecht und umso mehr Kontakt ich zu Weißen aus Simbabwe  hatte, desto mehr Verständnis brachte ich für die verfahrene Lage auf, in der sie sich befanden.  Mr. Mugabe hatte das Land so instabil gemacht, die Inflation, Enteignungen, die Lynchjustiz gegenüber Weißen- quasi Apartheit umgedreht -machten das Land nicht mehr lebenswert. Ich traf 2010 eine weiße Afrikanerin aus Simbabwe, mit der ich mich über Stunden unterhielt. Die Politik in ihrem Land hatte sie zu einer gebrochenen Frau, einem Flüchtling in Tansania, gemacht.

Wie dem auch sei, wir trösteten die Beiden, immerhin kamen sie aus dem Land des Chicoreekaffees  wenigstens hinaus. Diesen Luxus konnten sich nicht Alle leisten.

In Johannesburg angekommen, nahmen wir zunächst an einer Tour durch Soweto teil. Wir besuchten das Apartheidsmuseum, welches ich jedem Südafrikabesucher ans Herzelein legen möchte. Außerdem warfen wir einen Blick auf Soweto und besuchten das ehemalige Wohnhaus von Nelson und Winnie Mandela im Township. Überaus bescheiden aber bunt eingerichtet, für Soweto mit bürgerlichem Luxus ausgestattet. Die letzte Nacht in diesem Haus hat Nelson Mandela nach seiner Freilassung verbracht, danach hat er das Haus nie wieder betreten.

Zurück am Flughafen übernahmen wir unseren PKW und fuhren in Richtung Drakensberge. Unsere neue Kuschelstätte erwartete uns in Hazyview, netter Ort mit noch schönerer Lodge. Wir freuten uns wie die Kinder über den vermeintlichen Luxus im Rissington Inn. Mich hat damals die Open Air Dusche begeistert und die himmlischen Betten hatten nach drei Wochen Camping unsere ganze Aufmerksamkeit.

Am nächsten Morgen machten wir uns entspannt und ausgeschlafen auf den Weg zum Blyde River Canyon mit den tollen Ausblicken auf die Berlin Falls,  Bourke’s Luck Potholes und den Three Rondawels.

Der Canyon liegt auf dem Weg in den Kruger Nationalpark und gehört zur Panorama Route von Südafrika. Die dort  beginnenden Drachenberge sind das höchste Gebirge mit 3482 m im Südlichen Afrika und ziehen sich bis nach Lesotho. Leider hatten wir aufgrund von Zeitmangel und vermutlich auch sportlichem Enthusiasmus keine Gelegenheit die Drakensberge zu erkunden.

Blyde River Canyon

Bourkes Potholes

Three Rondawels

Berlin FallsNach einer zweiten entspannten Nacht in Hazyview machten wir uns auf den Weg zu unserem letztem großen Abenteuer während unserer fünfwöchigen Tour, wir fuhren in den Kruger Nationalpark. Zunächst sollte es nach Skukuza gehen, die zweite Nacht würden wir in Pretorisukoop verbringen.

Wir waren skeptisch was die Tierausbeute anging, schließlich fuhren wir drei Tage mit dem eigenen Auto durch den Park. Kruger ist sehr touristisch, es gibt regelrecht Dörfer mit Supermärkten und Restaurants im Nationalpark. Unterkünfte gibt es in allen Preisklassen. Unsere Zimmer waren weder in Skukuza noch in Pretorisukoop sonderlich gut, doch für alte Zeltliebhaber  mehr als ausreichend. Schön das wir wenigstens einen Pool hatten um die Nachmittage entspannt  zu verplanschen. Pirschfahrten unternahmen wir jeweils morgens und in den späten Nachmittagsstunden.

Bis auf die Leoparden, die uns fünf Wochen verwehrt worden waren, war unsere Tierausbeute fantastisch. Wir erfreuten uns an Giraffen, Elefanten, Impalas, Affen, Löwen, Nashörner, Büffel, Hyänen, Zebras, Warzenschweinchen, Kudu und Springböcke.

Absoluter Höhepunkt war sicherlich der schmusige Haufen kleiner Löwenjungs die fett, faul und gefrässig unter einem Baum herumlungerten.

Wir bekamen zum guten Schluß eine ziemlich agile Nashornfamilie und zwei Tüpfelhyänenkätzchen geboten und mehr als happy flogen wir am nächsten Tag zurück nach Deutschland. Leider blieben unsere Klamotten in Charles de Gaulle und drehten eine Extrarunde…..fünf erlebnisreiche Wochen gingen mit dem Tüpfelchen auf der Hyäne zu Ende.

 

Australien I,1999: Eine analoge Reise durch den 5.Kontinent

Wie geht man an eine Reise heran, die fast zwanzig Jahre sowie mehrere digitale Zeitalter her ist? Ganz einfach, man arbeitet weitere Reisen mit gleichem Ziel in den Blog ein und dann kommt die Lust auf scannen und in alten Fotoalben und Tagebüchern  wühlen von ganz alleine. Am Ende habe ich knapp 20 Stunden am Scanner und nochmal rund 20 Stunden mit der Überarbeitung verbracht und bin  um 470 digitale Fotos „reicher“. Damit wir uns aber auch mal zurückerinnern, wie schwergewichtig das analoge Zeitalter  war, zeige ich  Euch mal meine Australien 1999 Fotoalben. Nicht nur, dass wirklich alle Bilder eingeklebt wurden, nein, ich habe auch liebevoll Outback Sand und Schafswolle in dem Fotoalbum gefunden. Mein Traum, den halben Pax Schrank nach dem Scannen leer zu haben, hat sich nicht erfüllt, Nachdem ich zwei Tage nostalgisch in meinen Kunstwerken geblättert, verzweifelt nach den Negativen  gesucht und im Anschluß mit viel Fleiß und ziemlich stoisch die Bilder aus den Alben entfernt und gescannt habe, sind die Exemplare wieder liebevoll in meinen Fotoschrank eingeräumt worden….ich kann mich (noch ) nicht von den Alben trennen.

Australien war 1999 viel weiter weg als heute. Internet gab es  nur im Café, Smartphones waren noch nicht erfunden. Die Flüge waren teuer, es gab sogar noch die Lauda Air!

Wir flogen in den australischen Herbst, starteten unsere Tour kurz vor Ostern. In unserer Maschine von Berlin nach Wien flog Klaus Maria Brandauer mit, ich hätte ihn fast nicht erkannt.  Wer nicht Jenseits von Afrika gesehen hat, wird sich wahrscheinlich an den Österreicher nicht mehr erinnern.

Unser Zwischenstop in Wien war unspektakulär, mit großem Staunen betraten wir wenig später die Lauda Air. Vielfach wurde in den nächsten Jahren gerätselt, warum nun ausgerechnet Lauda insolvent ging. Meine 5 Cents diesbezüglich: Die waren zu gut!

Es war ein Koch an Board, selbst die Economy aß von Porzellan und richtigem Besteck. Bereits 1999 gab es ein super Entertainment mit Spiele, Filme, Kamera und Karte. Telefon am Platz war obligatorisch und die Spieler unter uns  konnten mit dem Casino Wien live zocken….wie gesagt, dass Alles 1999. Achja, die Sitze und Beinrasten konnten so eingestellt werden, dass man tatsächlich fast lag. Der Flug, mit Zwischenstop in Kuala Lumpur verging wie im Flug und wir waren mehr als überrascht, als wir bereits nach 20 Stunden den 5. Kontinent betraten.

Australien war damals noch viel weiter entfernt, wir rannten am ersten Abend in Darling Harbour zur Telefonzelle und fütterten den Apparat mit australischem Kleingeld um einen lieben Gruß nach Deutschland zu schicken. O-Ton meiner Mum „ Du kannst noch nicht angekommen sein, Du bist doch gerade erst losgeflogen“ :-)!

Wir wohnten damals in einem Mitteklassehotel (Furama Sydney) inder Nähe von Darling Harbour,welches nicht mehr unter diesem Namen existiert. Damals war ich noch nicht so abgezockt, dass ich in Hostels gegangen wäre. Das kam erst später, mit weiteren Fernreisen und den ersten, super Erfahrungen in Hostels.

Unsere Zeit in Sydney (immerhin fünf volle Tage) waren zum Teil total verregnet, ich kann mich daran erinnern, dass wir drei Runden Monorail gefahren sind, weil es einfach unmöglich war, vor lauter Nass von oben, auszusteigen! Als wir die Fähre vom Taronga Zoo, zurück zum CQ (Circular Quay) nahmen, vergaß Jemand seinen Regenschirm, der war dann unserer und wir strahlten wie die Königinnen. Was der Himmel nicht hergab, wurde mit Verlaufsfiltern „korrigiert“, damals total in…heute eher etwas zum Schmunzeln.

Die Oper war bereits damals für uns das Highlight der Stadt, das berühmte Bauwerk wurden aus allen Winkeln aufgenommen, von der Brücke, von der Fähre, abends von Mrs. MacQuaries Chair:

The Rocks:

Wir hatten einen Sydney Explorer Pass, mit dem man sehr komfortabel die Stadt abfahren konnte und an dem EINEN Tag mit Sonnenschein kam auch etwas Feeling auf.

Dennoch oder trotz Allem waren wir absolute Sydneyfans und genossen die Osterfeiertage in der Stadt.

Kleiner Hinweis,  noch mehr Australienbilder, auch aus Sydney sind in fünf anderen Berichten zu finden: http://allcontinentsinonelife.com/?s=Australien

Darling Harbour:

Das weltberühmte Aquarium, auch wir bewunderten die Haie und das Salzwasseriff.

Bondi Beach ( die Fotos von den anderen Stränden sind absolut grau in grau) :

Taronga Zoo:

Ein  wilder Kookaburra, er fühlte sich wohl bei den anderen Tieren

Zu Ostern wurden wir mit einer, für die damalige Zeit, ziemlich guten Lasershow in Darling Harbour unterhalten.

Im Botanischen und chinesischen Garten:

Kings Cross und der berühmte Imbiss in  Woloomooloo

Skyline

Am 7. Tag unserer Reise übernahmen wir unseren PKW und losten die erste Fahrerin aus. Ich war zufrieden, dass es meine damalige Kollegin Kathrin getroffen hatte, uns aus Sydney hinauszumanövrieren. Für die jüngeren Leser- ohne maps2go, google maps  und Navi- nur mit einer Landkarte auf dem Schoß, bewegten wir uns durchs Land!

Unser erstes Ziel waren die Blue Mountains, wir wollten die Three Sisters bewundern. Wirklich viel Zeit, zum Beispiel zum Wandern und Verweilen hatten wir nicht. Ich würde es beim nächsten Besuch anders machen. Allerdings entschuldigte uns der australische Landregen, der uns auch nach einer Woche noch nicht verlassen hatte. In Katoomba waren wir bereits angefressen, die Berge waren in den Wolken nicht zu sehen! Gott sei Dank zog es dann doch noch auf und wir bewunderten die berühmte Felsformation.

Nachdem wir auch Leura unsicher gemacht und die Wentworth Falls bewundert hatten, fuhren wir  auf direkten Weg nach Wollongong, eigentlich ein Vorort von Sydney, am Wasser gelegen…viel Industrie, sonst nichts.

Leura:

Wentworth Falls

Am nächsten Morgen fuhren wir nach Kiama und dem dazugehörenden „Blowhole“. Da das Wetter zwar nicht schön, aber Gott sei Dank auch nicht stürmisch war, war die Fontäne, die  es zu bewundern galt, eher putzelig.

Mit Blick über das Kangaroo Valley, ohne Känguruhs und dem Besuch von Berrima  (Gefängnis und älteste Kneipe von OZ) folgten wir dem Weg nach Lake Entrance, einem Feriengebiet zwischen Sydney und Melbourne.

Lake Entrance

Unterwegs legten wir einen kurzen Stop in Goulburn und Canberra ein, versuchten wenigstens einen Blick aufs Parlamentsgebäude zu erhaschen. Das was ich von Australiens  Hauptstadt zu bewundern bekam, war nicht sonderlich schön und wir verfuhren uns auch noch mehrfach kräftig.

Auf dem Weg nach Lake Entrance hielt mich die Polizei irgendwann an. Wir waren in einem bergigen Gebiet, im Regen, einspurig, links  und eindeutig passend zu den Straßenschildern unterwegs, als mich der nette Mensch mit Polizeiabzeichen fragte, ob ich denn einen Führerschein besitzen würde? Ich würde so langsam fahren! Nachdem er das deutsche Pendant zum australischen Führerschein inspiziert hatte, ließ er uns aber mit dem Hinweis „ Mädels, seid bitte im Dunkeln von der Straße“ weiterfahren- uff….ich war mir nicht mal eines Fehlers bewusst!!

Unser nächstes Ziel, mal nicht im Regen, waren die Agnes Falls auf dem Weg nach Phillips Island.

Wir waren bereits mittags auf der Insel und besuchten die Koalas, die dort frei in den Bäumen leben. Allerdings wurde, für die dümmlichen Touris Stege im Wald errichtet,  somit kam man den süßen Teddies gaaaaanz nah. Ich schoß damals die niedlichsten Bilder meiner Koalasammlung (die riesig ist), das neun Monate alte Koalababy verzückte ziemlich fotogen (leider analog, aber jetzt ja auch nen bissel verwaschen digital <3)  die Massen !

Phillips Island

Abends hockten wir mit irren und durchgeknallten Asiaten auf der Tribüne und erwarteten die kleinen Watschler aus dem Meer. Süß, wie sie einzeln an Land gespült wurden um dann ziemlich gesittet und in kleinen Kolonien zu ihren Nistplätzen watschelten. Meine Fotos von damals sind quasi nicht existent, auch 1000 Iso haben nicht gereicht um das Schauspiel einigermaßen darzustellen.

Anbei zwei Fotos aus Flickr (copyright Jean L & Jean P & Mitchell Lafrance) .

Später konnten wir die kleinen Frackträger, auf dem Weg zurück ins Informationscenter,in ihren Höhlen und ganz nah, bewundern. Der Abend war wirklich wunderbar und ich erinnere mich gerne daran zurück. Sollte ich nochmals in die Gegend kommen, ich würde wieder den Weg nach P.I suchen und finden. Und ich bitte jeden Besucher, guckt unter Eure Autos:

Am nächsten Morgen krachte unser PKW in Melbourne, im schönen Morgenverkehr (wir erinnern uns: Landkarte auf dem Schoß, alle Beifahrer in Hab- Acht- Stellung) beim Ausscheren auf die Überholspur ( rechts) mit einem LKW zusammen, Gott sei Dank nur Blechschaden, dennoch war der Tag ein wenig verhunzt. Wir drei Mädels machten uns natürlich Gedanken, was wohl AVIS zum Untalent sagen würde.

Dennoch, die Great Ocean Road ist auch mit zermatschten linken Kotflügel beeindruckend und ALLE die bereits nach 1999 in Oz waren werden bemerken….die 12 Apostel waren damals noch intakt!

In Melbourne wohnten wir sehr zentral, in der Nähe der Chinatown am Swanston Walk und nutzten das schöne Wetter (ich hatte in Melbourne diesbezüglich immer mehr Glück) für Powersightseeing. Der Funke wollte damals nicht wirklich überspringen, meine Liebe zur Stadt, lifestyle etc. kam erst viel später auf der Weltreise 2006.

AVIS war übrigens ziemlich relaxt, die Selbstbeteiligung natürlich futsch….

Melbourne Central

Wir hatten unsere Reise über einen Australienspezialisten in Berlin gebucht, den es leider nicht mehr gibt- wahrscheinlich war der, ähnlich wie die Lauda Air, einfach zu gut.

Da wir zu Dritt unterwegs waren, war uns klar, dass Zickenalarm und Streitereien bei fünf Wochen nur ausbleiben, wenn wir uns selbst entzerren und genau deshalb hatten wir uns für eine organisierte Camping Tour (mehr Glamping) mit Australian Pacific entschieden. Natürlich waren wir extremst gespannt, alle Drei hatten keinerlei Camping Erfahrung waren aber aufgeregt wie kleine Kinder an Heiligabend.

Der Reisebus war für gut 30 Mann ausgelegt, wir hatten noch einen Trailer dabei, der unsere mobile Küche wurde und anfänglich war unsere Gruppe noch überschaubar. Erst später wurde diese zusammengelegt und somit legten, sofern mich meine Erinnerung nicht täuscht, 28 Männlein und Weiblein aus aller Welt, gemeinsam den Weg von Melbourne nach Darwin zurück. Wir waren wirklich bunt gemischt (Kanada, USA, Deutschland, England, Niederlande), mit uns Drei Mädels kamen noch ein deutsches Paar und eine Alleinreisende hinzu. Mit Michaela teilte sich Kathrin das Zelt und somit waren wir eine Sorge leichter, denn alleine wollte sie nicht schlafen.

Hier kommt unser Reiseplan von damals, abfotografiert aus meinem Tagebuch ( wie gut das es die Dinger gibt) :

Unsere ersten Ziele (Nagambie, Tokumwal) waren alles andere als spannend, lediglich die Post von Jerilderie ist eine Erwähnung wert. Hier hatte Ned Kelly die Post ausgeraubt.Wer sich fragt, wer war eigentlich Ned Kelly, dem sei mit Wikipedia geholfen: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ned_Kelly&section=1&veaction=edit&oldid=173113966&wteswitched=1

Wir wechselten anschließend nochmals den Bundesstaat und waren wieder in New South Wales, in Narrandera wo wir das erste Camp aufschlugen. Dieses lag malerisch am Lake Talbot, berühmt für Koalas und Känguruhs. Natürlich hatte der Campground einen Pool, wir waren aber viel zu spät dran um überhaupt in die Verlegenheit zu kommen, an Planscherei zu denken.

Die Zelte von Australian Pacific waren super. Sie wurden auf dem Boden ausgelegt, mir vier Heringen im Boden gesichert. In die Mitte kam eine Stange die aufgewuchtet wurde. Das war es im Großen und Ganzen schon. Perfektioniert wurde das Ganze mit Licht (wir verlegten Lichtleitungen jeden Abend) und weichen Matratzen. Jeder bekam seinen eigenen Schlafsack und auch das eigene Zelt (die Dinger waren nummeriert). Im Verlauf der Reise waren wir so fit, dass binnen 15 Minuten ein Camp mit Küche, Tische etc. stand…..das war schon super.

Natürlich war Küchendienst angesagt, er wechselte jeden Tag, Jedes Zelt kam in das Vergnügen. Die Küche war super, Annie und David verwöhnten uns wo sie nur konnten.

An diesem ersten Abend zeigten sich keine Koalas mehr, dafür sah ich mein erstes Possum und war schockverliebt in die kleinen Scheißerchen die in Australien mehr gehasst als geliebt werden. Die zärtlichste Bezeichnung für die kleinen Vielfraße ist im Allgemeinen „roadkill“….

Am nächsten Tag fuhren wir unausgeschlafen tiefer und tiefer in den fünften Kontinent. Letztendlich verbrachten wir den Tag im Bus, die Entfernungen sind eben nicht zu unterschätzen. Wir bewunderten den Murray River und die sich verändernde Natur umso mehr wir uns von der Küste entfernten.

Unser Tagesziel war Mildura, super Campinplatz mit schöner Ausstattung und einem Koala in der Dunkelheit. Wir Mädels standen wieder mit viel „Ah“ und „Oh“ vor dem Eukalyptus.

Spannender wurde es am nächsten Tag, wir überquerten die Grenze nach Southern Australia und besuchten zunächst das historische Städtchen Burra und die Geisterstadt Terowie. Übrigens ist SA der Bundesstaat mit den meisten ghosttowns in Australien…..traurige Wahrheit, die Landflucht macht es möglich.

Ziel an diesem Tag waren die Flinders Ranges, genauer gesagt die Spear Creek Station.

http://www.stationstayssa.com.au/station/spear-creek-station/

Hierbei handelt es sich um eine der großen Schafstations im Outback, die natürlich zunehmend mehr auf den Tourismus setzen um sich so durchzukämpfen.

Der Campingplatz war ziemlich authentisch OUTBACK:

Nach unserem Lunch zogen wir per Jeep über das Gelände und sahen nicht nur tolle Natur sondern auch Koalas und WOMBATs, meine ganz großen Lieblinge.

Nach dem Abendessen zeigten uns die Schafscherer was sie so drauf hatten, ein Teil der Wolle klebt, wie bereits erwähnt, im Fotoalbum.

Wiederum schloss sich eine schlaflose Nacht im Zelt an, der Wind heulte um unser Camp.

Unser Bus brachte uns mehr und mehr ins rote Zentrum. Wir fuhren mittlerweile auf dem Stuart Highway gen Norden, die Natur wurde karger, die Wüste nahm mehr und mehr vom Kontinent ein. Die Tagesetappe betrug 539 km und bis auf zwei Stops am Lake Gardiner/ Salzsee und in der sagenhaften „Raketenstadt“ Woomera saßen wir den ganzen Tag im Bus.

Unser Ziel war Coober Pedy, die Opalstadt mit den unterirdischen Wohnungen  (dugouts). Ich glaube in CP hatte ich das erste Mal das Gefühl wirklich im Outback zu sein, damals stand bei mir Priscilla- Queen of the desert ganz oben in der Filmliste und ich musste immerzu an den Film denken.

Wir bummelten durch den Ort und sahen uns Kirche und Wohnungen an, natürlich alles unter der Erde, weil es dort erträglich kühl war. Tatsächlich brüteten oberhalb fast 40 Grad im australischen Herbst.

Wir schliefen in dieser Nacht in einem unterirdischen Hostel, alle in einem Raum, abgetrennt durch Vorhänge. Machen wir es kurz, es war ein schnarchendes Erlebnis!

Am nächsten Tag schauten wir uns den Dingo Fence an, der sich 960 km durch den Kontinent zieht. Er soll Dingos und andere Viecher davon abhalten, vom Norden in den Süden, und damit zu den Viehherden auf den Stations zu gelangen. Dingos sind eh mit Vorsicht zu genießen, ich habe immer zugesehen, dass ich Abstand zu den „Hunden“ halte und bin auf vier Reisen in Down Under mit dieser Einstellung gut gereist. Dingo auf dem Campingplatz in Catherine:

In Marla ist die Grenze zwischen SA und NT (Northern Territory) ….dem einzigen Territorium in Australien und damit in einer Sonderstellung.

Man kann das NT evtl. mit dem Status von Westberlin vor 1990 vergleichen, die Einwohner sind Australier obwohl sie sich in einer Sonderzone bewegen. Wikipedia sagt dazu: Das Northern Territory (’nɔːðən ˈtɛɹɪtɹɪ) (deutsch: Nordterritorium, Abkürzung: NT) ist ein australisches Bundesterritorium, d. h. eine Verwaltungseinheit, die im Gegensatz zu den Gliedstaaten wie Western Australia oder South Australia keine Eigenstaatlichkeit besitzt. Allerdings ist dem Territorium durch Bundesgesetz ein großes Maß an Selbstverwaltung zugestanden worden, wodurch dessen Status faktisch an den der Gliedstaaten angeglichen wurde; jedoch kann jedes Gesetz des Territoriums vom Bundesparlament wieder aufgehoben werden.

Roadtrain:

Am Nachmittag hatten wir es geschafft, der Camping Platz vom Ayers Rock Resort erwartete uns. Natürlich wartete ein großer Pool und Restaurant auf uns. Wir verliebten uns in die knatschrote Erde, die ich so nie wieder gesehen habe….nur in Australien und nur im NT!

Uluru vom Campingplatz:

Um den Uluru wird der ganz große Hype gemacht und auch wir feierten den Sonnenuntergang mit Sekt, Cracker und Käse am zentralen Lookout.Bevor wir allerdings unseren Sundowner Platz einnahmen, zeigte uns David den Ayers Rock von ganz nah und schwörte uns auf den nächsten Tag ein. Schnell war mir klar, dass der Marsch um den Rock am Morgen auf jeden Fall in Angriff genommen wird.

Blick auf den Aufstieg :

Sonnenuntergang:

Abends gab es dem Anlass entsprechend ein angemessenes Abendessen (Spaghetti, Salat, Tiramisu). Am nächsten Morgen bewunderten wir den Sonnenaufgang, der mich nicht so sehr begeisterte. Der Stein sieht für mich aus wie ein Brötchen, die andere Seite ist eindeutig beeindruckender.

Da der Uluru den Aborigines gehört und diese es nicht mögen und auch nicht verstehen, warum Menschen den Rock besteigen, ließen wir es gleich bleiben und umrundeten die Schönheit. Ein Marsch von neun Kilometern, den ich nur empfehlen kann. Der Ayers Rock sah von jeder Ecke anders aus, die Felsenmalereien und die Natur drumherum sind einizgartig.

Dies gilt auch für die Olgas die ich fast noch schöner als den Uluru fand.

Das fast perfekte Outbackbild- knatschblauer Himmel,roter Sand

Nachmittags bummelten wir durch Yulara Town und gammelten am Pool und wie es der Regengott so meinte, es fing an zu pieseln, am Ayers Rock, in einem der trockensten Gebiete der Erde!

Eins der größten Highlights im roten Zentrum von Australien ist der Kings Canyon. Wir hatten mittags unser Ziel der Begierde erreicht und machten zunächst den Basewalk und als es kühler wurde den Rimwalk im Sonnenuntergang.

Basewalk, Känguruhs und Outbackschönheit

Zunächst mussten wir allerdings 300 Stufen in der Gluthitze hinauf und unser Guide war arg darauf bedacht, Wasser und Mütze zu kontrollieren. Die Wanderung war fantastisch, kein Foto konnte die Schönheit  so richtig festhalten.

Abends beschloss die Hälfte der Gruppe draußen zu schlafen und das Zelt, Zelt sein zu lassen. Wir schoben die Matratzen eng aneinander und schlugen uns eine weitere schlaflose Nacht, dieses Mal unter freiem Himmel, schlaflos  um die Ohren.

Über die Mereenie Loop fuhren wir die lange und anstrengende Strecke bis Alice Springs. Unterwegs hielten wir in Hermannsburg, einer ehemaligen deutschen Mission. Wir bekamen Permission zur Besichtigung der Mission, durften keinerlei Alkohol etc. einführen, das Gelände ist in Verwaltung der Aborigines. Später wanderten wir durch die Stanley Chasm und Simpsons Gap, alle beiden Schluchten sind fotogen und schön anzuschauen, nach dem beeindruckenden Erlebnis an den Olgas,Uluru und Kings Canyon lächelten wir allerdings eher müde.

Ich durfte mich in AP mit dem Küchendienst herumschlagen, leider machte die Tatsache, dass wir Inventur im Anhänger machen mussten und die rote Erde überall war, nicht unbedingt netter. Annie backte dafür Apfelkuchen im Outback (sagenhaft was die Frau für uns so zauberte) und eigentlich macht ja Küchendienst auch mal Spaß.

Die abendliche Repilienshow verbuchte ich uns ganz grässlich, noch heute schüttelt es mich, wenn ich an die Schlangen und ähnliches Viechzeug denke, deshalb gibt’s von dem Event auch keine Fotos- grusel. Am nächsten Morgen krochen wir bereits um 04:00 Uhr aus dem Schlafsack und machten unseren Ballon mitten im Nichts startklar. Wir bewunderten die Mac Donalds Range in perfekter Stille von oben, ein wunderschöner Sonnenaufgang begleitete uns.

Das Einpacken des Ballons war bestimmt eines der lustigsten Events der Reise, das Sektfrühstück danach erheiterte uns für den Rest des Tages.

Eindeutig zu betrunken für Bildung und Kultur, besuchte ich im Anschluss den Royal Flying Doctor Service und muss leider gestehen, dass es tatsächlich Fotos von dort gibt…..ich kann mich eigentlich nur noch dunkel an einen Film erinnern und ansonsten an nichts….schade, zumal dieser so arg wichtige Service gerade 90 Jahre alt geworden ist:  https://www.flyingdoctor.org.au/

Ich kann mir vorstellen, dass auch heute noch wertvolle Arbeit im Bush geleistet wird, auch wenn die Distanzen mittlerweile nicht mehr so beängstigend sind und schneller bewältigt werden können, die Menschen durch das digitale Zeitalter und der Billigflieger schneller in die Zivilisation kommen.

Alte Telegraphenstation

Am Nachmittag kurierte ich den Rausch in Alice Springs aus, es gibt genau vier Fotos aus der Weltstadt, mein Tagebuch suggerierte  mir „ spannend war es nicht“.

Weiter ging es auf dem Stuart Highway Richtung Darwin. Unser Tagesziel war Daly Waters, eine Roadstation mit Motel, Pub und der einzigen Ampel im Bush. Bevor es aber soweit war, hieß es wieder viel Staub schlucken.

Unterwegs lernten wir zwei weitere Institutionen des NT kennen=> Barrow Creek (historisches Pub) und Tennant Creek ( auch eine Biertränke). Wer einmal diese Outback Pubs von innen gesehen hat, bekommt eine Vorstellung wie die Jungs von den Stations, Jackeroos genannt, (australischer Cowboys, die Mädels heißen Jilleroo) hier an den langen Wochenenden den Durst stillen und auch über diesen hinaus saufen :-)!

Das Highlight des Tages waren die Devil’s Marbles, die Todesmurmeln die verteilt auf einem großen „Murmelplatz“ entdeckt werden wollten. Beim nächsten Mal komme ich zum Sonnenuntergang, die Dinger haben uns damals fasziniert, leider hatten wir viel  zu wenig Zeit.

Der Abend in Daly Water sowie die darauffolgende Nacht sind wohl in die Geschichte von Australian Pacific eingegangen. Die Amis, Kanadier, Briten und wir stellten uns nicht nur als sehr trinkfest heraus sondern waren echte Partylöwen. Das Bier floss, selbst Shania  Twain wurde ertragbar, wir gröllten das Pub zusammen und die daraus resultierende Idee, nochmals draußen zu schlafen, kann nur dem VB (Victoria Bitter) zugeschrieben werden.

Leider hatten wir während des Tages den Wendekreis des Steinbocks überquert und befanden uns bereits in den Tropen! Was dies hinlänglich bedeutet, weiß Jede/r die gerne zum Mückenfutter wird.

Am nächsten Morgen sahen wir echt bunt aus, die Nacht ist uns nicht gut bekommen. Das Fazit aus Daly Waters lautete: Mozziestiche im fast dreistelligen Bereich, unausgeschlafen und verkatert. Die 62% Luftfeuchtigkeit und die 23 Grad während der Nacht hatten noch einiges an Unwohlsein gefördert, wir waren zufrieden, als die Tortur zu Ende war. Die Wüste war Geschichte, wir freuten uns jetzt auf die „Wasserparks“ Katherine Gorge, Kakadu und Litchfield.

Zunächst besuchten wir aber Mataranka und konnten uns in den Thermal Pools von den Strapazen ein wenig erholen. Die Temperatur in den Naturpools liegt immer bei 34 Grad und das Wasser war herrlich. In 2006 verbrachte ich zwei Tage in Mataranka um diese Pools und die Homestead genießen zu können.

Angekommen in Katherine machten wir eine Bootstour durch die Gorge, die wunderschön ist und auf jeden Fall auf der Bucketlist bei einer Oz Tour durch den Norden stehen sollte. Es ist möglich in der Schlucht zu baden, die Krokodile kommen nicht bis nach Katherine, es fehlt eine Verbindung aus den Zuflüssen bis hin zum Meer.

Auf dem Campingplatz fanden wir einen neuen treuen Freund,einen Eisvogel…naher Verwandter des Kookaburra aus Sydney:

Unser letztes Highlight vor der Zivilisation (Darwin) war der Kakadu Nationalpark, der mich erstaunlicherweise ziemlich kalt ließ. Sicherlich waren die Aborigine Malereien sehenswert und die Termitenhügel beeindruckend aber insgesamt hatte ich mir mehr vorgestellt. Eventuell lag es aber auch daran, dass wir mittlerweile nicht mehr im Bus sitzen wollten.

Wir verlebten zwei relaxte Nächte in Darwin mit unserer Truppe, die dritte Nacht waren wir bereits wieder alleine „on the road“.  Ein offizielles Programm gab es in Darwin nicht mehr, wir erkundeten die Stadt alleine. In diesem Zusammenhang verlinke ich nochmals Australien 2006, als ich nochmals in Darwin war.

Weltreise 2005/2006,IV: OZ II, Northern Territory & Queensland

Am Abschiedsabend kam ich erst spät ins Hotel zurück, die Polizei war im Haus. Die Bar war aufgebrochen worden und die Beamten ermittelten. Ich machte mir keine Gedanken und ging entspannt zu Bett. Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns von unserer Reisegruppe und bevor überhaupt die Rezeption aufmachte, schmissen wir den Zimmerschlüssel über die Theke. Unsere Klamotten lagen wohlverwahrt im Locker Room des Hotels und das bereits seit rd.12 Stunden!

Die Truppe von damals

Kurz und gut, Litchfield ist der schönste Nationalpark im Norden, an jeder Ecke und an jedem Hollerbusch wartet ein Wasserloch zum Schwimmen auf seine Wasserratten….

Die Wasserlöcher mit dazugehörendem Wasserfall trugen so klangvolle Namen wie „Rockholes“, „Florence Falls“, „Wangi Falls“ (waren noch gesperrt- Crocs inside) und „Tolmer Falls“. Es war alles grün, saftig und stand in voller Blüte- herrlich…..bis auf die Mozzies und der Luftfeuchtigkeit.

Zurück in Darwin mussten wir mit Betroffenheit feststellen, dass die Suffflaschen aus der Bar, am Vorabend mit unseren Taschen aus dem Lockerroom, davon getragen wurden! Wir schauten auf 1,5 m Wäsche, fünf Geschädigte versuchten in den nächsten Stunden die eigenen Sachen aus dem Wäschehaufen zu finden, die Schadensliste zu ermitteln und sich die bange Frage zu stellen, wie man ohne Taschen am nächsten Tag nach Cairns fliegt ( die Läden waren längst geschlossen) ?

Die Polizei listete fleißig mit, der Hotelbesitzer gab uns 100 AUS$ und bezahlte auch das Taxi zum anderen Hotel, wo wir die letzte Nacht in Darwin verbringen würden.

Außerdem bekamen wir Taschen, Tüten und Koffermodelle der „first fleet“ (Pappkoffer). Dem Taxifahrer entglitten die Gesichtszüge, drei Mädels, neun Koffer und Taschen! Er rief aus dem Auto seine Angetraute an und wir konnten das Gespräch mithören „ Norma, ich habe hier drei Mädels aus Deutschland in meinem Auto, die haben neun Gepäckstücke“….der Typ war so süß und noch niedlicher wurde es morgens um 5:00 Uhr als genau der gleiche Taxifahrer uns zum Flughafen fuhr und genauso entgeistert fragte „ wo ist denn Euer Gepäck geblieben?“. Wir hatten natürlich nochmal neu gepackt und aus neun wurde sechs….immer noch genug und von der Peinlichkeit, als die Taschen, Tüten und Pappkoffer in Cairns auf dem Band ein paar Runden drehten, will ich mal nicht sprechen.

Wir fuhren mit unserem vorher gebuchten Shuttle nach Palm Cove und verliebten uns nicht nur in den Ort sondern auch in unser Apartment. Der Ort ist spatzig, Einkaufsmöglichkeiten sind kaum vorhanden, dafür gibt es Krokodile und das Baden ist nur an ausgewählten Stellen möglich. Unseren ersten Nachmittag verbrachten wir am Pool und holten Nachschlaf der letzten vier Wochen nach.Der Traumstrand von Palm Cove

Die Skyrail von Kuranda ist in Touristenkreisen berühmt, es wurde eine Seilbahn über den Regenwald gebaut und somit ist es möglich über das viele und vor Allem alte „Grün“ hinwegzuschweben. In Queensland wächst der weltweit älteste Regenwald.

In Kuranda angekommen, schauten wir uns den berühmten Bahnhof an und ergötzten uns in einer Schmetterlingsfarm an den kleinen und zarten Lingen im Helikopter  Format. Nachmittags erstand ich in Cairns meinen allerersten Rucksack, den ich immer noch besitze und der weiterhin regelmäßig durch die Weltgeschichte fliegt. Mein heißgeliebter Oztrail, lila-blau….was hast Du alles erlebt!

Wenn man im Norden von Australien ist, darf natürlich ein Ausflug zum Cape Tribulation nicht fehlen. Also standen wir auch an einem unserer letzten Tage in Oz wieder um 06:00 Uhr auf und  machten uns per organisierter Tour gen „noch mehr Norden“.Zunächst gings nach Port Douglas, weiter über Mossman zum Daintree River. Dort durchfuhren wir den Fluss und hielten Ausschau nach Leistenkrokodilen, den miestesten aller Crocs. Am Cape Tribulaton erwartete uns ein traumhafter Strand, mit Regenwald im Hintergrund, und förmlich unberührt. Heute stehen hier bestimmt Luxushotels, die Australier gehen ja nicht gerade zimperlich mit ihren Ressourcen um.

Port Douglas:

Wikipedia gibt Auskunft: Cape Tribulation (englisch: „Kap der Trübsal“) ist eine Landzunge an der Ostküste Australiens. Sie befindet sich ca. 45 km nördlich von Port Douglas und 110 km nördlich von Cairns in Queensland. Dort stoßen Regenwald und Great Barrier Reef unmittelbar aufeinander.

Der Name leitet sich von der Tatsache ab, dass James Cook auf seiner ersten Südseereise (1768–1771) dort mit seinem Schiff auf Grund lief und beinahe verloren gegangen wäre. Erst nach einmonatigen Reparaturarbeiten konnte er seine Reise fortsetzen.

In der dortigen Siedlung leben etwa 150 Einwohner. Der Ort ist in der Regel mit einem normalen Auto zu erreichen. Der Weg führt mit einer Fähre über den Daintree River. Der Ort selbst besteht aus mehreren Resorts bzw. Unterkünften sowie einigen Restaurants. Nördlich vom Kap liegt Cooktown, das von dort nur mit einem Allrad-Fahrzeug erreicht werden kann.

Daintree River und Croc

Cape Tribwilde Natur:

Wir kamen am Cap das erste Mal mit einer braunen Baumschlange zins Gespräch, die sich grazil in der Damentoilette kringelte. Muss bestimmt nicht erwähnen, dass das Viech mit Sicherheit tödlich ist und unser Gesprächsinhalt ziemlich einseitig war.  Wir quietschtenm das Tierchen rückte und rührte sich nicht….die Toilettenkabine blieb unbenutzt. Bis nach Cooktown fuhren wir an diesem Tag nicht, ich hätte es natürlich toll gefunden, aber ohne Allrad geht da nischt.

Den vorletzten Reisetag verbrachten wir auf einem Katamaran am Outer Reef. Wir erschnorchelten uns das Great Barrier Reef, für mich nach wie vor einer der besten Schnorchelspots die ich erkunden durfte.

Am letzten Tag gammelten wir durch Cairns und trafen mit unserer Australian Pacific Reisegruppe zusammen, die den weiten Weg von Darwin per Bus zurückgelegt hatten.

Unsere Rückreise war leider nicht so einfach wie angenommen. Wir flogen von Cairns nach Kuala Lumour- dachten wir…..das wir nochmals in Darwin landeten, wußten wir nicht! Malaysian machte auf uns schon damals keinen so tollen Eindruck, das Eis der Klimaanlage rutschte beim Start durch die Maschine und nässte im Anschluß die Klamotten ein.

In Kuala Lumpur schmiss ich mir eine Portion Heiermänner ein und erlebte kaum den Cateringwagen, der unsere Maschine der Lauda Air anmatschte. Eine Tür fiel den Ingenieuren entgegen, die mit Taschenlampen auf der Rollbahn standen. Kurz und gut 90 Minuten später wurde der Flug gecancelt, wir mussten mitten in der Nacht in Malaysia einreisen.

Malayen des nächstens arbeiten sehen ist eine Freude, es dauert nochmals 90 Minuten bis wir im Minibus in ein Hotel gekarrt wurden. Nachdem wir gegen 4:00 Uhr unser verschwitztes Haupt in die Kissen kuscheln konnten, klingelte bereits 120 Minuten später das Telefon. “ Wir haben Flüge nach Singapur für Sie !“ Mist, ich war auf Sightseeing in K.L. aus….also dreckig wie die Schweine wieder zum Flughafen, eine Stunde in die falsche Richtung, rennen zum Anschlußflieger nach Frankfurt. Wir waren zu acht, nur fünf kamen mit…..wir gehörten zu den Glücklichen und landeten mit rund 12 Stunden Verspätung in Deutschland.

Schön das ich Euch nochmal auf meine erste Australienreise mitnehmen durfte. Es war mir eine große Freude fast 20 Jahre „back to the past zu reisen“

Südafrika 2004, I: Kapstadt, Kap d. g.Hoffnung und Gariep River

Meine letzte Reise mit analoger Kamera und der ersten digitalen Knipse. In diesem Bericht tummeln sich nur Fotos der Digi Cam, auf großartige Scannerei habe ich verzichtet…..die Bildchen sind alle brav in einem dicken Fotoalbum eingeklebt.

Unsere Tour durch das südliche Afrika begann im wunderschönen Kapstadt. Wir bewunderten die Queen Victoria Waterfront, und feilschten in der dortigen Apotheke um eine vernünftige Malariaprophylaxe für Namibia, Botswana und Zimbabwe. Wir erkundeten den Tafelberg und verliebten uns in die niedlichen Klippschliefer.

Außerdem lernten wir eine tolle südafrikanische Zahnarztpraxis mit jedem erdenklichen Schnickedöns kennen, und die verloren gegangene Krone war schnell ersetzt….by the way, für nen ganz schmalen Taler.

Von Muizenberg aus bekamen wir den perfekten Spätnachmittagsblick auf den Tafelberg,

Vom Lion Head genießt man wohl den besten Blick auf Kapstadt und dem Tafelberg. Der Sonnenuntergang hat mich damals nicht so begeistert, der Blick auf die Stadt war aber grandios.

Eine grandiose Tour führte uns zum Kap der guten Hoffnung. Wir fuhren durch die einschlägigen Orte wie Camps Bay und sahen nicht nur grandiose Städte, sondern durchaus weißen, gehobenen Lebensstandard.

Am Kap der guten Hoffnung

Unterwegs kamen wir in den Geschmack der ersten Wildtiere und natürlich kamen wir an den berühmten Straußenfarmen vorbei.

Wir bewunderten Pinguine und Wale in Simons Town und wünschten uns alle ein buntes Strandhäuschen unser eigen nennen zu können.

Das Bo Kap Viertel entführte uns nochmal in eine ganz andere Welt von Kapstadt und nach drei Tagen machen wir uns auf den Weg in Richtung Namibia. 

Wir starteten mit African Wildlife Safaris in einem Overlandertruck der neben uns Vier noch 16 andere Reisenden Platz bot. Unsere Tour führte uns an der Küste des südlichen Afrikas nach Namibia, weiter nach Botswana, bis nach Simbabwe. Geplant waren 20 Tage, davon 16 Nächte im Zelt.

Am ersten Tag fuhren wir Richtung Gariep/ Oranje River an der südafrikanischen- namibianischen Grenze. Wir wohnten in einem wunderschönen Camp und trauten uns auf den Gariep River, der auch gleichzeitig der Grenzfluss zwischen Namibia und Südafrika ist,  zum Paddeln. Ich bin ein wahres Untalent  was paddeln und rudern angeht und konnte das so richtig unter Beweis stellen.

Am Abend genossen wir eine südafrikanische Kürbissuppe und freuten und auf unser nächstes Ziel, Namibia. Die erste Nacht im Zelt war zäh, wir waren überrascht wie kalt es in den frühen Morgenstunden wurde.

Tickey und Manda

Am nächsten Morgen fuhren wir über die Grenze, der Weg führte uns straight ahaid zum Fish River Canyon. Wir bemerkten den Unterschied zwischen Südafrika und Namibia sofort, die Wüste war nach der Grenze sofort greifbar und sichtbar.

Wir kehrten am Ende unserer fünfwöchigen Afrikatour nochmals nach Südafrika zurück, flogen aus Victoria Falls/ Simbabwe zurück nach Jo-Burg ( GP) .

 

Australien IV, 2008: New South Wales & Victoria


An Neujahr nach Australien zu fliegen, war nicht die schlechteste Idee.  Ich flog über London mit British Airways und wie die Crew             ( Versorgung war saumäßig, man sah Niemanden)  verschlief ich quasi den gesamten Flug, nachdem ich die Nacht davor durchgemacht hatte.

So landete ich nach rund 22 Flugstunden relativ entspannt in Sydney. Ich hatte bereits rd. 13 Tage ( 1999 + 2006) in dieser hübschen Stadt verbracht, die aber nach wie vor nicht meine Nummer Eins in Australien  werden wird. Zu tot die Innenstadt am Abend und am Wochenende, meines Erachtens in vielen Teilen komplett überbewertet….. . Viele können meine Einstellung diesbezüglich nicht verstehen und auch mir ging es 1999 so , dass ich Sydney vergötterte und Melbourne fast links liegen ließ. Erst nach mehreren Besuchen und vor Allem dem Wohnen in immer anderen Gegenden ließen mich aufhorchen.  Das CBD in Sydney gleicht amerikanischen Großstädten und ist nicht zum wohnen da…außer man ist Touri. Demzufolge ist das Amusement tagsüber ok am Abend aber nicht ansprechend. Melbourne ist europäischer und jeder Stadteil hat, wie Berlin, ein eigenes Zentrum. In Sydney sticht die Lage am Meer hervor und natürlich sind Oper, Brücke und Darling Harbour toll, doch wenn man Melbourne für sich entdeckt, fernab von Federation Square und Flinders Street unterwegs ist, mal nach St.Kilda, Brighton Beach oder Williamstown fährt, wird merken, dass Melbourne nicht nur interessanter sondern auch lebenswerter ist.

Dennoch, Sydney geht immer und ich freute mich auf drei entspannte Tage ohne Sightseeing Druck.

Der Zug brachte mich vom Flughafen in die Innenstadt, ich hatte mich für das YHA Railway-Square  entschieden, dass direkt hinter dem Bahnhof, auf toten Bahngleisen, liegt. Man schläft dort in Abteilen, welche modernisiert und sehr empfehlenswert sind. Ein Swimmingpool ist auch vorhanden, die Lage ist sehr zentral.

https://www.yha.com.au/hostels/nsw/sydney-surrounds/railway-square/

Meine Seite, ich lag unten:

Die andere Seite, typisches Backpacker Stilleben :-):

Leider konnte ich noch nicht einchecken und  vertrödelte somit den Vormittag zunächst im chinesischen Garten, den ich letztmalig 1999 besucht hatte. Ich freute mich, neben den alten Papierfotos nun auch digitale Bilder mein eigen nennen zu können.

Außerdem schlenderte ich durch die Market Street/ Chinatown.  Die Foodcourts dort sind legendär, bei allen drei Sydneybesuchen war ich mehrfach günstig und gut essen. 1/5 aller Australier sind asiatischer Abstammung, man bekommt in Chinatown alle Richtungen der asiatischen Küche, unvergessen das Laksa von Alexandra 1999.

Nach einem kurzen Abstecher in Darling Harbour ( mehr Fotos später im Bericht, oder siehe Weltreise 2006) kehrte ich zurück zum Hostel und konnte mein müdes Haupt endlich in die Kissen kuscheln….

Abends machte ich die asiatischen Foodcourts unsicher und am nächsten Morgen stand ich ausgeschlafen um 7:00 Uhr bereits wieder vor der Tür des Hostels und schlenderte in der Morgensonnen gelassen Richtung Hafen. Mein erstes Ziel waren das Queen Victoria Building und die Strand Arcade. In Australien gibt es bezaubernde, viktorianische Einkaufspassagen, eine schöner als die andere.

QVB:

Strand Arcade ( die mag ich noch lieber)

Angekommen an der Oper erweiterte ich meine Fotosammlung um weitere 50 Exemplare von der legendären Konzerthalle und der berühmten Harbour Bridge. Man kann sich einfach nicht satt sehen und obwohl ich bereits tolle Bilder  aus 99′ u. 06′ hatte ( vor Allem von der Brücke hinunter auf die Oper) nein….auch 2008 mussten nochmals neue Exemplare her.

Oper, Fähre, Sandra

The Rocks mit alten Warenhäusern- der Flohmarkt am WE ist total empfehlenswert

Eine nicht sehr spektakuläre Skyline

Harbour Bridge

Mein nächster Sightseeing Spot war der Sydney Fishmarket. Wer Seafood liebt wird dort zu vernünftigen Preisen fündig werden. Man kann sich fertige Fischteller kaufen und draußen auf der Terasse in gechillter Atmosphäre verspeisen.

Pelikan am Fischmarkt

Das Wetter schwächelte auch auf dieser Reise , im australischen Hochsommer. Immer wieder sollte mich der sommerliche Landregen in New South Wales einholen. Gott sei Dank hielt Dieser nie lange an und dann verwöhnte mich wieder der knatschblaue australische Himmel. Da ich sowohl im Taronga Zoo als auch in Manly schon gewesen war, keine Lust auf Bondi Beach verspürte ( den Hype habe ich nie verstanden) beschloß ich die eher unbekannte Fähre nach Darling Harbour zu nehmen und tatsächlich die Oper von Sydney als auch die Harbour Bridge in einer anderen Perspektive zu sehen.

Die typischen Fährschiffe

Dieses Foto hat es in einen Onlinereiseführer ( Schmock) 2009 geschafft, machte mich ein wenig stolz!

Willkommen in Darling Harbour

Botanischer Garten Sydney, einer meiner Lieblingsorte in der Stadt

Anbei ein Foto meines Grundnahrungsmittels in Australien: Sushi aus der Hand! Überall im Land findet man die kleinen Sushibuden, die für einen Appel und nen Ei  Makirollen verkaufen. Ich fing damit bereits zum Frühstück an, bekämpfte das Hungerchen am Mittag und erlag der Versuchung am Abend.

Nach vier super entspannten Tagen, ohne großartige neue Erkenntnisse,  fuhr ich am Morgen des 5. Tages mit Greyhound nach Port Macquarie. Der hübsche Ort liegt an der Ostküste des Bundesstaates New South Wales, ca. 6 Busstunden von Sydney entfernt ( 270km). Ich fuhr mit dem Morgenbus um 7:00 Uhr und war am frühen Nachmittag am YHA in P.M. und bezog das obere Bett in meinem 4er Dorm, genannt die Saubude. Über meinem Kopf hing ein kleiner Itsy bitsy spider mit rotem Ärschlein. Mit dieser Erkenntnis legte ich für mehrere Stunden das Hostel lahm. Der Kammerjäger machte dem redback spider im wahrsten Sinne des Wortes Dampf unterm Hintern und erst dann konnte ich es mir gemütlich machen.

Port Macquarie hat einen schönen Strand und das berühmte Koala Hospital. Da zog es mich natürlich hin und ich vertändelte tatsächlich einen gesamten Nachmittag bei den süßen Viechern. Es tat mir in der Seele weh, zum Teil erholten sich die Kleinen von Verbrennungen, herbeigezogen bei Bushfeuern….

Es verhielt sich wie mit der Oper…..meine 150 Fotos wurden nochmals um 150 neue Koalabildchen aufgestockt :-)! Mit einer Overdosis Cuteness verbrachte ich, nach den täglichen Regenhuschen, meine Zeit am Strand und schaute mir das alte Gericht von innen an. Port Macquarie von oben

Das alte GerichtAm „Stadtstrand“ beobachete ich eine Pelikankolonie, außerdem fand ich die Bemalung der Uferbegrenzung absolut genial. Insgesamt ist Pt.Mc.Quarie als Urlaubsort für Familien zu empfehlen, länger als zwei Nächte muss man aber auch nicht bleiben.

Mein letztes Ziel in New South Wales war Byron Bay, ebenfalls eine Wiederholung von 2006. Damals, auf der Weltreise, hatte uns das Wetter so richtig fertiggemacht. Es hatte viel geregnet und die Ostküste wurde von Larry, einem sehr großen Zyklon heimgesucht. Diesmal wollte ich den entspannten, alternativen Surferort bei besserem Wetter erleben. Leider waren meine vier Tage wieder regnerisch aber besser als zwei Jahre zuvor.

Das YHA war viel besser als das Partyhostel 2006. Ich ließ Nimbin und irgendwelche Grasstories aus, genoß relaxten Badeurlaub und beobachtete die Surfer im Wasser. Ich schloß mich einer Truppe Teenies an, unsere Tage waren klar aufgeteilt : ausschlafen, Strand oder Pool , am Abend auf die Piste….Partylotte, ich glaube es war das letzte Mal, dass ich so ausschweifend unterwegs war.

Das Hostel:

Byron Bay Impressions:

Von Byron Bay ( ja es gibt einen Flughafen) nach Sydney geflogen und von dort die Virgin Blue nach Melbourne genommen. kaum gelandet fühlte ich mich wieder @home. Ich hatte mich für drei verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten entschieden. Zuerst wollte ich im YHA Oasis Melbourne wohnen, dann auf die Great Ocean Road, Grampians gehen. Im Anschluß waren drei Tage bei Eileen geplant und am Ende wollte ich in Southbank in einem Backpacker abhängen.

Das Melbourne Oasis war ein kleineres Haus mit Doppelzimmern. Das habe ich echt genossen, zumal ich einzelne Nächte das Zimmer für mich hatte. Ich habe jetzt, bei der Recherche des Berichts gesehen, dass das Hostel nicht mehr existiert. Schade eigentlich, in 20 Minuten war man am Federation Square und hatte es dennoch lauschiger als in der City.

Meine NachbarschaftMein erster Gang in meiner Lieblingsstadt brachte mich zum Queen Victoria Market. Ich liebe Märkte auch in Deutschland, doch dieser und der von Adelaide hatten es mir angetan. Ich mag das Interieur, die alten Läden und die alten Werbeschriften. In Berlin kommt evtl. die Markthalle Neun an die Atmosphäre dieses Marktes heran.

Mein nächstes Ziel war der Shot Tower. Das alte Gebäude wurde erhalten, ein Einkaufszentrum drumherum gebaut. Als ich die Mall in 99 das erste Mal gesehen hatte, waren wir in Deutschland ganz weit weg von solchen Experimenten. Da ich zwei lange Jahre nicht in Melbourne gewesen war, verschlug es mich natürlich auch umgehend ins touristische Herz der Stadt. Ich bummelte bei Affenhitze zum Federation Square und war überrascht vom Menschenauflauf.  Es waren Australian Open und die ganze Stadt war auf den Beinen. Fans aus aller Welt bevölkerten die Stadt, die Tennisspiele wurden am Federation Square live übertragen. Es herrschte eine grandiose Stimmung von der ich mich natürlich anstecken ließ. Am nächsten Morgen stand ich um 7:00 Uhr schon mit in der Reihe für Tickets…..

Flinders Street Station

Blick vom Yarra auf die Innenstadt

Vodafone Arena, da wurde Tennis gespielt

Nachdem auch bei mir im Hostel Tennis bis morgens um 5:00 Uhr flimmerte – die TV Rechte für die Amis machen ein nächtliches Spielen möglich, hatte mich das Fieber eindeutig gepackt:

Ich bekam zwar keine Centrecourt Tickets aber lieber mittendrin als nicht dabei:

Somit war klar dass ich am 19.01.2008 wieder in Melbourne sein musste Aber erstmal fuhr ich am nächsten Tag in die Grampians/ Halls Gap. Ich lief  zum YHA Metro und wurde von dort aufgepickt- leider vom falschen Bus. Ich hatte eine Tagestour mit zwei individuellen Übernachtungen in Halls Gap gebucht und befand mich aufeinmal in einer Dreitagestour. Gott sei Dank wurde der Fehler schnell erkannt.

Die Grampians sind schön, mir allerdings nicht soooo im Gedächtnis geblieben, wie z.B die Wilpena Pound, Ayers Rock ( Ulruru) oder auch der KingsCanyon…. vermutlich weil ich eben bereits  weitaus Interessanteres schon gesehen hatte.

Die Natur-u. Tierschönheiten des ersten Tages im Grampians National Park :

Känguruhs in rauhen Mengen, allerdings recht weit entfernt:Jaws of Death:

Mackenzie Falls, leider war Lanzgeitbelichtung damals noch nicht in 🙂 :

Reeds Lookout:

Willkommen in Halls Gap, meinem Zuhause für zwei Nächte:

Halls Gap ist ein richtig niedliches Nest in freier Wildbahn. Schön zum wandern, tolle Luft und kaum touristische Infrastruktur. Es gibt eine einzige Hauptstraße und das war es dann auch schon. Die zwei Tage waren gemütlich. Ich besuchte die heimische  Känguruhfamilie mehrfach   (sie waren mehr als zustraulich) und streunte durch den Ort. Leider hatte ich auch wieder mit Regen zu kämpfen, was mir ein wenig Angst bzgl. der Australian Open Tickets machte. Schließlich wird ja auch auf den Außenplätzen gespielt und ich wollte nicht nur den Tag in der Halle verbringen.

Halls Gap Impressionen:

Die Känguruhs, sie lagen immer in einer Waldlichtung und nahmen vom Menschen kaum Notiz:Mein kleiner Kookaburra Freund war ebenfalls sehr zutraulich und neugierig, wir verbrachten etliche Stunden miteinander, er flog immer in der Gegend herum und lachte, lachte, lachte:

Die überall in Australien umherschwirrenden Kakadus ließen auch in Halls Gap nicht lange auf sich warten:

Nachdem ich auch das Aboriginal Center besucht hatte, fuhr ich am dritten Tag nachmittags zurück nach Melbourne und freute mich auf den Tennistag. Ich bezog das gleiche Zimmer im Oasis und ärgerte mich über meine koreanische Bettnachbarin, die im Sweatshirt in der Koje lag und die Klima auf 14 Grad temperiert hatte. Da zog es mich doch lieber an den TV wo ich bis morgens um 2:15 Roddick gegen Kohlschreiber schaute ( eines der besten Matches die ich alte Tennisspielerin in meinem Leben gesehen hatte).

Am nächsten Morgen machte ich mich bereits gegen 8:00  Uhr auf den Weg zu Subway und Coles und kaufte meinen Proviant für den Tag ein. Am Federation Square gammelten bereits die ersten Fans und schauten noch oder schon wieder die Liveübertragung der Australian Open. Wir hatten Regeneigung an dem Tag und es war von vornherein klar, dass nicht alle Spiele stattfinden würden. Ich verzog mich mehr oder weniger gleich nach drinnen und schaute von 9:00 Uhr- 23:00 Uhr Tennis- danach war ich soooo tot, aber wann hat man schon mal die Gelegenheit bei den Australian Open dabei zu sein?!

Am nächsten  Tag verließ ich Melbourne wieder und begab mich in den Otway Nationalpark, Great Ocean Road und verbrachte entspannte Tage in Apollo Bay. Es regnete und somit war ich recht zufrieden, dass ich erst später zu den Zwölf Aposteln fuhr. Am ersten Tag lernte ich das Spitfire Lighthouse, die Küste am Eingang der GOR kennen. Außerdem begegneten mir an diesem Tag wilde Koalas und Papageien.

Ich wohnte die nächsten Tage im Eco YHA in Apollo Beach, eins der besten YHAs die ich kennenlernen durfte. Am nächsten Morgen, meinem 21. Tag in Oz,  regnete es wieder aus allen Kannen. Ich resümmierte…..nur sieben trockene Tag bei schon drei Wochen im Land. Der australische Hochsommer ist genauso instabil wie bei uns in good old Germany. Diese Tatsache bestätigte sich auch auf meiner vierten Australienreise.

Apollo Bay ist ein hübsches Nest, viele Australier machen dort Urlaub, die Infrastruktur ist gut ausgebaut.

Ich vertrödelte einen Tag im Ort mit Dauerregen, Gott sei Dank litten im YHA noch mehr Leutchen mit mir mit, so dass an Unterhaltung gesorgt war.

Mein Tag an der Great Ocean Road war dafür dann umso schöner. Die Sonne strahlte vom Himmel, die Temperaturen erinnerten an Warnemünde im Hochsommer und somit hatte sich das Warten doch gelohnt. Die 12 Apostel zeigten sich in einer anderen Kostellation als 1999….die Natur gibt, die Natur nimmt!

Zunächst bestaunten wir den übergroßen Farn, den es nicht nur in Neuseeland zu Haufe gibt. Great Ocean Road in aller Pracht, Stand 2008

Mein absolutes Highlight auf dieser Reise fand hoch oben in der Luft statt. Ich entschied mich für einen Heli-Flug über die GOR und war so begeistert. Ich saß vorne neben dem Piloten und genoss den Rundumblick. Es war kein preiswertes Vergnügen, hat sich aber gelohnt.

Ich kehrte im Anschluß der Tage von Apollo Bay nochmals für eine Nacht ins YHA Oasis zurück und wohnte für die nächsten Nächte bei Eileen. Bei meinem vierten Aufenthalt in Australien nahm ich mir ein wenig Zeit für die Geschichte des Landes und besuchte das Immigration Museum. Beeindruckend wurde die Überfahrt nach Australien dokumentiert. Die Holzklasse war alles Andere als schön. Anbei ein paar Bildchen aus dem Museum.

Ich fuhr mit dem gläsernen Fahrstuhl den Eureka Tower hoch und bewunderte Meldbourne von oben. Im Fahrstuhl mussten wir uns Überzieher anziehen, um den Boden nicht zu beschädigen.

Flinders Street Station

Federation Square

Ich bewunderte mein Hostel für die letzten 6 Nächte von oben, ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Backpackerfabrik an der Autobahn mit Tanke davor…..ohjee.

Endlich schaffte ich es auch mal nach Brighton Beach und damit auch zu den bunten Strandhütten.

Im Fairfield Boathouse Cafe´aß ich wunderbare Chilischokoladen Frösche und nach drei Tagen verabschiedete ich mich von Eileen und zog in das besagte Hostel um.

Das Haus war schon anders, als die anderen Hostels….anonymer! In meinem Zimmer wohnten Nolene, eine obdachlose Neuseeländerin, die nach Australien ausgewandert war und irgendwie nicht auf die Beine kam. Nolene war über 60….. ! Mit im Zimmer, im Bett über mir, wohnte aber auch Larissa, die damals für Accenture arbeitete und zwischen Sydney und Melbourne pendelte. Das Geld, welches sie sparte, indem sie in einem Dormbett schlief, gehörte ihr…..sie war damit später 6 Monate in Afrika unterwegs. Ich pflege heute noch Kontakt zu ihr, wir haben uns 2011 nochmal in Nepal getroffen. Jetzt, in 2018, heiratet sie einen Kanadier und zieht nach Vancouver. Kurz und gut, das Zimmer sah aus wie eine Rumpelkammer, Nolene beanspruchte 80 % des Zimmers für Ihr Hab & Gut 🙂 . Ich nahm es mit Humor und genoss die letzte Woche in Melbourne.

 

Der wichtigste Feiertag in Oz ist Australia Day am 25.01…..ich verbrachte den Tag in St. Kilda….am Strand, auf dem Flohmarkt und mit Blick in den Luna Park.

Abends hieß es dann Happy Australia Day auf dem Federation Square, mit Feuerwerk und viel Bramborium. Mir hat gut gefallen, dass jede Nation, die in Oz beheimatet ist, sich vorgestellt hat und einen kleinen Auftritt hatte – es wurde gemeinsam gefeiert, nicht gegeneinander!Ich besuchte auch den Zoo von Melbourne und bewunderte nicht nur die australische Tierwelt. Die kleinen Elefanten mit ihrem Autoreifen verzauberten mich sehr. Auch die anderen Gehege und Tierchen machten mir am Ende der Reise viel, viel Spaß. Insgesamt setzte Melbourne bereits das Konzept um, welches in den Jahren darauf auch in Hannover und Leipzig eingeführt wurde- weniger ist  mehr. Große Gehege, weniger Tiere….Das Endspiel der Australian Open sah ich mir via public viewing auf dem Federation Square an.

Mit ein paar letzten Bildern aus der Innenstadt, China Town und den bezaubernden Arkaden schließe ich meinen letzten Australienblog. Es fehlt auf allcontinentsinonelife immer noch die Reise von 1999. Auf dieser Tour habe ich damals die großen Highlights Ayers Rock, Olgas, Kings Canyon, Great Barrier Reef usw.usw. kennengelernt. Leider sind die Bilder nur in Papierform vorhanden, auf scannen hatte ich noch keine Lust. Ob und wann ich dazu kommen werde, auch diese Reise zu dokumentieren, kann ich jetzt noch nicht sagen.

Tor zur ChinatownMit einem super Blick über den Himalaya ging es nach fünf Wochen zurück nach good old Germany.

 

Australien III, 2006: South Australia & Victoria

Das Gute an Reisen in ein Land, in dem man bereits häufiger gewesen ist, ist das langsame, gemächliche Vorsichhintrödeln….der Fokus liegt eher auf kleinere Sightseeing Spots, Dinge abseits der großen Highlights und für die man vorher keine Zeit hatte. Nachdem ich bereits 17 Wochen in Australien verbracht hatte, zog es mich nochmals in meine zwei Lieblingsstaaten im Süden des 5. Kontinents. Ich hatte mit Singapore Airlines einen arschteuren Flug gebucht und flog rund sechs Monate nach meiner Weltreise wieder nach Down Under.

Der Flug war nicht nur teuer gewesen, er beinhaltete auch einen Zwischenstop in Singapur von 13 Stunden. Diesen plante ich auf Sentosa Island zu verbringen, verheißungsvoll die Aussicht auf Strand und indonesisches Flair. Da ich im Rahmen meiner Weltreise auch in Singapur gewesen war, konnte ich mich noch gut an das Verkehrssystem erinnern und MARTA brachte mich ganz formidabel und schnell an den Strand. Ich schloß mein Handgepäck ein und vergammelte den Tag auf der Liege,  die auf den Bildern gezeigte  Aussicht begleitete mich! Der Beginn meines Urlaubs hätte schlechter sein können 🙂 . Am Abend checkte ich total verbrannt und frisch geduscht wieder in den Flieger ein und verquatschte den gesamten Flug nach Adelaide mit Ann, einer Britin, die bereits seit 40 Jahren in Australien wohnte. Sie war sooo herzlich, dass ich nach acht Stunden neben ihr nicht nur eine Esseneinladung bei ihr @home mein eigen nennen konnte, sondern auch die gesamte Flieger Crew kannte, die Ann mit ihrem Charme bezirzte.

Die ersten Tage wohnte ich in einem Einzelzimmer im Hostel von Glenelg. Der Bus brachte mich vom Flughafen direkt an den Strand, der Airport ist nicht weit außerhalb der Stadt. Ich war mir wirklich selbst genug, schlief und aß wann ich wollte und zum Abschied meinte der Rezeptionist nur “ von Dir haben wir überhaupt nichts mitbekommen“.

Zunächst machte ich Glenelg unsicher, freute mich über das frühsommerliche Wetter ( es war November) und inspizierte Adeleides Innenstadt. Ich zog nach drei Nächten in Glenelg ins weitaus lebhaftere YHA in Adelaide und damit auch in einen 4er Dorm.

Anbei ein paar Impressionen vom Strand:

In Glenelg kann auch die Buffalo besichtigt werden. Der Nachbau des berühmten Schiffes erinnert an die ersten Siedler, zumeist Strafgefangene. Das Schiff gehörte zur First Fleet, mit Derer der Kontinent erobert wurde.

Adeleide wurde meine Hombebase für rd. 14 Tage. Immer wieder kehrte ich zurück, gewann die Stadt trotz Ashes Fans ( großes Cricket Turnier mit den dazugehörigen Anhängern) echt lieb. Fotos der Stadt findet Ihr im Bericht nach meinen Tagen auf Kangaroo Island.

Mein erster größerer Ausflug führte mich nach Hahndorf. Nicht nur die Briten machen Australien schnell zu ihrer neuen Heimat, nein auch Deutsche zog es nach Down Under. Die Kultur wird, ähnlich wie in den Staaten, weitergelebt, Oktoberfeste und Volkstümliches zelebriert. Ich fand den Ort nicht wirklich deutsch,  er wirkte auf mich wie jedes Nest fernab der größeren Städte.

Dennoch, man sprach deutsch und die Australier rissen sich um Kaffee, Bienenstich und Streuselkuchen. Das „Hahn“ ist eines der besten Biere in Australien, es wurde mein favourite beer.

Kangaroo Island stand ebenfalls auf meiner Bucket List, ich hatte mich für eine 3 Tagestour entschieden, natürlich im Backpacker Style….d.h es wurde nachts in Swags geschlafen, zum Teil unter freiem Himmel.

Die Fährüberfahrt ab Cape Jervis war nichts für schwache Nerven, zwei Japanerinnen, die ebenfalls an meiner Tour teilnahmen, gingen Fische füttern. Vorher hatten wir aber noch die Gelegenheit bekommen, den wunderbaren Strand von Cape Jervis zu bewundern.

Kangaroo Island liebte ich sofort, herbe Wildnis….erinnerte ein wenig an Tasmanien, war mir aber sympathischer. Den ersten Abend waren wir zu Fünft, neben den zwei Japanerinnen gehörten noch eine Irin und ein Brite zu meiner Truppe. Wir schliefen in einer alten Scheune mitten im Nirgendwo. Immerhin,  es gab noch Plumpsklos und sogar Duschen. Allerdings verzichtete ich auf übertriebene Körperhygiene, was ich später bereute, denn das Camp in dieser Nacht war noch die Luxusvariante.

Uns wurde angeraten, des nächtens den Swag immer einzurollen sofern man diesen verlässt, nur dann ist man sicher, dass sich keine Schlange in die Kuschelhöhle einnistet. Swags sind übrigens eine durchdachte Idee, Schlafsack mit integrierter Matratze und Zeltplane drumherum, echt gemütlich- geschlafen habe ich damals dennoch nicht sonderlich gut.Am nächsten Morgen vergrößerte sich unsere Gruppe erheblich. Unter Anderem habe ich ein amerikanisches Paar im Gedächtnis, die damals mit Safariklamotten und Buschmesser umherrannten…..der Rest von uns schüttelte nur das Köpfchen.

K.I. ist nach Tasmanien und Melville die drittgrößte Insel Australiens, man sollte mindestens drei Tage mitbringen um wenigstens den größten Teil  kennenlernen zu können. Die Insel ist 145 km lang und 59 km bereit. Immerhin, über 500 km Küstenlinie nennt Kangaroo Island sein eigen.

Unserer erstes Ziel am zweiten Tag war die Seelöwenkolonie, Seal Bay CP und das erste Tier, welches wir bewundern durften….EINE SCHLANGE die sich über den Weg schlängelte. In jedem Australienurlaub hatte ich das Vergnügen auf die Viecher zu treffen.

Die Seelöwen waren  super….in ihrem natürlichen Habitat, man darf nur mit Ranger an den Strand und muss gehörigen Abstand halten. Es machte Spaß die Tierchen zu bobachten, nur die Bilder sind damals nicht wirklich toll geworden….es war die letzte Reise mit der Digi Cam von 2004. Schwimmen ist laut Wikipedia an dieser Küste nicht empfehlenswert- Haie tummeln sich vor der Küste…..sie lieben Seelöwen

Nachdem wir die Löwen ausgiebig bewundert hatten, fuhren wir weiter nach Little Sahara um in den gewaltigen Sanddünen ein wenig sandboarding zu machen. Ein paar Mutige sprangen auch in die Fluten.Wir schliefen im Flinders-Chase Nationalpark und unser zweites Camp war noch rudimentärer als die erste Übernachtung.

In dieser Nacht hatten wir keine schützenden Wände um uns herum, ja nicht mal vor dem Plumpsklo. Bevor wir aber am Lagerfeuer das selbstgekochte Essen verspeisten, bewunderten wir die Fairy Penguins, die auch auf dieser Insel in Kolonien brüten. Ich kannte die kleinen Kumpels bereits von Phillips Island und finde sie dennoch immer wieder soooo niedlich. Wir mußten die Kameras mit roter Folie abkleben, damit sich die kleinen Gesellen nicht erschrecken- die Bildausbeute daher maumau, aber besser als nichts….

Nach einer durchwachten Nacht erkundeten wir am nächsten Tag zunächst die Umgebung, in der wir geschlafen hatten. Känguruhs und viele wilde Koalas ließen sich nicht lange bitten. Ich habe nur noch in den Grampians oder im Otway Nationalpark mehr wilde Koalas gesehen. Für Tierliebhaber ist der Flinders Chase Nationalpark mit seinen bizarren Felsformationen ein El-Dorado.

Unser nächstes Ziel führte uns zu den Remarkable Rocks mit super Aussicht auf die arg schöne Küste. Wir konnten nicht genug bekommen, die Natur einigartig. Kein Wunder, dass die Insel bei Australiern als Ferienziel ganz oben auf der Liste steht.

Zu guter Letzt erkundeten wir eine Höhle ( Admirals Arch?) mit offenem Zugang zum Meer- wieder eine Postkartenaussicht.Zurück in meiner Homebase legte ich einen Sightseeing,-u. Shoppingtag ein und genoss das niedliche Städtchen. Meines Erachtens verdienen nur Sydney und Melbourne den Begriff Stadt-alles Andere sind Nester.

Adelaide bereitete sich auf Weihnachten vor und auch ich ließ mich anstecken und kaufte Geschenke ein. Mein liebster Platz in der Stadt war der Central Market. Dort gab es das beste Essen und unglaublich viel Flair. Ähnlich wie der Victoria Market in Melbourne, der ebenfalls ein Lieblingsplatz von mir ist.

Noch ein paar Adelaide Impressionen:

Ich nahm an einer orgnisierten Tour zu Wolf Blass teil, wollte wissen wo einer meiner Lieblingsweine ( Jacob’s Creek ) herkommt. Ein schöner Ausflug ins Barossa Valley, deutsches Erbe in Australien inklusive. Nachdem ich auch das größte Schaukelpferd der Welt bewundert hatte, machte ich mich bereit für einen wunderbaren Ausflug in die Flinder’s Ranges, Wilpena Pound.

Um eine lange Geschichte kurz zu halten. Die Tour war mühselig, anstrengend und weitab vom Schuß….und sie war es so wert! Ich war oft im Outback, doch diese drei Tage sind eines meiner absoluten Höhepunkte in Oz.

Der normale Linienbus brachte mich in sechs Stunden von Adelaide nach Port Augusta. Wir fuhren an der Spear Creek Cattle Station vorbei, es wurden Erinnerungen an 1999 und meiner ersten Tour durch Oz wach. Damals schliefen wir, auf dem Weg zum Ayers Rock,  auf der Farm und schauten uns das Schafescheren an.

In Port Augusta wurde  ich von Paul in Empfang genommen. Mit mir machte noch ein Deutscher ( Falk) die Tour mit und Pauls erster Satz, nach dem obligatorischen „How is it goin‘?“ war „it’s over, when it’s over mates“…oder besser gesagt, wir machen hier open end….und so war es dann auch. Wir  lernten nicht nur die Flinders Ranges, Wilpena Pound und Umgebung kennen,  sondern besuchten auch das Lieblingspub von Paul und saßen bei ihm auf der Couch. Das Hostel von Quorn gehörte Falk und mir ganz alleine, es gab nicht mal nen Rezeptionisten. Wir konnten schalten und walten. Die Tage waren grandios, meine schönste und tourimäßig unversauteste Aussiezeit. Ich kann es Jeder/m nur ans Herz legen. Authentisches Australien, grandiose Natur, Geisterstädte und rauhbeinige Australier die sich in Ihrem Strine quasi badeten. Ich bin den Aussiedialekt gewöhnt aber hier zogs mir damals die Schuhe aus…..

Unser Hostel in Quorn: Die nächsten drei Tage fuhren wir mit dem Jeep durchs Gelände, sahen jede Menge Wildlife und Natur. Wir wanderten auf die Wilpena Pound, die natürlich von unten nicht ganz so beeindruckend aussieht. Sofern ich die Erlaubnis von Jason Ardell von Flickr erhalte, kann ich Euch auch ein Foto von oben präsentieren, meine Anfrage läuft ( 01.03.2018).

Kommen wir zunächst zum Wildlife, das ist selbsterklärend:

 

 

 

 

 

 

 

Wir bewunderten Höhlenmalereien der Aborigines:

Wo man hinschaute, überall grandiose Outback Natur- I love it:

Ghostgums ( Geistereukalyptus)

road to nowhere?

Bunyeroo Valley ( Flinders Ranges) Wilpena Pound im Hintergrund

Marsch auf die Wilpena Pound ( anstrengend wars) : Blick in das Amphitheater, wie gesagt…..es ist nicht so spektakulär wie aus einem Flugzeug

Ein paat Tage später sah ich in Melbourne die Ausstellung “ Die Welt von oben“ und fotografierte die Wilpena Pound von „oben“ ab.

Noch mehr Outbackfeeling:

Willkommen in der Alligator Gorge, immer schön den Blick nach unten senken- Schlangengefahr!Wir besuchten auch Melrose- ein Städtchen mit süßem, intakten Cafe´in einer alten Schmiede….der Rest des Ortes war Ghosttown mit eigener Atmosphäre.

Ich trank außerdem mein geliebtes Hahnbier im ältesten Pub der Flinders Ranges und bewunderte die kargen Blumen des Outbacks.

Paul verabschiedete uns nach drei Tagen sehr herzlich und nach einer weiteren Übernachtung in Adelaide flog ich mit meiner Lieblingsairline ( Virgin Blue) in meine zweite Heimat -MELBOURNE! Die ersten drei Nächte verbrachte ich bei Eileen, zog dann in ein Pub um und wohnte am Ende bei Rory, der damaligen Liebelei. Ich war bereits 2x in Melbourne gewesen, kannte also die gängigen Sightseeing Spots und ließ es gemächlich angehen. Hier ein paar Impressionen, warum ich die Stadt so mag.

Gemütliche Wohnviertel:Rememberance Shrine und Botanischer Garten

Blick auf den Yarra River und dem Geschäftsviertel von Melbourne

Southbank

Flinders Street und Federation Square

Das Wetter war damals sehr wechselhaft, von 14-39 Grad war alles dabei. Ich saß zum Teil mit Winterjacke bei Rory im Wohnzimmer, fuhr eines Tages bei 39 Grad nach Williamstown ans Meer. Als ich dort ankam hatte das Wetter umgeschlagen und ich kehrte sofort um 14 Grad, windig und ätzend!

Buschfeuer in Gippsland machten das Atmen schwer, zunehmend war es rauchig und diesig in der Stadt.

Eine letzte schöne Erinnerung von dieser Reise hat mit Weihnachten zu tun. Ich verbrachte viel Zeit am Federation Square und an der Kathedrale. Dort traten abends Chöre auf, das Lukas Evangelium war illuminiert in Szene gesetzt und mit einem Eis in der Hand und im Sommerkleidchen war dies doch ein ganz besonderes Feeling.

Ich kehrte 2008 nochmals nach Melbourne zurück. Von dieser Reise erzählt der nächste Australien Bericht.