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Kenia 1997: Safari und Baden im Indischen OzeaN

Seitdem ich aus Uganda zurück bin, kribbelt es mir in den Fingern und ich ertappe mich dabei, mir Lodgen in Kenia und Tansania anzusehen. Gerne würde ich nochmal in die Mara, nach Amboseli und natürlich auch in die Serengeti. 

Meine erste Reise nach Ostafrika liegt eine ganze Zeitreise zurück, 1997 flog ich für 14 Tage pauschal nach Kenia. Wir nahmen an einer organisierten Rundreise ( Safari) teil und vertrödelten die zweite Woche in einem All In Resort in Nord Mombasa am Kikambala Strand.

Damals gab mir mein Vater seine Videokamera und eine Spiegelreflex anno 1978, total analog…. mit.

Die Fotos habe ich jetzt mal herausgekramt, gescannt und tatsächlich…ein kleiner Bericht lohnt doch noch. Zum Teil sind die Bilder sogar recht schön und mit ein bissel digitales Aufpeppen noch zeigbar. Sogar unsere Lodgen existieren noch, das Interieur hat sich allerdings sehr verändert, vermutlich haben die Anlagen nicht nur ein Facelifting in den vergangenen Jahrzehnten erhalten.

Wir flogen mit LTU, über Düsseldorf nach Mombasa.Dort war unsere Tortur natürlich noch nicht zu Ende, unsere Rundreise begann nämlich in Nairobi. Also stiegen wir in eine kleine Eagle Aviation ( Propellermaschine) und erfreuten uns an den Hinweis, dass auch auf diesem Flug Schwimmwesten verfügbar sind.Wir genossen den Blick auf den Kilimanjaro und das randlose Gurkensandwich, welches uns auf das britische Erbe in Ostafrika eingroovte. Bereits 1997, genau auf diesem Flug plante ich zum ersten Mal den Aufstieg auf den höchsten freistehenden Berg der Welt….2010 war es dann soweit.

In Nairobi trafen wir auf John unseren Fahrer und Guide sowie auf unsere vier Mitreisenden aus Deutschland. Ab sofort hieß es pole pole, ein Motto für den gesamten Kontinent.

Unsere erste Fahrt durch einen mir bislang unbekannten Kontinent führte uns Richtung Norden. Unser erstes Ziel war die Naro Moru River Lodge auf der Laikipiaebene zwischen dem Mt. Kenya, dem zweithöchsten Berg von Kenia, und den Aberdares. Ich kann mich an die Fahrt nicht mehr erinnern, mein allwissendes Tagebuch schreibt etwas von „Schlaf“. Die Lodge lag allerdings auf Höhenlagen von rd. 2500m und abends wurde es empfindlich frisch. Die Anlage existiert noch und sieht bei booking.com nicht ganz so attraktiv mehr aus.

Am nächsten Morgen war der erste Jetlag vergessen und wir machten uns auf den Weg in das Samburu Reservat. Wir waren schließlich wegen der Tiere im Land und waren heiß auf die Big Five. Zunächst gab es aber den obligatorischen Stop am Äquator; damals für mich auch zum ersten Mal.

Unsere ersten Tierbeobachtungen machten wir im Buffalo Springs Game Reserve, welches quasi auf dem Weg nach Samburu lag. Es war ein Strauß, der uns über den Weg lief.

Nachmittags ging es dann tatsächlich das erste Mal auf echte Pirschfahrt und wir waren damals hellauf begeistert.

Auch die Lodge bezauberte, die Samburu Serena Lodge ist ebenfalls anno 2020 noch in Betrieb. Wir konnten Elefanten im ausgetrockneten Flusslauf, direkt von unserer Terrasse aus bewundern, atemberaubend.

Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns nach einer wenig erholsamen Nacht aus Samburu und fuhren ins Treetops Hotel in den Aberdares, mit einem vorherigen Aufenthalt im Outspan Hotel. Vorher genossen wir aber die Frühpirsch und insbesondere die Löwen und Geparden hatten es uns angetan.

Tja, was soll man zum Treetops schreiben? Es ist eine Baumhauslodge über einem Wasserloch an einer alten Elefantenroute ( bei Nyeri) gelegen. Berühmt wurde die Anlage, weil die junge Prinzessin Elisabeth vom Tod ihres Vater in genau dieser Lodge erfuhr und diese seitdem Reisende aus aller Welt anzieht. Während der MauMau Aufstände zerstört,wurde das Haus 1957 wieder aufgebaut.

Wir sind damals in eine simple Lodge, mit super kleinen Zimmerchen gezogen, die durch ihre Lage aber auch dem Service punktete. Trotz 5 Sterne gab es kein eigenes Bad, dafür aber tolles Essen und britischen Knigge durch und durch. 

Ich habe mal Wikipedia befragt und konnte viel Interessantes nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Treetops_Hotel

Mittlerweile wurde das Haus mehrfach umgebaut, vergrößert und strahlt meines Erachtens keinen royalen Charme mehr aus.

Die Bilder auf booking.com fand ich ernüchternd: http://www.booking.com/Share-u1L1Cj

Ich kann mich an schwere grüne Teppiche, viel Gold, viel Baumäste und natürlich viele Verhaltensauflagen erinnern ( Rauchverbot, das Verlassen des Hauses war verboten). Der Speiseraum war so winzig, wir saßen fast wie auf dem Schiff, sehr beengt. Am Schönsten waren die Beobachtungen von der Aussichtsterasse und der direkte Blick aus dem Zimmerfenster.

Am nächsten Morgen nahmen wir unser Frühstück im Outspan Hotel ein und fuhren Richtung Lake Nakuru. Unterwegs hielten wir am Great Rift Valley, dem großen afrikanischen Grabenbruch und an den Thompson Falls.

Die Wiege der Menschheit- das Great Rift Valley

Wir wollten Flamingos am Lake Nakuru sehen und wurden so enttäuscht, der See war nämlich ausgetrocknet. Bereits damals wurde schon der zunehmende Klimawandel propagiert und mich erstaunt es heute immer wieder, wenn vermeintlich kluge Menschen „aus dem Mustopf“ kommen.

Die Pirschfahrt war dennoch sensationell, da wir damals tatsächlich Nashörner im ausgetrockneten See bewundern konnten.

Die Lion Hill Lodge war richtig schlecht, mit allerdings gutem Essen und einem Pavian, der eifrig und mit viel Begeisterung die Mülleimer ausräumte. Es gibt ein herrliches Video von dem kleinen Racker.

Heute ist die Lodge eine Luxusherberge mit gutem Ruf, so können sich die Zeiten ändern.

Das Highlight einer Keniasafari ist natürlich die Masai Mara, die wir auf einer grauslig schlechten Straße nach vielen, vielen Stunden Fahrzeit erreichten. Hier wartete auch eines der geräumigen Safarizelte auf uns, die Mara Serena Lodge hatte und hat einen guten Ruf. Dennoch wurde von meinen Mitreisenden gemeckert, die fehlende Sicherheit im Zelt bemängelt……herrjee, es war die beste Anlage während unserer Tour. Heute würde ich nur noch in solche Lodgen gehen, man bekommt das authentischste Afrikafeeling.

Die Tierbeobachtungen waren erstklassig, wir bewunderten Löwenbabies beim Schlafen,fuhren verbotenerweise über die Grenze nach Tansania um einen besseren Blick auf Simba,dem König des großen Ganzen zu bekommen. Wir besuchten auch ein Masaidorf, eine Art der Zurschaustellung, die ich bereits damals zum k…….fand.

An den Manapools bestauten wir die Hippos,ich verschone den/ die Leser/-in mit den schlechten Bildern und verweise auf meine Ugandareise 2020. 

Nach zwei Nächten ging auch diese schöne Zeit zu Ende und uns blieb nur noch ein großes Abenteuer, die Fahrt mit dem sog. Uganda Express von Nairobi nach Mombasa.

Nairobi war unspektakulär, das größte Highlight war das Thorn Tree Café im Stanleyhotel. Damals, ohne Internet und Handy wurden Travellerinfos, Gesuche und Alles was der Backpacker so benötigte in diesem Café ausgetauscht oder an den besagten Baum gepinnt…..dieser stand mittig im zentralen Blick des Cafés.

Die Bahnfahrt war da schon spannender. Mit Blick ins Internet weiß Wikipedia zu berichten:

https://de.wikipedia.org/wiki/Uganda-Bahn

Es handelte sich um die Hauptstrecke vom Viktoriasee in Uganda, über Kisumu nach Nairobi und dann nach Momsasa. Der sogenannte Lunatic Train fährt durch mehrere Nationalparks und darf unterwegs nur 25kmh fahren um keine Tiere zu gefährden. Während der Bauzeit kamen viele Arbeiter (insbesondere Chinesen) durch Angriffe von Löwen und anderen Raubkatzen ums Leben, der Bau wurde ebenfalls durch Malaria und TseTse Fliegen erheblich erschwert.

2017 wurde die Hauptlinie eingestellt, ein modernes Schienennetz wurde geschaffen. Damals war der Zug alt und tuffig, auf den Dächern saßen blinde Passagiere, die Fenster waren vergittert und der Zug wurde mit Steinen beworfen. Die Fotos waren nicht so toll, als das ich sie hätte scannen wollen, unser Abteil war bei Weitem nicht vergleichbar mit dem Orientexpress.

 Nach 14 Stunden kamen wir in Mombasa an. Wir verabschiedeten uns von unseren Mitreisenden und setzten am Kikambala Strand unseren Urlaub fort.

Badeurlaub in Kikambala Club Sun and Sands

Es gibt den Club noch- juchee ….. https://sunnsand.co.ke/location/ 

Wenn man nostalgisch unterwegs ist, macht es immer traurig, wenn Vertrautes nicht mehr da zu sein scheint. 

Wir hatten uns damals für Mombasa Nord entschieden, wollten einen langen Transfer für die verbliebende Woche Badeurlaub unbedingt vermeiden. 

Die Hotelanlage war damals bereits sehr schön, wir hatten ein großzügiges Zimmer und fröhnten dem allgegenwärtigen All In. Bereits damals habe ich die Art des Tourismusses gehasst, das große Fressen an den Buffets, das Meckern der Pauschaltouristen und das überall auf der Welt gleichschmeckende Essen.

Rückblickend war die Woche erholsam, wir bewunderten die Palmen und hielten Abstand, weil wir nicht von den Kokosnüssen erschlagen werden wollten.

Baden war, aufgrund des vorgelagerten Riffs nicht so toll, dafür hatten wir sieben Pools, einer ging durch dem Speisesaal hindurcn.

Wir verbachten einen Tag auf Wasini Island und genossen eine Nachbarinsel von Sansibar.

Auch das Hausriff hatte es uns angetan, frevelhaft liefen wir bei Ebbe auf diesem herum….eine Unsitte, würde ich heute nicht mehr tun

Neben dem Besuch der Schule von Kikambala machten wir auch einen Abstecher nach Mombasa, bewunderten die Tusks, das Fort Jesus sowie den Jain Tempel und kehrten im Hard Rock Café ein.

Neben diesem Aktivitäten blieb noch ein wenig Zeit für Strand und Pool und dann waren die zwei Wochen in Ostafrika auch schon wieder vorbei. Im Nachgang, 23 Jahre später muss ich tatsächlich feststellen, dass wir viel erlebt haben, Kenia zum damaligen Zeitpunkt noch sehr günstig war. Zeit mal wieder zurück zu kehren.

Botswana 2004: Okavango Delta und Chobe Nationalpark

Wir fuhren weiter ostwärts, ließen uns am Grenzübergang nach Botswana nicht aus der Ruhe bringen. Tickey und Manda  hatten uns den Tip gegeben, äußerst höflich an der Grenze zu sein und sich bei den Herren mit „Tumela Ra“ und den Damen mit „Tumela Ma“ zu bedanken, wenn wir die Pässe zurückbekommen würden. Das käme wohl gut und komischerweise habe ich mir genau diese eine Floskel gemerkt .

Ich habe, als ich mir den Bericht vorgenommen hatte,  ein bissel im www gestöbert, Botswana hat sich zu einem Vorzeigeland in Afrika gewandelt, allerdings liegt die HIV Infektionsrate mit 18,1% aller Erwachsenen über 18 Jahre weltweit mit am Höchsten. Dafür sind alle internationalen Hilfsorganisationen vor Ort und seit 2002 steigt auch die Lebenserwartung, dank guter Medikamente und Zugang zu Verhütungsmitteln, wieder an….von 55 Jahre auf 68 Jahre im Durchschnitt.

Die Währung heißt übrigens Pula, wie die gleichnamige Stadt in Kroatien.

Botswana Impressionen vom Wegesrand

Unser erstes Ziel war Maun und im Anschluss Sitatunga am Okavango Delta. Wir bauten unsere Zelte auf und verbrachten einen vergnügten und bierseligen Nachmittag am campeigenen Pool.

Am nächsten Morgen brachte uns der Truck zum Okavango. Dort gingen wir zu Zweit auf Einbäume, sogenannte Makuros, und ließen uns bestimmt drei Stunden durch das Delta schippern.

Unterwegs sahen wir Elefanten am Ufer und stellten uns die bange Frage, wo wir die nächsten zwei Nächte wohl campen würden? Tickey hatte uns erklärt, dass im Delta die Big Five unterwegs sind und wer will schon ohne Zaun auf Löwen, Leoparden, Büffel, Nashörner und Elefanten treffen?

Das Rätsel wurde schnell aufgelöst: auf einer Deltainsel schlugen wir unser Lager auf. Die Zelte im leichten Halbkreis mit Blick aufs Wasser, unsere Buschtoilette ca. 20 m. von den Zelten entfernt. Die nächsten zwei Tage verbrachten wir mit Bushwalks und Tierbeobachtungen als auch in den Makuros auf dem Wasser. Wir besuchten die örtliche  Hippoherde, die vergnügt im Wasser planschte,  wir rd. 10 m. entfernt, die Makuroleute in Hab- Acht Stellung.

Wir hatten uns nur für die Mitnahme von einem Zelt entschieden, wollten zu Viert in den Doppelzelten schlafen. Somit konnten wir uns den erneuten Aufbau von zwei Zelten bei der Rückkehr nach Sitatunga ersparen.

Home sweet home:

Es war eine aufregende Zeit, in der ersten Nacht latschte eine Elefantenherde durch unser Camp, wir hielten in den Zelten den Atem an. Man fühlt sich auf einmal ganz klein und hilflos. Da Elefanten den Menschengeruch nicht mögen, blieben wir in der zweiten Nacht verschont, dafür machte sich Simba auf dem Weg zu unserem Camp. Warum die Fantis auf uns nicht abfuhren, habe ich nie abschließend klären können, da wir erbärmlich nach Elefantendung stanken und ich in genau dieser zweiten Nacht von unserem Geruch wach wurde und den obdachlosen Penner im Zelt suchte!

Wo sind die Hippos?

Das Thema Safari ist im Delta eine komplett andere Hausnummer. Man geht zu Fuß, befindet sich also immer in Augenhöhe mit den Tieren, oder so ähnlich….bei Giraffen siehts eher schlecht mit der Augenhöhe aus :-).

In der berühmten zweiten Nacht musste ich gegen 5:30 das Buschklo aufsuchen und hockte rd. 5m vom Zelt entfernt im Gebüsch. Keine Stunde später zeigte uns ein Einheimischer Löwenspuren….keine 50 m vom Camp entfernt und nach seiner Ausführung auch keine Stunde alt. Oha, da wäre ich fast ein Löwenfrühstückchen geworden!!!

Wenn wir nicht im Gänsemarsch durch die Savanne stromerten, lagen wir im Staub , spielten Karten oder holten Nachtschlaf nach.

Sonnenuntergang im Delta

Nach zwei Nächten war der Spaß vorbei, dreckig wie die Schweinchen fuhren wir wieder zurück nach Maun.

Tickey begrüßte uns mit den Worten „ erst duschen dann erzählen“ – wir stanken erbärmlich nach Elefantendung, den wir im Delta als Feuerstoff genutzt hatten. Und wenn ich so an die rudimentäre Körperpflege denke…schön war es….mal so richtig drei Tage im Dreck zu wühlen.

Als ich meine sauberen Klamotten aus dem Rucksack zusammensuchte musste ich richtig lachen. Auf allen Klamotten zeichneten sich fünf Schmutzfinger ab! Meine Hände waren so dreckig, ich hatte keine Chance gehabt, die Sachen sauber aus dem Rucksack zu ziehen!

Am Abend ging es nochmal zurück ins Delta, diesmal aus der Luft mit Blick auf den Fluß, die Savanne und die Inseln. Mit einer kleinen Cesna flogen wir in der Abenddämmerung über das Delta, es war eine wunderbare Stimmung, sicherlich könnte man heute viel, viel mehr aus den Fotos herausholen. Auf dem Rundflug war der Überblick über die Beschaffenheit des Deltas, die besondere Flora und Fauna weitaus besser, als am Boden. Die Besonderheit dieses kleinen Fleckchen Erde konnten wir für uns weitaus intensiver entdecken.

Damals sahen wir relativ viele Tierherden ( Giraffen und Elefanten ) aus der Luft, doch leider „hauten“ die Tierchen immer ab, wenn sie den Propellerlärm des Flugzeuges wahrnahmen. Somit sind die Bilder ein verwaschener Abklatsch unserer Eindrücke von damals.

Weiter ging es durch Botswana zum Chobe Nationalpark. Wir wohnten auf dem Campingplatz der dazugehörenden Chobe  Safari Lodge bei Kasane und waren begeistert. Immer wenn ich an die Tour zurückdenke, sehe ich uns auf der Terasse direkt am Fluss sitzen und auf den Fluss schauen. Wir hatten eine schöne Poolanlage und alleine die Gemeinschaftstoiletten und Duschen waren eine Erwähnung wert- siehe Waschbecken.

Nachmittags ging es auf den Chobe Fluss, die Bootsfahrt war kitschig schön. Wir hatten das Gefühl uns in Disneyland aufzuhalten, hinter jedem Hollerbusch wartete eine neue Attraktion. Irgendwo stand immer ein Tier, die Elefantenherden waren großartig und selbst der Elefantenkadaver im Fluß gehörte irgendwie dazu.

Wir  beobachteten Hippos, Krokodile, Büffel und Zebra, Weißkopfseeadler, Eisvögel und  Hippos,

Abends machten wir die örtliche Pizzeria von Kasane unsicher, der Ort hatte tatsächlich eine Art Infrastruktur. Der Sonnenuntergang am Chobe River ging ebenfalls in die Geschichte aller Sonnenuntergänge ein- Romatik pur!

Am nächsten Morgen gingen Einige aus unserer Gruppe auf Pirschfahrt, wir entschlossen uns zum Ausschlafen, schließlich hatten wir ja noch das Highlight Kruger Nationalpark in ZA vor uns.

Den  Tag verlümmelten wir am Pool und an der Bar, voller  Vorfreude auf die Victoria Fälle in Simbabwe.

 

Südafrika 2004, II: Blyde River Canyon, Kruger & Jo-Burg

Wir kehrten während unserer fünfwöchigen Reise durch den Südzipfel Afrikas am Ende nochmal nach Südafrika zurück. Wir flogen von Victoria Falls/ Simbabwe mit South African Airways nach Johannesburg. Während wir auf den Einstieg in die Maschine warteten, unterhielten wir uns mit zwei Rhodies ( Rhodesier, so bezeichnen sich immer noch die Weißen in Simbabwe) die uns mit mitleidigem Blick  versicherten , dass sie den besch……. Pass auf der ganzen Welt besitzen würden. Beide Jungs waren auf dem Weg nach Atlanta, dort würden sie ihr Studium absolvieren. Objektiv betrachtet hatten die Beiden nicht ganz unrecht und umso mehr Kontakt ich zu Weißen aus Simbabwe  hatte, desto mehr Verständnis brachte ich für die verfahrene Lage auf, in der sie sich befanden.  Mr. Mugabe hatte das Land so instabil gemacht, die Inflation, Enteignungen, die Lynchjustiz gegenüber Weißen- quasi Apartheit umgedreht -machten das Land nicht mehr lebenswert. Ich traf 2010 eine weiße Afrikanerin aus Simbabwe, mit der ich mich über Stunden unterhielt. Die Politik in ihrem Land hatte sie zu einer gebrochenen Frau, einem Flüchtling in Tansania, gemacht.

Wie dem auch sei, wir trösteten die Beiden, immerhin kamen sie aus dem Land des Chicoreekaffees  wenigstens hinaus. Diesen Luxus konnten sich nicht Alle leisten.

In Johannesburg angekommen, nahmen wir zunächst an einer Tour durch Soweto teil. Wir besuchten das Apartheidsmuseum, welches ich jedem Südafrikabesucher ans Herzelein legen möchte. Außerdem warfen wir einen Blick auf Soweto und besuchten das ehemalige Wohnhaus von Nelson und Winnie Mandela im Township. Überaus bescheiden aber bunt eingerichtet, für Soweto mit bürgerlichem Luxus ausgestattet. Die letzte Nacht in diesem Haus hat Nelson Mandela nach seiner Freilassung verbracht, danach hat er das Haus nie wieder betreten.

Zurück am Flughafen übernahmen wir unseren PKW und fuhren in Richtung Drakensberge. Unsere neue Kuschelstätte erwartete uns in Hazyview, netter Ort mit noch schönerer Lodge. Wir freuten uns wie die Kinder über den vermeintlichen Luxus im Rissington Inn. Mich hat damals die Open Air Dusche begeistert und die himmlischen Betten hatten nach drei Wochen Camping unsere ganze Aufmerksamkeit.

Am nächsten Morgen machten wir uns entspannt und ausgeschlafen auf den Weg zum Blyde River Canyon mit den tollen Ausblicken auf die Berlin Falls,  Bourke’s Luck Potholes und den Three Rondawels.

Der Canyon liegt auf dem Weg in den Kruger Nationalpark und gehört zur Panorama Route von Südafrika. Die dort  beginnenden Drachenberge sind das höchste Gebirge mit 3482 m im Südlichen Afrika und ziehen sich bis nach Lesotho. Leider hatten wir aufgrund von Zeitmangel und vermutlich auch sportlichem Enthusiasmus keine Gelegenheit die Drakensberge zu erkunden.

Blyde River Canyon

Bourkes Potholes

Three Rondawels

Berlin FallsNach einer zweiten entspannten Nacht in Hazyview machten wir uns auf den Weg zu unserem letztem großen Abenteuer während unserer fünfwöchigen Tour, wir fuhren in den Kruger Nationalpark. Zunächst sollte es nach Skukuza gehen, die zweite Nacht würden wir in Pretorisukoop verbringen.

Wir waren skeptisch was die Tierausbeute anging, schließlich fuhren wir drei Tage mit dem eigenen Auto durch den Park. Kruger ist sehr touristisch, es gibt regelrecht Dörfer mit Supermärkten und Restaurants im Nationalpark. Unterkünfte gibt es in allen Preisklassen. Unsere Zimmer waren weder in Skukuza noch in Pretorisukoop sonderlich gut, doch für alte Zeltliebhaber  mehr als ausreichend. Schön das wir wenigstens einen Pool hatten um die Nachmittage entspannt  zu verplanschen. Pirschfahrten unternahmen wir jeweils morgens und in den späten Nachmittagsstunden.

Bis auf die Leoparden, die uns fünf Wochen verwehrt worden waren, war unsere Tierausbeute fantastisch. Wir erfreuten uns an Giraffen, Elefanten, Impalas, Affen, Löwen, Nashörner, Büffel, Hyänen, Zebras, Warzenschweinchen, Kudu und Springböcke.

Absoluter Höhepunkt war sicherlich der schmusige Haufen kleiner Löwenjungs die fett, faul und gefrässig unter einem Baum herumlungerten.

Wir bekamen zum guten Schluß eine ziemlich agile Nashornfamilie und zwei Tüpfelhyänenkätzchen geboten und mehr als happy flogen wir am nächsten Tag zurück nach Deutschland. Leider blieben unsere Klamotten in Charles de Gaulle und drehten eine Extrarunde…..fünf erlebnisreiche Wochen gingen mit dem Tüpfelchen auf der Hyäne zu Ende.