Frankreich 2022, IV: Deauville, Trouville & Touques

Die Seebäder lockten, Deauville die mondäne, künstliche Schwester und das edele Trouville,

Wir fuhren ohne Frühstück los, nahmen La vache kiri und Rilette au Saumon mit und fuhren direkt über La Havre und der beeindruckenden Ponte de Nomande ins Pays d‘Auge, wo der Camenbert und Calvados ihr Zuhause haben. In Deauville parkten wir direkt am La Plage, in der Nähe der berühmten Bar du Soleil und inspizierten die Badehäuser ( Qualität gut) den Strand ( Quälitätssiegel exzellent) sowie Emily das Wasser ( Qualität wauwauwauwauwauwau).

In Deauville lässt sich der internationale Jetset inkl. der A,B, C, D Promis blicken, ein Umstand der im Ort gefeiert wird….vermutlich das Sylt von Frankreich, neben Cannes und Biaritz.

Kunst weist den Weg zum stillen Örtchen

Architekturfreunde haben ihre wahre Freude an den Umkleiden von Deauville, Art Deco und Bauhaus gehen im Ort Hand in Hand.

Ein paar schöne Strandvillen und natürlich das unvermeidliche Casino komplementieren den Badeort von reich und schön. Übrigens, das Fachwerk ist Fake, kaum ein Haus ist hier älter als 100 Jahre.

Anders sieht es auf der anderen Seite des Touques aus, hier beginnt Trouville….und was für ein Kleinod!

Wir verbummelten ca. 30min. beim Bäcker, holten Baguette, hockten uns auf ein Bank und fruhstückten gegen 12:00 Uhr, Im Anschluß liefen wir den Dluß entlang Richtung Zentrum und erfreuten uns am Trubel in der Stadt.

das andere Ufer ist bereits Deauville

An der Fischhalle kamen wir aus dem Staunen kaum heraus und schwupps standen 12 Austern auf Eis, 500g Crevetten sowie zwei Riesen- Riesen- Riesen Gamba mit ca. 600- 700 g Gewicht in unsere Einkaufstaschen. Preis ? Lieber nicht fragen, in Berlin wären wir 2x davon essen gewesen. immerhin, es gab nen guten vin verde und den Schwipps mit dazu.

Der Strandspaziergang im Nachgang war bitter nötig, Emily erfreute sich wieder an Meer und Wasser, wir seufzten erfurchtsvoll beim Anblick der bescheidenen „Strandhütten“.

So sieht die Stichstraße zum Meer aus

Gegen 13:30 fuhren wir nach Touques, einem kleinen Nachbartort von Trouville m it kleiner, hübscher, normannischer Altstadt und Charme.

Auch dort schlenderten wir ca. 30min. umher, gingen teuer im Dorfsupermarkt einkaufen und fuhren rund eine Stunde wieder nach Yport.

Zurück auf dem Campingplatz hatten unsere neuen Nachbarn, die auf der 114, ihr Vorzelt bereits wieder eingerissen und ich mutmaßte bereits “die hauen ab“.

Gegen 17:00 Uhr hatten wir den ersten Stromausfall und somit hauten wir uns ins Bett und verschliefen den sonnigen Spätnachmittag. Gegen 18:30 fingen wir an zu kochen, d.h. die verbliebeneBratwurst für Mathias kam auf den Grill, die Meerestiere auf den Teller. Komplementiert wurde das Ganze durch Salsa, Guacemole und Nachos aus dem Omnia. Wir ließen uns zwei Flaschen Cidre schmecken und genossen die Sonne.

Leider hatte ich, während der Essensvorbereitungen, beim Ausstieg aus dem Wowa den Boden geküsst, meine Wollsocken sind wenig geeignet für unseren Tritt und der hier vorhandenen Höhe……aua, beide Knie sind matsch und werden wohl dick und blau.

Gegen 20:30 kam der Haßgang unter die Dusche, wieder kalt und nicht anheimelnd….wenn man eine Reise tut, kann man was erleben! das stromproblem auf diesem Platz nimmt langsam lustige Züge an! Gegen 21:00 Uhr war mal wieder Stromausfall, mein lieber Mann mutmaßte, dass unsere Nachbarn Schuld daran sind. Die beiden Oldies werkelten den gesamten Nachmittag herum, ärgerten sich wie wir über die Steigung auf der Parzelle,

Gegen 22:00 Uhr klopfte es an der Tür, ein total lieber Franzose erzählte uns in supersüßem deutsch, dass das Stromproblem mit den Straßenarbeiten vor dem CP zusammenhängen würden….vermutlich auch der Einsatz im Waschhaus?

Naja, dieser Platz macht, wenn man gelassen ist ( wir sind es) richtig viel Spaß, wer weniger enthusiastisch ist, wird Camping La Fleurie hassen.

Um 23:30 Uhr machten wir das Licht aus, es erwartete uns wieder eine kalte Nacht.

Frankreich 2022, III: Etretat

Eigentlich genau das, was ich nicht wollte…..ein Sonntag in Etretat! Halb Paris war bei 12 Grad und strahlendem Sonnenschein auf den Beinen, wir mittendrin.

Begonnen hatte unser Tag mit dem Anschmeißen der Heizung und einem Frübstück drinnen, es war einfach zu frisch!

Etretat ist quasi ein Nachbardorf und doch ganz anders als Yport. Dort herrscht der Massentourismus inkl. Rummel und TamTam. Wir fuhren zunächst zum sogenannten Panorama Blick und mussten, rd 1,5 Km vor genau diesem feststellen, dass man hier nur per Pedes oder Bimmelbahn hoch kommt. Wir also per Pedes, mit uns einige Wanderer, die munteren Phillipinos und die „kein Wässerchen kann sie und Instagram trübenden“ Russen (ja, sie sind da!) fuhren Bimmelbahn. Oben angekommen genossen wir die Felsformation bei klaren Blick übern Ärmelkanal, inspizierten wir die Kreidefelsen mit den tollen Namen: Courtine, Manneporte, Falaises d’Aval et d’Amont, der Vaudieu-Felsen und die Nadel von Belval. Diese kann man natürlich nicht alle an dieser Stelle bewundern, stay tuned!

Denkmal für die verschollenen Piloten, die 1927 versucht haben, den Ärmelkanal zu überqueren.

Nachdem wir uns kräftig vom Wind haben durchschütteln lassen kam das kulturelle Highlight des Tages in Form eines tolle Gartens, Les Jardins d‘Etretat. Wir trennten uns, Mathias blieb beim Fellbaby, ich ging als Erste in die Gàrten, die in unterschiedliche Abschnitte aufgeteilt sind.Für 12,00€ ist man dabei und kann sich durch den zen Garten, Bali Garten und viel PlingPling Garten geleiten lassen:

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Nach den Gärten ist vor den Gärten, wir lösten uns ab und mein lieber Mann schaute sich ebenfalls die Anlage an. Ich wartete, wie er, vor der Kirche mit dem Wauzi, die sich in der Sonne aalte.

Nachdem auch Mathias den Garten in all seinen Facetten bewundert hatte, liefen wir die 1,5km zum PkW und fuhren ins Dorf Etretat. Dort hat man den Autoverkehr auch aus demOrt verbannt und so durften wir wieder rd. 1,5 km in den Ort hineinlaufen. Emily tappste brav mit uns mit, wir wussten bereits um die Mittagszeit, dass unser Hundemädchen abends kein Quak mehr machen würde.

Unser erster Gang führt uns in ein tolles Lebensmittelgeschäft mit normannischen Spezialitäten,der zweite Gang endete in einem kleinen Bistro bei Fischsuppe, Pommes und Cidre. Wir vertändelten dort rd zwei Stunden, was nicht an uns lag, sondern an der Work- Life Balance der Franzosen, unsere Suppe wurde obendrein frisch gekocht und war sehr lecker.

Lupin all over Etretat, der Netflixer weiß von was ich rede!

Lupin,der gefeierte Meisterdieb

Uns zog es zum Strand, das Meer war heute merklich wilder als in den Vortagen aber genauso trubelig.

Zu Etretat gibt es nicht so viel zu erzählen, der Ort wurde im Krieg arg zerstört, der Atlantikwall inkl. fieser Betonbunker liegt mitten am Strand, etliche Bomben haben die zentrale Innenstadt versaut. Dort war nun ein unschöner Rummel mit hässlichen Fahrgeschäften und viel BlingBling.

Wir starteten unseren Marsch auf die Klippen, der sich nen bissel zog aber machbar ist, sofern man gut zu Fuss ist.

Steht man auf dem markanten Klippenvorsprung, eröffnen sich nochmal komplett andere Aussichten, Etretat ist soviel mehr als die bekannten zwei Felsformationen.

Wir schlichen aus Etretat von dannen, der Fußmarsch wurde ab dem Ort noch erschwert, weil wir eine 1,5l Flasche Cidre im Gepäck hatten. Emily bekam an diesem Abend mehr Futter, unsere Kleine hatte mindestens 9-10km in den Knochen, das Meiste davon bergauf……ziemlich viel für kleine Pfotis.

Wir ließen den Frühabend auf dem Campingplatz auslaufen, beobachteten unsere neuen Nachbarn, die sich mit der berühmten 114 abquälten. Zum Abendessen gabs Currywurst, noch homemade Lidl und gegen 22:30 Uhr war Licht aus……lauschige sieben Grad erwarteten uns in dieser Nacht.

Frankreich 2022, II: Yport, Veules- les- Roses, Cap Argant, Fecamp

Wir schliefen den Schlaf der Gerechten, aufgrund der frischen Temperaturen im Westen Europas kamen die dicken Bettdecken ganz gut. Gegen 7:45 Uhr krochen wir aus den Federn, Emily schäckerte wieder mit den Nachbarn, es gab ein schnelles Frühstück, aufräumen, ankoppeln und um 9:15 Uhr waren wir auf der Bahn. Bye, bye Beligien, bienvenieu la France rund eine Stunde später, hinter Dünnkirchen/ Dunquerque. Wir fuhren an Calais und dem Eurotunnel mehr oder weniger vorbei, ich wagte bei klaren Wetter den Blick nach England und sah die Küste, unglaublich! Die Fahrt zog sich unglaublich, wir waren erst um 14:15 auf dem Campingplatz La Chenaie, die letzten Kilometer Landstraße zogen sich wie Kaugummi. Fast mit dem letzten Tropfen Benzin bogen wir an der Rezeption ein und erhielten die 114. Auf dem ersten Blick ein Top Platz, auf dem zweiten Blick der Horror, weil abschüssig. Wir bekamen keinen Ausgleich hin und durften auf die 115 umziehen. Der Platz war ziemlich einfach, oder nen bissel heruntergekommen, wie man denn will. Allerdings zahlen wir hier auch nur 19€, evtl. darf man da nicht zu viel erwarten? Auf jeden Fall fehlten die Klobrillen, die sanitären Anlagen als auch Duschen hatten schon bessere Zeiten gesehen.

Nachdem wir endlich, nach fast einer Stunde die Wohndose eingerichtet hatten, gabs Cup Nudeln ( manchmal hilft so ein Dreckszeug) und die Welt sah schon wieder besser aus. Unser Campingmeister spendierte unserer Bianca Stöckelschuhe aus Holz und die Dame stand dann auch wirklich gerade. Emily war tiefenentspannt, sie beobachte mit Spannung unsere Aktivitäten und verbellte andere Wauzis von unserem “Grundstück.

Erst wollte Mathias nachmittags ins Hallenbad, da es aber wettertechnisch wirklich schön war ( für die Normandie, 17 Grad) fuhren wir nach Yport und bummelten durch Ort und Strand.

Der Ort ein puppiges Nest, der Strand sensationell, schaut selbst:

Der Stran kann als sensationell bezeichnet werden, der Ort schmiegt sich in einem Tal, nördlich und südlich umgeben die Alabasterklippen den Ort. Die nächste Bucht südlich ist Etretat, nördlich Fecamp.

In einer der vielen Strandbars tranken wir ein Bier und erfreuten und am Trubel, dem schönen Wetter und an der entspannten Atmosphäre…und schaut Euch die Becher an! Wir waren natürlich in Versuchung zu mopsen, waren aber anständig!

Da wir Emilys Essen vergessen hatten, verwarfen wir den Plan im Ort zu essen und fuhren zum Campingplatz. Dort überraschte uns ein Bauernmarkt und etliche saucisse ( Salami) wanderten in die Wohndose! Die Eselsalami wurde am späteren Abend noch geköpft.

Das Restaurant am Platz war überraschend gut, wir aßen Camenbert Beignets, Lachsrillete und eine Pizza, ich mit Thunfisch, Mathias a là Normande….vier Sorten Käse aus der Normandie und waren mit dem Platz versöhnt, einfach kann auch toll sein.

Genudelt gings unter die Markise, es war frisch aber aushaltbar (12 Grad), da die Sonne noch ALLES gab. Dunkel wird es erst gegen 22:30 Uhr, theoretisch müsste hier schon britische Zeit sein (-1). Uns soll es recht sein…..

Gegen 23:00 Uhr huschten wir in die Heia, aufeinmal kam ein Rauschen und extremer Dampf aus den Waschräumen! Gespannt sahen wir zu, als die Feuerlöscher ihr Werk taten, Emily bellte was das Zeug hielt,sie wollte die Welt retten. Vermutlich war der Warmwasserboiler in die Luft gegangen, es gab Feuer, viel Dampf und seitdem kein warmes Wasser mehr. Erschöpft fielen wir in tiefen Schlaf, gut das wir noch in Brügge geduscht hatten.

12 Grad und knatschblauer Himmel begrüßten uns am 28.05, in good old D regnete es bei 15 Grad…..wir waren lieber in der Normandie!

Mathias lief in den Ort und erkämpfte sich ein Baguette, 45min. vor dem Bäcker…..die Franzosen lieben es gemütlich.

Nach dem Frühstück fuhren wir, auf der Suche nach einer Tränke für den Skoda, nach Fecamp. Die erste Tanke nahm 1,75 € *wirklich wahr!) fürs Diesel, dafür Mathias Visakarten nicht. An der Zweiten wurden auch 1,75 € aufgerufen, Karte funzte. Wir hatten in Deutschland für 2,40€ auf der Autobahn getankt…..

Unser nächstes Ziel war Veules- Les- Roses, eines der schönsten Dörfer Frankreichs und mehrfach ausgezeichnet.

Diese geniale Idee hatten gefühlt eine halbe Million Franzosen, wir parkten bereits außerhalb des Ortes und es wurde an diesem Tag nie wieder leer. Veules ist übrigens der kleinste Fluss Frankreichs und der Ort ist ein Kleinod.

Die Sonne gab wieder Alles, ich habe keine Ahnung was wir am Sonntag anstellen werden, da wird ganz Paris in der Normandie sein! Wir liefen durch den Ort, genossen einen Drink in der Sonne ( vor der Kathedrale) und bummelten zum Strand. Wieder eine Kieselschönheit mit Badehäuschen, Steilküste und Mutigen im Wasser.

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Auf dem Weg zum Auto folgten wir den Veules und waren verzaubert.

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Unser nächstes Ziel war das Cap Fagnet, 100m über Fecamp. Eine beeindruckende Bunkeranlage des sog. Atlantikwalls inkl. Unterirdisches Militärhospiz und ein sensationeller Blick auf die Küste.

Blick auf Fecamp
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Zwei letzte Ziele des Tages müssen noch erwähnt werden, Fecamp und das Carrefour in der gleichen Stadt. Fecamp ist eine nette Stadt, mit tollem Hafen, Blick aufs Cap und lebendigem Strandleben.

Selbst Emily testete den Atlantik, zusammen mit ein paar anderen Irren.

Um an ein Bier zu kommen, musste man echt hartnäckig sein, 15min. in der Warteschlange, wir lachten uns schlapp. Mathias hatte seinen Spaß am Wechselgeld welches die Bekanntschaft von Nutella und Zuckerwatte gemacht hatte….nicht von uns, der Mensch hinterm Tresen arbeitete mit Schmuddelfingern!

Der Besuch im Carrefour war kurz ( Emily im Auto) dennoch beeindruckend. Wer noch nie in Frankreich war, Carrefour ist der Inbegriff von Supermarkt! Diesen verließen wir mit Baguette, Camenbert und Butter aus der Normandie, Cidre aus der Bretagne, Lachsrilette, Scampis, bissel Sushi und ner Scheibe Grillfleisch, sowie Salat. Öl und Senf waren übrigens auch nen bissel vergriffen, allerdings das Billigöl war in Massen da.

Wir genossen unsere Koch, -u.Grillkünste und gegen 20:00 gruselte ich ich in eine der zwei noch funktionierenden Duschen…..mit kaltem Wasser! 12 Grad, kalte Dusche und Wind vom Meer, die perfekte Erkältungsmischung.

Relativ zügig verabschiedete ich mich Richtung Bettchen….

Belgien/ Frankreich 2022, I: Berlin, Kamen, Brügge

Es geht wieder loooos! 

Diesmal nicht per Flugzeug oder Schiff, nein, die Wohndose wollte bewegt werden.

Nachdem wir Ende April ein sonniges Wochenende in Mahlow mit dem Frühjahrsputz von Bianca und dem diesjährigen Angrillen verbracht hatten, ging es bei milden Frühlingstemperaturen, den Mittwoch vor Himmelfahrt Richtung Westen.

Unser Ziel, ein weit entferntes, war die Normandie über Kamen und Brügge.

Kamen weil wir einen unschlagbar günstigen Stellplatz bei einem Mercure Hotel ergattert hatten, Brügge weil es puppig ist, Mathias noch nie dort war und wir nicht in einem Rutsch bis Yport fahren wollten.

An meinem letzten Arbeitstag hatte ich alle Hände voll zu tun, selbst die letzte Dienstberatung hielt mich aber nicht davon ab, um 11:00 Uhr die Reißleine zu ziehen. 11:05 Uhr und wir waren on the road nach Mahlow, koppelten die Bianca an und waren bereits kurz nach Noon auf der A10.

Gott sei Dank, der Feiertagsverkehr hielt sich in Grenzen, bis auf ein ausgebranntes Auto mit ner heulenden Halterin und zwei weiteren Staus auf der A2 kamen wir gut durch. Vor der Abfahrt Bielefeld, Lemgo machten wir ausgiebig Pause und genossen den letzten stockenden Verkehr am Kamener Kreuz.

Am Mercure nahmen wir die Schranke und hatten kaum eingeparkt, einen Angestellten vom Hotel bei uns am WoWa. Was wir hier machen würden, „na übernachten“ ….“das geht nicht, das Hotel ist geschlossen!“ Aha…das wussten wir sogar. was der gute Mann aber nicht wusste, der Boss persönlich hatte uns die Erlaubnis gegeben, hier zu nächtigen.

Emily mochte die Wiese, wir die Tatsache, dass wir noch recht früh am Tag etwas in den Magen bekamen. Schnell machte ich die Spaghetti warm, gut durchgezogen, da einen Tag vorher bereits gekocht. 

Wir aßen das erste Mal im Wohnwagen, da die Temperaturen und die Regeneigung wenig einladend waren.

Den Abend verbrachten wir bei Musik, www und einem Drink inside the Wohndose, draußen war es zu ungemütlich. Dies gibt uns nun einen kleinen Vorgeschmack auf die Normandie…..mal sehen ob wir WoWa- Koller bekommen werden.

Unseren ersten echten Urlaubstag begannen wir ohne Frühstück,aber recht gut ausgeschlafen, mit lauwarmen Kaffee aus Berlin.

Da wir den WoWa nicht abgekoppelt hatten, ging unser Abflug schnell von statten. Kurz vor Duisburg wurden wir auf eine Umfahrung geleitet und lernten auch die wenig einladende Innenstadt von Duisburg kennen. Das Diesel war aber um 50% preiswerter als auf der Autobahn! 

Schlussendlich kamen wir durch zwei Staus, einer Umfahrung und einem brennenden Auto mit zwei Stunden Verspätung in Brügge an.

Der CP war puppig, das Wetter hielt sich und kurz nach 14:00 Uhr kurvten wir im Parkhaus s‘Zand auf der Suche nach einem Parkplatz!

Wir wunderten uns über die Menschenmassen, die auf den Straßen und im unterirdischen Parkhaus mit uns herumkurvten. Letztendlich hatten wir in der Etage -6 dann doch Glück. Die Massen bewegten sich Richtung Innenstadt, wir liefen erstmal antizyklisch und besuchten Minnewater und den Begijnhof. Ich war erstaunt, wie gut ich uns durch die Stadt leiten konnte, schließlich war ich 2016 auch nur einen Tag in Brügge gewesen.

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Nach dem Hof der Begienen schlenderten wir über das Sint Jan Spital Richtung Belford, besser gesagt zum Anleger der Ausflugsboote und nochmal besser geschrieben…das war unser Wunsch!

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Wir staunten nicht schlecht, Hunderttausende waren auf den Beinen, durch die Innenstadt lief eine Prozession, schließlich war ja Himmelfahrt und Belgien ist strunzkatholisch.

Corona feierte mit Sicherheit mit, wir versuchten unser Glück und fanden Schlupflöcher zur romantischsten Brücke von Brügge und anschließend bahnten wir uns den Weg zum Bootsanleger am Hotel d‘Orangerie.

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Die Bootsfahrt war kurzweilig, Emily der Star der Show. Das halbe Boot kuschelte mit dem Köter, sie wähnte sich im 7. Himmel. Ich war wieder überrascht, wie geschlossen die Altstadtarchitektur Weltkriege überstanden hat.

Nach den 30 Minuten auf den Kanälen statteten wir der Brauerei Bourgogne Flanderes einen Besuch ab. Es gab eine nette Bierprobe, sechs kleine 0,1 er Gläser können auch dudeln.

mit Kirschbier

Im Anschluss bahnten wir unseren Weg durch den ältesten Teil von Brügge Richtung Belford, Rathaus und Marktplatz. Immer wieder wurden wir mit der Prozession konfrontiert, es war immer noch säuisch voll, auch wenn man das auf den Bildern nicht sieht.

Natürlich waren wir auch angetan über die vielen Schokoladenläden und nicht nur die berühmten Meeresfrüchte landeten in unsere Taschen.

Unseren Essenswunsch setzten wir im Mosseldenkeller um, Moule Frites also Muscheln mit Fritten. Mathias mit Roquefortsoße, ich a lá Provenciale. Hinzu gesellten sich zwei wahre Eimer Kriek Boom, Kirschbier und Belgien wurde unter Erfolg verbucht.

Da es mittlerweile auch ziemlich frisch geworden war, suchten wir unser Auto im Parkhaus, kämpften uns durch die Irrungen und Wirrungen des Bezahlsystems und waren gegen 21:00 wieder auf dem Campingplatz. Dort verklönten wir den Abend mit unseren Nachbarn aus Paderborn, schafften aber wenigstens den Abwasch und nen bissel Körperhygiene. Gegen 22:30 Uhr landeten wir nach einem erreignisreichen Tag im Bett und wiedermal zog ich Fazit, welches ähnlich ausfiel wie 2016: Belgien ist ein tolles Reiseziel, oft unterschätzt…..ich muss mal ne richtige Tour machen.

Deutschland 2022, Hambug: Mal wieder in Elbflorenz

Ist Hamburg die schönste Stadt Deutschlands? Ich weiß es nicht, denke aber sie ist verdammt nah dran, zumindest ist es die einzige Stadt in good old D, in der ich nach Berlin wohnen könnte.

Es treibt uns immer wieder mal dorthin und bereits 2020 war ein WE geplant….wir wollten die Minikreuzfahrt „uff de Perla“ in HH verlängern. Wie der findige Leser weiß, die Perla haben wir erst in der Karibik kennengelernt, meine Mama und ihr Mann sind aber auf unsere Kreuzfahrtidee aufgesprungen und hatten sich für die Viertägige nach Oslo entschieden und so nahm die Idee auf ein WE in HH wieder Gestalt an.

Das Wetter ließ sich auch in 2022 nicht lumpen, wir fuhren an einem Samstag Mitte Mai 2022 gegen 9:00 Uhr los und standen ohne Stau oder sonstige Sperenzchen um 12:30 Uhr am Park Hotel Berliner Tor, eines der preiswerteren Hotels in der Hansestadt, die bekannterweise eher unter sauteuer einzubuchen ist.

Auch wenn wir erst am späten Nachmittag einchecken konnten, hier schon mal ein Foto vom Zimmer. Hervozuheben ist der Preis und die Lage…das war es dann aber auch, wobei unser Zimmer noch hübscher war, als die Minihöhle von Mama und Klaus.

Wir bummelten zur U- Bahn, kauften ein Gruppenticket ( Emily war die 5. Person) und fuhren Richtung Landungsbrücken. Am Berliner Tor inspizierten wir vorher aber noch ne Covid Testbude…unverschlossen, unbesetzt, keine Option für Algners, die nur frisch getestet aufs Schiff kommen. Wir hatten für das Wochenende keinen Plan, am Ende sollte uns weder St. Pauli noch die Mönckebergstraße sehen….wir waren zu faul für gepflegtes Sightseeing.

Himmel und Hölle war an diesem Samstag an den Landungsbrücken unterwegs, uns gruselte ein wenig……Menschenmassen schoben sich an den Fischbuden vorbei. An Brücke 10 kehrten wir ein, leider war der Laden nicht mehr so lauschig wie in 2016, mehr auf Massentourismus ausgelegt.

Ein Fischbrötchen ist quasi keins und so nahmen wir auch die nächste Möglichkeit wahr. In Mathias wappneten sich 3 Bismarck,- u. ein Matjesherig zum Wettrennen, ein Umstand,der ihm später etwas Probleme bereitete.

Die Stimmung war gut, nach den Landungsbrücken schlenderten wir ins Portugiesische Viertel und komplementierten den Fischtag mit einer Fischsuppe, die aber nicht mehr so grandios wie 2016 war.

Bevor wir uns ins Hotel schlichen, hier noch ein paar Bildchen von den Landungsbrücken, Elphilharmonie und Hafen. Auf echtes Sightseeing verspürten wir Alle weiterhin keine große Lust, schön das wir Hamburg ja ziemlich gut kennen.

Den späten Nachmittag vertändelten wir auf unserem Zimmer und fuhren gegen 20:00 Uhr wieder in die Innenstadt. Ziel war der Hauptbahnhof- Eruierung von Testmöglichkeiten, Currywurst am Bahnhof und die Philharmonie bei Nacht.

Gesagt getan, am Hauptbahnhof lümmelten sich Drogendealer, Crystal Meth Opfer, Obdachlose, Nutten und leider auch ukrainische Kriegsflüchtlinge herum, die alte Teststelle dient nunmehr als Ankunftszentrum. Gott sei Dank fanden wir am ZOB ( Laufdistanz 200m) noch eine Teststelle und so konnten wir uns mal wieder dem Kulinarischen zuwenden. Currywurst aus der Tüte, kannte sich so auch noch nicht.

HH bei Nacht, Speicherstadt am Abend….gesagt getan, in unserem Fall weiterhin nur Handybildchen.

Wir liefen in der Dammerung zur Elbphi und bewunderten die netten Apartmentkomplexe in der “neuen“ Speicherstadt.

Das spitze Eck der Philharmonie:

Ziemlich kaputt stolperten wir gegen 23:00 Uhr ins Bett und ließen uns nichtmal vom Krach am Berliner Tor stören.

Der Sonntag begann sonnig und mit einem Frühstück bei Crobag. Im Anschluss zog es uns zum Hauptbahnhof,wo sich meine Mama und Klaus der Covid 19 Testung unterzogen….wenn Einer eine Reise tut…..

Nachdem wir am ZOB auf das negative Ergebnis gewartet hatten, lösten wir unser Auto am Hotel aus und fuhren in die Hamburger Kaffeerösterei.

Schnell warfen wir einen Blick in die Speicherstadt und ergatterten die gewünschte Röstung.Noch schneller wünschten wir Algners ne tolle Reise nach Oslo und zogen von dannen. Emily hockte später im Kennel und überlegte, vollkommen verwirrt, mindestens bis zum ersten Stau, wo denn die geliebten Hundegroßelterm geblieben sind! Sie war auch noch um 16:00 Uhr, mit Ankunft in Britz vollkommen verwirrt.

Deutschland 2022: Ein Wochenende im Harz

Mal wieder in den Harz….gefühlt zum 100x. In den 70er und 80er Jahren nach Wieda “wieder nach Wieda“ war der Leitspruch, später gesellten sich die typischen Westziele wie Bad Harzburg, Goslar, Bad Sachsa, Bad Lauterberg und Braunlage hinzu.

Nach der Wende zog es den Westberliner nach Wernigerode und Thale und mit meiner Kilimanjarobesteigung 2010 wurde der Brocken auch ein Schneeziel. Ich habe eine grenzwertige, insgesamt fast 12 Stunden dauernde Tiefschneewanderung in Erinnerung, die uns zum Brocken führte und als allgemeine Vorbereitung für den höchsten Berg Afrikas und dem höchsten freistehenden Berg der Welt diente. Sei es drum 1141m vs. 5895m haben damals gereicht….auf beiden Bergen stand ich am Gipfelkreuz!
Wir fuhren an einem der ersten schönen Apriltage des Jahres 2022 Richtung Schierke und freuten uns auf erholsame zwei Tage. Die Reise hatten uns meine Schwiegereltern zu Weihnachten geschenkt und nach 12 Jahren Brockenabstinenz kann man ja mal wieder rauf auf den Steinbrocken.
Wir kamen gut durch, unser Hundemädel war brav und nach einer kurzen Pippipause checkten wir gegen 16:00 Uhr in den Apartmentkomplex Brockenblick ohne Brockenblick in Schierke ein.

Die Anlagehatte schon bessere Zeiten gesehen, modernisiert in den 90ern, gelitten unter Corona und dem wüsten Waldsterben. Waldsterben, hervorgerufen durch den Borkenkäfer und wohl einer schlechten Politik! Der Nationalpark Harz ist tot…..Wiederaufforstung geschieht nur in geringem Maße…..Laubbäume werden gesetzt, es soll wieder Mischwald entstehen, ein moderner Urwald, der sich selbst überlassen wird, ist geplant. Schade, das werden wir zu Lebzeiten nicht mehr erleben…..

Emily begrüßte die Wohnung meiner Schwiegereltern mit einem duftenden Häufchen, wir genossen im Anschluss frisch gebackenen Rhabarberkuchen und den Blick aufs sterbende Elend in Elend!

In Braunlage bewunderten wir die Brockenmadames die überall auf Walpurgis hinwiesen….leider sind die Hexen als Souvenir nicht mehr so hübsch wie die aus den 70er Jahren.

Den Abend ließen wir am recht guten Buffet im Hotel ausklingen, einen Schlummertrunk gab es bei uns im Wohnzimmer und um 22:30 Uhr lagen wir im Bett.

Der 23.04.2022 wurde mit einem Happy Birthday eingeläutet, Mathias Mama feierte, wie im letzten Jahr, außerhalb der heimischen vier Wände.

Unser Tagesprogramm war klar, wir wollten auf den Brocken, Emily wollte Menschenkinder verzaubern. Insbesondere die ganz Kleinen Keksbeißer findet sie toll!

Zu Fuss ging es zur Bushaltestelle, erfreut Euch an den Ausblick am Hotel und der Baumtristesse in Schierke.

Am Hotel ist die Welt noch in Ordnung
Blick vom Balkon und nein, das ist nicht der Brocken!

Bonjour Tristesse und Nein, es wurde keine Atombombe auf dieses Gebiet abgeschmissen!

Wir fuhren mit dem Bus im Schneckentempo nach Wernigerode, stellten uns dort brav an der Kasse an und meine Schwiegereltern löhnten pro Person 51,50€ pro Ticket um auf den Wumms zu kommen…..wohlbemerkt mit der Harzer Schmalspurbahn, deren Instandhaltung säuisch teuer geworden ist. Dennoch für eine Familie kaum finanzierbar und selbst der Hund war mit 9€ dabei!

Da wir nicht mit dem Traditionszug fahren durften ( Emily war in diesem nicht gerne gesehen) mussten wir noch etwas Zeit auf dem Bahnhof totschlagen, Zeit die wir für das Bewundern der Dampfloks und des pittoresken Bahnhofs nutzten.

Unser Zug um 12:55

Um 12:55 war es soweit, wir machten uns auf den Weg zum Brocken. Zur Natur, was soll ich sagen…..kahl und öde, fast bizarr. Wir versuchten hübsche Bildchen aus dem Zug, am Besten in einer Kurve.

In Schierke hieß es umsteigen, hier verweise ich auf den Schierker Feuerstein, der sowohl leibhaftig als auch flüssig erwähnenswert ist.

Links der Feuerstein

Die letzten Kilometer zur Bergspitze wurden waldtechnisch nicht besser, der Brocken ist wirklich baumtechnisch tot! Wir trafen Brandenburger, die mit Tränen in den Augen die Szenerie betrachteten.

Auf dem Gipfel dann großes Hallo, gesamt Ostdeutschland tummelte sich bei Erbsensuppe und strahlenden Sonnenschein im Schnee.

Emily freute sich über das unverhoffte Weiś und rollte sich in der Pracht. Wir erkundeten das Plateau, setzten Emily auf „den Brocken“ und fuhren mit der Bahn um 14:55 Uhr zurück nach Schierke.

In Schierke verließen wir den Zug und bummelten durch den Ort zur einigen Kaffeetränke. Der Weg am Berg war wenig attraktiv, ich war entsetzt, wie sich der Park verändert hat. 2010 sind wir, bei unserer abenteuerlichen Winterbesteigung ebenfalls in Schierke ins Vergnügen eingestiegen, damals stand noch dichter Wald!

Schierke Downtown ist nun ebenfalls eher unspektakulär, der Kuchen und Kaffee als auch die Sonnenterasse waren aber toll.

Nach feudalem Marzipankuchen überfielen wir den Flagshipstore des Schierker Feuersteins und deckten uns mit dem Kräuterlikör ein.

Zurück im Hotel ließen wir den Tag ausklingen.

Vor unserer Heimreise am 24.04.22 verschlug es uns für einen Bummel nach Wernigerode. Das Nest geht gefühlt immer, und erklärt sich von ganz allein. Ich vergesse mal irgendwelche geschichtlichen Erklärungen und lasse nur ein paar Bildchen sprechen.Wir bummelten durch die zentrale Fussgängerzone, genossen einen Kaffee am berühmten Rathaus und fuhren gut erholt zurück nach Berlin.