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Südafrika 2004, II: Blyde River Canyon, Kruger & Jo-Burg

Wir kehrten während unserer fünfwöchigen Reise durch den Südzipfel Afrikas am Ende nochmal nach Südafrika zurück. Wir flogen von Victoria Falls/ Simbabwe mit South African Airways nach Johannesburg. Während wir auf den Einstieg in die Maschine warteten, unterhielten wir uns mit zwei Rhodies ( Rhodesier, so bezeichnen sich immer noch die Weißen in Simbabwe) die uns mit mitleidigem Blick  versicherten , dass sie den besch……. Pass auf der ganzen Welt besitzen würden. Beide Jungs waren auf dem Weg nach Atlanta, dort würden sie ihr Studium absolvieren. Objektiv betrachtet hatten die Beiden nicht ganz unrecht und umso mehr Kontakt ich zu Weißen aus Simbabwe  hatte, desto mehr Verständnis brachte ich für die verfahrene Lage auf, in der sie sich befanden.  Mr. Mugabe hatte das Land so instabil gemacht, die Inflation, Enteignungen, die Lynchjustiz gegenüber Weißen- quasi Apartheit umgedreht -machten das Land nicht mehr lebenswert. Ich traf 2010 eine weiße Afrikanerin aus Simbabwe, mit der ich mich über Stunden unterhielt. Die Politik in ihrem Land hatte sie zu einer gebrochenen Frau, einem Flüchtling in Tansania, gemacht.

Wie dem auch sei, wir trösteten die Beiden, immerhin kamen sie aus dem Land des Chicoreekaffees  wenigstens hinaus. Diesen Luxus konnten sich nicht Alle leisten.

In Johannesburg angekommen, nahmen wir zunächst an einer Tour durch Soweto teil. Wir besuchten das Apartheidsmuseum, welches ich jedem Südafrikabesucher ans Herzelein legen möchte. Außerdem warfen wir einen Blick auf Soweto und besuchten das ehemalige Wohnhaus von Nelson und Winnie Mandela im Township. Überaus bescheiden aber bunt eingerichtet, für Soweto mit bürgerlichem Luxus ausgestattet. Die letzte Nacht in diesem Haus hat Nelson Mandela nach seiner Freilassung verbracht, danach hat er das Haus nie wieder betreten.

Zurück am Flughafen übernahmen wir unseren PKW und fuhren in Richtung Drakensberge. Unsere neue Kuschelstätte erwartete uns in Hazyview, netter Ort mit noch schönerer Lodge. Wir freuten uns wie die Kinder über den vermeintlichen Luxus im Rissington Inn. Mich hat damals die Open Air Dusche begeistert und die himmlischen Betten hatten nach drei Wochen Camping unsere ganze Aufmerksamkeit.

Am nächsten Morgen machten wir uns entspannt und ausgeschlafen auf den Weg zum Blyde River Canyon mit den tollen Ausblicken auf die Berlin Falls,  Bourke’s Luck Potholes und den Three Rondawels.

Der Canyon liegt auf dem Weg in den Kruger Nationalpark und gehört zur Panorama Route von Südafrika. Die dort  beginnenden Drachenberge sind das höchste Gebirge mit 3482 m im Südlichen Afrika und ziehen sich bis nach Lesotho. Leider hatten wir aufgrund von Zeitmangel und vermutlich auch sportlichem Enthusiasmus keine Gelegenheit die Drakensberge zu erkunden.

Blyde River Canyon

Bourkes Potholes

Three Rondawels

Berlin FallsNach einer zweiten entspannten Nacht in Hazyview machten wir uns auf den Weg zu unserem letztem großen Abenteuer während unserer fünfwöchigen Tour, wir fuhren in den Kruger Nationalpark. Zunächst sollte es nach Skukuza gehen, die zweite Nacht würden wir in Pretorisukoop verbringen.

Wir waren skeptisch was die Tierausbeute anging, schließlich fuhren wir drei Tage mit dem eigenen Auto durch den Park. Kruger ist sehr touristisch, es gibt regelrecht Dörfer mit Supermärkten und Restaurants im Nationalpark. Unterkünfte gibt es in allen Preisklassen. Unsere Zimmer waren weder in Skukuza noch in Pretorisukoop sonderlich gut, doch für alte Zeltliebhaber  mehr als ausreichend. Schön das wir wenigstens einen Pool hatten um die Nachmittage entspannt  zu verplanschen. Pirschfahrten unternahmen wir jeweils morgens und in den späten Nachmittagsstunden.

Bis auf die Leoparden, die uns fünf Wochen verwehrt worden waren, war unsere Tierausbeute fantastisch. Wir erfreuten uns an Giraffen, Elefanten, Impalas, Affen, Löwen, Nashörner, Büffel, Hyänen, Zebras, Warzenschweinchen, Kudu und Springböcke.

Absoluter Höhepunkt war sicherlich der schmusige Haufen kleiner Löwenjungs die fett, faul und gefrässig unter einem Baum herumlungerten.

Wir bekamen zum guten Schluß eine ziemlich agile Nashornfamilie und zwei Tüpfelhyänenkätzchen geboten und mehr als happy flogen wir am nächsten Tag zurück nach Deutschland. Leider blieben unsere Klamotten in Charles de Gaulle und drehten eine Extrarunde…..fünf erlebnisreiche Wochen gingen mit dem Tüpfelchen auf der Hyäne zu Ende.

 

Australien I,1999: Eine analoge Reise durch den 5.Kontinent

Wie geht man an eine Reise heran, die fast zwanzig Jahre sowie mehrere digitale Zeitalter her ist? Ganz einfach, man arbeitet weitere Reisen mit gleichem Ziel in den Blog ein und dann kommt die Lust auf scannen und in alten Fotoalben und Tagebüchern  wühlen von ganz alleine. Am Ende habe ich knapp 20 Stunden am Scanner und nochmal rund 20 Stunden mit der Überarbeitung verbracht und bin  um 470 digitale Fotos „reicher“. Damit wir uns aber auch mal zurückerinnern, wie schwergewichtig das analoge Zeitalter  war, zeige ich  Euch mal meine Australien 1999 Fotoalben. Nicht nur, dass wirklich alle Bilder eingeklebt wurden, nein, ich habe auch liebevoll Outback Sand und Schafswolle in dem Fotoalbum gefunden. Mein Traum, den halben Pax Schrank nach dem Scannen leer zu haben, hat sich nicht erfüllt, Nachdem ich zwei Tage nostalgisch in meinen Kunstwerken geblättert, verzweifelt nach den Negativen  gesucht und im Anschluß mit viel Fleiß und ziemlich stoisch die Bilder aus den Alben entfernt und gescannt habe, sind die Exemplare wieder liebevoll in meinen Fotoschrank eingeräumt worden….ich kann mich (noch ) nicht von den Alben trennen.

Australien war 1999 viel weiter weg als heute. Internet gab es  nur im Café, Smartphones waren noch nicht erfunden. Die Flüge waren teuer, es gab sogar noch die Lauda Air!

Wir flogen in den australischen Herbst, starteten unsere Tour kurz vor Ostern. In unserer Maschine von Berlin nach Wien flog Klaus Maria Brandauer mit, ich hätte ihn fast nicht erkannt.  Wer nicht Jenseits von Afrika gesehen hat, wird sich wahrscheinlich an den Österreicher nicht mehr erinnern.

Unser Zwischenstop in Wien war unspektakulär, mit großem Staunen betraten wir wenig später die Lauda Air. Vielfach wurde in den nächsten Jahren gerätselt, warum nun ausgerechnet Lauda insolvent ging. Meine 5 Cents diesbezüglich: Die waren zu gut!

Es war ein Koch an Board, selbst die Economy aß von Porzellan und richtigem Besteck. Bereits 1999 gab es ein super Entertainment mit Spiele, Filme, Kamera und Karte. Telefon am Platz war obligatorisch und die Spieler unter uns  konnten mit dem Casino Wien live zocken….wie gesagt, dass Alles 1999. Achja, die Sitze und Beinrasten konnten so eingestellt werden, dass man tatsächlich fast lag. Der Flug, mit Zwischenstop in Kuala Lumpur verging wie im Flug und wir waren mehr als überrascht, als wir bereits nach 20 Stunden den 5. Kontinent betraten.

Australien war damals noch viel weiter entfernt, wir rannten am ersten Abend in Darling Harbour zur Telefonzelle und fütterten den Apparat mit australischem Kleingeld um einen lieben Gruß nach Deutschland zu schicken. O-Ton meiner Mum „ Du kannst noch nicht angekommen sein, Du bist doch gerade erst losgeflogen“ :-)!

Wir wohnten damals in einem Mitteklassehotel (Furama Sydney) inder Nähe von Darling Harbour,welches nicht mehr unter diesem Namen existiert. Damals war ich noch nicht so abgezockt, dass ich in Hostels gegangen wäre. Das kam erst später, mit weiteren Fernreisen und den ersten, super Erfahrungen in Hostels.

Unsere Zeit in Sydney (immerhin fünf volle Tage) waren zum Teil total verregnet, ich kann mich daran erinnern, dass wir drei Runden Monorail gefahren sind, weil es einfach unmöglich war, vor lauter Nass von oben, auszusteigen! Als wir die Fähre vom Taronga Zoo, zurück zum CQ (Circular Quay) nahmen, vergaß Jemand seinen Regenschirm, der war dann unserer und wir strahlten wie die Königinnen. Was der Himmel nicht hergab, wurde mit Verlaufsfiltern „korrigiert“, damals total in…heute eher etwas zum Schmunzeln.

Die Oper war bereits damals für uns das Highlight der Stadt, das berühmte Bauwerk wurden aus allen Winkeln aufgenommen, von der Brücke, von der Fähre, abends von Mrs. MacQuaries Chair:

The Rocks:

Wir hatten einen Sydney Explorer Pass, mit dem man sehr komfortabel die Stadt abfahren konnte und an dem EINEN Tag mit Sonnenschein kam auch etwas Feeling auf.

Dennoch oder trotz Allem waren wir absolute Sydneyfans und genossen die Osterfeiertage in der Stadt.

Kleiner Hinweis,  noch mehr Australienbilder, auch aus Sydney sind in fünf anderen Berichten zu finden: http://allcontinentsinonelife.com/?s=Australien

Darling Harbour:

Das weltberühmte Aquarium, auch wir bewunderten die Haie und das Salzwasseriff.

Bondi Beach ( die Fotos von den anderen Stränden sind absolut grau in grau) :

Taronga Zoo:

Ein  wilder Kookaburra, er fühlte sich wohl bei den anderen Tieren

Zu Ostern wurden wir mit einer, für die damalige Zeit, ziemlich guten Lasershow in Darling Harbour unterhalten.

Im Botanischen und chinesischen Garten:

Kings Cross und der berühmte Imbiss in  Woloomooloo

Skyline

Am 7. Tag unserer Reise übernahmen wir unseren PKW und losten die erste Fahrerin aus. Ich war zufrieden, dass es meine damalige Kollegin Kathrin getroffen hatte, uns aus Sydney hinauszumanövrieren. Für die jüngeren Leser- ohne maps2go, google maps  und Navi- nur mit einer Landkarte auf dem Schoß, bewegten wir uns durchs Land!

Unser erstes Ziel waren die Blue Mountains, wir wollten die Three Sisters bewundern. Wirklich viel Zeit, zum Beispiel zum Wandern und Verweilen hatten wir nicht. Ich würde es beim nächsten Besuch anders machen. Allerdings entschuldigte uns der australische Landregen, der uns auch nach einer Woche noch nicht verlassen hatte. In Katoomba waren wir bereits angefressen, die Berge waren in den Wolken nicht zu sehen! Gott sei Dank zog es dann doch noch auf und wir bewunderten die berühmte Felsformation.

Nachdem wir auch Leura unsicher gemacht und die Wentworth Falls bewundert hatten, fuhren wir  auf direkten Weg nach Wollongong, eigentlich ein Vorort von Sydney, am Wasser gelegen…viel Industrie, sonst nichts.

Leura:

Wentworth Falls

Am nächsten Morgen fuhren wir nach Kiama und dem dazugehörenden „Blowhole“. Da das Wetter zwar nicht schön, aber Gott sei Dank auch nicht stürmisch war, war die Fontäne, die  es zu bewundern galt, eher putzelig.

Mit Blick über das Kangaroo Valley, ohne Känguruhs und dem Besuch von Berrima  (Gefängnis und älteste Kneipe von OZ) folgten wir dem Weg nach Lake Entrance, einem Feriengebiet zwischen Sydney und Melbourne.

Lake Entrance

Unterwegs legten wir einen kurzen Stop in Goulburn und Canberra ein, versuchten wenigstens einen Blick aufs Parlamentsgebäude zu erhaschen. Das was ich von Australiens  Hauptstadt zu bewundern bekam, war nicht sonderlich schön und wir verfuhren uns auch noch mehrfach kräftig.

Auf dem Weg nach Lake Entrance hielt mich die Polizei irgendwann an. Wir waren in einem bergigen Gebiet, im Regen, einspurig, links  und eindeutig passend zu den Straßenschildern unterwegs, als mich der nette Mensch mit Polizeiabzeichen fragte, ob ich denn einen Führerschein besitzen würde? Ich würde so langsam fahren! Nachdem er das deutsche Pendant zum australischen Führerschein inspiziert hatte, ließ er uns aber mit dem Hinweis „ Mädels, seid bitte im Dunkeln von der Straße“ weiterfahren- uff….ich war mir nicht mal eines Fehlers bewusst!!

Unser nächstes Ziel, mal nicht im Regen, waren die Agnes Falls auf dem Weg nach Phillips Island.

Wir waren bereits mittags auf der Insel und besuchten die Koalas, die dort frei in den Bäumen leben. Allerdings wurde, für die dümmlichen Touris Stege im Wald errichtet,  somit kam man den süßen Teddies gaaaaanz nah. Ich schoß damals die niedlichsten Bilder meiner Koalasammlung (die riesig ist), das neun Monate alte Koalababy verzückte ziemlich fotogen (leider analog, aber jetzt ja auch nen bissel verwaschen digital <3)  die Massen !

Phillips Island

Abends hockten wir mit irren und durchgeknallten Asiaten auf der Tribüne und erwarteten die kleinen Watschler aus dem Meer. Süß, wie sie einzeln an Land gespült wurden um dann ziemlich gesittet und in kleinen Kolonien zu ihren Nistplätzen watschelten. Meine Fotos von damals sind quasi nicht existent, auch 1000 Iso haben nicht gereicht um das Schauspiel einigermaßen darzustellen.

Anbei zwei Fotos aus Flickr (copyright Jean L & Jean P & Mitchell Lafrance) .

Später konnten wir die kleinen Frackträger, auf dem Weg zurück ins Informationscenter,in ihren Höhlen und ganz nah, bewundern. Der Abend war wirklich wunderbar und ich erinnere mich gerne daran zurück. Sollte ich nochmals in die Gegend kommen, ich würde wieder den Weg nach P.I suchen und finden. Und ich bitte jeden Besucher, guckt unter Eure Autos:

Am nächsten Morgen krachte unser PKW in Melbourne, im schönen Morgenverkehr (wir erinnern uns: Landkarte auf dem Schoß, alle Beifahrer in Hab- Acht- Stellung) beim Ausscheren auf die Überholspur ( rechts) mit einem LKW zusammen, Gott sei Dank nur Blechschaden, dennoch war der Tag ein wenig verhunzt. Wir drei Mädels machten uns natürlich Gedanken, was wohl AVIS zum Untalent sagen würde.

Dennoch, die Great Ocean Road ist auch mit zermatschten linken Kotflügel beeindruckend und ALLE die bereits nach 1999 in Oz waren werden bemerken….die 12 Apostel waren damals noch intakt!

In Melbourne wohnten wir sehr zentral, in der Nähe der Chinatown am Swanston Walk und nutzten das schöne Wetter (ich hatte in Melbourne diesbezüglich immer mehr Glück) für Powersightseeing. Der Funke wollte damals nicht wirklich überspringen, meine Liebe zur Stadt, lifestyle etc. kam erst viel später auf der Weltreise 2006.

AVIS war übrigens ziemlich relaxt, die Selbstbeteiligung natürlich futsch….

Melbourne Central

Wir hatten unsere Reise über einen Australienspezialisten in Berlin gebucht, den es leider nicht mehr gibt- wahrscheinlich war der, ähnlich wie die Lauda Air, einfach zu gut.

Da wir zu Dritt unterwegs waren, war uns klar, dass Zickenalarm und Streitereien bei fünf Wochen nur ausbleiben, wenn wir uns selbst entzerren und genau deshalb hatten wir uns für eine organisierte Camping Tour (mehr Glamping) mit Australian Pacific entschieden. Natürlich waren wir extremst gespannt, alle Drei hatten keinerlei Camping Erfahrung waren aber aufgeregt wie kleine Kinder an Heiligabend.

Der Reisebus war für gut 30 Mann ausgelegt, wir hatten noch einen Trailer dabei, der unsere mobile Küche wurde und anfänglich war unsere Gruppe noch überschaubar. Erst später wurde diese zusammengelegt und somit legten, sofern mich meine Erinnerung nicht täuscht, 28 Männlein und Weiblein aus aller Welt, gemeinsam den Weg von Melbourne nach Darwin zurück. Wir waren wirklich bunt gemischt (Kanada, USA, Deutschland, England, Niederlande), mit uns Drei Mädels kamen noch ein deutsches Paar und eine Alleinreisende hinzu. Mit Michaela teilte sich Kathrin das Zelt und somit waren wir eine Sorge leichter, denn alleine wollte sie nicht schlafen.

Hier kommt unser Reiseplan von damals, abfotografiert aus meinem Tagebuch ( wie gut das es die Dinger gibt) :

Unsere ersten Ziele (Nagambie, Tokumwal) waren alles andere als spannend, lediglich die Post von Jerilderie ist eine Erwähnung wert. Hier hatte Ned Kelly die Post ausgeraubt.Wer sich fragt, wer war eigentlich Ned Kelly, dem sei mit Wikipedia geholfen: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ned_Kelly&section=1&veaction=edit&oldid=173113966&wteswitched=1

Wir wechselten anschließend nochmals den Bundesstaat und waren wieder in New South Wales, in Narrandera wo wir das erste Camp aufschlugen. Dieses lag malerisch am Lake Talbot, berühmt für Koalas und Känguruhs. Natürlich hatte der Campground einen Pool, wir waren aber viel zu spät dran um überhaupt in die Verlegenheit zu kommen, an Planscherei zu denken.

Die Zelte von Australian Pacific waren super. Sie wurden auf dem Boden ausgelegt, mir vier Heringen im Boden gesichert. In die Mitte kam eine Stange die aufgewuchtet wurde. Das war es im Großen und Ganzen schon. Perfektioniert wurde das Ganze mit Licht (wir verlegten Lichtleitungen jeden Abend) und weichen Matratzen. Jeder bekam seinen eigenen Schlafsack und auch das eigene Zelt (die Dinger waren nummeriert). Im Verlauf der Reise waren wir so fit, dass binnen 15 Minuten ein Camp mit Küche, Tische etc. stand…..das war schon super.

Natürlich war Küchendienst angesagt, er wechselte jeden Tag, Jedes Zelt kam in das Vergnügen. Die Küche war super, Annie und David verwöhnten uns wo sie nur konnten.

An diesem ersten Abend zeigten sich keine Koalas mehr, dafür sah ich mein erstes Possum und war schockverliebt in die kleinen Scheißerchen die in Australien mehr gehasst als geliebt werden. Die zärtlichste Bezeichnung für die kleinen Vielfraße ist im Allgemeinen „roadkill“….

Am nächsten Tag fuhren wir unausgeschlafen tiefer und tiefer in den fünften Kontinent. Letztendlich verbrachten wir den Tag im Bus, die Entfernungen sind eben nicht zu unterschätzen. Wir bewunderten den Murray River und die sich verändernde Natur umso mehr wir uns von der Küste entfernten.

Unser Tagesziel war Mildura, super Campinplatz mit schöner Ausstattung und einem Koala in der Dunkelheit. Wir Mädels standen wieder mit viel „Ah“ und „Oh“ vor dem Eukalyptus.

Spannender wurde es am nächsten Tag, wir überquerten die Grenze nach Southern Australia und besuchten zunächst das historische Städtchen Burra und die Geisterstadt Terowie. Übrigens ist SA der Bundesstaat mit den meisten ghosttowns in Australien…..traurige Wahrheit, die Landflucht macht es möglich.

Ziel an diesem Tag waren die Flinders Ranges, genauer gesagt die Spear Creek Station.

http://www.stationstayssa.com.au/station/spear-creek-station/

Hierbei handelt es sich um eine der großen Schafstations im Outback, die natürlich zunehmend mehr auf den Tourismus setzen um sich so durchzukämpfen.

Der Campingplatz war ziemlich authentisch OUTBACK:

Nach unserem Lunch zogen wir per Jeep über das Gelände und sahen nicht nur tolle Natur sondern auch Koalas und WOMBATs, meine ganz großen Lieblinge.

Nach dem Abendessen zeigten uns die Schafscherer was sie so drauf hatten, ein Teil der Wolle klebt, wie bereits erwähnt, im Fotoalbum.

Wiederum schloss sich eine schlaflose Nacht im Zelt an, der Wind heulte um unser Camp.

Unser Bus brachte uns mehr und mehr ins rote Zentrum. Wir fuhren mittlerweile auf dem Stuart Highway gen Norden, die Natur wurde karger, die Wüste nahm mehr und mehr vom Kontinent ein. Die Tagesetappe betrug 539 km und bis auf zwei Stops am Lake Gardiner/ Salzsee und in der sagenhaften „Raketenstadt“ Woomera saßen wir den ganzen Tag im Bus.

Unser Ziel war Coober Pedy, die Opalstadt mit den unterirdischen Wohnungen  (dugouts). Ich glaube in CP hatte ich das erste Mal das Gefühl wirklich im Outback zu sein, damals stand bei mir Priscilla- Queen of the desert ganz oben in der Filmliste und ich musste immerzu an den Film denken.

Wir bummelten durch den Ort und sahen uns Kirche und Wohnungen an, natürlich alles unter der Erde, weil es dort erträglich kühl war. Tatsächlich brüteten oberhalb fast 40 Grad im australischen Herbst.

Wir schliefen in dieser Nacht in einem unterirdischen Hostel, alle in einem Raum, abgetrennt durch Vorhänge. Machen wir es kurz, es war ein schnarchendes Erlebnis!

Am nächsten Tag schauten wir uns den Dingo Fence an, der sich 960 km durch den Kontinent zieht. Er soll Dingos und andere Viecher davon abhalten, vom Norden in den Süden, und damit zu den Viehherden auf den Stations zu gelangen. Dingos sind eh mit Vorsicht zu genießen, ich habe immer zugesehen, dass ich Abstand zu den „Hunden“ halte und bin auf vier Reisen in Down Under mit dieser Einstellung gut gereist. Dingo auf dem Campingplatz in Catherine:

In Marla ist die Grenze zwischen SA und NT (Northern Territory) ….dem einzigen Territorium in Australien und damit in einer Sonderstellung.

Man kann das NT evtl. mit dem Status von Westberlin vor 1990 vergleichen, die Einwohner sind Australier obwohl sie sich in einer Sonderzone bewegen. Wikipedia sagt dazu: Das Northern Territory (’nɔːðən ˈtɛɹɪtɹɪ) (deutsch: Nordterritorium, Abkürzung: NT) ist ein australisches Bundesterritorium, d. h. eine Verwaltungseinheit, die im Gegensatz zu den Gliedstaaten wie Western Australia oder South Australia keine Eigenstaatlichkeit besitzt. Allerdings ist dem Territorium durch Bundesgesetz ein großes Maß an Selbstverwaltung zugestanden worden, wodurch dessen Status faktisch an den der Gliedstaaten angeglichen wurde; jedoch kann jedes Gesetz des Territoriums vom Bundesparlament wieder aufgehoben werden.

Roadtrain:

Am Nachmittag hatten wir es geschafft, der Camping Platz vom Ayers Rock Resort erwartete uns. Natürlich wartete ein großer Pool und Restaurant auf uns. Wir verliebten uns in die knatschrote Erde, die ich so nie wieder gesehen habe….nur in Australien und nur im NT!

Uluru vom Campingplatz:

Um den Uluru wird der ganz große Hype gemacht und auch wir feierten den Sonnenuntergang mit Sekt, Cracker und Käse am zentralen Lookout.Bevor wir allerdings unseren Sundowner Platz einnahmen, zeigte uns David den Ayers Rock von ganz nah und schwörte uns auf den nächsten Tag ein. Schnell war mir klar, dass der Marsch um den Rock am Morgen auf jeden Fall in Angriff genommen wird.

Blick auf den Aufstieg :

Sonnenuntergang:

Abends gab es dem Anlass entsprechend ein angemessenes Abendessen (Spaghetti, Salat, Tiramisu). Am nächsten Morgen bewunderten wir den Sonnenaufgang, der mich nicht so sehr begeisterte. Der Stein sieht für mich aus wie ein Brötchen, die andere Seite ist eindeutig beeindruckender.

Da der Uluru den Aborigines gehört und diese es nicht mögen und auch nicht verstehen, warum Menschen den Rock besteigen, ließen wir es gleich bleiben und umrundeten die Schönheit. Ein Marsch von neun Kilometern, den ich nur empfehlen kann. Der Ayers Rock sah von jeder Ecke anders aus, die Felsenmalereien und die Natur drumherum sind einizgartig.

Dies gilt auch für die Olgas die ich fast noch schöner als den Uluru fand.

Das fast perfekte Outbackbild- knatschblauer Himmel,roter Sand

Nachmittags bummelten wir durch Yulara Town und gammelten am Pool und wie es der Regengott so meinte, es fing an zu pieseln, am Ayers Rock, in einem der trockensten Gebiete der Erde!

Eins der größten Highlights im roten Zentrum von Australien ist der Kings Canyon. Wir hatten mittags unser Ziel der Begierde erreicht und machten zunächst den Basewalk und als es kühler wurde den Rimwalk im Sonnenuntergang.

Basewalk, Känguruhs und Outbackschönheit

Zunächst mussten wir allerdings 300 Stufen in der Gluthitze hinauf und unser Guide war arg darauf bedacht, Wasser und Mütze zu kontrollieren. Die Wanderung war fantastisch, kein Foto konnte die Schönheit  so richtig festhalten.

Abends beschloss die Hälfte der Gruppe draußen zu schlafen und das Zelt, Zelt sein zu lassen. Wir schoben die Matratzen eng aneinander und schlugen uns eine weitere schlaflose Nacht, dieses Mal unter freiem Himmel, schlaflos  um die Ohren.

Über die Mereenie Loop fuhren wir die lange und anstrengende Strecke bis Alice Springs. Unterwegs hielten wir in Hermannsburg, einer ehemaligen deutschen Mission. Wir bekamen Permission zur Besichtigung der Mission, durften keinerlei Alkohol etc. einführen, das Gelände ist in Verwaltung der Aborigines. Später wanderten wir durch die Stanley Chasm und Simpsons Gap, alle beiden Schluchten sind fotogen und schön anzuschauen, nach dem beeindruckenden Erlebnis an den Olgas,Uluru und Kings Canyon lächelten wir allerdings eher müde.

Ich durfte mich in AP mit dem Küchendienst herumschlagen, leider machte die Tatsache, dass wir Inventur im Anhänger machen mussten und die rote Erde überall war, nicht unbedingt netter. Annie backte dafür Apfelkuchen im Outback (sagenhaft was die Frau für uns so zauberte) und eigentlich macht ja Küchendienst auch mal Spaß.

Die abendliche Repilienshow verbuchte ich uns ganz grässlich, noch heute schüttelt es mich, wenn ich an die Schlangen und ähnliches Viechzeug denke, deshalb gibt’s von dem Event auch keine Fotos- grusel. Am nächsten Morgen krochen wir bereits um 04:00 Uhr aus dem Schlafsack und machten unseren Ballon mitten im Nichts startklar. Wir bewunderten die Mac Donalds Range in perfekter Stille von oben, ein wunderschöner Sonnenaufgang begleitete uns.

Das Einpacken des Ballons war bestimmt eines der lustigsten Events der Reise, das Sektfrühstück danach erheiterte uns für den Rest des Tages.

Eindeutig zu betrunken für Bildung und Kultur, besuchte ich im Anschluss den Royal Flying Doctor Service und muss leider gestehen, dass es tatsächlich Fotos von dort gibt…..ich kann mich eigentlich nur noch dunkel an einen Film erinnern und ansonsten an nichts….schade, zumal dieser so arg wichtige Service gerade 90 Jahre alt geworden ist:  https://www.flyingdoctor.org.au/

Ich kann mir vorstellen, dass auch heute noch wertvolle Arbeit im Bush geleistet wird, auch wenn die Distanzen mittlerweile nicht mehr so beängstigend sind und schneller bewältigt werden können, die Menschen durch das digitale Zeitalter und der Billigflieger schneller in die Zivilisation kommen.

Alte Telegraphenstation

Am Nachmittag kurierte ich den Rausch in Alice Springs aus, es gibt genau vier Fotos aus der Weltstadt, mein Tagebuch suggerierte  mir „ spannend war es nicht“.

Weiter ging es auf dem Stuart Highway Richtung Darwin. Unser Tagesziel war Daly Waters, eine Roadstation mit Motel, Pub und der einzigen Ampel im Bush. Bevor es aber soweit war, hieß es wieder viel Staub schlucken.

Unterwegs lernten wir zwei weitere Institutionen des NT kennen=> Barrow Creek (historisches Pub) und Tennant Creek ( auch eine Biertränke). Wer einmal diese Outback Pubs von innen gesehen hat, bekommt eine Vorstellung wie die Jungs von den Stations, Jackeroos genannt, (australischer Cowboys, die Mädels heißen Jilleroo) hier an den langen Wochenenden den Durst stillen und auch über diesen hinaus saufen :-)!

Das Highlight des Tages waren die Devil’s Marbles, die Todesmurmeln die verteilt auf einem großen „Murmelplatz“ entdeckt werden wollten. Beim nächsten Mal komme ich zum Sonnenuntergang, die Dinger haben uns damals fasziniert, leider hatten wir viel  zu wenig Zeit.

Der Abend in Daly Water sowie die darauffolgende Nacht sind wohl in die Geschichte von Australian Pacific eingegangen. Die Amis, Kanadier, Briten und wir stellten uns nicht nur als sehr trinkfest heraus sondern waren echte Partylöwen. Das Bier floss, selbst Shania  Twain wurde ertragbar, wir gröllten das Pub zusammen und die daraus resultierende Idee, nochmals draußen zu schlafen, kann nur dem VB (Victoria Bitter) zugeschrieben werden.

Leider hatten wir während des Tages den Wendekreis des Steinbocks überquert und befanden uns bereits in den Tropen! Was dies hinlänglich bedeutet, weiß Jede/r die gerne zum Mückenfutter wird.

Am nächsten Morgen sahen wir echt bunt aus, die Nacht ist uns nicht gut bekommen. Das Fazit aus Daly Waters lautete: Mozziestiche im fast dreistelligen Bereich, unausgeschlafen und verkatert. Die 62% Luftfeuchtigkeit und die 23 Grad während der Nacht hatten noch einiges an Unwohlsein gefördert, wir waren zufrieden, als die Tortur zu Ende war. Die Wüste war Geschichte, wir freuten uns jetzt auf die „Wasserparks“ Katherine Gorge, Kakadu und Litchfield.

Zunächst besuchten wir aber Mataranka und konnten uns in den Thermal Pools von den Strapazen ein wenig erholen. Die Temperatur in den Naturpools liegt immer bei 34 Grad und das Wasser war herrlich. In 2006 verbrachte ich zwei Tage in Mataranka um diese Pools und die Homestead genießen zu können.

Angekommen in Katherine machten wir eine Bootstour durch die Gorge, die wunderschön ist und auf jeden Fall auf der Bucketlist bei einer Oz Tour durch den Norden stehen sollte. Es ist möglich in der Schlucht zu baden, die Krokodile kommen nicht bis nach Katherine, es fehlt eine Verbindung aus den Zuflüssen bis hin zum Meer.

Auf dem Campingplatz fanden wir einen neuen treuen Freund,einen Eisvogel…naher Verwandter des Kookaburra aus Sydney:

Unser letztes Highlight vor der Zivilisation (Darwin) war der Kakadu Nationalpark, der mich erstaunlicherweise ziemlich kalt ließ. Sicherlich waren die Aborigine Malereien sehenswert und die Termitenhügel beeindruckend aber insgesamt hatte ich mir mehr vorgestellt. Eventuell lag es aber auch daran, dass wir mittlerweile nicht mehr im Bus sitzen wollten.

Wir verlebten zwei relaxte Nächte in Darwin mit unserer Truppe, die dritte Nacht waren wir bereits wieder alleine „on the road“.  Ein offizielles Programm gab es in Darwin nicht mehr, wir erkundeten die Stadt alleine. In diesem Zusammenhang verlinke ich nochmals Australien 2006, als ich nochmals in Darwin war.

Weltreise 2005/2006,IV: OZ II, Northern Territory & Queensland

Am Abschiedsabend kam ich erst spät ins Hotel zurück, die Polizei war im Haus. Die Bar war aufgebrochen worden und die Beamten ermittelten. Ich machte mir keine Gedanken und ging entspannt zu Bett. Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns von unserer Reisegruppe und bevor überhaupt die Rezeption aufmachte, schmissen wir den Zimmerschlüssel über die Theke. Unsere Klamotten lagen wohlverwahrt im Locker Room des Hotels und das bereits seit rd.12 Stunden!

Die Truppe von damals

Kurz und gut, Litchfield ist der schönste Nationalpark im Norden, an jeder Ecke und an jedem Hollerbusch wartet ein Wasserloch zum Schwimmen auf seine Wasserratten….

Die Wasserlöcher mit dazugehörendem Wasserfall trugen so klangvolle Namen wie „Rockholes“, „Florence Falls“, „Wangi Falls“ (waren noch gesperrt- Crocs inside) und „Tolmer Falls“. Es war alles grün, saftig und stand in voller Blüte- herrlich…..bis auf die Mozzies und der Luftfeuchtigkeit.

Zurück in Darwin mussten wir mit Betroffenheit feststellen, dass die Suffflaschen aus der Bar, am Vorabend mit unseren Taschen aus dem Lockerroom, davon getragen wurden! Wir schauten auf 1,5 m Wäsche, fünf Geschädigte versuchten in den nächsten Stunden die eigenen Sachen aus dem Wäschehaufen zu finden, die Schadensliste zu ermitteln und sich die bange Frage zu stellen, wie man ohne Taschen am nächsten Tag nach Cairns fliegt ( die Läden waren längst geschlossen) ?

Die Polizei listete fleißig mit, der Hotelbesitzer gab uns 100 AUS$ und bezahlte auch das Taxi zum anderen Hotel, wo wir die letzte Nacht in Darwin verbringen würden.

Außerdem bekamen wir Taschen, Tüten und Koffermodelle der „first fleet“ (Pappkoffer). Dem Taxifahrer entglitten die Gesichtszüge, drei Mädels, neun Koffer und Taschen! Er rief aus dem Auto seine Angetraute an und wir konnten das Gespräch mithören „ Norma, ich habe hier drei Mädels aus Deutschland in meinem Auto, die haben neun Gepäckstücke“….der Typ war so süß und noch niedlicher wurde es morgens um 5:00 Uhr als genau der gleiche Taxifahrer uns zum Flughafen fuhr und genauso entgeistert fragte „ wo ist denn Euer Gepäck geblieben?“. Wir hatten natürlich nochmal neu gepackt und aus neun wurde sechs….immer noch genug und von der Peinlichkeit, als die Taschen, Tüten und Pappkoffer in Cairns auf dem Band ein paar Runden drehten, will ich mal nicht sprechen.

Wir fuhren mit unserem vorher gebuchten Shuttle nach Palm Cove und verliebten uns nicht nur in den Ort sondern auch in unser Apartment. Der Ort ist spatzig, Einkaufsmöglichkeiten sind kaum vorhanden, dafür gibt es Krokodile und das Baden ist nur an ausgewählten Stellen möglich. Unseren ersten Nachmittag verbrachten wir am Pool und holten Nachschlaf der letzten vier Wochen nach.Der Traumstrand von Palm Cove

Die Skyrail von Kuranda ist in Touristenkreisen berühmt, es wurde eine Seilbahn über den Regenwald gebaut und somit ist es möglich über das viele und vor Allem alte „Grün“ hinwegzuschweben. In Queensland wächst der weltweit älteste Regenwald.

In Kuranda angekommen, schauten wir uns den berühmten Bahnhof an und ergötzten uns in einer Schmetterlingsfarm an den kleinen und zarten Lingen im Helikopter  Format. Nachmittags erstand ich in Cairns meinen allerersten Rucksack, den ich immer noch besitze und der weiterhin regelmäßig durch die Weltgeschichte fliegt. Mein heißgeliebter Oztrail, lila-blau….was hast Du alles erlebt!

Wenn man im Norden von Australien ist, darf natürlich ein Ausflug zum Cape Tribulation nicht fehlen. Also standen wir auch an einem unserer letzten Tage in Oz wieder um 06:00 Uhr auf und  machten uns per organisierter Tour gen „noch mehr Norden“.Zunächst gings nach Port Douglas, weiter über Mossman zum Daintree River. Dort durchfuhren wir den Fluss und hielten Ausschau nach Leistenkrokodilen, den miestesten aller Crocs. Am Cape Tribulaton erwartete uns ein traumhafter Strand, mit Regenwald im Hintergrund, und förmlich unberührt. Heute stehen hier bestimmt Luxushotels, die Australier gehen ja nicht gerade zimperlich mit ihren Ressourcen um.

Port Douglas:

Wikipedia gibt Auskunft: Cape Tribulation (englisch: „Kap der Trübsal“) ist eine Landzunge an der Ostküste Australiens. Sie befindet sich ca. 45 km nördlich von Port Douglas und 110 km nördlich von Cairns in Queensland. Dort stoßen Regenwald und Great Barrier Reef unmittelbar aufeinander.

Der Name leitet sich von der Tatsache ab, dass James Cook auf seiner ersten Südseereise (1768–1771) dort mit seinem Schiff auf Grund lief und beinahe verloren gegangen wäre. Erst nach einmonatigen Reparaturarbeiten konnte er seine Reise fortsetzen.

In der dortigen Siedlung leben etwa 150 Einwohner. Der Ort ist in der Regel mit einem normalen Auto zu erreichen. Der Weg führt mit einer Fähre über den Daintree River. Der Ort selbst besteht aus mehreren Resorts bzw. Unterkünften sowie einigen Restaurants. Nördlich vom Kap liegt Cooktown, das von dort nur mit einem Allrad-Fahrzeug erreicht werden kann.

Daintree River und Croc

Cape Tribwilde Natur:

Wir kamen am Cap das erste Mal mit einer braunen Baumschlange zins Gespräch, die sich grazil in der Damentoilette kringelte. Muss bestimmt nicht erwähnen, dass das Viech mit Sicherheit tödlich ist und unser Gesprächsinhalt ziemlich einseitig war.  Wir quietschtenm das Tierchen rückte und rührte sich nicht….die Toilettenkabine blieb unbenutzt. Bis nach Cooktown fuhren wir an diesem Tag nicht, ich hätte es natürlich toll gefunden, aber ohne Allrad geht da nischt.

Den vorletzten Reisetag verbrachten wir auf einem Katamaran am Outer Reef. Wir erschnorchelten uns das Great Barrier Reef, für mich nach wie vor einer der besten Schnorchelspots die ich erkunden durfte.

Am letzten Tag gammelten wir durch Cairns und trafen mit unserer Australian Pacific Reisegruppe zusammen, die den weiten Weg von Darwin per Bus zurückgelegt hatten.

Unsere Rückreise war leider nicht so einfach wie angenommen. Wir flogen von Cairns nach Kuala Lumour- dachten wir…..das wir nochmals in Darwin landeten, wußten wir nicht! Malaysian machte auf uns schon damals keinen so tollen Eindruck, das Eis der Klimaanlage rutschte beim Start durch die Maschine und nässte im Anschluß die Klamotten ein.

In Kuala Lumpur schmiss ich mir eine Portion Heiermänner ein und erlebte kaum den Cateringwagen, der unsere Maschine der Lauda Air anmatschte. Eine Tür fiel den Ingenieuren entgegen, die mit Taschenlampen auf der Rollbahn standen. Kurz und gut 90 Minuten später wurde der Flug gecancelt, wir mussten mitten in der Nacht in Malaysia einreisen.

Malayen des nächstens arbeiten sehen ist eine Freude, es dauert nochmals 90 Minuten bis wir im Minibus in ein Hotel gekarrt wurden. Nachdem wir gegen 4:00 Uhr unser verschwitztes Haupt in die Kissen kuscheln konnten, klingelte bereits 120 Minuten später das Telefon. “ Wir haben Flüge nach Singapur für Sie !“ Mist, ich war auf Sightseeing in K.L. aus….also dreckig wie die Schweine wieder zum Flughafen, eine Stunde in die falsche Richtung, rennen zum Anschlußflieger nach Frankfurt. Wir waren zu acht, nur fünf kamen mit…..wir gehörten zu den Glücklichen und landeten mit rund 12 Stunden Verspätung in Deutschland.

Schön das ich Euch nochmal auf meine erste Australienreise mitnehmen durfte. Es war mir eine große Freude fast 20 Jahre „back to the past zu reisen“

Südafrika 2004, I: Kapstadt, Kap d. g.Hoffnung und Gariep River

Meine letzte Reise mit analoger Kamera und der ersten digitalen Knipse. In diesem Bericht tummeln sich nur Fotos der Digi Cam, auf großartige Scannerei habe ich verzichtet…..die Bildchen sind alle brav in einem dicken Fotoalbum eingeklebt.

Unsere Tour durch das südliche Afrika begann im wunderschönen Kapstadt. Wir bewunderten die Queen Victoria Waterfront, und feilschten in der dortigen Apotheke um eine vernünftige Malariaprophylaxe für Namibia, Botswana und Zimbabwe. Wir erkundeten den Tafelberg und verliebten uns in die niedlichen Klippschliefer.

Außerdem lernten wir eine tolle südafrikanische Zahnarztpraxis mit jedem erdenklichen Schnickedöns kennen, und die verloren gegangene Krone war schnell ersetzt….by the way, für nen ganz schmalen Taler.

Von Muizenberg aus bekamen wir den perfekten Spätnachmittagsblick auf den Tafelberg,

Vom Lion Head genießt man wohl den besten Blick auf Kapstadt und dem Tafelberg. Der Sonnenuntergang hat mich damals nicht so begeistert, der Blick auf die Stadt war aber grandios.

Eine grandiose Tour führte uns zum Kap der guten Hoffnung. Wir fuhren durch die einschlägigen Orte wie Camps Bay und sahen nicht nur grandiose Städte, sondern durchaus weißen, gehobenen Lebensstandard.

Am Kap der guten Hoffnung

Unterwegs kamen wir in den Geschmack der ersten Wildtiere und natürlich kamen wir an den berühmten Straußenfarmen vorbei.

Wir bewunderten Pinguine und Wale in Simons Town und wünschten uns alle ein buntes Strandhäuschen unser eigen nennen zu können.

Das Bo Kap Viertel entführte uns nochmal in eine ganz andere Welt von Kapstadt und nach drei Tagen machen wir uns auf den Weg in Richtung Namibia. 

Wir starteten mit African Wildlife Safaris in einem Overlandertruck der neben uns Vier noch 16 andere Reisenden Platz bot. Unsere Tour führte uns an der Küste des südlichen Afrikas nach Namibia, weiter nach Botswana, bis nach Simbabwe. Geplant waren 20 Tage, davon 16 Nächte im Zelt.

Am ersten Tag fuhren wir Richtung Gariep/ Oranje River an der südafrikanischen- namibianischen Grenze. Wir wohnten in einem wunderschönen Camp und trauten uns auf den Gariep River, der auch gleichzeitig der Grenzfluss zwischen Namibia und Südafrika ist,  zum Paddeln. Ich bin ein wahres Untalent  was paddeln und rudern angeht und konnte das so richtig unter Beweis stellen.

Am Abend genossen wir eine südafrikanische Kürbissuppe und freuten und auf unser nächstes Ziel, Namibia. Die erste Nacht im Zelt war zäh, wir waren überrascht wie kalt es in den frühen Morgenstunden wurde.

Tickey und Manda

Am nächsten Morgen fuhren wir über die Grenze, der Weg führte uns straight ahaid zum Fish River Canyon. Wir bemerkten den Unterschied zwischen Südafrika und Namibia sofort, die Wüste war nach der Grenze sofort greifbar und sichtbar.

Wir kehrten am Ende unserer fünfwöchigen Afrikatour nochmals nach Südafrika zurück, flogen aus Victoria Falls/ Simbabwe zurück nach Jo-Burg ( GP) .

 

Australien IV, 2008: New South Wales & Victoria


An Neujahr nach Australien zu fliegen, war nicht die schlechteste Idee.  Ich flog über London mit British Airways und wie die Crew             ( Versorgung war saumäßig, man sah Niemanden)  verschlief ich quasi den gesamten Flug, nachdem ich die Nacht davor durchgemacht hatte.

So landete ich nach rund 22 Flugstunden relativ entspannt in Sydney. Ich hatte bereits rd. 13 Tage ( 1999 + 2006) in dieser hübschen Stadt verbracht, die aber nach wie vor nicht meine Nummer Eins in Australien  werden wird. Zu tot die Innenstadt am Abend und am Wochenende, meines Erachtens in vielen Teilen komplett überbewertet….. . Viele können meine Einstellung diesbezüglich nicht verstehen und auch mir ging es 1999 so , dass ich Sydney vergötterte und Melbourne fast links liegen ließ. Erst nach mehreren Besuchen und vor Allem dem Wohnen in immer anderen Gegenden ließen mich aufhorchen.  Das CBD in Sydney gleicht amerikanischen Großstädten und ist nicht zum wohnen da…außer man ist Touri. Demzufolge ist das Amusement tagsüber ok am Abend aber nicht ansprechend. Melbourne ist europäischer und jeder Stadteil hat, wie Berlin, ein eigenes Zentrum. In Sydney sticht die Lage am Meer hervor und natürlich sind Oper, Brücke und Darling Harbour toll, doch wenn man Melbourne für sich entdeckt, fernab von Federation Square und Flinders Street unterwegs ist, mal nach St.Kilda, Brighton Beach oder Williamstown fährt, wird merken, dass Melbourne nicht nur interessanter sondern auch lebenswerter ist.

Dennoch, Sydney geht immer und ich freute mich auf drei entspannte Tage ohne Sightseeing Druck.

Der Zug brachte mich vom Flughafen in die Innenstadt, ich hatte mich für das YHA Railway-Square  entschieden, dass direkt hinter dem Bahnhof, auf toten Bahngleisen, liegt. Man schläft dort in Abteilen, welche modernisiert und sehr empfehlenswert sind. Ein Swimmingpool ist auch vorhanden, die Lage ist sehr zentral.

https://www.yha.com.au/hostels/nsw/sydney-surrounds/railway-square/

Meine Seite, ich lag unten:

Die andere Seite, typisches Backpacker Stilleben :-):

Leider konnte ich noch nicht einchecken und  vertrödelte somit den Vormittag zunächst im chinesischen Garten, den ich letztmalig 1999 besucht hatte. Ich freute mich, neben den alten Papierfotos nun auch digitale Bilder mein eigen nennen zu können.

Außerdem schlenderte ich durch die Market Street/ Chinatown.  Die Foodcourts dort sind legendär, bei allen drei Sydneybesuchen war ich mehrfach günstig und gut essen. 1/5 aller Australier sind asiatischer Abstammung, man bekommt in Chinatown alle Richtungen der asiatischen Küche, unvergessen das Laksa von Alexandra 1999.

Nach einem kurzen Abstecher in Darling Harbour ( mehr Fotos später im Bericht, oder siehe Weltreise 2006) kehrte ich zurück zum Hostel und konnte mein müdes Haupt endlich in die Kissen kuscheln….

Abends machte ich die asiatischen Foodcourts unsicher und am nächsten Morgen stand ich ausgeschlafen um 7:00 Uhr bereits wieder vor der Tür des Hostels und schlenderte in der Morgensonnen gelassen Richtung Hafen. Mein erstes Ziel waren das Queen Victoria Building und die Strand Arcade. In Australien gibt es bezaubernde, viktorianische Einkaufspassagen, eine schöner als die andere.

QVB:

Strand Arcade ( die mag ich noch lieber)

Angekommen an der Oper erweiterte ich meine Fotosammlung um weitere 50 Exemplare von der legendären Konzerthalle und der berühmten Harbour Bridge. Man kann sich einfach nicht satt sehen und obwohl ich bereits tolle Bilder  aus 99′ u. 06′ hatte ( vor Allem von der Brücke hinunter auf die Oper) nein….auch 2008 mussten nochmals neue Exemplare her.

Oper, Fähre, Sandra

The Rocks mit alten Warenhäusern- der Flohmarkt am WE ist total empfehlenswert

Eine nicht sehr spektakuläre Skyline

Harbour Bridge

Mein nächster Sightseeing Spot war der Sydney Fishmarket. Wer Seafood liebt wird dort zu vernünftigen Preisen fündig werden. Man kann sich fertige Fischteller kaufen und draußen auf der Terasse in gechillter Atmosphäre verspeisen.

Pelikan am Fischmarkt

Das Wetter schwächelte auch auf dieser Reise , im australischen Hochsommer. Immer wieder sollte mich der sommerliche Landregen in New South Wales einholen. Gott sei Dank hielt Dieser nie lange an und dann verwöhnte mich wieder der knatschblaue australische Himmel. Da ich sowohl im Taronga Zoo als auch in Manly schon gewesen war, keine Lust auf Bondi Beach verspürte ( den Hype habe ich nie verstanden) beschloß ich die eher unbekannte Fähre nach Darling Harbour zu nehmen und tatsächlich die Oper von Sydney als auch die Harbour Bridge in einer anderen Perspektive zu sehen.

Die typischen Fährschiffe

Dieses Foto hat es in einen Onlinereiseführer ( Schmock) 2009 geschafft, machte mich ein wenig stolz!

Willkommen in Darling Harbour

Botanischer Garten Sydney, einer meiner Lieblingsorte in der Stadt

Anbei ein Foto meines Grundnahrungsmittels in Australien: Sushi aus der Hand! Überall im Land findet man die kleinen Sushibuden, die für einen Appel und nen Ei  Makirollen verkaufen. Ich fing damit bereits zum Frühstück an, bekämpfte das Hungerchen am Mittag und erlag der Versuchung am Abend.

Nach vier super entspannten Tagen, ohne großartige neue Erkenntnisse,  fuhr ich am Morgen des 5. Tages mit Greyhound nach Port Macquarie. Der hübsche Ort liegt an der Ostküste des Bundesstaates New South Wales, ca. 6 Busstunden von Sydney entfernt ( 270km). Ich fuhr mit dem Morgenbus um 7:00 Uhr und war am frühen Nachmittag am YHA in P.M. und bezog das obere Bett in meinem 4er Dorm, genannt die Saubude. Über meinem Kopf hing ein kleiner Itsy bitsy spider mit rotem Ärschlein. Mit dieser Erkenntnis legte ich für mehrere Stunden das Hostel lahm. Der Kammerjäger machte dem redback spider im wahrsten Sinne des Wortes Dampf unterm Hintern und erst dann konnte ich es mir gemütlich machen.

Port Macquarie hat einen schönen Strand und das berühmte Koala Hospital. Da zog es mich natürlich hin und ich vertändelte tatsächlich einen gesamten Nachmittag bei den süßen Viechern. Es tat mir in der Seele weh, zum Teil erholten sich die Kleinen von Verbrennungen, herbeigezogen bei Bushfeuern….

Es verhielt sich wie mit der Oper…..meine 150 Fotos wurden nochmals um 150 neue Koalabildchen aufgestockt :-)! Mit einer Overdosis Cuteness verbrachte ich, nach den täglichen Regenhuschen, meine Zeit am Strand und schaute mir das alte Gericht von innen an. Port Macquarie von oben

Das alte GerichtAm „Stadtstrand“ beobachete ich eine Pelikankolonie, außerdem fand ich die Bemalung der Uferbegrenzung absolut genial. Insgesamt ist Pt.Mc.Quarie als Urlaubsort für Familien zu empfehlen, länger als zwei Nächte muss man aber auch nicht bleiben.

Mein letztes Ziel in New South Wales war Byron Bay, ebenfalls eine Wiederholung von 2006. Damals, auf der Weltreise, hatte uns das Wetter so richtig fertiggemacht. Es hatte viel geregnet und die Ostküste wurde von Larry, einem sehr großen Zyklon heimgesucht. Diesmal wollte ich den entspannten, alternativen Surferort bei besserem Wetter erleben. Leider waren meine vier Tage wieder regnerisch aber besser als zwei Jahre zuvor.

Das YHA war viel besser als das Partyhostel 2006. Ich ließ Nimbin und irgendwelche Grasstories aus, genoß relaxten Badeurlaub und beobachtete die Surfer im Wasser. Ich schloß mich einer Truppe Teenies an, unsere Tage waren klar aufgeteilt : ausschlafen, Strand oder Pool , am Abend auf die Piste….Partylotte, ich glaube es war das letzte Mal, dass ich so ausschweifend unterwegs war.

Das Hostel:

Byron Bay Impressions:

Von Byron Bay ( ja es gibt einen Flughafen) nach Sydney geflogen und von dort die Virgin Blue nach Melbourne genommen. kaum gelandet fühlte ich mich wieder @home. Ich hatte mich für drei verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten entschieden. Zuerst wollte ich im YHA Oasis Melbourne wohnen, dann auf die Great Ocean Road, Grampians gehen. Im Anschluß waren drei Tage bei Eileen geplant und am Ende wollte ich in Southbank in einem Backpacker abhängen.

Das Melbourne Oasis war ein kleineres Haus mit Doppelzimmern. Das habe ich echt genossen, zumal ich einzelne Nächte das Zimmer für mich hatte. Ich habe jetzt, bei der Recherche des Berichts gesehen, dass das Hostel nicht mehr existiert. Schade eigentlich, in 20 Minuten war man am Federation Square und hatte es dennoch lauschiger als in der City.

Meine NachbarschaftMein erster Gang in meiner Lieblingsstadt brachte mich zum Queen Victoria Market. Ich liebe Märkte auch in Deutschland, doch dieser und der von Adelaide hatten es mir angetan. Ich mag das Interieur, die alten Läden und die alten Werbeschriften. In Berlin kommt evtl. die Markthalle Neun an die Atmosphäre dieses Marktes heran.

Mein nächstes Ziel war der Shot Tower. Das alte Gebäude wurde erhalten, ein Einkaufszentrum drumherum gebaut. Als ich die Mall in 99 das erste Mal gesehen hatte, waren wir in Deutschland ganz weit weg von solchen Experimenten. Da ich zwei lange Jahre nicht in Melbourne gewesen war, verschlug es mich natürlich auch umgehend ins touristische Herz der Stadt. Ich bummelte bei Affenhitze zum Federation Square und war überrascht vom Menschenauflauf.  Es waren Australian Open und die ganze Stadt war auf den Beinen. Fans aus aller Welt bevölkerten die Stadt, die Tennisspiele wurden am Federation Square live übertragen. Es herrschte eine grandiose Stimmung von der ich mich natürlich anstecken ließ. Am nächsten Morgen stand ich um 7:00 Uhr schon mit in der Reihe für Tickets…..

Flinders Street Station

Blick vom Yarra auf die Innenstadt

Vodafone Arena, da wurde Tennis gespielt

Nachdem auch bei mir im Hostel Tennis bis morgens um 5:00 Uhr flimmerte – die TV Rechte für die Amis machen ein nächtliches Spielen möglich, hatte mich das Fieber eindeutig gepackt:

Ich bekam zwar keine Centrecourt Tickets aber lieber mittendrin als nicht dabei:

Somit war klar dass ich am 19.01.2008 wieder in Melbourne sein musste Aber erstmal fuhr ich am nächsten Tag in die Grampians/ Halls Gap. Ich lief  zum YHA Metro und wurde von dort aufgepickt- leider vom falschen Bus. Ich hatte eine Tagestour mit zwei individuellen Übernachtungen in Halls Gap gebucht und befand mich aufeinmal in einer Dreitagestour. Gott sei Dank wurde der Fehler schnell erkannt.

Die Grampians sind schön, mir allerdings nicht soooo im Gedächtnis geblieben, wie z.B die Wilpena Pound, Ayers Rock ( Ulruru) oder auch der KingsCanyon…. vermutlich weil ich eben bereits  weitaus Interessanteres schon gesehen hatte.

Die Natur-u. Tierschönheiten des ersten Tages im Grampians National Park :

Känguruhs in rauhen Mengen, allerdings recht weit entfernt:Jaws of Death:

Mackenzie Falls, leider war Lanzgeitbelichtung damals noch nicht in 🙂 :

Reeds Lookout:

Willkommen in Halls Gap, meinem Zuhause für zwei Nächte:

Halls Gap ist ein richtig niedliches Nest in freier Wildbahn. Schön zum wandern, tolle Luft und kaum touristische Infrastruktur. Es gibt eine einzige Hauptstraße und das war es dann auch schon. Die zwei Tage waren gemütlich. Ich besuchte die heimische  Känguruhfamilie mehrfach   (sie waren mehr als zustraulich) und streunte durch den Ort. Leider hatte ich auch wieder mit Regen zu kämpfen, was mir ein wenig Angst bzgl. der Australian Open Tickets machte. Schließlich wird ja auch auf den Außenplätzen gespielt und ich wollte nicht nur den Tag in der Halle verbringen.

Halls Gap Impressionen:

Die Känguruhs, sie lagen immer in einer Waldlichtung und nahmen vom Menschen kaum Notiz:Mein kleiner Kookaburra Freund war ebenfalls sehr zutraulich und neugierig, wir verbrachten etliche Stunden miteinander, er flog immer in der Gegend herum und lachte, lachte, lachte:

Die überall in Australien umherschwirrenden Kakadus ließen auch in Halls Gap nicht lange auf sich warten:

Nachdem ich auch das Aboriginal Center besucht hatte, fuhr ich am dritten Tag nachmittags zurück nach Melbourne und freute mich auf den Tennistag. Ich bezog das gleiche Zimmer im Oasis und ärgerte mich über meine koreanische Bettnachbarin, die im Sweatshirt in der Koje lag und die Klima auf 14 Grad temperiert hatte. Da zog es mich doch lieber an den TV wo ich bis morgens um 2:15 Roddick gegen Kohlschreiber schaute ( eines der besten Matches die ich alte Tennisspielerin in meinem Leben gesehen hatte).

Am nächsten Morgen machte ich mich bereits gegen 8:00  Uhr auf den Weg zu Subway und Coles und kaufte meinen Proviant für den Tag ein. Am Federation Square gammelten bereits die ersten Fans und schauten noch oder schon wieder die Liveübertragung der Australian Open. Wir hatten Regeneigung an dem Tag und es war von vornherein klar, dass nicht alle Spiele stattfinden würden. Ich verzog mich mehr oder weniger gleich nach drinnen und schaute von 9:00 Uhr- 23:00 Uhr Tennis- danach war ich soooo tot, aber wann hat man schon mal die Gelegenheit bei den Australian Open dabei zu sein?!

Am nächsten  Tag verließ ich Melbourne wieder und begab mich in den Otway Nationalpark, Great Ocean Road und verbrachte entspannte Tage in Apollo Bay. Es regnete und somit war ich recht zufrieden, dass ich erst später zu den Zwölf Aposteln fuhr. Am ersten Tag lernte ich das Spitfire Lighthouse, die Küste am Eingang der GOR kennen. Außerdem begegneten mir an diesem Tag wilde Koalas und Papageien.

Ich wohnte die nächsten Tage im Eco YHA in Apollo Beach, eins der besten YHAs die ich kennenlernen durfte. Am nächsten Morgen, meinem 21. Tag in Oz,  regnete es wieder aus allen Kannen. Ich resümmierte…..nur sieben trockene Tag bei schon drei Wochen im Land. Der australische Hochsommer ist genauso instabil wie bei uns in good old Germany. Diese Tatsache bestätigte sich auch auf meiner vierten Australienreise.

Apollo Bay ist ein hübsches Nest, viele Australier machen dort Urlaub, die Infrastruktur ist gut ausgebaut.

Ich vertrödelte einen Tag im Ort mit Dauerregen, Gott sei Dank litten im YHA noch mehr Leutchen mit mir mit, so dass an Unterhaltung gesorgt war.

Mein Tag an der Great Ocean Road war dafür dann umso schöner. Die Sonne strahlte vom Himmel, die Temperaturen erinnerten an Warnemünde im Hochsommer und somit hatte sich das Warten doch gelohnt. Die 12 Apostel zeigten sich in einer anderen Kostellation als 1999….die Natur gibt, die Natur nimmt!

Zunächst bestaunten wir den übergroßen Farn, den es nicht nur in Neuseeland zu Haufe gibt. Great Ocean Road in aller Pracht, Stand 2008

Mein absolutes Highlight auf dieser Reise fand hoch oben in der Luft statt. Ich entschied mich für einen Heli-Flug über die GOR und war so begeistert. Ich saß vorne neben dem Piloten und genoss den Rundumblick. Es war kein preiswertes Vergnügen, hat sich aber gelohnt.

Ich kehrte im Anschluß der Tage von Apollo Bay nochmals für eine Nacht ins YHA Oasis zurück und wohnte für die nächsten Nächte bei Eileen. Bei meinem vierten Aufenthalt in Australien nahm ich mir ein wenig Zeit für die Geschichte des Landes und besuchte das Immigration Museum. Beeindruckend wurde die Überfahrt nach Australien dokumentiert. Die Holzklasse war alles Andere als schön. Anbei ein paar Bildchen aus dem Museum.

Ich fuhr mit dem gläsernen Fahrstuhl den Eureka Tower hoch und bewunderte Meldbourne von oben. Im Fahrstuhl mussten wir uns Überzieher anziehen, um den Boden nicht zu beschädigen.

Flinders Street Station

Federation Square

Ich bewunderte mein Hostel für die letzten 6 Nächte von oben, ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Backpackerfabrik an der Autobahn mit Tanke davor…..ohjee.

Endlich schaffte ich es auch mal nach Brighton Beach und damit auch zu den bunten Strandhütten.

Im Fairfield Boathouse Cafe´aß ich wunderbare Chilischokoladen Frösche und nach drei Tagen verabschiedete ich mich von Eileen und zog in das besagte Hostel um.

Das Haus war schon anders, als die anderen Hostels….anonymer! In meinem Zimmer wohnten Nolene, eine obdachlose Neuseeländerin, die nach Australien ausgewandert war und irgendwie nicht auf die Beine kam. Nolene war über 60….. ! Mit im Zimmer, im Bett über mir, wohnte aber auch Larissa, die damals für Accenture arbeitete und zwischen Sydney und Melbourne pendelte. Das Geld, welches sie sparte, indem sie in einem Dormbett schlief, gehörte ihr…..sie war damit später 6 Monate in Afrika unterwegs. Ich pflege heute noch Kontakt zu ihr, wir haben uns 2011 nochmal in Nepal getroffen. Jetzt, in 2018, heiratet sie einen Kanadier und zieht nach Vancouver. Kurz und gut, das Zimmer sah aus wie eine Rumpelkammer, Nolene beanspruchte 80 % des Zimmers für Ihr Hab & Gut 🙂 . Ich nahm es mit Humor und genoss die letzte Woche in Melbourne.

 

Der wichtigste Feiertag in Oz ist Australia Day am 25.01…..ich verbrachte den Tag in St. Kilda….am Strand, auf dem Flohmarkt und mit Blick in den Luna Park.

Abends hieß es dann Happy Australia Day auf dem Federation Square, mit Feuerwerk und viel Bramborium. Mir hat gut gefallen, dass jede Nation, die in Oz beheimatet ist, sich vorgestellt hat und einen kleinen Auftritt hatte – es wurde gemeinsam gefeiert, nicht gegeneinander!Ich besuchte auch den Zoo von Melbourne und bewunderte nicht nur die australische Tierwelt. Die kleinen Elefanten mit ihrem Autoreifen verzauberten mich sehr. Auch die anderen Gehege und Tierchen machten mir am Ende der Reise viel, viel Spaß. Insgesamt setzte Melbourne bereits das Konzept um, welches in den Jahren darauf auch in Hannover und Leipzig eingeführt wurde- weniger ist  mehr. Große Gehege, weniger Tiere….Das Endspiel der Australian Open sah ich mir via public viewing auf dem Federation Square an.

Mit ein paar letzten Bildern aus der Innenstadt, China Town und den bezaubernden Arkaden schließe ich meinen letzten Australienblog. Es fehlt auf allcontinentsinonelife immer noch die Reise von 1999. Auf dieser Tour habe ich damals die großen Highlights Ayers Rock, Olgas, Kings Canyon, Great Barrier Reef usw.usw. kennengelernt. Leider sind die Bilder nur in Papierform vorhanden, auf scannen hatte ich noch keine Lust. Ob und wann ich dazu kommen werde, auch diese Reise zu dokumentieren, kann ich jetzt noch nicht sagen.

Tor zur ChinatownMit einem super Blick über den Himalaya ging es nach fünf Wochen zurück nach good old Germany.

 

Australien III, 2006: South Australia & Victoria

Das Gute an Reisen in ein Land, in dem man bereits häufiger gewesen ist, ist das langsame, gemächliche Vorsichhintrödeln….der Fokus liegt eher auf kleinere Sightseeing Spots, Dinge abseits der großen Highlights und für die man vorher keine Zeit hatte. Nachdem ich bereits 17 Wochen in Australien verbracht hatte, zog es mich nochmals in meine zwei Lieblingsstaaten im Süden des 5. Kontinents. Ich hatte mit Singapore Airlines einen arschteuren Flug gebucht und flog rund sechs Monate nach meiner Weltreise wieder nach Down Under.

Der Flug war nicht nur teuer gewesen, er beinhaltete auch einen Zwischenstop in Singapur von 13 Stunden. Diesen plante ich auf Sentosa Island zu verbringen, verheißungsvoll die Aussicht auf Strand und indonesisches Flair. Da ich im Rahmen meiner Weltreise auch in Singapur gewesen war, konnte ich mich noch gut an das Verkehrssystem erinnern und MARTA brachte mich ganz formidabel und schnell an den Strand. Ich schloß mein Handgepäck ein und vergammelte den Tag auf der Liege,  die auf den Bildern gezeigte  Aussicht begleitete mich! Der Beginn meines Urlaubs hätte schlechter sein können 🙂 . Am Abend checkte ich total verbrannt und frisch geduscht wieder in den Flieger ein und verquatschte den gesamten Flug nach Adelaide mit Ann, einer Britin, die bereits seit 40 Jahren in Australien wohnte. Sie war sooo herzlich, dass ich nach acht Stunden neben ihr nicht nur eine Esseneinladung bei ihr @home mein eigen nennen konnte, sondern auch die gesamte Flieger Crew kannte, die Ann mit ihrem Charme bezirzte.

Die ersten Tage wohnte ich in einem Einzelzimmer im Hostel von Glenelg. Der Bus brachte mich vom Flughafen direkt an den Strand, der Airport ist nicht weit außerhalb der Stadt. Ich war mir wirklich selbst genug, schlief und aß wann ich wollte und zum Abschied meinte der Rezeptionist nur “ von Dir haben wir überhaupt nichts mitbekommen“.

Zunächst machte ich Glenelg unsicher, freute mich über das frühsommerliche Wetter ( es war November) und inspizierte Adeleides Innenstadt. Ich zog nach drei Nächten in Glenelg ins weitaus lebhaftere YHA in Adelaide und damit auch in einen 4er Dorm.

Anbei ein paar Impressionen vom Strand:

In Glenelg kann auch die Buffalo besichtigt werden. Der Nachbau des berühmten Schiffes erinnert an die ersten Siedler, zumeist Strafgefangene. Das Schiff gehörte zur First Fleet, mit Derer der Kontinent erobert wurde.

Adeleide wurde meine Hombebase für rd. 14 Tage. Immer wieder kehrte ich zurück, gewann die Stadt trotz Ashes Fans ( großes Cricket Turnier mit den dazugehörigen Anhängern) echt lieb. Fotos der Stadt findet Ihr im Bericht nach meinen Tagen auf Kangaroo Island.

Mein erster größerer Ausflug führte mich nach Hahndorf. Nicht nur die Briten machen Australien schnell zu ihrer neuen Heimat, nein auch Deutsche zog es nach Down Under. Die Kultur wird, ähnlich wie in den Staaten, weitergelebt, Oktoberfeste und Volkstümliches zelebriert. Ich fand den Ort nicht wirklich deutsch,  er wirkte auf mich wie jedes Nest fernab der größeren Städte.

Dennoch, man sprach deutsch und die Australier rissen sich um Kaffee, Bienenstich und Streuselkuchen. Das „Hahn“ ist eines der besten Biere in Australien, es wurde mein favourite beer.

Kangaroo Island stand ebenfalls auf meiner Bucket List, ich hatte mich für eine 3 Tagestour entschieden, natürlich im Backpacker Style….d.h es wurde nachts in Swags geschlafen, zum Teil unter freiem Himmel.

Die Fährüberfahrt ab Cape Jervis war nichts für schwache Nerven, zwei Japanerinnen, die ebenfalls an meiner Tour teilnahmen, gingen Fische füttern. Vorher hatten wir aber noch die Gelegenheit bekommen, den wunderbaren Strand von Cape Jervis zu bewundern.

Kangaroo Island liebte ich sofort, herbe Wildnis….erinnerte ein wenig an Tasmanien, war mir aber sympathischer. Den ersten Abend waren wir zu Fünft, neben den zwei Japanerinnen gehörten noch eine Irin und ein Brite zu meiner Truppe. Wir schliefen in einer alten Scheune mitten im Nirgendwo. Immerhin,  es gab noch Plumpsklos und sogar Duschen. Allerdings verzichtete ich auf übertriebene Körperhygiene, was ich später bereute, denn das Camp in dieser Nacht war noch die Luxusvariante.

Uns wurde angeraten, des nächtens den Swag immer einzurollen sofern man diesen verlässt, nur dann ist man sicher, dass sich keine Schlange in die Kuschelhöhle einnistet. Swags sind übrigens eine durchdachte Idee, Schlafsack mit integrierter Matratze und Zeltplane drumherum, echt gemütlich- geschlafen habe ich damals dennoch nicht sonderlich gut.Am nächsten Morgen vergrößerte sich unsere Gruppe erheblich. Unter Anderem habe ich ein amerikanisches Paar im Gedächtnis, die damals mit Safariklamotten und Buschmesser umherrannten…..der Rest von uns schüttelte nur das Köpfchen.

K.I. ist nach Tasmanien und Melville die drittgrößte Insel Australiens, man sollte mindestens drei Tage mitbringen um wenigstens den größten Teil  kennenlernen zu können. Die Insel ist 145 km lang und 59 km bereit. Immerhin, über 500 km Küstenlinie nennt Kangaroo Island sein eigen.

Unserer erstes Ziel am zweiten Tag war die Seelöwenkolonie, Seal Bay CP und das erste Tier, welches wir bewundern durften….EINE SCHLANGE die sich über den Weg schlängelte. In jedem Australienurlaub hatte ich das Vergnügen auf die Viecher zu treffen.

Die Seelöwen waren  super….in ihrem natürlichen Habitat, man darf nur mit Ranger an den Strand und muss gehörigen Abstand halten. Es machte Spaß die Tierchen zu bobachten, nur die Bilder sind damals nicht wirklich toll geworden….es war die letzte Reise mit der Digi Cam von 2004. Schwimmen ist laut Wikipedia an dieser Küste nicht empfehlenswert- Haie tummeln sich vor der Küste…..sie lieben Seelöwen

Nachdem wir die Löwen ausgiebig bewundert hatten, fuhren wir weiter nach Little Sahara um in den gewaltigen Sanddünen ein wenig sandboarding zu machen. Ein paar Mutige sprangen auch in die Fluten.Wir schliefen im Flinders-Chase Nationalpark und unser zweites Camp war noch rudimentärer als die erste Übernachtung.

In dieser Nacht hatten wir keine schützenden Wände um uns herum, ja nicht mal vor dem Plumpsklo. Bevor wir aber am Lagerfeuer das selbstgekochte Essen verspeisten, bewunderten wir die Fairy Penguins, die auch auf dieser Insel in Kolonien brüten. Ich kannte die kleinen Kumpels bereits von Phillips Island und finde sie dennoch immer wieder soooo niedlich. Wir mußten die Kameras mit roter Folie abkleben, damit sich die kleinen Gesellen nicht erschrecken- die Bildausbeute daher maumau, aber besser als nichts….

Nach einer durchwachten Nacht erkundeten wir am nächsten Tag zunächst die Umgebung, in der wir geschlafen hatten. Känguruhs und viele wilde Koalas ließen sich nicht lange bitten. Ich habe nur noch in den Grampians oder im Otway Nationalpark mehr wilde Koalas gesehen. Für Tierliebhaber ist der Flinders Chase Nationalpark mit seinen bizarren Felsformationen ein El-Dorado.

Unser nächstes Ziel führte uns zu den Remarkable Rocks mit super Aussicht auf die arg schöne Küste. Wir konnten nicht genug bekommen, die Natur einigartig. Kein Wunder, dass die Insel bei Australiern als Ferienziel ganz oben auf der Liste steht.

Zu guter Letzt erkundeten wir eine Höhle ( Admirals Arch?) mit offenem Zugang zum Meer- wieder eine Postkartenaussicht.Zurück in meiner Homebase legte ich einen Sightseeing,-u. Shoppingtag ein und genoss das niedliche Städtchen. Meines Erachtens verdienen nur Sydney und Melbourne den Begriff Stadt-alles Andere sind Nester.

Adelaide bereitete sich auf Weihnachten vor und auch ich ließ mich anstecken und kaufte Geschenke ein. Mein liebster Platz in der Stadt war der Central Market. Dort gab es das beste Essen und unglaublich viel Flair. Ähnlich wie der Victoria Market in Melbourne, der ebenfalls ein Lieblingsplatz von mir ist.

Noch ein paar Adelaide Impressionen:

Ich nahm an einer orgnisierten Tour zu Wolf Blass teil, wollte wissen wo einer meiner Lieblingsweine ( Jacob’s Creek ) herkommt. Ein schöner Ausflug ins Barossa Valley, deutsches Erbe in Australien inklusive. Nachdem ich auch das größte Schaukelpferd der Welt bewundert hatte, machte ich mich bereit für einen wunderbaren Ausflug in die Flinder’s Ranges, Wilpena Pound.

Um eine lange Geschichte kurz zu halten. Die Tour war mühselig, anstrengend und weitab vom Schuß….und sie war es so wert! Ich war oft im Outback, doch diese drei Tage sind eines meiner absoluten Höhepunkte in Oz.

Der normale Linienbus brachte mich in sechs Stunden von Adelaide nach Port Augusta. Wir fuhren an der Spear Creek Cattle Station vorbei, es wurden Erinnerungen an 1999 und meiner ersten Tour durch Oz wach. Damals schliefen wir, auf dem Weg zum Ayers Rock,  auf der Farm und schauten uns das Schafescheren an.

In Port Augusta wurde  ich von Paul in Empfang genommen. Mit mir machte noch ein Deutscher ( Falk) die Tour mit und Pauls erster Satz, nach dem obligatorischen „How is it goin‘?“ war „it’s over, when it’s over mates“…oder besser gesagt, wir machen hier open end….und so war es dann auch. Wir  lernten nicht nur die Flinders Ranges, Wilpena Pound und Umgebung kennen,  sondern besuchten auch das Lieblingspub von Paul und saßen bei ihm auf der Couch. Das Hostel von Quorn gehörte Falk und mir ganz alleine, es gab nicht mal nen Rezeptionisten. Wir konnten schalten und walten. Die Tage waren grandios, meine schönste und tourimäßig unversauteste Aussiezeit. Ich kann es Jeder/m nur ans Herz legen. Authentisches Australien, grandiose Natur, Geisterstädte und rauhbeinige Australier die sich in Ihrem Strine quasi badeten. Ich bin den Aussiedialekt gewöhnt aber hier zogs mir damals die Schuhe aus…..

Unser Hostel in Quorn: Die nächsten drei Tage fuhren wir mit dem Jeep durchs Gelände, sahen jede Menge Wildlife und Natur. Wir wanderten auf die Wilpena Pound, die natürlich von unten nicht ganz so beeindruckend aussieht. Sofern ich die Erlaubnis von Jason Ardell von Flickr erhalte, kann ich Euch auch ein Foto von oben präsentieren, meine Anfrage läuft ( 01.03.2018).

Kommen wir zunächst zum Wildlife, das ist selbsterklärend:

 

 

 

 

 

 

 

Wir bewunderten Höhlenmalereien der Aborigines:

Wo man hinschaute, überall grandiose Outback Natur- I love it:

Ghostgums ( Geistereukalyptus)

road to nowhere?

Bunyeroo Valley ( Flinders Ranges) Wilpena Pound im Hintergrund

Marsch auf die Wilpena Pound ( anstrengend wars) : Blick in das Amphitheater, wie gesagt…..es ist nicht so spektakulär wie aus einem Flugzeug

Ein paat Tage später sah ich in Melbourne die Ausstellung “ Die Welt von oben“ und fotografierte die Wilpena Pound von „oben“ ab.

Noch mehr Outbackfeeling:

Willkommen in der Alligator Gorge, immer schön den Blick nach unten senken- Schlangengefahr!Wir besuchten auch Melrose- ein Städtchen mit süßem, intakten Cafe´in einer alten Schmiede….der Rest des Ortes war Ghosttown mit eigener Atmosphäre.

Ich trank außerdem mein geliebtes Hahnbier im ältesten Pub der Flinders Ranges und bewunderte die kargen Blumen des Outbacks.

Paul verabschiedete uns nach drei Tagen sehr herzlich und nach einer weiteren Übernachtung in Adelaide flog ich mit meiner Lieblingsairline ( Virgin Blue) in meine zweite Heimat -MELBOURNE! Die ersten drei Nächte verbrachte ich bei Eileen, zog dann in ein Pub um und wohnte am Ende bei Rory, der damaligen Liebelei. Ich war bereits 2x in Melbourne gewesen, kannte also die gängigen Sightseeing Spots und ließ es gemächlich angehen. Hier ein paar Impressionen, warum ich die Stadt so mag.

Gemütliche Wohnviertel:Rememberance Shrine und Botanischer Garten

Blick auf den Yarra River und dem Geschäftsviertel von Melbourne

Southbank

Flinders Street und Federation Square

Das Wetter war damals sehr wechselhaft, von 14-39 Grad war alles dabei. Ich saß zum Teil mit Winterjacke bei Rory im Wohnzimmer, fuhr eines Tages bei 39 Grad nach Williamstown ans Meer. Als ich dort ankam hatte das Wetter umgeschlagen und ich kehrte sofort um 14 Grad, windig und ätzend!

Buschfeuer in Gippsland machten das Atmen schwer, zunehmend war es rauchig und diesig in der Stadt.

Eine letzte schöne Erinnerung von dieser Reise hat mit Weihnachten zu tun. Ich verbrachte viel Zeit am Federation Square und an der Kathedrale. Dort traten abends Chöre auf, das Lukas Evangelium war illuminiert in Szene gesetzt und mit einem Eis in der Hand und im Sommerkleidchen war dies doch ein ganz besonderes Feeling.

Ich kehrte 2008 nochmals nach Melbourne zurück. Von dieser Reise erzählt der nächste Australien Bericht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Slowenien 2018; IV: Winterliches ( Vintgar, Pokljuca, Kranjska Gora)

0.1.02.2018: So, das graue Wetter ist auch hier angekommen. Der Januar ging mit Nebel sowie grauem Himmel mit Lichtstreifen,  zu Ende. Wir schliefen aus und vertrödelten den halben Vormittag, waren unschlüssig und zogen dann doch mit dicken Wintersachen und Schlitten nach Pokljuca. Zuemlich ungeplant machten wir einen Abstecher zur Vintgar Klamm. Laut Reiseführer ist diese bis April geschlossen aber da das Wetter so wunderbar mild in den letzten Tagen war, hatten wir die Hoffnung diese doch erklettern zu können. Das Schild „geschlossen“ ignorierten wir gepflegt und zogen bereits auf den Holzwegen von dannen….bis wir Waldarbeiter bemerkten, die uns aufmerksam beobachteten. Schnell schossen wir ein paar Bilder  vom Eingang und liefen zum Auto. Am Eingang las ich auf einem Schild, dass Zuwiderhandlung bis zu 500€pro Person kosten kann…wären dann mal 1000€ gewesen und Emily war auch nicht angeleint! Als auch noch die Polizei auf dem Parkplatz auftauchte,  machten wir das wir wegkamen…wie der Berliner so sagt. Der fliegende Teppich durfte zeigen was er drauf hatte, uff Glück gehabt.

Der Weg in die Berge war eine Mischung aus viel grau und Nebel. Es war deutlich kühler als in den Tagen zuvor und die Wetterprognose versprach nur Verschlechterung für die nächsten Tage. In Pokljuca lagen die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, die B-Elite besetzte nach wie vor die Loipen und Schießstände, wir verzogen uns in den schönen Wald und waren selbst am Skilift so gut wie allein.

Dieser war noch ca. 30 Minuten im Betrieb, Rockradio wurde urplötzlich ebenfalls abgestellt, die Hütte schloss…..Mathias organisierte schnell noch zwei Union und nachdem uns auch das slowenische Paar verlassen hatte mit Denen wir ne Weile geplaudert hatten, waren wir tatsächlich allein…..ein komisches Gefühl. Wir rutschten den Rodelberg hinunter, Emily begleitete uns mit viel wauwau und das Wetter wurde schlechter. Um 14:00 Uhr war ich durchgeforen und im Nebel gings zurück nach Bled.

Wir bummelten durch DM und Mercator, shoppten unser Abendessen zusammen und genossen in unserer Unterkunft erstmal  die obligatorische Cremeschnitte….die ersten Wochen in D werden wohl Hungerwochen werden.

Da die letzten zwei Tage im besten Falle winterlich, im schlechtesten Fall total verregnet werden, war es Zeit ein wenig zu planen. Doch was macht man bei schlechtem Wetter und einer Regenwarscheinlichkeit von 100% über 24 Stunden hinweg und mit sooo dicken Tropfen, dass selbst Emchen nicht mehr bereit war, länger als notwendig draussen zu bleiben?

02.02.2018: Wir vertändelten unseren vorletzten echten Urlaubstag im Studio, gut das es das www gibt. Schnell ein wenig geshoppt, Zeit für ein ordentliches Reisestativ….Japan naht. Leider wurde das Wetter nicht besser, auch alle Nester im Umland waren eingeregnet und nen bissel Sorge machte uns die Gefahr von Eisregen in höheren Lagen. Emily verschlief den gesamten Tag, wir vergnügten uns mit Candy Crush, Risiko und endlich kam ich auch mal zum Lesen. Unterhalten wurden wir durch Rock Radio Slovenia, unseren Lieblingssender. Der Strippenregen hielt den ganzen Tag, ohne Pause an. In höheren Lagen schneite es seit 24 Stunden, kaum auszumalen wie es in den Bergen aussehen dürfte…..schade, dass wir bald abreisen müssen. 

Wir ließen den Regentag in unserer Pizzeria ausklingen, ich nahm mein Stück allerdings fürs morgige Frühstück mit, mit war es zuviel.

Unser letzter Urlaubstag steht unter dem Begriff: weiß! Aus 24 Std. Dauerregen wurden nun 24 Std. Dauerschnee und auch die Aussagen der nächsten Tage werden Slowenien wohl in ein Winterwunderland verwandeln..

Wieder überlegten wir….Kranjska Gora ( Dorf, Skigebiet und natürlich Triglav Nationalpark) oder Šcofja Loca ( nette Altstadt in Richtung Ljubljana) ???? Wir entschieden uns für Kranjska Gora und buddelten das Auto frei. Alleine aus unserer Auffahrt heraus zu kommen war schon eine Herausforderung und am See von Bled ( wir wollten die Insel mit Schnee sehen) kehrten wir gleich wieder um…Feuerwehr, Polizei und Rettungsboote im Einsatz. Wir vermuteten, dass ein PKW in den See gestürzt war. Also gings Richtung Autobahn, die erstaunlich frei war und 25 Minuten später befanden wir uns auf der Landstraße nach Kranjska Gora. Auf dem Weg hielten wir an einem pittoresken Fluß inklusive Brücke. Leider war es nicht möglich, Fotos in Ruhe und Ausdauer zu schießen (z.B Langzeitbelichtung)….dafür war der Schneefall viel zu stark und nen bissel Angst um die Kameras war auch dabei. 

Weiter ging es über verschneite Straßen, wir mutmaßten das ungefährt 50 cm Neuschnee gefallen waren und der Wetterbericht verheißt mehr Schnee für die Region! 

In Kranjska Gora  mussten wir uns erstmal nen Parkplatz erkämpfen, dort war richtig was los, da die Skipisten im  Dorf enden und super  gut besucht waren. Emily versackte im Schnee und ihre anfängliche Freude über den weißen Traum verwandelte sich schnell in ängstliche Skepsis, sie versank förmlich im vielen Schnee und musste sich immer mit vollem Körpereinsatz heraus kämpfen, ihre vier Beinchen sind viel zu kurz für rd. 50-80 cm Neuschnee.

Wir beobachten zunächst die Skipiste und schlenderten im Anschluss durch den Ort.

Ein Cappuchino kostete übrigens 1,20€, Cola und Bier kamen an der Skipiste, in der angesagtesten Bar, 5,10€- da kann mir Österreich, Italien oder auch  die Schweiz gestohlen bleiben.

Kranjska Gora ist ein bildhübsches Örtchen, mit toller Infrastruktur und lädt zum Verweilen ein. Leider machte uns das Wetter Sorgen und so blieb es bei einem kurzen Spaziergang, weiterhin bei starkem Schneefall. Schließlich hatten wir ja die Rückfahrt nach Bled noch vor uns und konnten nur mutmaßen wie es in unserem temporären Zuhause aussieht.

Da mittlerweile auf unserem Auto wieder 30 cm Schnee lagen, der Ort ca. 20 km  von der Autobahn entfernt liegt, machten wir uns am frühen Nachmittag wieder auf den Weg Richtung Bled. Anbei noch ein paar Schneeimpressionen.

Emily war zufrieden als sie sich in ihren Kennel zusammenrollen konnte, der Spaziergang war sehr anstrengend für sie gewesen. Sie hatte sogar versucht, sich Eintritt in ein Geschäft zu verschaffen, weil sie wußte das es drinnen trocken und gemütlich gewesen wäre. Während des restlichen Nachmittags ward die Kleene weder gehört noch gesehen….❤

Der Weg war bis zur Autobahn ambitioniert und wir waren ziemlich happy, als  wir endlich auf dieser waren. Unterwegs überlegten wir uns den restlichen Nachmittag und entschieden uns gegen Restaurant und für selbst kochen. Wir wollten einfach nicht mehr aus dem Studio raus und nochmal Schnee schippen. Im Mercator kauften wir alles für Nachos mit Hackfleisch und Käse ein und somit war die Henkersmahlzeit besiegelt. Auch die letzte Creme Sńita kam aus dem Supermarkt, schmeckte aber auch hervorragend. Mathias schaufelte gegen 20:30 Uhr nochmal unser Auto frei, geistig stellten wir uns auf eine lange Heimreise ein.

Fazit zu Slowenien: Ein kleines, sympathisches und vollkommen unterschätztes Paradies. Super nette Menschen, tolle Natur und Kultur. Günstiger als seine Nachbarn im Westen und Osten.

Der Winter eignet sich hervorragend für eine Reise, die Temperaturen können wunderbar mild  und frühlingshaft sein.

Wir kommen wieder!

 

 

 

 

 

Slowenien 2018, III: Schnee, Sonne und ne putzige Hauptstadt

Tag Fünf (29.01.18) begann mit großer Suche, wo war denn nun bloss das Weihnachtsgeschenk der Hundeoma an Emily? Wir durchwälzten das Studio von vorne nach hinten, Mathias  suchte auch in Emil, nur leider hatte auch der fliegende Teppich nicht das Gesuchte. Nun hieß es weiter bibbern bei Minusgraden, der Norwegerpulli der Saison 2017/2018 muss auf seine Premiere noch warten. Dieser liegt wohl auf der Couch in Mathias Büro auf Einsatzlauer. Wir fuhren nach dem Frühstück, bei strahlendem Sonnenschein, die paar Kilometer nach Pokljuca. Hier war viel mehr los, als bei unserem ersten Besuch. Wir sahen joggende Slowenier, Russen, Ukrainer, Franzosen und Polen…..die B-Elite der Biathleten tummelte sich im Schießstadion, auf der Straße und in den Wäldern herum. Die A-Elite ist wohl bereits in Südkorea. Fernsehteams lauerten ebenfalls auf Einsatz, wir waren mehr als zufrieden, dass unser Weg zur Rodelstrecke ungestört genommen werden konnte. Im Wald hörte man immer das pengpeng vom Schießstand und uns wurde bereits auf dem Weg zum Idiotenhügel klar, kein Wetter für Norwegerpullis,  nein nicht mal für Winterjacken! Wir rodelten was das Zeug hielt, ohne Jacke ohne Handschuhe. Die Kids hatten Spass am Terrier und Emily wurde Rodelprofi.

Um die Mittagszeit zogen wir von dannen und fuhren über die nicht ungefährliche Scenic Route nach Bohinj. Diesmal hielten wir an allen Ecken die uns gefielen oder die wir als typisch slowenisch empfanden.

Der Triglav Nationalpark ist wirklich wunderschön und begeisterte uns immer mehr.

Zunächst ein Blick auf die typischen Trockenstände für Holz und Ähnlichem

Weitere Landimpressionen zwischen Pokljuca und Bohinj, alles im Triglav Nationalpark:

In Bohinj fuhren wir an die touristischere Seite vom Nass und bewunderten die Aussicht auf Kirchlein und die Spiegelungen im See.

Unsere letzte Etappe an diesem Vorfrühlingstag brachte uns nach Ukanč und dann auf den Wanderweg zum Sap Saviča….einem Wasserfall, der dafür berühmt ist, dass  sein Wasser direkt aus einem Felsen fließt. Der Weg war steil, der Vorteil des Winterreisens ….kaum andere Touristen und keinen Eintritt. Wir haben bislang nur die 6€ in Piran an den Salzsalinen zahlen müssen, alles Andere war für umme.

Total ausgehungert kamen wir in Bled an und aßen die Spaghettireste vom Vortag. Kristina brachte uns typischen Nusskuchen und später röstete ein Hühnchen im Ofen, Gut kann man es haben….

30.01.2018: Um 7:30 klingelte der Wecker und Emily büchste im Garten in Richtung Straße aus. Mir blieb das Herz stehen, im Pyjama rannte ich dem Biest hinterher und fing die Ausreißerin wieder ein. Oh das  gab Ärger, die Kleene war ziemlich kleinlaut ….die nächsten 30 Minuten! Unser Tag führte uns nach Ljubljana, der pittoresken Hauptstadt Sloweniens. Wie fast alle Städte im alten Ostblock liegen die Plattenbauten immer an den Autobahnen und so ist auch der erste Anblick der Stadt nicht so sonnig. Wenigstens sahen die Bauten, im Vergleich zu Split und Šibenik, wenigstens ordentlich aus. Bratislava kann auch Plattenbaudreck an der Autobahn bieten, diese haben mich damals richtig abgetörnt.

Wir fanden einen Tiefgaragenplatz direkt an der Drachenbrücke, zentral in der Altstadt. Somit waren wir bereits fünf Minuten nach dem Abstellen des fliegenden Teppichs, mitten im Sightseeingwahn.

Ljubljana ist ein Schmuckkästchen mit perfekter Mischung aus Jugendstil und Mittelaltercharme. Als Erstes bewunderten wir das Flussufer und die Drachenbrücke.

Wir erschlenderten die Ljubljanica ( Fluss) und waren hochbegeistert. So eine süße Stadt, viele Studenten und ganz viel Flair. Überraschend, auch hier findet das Leben auf der Straß statt, die Cafés waren gut besetzt….bei 9 Grad, Ende Januar.

Die Kollonaden am Markt fand ich ebenfalls sehr schön, viele Fachgeschäfte und Einzelhändler; etwas das wir in Berlin ja nicht mehr kennen.

Ljubljana ist für seine Jugenstilhäuser bekannt und erinnerte mich sehr stark an Riga. schön das nicht alle Städte Europas im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden.

Der Prešernov trg  ist der zentrale Platz in der Altstadt, von dort geht die Dreierbrücke (Tromostovje) ab, die wirklich beeindruckend ist. Es gibt links und rechts eine Fußgängerbrücke und in der Mitte fahren Autos durch. Am Besten  kann man das Konstrukt vermutlich von oben bewundern, leider war auch der Blick von der Burg nicht wirklich gut.

Wir bewunderten im Anschluß die Nikolauskirche und stärkten uns bei Cola, Bier und nem Stück Pizza.

Natürlich wollten wir auch auf die Burg, die Bahn/ Gondel nach oben fiel flach….die Hundedame sollte laufen. Somit schlenderten wir weiterhin durch die Altstadt, bewunderten so manch eine Ecke und kamen irgendwann oben auf der Burganlage Ljubljanski Grad mit tollem  Blick auf die Stadt und Alpen an.

Auch für unseren Rückweg wählten wir nicht den direkten Weg  sondern schlenderten durch die Altstadt bis zum Stark trg.

Mit einem letzten Blick auf den Stari trg und dem Prešernov trg machten wir uns auf den Weg zu Skoda, um neue Wischblätter für die Heckscheibe zu bekommen. Auch Emil will gepflegt werden…

Auf dem Weg zurück nach Bled stellten wir uns die Frage, welcher der Berge denn nun der Triglav ist? Schließlich wäre es ja schon toll, wenn  man Sloweniens höchsten Berg erkennen könnte. Doch so richtig konnte uns die App, die ich mal eben aus dem Appstore beschaffte, nicht helfen, vermutlich weil wir auf der Autobahn recht schnell unterwegs waren.

Wir entschlossen uns in Radovlica zu essen, die Pilzsuppe im Lector wurde gelobt und da der Ort auf dem Weg lag, nahmen wir dieses kulinarische Erlebnis mit. Die Suppe war lecker, wenn auch mit 7,50€ eher ambitioniert im Preis. Viel wichtiger war aber, dass wir nach dem Besuch im Dorf nun wirklich wußten, welcher Berg der Triglav ist.

Klug und satt gings nach Bled, Emchen war wieder so geschafft, dass sie bereits um 20:00 Uhr im tiefen Nachtschlaf in den Kissen lag.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sloewenien 2018,II: Piran, Secôvlje, Radovljica, Bled

Der Wecker klingelte bereits um 7:15 Uhr und mit einem letzten Blick in die Wetter App war die Entscheidung getroffen-wir fuhren nach Piran an die Adria. Es waren sonnige 7 Grad angesagt und da wir noch voller Pläne für die nächsten Tage waren und die Zeit gut aufgeteilt werden musste, fingen wir mal mit der längsten Etappe an. Zunächst ging es Richtung Ljubljana, danach fast bis Triest und schlußendlich legten wir nochmal 15 km drauf. Piran/ Pirano liegt zwischen Triest/ Italien  Pula/ Kroatien und begeisterte uns ab der ersten Minute. Schnell war die zweistündige Fahrt vergessen. Wir parkten vor dem Hafen, Autos sind in der Altstadt nicht erlaubt. Piran ist erst seit 150 Jahren nicht mehr venezianisch. Bis heute ist italienisch zweite Amtssprache, alle Schilder sind in slowenisch und italienisch ausgeschildert. Es gibt vier Schulen im Ort, auf zwei dieser Eintrichtungen wird ebenfalls auf italienisch unterrichtet. Bereits auf dem Weg zum Meer hatten wir uns über die Zypressen und Kiefern gefreut und der Ginster blüht hier bereits! Da selten Frost in Piran herrscht zeigten uns die Riesenexemplare an Palmen in den privaten Gärten.

Wir schlenderten am Hafen entlang unser Ziel war der Tartini Platz, dem venezianischen Teufelsgeiger aus Pirano, gewidmet. Es war extrem mild, Handschuhe und Mütze konnte man getrost vergessen. Obwohl nur 7 Grad waren die Straßencafés gut besucht und auch wir tranken unseren Cappuchino draußen unterm Sonnenschirm ( Beweisfotos sind noch in rax), Wir bewunderten ebenfalls den einen oder anderen Schwimmer in der Adria, beeindruckend,,,,,wir fanden das Wasser sehr kalt.

Blick auf die Spitze von Piran, der Campanile am Ende ist der Leuchtturm.

Piran besitzt nicht nur einen schönen Hafen, das Highlight ist die Piazza Tartini mit St. Georgs Kirche und Campanile. Mein Traum eines Eisbechers wurde zerstört, hier war die Eisdiele im Winterschlummer.

Nachdem wir mit dem schwarzen Supergebräu auch noch eine Cremschnitte verspeist hatten, schlenderten wir durch die vielen romantischen Gässchen und machten uns auf den Weg zum Campanile und zu Stadtmauer.

Die Stadtmauer ist es, die Piran den berühmten Blick verleiht. Oben auf den Resten der Befestigung bekommt man Aussicht auf die Landspitze und die nicht überrestaurierte Altstadt. Anders als Dubrovnik wurde Piran im Balkankrieg nicht angegriffen, der Krieg bereits 1991 erledigt ( da gings im restlichen Jugoslawien gerade erst los) und schon 1994 befand sich Slowenien im Aufnahmeverfahren in die EU.

Zurück an der Piazza ließen wir uns eine sauleckere Pizza schmecken, eine der Besten der letzten Jahre,

Im Anschluß liefen wir noch an die Spitze und lüfteten das Bierchen vom Essen aus.

Mit schönen Blicken auf den Hafen verabschiedeten wir uns von Piran. Wir waren sauglücklich den Winter als Reisezeit für Slowenien gewählt zu haben, Das Wetter ist traumhaft, die Massen halten sich in Grenzen. Im Sommer muß es hier grauslich zugehen, denn auch jetzt war der Ort sehr gut besucht.

Zum Abschluß unserer Adriatour fuhren wir durch Portoroz und Lucjia in Richtung Sečovlje. Uns erwarten die Salzgärten an der kroatischen Grenze. Es gibt zwei Eingänge in die Salzterassen, einer liegt bereits jenseits der kroatischen Grenze. Die 6€ Eintritt emfpanden wir aufgrund der nachlassenden Lichtverhältnisse als ein wenig überzogen, trotzdem war es sehr interessant an den Terassen entlangzuspazieren. Neben Speisesalz wird auch Fleur de Sel geerntet, Salzberge waren im Winter natürlich nicht zu erwarten.

Gegen 18:00Uhr waren wir wieder in Bled und kehrten dort in unser Lokal vom erstem Abend ein. Für mich gabs Suppe, Mathias schaffte tatsächlich nen Wiener Schnitzel. Um 21:30 Uhr war bereits Licht aus, wir waren fertig.

Apple versprach uns für den nächsten Tag 14 Grad und Sonne satt. Wir wollten auf die Bleder Burg, die Altstadt  on Radovljice bewundern und nach Ojstrica wandern. Umso länger wurde unser Gesicht als wir die eigene Hand vor Augen nicht erkennen konnten. Nebel hatte uns eingeholt, nicht der Nebel des Grauens oder die Eotze von Lukla, dennoch musste Plan her.

Die Burg wurde gecancelt, wir fuhren in die entzückende Stadt Radovljice, die aufgrund ihrer geschlossenen Altstadt ein Schmuckkästchen ist. Leider versaute uns der Nebel den Blick ins Tal, dei Stadt liegt wie ein Adlerhorst auf einen Berg.

Hier ein paar Impressionen:

Wir kehrten ins Hotel Lec ein und überbrückten das Wetter….Apple versprach blauen Himmel um die Mittagszeit. Damit uns nicht langweilig wurde gab es Radovljicer Strudel und heimeliges Ambiente. Die Stadt ist ebenfalls für seine Lebkuchen bekannt, wir leißen uns das Museum nicht entgehen. Die Küchlein werden all year round gebacken, hier ist man nicht so auf Weihnachten festgelegt.

Emily fand einen neuen Emilysitter und unsere neuen Freunde Metko und Janka möchte ich Euch auch vorstellen.

Der Himmel riss während der sechs Kilometer nach Bled wieder auf und gab den  Blick in die Alpen frei:

Zurück im Ort war immerhin die Insel wieder erkennbar und die Szenerie hatte etwas mystisches. Wir schlenderten am Ufer entlang, ergatterten eine Bank und siehe da….die Sonne kam durch und wir genossen den Blick, die Bank und Klärchen.

Das Wetter klarte immer weiter auf, wir schlenderten ein wenig durch den Ort und planten unseren Nachmittag.

Da in Slowenien die Supermärkte auch sonntags geöffnet haben entschlossen wir uns zu Spaghetti und Salat und gingen shoppen.

Nach kurzer Pause in unserer Unterkunft fuhren wir wieder los und nahmen die Wanderung nach Ostrica in Angriff. Zunächst mussten wir aber vom Wanderweg lassen und schnurstraks zum See laufen….der Nebel war weg und die Sonne schien Burg, Insel und Berge perfekt an.

Nch kurzem Genuss des Postkartenmotivs schüttelten wir die Mützen zurecht, zogen Handschuhe an und machten uns auf den Weg zum Lookout. Die ersten Wanderer mit Wanderstöcke und festen Bergstiefel schlossen sich uns an. Sie hatten ebenfalls einen kleinen Westie ( sieht man hier häufig)  dabei und die beiden weißen Wölkchen durften ohne Leine den Berg erklimmen. Warum die slowenischen Mitwanderer Stöcke  dabei hatten, wussten wir nach genau 50m im trockenen Bachbett….steil, rutschig und nicht ungefährlich. Emily gemste sich den Berg hoch, Mathias folgte dem Hund raschen Schrittes, da wir ja nicht wussten, inwieweit wir der kleinen Hundedame in den tiefen Wäldern der julischen Alpen trauen können. Ich keuchte hinter den Beiden hinterher und  war froh als ich Mütze, Handschuhe und Schal abnehmen konnte……es war einfach viel zu warm.

Oben erwartete uns der grandios angekündigte Blick auf den Kurort….kitschig schön und noch im fast perfekten Licht.

Gegen 16:15 Uhr waren wir wieder im Korman Bled und gönnten uns ein Union, lecker das Gesöff. Den restlichen Abend vergammelten wir @home mit Blick ins www, ins Glas und in die Spaghettischüssel.

 

 

 

 

 

 

Slowenien 2018; I : Bled, Pokljuca, Bohinj und ein Meter Schnee

Wir fuhren in den frühen Morgenstunden, genauer gesagt um 1:10 Uhr aus Berlin ab und waren einfach nur schrecklich müde, gefühlt gerade in der Tiefschlafphase aus den warmen Federn gerissen worden.

Unser Hund war am frühen Morgen auch ungenießbar, sie schrie das gesamte Haus zusammen und verstand des nächtens die Welt nicht mehr. Dafür rollte sich die kleine Primadonna dann in ihrem Kennel zusammen und war sechs Stunden nicht mehr zu sehen oder zu hören, unsere Nachbarn vermutlich wach für den restlichen Tag.

Die Autobahn war leer nur die LKWs nervten auf Dauer nen bissel. Wir machten erst kurz vor der österreichischen Grenze Pause, genauer gesagt am Hochfelln. Da wurden Erinnerungen an meine Klassenfahrt 1986 wach: Bergen am Chiemsee, Hochfelln Wanderung, Maria Eck, Salzburg und Schloss Herren Chiemsee…..toll war es damals und der Sonnenaufgang an diesem 25.01 entschädigte für die Strapazen der Nacht.

Die Fahrt durch Österreich begeisterte uns, die Ausblicke auf die Alpen und viel, viel Schnee machten Vorfreude, auch wenn wir wussten, dass in Bled genau 0 Zentimeter liegen. Mathias holten Schulskifahrtenerinnerungen in Werfen/Werfenweng ein und so zogen die Kilometer an uns vorbei.

Mathias bettete sich mit dem spektakulären Blick der Tauernalm zu einer 15 minütigen Powernaprunde und rund 40Minuten später fuhren wir in den Karawankentunnel ein. Der Tunnel ist ca.7,5 km lang…die ersten 3,5 km gehören zu Österreich, die letzten Kilometer befinden sich bereits in Slowenien. Grenzkontrollen gibt es auch hier nicht und ehe wir uns versahen kam bereits der Abzweig nach Kranjska Gora  und 20km später dann das malerische  Bled. Da wir sehr schnell unterwegs gewesen waren, Emily unbedingt Auslauf benötigte und wir vor 11:00 Uhr eh nicht in unser Unterkunft aufzutauchen brauchten, entschieden wir uns für einen Spaziergang am See. Das war eine der besten Entscheidungen an diesem Tag. Das Wetter zeigte sich von seiner schönsten Seite, blauer Himmel und milde 7 Grad. In der Sonne war es richtig warm und somit hielt sich die Trauer bzgl. der jämmerlichen Schneereste in Grenzen.

Unsere Wirtin Kristina, eine Seele von Mensch erwartete uns bereits, Emily wurde mit viel Getöse und Kuscheleinheiten begrüßt. Die Leckerlis mussten wir leider verneinen, die Demodexmilben sind noch nicht bekämpft, zur Zeit ernährt sich der Hund nur von Strauß.

Unser Studio ein Traum, moderne Möbel und wunderschön ausgestattet.

Da das Bett so schön kuschelig aussah, ließen wir das gute Wetter gutes Wetter sein und gingen erstmal in die wohlverdiente Horizontale. Um 14:15 Uhr hatte uns die Welt wieder und wir beschlossen die rund 90-120 min um den See von Bled zu laufen. Zumächst bummelten wir hinunter zur Eissporthalle, erfreuten uns an den wenigen Touris und dem relativ unversauten Ort. Sicherlich ists im Sommer turbulenter, dennoch ist Bled gaaaanz weit weg vom Massentourismus. Wir freuten uns, nicht in Saalbach oder Sölden zu sein und auch der Anton aus Tirol sowie die Hölle, Hölle, Hölle war ganz weit weg.

Unsere Vermieterin hatte uns den Weg ebenfalls ans Herz gelegt, jeder Bleder läuft den Spaziergang mehr oder weniger einmal täglich. Wir entschlossen uns zur Umrundung im Uhrzeigersinn und genossen den abendlichen Blick auf See, Burg, Insel und Stadt.

Das Wetterchen meinte es sehr gut mit uns, es war fast frühlingshaft.

Wir waren überrascht wie groß der See tatsächlich ist, wir benötigten mehr als zwei Stunden für den Rundgang, waren wir doch mit Fotos und Staunen beschäftigt.

Bled war Sommerresidenz von Tito, die  Villa Bled nannte der Vater von Jugoslawien sein eigen. Fidel Castro, Willy Brandt und viele mehr besuchten ihn,  und bewunderten wie wir den See.

Der Ort wurde vor 1000 Jahren geründet und profitiert von dem Schutz der julischen Alpen. Es ist grundsätzlich sehr mild, die Winde fegen hinweg. Der See gilt als warm, bereits im Juni sind 22-24 Grad normal und planschen ist bis Oktober drin. 1908 wurde Bled als schönstes Dorf im  Habsburger Kaiserreich gekürt, Kuren in den Ort waren auch in Deutscland ziemlich Mode. Trotz der langen Geschichte des Tourismusses in dieser Region empfanden wir den Ort nicht überlaufen und noch ziemlich authentisch.

Die kleine Insel in der Mitte des Sees ist übrigens die einzige Insel Sloweniens. Selbst im Winter fahren Boote zum Inselchen. Wenn man den Informationen des Reiseführers Glauben schenken darf, handelt es sich um das meistfotografierte Motiv des Landes.

Da uns die Blessuren der letzten Nacht immer noch zu schaffen machten, waren wir  mehr als zufrieden, als wir wieder in Downtown waren. Ein niedliches Restaurant zu finden, war nicht ganz einfach…..im Winter ist eher wenig geöffnet. Wir wurden fündig in der Nähe des Busbahnhofs. Mathias probierte slowenische Chevaps, ich aß Spaghetti Bolognese.Mit zwei Bier, zwei große Salate kamen wir auf 32€ , für einen Kurort preislich ok.

Kurz nach 21:00 Uhr lagen wir im Bett, vorher hatten wir noch nen Schlummerbier getrunken und waren danach nur noch zufrieden, uns von innen anzugucken.

Am nächsten Morgen war der Himmel verhangen, wir ließen uns Zeit mit dem Frühstück und packten anschließend die warmen Jacken und Stiefel. Wir wollten in den Triglav Nationalpark und dort in die Region von Pokljuca…..schon mal gehört? Richtig, es finden Weltcups im Biathlon  und Langlauf in Pokljuca statt und als wir dort ankamen erfuhren wir auch wann: 29.01-04.2.18….evtl. stellen wir uns mal an die Strecke und  bewundern das Spektakel.

Umso höher wir kamen, so winterlicher wurde es….unsere Sorge, dass wir keinen Schnee haben könnten erwies sich als unbegründet. Einen  Meter hatte Kristina uns versprochen und damit lag sie wohl auch richtig.

Wir freuten uns tierisch über das viele Weiß und suchten uns nen netten Wanderweg zum Idiotenhügel von Pokljuca. Die meisten Aktiven waren auf Langlaufskiern unterwegs, die ersten Weltcupprofis inspizierten den Schießstand. Emily durfte frei durch den Schnee tollen und tobte herum wie eine Wahnsinnige.

Am Idiotenhügel erwarte uns ein sauberes Klo, Bier für 2,50€, gute Musik und keiiiiiiine Touris. Es war himmlisch. Wir machten auch eine Rodelstrecke aus, die wir in den nächsten Tagen ausprobieren werden.

Es war windstill und mild, man konnte gelassen ohne Handschuhe laufen und ne Weile auf der Bank aushalten. Das Bier schmeckte, wir waren auch ohne Anton aus Tirol ziemlich happy.

 

 

 

 

 

 

 

 

Als wir wieder im Skizentrum Pokljuca ankamen, stellten wir fest, dass die Schulkiddies den Rodelberg nicht mehr belegten. Damit war unsere Premierenstunde gefunden, wir testen den Hörnerschlitten aus….und soviel sei gesagt, auch zu Dritt kein Problem. Emily fand das Teil, trotz aller Skepsis ok und rodelte fleissig mit.

Wir fuhren eine andere Strecke aus dem Triglavpark hinaus. Unser Ziel war der Bohinjsee. Unterwegs sahen wir eine Menge Holzspeicher und puppige Dörfer mit Mittelaltercharme. Wir waren erfreut wie schön die Dörfer ihr altes Antlitz behalten haben, jedes Nest ne Fimkulisse. Fotos folgen später, das Wetter wurde schlechter und unsere Blasen drückten, wir wollten in die Zivilisation.

Zwei exemplarische Beispiele der Dörfer und Städtchen konnten wir uns dennoch nicht entgehen lassen.

Der Bohinjsee empfing uns mit 8Grad, die sich aber viel kälter anfühlten. Dazu kamen ein eisiger Wind und Nieselpiesel…..machen wir es kurz. Der Ausflug war kurz, die typischen Fotos folgen ebenfalls später da wir auf weitere Eskapaden am See verzichteten. Wir liefen nur rund 20 Minuten am Ufer entlang, tobten Emily mause und fuhren zurück nach Bled.

In Bled konnten wir der Versuchung nicht wiederstehen und gingen auf eine der berühmten Kremšnite ins Café Zima und wurden nicht enttäuscht. Ein Riesending ….aber leicht, fluffig und locker. Zusammen mit nem leckeren Kaffee kam der Spaß für zwei Leute 8,40€, Slowenien ist fast ein Sparparadies.

Anschließend erkundeten wir den Supermarkt und kauften für unser Abendessen ein. Es gab an diesem Abend Huhn, Paprika, Zuchini Gemüse und Kartoffeln. Es war saulecker und wir konnten bereits in Schlumpenklamotten das weitere Geschehen planen. Da das Wetter am Meer in den nächsten Tagen schlechter werden soll, werden wir wohl bereits morgen nach Piran fahren und venezianische Dolce Vita und Gelati genießen.

 

 

 

Portugal 2017, VIII: Almançil, Faro & Lissabon

Unsere Abfahrt nach Lissabon starteten wir mit unseren Ausflugszielen vom Reisetag Tavira-Lagos. Da wir den Vormittag ja bei SEUR auf dem Lagergelände verbracht hatten, um dann anschließend im Schweinsgalopp nach Lagos zu fahren, waren noch zwei Dinge offen, die wir uns gerne anschauen wollten. Zunächst verabschiedeten wir uns aber am Jachthafen von Lagos-wir kommen bestimmt nochmal zurück.

Nummer eins war der Azulejotraum von Almançil. Die Kirche des heiligen Lorenz ( Säo Lourenco de Matos). Diese wurde im 18.JH. vollständig mit Azulejos ausgekleidet, lediglich der Altar blieb gülden und die einzelnen Themenbereiche wurden mit gold abgesetzt. Laut Mathias die schönste Kirche, die er jemals gesehen hat. Leider war fotografieren verboten, ich erwarb aber wenigstens eine Postkarte und auf alamy.de dieses wunderbare Fotos. Man muss die Bilder also kommerziell erwerben… macht in diesem Fall aber nichts, da ich für unser Fotobuch auch ein hochauflösendes Foto haben wollte. Die Bilder von außen stammen alle aus der Canon.

Azulejo an der Fassade

Wir fuhren wenige Kilometer nach Faro, die einzige Sehenswürdigkeit die wir uns in der Hauptstadt der Algarve ansehen wollten,  war die Capela dos Ossos, eine Knochenkapelle, Nebenkapelle der Igreja  do Carmo aus dem 18.JH.

Die Hauptkirche war wie so viele an der Algarve,  für mich nicht so besonders, aber hübsch sah sie mit den paar Wolken schon aus.

Die Hauptattraktion liegt eindeutig im Nebengebäude, in der Kapelle. Das Gotteshäuser mit den Gebeinen der Gemeide oder der Glaubensbrüder und Schwestern des zumeist angehörigem Kloster gebaut werden, Knochen und Schädel hervorragende Baumaterialien sind, weiß man. Totenkult gibt auf Sumatra, auf den Philippinen und auch in anderen Ecken der Südsee, dennoch war ich in Faro das erste Mal in einer Knochenkapelle. Ich lasse mal die Bilder für mich sprechen, die Inschrift “ Halte einen Moment inne und bedenke, dass Du diesen Zustand auch erreichen wirdst“ habe ich leider nicht gefunden. 

In der hier gezeigten Kapelle sind die sterblichen Überreste von rd. 1300 Mönchen „verarbeitet“ worden, die Kapelle wurde 1816 geweiht. Gruselig war mit in keinster Weise, ich fand es faszinierend wie exakt und detailverliebt an der Deko gearbeitet wurde. Manche Schädel sind bereits verschwunden, da bekommt das Wort Grabschändung nochmal eine andere Bedeutung.

Wir machten und auf die 272 km lange Strecke nach Lissabon, welches wir gegen 15:15 Uhr erreichten. Zunächst fuhren wir zur Statue Cristo Rei, dem Zwillingsbruder der Christus der Erlöser  Statue von Rio de Janeiro. Damals, in Rio,  hat mich die Statue total begeistert, mehr als der Zuckerhut. In Lissabon habe wir 2007 einen Besuch von Cristo Rei ausgelassen, zumal die Aussicht auf die Stadt eh das eigentliche Highlight ist, finde ich.  Da die Statue im Gegenlicht war, kamen wir auch  nur auf den Genuß des genialen Blicks auf  Lissabon….Christus blieb im Zwielicht.

Unser Navi sagte uns, dass wir noch 19 Minuten bis zum Apartment hätten, unsere Vermieterin fragte auch bereits nervös nach, wo wir denn bleiben würden. Wir wohnten sehr zentral in der Nähe des Rossio, dem zentralen Platz von Lissabon. Hier sind alteingesessene Cafés, wie das Nicola. Hier trift man sich auf ein Schlückchen Ginja und es gibt genau null Parkplätze. Unsere Wohnung lag, unterhalb der Burg am Fuße des Bezirks Mouraria, der auch alles andere als schick war. Mathias rannte zur Schlüsselübergabe, ich wartete mit Emchen im Halteverbot. Später sahen wir, dass Krallen an den Autos war…..Glück gehabt. Nachdem wir die Wohnung übernommen hatten, warteten die beiden Mädels auf den einen Herren, geschlagene zwei Stunden……..Mathias kurvte mit Poloinho durch Lissabon und landete entnervt im Parkhaus, 32,50€ pro Tag! Egal was solls……ärgern lohnt nicht, wir benötigen das Auto wegen Emilys Kennel.

Unsere Wohnung war super niedlich, die Nachbarschaft grenzwertig. Drogensüchtige, Nutten, Zuhälter und Dealer. Dazu Schwarze aus Braslilien und Afrika, die ab 14:00 Uhr wach wurden und uns bis spät in die Nacht wach hielten. Überall Kotze und Glasscherben, wir trugen Emily durch die 30m  Spuk grundsätzlich hindurch. Über der gesamten Szenerie lag der Geruch von Hanfschwaden. In der ersten Nacht lag ich wach und grübelte darüber nach, wie wir um 5:00 Uhr früh unser gesamtes Hab und Gut an der illustren Einwohnerschaft unbeschadet vorbeibringen können. Im Nachhinein. beichtete mir Mathias, dass auch er die gleichen Gedankengänge hatte.  Wenn wir als Berliner schon gestresst waren, wie mag es dann Wanne-Eicklern gehen?

Hier unsere Wohnung im Detail, süß war sie:

Und hier kommt unser Blick aus einem unserer Fenster, der auch ziemlich genial war. Was man nicht sah waren die dunklen Gassen :

Nachdem der Nachmittag mit unsinniger Suche draufgegangen war, blieb nur noch ein wenig Abend. Wir trafen uns mit Ali, die für eine Woche nach Lissabon geflogen war.Unsere Wohnung und ihr Hotel lagen gerade mal 150 m und eine ganze Welt auseinander….

Nach einer sehr üppigen Cataplana ging es noch ein wenig auf nächtliche Stadttour. Wir liefen gen Flußufer um dort einen Drink zu  nehmen und ein wenig Nachtszenerie zu genießen.

Elevador  de Santa Justa, von einem Schüler Eiffels 1898- 1901 erbaut:

Lissabon, 2. Tag:

Frisch gestärk und ausgeschlafen sah die Welt, selbst unsere Subkulturen aka Nachbarschaft, schon ganz anders aus. Die ausgekotzte Pizza  auf der Straße erinnerte an die Drogensümpfe der letzten Nacht, wir hatten im eigenen Schweiß gelegen, da es unmöglich war, die Fenster zu öffnen ( Lärm). Frühstück gab es in unserem Café an der Ecke. Wir schlenderten im Anschluß über den Rossio, über die zentrale Funßgängermeile  bis hin zum Praça do Commercio. Highlights waren für uns die alten und schönen Geschäfte und Cafés, so etwas wie einen echten Einzelhandel kennen wir in Deutschland ja gar nicht mehr.

Unser Ziel war zunächst die Kathedrale, wir wollten das berühmte Foto mit der berühmten 28 und der Sé im Hintergrund. Den Innenbesuch der Kathedrale haben wir uns nunmehr geschenkt…..wir haben wohl mehr als ausreichend Kirchen besucht.

Danach liefen wir zum Castelo São Jorge  und nahmen den einen oder anderen Miradouro wahr. Emily durfte mit auf das Gelände, wir waren happy. Vorher hatte Mathias einem Taschendieb eine Backpfeife verpasst, als dieser versuchte an sein Portemonnaie zu kommen…..der Dussel versuchte sich damit herauszureden, dass er Emily fotografieren wollte! Von hinten? Das Poloch? Aha…sein Komplize fragte uns noch ganz frech “ was hat er falsch gemacht“….. ganz einfach …man geht nicht an  die Hostentaschen anderer Leute!!!

Auf den  Schrecken  gab es Aussicht, Vino und nen altes Castelo. Emchen kletterte wie eine Gemse und hatte Spass.

Da Burgfräulein und Ritter spielen ( die Rolle von Emchen ist dann wohl der Hofnarr) hungrig macht, liefen wir wieder in die Unterstadt und gingen in der Nähe unserer Wohnung Sardinas essen. Unseren Nachmittag verbrachten wir in Bairro Alto und Baixa, wir fuhren  zunächst mit dem Aufzug Santa Justa ( Emily musste Maulkorb tragen, der kleine Woudini hatte das Ding binnen einer Minute wieder ab) nach oben und genossen zunächst die schöne Aussicht.

Mathias ging anschließend in die Ruine der Igreça  do Carmo, die nach dem Erdbeben von 1755 nicht mehr aufgebaut worden war. Mittlerweile wird die Ruine für Ausstellungen genutzt und es gab die peruanischen Mumien von Nazca zu bewundern. Da ich genau diese schon gesehen hatte, war es nicht schlimm dass ich mit dem Wauzi vor der Tür wartete. Der Tag neigte sich dem Ende entgegen, wir hatten keine Zeit, beide in die Kirche zu gehen.

Unser Bummel durch das Bairro  Alto konzentrierte sich ebenfalls in Richtung bergab, wir wollten am Wasser eine Flasche  Taylors Port antrinken, die Mathias erstanden hatte.

Dennoch spazierten wir am Café a Brasileira und am Theatro da Trindade vorbei. In diesem Viertel hat sich viel verändert. Als ich vor zehn Jahren in Lissabon war, herrschte noch authentisches Altstadtfeeling mit kleinen schrammeligen Restaurants und Fado Schuppen sowie Ginja Bars vor…..alles verschwunden, alles nur noch auf schick!

Am Wasser wurde der Portwein vernichtet, unser Abendessen bestand wieder aus Fisch und ein langer Tag ging satt, müde und angedüdelt zu Ende.

Lissabon, 3. Tag:

Unser letzter Urlaubstag begann mehr als früh. Kurz nach 7:00 Uhr gingen wir bereits mit Emily Gassi und suchten einen Stückchen Gras für die Prinzessin. Um 8:00 Uhr nahmen wir die Electrico 28 und fuhren die gesamte Strecke bis zum Cemetario dos Prazeres. Die Straßenbahn war noch erfrischend leer, wir konnten die Fahrt genießen, sofern man bei dem Geschaukel  etwas genießen kann. Meines Erachtens wurde die Streckenführung geändert, ich habe die Fahrt sehr viel enger und spannender in Erinnerung.

An der Endhaltestelle lockte ein Espresso und ein Natatörtchen und natürlich der herrliche Friedhof dos Prazeres. Wir schlenderten durch die Reihen, bewunderten die Mausoleen und auch die kleinen Einzelheiten der kunstvollen Gräber. Wie immer im katholisch-romanischen Dunstkreis war auch dieser Friedhof eine Augenweide. Auch hier war ich bereits vor 10 Jahren gewesen, doch man kann einfach nicht genug von schön aufgemachten Friedhöfen bekommen.Wir fuhren, um Zeit zu sparen, mit der E25 zurück zum Praça Figuera und um 11:00 Uhr mit Poloinho nach Belem. Die erste Parkrechnung betrug 62€….. ohne Worte!

Unser Plan ins Hiernonymus Kloster zu gehen wurde jäh zerstört, als wir die Menschenmassen davor sahen. Mindestens 150m standen die Kreuzfahrer und Reisegruppen an der Kasse an…..wir gingen deshalb lediglich in die Kirche und bewunderten das Kloster aus dem 16.JH. nur von außen. In der Kirche sahen wir immerhin den Sarkophag von Vasco da Gama, ein eher weltliches Highlight.

Noch weltlicher und profaner wurde es bei Pasteis de Belém von 1847, die berühmte Nata Fabrik mit angeschlossenem Café. Alle Reisegruppen und Kreuzfahrer standen nach dem Besuch des Klosters quasi davor oder darin. Diesmal kniffen wir nicht und stellten uns ebenfalls an. Natas aus Belém sind das Größte, mit nen bissel Zimt unschlagbar.

Ich werde nicht verraten, wer wieviel Natas gegessen hat-wenige waren es nicht. Blätterteig, Pudding und Zimt ist eben toll….

Während wir uns  im Pudding suhlten, versuchte sich Emily mit radeln!

Am Denkmal der Entdeckungen  ( Padrão dos Descobrimentos) von 1960 atmeten wir durch-keine Warteschlangen. Diesmal ging es auf die Plattform um nochmal einen Gesamtblick auf Christo Rei und dem Torre de Belém zu werfen.

Anhand der Broschüre, die wir mit dem Eintritt auf die Plattform erworben hatten, konnten wir im Nachgang die Personen auf dem Denkmal besser identifizieren und wer glaubt, dass die Gallionsfigur Vasco da Gama symbolisieren soll, der täuscht…..der ist mal wieder Infante Henrique,  bei uns besser als Heinrich der Seefahrer bekannt.

Unser letztes Urlaubshighlight war der Besuch des Torre de Belém, errichtet zw. 1515-1521. Leider konnten wir diesen weder von innen besuchen noch besteigen ….die Warteschlange war auch hier wieder abartig lang. Somit genoss ich, wie vor zehn Jahren, nur den Blick von außen.

Zum Abschluss unserer Portugalreise hier noch zwei typische Bilder aus portugiesischen Supermärkten-Sardinenbüchsen im tollen Design…I love it!

Unser Abreisetag begann um 4:30 Uhr. Unsere abartige Nachbarschaft lag in tiefem Schlummer, alle Sorge bzgl. unses Hab und Gutes war umsonst gewesen.

Am Flughafen wurde sehr sorgfältig mit der Abwicklung der Formalitäten bzgl. des Transportes von Emily umgegangen. Wir mussten ein wenig Papierarbeit erledigen, der Mensch in der Abfertigung begleitete uns zum Sondergepäck und verliebte sich sofort in Emily. Er schaute mich treuherzig an und meinte ganz inbrünstig „she is the perfect dog, perfect size and perfect cute character,“ Ihm tat es in der Seele weh, dass unser Hündchen bereits ab 6:15 Uhr in ihrem Kennel in der Hochsicherheitszone auf den Abflug warten musste. Nur Mathias durfte sie zu ihrer Transportbox begleiten und dann sass sie dort wie in einer Abschiebezelle ( Box in einem Käfig) ….nächstes Mal bin ich weitaus später am Flughafen!

Als wir um 8:30 zur Maschine gefahren wurden, konnten wir jedoch ihren Transport in die Maschine sehen und das gab uns ein gutes Gefühl! Der Flug selbst war absolut unspektakulär, wir lernten Margarida kennen, die aus der Nähe von Manta Rota kommt. Ihre Mama vermietet ein Haus und wir bekamen ihre Mailadresse und Telefonnummer….evtl. sieht  man sich zweimal.

In TXl erwartete uns der Gepäckwahnsinn. Zeitgleich war eine Maschine aus Frankfurt angekommen und es kreisten noch 30 Minuten die Taschen und Koffer aus der Main Metropole. Obwohl ich das Ausladen der Klamotten aus der TAP beobachtete, sah ich unsere Emily nicht, das machte mich schon wieder ganz kirre….Mathias rief die Information an und fragte nach, wo wir denn unser Tierchen abholen könnten. Diese sagten uns, das wir sie beim Sondergepäck bekommen würden. Komischwerweise bellte es aber aufeinmal echt wütend und in einer mir sehr bekannten Tonlage,  Emchen machte ihrer Ungeduld, Wut und Aufregung Luft. Unser Hund wurde uns mit den Koffern und Taschen ausgehändigt!

Was gewesen wäre, wenn wir den Sicherheitsbereich bereits verlassen hätten um beim Sperrgepäck nach Ihr zu suchen, mag ich mir jetzt nicht ausmalen.

Fazit der ersten Flugreise mit Hund: Die Zweibeiner sind aufgeregter und nervöser als die Vierbeiner. Es stimmt, was alle Tierärzte uns  geraten haben-Beruhigungstabletten nur für den Menschen, fürs Tierchen absolut nicht notwendig. Flüge unter vier Stunden sind ok,  mehr sollte man seinem Tier nicht zumuten da die Wartezeit miteingerechnet werden muss. Tierpension und Trennung vom geliebten Menschen bedeutete für unseren Hund mehr Stress. Nach Aussage der Tierpension hatte Emily im Juni viel geweint und gebellt. Nach beiden Flügen war Emily einfach nur müde aber nicht gestresst oder unglücklich. Sobald sie die Transportbox verlassen durfte, war sie wieder der kleine lustige und glückliche Terrier.

In diesem Sinne wauwau und mehr Gelassenheit für die Zweibeiner!