Wir verließen Hvar mit der Fähre um 7:45 Uhr und waren gut zwei Stunden später wieder auf dem Festland in Split. Unser fliegender Teppich brachte uns flugs zu unserer Ferienwohnung, die mitten in einer altjugoslawischen Plattenbausiedlung lag. Wer Plattenbauten im Süden von Europa schon mal gesehen hat, kann sich das Ambiente gut vorstellen. Wir standen allerdings vor einem alten Zweifamilienhaus und klingelten uns die Finger wund. Weder in der Wohnung in der ersten Etage, noch im Erdgeschoß trafen wir einen willigen Kroaten an, der uns Einlass gewähren wollte. Dafür schlossen wir uns auf dem Grundstück ein und drohten in der Mittagssonne zu verglühen-bis Mathias einen Spatel gefunden hatte, mit dem die Tür ausgetrickst wurde.
Da uns Niemand öffen wollte und wir auf unserer Buchung mit der Tatsache konfrontiert wurden, dass WIR als Ankunfszeit 14:00-15:00 Uhr angegeben hatten, mussten wir in den sauren Apfel beißen. Wir fuhren, samt Gepäck und aufs Geratewohl durch Šibenik und fanden uns aufeinmal am Strand der Stadt wieder, mit Blick auf die Altstadt und nen Strand der hübsch genug war, um im dazugehörenden Beachclub zu verweilen. Schwarze Wölfe waren mal wieder nicht erlaubt, bei weißhaarigen kleinen und treusüß schauenden Terriern sagte aber Niemand etwas im Restaurant.
Blick auf die Altstadt
Gut 1,5 Stunden später versuchten wir nochmals unser Glück und trafen unseren Vermieter an. Die Wohnung war ein Glücksgriff mit zwei, neu modernisierten Bädern, zwei Schlafzimmern und einer Wohnküche. Wir waren zufrieden, zumal es nicht weit bis in die Altstadt war.
Šibenik begeisterte uns, die Altstadt ist nicht überrestauriert, die Kathedrale der Stadt steht unter Unesco Weltkulturerbe und es sind nicht viele Touristen vor Ort. Die Meisten besuchen die Stadt nur im Rahmen eines Tagesausflugs und somit konnten wir entspannt bummeln gehen.
Anbei ein paar Impressionen:
Toller Springbrunnen mit Schildkröten, die vollkommen relaxt den Sprühregen vom Brunnen und die Sonne genossen-ein Paradies
nicht makellos aber mit Charme
Kathedrale des heiligen Jakobus, UNESCO Erbe
Die Gesichter stellen Bürger Šibeniks aus dem 14.JH dar, wer geizig beim Bau der Kathedrale war, wurde nicht vorteilhaft dargestellt.Nach unserem Marsch durch die Altstadt waren wir so groggy, dass wir erstmal eine Runde schlafen mussten und erst zum Abendessen wieder an der Hafenpromemade auftauchten.
Unseren letzten echten Urlaubstag verbrachten wir an den Krka Wasserfällen. Auch diesen Nationalpark hatte ich in meiner Kindheit bereits besucht und hatte in Erinnerung, dass es total genial war, im großen Wasserfall zu baden.
Wir fuhren zunächst nach Skradin und waren von diesem historischen Ort (römische Vergangenheit und ehem. Bischofssitz) total begeistert-Fotos kommen nach Rückkehr. Ich würde Jedem empfehlen einfach dort zu schlafen und morgens in den Nationalpark zu fahren. Ab Skradin wird man mit einem Boot den Fluß Krka hinaufgefahren und gelangt nach kurzem Fußweg zum großen Wasserfall mit Badestelle.
Wir gingen allerdings nicht ins Wasser, sondern vertagten das Abbaden aufs Meer. Wenn man rechts am Wasserfall vorbeiläuft, bekommt man über einen Rundweg ( gemütlich gelaufen, ca. 1-1,5 Std) einen super Einblick und herausragende Ausblicke. An Wegesrand werden gebrannte Mandeln und Feigen verkauft, die Atmosphäre ist toll.
Als Fazit, die Wasserfälle sind nach wie vor großartig, wenn auch überfüllt mit Tagestouristen. Dennoch war es ein superschöner Abschluß dieser tollen Reise -meine Kindheitserinnerungen an diesen Nationalpark wurden aufjeden Fall aufgefrischt und bestätigt.
Den Nachmittag verbrachten wir in Vodi, leider war es sehr bewölkt und windig. Dennoch gingen wir alle Vier ins Wasser und gaben Kroatien den emtsprechenden gebührenden Abschied. Nach einem gemütlichen Abendessen und Bummel über der Promenade gab es allerdings einen kleine Dämpfer, in Form eines Tickets von 25€ wegen Parken ohne Parkausweis ( wir hattem da wohl was übersehen ) . Gott sei Dank war die Post gegenüber und wir konnten den Strafzettel sofort bezahlen.
Am nächsten Tag bewunderten wir auf unserem Heimweg nochmals die.Plitivcer Seen, natürlich nur von dem „geheimen“ nicht so leicht zugänglichen Aussichtsplattfomen…. und ohne Eintritt. Das Licht war genial, deshalb hier noch ein paar letzte Bilder.
Über eine Zwischebernachtung in Spital am Pyrn inklusive super Essen, gings nach 3,5 Wochen wieder zurück mach Berlin. Ab Spital am Pyrn war strömender Regen unser ständiger Begleiter.
Unsere letzten Badetage verbachten wir auf Hvar. Wir nahmen die Fähre ab Drvenik und mussten, nach 30 Minuten Überfahrt, über die gesamte Insel von rd. 77 km fahren. Es gibt allerdings nur drei größere Ortschaften, Stari Grad von wo die großen Fähren nach Split abfahren, Jelsa und eben Hvar Stadt wo sich jung und schön bzw. alt und reich trifft. Die Strecke zog sich, die Straßen waren schmal, die Orte sahen aus, als ob sich in den letzten 100 Jahren wenig verändert hat.
Die Crystal Meth …äh pardon…Crystal Symphony ging auch vor Hvar an Land, an einem Tag waren sogar zwei Kreuzfahrtschiffe im Tenderhafen und überrollten die kleine Stadt.
Hvar ist ein sehr schönes Fleckchen, bezaubernde Altstadt, venezianische Geschichte mit toller Architektur und einer Burg mit fantastischem Ausblick.
Wir genossen unsere supertolle Ferienwohnung, inkl. Badeplatz zum Hinlaufen. Der Strand vor unserer Haustür war nur am ersten Tag schön, ab dem zweiten Tag fanden wir den Kiesstrand nur noch eklig und legten uns dann doch lieber auf eine Badeplattform-so ändern sich Vorlieben.
Unsere Wohnung hatte DEN exklusiven Blick in die Altstadt, den wir uns dem Grunde nach nur noch mit 3-5 Häusern ( nicht Hotels) teilten. Auch von den Jachten wo sich jung und schön oder auch alte und reich tummelten, dürfte dieser Ausblick nicht möglich sein, der Winkel machts.
Dinner with a view
Ausblick vom Balkon
Ausblick von der Festungsanlage, Im Hintergrund sieht man auf Bild 3 die Pakleni Inseln. Sollen traumhaft sein, tolle Buchten und Badestrände. Mit Emschlimmschlimm nicht machbar-Hunde verboten!
Emily machte auf Hvar ihren Freischwimmer, sie lernte von der Badeplattform oder vom Stand aus, aus eigenem Antrieb ins Wasser zu springen und paddelte wie ein Weltmeister durchs Meer. Sie hatte sichtlich Freude und war unheimlich relaxt.
Wauzi macht Urlaub!
Es gibt natürlich auch negative Beispiele des Massentourismus auf Hvar zu berichten. Die Stadt ist nicht auf die Massen jung & schön, alt & reich, Kreuzfahrer und Normaltouris ausgerichtet. Leider wurden viele Hotelanlagen aus der Zeit Jugoslawiens einfach vernachlässigt und verunzieren als Ruinen die Landschaft. An den wenigen Badestellen direkt in der Stadt sieht es zum Beispiel so aus:
Uns hat man da nicht hinbekommen….aber unsere Hipster waren mit der Strandvariante à la Gropiusbad durchaus einverstanden und zufrieden.
An unserem Letzten Tag auf Hvar fuhren wir nach Stari Grad. Zum Einen wollten wir mal schauen, ob es noch authentische Orte auf Hvar gibt ( kann ja nicht alles auf Clooney, Ecclestone und Schiffer ausgerichtet sein) und andere Badestelle ausprobieren. Außerdem wollten wir uns den Hafen ansehen und die Rückreise nach Split klären.
Stari Grad ( alte Stadt) begeisterte uns sehr. Nicht überrestauriert, die Preise verträglich und nicht so überlaufen. Wir schlenderten durch die Gassen und als uns die Hitze zuviel wurde, gings zurück an unsere bevorzugte Badestellen.
Die Tage von Hvar waren superschön, eine Insel die uns begeistert hat. Als letzes Hightlight unserer Kroatientour steht noch Šibenik mit seiner Kathedrale und Festung als auch der Nationalpark Krker Wasserfälle an. Beides Orte, die ich bereits in meiner Kindheit besucht hatte.
Wer noch mehr zu Kroatien, Bosnien oder Montemegro lesen will, sucht einfach über die Schlagwortsuche.
Wer kennt Podgorica? Ich hatte, bis zum Morgen unserer Abfahrt nach Montenegro, noch nie bewusst etwas zu dieser Stadt gehört. Beim Morgenkaffee kam die Frage auf, wie die Hauptstadt von Montenegro wohl heißt und unsere www Recherche half weiter. Also, Podgorica, größte Stadt des Landes, 650.000 Einwohner.
Diese Frage war also abschließend geklärt.
Welche Währung hat denn eigentlich Montenegro ? Wie ist der Umtauschkurs? Laut dem Internet gilt der Euro in Montenegro! In einem Nicht EU Land! Wie, die hatten bis 2002 die DM????? Aha, die EZB findet es unkomisch, dass der € in Montenegro als offizielles Zahlungsmittel gilt, Montenegro setzt sich über die Humorlosigkeit einfach hinweg-nennt man übrigens einseitige Nutzung einer Währung. Gewappnet mit diesen hochinteressanten Informationen machen wir uns am 09.09.2016 am frühen Morgen auf den Weg nach Herzeg Novi, direkt hinter der Grenze von Kroatien.
Herzeg Novi, ein Nest welches laut Loose, total vom Tourismus überrannt wurde, die Badewanne Montenegros ist und Emir Kusturica ( Fimemacher aus Montenegro). 1x im Jahr beherbergt. Die Sache mit dem touristisch versaut konnten wir nicht bestätigen, im Verlauf des Tages mussten wir feststellen, dass ganz andere Ecken des Landes ein Opfer der Neureichen des Ostens geworden sind.
Der Weg zur Grenze dauerte ab Dubrovnik ca. eine Stunde, die Stadt beginnt quasi genau hinter dem Zollhäuschen. Interessanterweise mussten wir Fahrzeugpapiere abgeben, die ebenfalls penibel in den PC getickert wurden. Vermutlich werden viele Autos über die Grenze verschoben?
Die Armut wurde sofort nach dem Zollhäuschen offensichtlicher-Montenegro ist ebenfalls kein Gewinner im Balkankonflikt. Die Natur war allerdings von ausgesprochener Schönheit. Zypressenbäume, Berge , zum Teil eine frappierende Ähnlichkeit mit der Toskana oder auch mit dem Comer See.
In Herzeg Novi gingen wir frühstücken ( ziemlich lecker) und fuhren weiter durch die Bucht von Kotor. Unterwegs gab es dann schon die ersten Naturhighlights.
Unser Weg führte uns über Perest ( Bilder sind auf der Pentax) nach Kotor. Das Erste was wir, vor der Altstadt sahen, war die Crystal Symphony…..ein Cruiseship in der Bucht von Kotor, die uns in den nächsten Tagen über Dubrovnik, bis nach Hvar verfolgen sollte- wie traurig….und traurig war auch das, was sich in der Altstadt abspielte. Wir liefen genervt eine Stunde durchs Weltkulturerbe und flohen, ohne die tatsächlichen Highlights gesehen zu haben, MENSCHENMASSEN im montegrinischen Disneyland. Den Weg auf die Burg, mit dem sagenhaften Blick nach unten ersparten wir uns.
Das hier gezeigte Foto stammt von Wikipedia:
Anbei ein paar Impressionen von Kotor
Uns begeisterte ein kleiner Christmas- u. Ikonenshop, der allerdings ein klein wenig zu preiswert für uns war…immer dieser Ramsch für die Kreuzfahrer, 800€ für ne n kleinen Weihnachtsmann….also mit Nepp muss man mir nicht kommen!
Wir fuhren weiter nach Budva in der Hoffnung, die gelobten Sandstrände zu sehen. Budva erinnerte uns an Monte Carlo, Riesenhotels an den Hängen, immer hübsch Terassenförmig nach unten gen Meer gebaut. Wir einigten uns darauf, dass dies mit dem Wort Monte in Zusammengang stehen muss-Montenegro/Monte Carlo. Die Altstadt von Budva sahen wir nur von weitem, sie sah aus wie Trogir, Vodice, Split, Dubrovnik, Bol etc.etc….also Häuser aus Naturstein, grüne Fensterläden und eine Kirche mit venezianischem Turm in der Mitter. ….weiter ging es nach Sveti Stefan. Ein Ort, ähnlich wie der Mount Saint Michel in der Normandie. Auf einer kleinen, vorgelagerten Insel befand sich ein Dorf und ein Kloster-mittlerweile wurden die Häuser zu einem Nobelresort restauriert und vor dem Damm, der auf die Insel führt steht “ nur für Hotelgäste“.
Der public beach ist nicht aus Sand, sondern aus Kies….der Strand für die Neureichen aus dem Resort ist feinster, aufgeschütteter Sand, für 80€ kann man sich für einen Tag an diesem Strand „einkaufen“.
Darauf verzichteten wird, auffällig fand ich mit einem Mal die vielen Russen die um uns herumturnten.
Wir schossen noch ein paar Bildchen von der hübschen Insel, erfreuten uns am tropischen Wetter und fuhre, inkl. Fähre über die Bucht von Kotor, zurück nach Herzeg Novi. Im ersten Restaurant namens Monaco ( wie passend) nahm man uns nicht für voll, wir landeten am Ende in einem Tip vom Reiseführer, aßen sehr hochwertig und dabei günstig und tankten den noch günstigeren Diesel in Montenegro.
An der Grenze schmunzelten wieder die Zollbeamten mit Blick in den Tierausweis und ließen uns nach Sichtung der Titereintragung als auch Abprüfen der KfZ Papiere wieder zurück nach Kroatien.
Fährfahrt über die Bucht von Kotor, hübsche Dörfer mit malerischen Hintergrund
Fazit zu Montenegro:
1. Touristisch überlaufen aufgrund der Kreuzfahrtschiffe
2. Viele Neureiche die auf dicke Hose machen, vorwiegend Russen, Serben
3. Schöne Natur
4. Die Autofahrer sind noch irrer als die Bosnier oder Kroaten
5. Sehr viel Reichtum, sehr viel offensichtliche Armut.
6. Günstiger als Kroatien aber auch kein Billigreiseland, Bosnien war weitaus billiger
7. Total verbaute Küste mit grottenhässlicher Architektur. Keine Ortschaften mit Stadtkern, es geht immer die Küstenstraße entlang, die Orte ziehen sich terassenförmig bis zum Wasser
Ich glaube nicht, dass es mich nochmal nach Montenegro ziehen wird, es sei denn zum Trekken und wandern. Die Strände sind total verbaut, die Natur ist aber grandios schön.
Unsere Gastgeber in Dubrovnik waren wahre Schätze. Sie warteten bereits auf uns, als wir ziemlich müde aus Bosnien anreisten. Emily wurde von Beiden sehnsüchtig erwartet und erstmal durchgeknuddelt. Insbesondere die Liebe zu Hunden ist in Kroatien auffällig. Man darf zwar nicht an alle Strände schwarze Wölfe mitnehmen ( Foto folgt) aber tierlieb sind die Kroaten auf jeden Fall. Unsere Wohnung war der Hammer, wir hatten eine komplett eingerichtete Küche, einen super Garten nur für uns und die von uns sehnsüchtige herbeigesehnte Waschmaschine. Zehn Minuten später dudelte der erste Waschgang durch.
Am nächsten Morgen zogen wir bei strahlendem Sonnenschein gen Altstadt (15 min. Fußweg) frühstückten unterwegs und standen gegen 10:15 Uhr an der Seilbahn, um auf den Berg Srd zu fahren. Leider war Himmel und Hölle los, insgesamt waren mindestens drei Kreuzfahrtschiffe im Hafen, zwei in der Hafenbucht der Altstadt, vor Dubrovnik lag aber auch noch die Aida und evtl. noch weitere Schiffe. An unserem Abreisetag waren es sogar vier Pötte, die die Landschaft verunzierten.
Leider durfte Emily nicht mit in die Seilbahn und somit fuhren erst wir Mädels hoch und ließen den Rudelführer mit dem Fellknäuel zurück.
Die Sicht von oben ist super, ABER die Bahn ist nicht für die vielen Menschen gebaut, die Plattformen schon mal gar nicht und einen Blick, ohne Kabel, auf die Altstadt ist unmöglich. Deshalb mein Tip an alle Dubrovnikreisenden….ja, nehmt die Seilbahn, wenn es leer ist. Andernfalls nehmt für das gleiche Geld nen Taxi und lasst Euch zu einen der Aussichtspunkte oberhalb der Altstadt fahren. 120 Kuna für den Roundtrip sind ja auch nicht so ganz wenig Geld. Wer allerdings nur hochfährt und hinunter läuft, der wird spektakulär belohnt. Diese Aktion ging ja bei uns nun nicht, Emily wartete auf die Ablöse.
Blick noch aus der Gondel
Wir lösten Mathias aus und auch er trat mit Hunderten von Kreuzfahrern, Asiaten und Amis den Weg nach oben an. Bemerkenswert, wie sich auf unserer Tour die Nationen geändert haben:
Bosnien & Herzegowina: Europäer aller Art, auch Serben, Amis, Asiaten und überwiegend Muslime aus aller Welt, insbesondere Saudi Arabien und VAE
Momtenegro: Europäer, Asiaten, Amis und aufeinmal auch Russen und Serben….allte Freundschaften und die kyrillische Schrift werden wohl gerne angenommen.
Trogir/Split/Dubrovnik/Hvar: Asiaten, Amis, Europäer aller Art und auf Hvar waren aufeinmal auch die Skandinavier da.
Fazit:,Die Touris aus aller Welt zieht es gezielt zu den Unseco Schönheiten, die Muslime aus aller Welt zieht es vor Allem zu den muslimischen Pilgerstättem ( Mostar, Blagaj) dieser Welt. Genauso werden alte Feindbilder gepflegt .
Auf den Blick der Altstadt von oben, begann die Erkundigung von unten. Überflüssig zu erwähnen, dass die Kreuzfahrer natürlich auch die Altstadt überrannten und sich auf der Stadtmauer tummelten? Wir behielten die Ruhe und nahmen den Rundgang in Angriff. Da es ziemlich schwül war, ein ziemlich schweißtreibendes aber lohnendes Unterfangen.
Die Schönheit der Stadt kommt tatsächlich am Besten auf der Stadtmauer zur Geltung, übrigens alle neu gedeckten Häuser wurden im Krieg zerstört. Auch hier hatten die Serben ganze Arbeit geleistet, Die Altstadt vonDubrovnik wurde binnen weniger Stunden zu 94% zerstört, die Unesco und die EU haben immense Aufbauhilfe geleistet. Es hat sich gelohnt, wie man sieht. Es sind aber auch hier noch Ruinen vorhanden und es wird auch immer noch genau an diesen Ruinen gearbeitet und noch aufgebaut.
Blick in den Hafen und ein Teil der Stadtmauer….wir standen quasi gegenüber, ebenfalls auf der Mauer.
Und das die Welt ein Dorf ist, bewahrheitete sich auch an diesem Tag. Mitten auf der Stadtmauer trafen wir auf Emilys Hundefriseurin, die ganz verzückt war, dass unser Hund brav sein kann. Emchen begrüßte Frau Immich eher verhalten, sie kennt die „harte aber zärtliche Behandlung“ von der Dame mit den Kämmen und Scheren ganz genau und macht deshalb immer ein Riesentrara wenn es zum Schneiden der Zotteln geht. Auch unsere Nachbarn waren mit der Aida unterwegs und plagten sich auf der Mauer um wenigstens ein bissel Kroatienduft zu schnuppern.
man beachte die Massen auf dem Stradun…..voll, voll, voll
Den restlichen Tag verbrachten wir „unten auf der Erde“ und schauten uns die eine oder andere Kirche von innen an, spazierten stilecht auf dem Stradun und aßen in einem der preiswerteren Restaurants ( Tip aus dem LP), nur 90€ zu Dritt…..Dubrovnik ist ein teures Pflaster geworden.
Stradun am Abend
Auch am frühen Abend wimmelte es in der Altstadt noch vor Touristen
Wir ließen den Abend mit einer Taxifahrt aufklingen, weil Mensch und Tier nicht mehr willens war, den Berg zu unserer Unterkunft hochzukrauchen. Der Taxifahrer nahm den Emily Zuschlag ( also kein Tierfreund) und wir fuhren für 13€ fünf Minuten Taxi….uns war es an diesem Abend egal.
Wer mehr von Kroatien, Bosnien und auch Montenegro ( ab heute Abend) lesen will, gibt einfach in der Suchmaske Kroatien oder Bosnien oder Montenegro ein.
Wenn man über zwei Wochen immer wenige Kilometer an der bosnischen Grenze entlang fährt, muss man irgendwann auch mal über diese Grenze fahren. Die Brücke von Mostar, das Wahrzeichen der Stadt, wer kann sich nicht an die erschreckenden Fernsehbilder erinnern, als diese sensationelle Brücke 1993 von den Serben zerstört wurde? Ich kann mich genau an die Fernsehbilder erinnern und genau seit diesem Zeitpunkt steht bei mir der Wunsch, die Brücke nach dem Wiederaufbau, zu besuchen. Ich kann mich auch an die Wiedereröffnung der Brücke erinnern und seitdem habe ich auf meine Chance gewartet…..dieser Tag war nun gekommen!
Tief bewölkt war es, als wir Brač mit der Fähre verließen, die Überfahrt wurde dann allerdings doch noch ruhiger als erwartet Gegen 11:00 Uhr waren wir am Grenzübergang nach Bosnien, der Grenzbeamte tat ganz ernst und wir waren froh als wir „drin“ waren. Wir fuhren ab Grenze nur noch Landstraße, ließen den Wallfahrtsort Madugorje links liegen, da wir keine Lust auf Madonnen oder Kirchen hatten und fuhren nach Pocitelj weiter. Dieses kleine Nest liegt altertümlich an einem Berghang und hat eine tolle osmanische Architektur-man wähnt sich förmlich in der Türkei.
Leider wurde die Emily dort von einer Katze angegriffen. Die Mietz hatte Junge und wollte ihre Brut verteidigen. Wir wurden von ein paar netten Ladenbesitzern darauf hingewiesen, dass der Tiger nicht ganz ohne ist. Wir haben die Mietz aber nicht für voll genommen……diese fauchte erst ganz fürchterlich, Emily nahm keine Notiz von dem Vieh und dann griff sie Emily von hinten an…..Mathias riss die Leine herum, nahm den Hund auf den Arm und riskierte seinerseits die Katzenattacke.
Pocitelj war somit für den Rudelführer gelaufen, nachdem dann auch noch die Tourimassen der Katze Beifall klatschten, war es um Mathias Glaube an die Menschheit geschehen. Ali und ich bestaunten noch den putzigen Ort, Emchen ließ sich im Auto ordentlich behuddeln-die Opferrolle steht ihr gut :0).
Unser Weg führte uns an der Neretva entlang gen Mostar. Auffällig waren die vielen, vielen Kriegsschäden. Es gibt quasi keine Straße, in der es keine Ruinen gibt-auch 21 Jahre nach Kriegsende ist offensichtlich, dass BiH nicht zu den Gewinnern im Balkankonflikt gehörte. Im Straßenbild sind auch immer noch viele Kirchen präsent, die wiederum auch alle restauriert waren. Dies gilt ebenso für die Moscheen, wo ja bekannt ist, dass gerade Saudi-Arabien viel Geld in die religiöse Bildung der nunmehr muslimischen Mehrheit investiert hat und dieses Land auch sehr gerne besucht. Horden an Touristen aus den VAE, Quatar und Saudi Arabien reisen durch Bosnien & Herzegowina, Wir wurden heute durch die gesamte Haute Couture der Damenmode in diesen Ländern geführt….aber auch hier fehlte Burka :-)!
Und dann stand sie da, die Stari Most, die alte Brücke, wunderschön wieder aufgebaut, voll mit Touris, Brückenspringer und viel Souvenirkommerz und Kitsch auf dem Bazaar.
man beachte die Touriströme auf der Brücke
Wer Interesse an der Brücke und deren bewegende Geschichte hat, möchte ich diesen Link empfehlen:
Auch jetzt, über 20 Jahre nach der Zerstörung der Brücke ist Mostar eine geteilt Stadt, eine Stadt zwischen Okzident und Orient.
Als der Muezzin zum Mittagsgebet rief, saßen wir in einem kleinen Restaurant mit Blick auf die Bazzarstraße und genossen bosnische Chevapi natürlich halal…..lecker und weitaus günstiger als in Kroatien.
Erstaunlicherweise ist auch Tito weiterhin groß im Geschäft und das 36 Jahre nach seinem Tod und 25 Jahre nach dem Zerfall von Jugoslawien..
Unser letztes Highlight führte uns nach Blagaj, zur Bunaquelle. Aus einer Höhle im Berg quillt so viel Wasser heraus, dass sich aus dieser Quelle der Fluss Buna bildet. Es gibt ein Derwischkloster, viele Touristen…vor Allem gläubige Muslime, grandiose Restaurants und einen schönen Blick auf Kloster und Quelle.
Bei der Ausreise aus Bosnien verlor selbst der Grenzbeamte auf bosnischer Seite sein Pokerface……fast liebevoll schmunzelnd betrachtete er das Foto der kleinen Katzenhasserin und ließ uns wieder aus BiH raus.
Auf dem Weg nach Dubrovnik erholte sich Emily von den Strapazen und wir genossen den tollen Blick auf die kroatische Adria, kurz bevor wir wieder nach Bosnien einreisen mussten, um an deren 9 km Küste wieder nach Kroatien zu fahren….irrer Grenzverlauf, siehr beigefügte Karte!
In Dubrovnik wurden wir mit großem hallo empfangen, wir haben es hier wieder sooo toll getroffen. Eine super Wohnung mit großem Garten und viiieeeel Terasse und Garten fürs Hundi.
Mein Fazit zu Bosnien:
1: ich empfehle 1x zu übernachten in Mostar, ab 16:00 Uhr sind die Tagestouristen weg und die Stadt wird noch magischer
2: Vorher unbedingt en paar historische Eckdaten lesen, macht wirklich Sinn um den Krieg besser begreifen zu können.
3: Nimm niemals nie einen Hund nach Pocitelj mit, sofern Du diesen gerne behalten möchtest
4: Pass auf Dein Auto auf, Bosnier fahren wie Henker
5: Chevapi und Benzin kosten weniger als in Kroatien
6: KM sind keine Kilometer sondern die K-Mark …konvertible Mark…analog zur guten alten D-Mark und wie war da nochmal der Wechselurs 🙂 , achja 1,95583 DM zu € und das gilt auch hier in BiH
7. Es ist kein Problem, sein vollgepacktes Auto überall sicher zu parken, kostet nen bissel mehr aber unsere dreckigen Schlüppis blieben an Ort und Stelle.
8. Die Highlights im Süden sind überschaubar und von Kroatien aus super zu besichtigen, ob ich noch mehr Lust auf Bosnien verspüre, weiß ich nicht….für Wanderer und Naturliebhaber gibts in den Bergen viel zu entdecken, Sarajevo soll im Vergleich zu Mostar wenig Charme versprühen. Mal schauen, ob dieses Ländle nochmal auf meine Bucket List kommt.
Nach Brač fährt man, um den schönsten Strand Kroatiens bewundern zu dürfen und um sich mal nen bissel unter „reich und schön“ zu mischen. Die Dörfer sind alle super restauriert, die Läden sündhaft teuer, Essen gehen ist auch eine finanzielle Herausforderung, wenn auch sehr lecker…alles in Allem eine Insel mit ein paar kulturellen, mehr visuellen Reizen.
Wir fuhren um 6:00 Uhr aus Trogir ab und bereits 40 min später standen wir in Split am Fähranleger und somit als zweites Auto in der Reihe. Die Überfahrt dauerte eine knappe Stunde und war unspektakulär-Emily und Mathias schliefen, Ali und ich knabberten am Baguette des Vorabends.
Pünktlich gegen 8:40 Uhr waren wir in Supetar, der Inselhauptstadt, und knatterten mit dem fliegenden Teppich nach Bol, 30 km entfernt. Die Straßen waren gut ausgeschildert, unterwegs sahen wir Wein-, u. Olivenöl Verkostungen. Sehr interessant und kam auf die To-Do-Liste der nächsten 7 Tage. Bol selbst erwachte gerade, wir versuchten einen Blick auf den sagenumwobenden Zlatni Rat Strand zu werfen-doch Fehlanzeige, die Bilder stammen wohl alle aus Helis und Flieger.
Also gings ins Zentrum des Dorfes und die ersten zwei Bars mussten ausprobiert werden, Bier….wenn auch alkoholrei um 9:20 Uhr! Der kleine Hafen und der Blick auf das Dörflein begeisterte uns, Bol ist perfektes kroatisches Disneyland.
Nach unserem Morgenkaffee in der Cocktailbar Varadero, die bis auf den Namen wenig kubanisch war, fuhren wir zu unserer Unterkunft. Nach all den schicken Häusern auf dem Weg war uns klar, dass wir mit 36€ pro Tag inkl. zwei Schlafzimmer nicht zu viel erwarten können und wurden dennoch sehr belohnt. Die Schlafzimmer waren neu möbliiert, die Küche und Bad im sozialistischen 70er Look aber absolut sauber und heimelig, also Glück gehabt….vor Allem die Lage und die Terasse, traumhaft.
Nachdem wir eingezogen waren, suchten wir ein Badeplätzchen und wurden schnell fündig….nach Tip des Looses ein malerischer Strand unterhalb des Domenikaner Klosters
An unserem ersten Abend taten wir uns bereits mit der Wahl eines Restaurants schwer, das Essen war am Ende aber sehr, sehr lecker. Ich hatte Muscheln Buzara, ein Rezept welches gegooglelt werden muss!
Am nächsten Morgen beschlossen wir ganz spontan nach Zlatni Rat, dem goldenen Horn, zu fahren. Wenn man sich nen bissel klug im www macht, sieht man vor Allem solche Fotos:
Quelle: Wikipedia
Diese haben mit der Realität natürlich wenig zu tun….Anbei ein paar Bildchen von uns
Wir „hausten“ ziemlich am rechten Ende vom Strand, Emily konnte dort wenigstens ins Wasser und wurde nicht verjagt.
Am nächsten Tag starteten wir zu einer kleinen Inseltour. Wir suchten uns die „Highlights“ aus dem Reiseführer und fuhren los. Als erstes Nest besuchten wir Pučišća.
Vorher fanden wir noch eine Parkbucht mit Blick auf das goldene Horn , welches die Besonderheit des Strands ein wenig besser darstellt.
Achtung, das Bild wird durch ein Pentaxbild nach unserer Tour ausgewechselt.
Pusčišća wird als schönstes Dorf auf Brač betitelt ( die Schreibweise ist schon mal exotisch genug) und ich glaube, der Meinung des Reiseführers schließe ich mich an. Wir genossen die Atmosphäre , es war weitaus weniger los als in Bol. Emily räumte einen Tisch im Restaurant ab, als sie versuchte hinter Mathias zu rennen. Der Tisch und das Geschirr fiel, der Schaden hielt sich aber in Grenzen…bis auf mißmutige Gesichter bei den Gastwirten, dem tief sitzenden Schrecken von Emily sowie einem kaputten Glas und Flasche ging alles gut.
Im Anschluß bestaunten wir Postira, ein weiteres Kleinod an der Nordküste, mit Blick aufs Festland. Dort hatte die Hafengegend ein klein wenig Ähnlichkeit mit Alefkandra in Mykonos Stadt. Der Unterschied? Die Cocktails kosten auf Mykonos soviel, wie in Postira ein ganzes Essen, außerdem fehlen die Kreuzfahrtschiffe. Wir genossen einen sensationellen Kalamarissalat mit Aussicht.
Unseren Nachmittag verbrachten wir in Škrip der ältesten Siedlung auf Brač mit römischen Hintergrund..
Kirche und Kastell
typische Inselhäuser
Das Museum und Reste römischer Baukunst
Unsere Inselrundfahrt beendeten wir, nachdem wir noch über Splitska und Mirka gefahren waren, bei Lidl. Am diesem Abend gab es Spaghetti mit Meeresfrüchten und am Samstag 3.9.2016 wurde gegrillt. Mathias besorgte sich das notwendige Equipment indem er durch unsere Nachbarschaft streunte und Grillzange und Grillgabel „ausborgte“….wurde selbstverständlich wieder an Ort und Stelle zurückgebracht.
Kurze Anekdote zum weißen Fellbündel….die kleine Halbstarke verbellt hier brav alle Luftbanditen die sich den Grundstücken nähern…sei es Hund, Katz oder Mensch und hat es tatsächlich geschafft, stiften zu gehen! Da ging uns Allen der A…..auf Grundeis. Gott sei Dank zogen die Hundepfeife und das Wort “ Ente“ …. sie kam im Dunkeln den Berg wieder hochgeschlichen und war ganz kleinlaut. Emily alleine in der Nacht war ihr wohl doch nicht geheuer und auch wir tranken daraufhin erstmal nen Whiskey. Seitdem darf sie nur noch mit Schleppleine übers Grundstück pesen.
Die Tage auf Brač verbrachten wir fast nur noch an unseren zwei Lieblingsbuchten. Das Klima war fantastisch, nicht zu heiß, nicht zu kalt,
Auch mit dem Schickimicki Nest Bol freundeten wir uns zunehmend an, wir genossen die blankpolierte Theaterkulisse, vor Allem der Hafen hatte es uns angetan ( Achtung, die Nachtaufnahmen werden auf sicher nochmal ausgetauscht).
Leider begann am Montag, 5.9.2016 das Wetter an zu schwächeln und wir legten unfreiwillig Badepause ein. Emily quälte sich mit ihrem Urlaubsbäuchlein, zu viel Ente, zu viel Käse, zu viel Speckschwarte, zu viel Tellerabgelecke…..auch Emily macht Urlaub! Also ging es, mit Gewitterneigung, nochmals nach Postira wo wir uns auch nur von Kneipe zu Kneipe hangelten aber wenigstens nicht doof im Apartement hockten. Wenn wir ehrlich sind, waren wir nochmal scharf auf das gute Essen.
Unseren letzten Tag verbrachten wir ,mit gemäßigten Sommerklima, wieder an unserem Strand. Ich schaute mir das Domenikanerkloster ein wenig genauer an und genoss den Blick von dort nach Hvar ( auf dieser Insel werden wir unsere letzten Badetage ab Samstag genießen.
Mit einer mehr als mittelmäßigen Wettervorhersage geht es morgen nach Bosnien &Herzegowina, dann weiter nach Dubrovnik und Montenegro.
Nun sind wir zu Viert unterwegs, Drei mit zwei Beinen und die kleine Westie Dame auf ihren vier Pfötchen. Wir holten Alexandra vom Flughafen Split ab und fuhren sechs Kilometer die Einflugschneise entlang, zu unserer Unterkunft. Wir wurden mit großem Hallo erwartet, Ex-Berliner begrüßten uns freudestrahlend. Unsere Wohnung war mehr als großzügig, zwei Schlafzimmer und eine schöne große Küche. Die Möbel waren old fashioned aus den 50 er Jahren aber alles ordenlich und sauber.
Wir erkundeten an diesem Tag die pittoreske Altstadt von Trogir, auf einer kleinen Insel gelegen….wunderschön, vor Allem der Blick von der Festungsanlage auf die Stadt und das Meer. Das Bier kam allerdings 45 Kuna, was umgerechnet weit über vier Euro waren….da kann einem die Plörre schon mal im Hals stecken bleiben. Kulturell konnten wir uns nicht weiterbilden, alle Kirchen und Konvente mit Unesco Status waren geschlossen…egal, kennt man eine Kirche, kennt man Alle und Emily darf eh nicht gläubig werden, der Wauzi ist in Kirchen nicht erwünscht.
Wir stillten unseren Hunger mit Chevapcici und waren gegen 19:00 Uhr an unserer Unterkunft. Der Abend wurde vergammelt, wir machten es uns häuslich bequem. Schön so eine große Wohnung zu haben, die allerdings in der ersten Nacht arge Minuspunkte sammelte. Das 50er jahre Design wollte in der Nacht nicht wie wir wollten. Emily durfte nicht mehr unter dem Bett schlafen, weil wir Angst hatten, zusammenzukrachen. Am Fußende ärgerte uns das Stemmbrett und jede Bewegung wurde mit quietschen und knarzen begleitet. Mathias zog nachts um 2:00 Uhr in die Küche auf die Couch samt Klimaanlage. Am nächsten Morgen wurde barfuss der Gang zur Werkstatt nebenan vollzogen und Michails wertvolle Schrauben geklaut, Bett auseinander genommen und repariert. Die nächste Nacht wurde besser, auch wenn der Stein unter dem Bettfuß erhalten blieb. Vermutlich erlebt dieses Inventar nochmals 50 Jahre.
Unseren zweiten Tag in Trogir verbachten wir am Strand auf der Insel Chiova. Wir fanden eine geniale Badestelle, typisch kroatischer Bauart auf Klippen und kaum Touristen, welch ein Segen.
Gegen 16:00 Uhr schauten wir uns Lidl Croatia von innen an und entschieden zu grillen. 40 Cevapcici, Ayvar, Zwiebeln, Tomate, Kalamaris, Gurke und Baguette komplementierten unser Dinner und unsere Wirtin Anka, eine Seele von Mensch (Exilberlinerin) freute sich so sehr, dass wir ihren Grill benutzen.
Wir genossen einen tollen Abend, bekamen von unseren Gastgebern süße Zwiebeln und zwei Liter Wein geschenkt und unser Fleisch und die Kalamaris schmeckten saugut. Gut angegangen gings in die reparierte Retroheia, die nächste Nacht war unspektakulär…..naja, der Stein machte mir weiterhin Sorgen.
Unseren letzten Tag in Trogir verbrachten wir in Split und außerhalb der Stadt an einer Badebucht.Zunächst schauten wir, wo die Fähre nach Supetar abfuhr, um uns dann zu einem Parkplatz zu schlagen und die Altstadt zu erkunden. Dem Grunde nach ist diese ein einziger Tempel namens Diokletian und war wirklich beeindruckend. Toll was die Römer da hingestellt haben. Da es sehr voll war, Split ist Anlaufhafen von vielen Kreuzfahrtschiffen geworden, hatten wir nach knapp drei Stunden genug….am Ende trösteten wir uns mit der Erkenntnis, dass es sich eh nur um tote Steine handelt :-).
Anbei ein paar Impressionen aus Split:
Das Denkmal für den Mönch aus Nin….bissel furchteinflößend
Altstadt und Diokletianpalast
Palastruinen und Kathedrale von Split
Um 14:00 lösten wir den fliegenden Teppich wieder aus und suchten uns eine lauschige Badebucht, südlich von Split. Emily vertiefte ihre Schwimmkenntnisse und wir verlebten einen entspannten Badenachmittag. Unser Abendessen war eine Neuauflage des Vorabends, es war soooo gemütlich in unserem Wildwuchsgarten.
Unser Squid, mariniert mit Chili, Knoblauch, Öl, Pfeffer, Salz und Mirakoliwürzer-total lecker
Wir waren fast ein wenig wehmütig, die Zeit in Trogir war wirklich toll gewesen und wir wären gerne noch ein zwei Tage geblieben. Am nächsten Morgen ging die Fähre um 7:45 Uhr. Da wir aber noch eine 45 minütige Anreise nach Split vor uns hatten, desweiteren angeraten wurde, so früh wie möglich am Hafen zu sein, endete unser letzter Abend in Trogir bereits gegen 10:00 Uhr.
Achtung, wie immer der Hinweis am Ende, die Bilder werden nach Rückkehr zum Teil ausgetauscht. Wer wissen will, wie es an den Plitvicer Seen und in Vodice war, schaut einfach mal hier:
Kroatien, ach da werden Kindheitserinnerungen wach.Als ich das erste Mal in Ex-Jugoslawien war, wurde ich zarte vier Jahre alt. Ich bekam ein Schlauchboot zum Geburtstag, kostete vor meiner Mama das erste Mal Miesmuscheln und badete in den Plitvicer Seen ( ja, da durfte man damals drin baden) und natürlich in den Krker Wasserfällen.
Beim zweiten Mal, 1980, trieb ich meine Herrschaften immer tiefer gen Süden, meine Mutter lernte eine jugoslawische Zahnbehandlung der besonderen Art kennen und ich ließ mir in Vodice mein Popöchen von fiesen Mücken zerstechen.
Dann kam der Balkankrieg und die Region verschwand aus meinem Fokus. Übersee wurde einfach attraktiver und für Europa war ja noch Zeit, wenn man nicht mehr so gerne fliegen möchte……uns kam dann Emily zuvor, und nun erkunden wir zusammen unseren so schönen Kontinent. Deshalb also Kroatien-mehr auf Wunsch von Mathias aber ich bin ehrlich, ich hatte auch Lust drauf.
Wir planten ne tolle Route und hatten lediglich nen bissel Bammel vor der langen Autoreisezeit.
Eigentlich war unsere Abfahrt für 22:30 Uhr aus Berlin geplant, das Navi hatte uns eine Ankunftszeit von 11:30 Uhr an den Plitvicer Seen versprochen, erschien uns logisch und früh genug zum anreisen. Am Ende konnten wir einfach am Nachmittag nicht schlafen, und so lösten wir unser kleines weißes Fellknäuel gegen 20:30 Uhr bei meiner Mama aus und machten uns auf den Weg.
Unser fliegender Teppich namens Emil, erfunden von der Firma Skoda, leisteste ganze Arbeit. 2,5 Stunden brauchten wir nach Rudolphstein, nach fünf Stunden waren wir in Passau. Die Tortur begann erst in Österreich, durch Tunnelsperrungen und Fahrbahnverengungen benötigten wir fast 2,5 Stunden durch die Alpenrepublik. Slowenien war dann wiederum sehr zügig, wir fuhren über Maribor und schlussendlich durften wir gegen 6:30 Uhr unsere Pässe an der slowenisch-kroatischen Grenze zeigen…..sie machen tatsächlich Kontrollen, auch aus Slowenien kommend.
Wir fuhren nicht mehr Autobahn sondern quälten uns auf der Bundesstraße, über Karlovac Richtung der Seen. Obwohl der Balkankrieg für die Kroaten bereits 1991 beendet war, sah man noch viele Kriegsruinen und sehr viele Häuser, vor Allem in Karlovac, hatten Einschußlöcher. Die Gegend um die Stadt herum, soll immer noch böse vermint sein. Mir wurde mal wieder bwusst, wie nahe damals der Balkankonflikt gewesen war, wir waren gerade mal 9,5 Stunden auf unserem fliegenden Teppich unterwegs.
Die Strecke zog sich am Ende und als wir endlich den Ort Poljanak erreicht hatten ( ca. 5 km außerhalb der Seen) waren wir mehr als froh.
Unser Zimmer hatte mehr Hostelstandard, war aber sauber und ruhig…..und das Beste, wir kamen ins Zimmer hinein. Bereits um 10:00 Uhr lagen wir alle Drei in tiefem Schlummer. Emchen war fix und foxy, sie hatte zwar die gesamte Nacht still ausgeharrt, dafür in Poljanak selbst die Toten auf dem Friedhof geweckt. Ein echter kleiner Schreihals ist unser Westie geworden, Gott sei Dank hat unsere Wirtin nur gelacht.
Am Nachmittag fuhren wir zu den beiden Eingängen an den Seen, informierten uns über die Preise (180 Kuna= 24€…. sportlich) und fuhren mit einer sehr vagen Wegbeschreibung auf die andere Seite. Von dort soll es Möglichkeiten geben, die Seen von oben zu sehen und einen guten Blick auf den gröten Wasserfall zu erhaschen. Wir taten uns allerdings sehr schwer u nd nach zwei Aussichtspunkten hatten wir die Nase voll. Wir trösteten uns damit, dass wir ja am nächsten Tag nochmal die Gelegenheit hätten, an den Aussichtspunkt zurückzukehren. Anbei die Ergebnisse vom ersten Tag….achja, zur Zeit alles nur Handy Bilder, meine Pentaxfotos kommen später in den Bericht.
Wir fuhren zu einem kleinen Supermarkt und kauften fürs Frühstück ein, da wir eine Küche in unserer Unterkunft hatten und natürlich am nächsten Tag auch früh starten wollten.
Unser Abendessen. war gut aber touristisch überteuert. Ich wählte Kalamaris mit Mangold und Kartoffeln, ein Gericht welches ich auch in Berlin gerne futtere . Wie sich nun herausstellte, handelt es,sich um keine kreative Bastelei unseres kroatischen Küchenchefs, sondern ein ordentliches Essen mit Historie. und astronomischen Preisen, gut das das Finanzamt so fix meine Steuern bearbeitet hat!
Am ersten Abend fielen uns schon um 19:00 Uhr die Augen zu und es ging ab in die Heia; selbst Emchen hielt die gaaanze Nacht tapfer aus, sie wollte auch nicht mehr vor die Tür.
Unser Morgen startete mit einem selfmade brekkie, mangels eines Toasters kam genau dieses einfach in den Backofen und wurde am Ende mit Tomatenmark, Schinken und Käse belegt. Perfekt zum Frühstück und genauso perfekt am späteren Vormittag an den Seen.
Wir fanden, Gott sei Dank, sofort einen Parkplatz und gegen 9:00 Uhr starteten wir mit Tour A……dem Renner unter den Plitvicer Seen Touren.
Wir hatten gleich am Anfang einen grandiosen Ausblick auf den großen Wasserfall, zu dem wir im Anschluß auch sofort hinliefen…siehe die nächsten zwei Fotos.
Im Anschluß liefen wir über Holzstege, erklommen Höhlenwege und quälten uns wieder ganz nach oben, um einen guten Blick auf die Seen zu bekommen
Da das Wasser recht ruhig war, bwunderten wir natürlich auch die Spiegelungen und schworen uns, nach unserer Rückkehr die alten Karl-May Filme aus der Versenkung zu holen.
Nachdem wir gut mit dem Hündchen die Tour A gelaufen waren, entschlossen wir uns, mit dem fliegenden Teppich zu Eingang B zu fahren und auf einen Parkplatz zu hoffen. Das Glück war uns wieder hold und 10 Minuten später standen wir am Bootsanleger. Wir ließen uns übersetzen und liefen nach Tour A und einem kleinen Teil Tour B nun auch noch einen Rundweg von ca. 1, 5 Stunden. Dieser war aber so überfüllt, erinnerte an die chinesische Mauer in der goldenen Woche. Der Hund musste arg aufpassen, dass die kleinen Pfotis nicht unter russiche Stilettos gerieten, wir hatten Angst im Wasser zu landen. Ich hatte noch genug von meinem Kamera-Salzwassser Erlebnis auf den Phils. Die Ausblicke waren aber auch hier sehr schön und am Ende waren wir total happy, den Rundweg doch gelaufen zu sein
Als krönenden Abschluß versuchten wir uns wieder an den „Geheimtip“ aus dem www-schließlich waren wir ja nur müde vom Laufen und nicht mehr so erschöpft wie am gestrigen Tag.
Damit auch Jeder, der mein Geschreibsel hier liest, ebenfalls eine reelle Chance bekommt, den NICHT ausgeschilderten Lookout zu finden, hier kommt die Wegbeschreibung: Man nimmt die Straße Richtung Karlovac, überquert die große Brücke über der Koruna und biegt hinter der Brücke scharf links nach Poljanak ab. Dann fährt man bis ins Dorf und nimmt am Kriegsdenkmal ( Opfer von 1991) den linken Weg und folgt dieser Straße, bis auf der rechten Seite eine Ruine zu sehen ist. Vor einer kleinen Brücke mit einer Hütte auf der linken Seite nimmt man den Pfad , ebenfalls auf der linken Seite, und läuft ca. 5 Minuten zum Lookout.
Wenn man alles richtig gemacht hat, erwartet den Suchenden dieser grandiose Blick
Wir hatten Glück, dass sich die Sonne nochmal blicken und uns das Eintrittskartenpanorama genießen ließ
Rund 15 km hatten wir an diesem Tag erlaufen, das Abendessen war reichlich verdient und nach den Racnicki genossen wir Winnetou auf You Tube und die schreienden Spanier im Zimmer nebenan.
Am 268.16 war die Nacht früh vorbei, die spanischen Jungs brüllten sich auch schon zum Frühstück an. Also um 7:00 raus aus den Federn, Klamotten gepackt, gefrühstückt und gen Meer gefahren. Die neue Autobahn nahm ne Mengean Zeit weg, bereits nach 1,5 Stunden fuhren wir von der Autobahn und näherten uns Vodice vom Hinterland. Auch hier immer noch massive Kriegsschäden und Ruinen….oha, hatte es damals zwar vermutet aber natürlich verdrängt, dass der Krieg auch Leute die wir damals in Kroatien kennengelernt hatten, getroffen hatte. Unterwegs sahen wir auch viele, hastig angelegte Friedhöfe….zumeist mitten in der Karl-May Pampa.
Vodice hab ich nicht mehr wiedererkannt. Pensionen und Apartmenthäuser soweit das Auge reicht.
Wir wohnten in einem super neuen Haus, eine Steigerung um 100% zu ersten Unterkunft
Unsere Bucht von damals gehe ich morgen suchen, heute habe ich versucht, mich in der Altstadt zu orientieren. Jeder Meter am nicht vorhandenen Strand war mit Touris belegt, auf den Betonplattformen im Meer lagen die Menschenmassen ebenfalls dicht an dicht.
Emily stapfte tapfer mit uns durch die glühende Sonne,wir gaben den Wunsch auf Baden im Meer auf und verzogen uns am Nachmittag an den Pool. Unser Vermieter gaben ihre Weinreben zum Plündern frei, Emily machte ihr Seepferdchen und die vier kroatischen Strolche, im Alter von ca. 9 Jahren, unserer Nachbarn hatten ihren Spaß mit dem Hund.
Am späten Nachmittag unsere geniale Terasse genossen und dann zu einem perfekten Abendessen aufgebrochen. Wer auch immer mal nach Vodice kommt, sollte ins Tamaris gehen. Da die adriatische Küste noch sehr italienisch beeinflusst ist, sind auch bei einem echten Kroaten Foccacia, Bruschetta und ordentliche Meeresfrüchte an der Tagesordnung. Meine Calamaris waren also nicht Livornese sondern echt vodicisch 🙂 und saulecker und natürlich wieder mit Spinat/Mangold und Kartoffeln.
Abends bummelten wir über die Promenade und genossen die Aussicht vom Hafen auf diese kleine Stadt, die vom Tourismus leider förmlich überrannt wird. Aufgemotzte Russinnen, nicht mider übertuffte Sloweninnen und viele, viele Tschechen. Die Deutschen und Niederländer verliefen sich fast. Um 23:00 Uhr besuchte uns der Sandmann und wir Drei fielen förmlich ins Bettchen, das Nachtleben von Vodice ließen wir aus. Emily war diesbezüglich nen bissel traurig, das kleine Schwarze von „Westie Krönchen“ blieb im Schrank.
Am nächsten Morgen gabs Frühstück auf unserer niegelnagelneuen Terasse, sonnendurchflutet…mit altbackenen Brot und zu dünnem Kaffee 🙂 ….wir üben noch.
Danach packten wir den Badekram-so ein Tag am Meer muss, mit einem Hund im Gepäck, fast generalstabsmäßig geplant werden.
Wir fuhren aus Vodice hinaus und fanden die Strände meiner Kindheit, auch wenn ich die Ecke tatsächlich nicht mehr zu 100% wiederfand. Zuviel hatte sich verändert, die gesamte Straße zwischen Vodice und Srima ist zugebaut ….und trotzdem gibt es sie noch, die kleinen Buchten, wo man fast alleine liegt.
Wir schlugen unsere Strandmuschel auf und Emily machte heute ihren Freischwimmer. Bereits nach wenigen Minuten schwamm sie von ganz allein zu Mathias, natürlich angelockt mit dem verheißungsvollen Wort „Ente“….Emchen liebt getrocknete Ente.
Der Herr der Schöpfung bastelte wieder seine Mount Mattis zusammen und wurden für die Glanzleistung nicht nur von mir sehr gelobt. Bier schmeckte und wir genossen einen entspannten Badetag ( das Wasser was saukalt) ohne größere Sonnenschäden.
Der heutige Abend kann quasi als Wiederholung von gestern gewertet werden. Abendessen im Tomasa, Bummel durch Vodice, Nachtfotos…diesmal mit Stativ und nicht mit Handy. Morgen heißt es „Auf Wiedersehen Vodice, Hallo Trogir“. Noch eine kleine Anmerkung zu den großen Veränderungen des kleinen Fischerdorfes….während ich 1980 in einer Nacht rd. 100 Mückenstiche kassierte, sahen wir hier überhaupt keine blutsaugenden Plagegeister. Das muss an dem so schönen, trockenen Sommerwetter liegen.
Übrigens, es lohnt sich auch nochmal nach unseren Trip einen Blick in den Eintrag zu werfen. Die Bilder werden nach und nach durch Fotos aus der Spiegelreflex ersetzt! Zur Zeit sind es nur Handyfotos 🙂
Weiter gehts mit: http://allcontinentsinonelife.com/kroatien-2016ii-trogir-und-ein-abstecher-nach-split/
Unsere Hochzeitsreise ging nach Marokko- unter erschwerten Bedingungen ..zuerst wurde unser Direktflug von Easyjet gecancelt und wir mussten über Basel fliegen. Außerdem war es Ende Juni 2014, Ramadan und gefühlt 60 Grad heiß in der Sahara. Zu allem Übel kämpfte sich die Deutsche Fußballnationalmannschaft zum vierten Stern und wir hatten nen bissel Sorge, dass wir nach dem letzten Vorrundenspiel ( an unserem Hochzeitstag gewann die Mannschaft gegen die USA) die WM für uns quasi gelaufen war.
Nach unserer Trauung verbrachten wir zwei Nächte im Holiday Inn am Flughafen Schönefeld. Wir feierten am Tag vor unserem Abflug noch meinen Geburtstag und machten uns am 28.06.14 in aller Herrgottsfrühe auf den Weg nach Marrakesch. Der Flug nach Basel war unspektakulär, der Aufenthalt auf dem Flughafen Basel- Mühlhausen machte mich agressiv. Der Kaffeepreis lag im schweizerischen Teil bei 6€ die Tasse, 300m weiter nach links, kam die gleiche Plörre 3,50€ ….upps wir waren ja auch aufeinmal wieder in der europäischen Union und die Preise waren wieder human. Diese Logik finde ich mehr als grenzwertig und unlogisch.
Nach langen 8 Stunden am Flughafen hoben wir pünktlich nach Marokko ab und landeten um ca. 17:00 Uhr Ramdanzeit auf dem Flughafen von Marrakesch. Unser Abholservice stand nicht wie verabredet da, dieser kam eine Stunde später….er hatte seine Uhr wohl noch nicht auf Ramadan umgestellt, die neue Uhrzeit galt erst seit diesem Tag
Unser Riad Viva, ein Honeymoon Traum. Wir hatten uns dieses Hotel sehr bewußt ausgesucht, wichtig war uns das 1001 Nacht Feeling, die Lage in der Altstadt und einen Pool- bei über 40 Grad nicht ganz unwichtig.
Riad Viva, wir hatten das Zimmer links
klein aber traumhaft schön, das zeichnet Marokko bei allen Hotels aus
Unser Pool, kleiner aber fein
Unseren ersten Abend verbrachten wir natürlich auf den Djemma el Fna, den Platz der Gehenkten, und ja – er ist supertouristisch aber auch absolut spannend- hier tobt das Leben und letztendlich auch die Kultur unserer Gastgeber.
Wir suchten uns ein Restaurant mit Blick auf den Platz und saugten die Atmosphäre auf. Die erste Tajine schmeckte hervorragend, später aßen wir nur noch direkt an den Freßständen auf dem Platz und am Ende der Reise fand ich Tajine nur noch lästig.
Essensbuden am Djemma el Fna
Unser erstes Ziel am nächsten Morgen war das Kasbah Viertel, welches über das berühmte Stadttor Bab al Aganou betreten wird und bereits bei Hitchcock ( der Mann der zuviel wußte ) bewundert werden kann.
Das gesamte Viertel ist schon schön restauriert, bietet eine hervorragende Infrastruktur, die Saadier Gräber und ganz viele Störche, die das Stadtbild prägen
Störche
Kasbahviertel
Dieses Restaurant ist zwar supertouristisch, bietet aber bei über 40 Grad eine Sprenkleranlage, super Essen und Ruhe fernab der Stadt
Das erste Highlight waren die Saadiergräber
Wir freuten uns über die absolute Leere in der Stadt und bereits an diesem ersten Tag waren wir über unsere Wahl, im Hochsommer nach Marokko zu fliegen, schon ziemlich begeistert- hitzeemfindlich darf man aber nicht sein.
Moschee im Kasbahviertel
Nach einer Mittagspause ( es war viel zu heiß für zu viel Kultur ) besuchten wir die Überreste des El Badi Palastes und in der letzten Stunde der Ramadanöffnungszeiten den sehr hübschen Bahia Palast
El Badi Palast oder was davon übrig ist
Bahia Palast
im Palast
Den späteren Nachmittag verfaulzenten wir am Pool und am Abend ging es wieder zu den Gauklern und Schlangenbeschwörenr auf den Djemaa el Fna.
newly weds
Koutoubia Moschee
Am nächsten Morgen zog es uns in das Gerberviertel, ein ziemlich runtergekommener Teil der Stadt. Es waren ja, aufgrund des Ramadans und des Sommers, sowieso kaum Touris in der Stadt, im Tannerieviertel waren es dann gar keine mehr…..aber wir fanden dank eines netten Rastamanns unseren Weg
Gerberei in Marrakesch
Für ein kleines Trinkgeld ließen wir uns in den stinkigen Job des Ledergerbens einführen, es ist wirklich harte Arbeit und nichts für zarte Näschen. Die angebotenen Lederwaren waren viel zu teuer und mit einer weiteren Bakschisch Zahlung für unseren „Guide“ verließen wir das Viertel
Mit einem weiteren Bummel durch die Souks verabschiedeten wir uns nach zwei Tagen aus Marrakesch, wir hatten am Ende unserer Reise nochmals zwei Tage Zeit um die Kultur dieser Stadt aufzusaugen.
Bummel durch die Alstadt und Souks
Gewürze
Am nächsten Morgen ging es über den Paß Col du Tichka ( der höchste Paß im Atlas 2260 m) in die Filmstadt Ouarzazate
Unterwegs sahen wir malerische Dörfer oder auch einen Umzug auf marrokanisch
Die Straßen waren steil, wir waren happy als wir das Atlas Gebirge hinter uns hatten
Umzug
In Ouarzazate warfen wir zunächst einen Blick in die Filmstudios und zogen dann weiter in die beeindruckende Kasbah Taourirt
Ben Hur, Alexander oder auch Gladiator…..in Marokko ist der Film allgegenwärtig
Dörfer auf dem Weg
Kasbah Taourirt
Wir hatten uns, anlässlich der Hochzeitsreise für einen Privatfahrer entschieden, der auch alle Hotels reservierte. Unser Plan war, dass wir 6 Tage fünf Nächte durch Südmarokko fahren wollten. Die Mischung bestand aus Kultur und Wüste und unser Fahrer Hassan erwies sich als Goldstaub.
Nach der ersten Kasbah kamen wir so richtig auf unsere Kosten und besuchten im Anschluß noch freiwillig in Skoura die Kasbah Amridil und die Nachbarkasbah von der man dann wiederum nen Blick auf noch eine andere Kasbah hatte- nicht umsonst wird dieser Teil von Marokko auch die Straße der Kasbahs genannt.
Skoura, Kasbah Amridil
was für eine Lehmschönheit
zum Hotel umgebaut
Unser erstes Hotel auf dieser Tour lag im Dadestal auf einem Berg, inkl. eigenem Dino.
Hotel Xaluca Boulmaine Dades
der eigene Dino
Tee
Wir fuhren am nächsten Morgen durch das Dadestal, genossen die Monkeyfingers ( Felsfomation) und viele, viele zerfallene Kasbahs auf dem Weg
von hier kommen unsere Küchenkräuter
Unser Ziel war die Dades und Todhra Schlucht
Todhra Tal
Unser Ziel an diesem Tag war Rissani um von dort in die Dünen von Erg Chebbi zu kommen. Leider war es nicht nur tierisch heiß, es zog auch ein Sandsturm auf, der uns zu einer unfreiwilligen Zwangspause verhalf. Wir mussten warten, warten, warten….nur ZDF und eine gute Tajine ließ uns unser Schcksal ertragen. Man sah die Dünen vor lauter Sand nicht
wo sind die Sanddünen ????
Um 21:00 Uhr wurden wir dann auf unseren nächtlichen Kamelritt getrieben, der sich mehr als grenzwertig entpuppte. Die Tajine schaukelte die Dünen hoch und runter, es polterte im Magen und irgendwann wurde uns kodderig. Ein italienisches Paar, welches uns begleitete, stieg irgendwann in der Nacht vom Kamel ab und hockte sich in den Saharasand, Signora wolte nicht mehr weiterreiten und kam verzickt des nächtens per Quad irgendwann hinterher.
Die tschechisch- irischen Mädels fielen vor Müdigkeit irgendwann fast vom Kamel und als wir nach über zwei Stunden endlich in unserem Camp ankamen, war mir kotzschlecht. In unserem Zelt kam keine Luft rein, ich quälte mich die gesamte Nacht- Kreislauf und Magen.
Unser Camp am Morgen
Als es dann endlich, endlich wieder Tag war, offenbahrte sich die Schönheit der Wüste. Leider hatte ein Kamel über Nacht einen polnischen Abgang gemacht und wurde erst im Verlauf unseres Rückritts wieder eingefangen. Die Italiener benahmen sich weiterhin asozial, nahmen uns die noch vorhandenen Kamele weg und wir durften weitere zwei Stunden auf neue Wüstenschiffe warten, bevor es wieder in die Zivilisation ging.
Aber erstmal genossen wir die Wüste und Kamel reiten kann doch Spaß machen!
da waren es nur noch vier Kamele- den Abend vorher hatten wir noch 6 Stk.
Der Ausreißer wurde gefunden
Da wir doch ziemlich erschöpft von unserem Wüstentrip waren, verschliefen wir den Weg nach Zagora und wurden erst am berühmten Schild, welches den Beginn der Karawanenstraße nach Mali markiert , wieder wach
Unsere nächste Nacht verbrachten wir im Dar el Sofian- ein Dar der Spitzenklasse. Wir waren, wie fast immer, allein und genossen Vier Sterne Luxus…..mein Gott, das Ding war so unglaublich restauriert
Dar el Sofian
Am nächsten Tag gings über die unterirdische Kasbah von Tamgeroute, der Koranschule als auch einem Besuch einer Frauenkooperative in die Dünen von Erg Chiggaga. Diese sollen an Höhe denen von Erg Chebbi noch weitaus überlegen sein.
Koranschule und Moschee
Töpferei
Unsere Tajine- ist auch zwei Jahre nach der Reise immer noch gerne in Gebrauch
Am späten Nachmittag gings nicht mit dem Kamel, sondern mit Hassan und unserem Wagen in die Wüste- Auf einer Düne ( wir buddelten das Auto im Sandsturm aus ) erfuhren wir, dass es 1:0 für Deutschland stand !
1:0 für Deutschland und 0:1 für die Sanddüne 🙂
Unser Ziel war ein Luxuscamp, mit eigenem Badezimmer im Zelt. Ob man dies wirklich braucht, muss der werte Lese selbst entscheiden. Allerdings kamen wir weitaus besser durch die 30 Grad des nächstens ( tagsüber hatte es gerne mal 60-70 Grad in der Sonne ) da wir gefrorene Wasserflaschen mit ins Bett nahmen- Luxus mal anders definiert.
EssenszeltAm nächsten Morgen zog es uns wieder auf die Dünen und anschließend gings es in die Steinwüste. Was dann folgte war eine vierstündige Tortur nahe der algerischen Grenze . Die Strecke ging an Mensch und Gerät- wer hier nicht magenfest ist, hat verloren. Die Piste knüppelhart, es ging über einen ausgetrockneten Salzsee von bizarrer Schönheit.
in den Dünen
Nur eine verlassene Tanke zeigte uns in der Nähe der Grenze, wie das Leben in diesem Teil der Welt mal gewesen sein muss
Steinwüste
Auf dem Weg ershoppten wir uns noch unser Hochzeitsgeschenk von Mathias Oma- das geschenkte Geld wurde in Form eines Berberteppichs angelegt.
In Zagora erwartete uns wieder ein wunderschönes Hotel, ein Pool und supergutes Essen. Nach den Strapazen der Wüste eine willkommene Abwechslung
Bevor es wieder zurück nach Marrakesch ging, kam mal wieder das Beste zum Schluß. Wir gaaaaaanz alleine in Ait Benhaddou! Dort wurde Gladiator gedreht, dort quälen sich manchmal bis zu 50.000 Touris an einem Tag durch und wir genossen es ganz exklusiv und ganz allein
Jetzt im Sommer konnte man direkt über den ausgetrockneten Fluß laufen, zu anderen Jahreszeiten gibt es eine Fähre. Wir genossen den Ausblick auf das Tal und die Ortschaft und bewunderten die geschlossene Architektur.
Eingang nach Ait Benhaddou
Zurück in Marrakesch hieß es Abschied nehmen, Hassan schenkte und eine wunderschöne Schale anlässlich unserer Hochzeit, die auch immer noch bei uns im Gebrauch ist und in Ehren gehalten wird.
Unser Fahrer und die von uns sehr geliebte Schale
Wir verbrachten eine Nacht in Marrakesch und zogen am nächsten Tag mit Supratours ( eine gute Buslinie) nach Essaouira, dem ehemals portugiesischen Mogador.
Unterwegs sahen wir die berühmten Ziegen in den Arganbäumen, ein lustiger Anblick….und lecker scheint es zu sein 🙂
Wir wollten an den Strand, hatten aber nicht mit solchen Temperaturschwankungen gerechnet. In Essaouira gehen die Temperaturen selten über 20 Grad und nach den 50+x Grad in der Sahara war uns fast empfindlich kalt. Der Strand von Essaouira ist auch wenig schön- dreckig sowohl an Strand und Wasser. Dennoch ist die Stadt ein traumhaftes Plätzchen um ein klein wenig abzuhängen und um Deutschland vs. Brasilien zu sehen 🙂
Das kleine Hotel, Dar el Paco, wurde von einem sehr liebenswerten Franzosen geführt, das Frühstück war super und wir fühlten uns pudelwohl- auch wenn die Moschee nebenan uns die Nachtruhe raubte.
Dar el Paco
Anbei ein paar Impressionen aus Essaouira.
Blick auf die Altstadt, die andalusisch anmutet
Am Hafen
Die berühmte Apotheke
Touris am Strand
in der Altstadt
typische Architektur in Essaouira
keine Touris vor Ort
Dorfklatsch und Tratsch
Der Zahnarzt unseres Vertrauens
Nach drei Tagen verließen wir aber auch dieses malerischen Fleckchen Erde und kehrten nach Marrakesch zurück. Die zwei letzten Tage verbrachten wir im Jardin Majorelle und in der Medersa ben Yussuf, die uns wahnsinnig begeisterte.
Aber zunächst ein paar Worte zum Riad Anja. Es war eigenlich ein Ausweichquartier und gefiel uns am Ende doch so richtig gut.
Der Besuch der Koranschule begeisterte uns schlechthin. Ich hatte die Medersa irgendwie immer überlesen, konnte mir überhaupt nichts darunter vorstellen und bin aufgrund eines Tips eigentlich nur dorthin und dann waren wir vollends überzeugt
Auf den Weg zur Medersa
Ähnlich war es auch mit dem Besuch des Jardin Majorelle- ein Tip, ein Volltreffer. Aufgrund der Wassersprenger konnte man es dort super aushalten und 5 Kontinente in einem Garten begeisterte uns, die anderen paar Touristen und natürlich auch viele Marokkaner.
Im Jardin Majorelle
Mit einem Geburtstagskind im Gepäck flog ich am nächsten Nachmittag zurück nach Europa.
12.07.2014
Wir mussten eine Nacht in Basel verbringen und ließen dann unseren Flug nach Berlin um 21:00 Uhr des nächsten Tages verfallen. Stattdessen fuhren wir mit der Bahn und waren pünktlich um 18:30 Uhr in Berlin ….und dann hieß es FINALE !
Mein Fazit bzgl. Marokko im Hochsommer und während des Ramadans:
1. Wer gut mit Hitze auskommt, wird keine Probleme haben
2. Es ist weitaus preiswerter als in der Hochsaison
3. Die paar Touristen werden nicht angesprochen, Straßenhändler sind träge
4. Essen und Trinken sind überall erhältlich
5.An den großen Sehenswürdigkei. ten ist es leer- menschenleer
6. Man hat die Wüste wirklich für sich
7. Man kann super feilschen, aufgrund der wenigen Touristen sind echte Schnäppchen möglich
8. Abendessen wird in den Hotels erst nach dem Sonnenuntergang serviert- kann gut und gerne 21:00 Uhr werden
9. Es gibt eine spezielle Uhrzeit- Ramadanuhrzeit
10. Obowhl es überall Essen gibt, haben wir eher versteckt tagsüber gegessen.
11. In der Wüste ist es im Hochsommer auch nachts glutheiß
12. Gefrorene Wasserflaschen sind nachts der Hit
13. Ich kann die Reisezeit uneingeschränkt empfehlen
14. Wer einen guten Veranstalter für eine individuelle Tour sucht- fragt mich
15. Wem die Tajine und das gegrillte Fleisch nicht mehr schmeckt- Lavache Quirit und Baguette gibts überall
Nach der Zwangserholung in Guama und dem französischen Charme von Cienfuegos machten wir uns auf den Weg nach Trinidad. Die Staatstrauer für Herrn Chavez war beendet und auch auf Kuba wurde der Modus wieder auf geschäftiges Treiben umgestellt.
Trinidad nahm uns sofort gefangen. Die Stadt ist zum Teil schon wunderschön restauriert und bietet eine relativ gute Infrastruktur. Die Altstadt ist bezaubernd, mit toller Atmosphäre und durchaus der einen oder anderen Kneipe.
Willkommen in Trinidad
Es gibt mehr Privatrestaurants und auch die Casa Particulares sind ausgesprochen schön.
Wir kamen in der Casa Margarita unter und genossen herzliche Gastfreundschaft und wieder einen super Hummer zum Abendessen. Unser Zimmer hatte wiederum den Standard eines guten Mittelklassehotels und das Ganze lag auch noch fußläufig ins Zentrum von Trinidad.
casa Margarita
Hummer a`la casa Margarita
In den darauffolgenden Tagen gingen wir dennoch, nur noch in die Paladares der Stadt essen, ans Herz legen möchte ich das Sol y Son. Eine exzentrische Speisekarte, eine gute Weinauswahl und ab und an sogar Livemusik. Das Ganze in einem wunderschönen Haus mit antiken Möbeln und schönem Innenhof.
auch das Schlafzimmer gehört zum Sol y Son
mal wieder Hummer, diesmal in Banane eingebacken
Trinidad bietet gute Möglichkeiten die Stadt von oben zu bewundern. Zum einen kann man im Heimatmuseum aufs Dach klettern, eine weitere Möglichkeit ist der Kirchturm. Von oben ist der einstige Glanz der Zuckerbarone viel präsenter, die Stadt liegt eingebettet im Valle de los Ingenios und bietet wirklich ein schönes Panorama.
Ein weiteres Highlight ist ein Besuch auf einer der ehemaligen Zuckerplantagen und die Krabbelei auf den Sklaventurm. Neben der tollen Aussicht bekommt man das bedrückende Gefühl, dass kein Sklave je eine Chance hatte, von den Zuckerrohrplantagen zu fliehen—-das gesamte Tal kann von den Türmen beobachtet werden.
Sklaventurm
Wem die Kultur schnurzpieps ist, fährt zur Playa Ancon und genießt das schöne warme Wasser und den hübschen Strand. Inwieweit öffentliche Busse nach Ancon fahren weiß ich nicht, da wir ja Cubino hatten und dieser wartete brav auf einem der Parkplätze. Es ist übrigens mehr als ratsam die Park,- ( Schutz,-) gebühr zu zahlen. Somit kann man relativ entspannt davon ausgehen, dass das Autochen auch am Ende des Tages noch mit vier Reifen ausgestattet ist.
Playa Ancon
die zahlen keine Schutzgebühr mehr fürs parken
Unser Weg führte uns weiter nach Osten, nach Camagüey….ein relativ schmuckloses Städtchen, aber auch dort hatten wir herzliche Casa Besitzer und ein ordentliches Zimmer. Mathias brachte unsere Karten zur Post und stolperte auf dem Weg über 300 Teenies die auf eine Aufführung vor dem hiesigen Theater warteten. 300 Mädels mit Zöpfen und Schuluniform und alle waren begeistert vom blonden Gringo der offensichtlich ohne Frau unterwegs war.
Später behauptete er, dass er sich wie ein Rockstar gefühlt hätte und mehr als überrascht war, dass er mit heiler Haut dem Östrogengeschwader entkommen konnte. Somit ist bewiesen, dass es neben dem Latin Lover auch den weiblichen Gegenpart gibt. Meine Äußerung, dass die holden Maids nur auf CUC aka Dollar aka Euro aus sind, wollte er nicht wahrhaben. Sein Ego wäre mit der Wahrheit an diesem Tag auch schlichtweg überfordert gewesen.
Camagüey liegt strategisch günstig für eine Tour in die Sierra Maestra und so machte ich mich am nächsten Morgen mit meinem Gringo Superman auf den Weg in die Berge. Fidel Castro hatte sich mit dem argentinischen Arzt Ché Guevara und 14 Guerillakämpfern in der sogenannten Comandancia de la Plata 24 Monate verschanzt und wartete auf den entscheidenen Coup gegen den verhassten Diktator und „Amerika in den Arschkriecher“ Fulgenicio Batista. Zwei Jahre dauerte der Guerillakampf, der letzten Endes in der entscheidenden Schlacht von Santa Clara für die Revolutionäre entschieden wurde.
Natürlich wollten wir auch dorthin, wo das Schicksal Kubas seinen Lauf nahm und somit quälten wir Cubino durch die Berge. Die Anstiege waren sausteil, der Kleine wollte zum Teil echt nicht mehr. Ich war froh, dass ich nicht fahren musste.
Regen auf dem Weg nach Bartholome´Maso
Nach einer anstrengenden Tour kamen wir in Bartholome´ Maso an und bezogen unser Quartier. Eine hübsche staatliche Anlage, mit einem sauschlechten Restaurant….es lag zähes Schnitzel auf dem Teller und die Schweinchen streunten um uns herum. Wir aßen genau einmal dort und suchten uns für die weiteren Mahlzeiten einen Paladar. Da rannten auch die Schweinis aber es gab nicht den Bruder oder Schwester auf dem Teller.
die Schweinis vom Hotel
Am nächsten Morgen ging es ambitioniert zur Comandancia de la Plata.
Der erste Aufstieg hatte es so dermaßen in sich, dass ich an Kilimanjaro und Mount Everest Basecamp denken musste….später wurde der Weg ein wenig besser. Die Commndancia wird liebevoll gehegt, alle Kubaner sind stolz auf ihre Revolution, hat sie doch Gleichberechtigung von Mann und Frau, Bildung und Medizin für Alle gebracht. In Baracoa erfuhren wir, dass viele Jamaikaner nach Kuba ausgewandert sind, genau aus den genannten Gründen. Dies sollte man bei aller, auch sicherlich gerechtfertigter Kritik nicht vergessen, der Karibik geht es insgesamt nicht dolle und für Menschen aus der Dom Rep oder auch Haiti können die genannten Errungenschaften schon sehr viel sein.
In der Sierra Maestra
Wir bewunderten die Hütte von Che´ Guevara, Fidel Castros Kommandozentrale inkl. Kühlschrank für Medizin und natürlich Radio Rebelde, der übrigens während der gesamten zwei Jahre des Guerillakriegs fortlaufend sendete.
Chés Hütte
Fidel Castros Nobelherberg
Versteck mit Kühlschrank
so gehts bergab kubanisch
Die Nacht nach der Commandancia verbrachten wir in Bayamo. Wiederum eine Kleinstadt, die aber bildschön aufgemotzt war, eine tolle Fußgängerzone hatte und eine Schachschule vorweisen konnte. Diese besuchten wir und staunten nicht schlecht, als wir mitbekamen, dass es wirklich noch Trend auf der Insel ist, gut Schach spielen zu können. Wetten, dass die Kids von Kuba besser bei Pisa abschneiden würden?
Schachschule Bayamo
Bayamo
Unser Weg führte uns immer weiter nach Osten. Auf dem Weg nach Santiago de Cuba besuchten wie die Wallfahrtskirche „El Cobre“ die für ihre Opfergaben berühmt ist. Da unser Kleiner arg schwächelte (der Kofferraum ging nicht mehr auf, die Zentralverriegelung mochte uns auch nicht mehr) überlegten wir, ob wir nicht Cubino opfern sollten….das wäre doch ein schöner Anblick gewesen. Der schlüpferblaue Hyundai abgestellt vorm Hauptaltar J.
Bereits Kilometer von der Kirche entfernt wurden Blumen im großen Stil für die „Barmherzige Jungfrau von el Cobre“ zum Kauf angeboten.
Die Kirche ist die heiligste ihrer Art auf Kuba und man kann vergnügliche Schauspiele von Pilgern bewundern, die sich auf Knien dem Gotteshaus nähern. Nicht nur die katholische Kirche fährt auf die heilige Jungfrau ab, sie ist auch im Santeria Glauben tief verwurzelt und gilt als Schutzpatronin aller Kubaner. Wir hatten viel Spaß beim Bewundern der abgeschnittenen Zöpfe, Gebisse, Rollstühle aller Art und immer wieder kam in mir der Verdacht hoch, dass sich Cubino unter der Obhut der Jungfrau viel wohler fühlen würde, als in einer kalten Filiale von Cubacars.
In Santiago angekommen bezogen wir die lustigste Casa unserer Reise. Unser Zimmerchen lag über der Küche und der Blick in diese war wie aus Schöner Wohnen.
Außerdem besaß unser kärgliches Zimmerchen einen tollen Balkon in den Innenhof. Unsere Vermieterin war ein Lady mit 150 Kilo Lebendgewicht und ein Herz von Seele.
An diesem Tag besuchten wir zunächst den Friedhof Santa Ifigenia von Santiago und statteten dem Dichter und Nationalhelden Jose´Marti, der Familie Barcadi und Compay Segundo ( Buena Vista Social Club) einen Besuch ab.
Jose´Marti
Emilio Bacardi Moreau
Compay Segundo
Maceo
Wir schauten uns die Wachablösung an und gingen dann selbst in den Trauermodus über, Cubino nahm, nach drei Wochen gemeinsamen Abenteuern, Abschied von uns! Der Kleine trug es tapfer, dem Vermieter waren die Kratzschäden egal und die Tatsache, dass man nur noch mit Trick 17 in den Wagen kam, nahm er mit großer Gelassenheit,
Den Nachmittag vergammelten wir in der Innenstadt und abends gab es mal wieder Hummer, vom Schwarzmarkt, wie mir die Tochter unseres herzlichen Walrosses hinter versteckter Hand beichtete. Sie trug ihr Schicksal wie alle Kubaner mit viel Fassung. Sie und Ihr Mann hatten eine tolle Ausbildung, sie arbeitete in einem Biolabor und bekommt die berühmten 18 CUCs (18$) pro Monat, was quasi der Einheitslohn auf der Insel darstellt. Glücklich ist die Familie über die Vermietungen und dem real existierenden Schwarzmarkt.
Dieser Schwarzmarkthummer wird Mathias immer im Gedächtnis bleiben, dieses süße kleine Schalentierchen löste einen Eiweißschock aus und mein lieber Mann wusste in den nächsten 24 Stunden nicht ob er Gringo- Superman oder Weiblein ist. Es kündigte sich mitten in der Nacht mit Schüttelfrost und einer Körpertemperatur von nur noch 35 Grad an. Darauf folgte eine lange Nacht über der Klosschüssel und endete mit einem Tag Zwangspause auf dem Zimmer. Unsere Vermieter waren aufgrund der ungünstigen Lage des Zimmers immer in Kenntnis über den Kotzstatus und alle 15 Minuten stand die Tochter mit irgendeiner Medizin ihrer Mama bei uns vor der Tür….so herzig und liebenswert.
Am Abend wurde für Mathias separat gekocht, die Suppe behielt er drin….ich aß weiter HUMMER …mein Körper ist eindeutig abgehärteter als der von Gringo-Superman.
ein nettes Völkchen die Kubaner und überall wacht Fidel
Wir zogen am nächsten Morgen in aller Herrgottsfrühe weiter und Gott sei Dank, die Jungfrau von el Cobre hatte auch ohne Opferblumen von uns, dafür gesorgt, dass es Mathias wieder gut ging. Das wäre die Erklärung eines gläubigen Kubaners gewesen, ich bin allerdings fest davon überzeugt, dass einfach ALLES raus war. Über Guantanamo ( nein, man sieht nichts von der Präsenz der Amis) ging es nach Baracoa und somit an den östlichsten Punkt Kubas. Jamaika ist näher als Havanna und das spürt man.
Blick auf Baracoa
Das Essen ist anders, die Musik ist anders und die Menschen sind auch anders.
Tafelberg
alles für die Revolution
Wir wohnten bei Andres und seiner Mama und genossen die Stadt unter dem Tafelberg. Wir zogen los und erkundeten die Gegend, machten eine Tour zur casa del chocolate (die Geschichte von Willy Wonka spielt in Baracoa) bestaunten das Columbus Kreuz ( was wirklich echt sein soll, Columbus landete in Baracoa an ) und machten eine Tour in den Alexander von Humboldt Nationalpark.
Schweinchen in Baracoa
der Strand von Baracoa, wunderschön
die öffentliche Fähre
Alexander von Humboldt Nationalpark
Das Columbus Kreuz- angeblich direkt von olle Christoph mitgebracht
Es folgte eine Nachtfahrt mit Viazul und wir näherten uns dem letzten Höhepunkt unserer Tour. Die Revolutionsstadt Santa Clara mit dem Grab von Che´Guevara und den anderen Revolutionären als auch das Museum rund um den Tren Blindado, wo die Revolution ihr erfolgreiches Ende fand. Hier wurden die Soldaten von Batista geschlagen, Kuba von der Unterdrückung der US- Amerikaner „befreit“.
Die sterblichen Überreste lagen, nach der Hinrichtung Guevaras, zunächst in Bolivien in einem Massengrab, erst 1997 wurde der Leichnam Kuba übergeben, Guevara hatte nach der Revolution die kubanische Staatsangehörigkeit angenommen.
Ché Guevara Denkmal mit Grabstelle
Hasta la victoria siempre
die „aufgeworfenen Gleise symbolisieren den Sieg über Batistas Truppen, Tren Blindado
Granma- das Staatsorgan
Wir wohnten in der Casa Florida Hostal- der wohl berühmtesten Casa Particular auf Kuba. Die Zimmer sind unglaublich, das Ambiente ist so charmant und das Essen sooooo gut- wieder Hummer – erstaunlich, wir bekamen den immer noch runter
Florida Center
wunderschön
lecker Frühstück und mal keine Guave
nein, er kam mir noch nicht aus den Ohren heraus
Unsere letzten Tage verbrachten wir in Varadero in einem All In Schuppen, Hotel Palma Real. Durchaus empfehlenswert, es war nicht sooo überteuert, dass Essen meines Erachtens gut ( auch wenn natürlich alle Pauschaltouris am Meckern waren) und mit nur dezentem Animationsprogramm. Wir bestaunten die besoffenen Kanadier und Russen die sich Cuba Libre in Eimer abfüllen ließen- grenzwertig.
am Strand von Varadero- der Gringo Superman und ein paar Füllfederhalter
Massentourismus kubanisch
Nach drei Nächten ging es von Varadero direkt nach Berlin und ich ziehe ein abschließendes Fazit:
1. Kuba ist individuell sehr gut machbar
2. Das Essen ist, solange man den Mamas in den Casas vertraut, ziemlich super
3. Der Kubaner ist super lieb- solange es sich nicht um die berühmten Jineteros handelt
4. Auf Kuba fährt man in ein Schlagloch hinein, bewundert die Entlein die in diesem Schlagloch paddeln und fährt auch irgendwann aus dem Schlagloch wieder heraus
5. Pizza und Spaghetti schmecken auf Kuba nicht, egal ob mit CUC oder CUP bezahlt
6. Vertraue weder Loose noch Lonely Planet wenn es um die Verlängerung Deines Visums geht- frag mich
7. Staatliche Restaurants sind grottig, Paladares sind toll
8. Kuba hat noch eine wild west Atmosphäre—ich hoffe noch sehr lange
9. Havanna wird überbewertet
10. Auch wenn man CUPs hat, kann man mit diesen nicht unbedingt bezahlen. Wir hatten 20 € umgetauscht und am Ende fast verschenkt…wir flogen sogar mal aus einem CUP Supermarkt heraus, Touris dürfen dort nicht mal Käsebällchen kaufen
11. Auf Kuba gibt es kaum Kriminalität, es sei denn an der Tourikarre kann man was abschrauben
12. Guave schmeckt wirklich nicht
13. Melone schmeckt auf Kuba auch nicht
14. Kubanische Cola ( Tukkola) ist toll
15. Havanna Club schmeckt mit Coca Cola nicht
16. Kubanische Chips und Snacks sind super, halte Dich aber fern von Käsebällchen…diese wiederum werden von Hühnern geliebt.
17. Wo Bank drauf steht , gibt es nicht immer einen ATM der auch deutsche Karten nimmt
18. Umso weniger man erwartet, desto mehr wird man bekommen
19. Kuba mit US Amerikanern wird nicht mehr Dasselbe sein
20. Kubaner lieben Schweinchen auf dem Teller, für die doofen Touristen bleibt der Abfall: HUMMER
21. Es ist egal wo man seinen Rum kauft, er kostet sogar auf dem Flughafen genauso viel wie in der Provinz
22. El Rapido, die kubanische Antwort auf Mc Donald´s gibts wirklich überall- was man allerdings dort bekommt weiß man nie…..manchmal Huhn, manchmal Pizza….oder auch nur Kaffee oder Zigaretten. Satt wird man von Letzterem nicht