Archiv der Kategorie: Südamerika

Peru, Brasilien, Argentinien und es wird noch viel mehr folgen…..

Trans 2024 Karibik- Europa, IV: Bonaire

Auf Bonaire hatten wir uns so richtig gefreut, das kleine Eiland hatten wir bereits 2022 in unser Herz geschlossen.

Wir wachten gegen 7:00 Uhr aus komatösem Schlaf und schauten erstaunt auf die Szenerie vor uns- schon da!

Frühstück wie immer in der Weiten Welt, ein bissel  Klönschnack mit Elke und Heinz, die Eschweiler sind uns echt ans Herz gewachsen…. und runter gings von Bord.

Windig war es, 27 Grad und viele Wolken erwarteten uns und ein kleiner niedlicher Minibus, der uns für 5$ zum Solobon Beach brachte.

Die Strände auf Bonaire sind nicht mit Palmen bewachsen, kaum Strauchzeug, nur Mangroven. Wer nicht taucht oder surft, wird wenig für die Insel übrig haben. Wir mögen sie!

Unter unserer Liege verdümpelten wir den Tag, beobachteten die Surfer, planschten ein  wenig im seichten Wässerchen und bekamen Besuch von Meister Leguan! Zutraulich das Tierchen, Mathias filmte das Kerlchen und auf einmal flüchtete mein nbff auf MEINE Liege. Ich weiß nicht, wer mehr erstaunter war, der Saurier oder ich!

Da wir eh zurück in die Stadt wollten, ließen wir Leguan Saurier sein und nahmen den Bus zurück nach Kralendijk.

Dort bummelten wir durchs niedliche Nest und shoppten ein wenig tolle Dinge die mit Flam anfingen und ingo endeten…..total wichtige Gegenstände, aber soooo pink! 

Mathias sprang noch ins Wasser am Schiff, ich verzichtete freiwillig, wollte keine nassen Klamotten mehr haben.

Cocktail und Currywurst am NaMi, Auslaufen des Schiffes um 18:00 Uhr.

Wir gingen erst kurz vor 20:00 Uhr ins Bella Donna und trafen auf unsere Lieblingseschweiler, mit Denen wir nicht nur die Fotoflat strapazierten, sondern auch die Abendshow im Theatrium anschauten, die uns gut gefiel.

An diesem Abend war Silent Party angesagt d.h. Jeder bekommt einen Kopfhörer, drei DJs legen unterschiedliche Musik auf und ab geht die Post.

Habe mich selten auf der Tanzfläche so gut amüsiert wie an diesem Abend, einhellige Meinung, gut dass wir das Ganze mind. noch 2x erleben dürfen, nach Barbados, nach Teneriffa.

Kaputt fielen wir weit nach 0:00 Uhr ins Bett, es lockte ein Seetag.

Am nächsten Morgen waren wir immer noch kaputt, verbrannt von Bonaire und ein unentschlossenes Fauli.

Letztendlich landeten wir auf Deck 16+, windiges Eckchen vorm Patiodeck und verlebten dort einen verquatschten Vormittag.

Gegen 13:30 ins Fuego, um 15:30 aufs Laufband, Heinz lief mit.

Ein kurzes Nickerchen am späten Nachmittag, ein super Abendessen im Casa Nova komplementierten den Abend.

Zu Fünft feierten wir noch ein Absackerchen im Theatrium und waren dann auch schon im Bettchen.

Trans 2024, Karibik- Europa, III: Curaçao

Frohe Ostern von der Perla!

Wieder frühstücken wir im Weite Welt gegen 8:00 Uhr und befanden uns bereits um 9:00 Uhr auf dem Weg zum Mambo Beacht, pro Person 8€ im Sammeltaxi. Der Weg zum Strand brachte alte Erinnerungen aus 2022 hoch, die auch gerne hier nochmal nachgelesen werden können: https://allcontinentsinonelife.com/karibik-2022-iv-curacao/

Dort angekommen waren wir nicht nur über die Location sondern auch von den bezahlbaren Liegen begeistert.

Schwimmen war ebenfalls super und sehr zufrieden ließen wir den Vormittag an uns vorbeiziehen. hier muss bemerkt werden, dass Curaçao nicht sehr viele Strände sein Eigen nennt, die meisten sind aufgeschüttete Hotelstrände.

Es wurde allerdings doch richtig voll, kein Geheimtip am Ostersonntag!

Uns lockte auch die tolle Beachbar, die zum Vergammeln einlädt. Gerne würde man hier den einen oder anderen Tag vertrödeln….ach Karibik geht immer!

Bevor wir nach Willemstad fuhren, besichtigten wir das Haibecken vom geschlossenen Aquarium, man mag die Tierchen nicht in freier Wildbahn erleben.

Unsere Rückkehr nach Willemstad verzögerte sich, da ein Unfall auf der Brücke war und so war es dann auch weit nach 14:00 Uhr als wir die Perla wieder betraten.

Nach einem Tapas Mittagessen zog es uns auf nen Drink an die Bar, da unser Zimmer noch nicht fertig war und wir unbedingt Klamotten abschmeißen wollten.

Um 15:40 Uhr waren wir wieder auf dem Weg, zunächst nach Otrobanda, Wandmurals bewundern.

Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, in Schaarloo nochmal die wunderschönen Häuser zu bewundern, die wir in 2022 nur aus dem Bus gesehen hatten.

Leider fanden wir nicht den richtigen Weg , das Internet war im Vorfeld ebenfalls nicht wirklich kooperativ gewesen und die Uhr machte Tick Tack. Also nichts mit dem Weddingcake Haus, hier verweise ich auf 2022. Aber die eine oder andere tolle Hütte sahenwir dann doch!

Wir gaben auf, warfen einen Blick auf den venezolanischen Gemüsemarkt und schlenderten durch Punda.

Die Murals begeisterten uns schwer, Curacao wie immer bildschön.

Obwohl wir bis 22:00 Uhr Zeit hatten,liefen wir zu 18:30 zurück zum Schiff. Ein letzer Blick, für uns heute kein Willemstad bei Nacht.

Wir hatten ein Osterdate mit einem waschechten. Waffenhändler….nein, natürlich nicht! Das Date war im Casa Nova, venezolanische Küche! Der Waffenhändler saß mit seiner Frau neben uns und plauderte alte Geschäftsgeheimnisse aus….eine der schwersten Armeen hat übrigens Singapur.

Das Essen war hervorragend, drei Gänge die sich lohnten….

An der Bar trafen wir auf Simone und nach einem Schlummertrunk und dem Sail Away auf dem Balkon fielen wir bereits um 22:30Uhr in die Heia.

Karibik 2022, VI: Bonaire & Seetag

Pünktlich um 7:00 Uhr legten wir in Bonaire an, die Hafeneinfahrt wurde von mir fotografisch begleitet. Bereits vom Schiff ließ sich Bonaire als sehr puppig und charmant erahnen.

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Da unser Ausflug erst um 13:00 Uhr starten würde, genossen wir das Etagerenfrühstück im French Kiss und erhielten dort die frohe Kunde, dass wir individuell Bonaire erkunden können. Unser Kapitän warnte allerdings, die Inzidenz liegt auf der Insel bei 3500, upps….dachte Berlin wäre nicht zu toppen.

Gegen 9:00 Uhr verließen wir das Schiff, unser Impfstatus wurde überprüft und schon waren wir im hübschen niederländischen Zuckerbäckerstil.

Bonaire gehört übrigens zur EU, quasi die karibischen Niederlande….

Wir erschlenderten die Altstadt, Mathias lief nochmal zurück zum Schiff, da er seine Geldbörse vergessen hatte, und im Anschluss gingen wir baden… nein, nicht auf Klein Bonaire, sondern direkt vor der Nase der Perla.

Hettie, unsere Guidin von Curaçao hatte uns den Tip gegeben. Da das Wasser auf der Insel so toll ist, kann man tatsächlich im Hafenbecken planschen gehen. Es tummelten sich Papageienfische herum, das Wasser war unglaublich klar. Aufgrund vorhandener Badeleitern war auch klar, dass wir nichts Verbotenes veranstalteten, so genossen wir zwei entspannte Badestunden.

Mittag ließen wir ausfallen, es gab lediglich einen kleinen Snack aus der Lounge und um 13:00 Unr gings in einen Minibus, Gott sei Dank, das Riesending blieb uns erspart. 

Zunächst fuhren wir gen Süden, bewunderten den Salzabbau und die Sklavenhütten an den Salinen. Wenigstens hatten die armen Teufel eine tolle Aussicht. Man mag sich kaum vorstellen, wie es mit vier Mann in der Hütte gewesen sein muss!

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Bonaire ist der Brutort des karibischen Flamingos, welcher sich auch mal nach Aruba und Curaçao verirrt aber mit rd. 180.000 Stk. Bonaire Heimat nennt. Das liegt an den Salzseen und den Salinen.

Bereits im Süden kamen wir in den Genuss, die pinken Wappentiere zu bewundern, Konstanze, unsere Führerin hatte auch viel Geduld mit uns und unserem Fotowunsch.

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Im Norden erwarteten uns ein paar Tauchspots, Rincon ( zweite größere Siedlung auf Bonaire, fotgrafisch unwichtig)das Gotomeer ( riesiger Salzsee) mit ein paar mehr Flamingos und der William Slaagbaie Nationalpark, der sich aus den Namen der zwei ehemaligen Farmen zusammensetzt. Der Hinweis ist wichtig, nicht das man nach einem berühmten Bonairer googelt.

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Gegen 17:00 Uhr waren wieder an Bord, zufrieden mit dem Tag. Bonaire ist quasi abgehackt….mehr hat die Insel nicht zu bieten. Tauchtourismus ist der Schwerpunkt der Insel, Strände gibt es kaum. Wer diesen sucht, muss nach Klein Bonaire. Dennoch, mein Fazit zu den ABC Inseln steht fest, Bonaire ist eindeutig Favorit. Curaçao hat das bezaubernde Willemstad, Aruba hat eine tolle Natur und widerlichste amerikanische Urlaubskultur mit Wolkenkratzern à la Honululu…..ob ich für einen reinen Badeurlaub nochmal auf die ABCs zurückkehren werde, würde ich erstmal verneinen… but, who knows?

Wir genossen die Ausfahrt von Bonaire auf unserem Balkon und ließen es langsam angehen mit dem Abendessen….es gab Tapas, auf Buffet verspürten wir keine große Lust.

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Mit einem Sekt aus der Lounge trudelte sich der Abend aus, wir sind keine großen Nachteulen mehr. Auch die Bars zecken uns nicht so richtig an, bezeichnend, ich hab noch keinen Cocktail getrunken.

An unserem zweiten Seetag schliefen wir aus, frühstückten im French Kiss und suchten uns ein Plätzchen auf dem Patio Deck. Leider war es dort wieder viel zu windig, kurz nach 12:00 Uhr verzogen wir uns in die Lounge und lernten ein nettes Paar aus Göttingen, Reiner und Maria, kennen. Unsere Kabinenzwillinge 8118/8228 waren sehr unterhaltsam und mit drei Chandon im Köpfchen war es dann auch urplötzlich 14:30 Uhr. Den Nachmittag vertrödelten wir im Pool und später auf der Kabine und in der Tapas Bar.

Unser Abendessen war mit 20:00 Uhr im French Kiss ziemlich spät angesetzt, wir trafen dort die herzig prolligen Berliner von unserem Curaçao Ausflug kennen und der Abend verflog ziemlich schnell. Das Essen war gut, es Tatar, Boulabaise, Lamm und für meinen Mann Ente.

Gegen 21:30 noch nen Chandon in der Lounge genossen und dann ab in die Heia.

Karibik 2022, V: Curaçao

Man was hatten wir gut geschlafen, was vermutlich an den TippTopp Schritten lag, die unser Kahn zwischen den Inseln an den Tag legte. Für diese Ministrecken ne ganze Nacht zu benötigen ist fast Frevel….dafür keine Schiffsbewegungen, gut für erholungsbedürftige Berliner. 

Curaçao ist die größte der niederländischen Antillen. Curaçao gilt als die Stolze, Aruba als die Fröhliche, Bonaire als die Stille und so ungefähr haut das auch in der Nachbetrachtung hin. Curaçao wurde 1499 nicht von Christoph Columbus, sondern von Alonso de Ojeda entdeckt. Arm an Naturschätzen versklavten die Spanier die Arawak Indianer, später übernahmen die Niederländer die ABC Inseln, Peter Styvesant wurde 1643 erster Gouverneur. Die Niederländer übernahmen den Sklavenhandel 1:1 von den Spaniern und verkauften nun, statt indigene, afrikanische Sklaven auf dem größten Sklavenmarkt der Karibik. Mittlerweile avanciert Curaçao mit Top Tauchgebieten sowie seinem Miniamsterdam in den Top Ten der Must Sees in der Karibik. Erwähenswert sind noch die Ölvorkommen vor Venezuela, die Curaçao und Aruba mächtig wirtschaftlichen Auftrieb gab. Mittlerweile sind allerdings alle Verbindungslinien zu dem arg gebeutelten südamerikanischen Staat gekappt.

Wir versuchten, gleich morgens, einen Blick auf Willemstad zu erhaschen, die Altstadt, die komplett Weltkulturerbe ist, hatte es uns angetan.

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Auch der Hafen bietet einiges, z.B. einen guten Blick auf das Schiff und ein paar niedliche Geschäfte.

Der Tag versprach aufregend zu werden und nein, es war nicht die hübsche Hafeneinfahrt oder unser Frühstück im Marktrestaurant, der Stress kam von seiten der Taxifahrer der Insel,die den Hafenausgang mit den PKWs verstopften,später sogar in den Sitzstreik gingen.

Der Druck auf die armen Menschen in der Karibik lastet hoch, unverständlich für die Meisten Einheimischen das sogenannte Bubblekonzept….ehrlich gesagt, auch für uns….umso mehr, wenn man mit 45 Anderen in einem Bus hockt.

Unser Kapitän versucht zu vermitteln, es siegten die Taxifahrer!

Unser Capitano verhandelte hart, unser Bus ( wir hatten leider eine Tagestour, mehr dazu später) kam als erster, durch die Hintertür vom Parkplatz, die Polizei ( hie  Politur, auf Papiamento) räumte vor uns die Straßensperren weg. Ok, wir also mit 43 anderen Reisewilligen aller Altersklassen zusammengepfercht in einem Bus….das Programm, naja…individuell wäre besser gewesen. Hier kommen erste Eindrücke aus Willemstad.

Der erste Stop verwöhnte uns mit der Königin Emma Brücke, wohl bemerkt aus dem Bus heraus, wir auf der backboard Seite, keine Chance für ein Foto. Weiter gings von Otrabanda nach Scharloo und zum maritimen Museum. Das Beste am Museum, der kurze Marsch durch die Altstadt und der Blick auf die niederländischen Kolonialbauten. 

Villa in Sharloo
Das Maritimmuseum

Der Blick vom Museum nach Otrabanda war auch nicht zu verachten.

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Das Museum war recht niedlich, mich interessierte allerdings nur die  Geschichte der MS Erie und der Sklavenhandel, die Niederländer nahmen sich nichts mit den Spaniern und Portugiesen.

Dieses Haus besteht aus Koralle….

Im Anschluss fuhren wir durch das Nobelviertel Scharloo und bewunderten die eine oder andere hübsche Hütte, sehr wohlhabend kam der Stadtteil auf uns “rüber“.

angeblich das schönste Haus von Willemstad
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Im Landhaus Chobolobo tranken wir gleich 3 originale Curaçao Liköre der Familie Senior. Jüdische Einwanderer, die den einzig originalen Curaçao Blue produzieren. Eine Flasche wanderte in den Rucksack für spätere Besäufnisse @home.

Als letzter Stop am Vormittag genossen wir einen schlechten Souvenirshop, einen besseren Blick auf die Bucht von Caracas. Warum Caracas…..Venezuela liegt nur 70 km direkte Linie entfernt!

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Zurück am Schiff erwarteten uns zwei Überraschungen, eine positive, eine negative. Ein Krankenwagen stand vor dem Schiff und fuhr mit Blaulicht von dannen, hoffentlich nicht der hässliche Virus. Die Krankenstation auf Deck Drei war offen…

Die zweite Überraschung war da schon besser, der individuelle Landgang wurde toleriert, ein Zugeständnis an die Taxifahrer. Wir freuten uns, auch wenn wir noch nen organisierten Nachmittagsausflug „um die Ecke bringen mussten“.

Um 14:00 Uhr ging es in den Norden der Insel, wo wir zunächst die Flamingos, die sich von Bonaire nach Curaçao verirrt haben. Diese waren allerdings so weit weg, ein Fot lohnte kaum.

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Ebenfalls stand der Besuch eines Landhauses auf dem Programm, wir warfen einen Blick in das Leben auf Curaçao in den letzten 300 Jahren.

Im Anschluss bewunderten wir die rauhe Karibikküste im Shete Bhoka Nationalpark,warfen einen Blick auf den höchsten Berg Christoffel und ersehnten die blaue Karibik.

Ein kurzer Strandstop am berühmten Grote Knip Beach und gegen 18:00 Uhr waren wir wieder am Schiff.

Umgehend verließen mein lieber Mann und ich das Hafengelände und liefen über das Fort nach Willemstad.

Wir hatten das Glück, dass die Königin Emma Brücke genau aufging als wie drauf waren, hinzu kam das goldene Licht…..wir freuten uns wie kleine Kinder, erliefen uns wenigstens Punda und erwarteten den Sonnenuntergang.

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Mit schönen Nachtimpressionen kehrten wir zurück an Bord, Mathias erstand noch ein paar karibische Zigarren und dreckig wie zwei kleine Ferkel kehrten wir ins East Restaurant ein.

Mein lieber Mann verstand das Konzept nicht und aß gegrilltes Fleisch ohne Soße,ich begnügte mich mit nem Stücke Ente und Butter Chicken.

Im Anschluss ließen wir Fotos von uns machen, wir bekommen eine Seekarte gratis….

In der Lounge ließen wir den Abend ausklingen, auf Entertainment verspürten wir nach wie vor keine große Lust.

Karibik 2022, IV: Aruba

„Aruba, Jamaica, oh I want to take ya

Bermuda, Bahama, come on pretty mama

Key Largo, Montego, baby why don’t we go, Jamaica“

( Kokomo, the Beach Boys) 

Welcome to Aruba! 

Wir waren kurz nach 6:00 Uhr hellwach und stierten auf die beleuchtete Insel vor uns. Wir befinden uns jetzt geografisch in Süd Amerika, die ABC Insel liegen direkt vor Venezuela, sieben Flugminuten, wie wir von Mirdo unserem Guide heute lernen sollten.

Die Inseln gehören zu den Niederländischen Antillen und liegen UNTER dem Winde, d.h. sind geschützt vor Stürmen und Hurricans. Aruba ist eine Wüsteninsel, geprägt vom US- amerikanischen Tourismus, mit kilometerlangen Stränden. Der berühmteste ist wohl der Eagle Beach, der wiederum zugestellt ist mit allen us-amerikanischen Hotelketten.

Wir schauten uns die Hafeneinfahrt an, gingen im „Weite- Welt Restaurant“  frühstücken ( French Kiss lag noch im Schlummer) und nahmen um 8:00 Uhr die betrübliche Nachricht wahr, dass wir nicht individuell die Insel verlassen  dürfen. Ich hatte diesbezüglich unsere Chancen gering eingeschätzt, da unser werter Kapitän die Strecke das erste Mal fährt und das Schiff gerade erst in La Romana übernommen hat. Der vorherige Kapitän hatte individuelle Landgänge auf den ABC Inseln und Sint Maarten möglich gemacht,  ich hatte eine geringe Hoffnung. Warscheinlich fehlt hier Meister Schmid aber das nötige Netzwerk und Vitamin B.

Sei des drum,  wir landeten überpünktlich in einem der Ausflugsbusse, die nicht voll waren. Maskenpflicht natürlich überall.

Alle Fotos von Oranjestad sind aus dem Bus oder vom Schiff…..viel gab es aber auch nicht zu sehen, das Nest ist total auf Duty Free, Kreuzfahrttourismus der Amis und nachgebautem niederländischen Zuckerbäckerstil ausgerichtet. Willemstad auf Curaçao ist da eine andere Hausnummer….

Unser erstes Ziel war der Kasibarifelsen ca. mittig von Aruba, Unterwegs fielen bereits die vielen Kakteen auf, Aruba hat Wüstenvegetation, selten mehr als 20mm Niederschlag per anno.

Wir erklommen den Felsen, genossen die Aussicht und Vegetation und den Blick auf die Perla. Unser nächstes Ziel waren ein nicht geplanter Zwischenstop bei Boca Mahos. 

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Unser nächstes Ziel waren ein nicht geplanter Zwischenstop bei Boca Mahos, mit toller Meeratmosphäre auf der Atlantikseite.

Danach ging es zur Natural Bridge, die leider Anfang der 2000er Jahre eingestürzt ist. Dafür verwöhnt die Baby Natural Bridge den Kreuzfahrttouri und die Umgebung drumherum sprach ebenfalls für sich. Wir waren mit unserem organiserten Ausflug versöhnt, es ist wie es ist….dafür ist das Schiff leer und wir von Kindern verschont.

Als vorletztes Ziel bewunderten wir die Alto Vista Kapelle, wo uns ebenfalls die Natur drumherum mehr zusagte als die Kapelle selbst.

Bemerkenswert ist der Wasserspeicher auf dem Hügel, rd. 300$ zahlen die Einwohner Arubas alleine an Wasser, mtl….! 

Die letzten 20 Minuten verbrachten wir am California Lighthouse, mit Blick auf den Arashi Beach. Wir sahen auch die berühmten DiviDivi Bäume die nach Windrichtung Ost/ West wachsen und ziemlich bizarr erscheinen.

An den Stränden tobte das Leben, wir leider nicht dabei.

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Zurück ging es über die Hotelzone, wo sich ein amerikanischer Bunker nach dem Anderen anschloss…Ritz Carlton, Marriot, Hilton usw. Die üblichen Einkaufszentren und Freßbuden, die man auch in Mexiko findet.

Bevor hier Bilder à la Cancun kommen, zeige ich aber noch ein paar puppige, karibische Häuschen, die ehr zum Verweilen einladen.

Gerne hätte ich noch einen Stop am berühmten Eagle Beach eingelegt, doch der Bus fuhr gnadenlos weiter und schmiss uns zur Mittagszeit wieder vor dem Schiff raus, Mit einem späteren Blick in den Reiseführer und Karte der Insel muss man aber festhalten, dass wir nicht so wenig gesehen haben.

DiviDivi und die Perla. Unsere Kabine, links neben dem Glasfahrstuhl, sechster Balkon. Orientieren kann man sich an den Sonnensegeln, die direkt unter uns das Lokal überdeckten.

Zurück auf der Perla legten wir einen kurzen Stop in der Lounge ein und brachten unseren Wasserhaushalt in Ordnung. Da ich Lust auf etwas Frisches hatte, lernten wir am dritten Tag auf dem Kahn dann doch mal eines der Buffetrestaurants kennen. Wir ließen es uns im Bella Donna schmecken, das Essen war identisch mit dem Markt Restaurant, wie wir bei weiteren Erkundungsstreifzügen, lernten.

Unseren Nachmittag verbrachten wir am Pool, dem Großen, für Alle zugänglich. Wir genossen sogar das Wasser, leider wehte auch am Hafen ein ordentlicher Wind.

Mit einem Tee aus der Lounge und entspannten Minuten auf unserem Balkon ließen wir Aruba ausklingen.

Das Auslaufen am Hafen war ein echtes Highlight, wir saßen in der Lanai Bar und ließen Oranjestad, die Strände, den Flughafen etc. bei schönem Licht an uns vorbeiziehen.

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Leider zermanscht die Glasscheibe das Foto!
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Um 18:00 Uhr machte sich die Perla auf den Weg nach Curaçao und wir uns um 19:30 zu Sushi satt.

Wir suchten uns Makis, Nigiris und ein paar Rollen aus, erklärten dem Kellner das wir teilen wollten und bekamen satt das Doppelte.

Jeder hatte 45 Stücke auf der Platte, es war nicht schaffbar! Das Sushi war gut, aber viel zu viel!

Wir waren so satt, dass wir am Ende nicht mal mehr etwas zu Trinken herunter bekamen…..um 21:30 Uhr fielen wir in die Kissen.

Fazit zu Aruba: wenig kulturelle Highlights, viel Natur, die Strände sind fest in us-amerikanischer Hand, lohnt für 3-4 Tage inkl. Besichtigung der wenigen Highlights.

Brasilien 1999/2000 V: Salvador da Bahia

Wir kamen am späten Abend in Salvador da Bahia an. Unser Hostel lag in Pelourinho, in der Altstadt von Salvador. Diese liegt auf einem Berg, der sogenannten Oberstadt. Ähnlich wie in Lissabon werden Ober,- und Unterstadt mit einem Lift verbunden, dem Elevador Lacerda. Salvador ist die drittgeößte Stadt des Landes, mit rd. 2,8 Mio Einwohnern. Salvador ist die Geburtsstätte des Capoeiras und der grandios guten Musik. Fast Jede/r kennt Olodum und die magischen Trommeln. Selbst wenn man von der Band noch nie etwas gehört hat, den Song „They don’t care about us“ von Michael Jackson kennen die Meisten von uns…..Olodum trommelt im Hintergrund fleissig mit, das Musikvideo wurde ebenfalls in Pelourinho gedreht.

Unser Hostel existiert noch, ich würde wieder dort einziehen, sofern es mich in Postcoronazeiten nochmal nach Brasilien verschlagen sollte.

Nach dem Einchecken saßen wir müde und matt in unserem Schlafsaal. Wir hatten für die erste Nacht nur ein Zimmer für uns Sechs bekommen und bewunderten ausgiebig das Tropenkrankenhausambiente in dem Saal. Es sah aus wie in einem Film aus den 50erJahren, jedes Bett hatte sein Mosquitonetz, nüchtern betrachtet hätte es auch ein Feldlazarett aus dem 2. Weltkrieg sein können. Aufeinmal hörten wir die Trommeln und schnell wie der Wind standen wir gegen 0:00 Uhr auf dem Marktplatz von Pelourinho. Olodum trommelten des nächstens und die halbe Alststadt war auf den Beinen. …Nachtruhe ist in Brasilien ein Fremdwort.

Olodum begleitete uns durch die nächsten drei Tage, wir erstanden sogar Tickets für ein Konzert und gaben uns nach 3,5 Std. gegen 1:30 Uhr körperlich geschlagen…..Olodum spielte zu diesem Zeitpunkt immer noch weiter, wir waren einfach nur kaputt, kaputtgespielt könnte man sagen.

Eigentlich trommelte immer irgendeine Band auf dem Marktplatz, irgendwo gabe es immer ein Konzert. Für Musikbegeisterte ist Salvador da Bahia ein Traum und erschwinglich noch dazu. Salvador war weder chic noch hipp sondern einfach nur authentisch.

Natürlich fuhren wir auch hinunter in die Unsterstadt und bewunderten den Markt Modelo und das vorgelagerte Fort von Salvador.

Insgesamt sind mir die drei Tage unaufgeregt und entspannt in Erinnerung geblieben, wir genossen die Altstadtatmosphäre, die Backpacker und die Szene die sich bereits 2000 gegründet hatte. Wir vertrödelten enorm viel Zeit in einem kleinen Restaurant am Marktplatz, hier kam das Menü 4,50 DM. brasilianische Rastafariatmosphäre gab es gratis dazu.

Natürlich beschäftigten wir uns während unseres Aufenthaltes mit der Geschichte der Stadt, der Entstehung von Carpoeira und dem Einfluss der Sklaverei in Brasilien. Salvador da Bahia ist bis heute eine Schwarze Std d.h. die Einwohner sind Nachkommen afrikanischer Sklaven, die für den Zuckerrohranbau,-u. Handel aus Westafrika, über Portugal ( hier insbesondere Lagos an der Algarve) nach Braslien gebracht wurden. Bis 1763 war Salvador sogar Haupttadt von Brasilien, ehe die Rolle von Rio de Janeiro übernommen wurde, welche von Brasilia schlußendlich abgelöst wurde. Der afrikanische Einfluss ist in Bahia noch an jeder Straßenecke sichtbar, Candomblé als Alternative zum Katholizismus wird offen gelebt, afrikanische Einflüsse findet man ebenfalls im Essen als auch in der Musik wieder. Überall sieht man sehr hübsche Baianas in Landestracht, die ihre Kochkünste an Mann und Frau bringen.

Ganz Salvador ist ein großes Open Air Museum und wenn auch die Kriminalität im Vergleich mit Rio de Janeiro nicht geringer ausfällt, haben wir uns damals sehr wohl und sicher gefühlt.

Hier kommen zunächst ein paar Altstadtimpressionen:

Blick aus dem Hostelfenster

Pelourinho heißt übrigens Pranger und genau auf diesen Plätzen ( jeder Ortsteil hatte seinen eigenen Pelourinho) wurden die Leute zur Schau geführt, ausgepeitscht und auch getötet. Das Ganze geschah im Namen der Sklaverei, der portugiesischen Krone und unter den wachsamen Augen der katholischen Kirche.

Unser Lieblingsrestaurant

Unseren letzten Urlaubstag verbrachten wir in einem Wasserpark mit viel Rutschen und viel Planscherei. Brasilien hatte ein versönliches Ende genommen, nachdem die Stimmung durch den Riovorfall ein wenig gekippt war.

Ich flog mit Matthias damals nach Mexiko weiter, für den Rest unserer Truppe ging es nach Deutschland und Holland. Keine/r ist von je wieder nach Brasilien geflogen, Alle Sechs haben ein wenig gemischte Gefühle gegenüber dem schönen Land behalten. Mit 20 Jahren Abstand sitze ich zum Teil bewundernd von den Aufnahmen, insbesondere der Norden/ Nordosten, der Amazonas aber auch Bahia habe ich in schöner Erinnerung behalten. Nach 20 Jahren ertappe ich mich dabei, mal in Booking zu stöbern und wieder mal Tuchfühlung zum Land aufzunehmen. Leider ist die Sicherheitslage nach WM und Olympiade nicht besser geworden, ich mag an eine Postcoronazeit kaum denken….die Armut dürfte noch größer geworden sein, die Kluft von arm und reich noch größer. Ich verfolge gespannt die politische Lage in Brasilien, habe in den vergangenen Jahren oft den Kopf geschüttelt, Bolsonaro gehört zu meinen persönlichen Feindbildern. Leider konnte sich Brasilien nie von den kriminellen Banden, der Drogenmafia dem organisierten Verbrechen und der Korruption befreien. Es gehört mehr dazu, als nur die Favelas zu räumen und abzureißen…..

Zumindest in der jetzigen Zeit wird eine Rückkehr nach Brasilien eher ein Wunschdenken bleiben.

Ich habe in meinen Berichten sehr wenig zur Geschichte des Landes und der Städte geschrieben. Brasilien hat aber einige, faszinierende Stories auf Lager, das Schicksal des Landes lag über Jahrhunderte in der Hand der Europäer, wie so oft in der Kolonialhistorie wurde aber auch Braslien nach der Unabhängoigkeit fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel. Ich empfehle für weitere Recherchen Wikipedia.

Brasilien 1999/2000 IV: Rio de Janeiro

Unseren Aufenthalt in Rio de Janeiro habe ich fast verdrängt. Liegt es an dem Überfall, dass ich die vier Tage in der DER Stadt Brasiliens quasi aus meinem Gedächtnis getilgt habe? Jahrelang habe ich selbst um die Fotos einen großen Bogen gemacht, in der Tat lag es an Rio, dass die Reise nach Brasilien in Vergessenheit geraten ist. Das erste Mal habe ich 2014, im Rahmen der Fussball WM, wieder an den Urlaub gedacht und nicht nur die Glasscherbe am Hals vor Augen gehabt.

Vor Rio hatten wir bereits vor Ankunft Respekt, Alle hatten uns im Vorfeld gewarnt. Helga, die Freundin meiner Mama, erzählte schaurige Geschichten aus ihrer Heimat, von Überfällen bereits am Flughafen. Macon und Margarida hatten ebenfalls gewarnt und auch unser Reisebüro in Berlin empfahl uns eine geführte Stadtrundfahrt, um die Sehenswürdigkeiten von Rio de Janeiro kennenzulernen.

Unser Hotel lag in einer Stichstraße zum Strand von Copacabana und so zog es uns direkt nach unserer Ankunft an den Strand der Reichen und Schönen. Die Caipirinha floss in Strömen, der gesamte brasilianische Körperkult wird von den Cariocas an der Copacabana und in Ipanema ausgelebt.

Copacabana erschien uns sicher, auch wenn unsere Stichstraße bereits in einer Favela endete und uns die räumliche Nähe von Arm und Reich bereits nach fünf Minuten Aufenthalt in Rio bewusst wurde.

Wir fuhren ziemlich viel mit dem Bus durch die Innenstadt und vor jeder Kirche bekreuzigten sich die Einwohner der Stadt und beäugten uns skeptisch. Wir linsten ungläubig zurück…..wie kann ein ganzer Kontinent so gläubig und dennoch so gewalttätig, korrupt und kriminell sein? Nicht nur Brasilien hat ein Sicherheitsproblem, Gleiches gilt für Kolumbien, Peru und auch Bolivien ist nicht sicher.

Favela Rocinha

An einem Tag nahmen wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten mit, besuchten Christus den Erneuerer, Zuckerhut und Corcovado. Auch Pele´machten wir unsere Aufwartung im Maraçana Stadion.

Das Sambadromo war ohne Karneval eher langweilig, ein Besuch eher überflüssig.

Die Sightseeingtour von Rio endete in der Innenstadt mit dem Besuch der großen Kathedrale für die vielen Gläubigen und Sündigen des Millionenmolochs.

Die Innenstadt selbst ist erfrischend hübsch, viele koloniale Bauten sind noch erhalten, Rio ist eben nicht nur Strände, Corcovado und Zuckerhut.

Wir wollten natürlich auch die berühmte Straßenbahn über dem Aquädukt von Lapa sehen und machten uns an einem schönen Sonntag auf in die Innenstadt von Rio de Janeiro. Diese war wie ausgstorben, Geschäfte machen am Semana Santa erst nachmittags auf.

Wir wollten an diesem bewussten Sonntag auch die Sommergarderobe auf Vorderfrau bringen und hatten unsere Kreditkarten und nicht wenig Bares in den Taschen. Zur Jahrtausendwende waren die Hüfttaschen auf dem absoluten Höhepunkt ihres Dasaeins und so liefen wir wie kleine Känguruhs durch die Straßen von Rio. Heute findet man die Dinger nur noch assig, damals gehörten die Bauchtaschen einfach zum Outfit dazu. Die Spiegelreflexkameras hatten wir bereits aus Sicherheitsgründen im Hotel gelassen, ich hatte als Zweitkamera eine kleine Canon IXUS, die erste und letzte Kamera in meinem Leben, die auf APX lief.

Am Arcos da Lapa herrschte absolute Mittagsruhe, wir überbrückten die Warterei auf die Straßenbahn aus Santa Teresa , im Schatten hockend, im Rücken ein altes Industriegebäude.

Es war mörderisch heiß, wir Fünf waren mehr als träge. So entgingen uns die neugierigen Blicke von zwei Jungs, die in Shorts und FlipFlops bekleidet an uns vorbeischlenderten. Wir nahmen die gierigen Blicke kaum wahr, auch wenn im Nachgang der Geschichte das Verhalten der Beiden schon merkwürdig war. Ich weiß noch, dass sich Einer der Beiden nach etwas bückte.

Aufeinmal drehten sich die Beiden um und liefen wieder auf uns zu. Irritiert nahmen wir den geringen Abstand zu unserer Gruppe wahr und plötzlich standen die zwei Gauner direkt vor mir, drückten eine Glasscherbe an meinen Hals und deuteten auf meine geschlossene Hand, in der die Canon Ixus lag.

Wir standen Alle auf, auch ich ,die immerhin eine Glasscherbe am Hals hatte. In meinem Kopf herrschte Leere, ungläubig nahm ich wie eine Außenstehende die Situation wahr. Die beiden dummen Jungs Anfang Zwanzig würden doch wohl keine Touristin wegen einer 250,–DM teuren Kamera umbringen???? Ich versuchte zu verhandeln, meine Freundin Christin brüllte immer nur „Gib denen die Kamera“ und irgendwann machte es in meinem Kopf „klick“……natürlich würden sie morden, in Brasilien werden Menschen für viel Weniger umgebracht. Schnell gab ich die Kamera heraus, die beiden Jungs versuchten auch noch an unsere Beuteltaschen zu kommen, doch da wir zu Fünft die jämmerlichen Zwei um Längen überragten ( insbesondere Alexandra, John und Matthias waren in Bezug auf die Körpergröße weit überlegen), ließen Sie von uns ab.

Bizarr an der Situation war die Nähe zur Innenstadt, die große Kathedrale von Rio liegt einen Steinschlag entfernt, als auch die Tatsache, dass die nächste Polizei ebenfalls in Steinwurfnähe war. Wir blieben an diesem Tag erstaunlich ruhig, die Kamera war versichert…..bereits in Australien hatte meine Gepäckversicherung den Diebstahl aus dem Hotel in Darwn gut kompensiert und auch diesmal war mir klar, dass die Kamera ersetzt werden würde. Lediglich ein Polizeiprotokoll musste her und das zwar schnell. Wir hatten in unserer Zeit im Nordeste bereits mit Korruption unsere ersten Erfahrungen gesammelt, die Federales gegen die Municipal….jeder Polizist hält gerne mal die Hand auf.

Auf der Polizeistation fühlte man sich für uns nicht zurständig, nach langer Warterei wurden wir in einen Polizeiwagen verstaut und nach Ipanema zur Touripolente gefahren. Uns wurde mulmig, bei unserer ersten Aussage mussten wir unser Hotel benennen…….was wäre, wenn unsere Zimmer ausgeräumt werden würden, während wir in Ipanema auf der Touripolizei waren????? Wir hätten uns trennen sollen, drei Leute bei der Polzei, drei Leute im Hotel…Alle waren nervös und unruhig.

Endlich wurde der Überfall aufgenommen und protokolliert. Endlich hatte ich das ersehnte Stück Papier in der Hand.

Bei unserer Rückkehr nach Copacabana stellten wir fest, dass unsere Zimmer unversehrt geblieben waren. Alles in Allem waren wir glimpflich aus der Geschichte herausgekommen. Jahrelang habe ich den Vorfall in meinem Hirn verdrängt. Erzählt haben wir davon erst nach unserer Rückkehr nach Europa, 1,5 Monate später.

Verdaut habe ich den Überfall erst nach Jahren, irgendwann kam das Erlebte hoch und die T ragweite mir mit zunehmenden Lebensjahren bewusst. Jetzt, zwanzig Jahre später sge ich einfach nur noch „Glück gehabt“.

Tja, was wollten wir aber eigentlich an diesem Tag bewundern? Hier ein paar gescannte Postkarten vom berühmten Arcos da Lapa:

Unseren letzten Tag verbrachten wir am Strand, wir trauten uns nicht mehr in die Innenstadt, Lust auf Sightseeing war uns vergangen.

Alles in Allem waren wir happy, als wir Rio den Rücken zuwenden konnten. Auf unserem Flug nach Salvador da Bahia wurde Christine gefragt, wie wir denn Rio de Janeiro mögen würden. Sie antwortete “ we survived“….naja, ich fand diese Aussage damals ein bissel übertrieben, ob ich tatsächlich in Lebensgefahr geschwebt habe….who knows????

Was macht aber eigentlich Rio de Janeiro aus? Meine Five Cents dazu : DIE LAGE; DIE LAGE; DIE LAGE…..ähnlich wie Kapstadt oder Sydney. Es ist die Lage am Meer, die Arroganz der Carioca, der Körperkult und die Tatsache, dass man nicht reich sein muss, um am Lebensgefühl dieser Stadt teilhaben zu können.

Nach zwanzig Jahren bin ich bereit, Rio de Janeiro eine zweite Chance zu geben, sicherlich mit weitaus größerem Sicherheitsbewusstsein als damals.

Brasilien 1999/2000 III: Foz do Iguaçu

Nachdem wir die Milleniumswende in Rio Tinto und im Anschluss entspannte Tage auf dem Amazonas verbracht hatten, brachte uns die VASP mit mehreren Zwischenlandungen und sinnlosen Aufenthalten ( 8 Stunden Brasilia) nach Foz do Iguaçu.

Wir wohnten in einem kleinen Hotel in Foz und waren erstaunt, dass trotz Wasserfälle die touristische Infrastruktur nahezu nicht vorhanden war. Dies dürfte sich geändert haben.

Wer meinen Argentinienbeitrag zu den Fällen gelesen hat, ist bereits ein wenig klüger. Für alle Anderen auch noch ein paar Ausführungen auss Wikipedia:

Der Iguaçu (portugiesisch Rio Iguaçu [ʁi.u igwaˈsu], spanisch Iguazú (Río Iguazú) [ri.o iɣwaˈsu]) ist ein ca. 1320 km langer Fluss in Südamerika. Sein Unterlauf mit den berühmten Iguazú-Wasserfällen ist Teil zweier Nationalparks und seit 1984 (Nationalpark Iguazú, Argentinien) bzw. 1986 (Nationalpark Iguaçu, Brasilien) auch UNESCO-Weltnaturerbe.[2]

Sein Name leitet sich von dem Guaraní-Wort Yguasu „großes Wasser“ her. Bekannt ist der Fluss durch die Iguaçu-Wasserfälle, wenige Kilometer von der Mündung flussaufwärts gelegen. Sie sind der Breite nach die größten Wasserfälle der Welt; die Victoriafälle sind höher, aber schmaler; allerdings ist ihre Absturzkante ununterbrochen. Etwa drei Viertel der Fälle liegen auf argentinischem Staatsgebiet, von wo mit dem Tren Ecológico de la Selva die Anfahrt bis zum sogenannten „Teufelsschlund“, spanisch: Garganta del Diablo, möglich ist. Auf der Gesamtbreite der Fälle von etwa 2.700 m stürzen durchschnittlich 1.700 m³/s, nach längeren Niederschlägen bis zu 12.742 m³/s, in zwei Stufen je nach Stelle 60 m bis 82 m hinab. 1992 waren es nach schweren Regenfällen sogar 29.000 m³/s.[5][2]

Álvar Núñez Cabeza de Vaca war im Jahre 1541 der erste Europäer, der die Fälle erblickte und sie Santa-Maria-Fälle benannte. Allerdings konnte sich der von ihm gewählte Name nicht gegenüber dem Guaraní-Wort für die Fälle durchsetzen.[6] Eleanor Roosevelt soll beim Anblick dieser Fälle nur die zwei Worte „Poor Niagara!“ ausgesprochen haben. Je nach Auslegung kann dies als „Arme Niagarafälle“ oder als „armselige/kümmerliche Niagarafälle“ übersetzt werden.[7

Nach unserer Ankunft fielen wir am ersten Tag nur noch ermattet in unser Bett, am zweiten Morgen stürzten wir uns auf die größten Wasserfälle der Welt.

Neben den Wasserfällen bezauberten uns die Nasenbären, die frech wie Oskar alles Fressbare suchten, fanden und mopsten.

Bis auf den Teufelsschlund waren wir an diesem ersten Tag nicht so beeindruckt von den Fällen, wir kannten zu diesem Zeitpunkt noch nicht die argentinische Seite. Dennoch auch hier ein paar Impressionen aus Brasilien.

Neben den Wasserfällen von Iguaçu gibt es aber noch ein zweites Highlight im kleinen, beschaulichen Foz. Der Parque do Aves lockt mit niedlichem Federvieh. Verletzte Tiere aus dem Regenwald aber auch eigene Aufzuchten locken mit großen Freigehegen und zum Teil handzamen Tierchen zum Staunen ein. Wir genossen den damaligen Nachmittag sehr, insbesondere die Tukane hatten es uns angetan, zumal diese wirklich handzahm waren.

Die Vögelchen begeisterten uns mehr als der Wasserfall und hoch begeistert ließen wir den Tag am hübschen Pool im Hotel Suica ausklingen.

Brasilien 1999/2000, II: Amazonas

Am ersten Tag des neuen Jahrtausends ( 01.01.2000) flogen wir mit mehreren Zwischenlandungen von Recife über Goiania nach Brasilia und schlussendlich nach Manaus. Am späten Neujahrsabend checkten wir im berühmtesten Hotel der Stadt, dem Tropical, ein und fielen ins tuffige Fünfsternebett. Der Milleniumsbug war ausgeblieben, alle Pentium 3 Prozessoren ackerten wie am Schnürchen.

Am nächsten Morgen lernten wir Rosalie kennen, die für die nächsten vier Tage als unsere Reiseleiterin fungierte und uns zum Hafen von Manaus geleitete.

Wir staunten damals nicht schlecht, am Ufer des Amazonas standen Stelzenhäuser, gammelten Amazonasdampfer vor sich hin, herrschte offensichtliche Armut.

Wir bezogen die Cap Darius, ein hübsches Boot mit mehreren einfachen Kabinen und insgesamt fünf Schlafplätzen.

Unser erstes Highlight war das Zusammentreffen des Rio Negro mit dem Rio Solimoes. Beide Flüsse bilden dann den mächtigen Amazonas und die Vermischung von zwei Wasserarten ( sedimenthaltig und klar) ist ebenfalls die Grundlage von vielen Straßenbelagdesigns in Brasilien.

Getankt wird hier !

Die nächsten drei Tage verbrachten wir mehr oder weniger im Kanu, welches wir hinter uns herzogen. Mit diesem kam man einfacher in die Nebenkanäle. Wir bestaunten das Leben am und im Wasser.

Wir besuchten einheimische Familien und durften in Tuchfüllung mit den Haustieren des Urwalds gehen. Woanders gibt es Hunde und Katzen, im Amazonas hat man Faultiere und Aras.

Besonders fasziniert haben mich die Spiegelungen in den kleinen Kanälen, bizarre Welt.

Mit Spaziergängen durch den Urwald versuchten wir Flora und Fauna kennenzulernen. Wir lernten wie man sich im Urwald ernähren kann und beim Besuch eines Indios lernten wir auch wie abgelegen aber auch glücklich man mit Wenig sein sein kann.

Wir angelten uns unser Abendessen selbst ( Piranhas) und bestaunten die kleinen Kaimande, die wir natürlich wieder frei ließen.

Kaum Eine/ r weiß, dass man sehr wohl im Amazonas planschen kann. Wir kamen 2x in den Genuss, versauten uns aber in dem braunem Wasser unsere Badesachen.

Besonders beeindruckend waren die Sonnuntergänge

Sonnenaufgang

Nach wundervollen drei Tagen sagten wir dem Amazonas adé, bewunderten im Schnelldurchlauf die Sehenswürdigkeiten, man beachte die Mosaikböden im Straßenbild…..

Das berühmte Opernhaus von Manaus

Der nächste aberwitzige Flug von Manaus über Brasilia, mit 10 Stunden Aufenthalt, brachte und zu dem größten Wasserfall der Welt : Igacu/ Igazu ( spanisch). Hiervon berichtet Brasilien III.

Brasilien 1999/2000, I: MilleniumsWende in Rio ( Tinto)

Alle waren heiß auf ein besonderes Silvester 1999, der sogenannten Milleniumswende. Da lag es nicht so fern, als mein damaliger Freund ganz trocken seine Familie in Brasilien ins Spiel brachte. Silvester in Rio, nein nicht in de Janeiro sondern in Tinto—warum nicht? Es gab damals einen Südamerikaspezialisten in Berlin der sich uns und unserer recht kurzfristigen Planung annahm und nicht nur den Flugpass über VASP ( VASP was?- die Airline gibts es seit rd. 18 Jahren schon nicht mehr) sondern auch unsere Amazonastour buchte.

Am ersten Weihnachtsfeiertrag ging es von Tempelhof ( ja, richtig gelesen ) mit Sabena( Sabena was? Ja, auch die ist pleite) nach Brüssel. Dort wurde festgestellt, dass unser komplettes Ticketheftchen überholt war, ALLE Abflüge sich in den nächsten acht Wochen geändert haben und für fünf Reisende die Tickets angepasst werden mussten- merry x-mas!

Schlußendlich hockten wir in der „no thrill Airline“ und bewunderten die bezaubernden brasilianischen Kiddies. Meines Erachtens gehören die Blagen zu den süßesten auf der ganzen Welt.

Schon der Hinflug nach Südamerika brachte uns fast an unsere Grenzen. Wir landeten das erste Mal in Saõ Paulo um nach vier Stunden Wartezeit in die Maschine nach Recife zu kommen. Was wir nicht wussten, für uns ging es erstmal nach Goiania um dann nach Brasilia zu fliegen. Irgendwann saßen wir tatsächlich im Flieger nach Recife. Nach 28 Std. Fliegrei kreuz und quer über den Atlantik und durch Brasilien hatten wir es geschafft und standen vor Macon, der Schwiegersohn der Familie.

Unserer Vorstellung war Dusche, Essen, Bett…..was wir bekamen war Weihnachtstrubel am Strand von Boa Viagem und eine Kokosnuss zum Antesten. Total verschwitzt bewunderten wir die durchtrainierten Brasilianer am Strand und sehnten uns nach Wasser aus dem Duschkopf.

In unserer ersten Woche im Nordosten von Brasilien erfanden wir eine neue Maßeinheit „R“. Ein „R“ entsprach der Distanz Recife- Rio Tinto- rd. drei Stunden in einem Fünfsitzer zu sechst….ein Träumchen, welches wir zu lieben lernten. Insgesamt fuhren wir die Strecke mindestens 4x.

Unser Endziel war an diesem Tag nicht Rio Tinto, sondern Praia da Traiçaõ. Dort hatte Margarida ein Haus gemietet, welches heute noch buchbar ist ( Pousada Lua Cheia B&B). Damals war der Strand durch eine Stichstraße, rd. 20km von Rio Tinto entfernt erreichbar und ein untouristisches Fleckchen Erde ohne Hotels, Pensionen usw. Das wird sich vermutlich geändert haben.

An unserem ersten Abend gab es grandiose T-Bone Steaks und die ersten Caipirinhas.

Am nächsten Morgen sah die Welt super aus, wir hatten ausgeschlafen und machten unsere Umgebung unsicher und testeten das Wasser an. Hier ein paar Impressionen aus Traiçaõ:

Unseren ersten Tag verbrachten wir auf dem Wasser, an verlassenen Stränden in noch indigenen Orten unserer Nachbarschaft. Margarida und Macon hatten ein Boot gemietet und wir genossen das herrliche Meer und verbrannten ganz dolle.

In den darauffolgenden Tagen machten wir die Umgebung unsicher, wir besuchten Joaõ Pessoa und damit den östlichsten Punkt des südamerikanischen Kontinents.

Der Sonnenuntergang an der Praia Jacuma war leider nicht so spektakulär, immerhin endete nie unseere Caipirinhaversorgung .

Ein sehr schöner Ausflug führte uns nach Praia Grande do Norte, Baia Formosa und Praia da Pipa, bereits 1999 ein fetter Urlaubsort, vermutlich heute nicht mehr besuchbar.

Um nach Praia de Pipa zu kommen, war die Autofähre notwendig- interessante Konstruktion.

Hier ein paar Impressionen aus Pipa:

Am vierten Tag unserer Reise fuhren wir wieder mal das berühmte „R“ zwischen Rio Tinto und Recife und holten Freund John vom internationalen Flughafen Recife ab. Die nächsten drei Wochen waren wir schlußendlich zu Sechst unterwegs.

Damit das „R“ sich so richtig lohnte, besuchten wir die bezaubernde Altstadt von Olinda, der schönen…..quasi die Altstadt von Recife.

Am Silvestertag 1999 fuhren wir Richtung Natal. Ziel unserer Tour war die Sanddüne von Genipabu mit dazugehörendem Strand. Die Düne darf nicht betreten werden, in den Dünen im Hinterland kann man mit Stradbuggies durch die Dünen heizen, ein Abenteuer welches wir nicht ausließen.

Nachdem der Silvestertag schon mal gelungen war, war die Vorfreude auf die Milleniumswende umso größer. Margarida hatte in Rio Tinto ein Haus gemietet, sofern war die Toilettenfrage geklärt. Gefeiert wurde auf dem Marktplatz, es floss die Caipirinha und am Churascogrill brutzelte das Rind. Die Kinder fuhren Karusell, die gesamte Atmosphäre war unaufgeregt und sicherlich feierten wir eines der beschaulichsten Silvester unseres Lebens. Um 0:00 Uhr gab es ein Blitzfeuerwerk mit Saktschüssen und um 2:30 fing eine Lifeband an zu spielen.

Fotos kann ich von diesem fabelhaften Abend nicht mehr liefern, die Qualität der Nachtfotos ist nicht zeigbar.

Am nächsten Tag fuhren wir ein letztes „R“ und flogen mit der VASP über Brasilia nach Manaus- der Amazonas lockte.