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Montenegro

Wer kennt Podgorica? Ich hatte, bis zum Morgen unserer Abfahrt nach Montenegro, noch nie bewusst etwas zu dieser Stadt gehört. Beim  Morgenkaffee kam die Frage auf, wie die Hauptstadt von Montenegro wohl heißt und unsere www Recherche half weiter.  Also, Podgorica, größte Stadt des Landes, 650.000 Einwohner.

Diese Frage war also abschließend geklärt.

Welche Währung hat denn  eigentlich Montenegro ?  Wie ist der  Umtauschkurs?  Laut dem Internet gilt der Euro  in Montenegro! In einem Nicht EU Land! Wie, die hatten bis 2002 die DM?????   Aha, die EZB findet es unkomisch, dass der € in Montenegro als offizielles Zahlungsmittel gilt, Montenegro setzt sich über die Humorlosigkeit einfach hinweg-nennt man übrigens einseitige Nutzung einer Währung. Gewappnet mit diesen hochinteressanten Informationen machen wir uns am 09.09.2016 am frühen Morgen auf den Weg nach Herzeg Novi, direkt hinter der Grenze von Kroatien.

Herzeg Novi, ein Nest welches laut Loose,  total vom Tourismus überrannt wurde, die Badewanne Montenegros ist und Emir Kusturica ( Fimemacher aus Montenegro). 1x im Jahr beherbergt. Die Sache mit dem touristisch versaut  konnten wir  nicht bestätigen, im Verlauf des Tages mussten wir feststellen, dass ganz andere Ecken des Landes ein Opfer der Neureichen des Ostens geworden sind.

Der Weg zur Grenze dauerte ab Dubrovnik ca. eine Stunde, die Stadt beginnt quasi genau hinter dem Zollhäuschen. Interessanterweise mussten wir Fahrzeugpapiere abgeben, die ebenfalls penibel in den PC getickert wurden. Vermutlich werden viele Autos über die Grenze verschoben?

Die Armut wurde sofort nach dem Zollhäuschen offensichtlicher-Montenegro ist ebenfalls kein Gewinner im Balkankonflikt. Die Natur war allerdings von ausgesprochener Schönheit. Zypressenbäume, Berge , zum Teil eine frappierende Ähnlichkeit mit der Toskana oder auch mit dem  Comer See.

In Herzeg Novi gingen wir frühstücken ( ziemlich lecker) und fuhren weiter durch die Bucht von Kotor. Unterwegs gab es dann schon die ersten Naturhighlights.

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imageUnser Weg führte uns über Perest ( Bilder sind auf der Pentax) nach Kotor. Das Erste was wir, vor der Altstadt sahen, war die Crystal Symphony…..ein Cruiseship in der Bucht von Kotor, die uns in den nächsten Tagen über Dubrovnik, bis nach Hvar verfolgen sollte- wie traurig….und traurig war auch das, was sich in der  Altstadt abspielte. Wir liefen genervt eine Stunde durchs Weltkulturerbe und flohen, ohne die tatsächlichen Highlights gesehen zu haben, MENSCHENMASSEN im montegrinischen Disneyland. Den Weg auf die Burg, mit dem sagenhaften Blick nach unten ersparten wir uns.

Das hier gezeigte Foto stammt von Wikipedia:

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Anbei ein paar Impressionen von Kotor

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Uns begeisterte ein kleiner Christmas- u. Ikonenshop, der allerdings ein klein wenig zu preiswert für uns war…immer dieser Ramsch  für die Kreuzfahrer, 800€ für ne n kleinen Weihnachtsmann….also mit Nepp muss man mir nicht kommen!image

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imageWir fuhren weiter nach Budva in der Hoffnung, die gelobten Sandstrände zu sehen. Budva erinnerte uns an Monte Carlo, Riesenhotels an den Hängen, immer hübsch Terassenförmig nach unten gen Meer gebaut. Wir einigten uns darauf, dass dies mit dem Wort Monte in Zusammengang stehen muss-Montenegro/Monte Carlo. Die Altstadt von Budva sahen wir nur von weitem, sie sah aus wie Trogir, Vodice, Split, Dubrovnik, Bol etc.etc….also Häuser aus Naturstein, grüne Fensterläden und eine Kirche mit venezianischem Turm in der Mitter. ….weiter ging es nach Sveti Stefan. Ein Ort, ähnlich wie der Mount Saint Michel in der Normandie. Auf einer kleinen, vorgelagerten Insel befand sich ein Dorf und ein Kloster-mittlerweile wurden die Häuser zu einem Nobelresort restauriert und vor dem Damm, der auf die Insel führt steht “ nur für Hotelgäste“.

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Der public beach ist nicht aus Sand, sondern aus Kies….der Strand für die Neureichen aus dem Resort ist feinster, aufgeschütteter Sand, für 80€ kann man sich für einen Tag an diesem Strand „einkaufen“.

imageDarauf verzichteten wird, auffällig fand ich mit einem Mal die vielen Russen die um uns herumturnten.

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Wir schossen noch ein paar Bildchen von der hübschen Insel, erfreuten uns am tropischen Wetter und fuhre, inkl. Fähre über die Bucht von Kotor,  zurück nach Herzeg Novi.  Im ersten Restaurant namens Monaco ( wie passend) nahm man uns nicht für voll, wir landeten am Ende in einem Tip vom Reiseführer, aßen sehr hochwertig und dabei günstig und tankten den noch günstigeren Diesel in Montenegro.

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An der Grenze schmunzelten wieder die Zollbeamten mit Blick in den Tierausweis und ließen uns nach Sichtung der Titereintragung als auch Abprüfen der KfZ Papiere wieder zurück nach Kroatien.

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Fährfahrt über die Bucht von Kotor, hübsche Dörfer mit malerischen Hintergrund

Fazit zu Montenegro:

1. Touristisch überlaufen aufgrund der Kreuzfahrtschiffe

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2. Viele Neureiche die auf dicke Hose machen, vorwiegend Russen, Serben

3. Schöne Natur

4. Die Autofahrer sind noch irrer als die Bosnier oder Kroaten

5. Sehr viel Reichtum, sehr viel offensichtliche Armut.

6. Günstiger als Kroatien aber auch kein Billigreiseland, Bosnien war weitaus billiger

7. Total verbaute Küste mit grottenhässlicher Architektur. Keine Ortschaften mit Stadtkern, es geht immer die Küstenstraße entlang, die Orte ziehen sich terassenförmig bis zum Wasser

Ich glaube nicht, dass es mich nochmal nach Montenegro ziehen wird, es sei denn zum Trekken und wandern.  Die  Strände sind total verbaut, die Natur ist aber grandios schön.