Das Wetter blieb anhaltend ungewöhnlich heiß und bereits in der Vorbereitung unserer Reise hatten wir einen Tag auf dem mondänen Lido eingeplant. Wir stiegen San Marcuolo auf die Fähre und fuhren Richtung Strand. Leider mussten wir einmal die Fähre wechseln, da unsere Linie theoretisch bis Lido fuhr und praktisch aber San Marco rausschmiss…..schade um unsere Plätze im vorderen Teil des Schiffes.
Vom Lido selbst gibts nur zwei Strandbilder, das Wasser war planschewarm und binnen zwei Stunden waren wir trotz Schutzfaktor 30 ziemlich verbrutzelt, so dass wir uns nach Aperol Sprizz und Schatten sehnten.
So fuhren wir zurück nach Venezia und genossen die rund 35 Minuten auf dem Wasser, bis wir in San Marcuolo aussteigen durften. Ich fiel beim Kapitän der Fähre in Ungnade, da man auf gar keinen Fall vorne stehen darf, auch nicht um seine Klamotten zu richten oder sich mal in der engen Bank zu strecken…..als Wiederholungstäter riskiert man vom Boot geschmissen zu werden. Da kannte El Capitano keinen Spass und nicht mal an einer Station durfte man sich gerade machen….kleiner Sadist der gute Mann. Warscheinlich freut sich der Typ den lieben langen Tag auf seine Schicht um seinen Alltagsfrust an den Touris auszulassen.
In Cannaregio gabs ne Pizza aus der Hand,eine Dusche und ein weiches Bettchen für den Nachmittagsschlum, bevor wir wieder bewaffnet mit dem neuen Stativ durch das jüdische Venedig schlenderten.
Ich mag diesen Teil von Venedig so gerne, fern ab der großen Paläste und Kirchen.
Wir kehrten in eine waschechte Kneipe ein und versüßten uns den frühen Abend mit Chiccetti, kleinen Happis, die viel zu teuer sind und nur Lust auf mehr machen…..
Im Anschluss musste etwas Vernünftiges her und somit kehrten wir wieder in unser Restaurant vom Vortag ein, Spaghetti und Pizza mit Vorspeise…..keine 40€, was will man mehr?!
Wir wollten nochmals Nachtbilder uns so schlichen wir zunächst durch unsere Nachbarschaft um anschließend über Castello nach San Marco zu laufen.
Mit Santo Giovanni e Paolo aus dem 14 Jh lernten wir das größte gotische Sakralgebäude Venedigs kennen und ich freute mich, doch noch so viel Neues entdecken zu können. Der Abend war bezaubernd und wir marschierten was das Zeug hielt. Bislang waren wir jeden Tag über 20 km zu Fuss unterwegs gewesen und auch am dritten Tag in der Stadt kamen wir auf unsere Schritte.
Am Markusplatz lief ein Rockkonzert dem wir ohne Eintritt zu zahlen super lauschen konnten, vor dem Dom seierte eine Chinesin ihren teilnahmslosen Gatten zu, der im Geiste die Scheidung einreichte….ein ganz normaler Freitag in der Lagune.
Mit ein paar Impressionen vom Platz, Dogenpalast und Drumherum machten wir uns auf den Weg in die Heia.
Happy Birthday to me, Happy Birthday to me…… Geburtstag in Venedig ist toll und hätte nicht besser sein können. Wir standen erst um 9:00 Uhr auf und mit den ersten Geburtstagsgrüßen im Handy schlenderten wir Richtung Rialto Brücke mit einem Abstecher bei Coop. Wir liefen über die berühmte Brücke und schauten uns diese von der etwas unspektakulären Seite an.
Die Kirche San Giacomo di Rialto überzeugte mit seinem puppigen Inneren und einer wahnsinnig schönen Geigenausstellung. Eine Kirche für Familienfeste, Dorfcharakter mit Blick auf die Marktgegend von Venedig. Die Lagunenstadt gibt einem immer das Gefûhl einen Blick auf das Europa vor 200 Jahren werfen zu können, die geschlossene Altstadt macht es möglich.
Wir bummelten über den sehr sehenswerten Rialtomarkt.Für mich einer der schönsten Märkte überhaupt, insbesondere die Pescheria, der Fischmarkt ist toll.
Wie immer wünsche ich mir dann ein Apartment mit eigener Küche. Wir trösteten uns mit dem üblichen „beim nächsten Mal“ und genossem diesmal nur die Auslagen.
Der Markt ist nicht nur für sich selbst schön anzusehen, auch die Umgebung ist toll, wer möchte nicht mit solch einer Aussicht shoppen?
Bezüglich der Architektur habe ich 2018, als der Markt geschlossen war, einige Fotos eingestellt, wer will, schaut hier: http://allcontinentsinonelife.com/italien-2018-venedig-zum-drittem-mal-in-der-lagune/
Zurück auf der Rialtobrücke genossen wir den spektakulären Blick auf den Canale Grand und tranken den ersten Birthday Aperol Sprizz des Tages. Die Brücke kam uns leerer vor als 2018 was weniger an der Uhrzeit (11:00 Uhr) mehr am heißen Wetter (39 Grad) liegen mochte.
Um 11:27 lösten wir unser Dreitagesticket für die Fähren (40€) und machten uns auf den Weg nach Fondamente Nova um endlich nach Murano zu kommen. Die Fähre war moderat voll und gleich an der ersten Station stiegen wir zehn Minuten später wieder aus und betraten die Glasbläserinseln….,Murano besteht aus mehreren Inseln, nicht nur aus einer. Die Glasfabriken zogen nach Murano, als in Venedig immer mehr Holzhäuser gebaut wurden, man wollte der Brandgefahr entgehen und so entstand die Glasmetropole der Welt. Ich mag Muranoglas nur in Teilen, abends bekam ich von meinem lieben Mann einen kleinen Herzanhänger aus Glas, schön schlicht und nicht so verkitscht wie die Leuchter und Nippes von den Inseln.
Wir erliefen uns alle fünf Inseln, so gut es die Mittagshitze zuließ. Statt Kaffee und Kuchen anlässlich meines Ehrentages gab es für uns Tartufo und zwei Liter Agua Minerale con gas….. und nun lasst Euch von allen fünf Inseln sowie der Kirche Santi Maria e Donato (14. Jh.) verzaubern. Wir bewunderten übrigens auch den ersten Weihnachtsbaum des Jahres 2019.
Mit einem schönen Blick zurück begaben wir uns per Vaporetto auf die Lagunenautobahn aka Wasserstraße…..meine Fresse…..hier wurde wahrlich geheizt und jeder gab alle Knoten, die der Motor so konnte
Zurück in Fondamente Nova gab es einen Boxenstop bei Coop und in Cannaregio einen Duschstop auf dem Zimmer. Anschließend schlummerten wir ein Stündchen, bevor ich meinen Mann stilecht zu einem venezianischen Viergänge Menü einlud.
Es gab: Eingelegte Sardinen für Mathias und Burata für mich. Danach folgten Spaghetti con Vongole gefolgt von gegrillter Brasse mit Salat. Das Ganze wurde mit zwei Liter Wasser begossen und kam am Ende 65€…..auch teuer muss Venedig nicht sein. Wir aßen recht früh an diesem Abend, da wir auf die Accademia wollten um das schöne goldene Licht auf Santa Maria del Salute zu genießen und um mein Geburtstagsgeschenk einzuweihen. Ich hatte mir ein neues Stativ gewünscht, da mein Manfrotto Reisestativ zwar sehr leicht aber nervig zum Schrauben ist und mich auf den Lofoten in die Schranken verwiesen hatte…..leicht bedeutet bei Wind und Wetter eben auch verwackelte Fotos.
Wir fuhren also über den Canale Grande bis zur Ponte de Accademia und bauten das Stativ auf der frisch restaurierten Brücke aus. Nebenbei tranken wir ein Fläschlein Bellini und genossen den schönen Abend. Zu sehen sind hier Bilder mit und ohne Langzeitbelichtung, wir experimentierten ein wenig herum.
Wir fuhren mit der Fähre weiter nach San Marco und spielten weiterhin fleissig mit dem Stativ und den Kameras herum.
Da uns das Wetter an Siebenschläfer 2019 so dermaßen geschafft hatte, wurden wir nicht mehr alt…..die Fähre brachte uns nach San Marcuolo und nach einer weiteren Dusche lagen wir gegen 23:00 Uhr im gekühlten Bettchen.
Nachdem wir in 2018 ein wunderschönes verlängertes Wochenende in Venedig verbracht hatten, war uns bereits bei der Abreise klar, dass wir die Lagunenstadt nochmal wiederholen.
So flogen wir an unserem fünften Hochzeitstag wieder nach Venedig, für Mathias war es das 6x, ich war nun zum 4x in der Stadt. Das Schöne an Wiederholungstaten ist, das Alles kann und Nichts muss …..quasi schlendern und staunen, Kultur nur nach dem Lustprinzip.
Mein Schwiegervater brachte uns sehr früh nach Tegel, wir hatten genug von den Horrostories, die sich regelmäßig am viel zu kleinen Flughafen im Berliner Norden abspielen.
So kam was kommen musste, wir waren zu früh am Flughafen, die Sicherheitskontrollen waren effizient und die Maschine hatten obendrein eine Stunde Verspätung.
Doch nichts konnte unsere Vorfreude auf Venedig und unseren fünften Hochzeitstag eintrüben und als wir gegen 11:00 Uhr in Marco Polo aufschlugen freuten wir uns wie die Kinder auf die fünf Tage in der Lagunenstadt.
Mit ACTV (15€ return) kamen wir ohne Wartezeit zur Piazzale Roma und von dort liefen wir die rd. 15-20 Minuten zum Casino, Vaporettostation San Marcuolo. Trotz Taschen und schweißtreibenden 35 Grad mussten die ersten Fotos her, der Blick ging von Cannaregio über den Canale Grande nach Santa Croce.
Bevor wir die Locanda aufsuchten, gingen wir erstmal „frühstücken“ was bei uns das dreigängige Touristenmenü mit Spaghetti Pescadora, Huhn und Salat im Lieblingsrestaurant bedeutete. Dort waren wir auch 2018 gewesen und alleine für die Meeresfrüchte war es einen Besuch wert.
Angekommen in der Locanda San Marcuolo gab es die Schlüssel für das Zimmer im Hotel Leonardo und ein Wiedersehen mit dem Rezeptionisten vom Vorjahr, der uns erkannte…..wir sind jetzt Stammgäste und was das bedeutete, merkten wir zehn Minuten später.
Wir bekamen das wohl coolste Zimmer ( Nr.5) im ganzen Haus. Es ging nach hinten raus, war kühl auch ohne Klimaanlage, mit niegelnagelneuem Badezimmer und drei Betten, säuisch bequem und kein Vergleich zum Vorjahr, wo unser Zimmer zwar auch hübsch aber an der Straße lag und die Rollkofferfraktion uns den letzten Nerv raubte. Wir sind für Rollkoffersteuern…..
Unser erster Gang führt uns in das Café von Coop wo wir uns zu einem Cappucchino für 1,10€ und Thunfisch Tramezzini verführen ließen.
Wir wollten uns am ersten Tag noch das Dreitagesticket für die Fähren klemmen, da uns das Wochenticket zu teuer war, zwischen Drei Tage und einer Woche keine vernünftige Alternative vorhanden ist, hieß für uns die Alternative laufen….laufen….laufen….
Ich hatte im Vorfeld eine kleine To Do Liste erstellt, unter Anderem wollte ich Fondamente Nova und Castello besser kennenlernen, mal wieder nach Giudecca (2001 das letzte Mal dort gewesen) und endlich mal nach Murano ( dort war ich noch nie).
Wir begannen also umgehend mit der Abarbeitung und schlenderten bei 35 Grad/ Windchill 39 Grad im Schatten in der heißesten Zeit des Nachmittags durch Cannaregio nach Fondamente Nova und dann immer weiter Richtung Castello.
Anbei ein paar Bilder aus unserer Nachbarschaft, die ich so oder so ähnlich bereits im letzten Jahr geschossen hatte.
In Fondamente organisierten wir uns die Abfahrtszeiten für Murano und erliefen uns das Ufer, mit Blick Richtung Festland und einige Gassen,bis wir von den Gemäuern der militärischen Anlage Arsenale zur Umkehr gezwungen wurden . Abzweig verpasst bzw. nicht erkannt bedeutete zwei km Umweg……bei 35 Grad im Schatten. An der Vaporetto Station Bacini war Schluss und somit schlichen wir entmutigt mit maps2go in der Hand Richtung San Marco.
Ermattet schlichen wir durch die Gassen von Castello und selbst mein lieber Mann ging freiwillig in eine Kirche ( San Francesca della Vigna, aus dem 16 Jh.), weil es dort kühler war. Wir waren nass bis auf die Unterhosen und tranken mittlerweile am vierten Liter Wasser ohne Toilettengang.
Hier ein paar Eindrücke aus Castello, die weder chronologisch den Weg zum Arsenale beschreiben, da wir eh mehr Zickzack und treibend durch die Gassen unterwegs waren.
Nachdem wir eine weitere Stunde durch Castello geschlendert waren, hatten wir es geschafft.Wir standen am Arsenale und freuten uns über die Leere im zentralen Teil von Venedig.
Das Arsenale ist nur minimal für Besucher zugänglich, viele Teile der ehemaligen Militäranlage liegen brach und im Jahr 1500 erschien vonJacopo de Barbari ein Kupferstich, der das Arsenal so präzise darstellte, dass dieser unter Zensur gestellt wurde. Die Anlage war in der damaligen Zeit der größte Industriekomplex weltweit, über 160.000 Arbeiter waren hier beschäftigt, Im Arsenal schlug das militärische Herz der Seemacht Venedig und bis vor Kurzem kam kein Zivilist auf das Gelände. Erst seit ein paar Jahren werden einige Lagerhäuser auch für die Kunst Bienale genutzt.
Auch auf dem Weg zum Markusplatz stellten wir fest, dass die Stadt alles Andere als überlaufen war, wir hatten auch kein Kreuzfahrtschiff im Hafen gesehen und das Wochenende war noch weit weg.
Hier ein paar Fotos von der berühmten Seufzebrücke, diesmal auf Höhe der Wasserlinie geschossen
Wie bei jedem Besuch, die Gondeln mit Blick auf San Giorgio di Maggiore .und Giudecca sind ein Muss.
Markusdom leer? Geht nicht? Geht doch!!!!! Und wer es noch nicht weiß, in dem Gemäuer liegt der Evangelist Markus, dessen Gebeine 823 aus Alexandria geklaut wurden.
Wer sich ausgiebig mit der Basilica di San Marco auseinandersetzen möchte, wir hier fündig: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Markusdom
Wir schlendert über Supermarkt und verschwiegene Gassen zurück zu unserem Hotel und aßen auf dem Zimmer. Mit über 20 km Fußmarsch in den Knochen fielen wir bereits gegen 21:00 Uhr in tiefen Schlummer.
Nachdem ich 1988 das erste Mal in Venedig besucht hatte, 2001 mit Kollegen/ innnen im sommerlichen Spätherbst ein sehr verträumtes Venedig kennengelernen durfte, zog es mich dieses Mal im Juli, im Hochsommer, während der komplette Kontinent und die USA Sommerferien hatten, nochmals in die Lagunenstadt. Schuld an diesem Umstand war der Geburtstag von Mathias und die günstigen Preise von Easyjet aus dem Januar. Schnell war meine Geburtstagsidee geboren und umgesetzt. Ich muss natürlich nicht erwähnen, dass der Flug saugünstig, und das Hotel umso teurer war? Es ist eben Venedig!!!! Auch die Reaktionen auf eine hochsommerliche Städtetour in die Lagunenstadt waren unbezahlbar, hier ein paar Beispiele „Venedig stinkt, ist übervoll, man sieht den Markusplatz vor lauter Kreuzfahrer nicht, die Kreuzfahrtschiffe stehen bereits im Canale Grande und um Gottes Willen, geht bloss nicht essen, es ist sooooooo teuer“ . Wir ließen uns nicht beirren und freuten uns auf ein paar Tage an der Adria.
Wir feierten am 12.07.2018 Mathias Geburtstag ganz stilecht im Restaurant Venezia, bei uns ums Eck und verabschiedeten uns als Erste von Freundschaft und Familie. 20 Minuten später standen wir bereits in der Sicherheitskontrolle und wiederum fünf Minuten später am Gate. So schnell war ich noch nie an einem Berliner Flughafen abgefertigt worden.
Unser Flieger hob pünktlich ab und landete 20 Minuten vor der geplanten Landung. Es war 21:20 Uhr und wir organisierten uns am Automaten schnell ein Ticket (8€) für den ATVO Bus nach Venedig, der um 21:40 abfuhr. Gut, das wir nur Taschen hatten und somit schnell in den Bus kamen. Bereits um 22:05 Uhr waren wir am Piazzale Roma und beschlossen zum Hotel in Cannaregio zu laufen. Es war eine wunderschöne Nacht, die Restaurants waren gut besucht und unsere offline Map zeigte uns den Weg. Nach rund 20 Minuten kamen wir happy aber auch verschwitzt in der Locanda San Marcuola, einem vier Sterne Hotel an….nein, nicht unser Haus, nur unser Check Inn. Nachdem die Formalitäten erledigt waren, liefen wir ca. fünf Minuten zu unserem Hotel Leonardo. Ein hübsche Pension, die Möbel im tuffigen, italienischen Style, bissel verstaubt aber alles absolut sauber. Wir freuten uns über das große Zimmer, töteten ein paar Mücken und fielen um 0:00 Uhr ins superweiche Bett.
Zweiter Tag, 13.07.2018: Ziemlich zerschlagen wachten wir um 8:00 Uhr auf und erschlenderten uns unser Frühstück im ersten jüdischen Ghetto weltweit. Gheto werden auf italienisch die Fabriken für Metallguß genannt und genau in diesem Gebiet in Cannaregio, wurden ab 1516 jüdische Venezianer angesiedelt und später auch durch Mauern abgegrenzt. Es gibt einen alten Teil und den sehr großen Campo del Ghetto Nuovo. Ich hatte 2001 eine Ghettotour gemacht, mir von den fünf Synagogen immerhin drei von innen angesehen. Diesmal verzichteten wir und genossen lediglich eine Cappuchino und ein nichtkoscheres Tramezzini auf den Stufen der Scuola Tedesca, der deutschen Synagoge. Es gibt einige koschere Restaurants und Lebensmittelgeschäfte, meines Erachtens boomt die Gegend aber durch die vielen israelischen Touristen und der untouristischen Armosphäre. Mathias war von diesem Venedig ganz begeistert, als Tagestourist kommt man nicht unbedingt nach Cannaregio und genießt ein Frühstück für fünf Euro.
In Gedenken an die deportierten Bewohner Venedigs.
Wir schlenderten weiter durch die verborgen Gassen, immer Richtung Rialto.
Die meiste Zeit war es leer, richtig leer…keine Herden.
Das sollte sich natürlich ändern, spätestens als wir in San Marco ankamen, wurde es voll….auf der Brücke war es nahezu grotesk,
Natürlich gingen wir auch auf diese und schielten gen Meer. Unsere positive Erkenntnis, kein Kreuzfahrtschiff in Sichtweite, obwohl eins in town war ( wie wir am Markusplatz lernten)…AUSSERHALB der Lagune! Vorbei die Zeiten als die Pötte an der Dogana da Mar ankerten und die Sicht nach San Giogio Maggiore und von der Ponte Accademia versauten. Wir versuchten die Rialtobrücke vom Ufer abzulichten, ein kaum machbares Unterfangen, das Ufer ist vollgepflastert mit Gondeln, Vaporetto Stationen und anderen Booten. Den besten Blick hat man vom Schiff, sofern man einen Platz auf der linken Seite ergattert und vom Markusplatz kommt.
Nachdem wir ein wenig unschlüssig sowohl von San Polo als auch San Marco Seite versucht hatten die Brücke abzulichten, holten wir uns ein 48 Std. Ticket für die Vaporettos und fuhren nach San Marco. Natürlich bewunderten wir die Villen am Canale Grande, sowohl vom Land als auch vom Vaporetto aus.
Ich war auf das Übelste gefasst und natürlich war es nicht leer….aber eben auch nicht so katastrophal voll wie angenommen. Wir bummelten über den Platz, bewunderten den Campanile und beschlossen, nicht in den Markusdom zu gehen, da wir Beide bereits drin waren und die Schlange vor der Kirche absurd lang war.
Blick auf San Giorgio Maggiore
Auch das Café Florian verkniffen wir uns, 15€ für einen Cappuchino erschien uns als zu billig, dann doch lieber eine überteuerte Piccolo Bellini. Mathias ernannte das Gesöff zu unserem Getränk in Venedig und gut angegangen legten wir einen Zwischenstop im Hotel ein.
Es war so heiß und ich duschte an diesem Tag nicht zum letzten Mal.
Es gab ein frühes Abendessen,oder spätes Mittag. Touristenmenû mit Spaghetti und Muscheln und Fisch so schlimm teuer ist es nicht …. Am späten Nachmittag bewaffneten wir uns mit Bellini und Wasser und schlenderten durch Cannaregio. Es war himmlisch untouristisch, ein Straßenzug schöner als der nächste. Wir fanden eine Brücke samt Kirche und Kanal in der Nähe der Fondamemte Nova.
Zur blauen Stunde rückten wir dann aus. Zunächst nach Rialto, und mit dem Vaporetto nach Accademia. Wir wollten ein Bild von der Brücke Richtung Dogana/Dorsoduro und Santa Maria de la Salute.. Leider ist die Brücke verschalt, ein Blick ist nicht möglich. Man kann lediglich die Kamera über den Bauzaun halten und beten und das geht auch nur, wenn man groß genug ist. Das Bild stammt aus meiner Kamera, hat aber mein lieber Mann geschossen….ich Dackel hatte keine Chance.
Weiter gings zu Fuß zum Markusplatz. Wir bewunderten die Seufzerbrücke und genossen die Abendstimmung mit Blick auf San Giorgio Maggiore.
Zurück in Rialto versuchten wir uns an ein paar Nachtfotos, allerdings ist auch abends auf dem Kanal ne Menge los, die Schiffe sind alle in Bewegung und die Rialtobrücke ist weiterhin verbaut.
Gegen 23:00 Unr trudelten wir total platt im Hotel wieder ein. Es war ein wunderschöner Tag in einer bezaubernden Stadt gewesen.
Tag 3, Burano und Lido di Venezia Als uns am nächsten Morgen das Weckerklingeln aus süßen Träumen holte, dachte ich mich haut Jemand. Wir hatten nur sechs Stunden Schlaf gehabt, auch in der zweiten Nacht hatten die Blutsauger ganze Arbeit geleistet. Wir frühstückten bei Coop mit Capucchino und Baguette und liefen im Anschluß nach Fondamente Nova um mit der 12 nach Burano zu fahren. Die Aussicht auf Venedig war sehr schön und mal eine ganz andere Perspektive.
Die Fähre fuhr über Murano und aufeinmal war das Schiff voller Japaner. Diese treiben sich ja gerne und grundsätzlich an pittoresken Orten herum. Burano ist ein Kleinod, die Insel der Spitzenstickereien und des Fischfangs. Die bunten Häuser sind bezaubernd, große Hotels gibt es auf der Insel nicht. Wir erliefen uns die kleine Gassen und staunten nicht schlecht.
Glaubt man den Reiseführern, wurden die Häuser auf Burano schon immer bunt angemalt um sich von seinem großen Nachbarn in der Lagune abzuheben.
Wir jedenfalls genossen das Kleinod und machten uns im Anschluß auf den Weg nach Lido di Venezia. Dort war ich ebenfalls noch nie und es lockte eindeutig der Sprung in die Adria. Die Fähre fuhr über Punta Sabbioni und alte Erinnerungen an Reisen in meiner Jugendzeit wurden wach. Abends schaute ich mir tatsächlich das Hotel Ca‘di Valle in Cavallino über booking an……ob man mal ein paar Tage Badeurlaub in dieser Ecke machen sollte? Wir schlenderten die Haupstraße zum Strand entlang, naschten eine mittelmäßige Pizza und planschten kurze Zeit später in der Adria.
Gegen 17:00 Uhr traten wir gutgelaunt, verbrannt und angedüdelt vom lauwarmen Bellini , den Weg nach Venedig an. Wieder genossen wir fabelhaftes Bilderambiente vom Boot aus.
Wir stiegen Accademia aus dem Vaporetto und schlenderten durch Dorsoduro, über die Peggy Guggenheim Kollektion ( hatte ich mir 2001 angesehen) , zur Dogana.
Dort genossen wir den Blick auf den Markusplatz und San Giorgio Maggiore und wurden kurz vor der blauen Stunde vertrieben. Ganz Venedig schien auf den Beinen zu sein, viele Boote mit Partyvolk war unterwegs, am Ufer spielten diverse Bands. Die Polizei räumte die Dogana, vermutlich sind schon zu viele Touristen bei Parties abgesoffen?
Wir ließen uns davon nicht beirren, wir waren quack und zufrieden und rund 30 Minuten später froh, wieder in Canareggio zu sein. Unser Abendessen war a la Carte, die Meeresfrüchtesuppe war sehr gut, die Spaghetti so ok….80€ natürlich zu viel aber immer Tourimenü wollten wir nun auch nicht.
Gegen 23:00 Uhr lagen wir im tiefen Schlummer, draußen vergrätzte ein Gewitter die Partyleute.
4.Tag :San Polo, Santa Croce und Abflug
Wie schliefen aus und gaben pünktlich um 9:40 die Zimmerschlüssel in der Locanda San Marcuola ab. Von dort nahmen wir das Vaporetto nach Rialto ( die 48 Std. waren noch nicht abgelaufen) und eroberten uns in San Polo ein leckeres Frühstück. Der Capu kam nur noch 1,10€. Am Mercato bewunderten wir die Architektur ansonsten war dort nichts los.
Leider ist San Polo der Rollkoffer Highway nach Ferravia und Piazale Roma für alle Reisenden die entweder in Dorsoduro, San Polo oder Santa Croce gewohnt haben oder noch wohnen wollen. Es muss die Anwohner irre machen, ich kann die Dinger nicht leiden und das Geräusch ist zermürbend. Wir bogen oft von den Hauptverkehrsrouten ab uns eroberten uns die Stadtteile Santa Croce und San Polo. Beide bezaubernd und malerisch…..hier ein paar Impressionen.
Wir ließen unser Wochenende an den Ufern von Canareggio und San Marcuola ausklingen. Unsere Füße hielten den Fluten des Canale Grande stand, die letzte Flasche Bellini wurde geköpft.
Gegen 14:30 genossen wir ein letztes Tourimenü, die Nudeln mit Meeresfrüchte waren sensationell.
Wir lösten unsere Taschen in der Locanda aus und liefen in rd 15 Minuten zur Piazale Roma. Dort bekamen wir die letzten zwei Tickets für den Bus und ersparten uns weitere Wartezeiten.
Marco Polo ist für die vielen Passagiere nicht ausgelegt, auf dem Flughafen war Himmel und Hölle los. Da unsere Maschine Verspätung hatte, konnten wir das gesamte Weltcup Finale mitverfolgen, leider verlor Kroatien gegen Frankreich 2:4. Der Flug war recht unruhig aber bei 1:10 Std will ich mal nicht meckern. In Rudow erwartete uns Emily und meine liebe Mama und Klaus. Venedig hat uns supergut gefallen, wir werden dieses Wochenende sicherlich wiederholen.