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Spanien/Portugal 2018, VI: Granada das Schatzkästchen

Morgens lernten wir die Hölle von Malaga kennen, britische, asiatische und deutsche Touristengruppen stürmten das Buffet vom IBIS um danach wie wir nach Frigiliano zu fahren.

Der Ort wird als „schönstes Dorf Spaniens“ gepriesen, gehört nicht zu den berühmten pueblos blancos ( da nicht auf der Route) ist aber leider von der Costa del Sol aus schnell zu erreichen. Somit kam was kommen musste…,,wir bahnten uns unseren Weg durch viele schwarzgebräunte mit All In Bändchen verzierte Menschen und waren froh als wir uns unseren Weg nach Granada bahnen konnten. Den Blick vom Europabalkon in Nerja ersparten wir uns, fuhren kackenfrech daran vorbei.

Dennoch will ich Euch ein paar Fotos aus Frigiliano nicht vorenthalten. Um die Massen herum zu fotografieren, war eine gute Übung für die Alhambra.

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Die letzte Stunde nach Granada zog sich, nur die Landschaft  bot Abwechslung. In den engen Altstadtstraßen kam wieder der Parkplatz Krampf ins Spiel. Wir hielten uns an die Anweisungen unseres Vermieters und verfuhren uns dennoch. Lange Rede, kurzer Sinn……40 Minuten später standen wir auf einem bewachten Parkplatz, fünf Minuten vom Plaza Realejo entfernt und bewunderten unser neues Zuhause für drei Nächte.

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Wohnung wieder vom Feinsten und sehr großzügig geschnitten. Das Apartment liegt in einem alten Palast, unsere Eingangshalle war bereits ein Hingucker. ich

Mittags verschlug es uns in den Restauranttip unseres Vermieter, das El Molinos, 30 m vom Apartment entfernt….leider waren wir danach für die Restaurantszene versaut. Ums kurz zu machen, wenigstens einmal am Tag waren wir in den nächsten Tagen in dem Familienbetrieb essen, leider war am Montag den 08.10.2018 Ruhetag. Andalusische Küche im marrokanisch-spanisch-katholischen Enterieur war echt witzig. Über der Bar die Koransuren, an der Wand die Bilder der Semana Santa Prozession.

Und dazu ein Essen……wow! Noch nie habe ich eine Gazpacho in der Qualität geschlürft.

Nach dem Essen machten wir uns auf den Weg zur Touriinfo um unseren Ausdruck der Granadacard in etwas Richtiges zu verwandeln. Der Ausdruck ist über 50€ wert, beinhaltet die Alhambra mit Nasridenpäläste und Generalife als auch den Eintritt in die Kathedrale und den königlichen Gräbern. Dazu kommen noch zwei Klöster und zwei Bürgerhäuser als auch die Busse…..Letztere sollten wir nie von innen sehen,da wir Emily ja nicht drei Tage 24/7 alleine lassen können. Auf dem Ausdruck waren die Öffnungszeiten angegeben, bis 19:00 Uhr soll die Tourinfo am Samstag offen sein. Natürlich machte der Laden bereits um 14:00 Uhr dicht. Also wurde weiter gehetzt…..zu einem Kiosk im Albaicin ( Altstadt). Dieser hatte bis 16:00 Uhr offen, um 15:45 Uhr kamen wir dort abgehetzt an und wurden ausgelacht! Karten werden schon längst nicht mehr ausgegeben, Ausdruck reicht. Man, was waren wir abgefressen! Auf den Schrecken gabs ne Cola und nen Bummel Richtung Kathedrale. Diese schauten wir uns nur von außen an, da die Granadacard erst ab dem 7.10 für uns gültig war. Das Innere der Kathedrale als auch die sehr beeindruckenden Königsgräber von Isabella und Ferdinand schauten wir uns an unserem letzten Tag in Granada an.

Der Eingang zu den Königsgräbern

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Kathedrale von außen

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Wir liefen im Anschlus durch den Albaicin, der Medina von Granada um auf den Hügel St. Nikolaus zu kommen. Dort trifft sich ganz Granada und alle Reisegruppen um das berühmte Bild der Alhambra in Gänze zu bekommen. Der Weg zum Aussichtspunkt ist ebenfalls sehr sehenswert, es hat sich ein marrokanischer Souk in den Straßen entwickelt, jedes zweite Haus ist eine Teestube, die Souveniere sind arabisch und Couscous, Tajine und Hummus waren auf einmal allgegenwärtig, Hat uns sehr gut gefallen und passt zur Atmosphäre der Stadt…..die perfekte Vermischung von Orient und Olzident.Granada ist übrigens eine Studentenstadt und das merkt man überall.

Auf dem Hügel St. Nikolaus tobte das Leben und schnell war uns klar, dass wir auf keinem Fall bis zum Sonnenuntergang gegen 20:30 warten würden. Der Blick auf die Top Sehenswürdigkeit der Stadt lohnt aber durchaus.

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Wir bummelten durch die maurische Altstadt nach Barrio Realejo und gingen im El Molinos essen.

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Gegen 23:00 Uhr lagen wir im Bett, wir wollten um 8:30 an der Alhambra sein.

Der zweite Tag stand vollkommen unter der Alhambra.Bereits um 6:40 krochen wir aus dem Bett und machten uns kurz vor 8:00 zu Fuß auf den Weg. Da in Granada die Sonne erst gegen 8:20 Uhr aufgeht, war  es noch dunkel, Emily blieb in der Unterkunft. Vor dem Haupteingang tobte das Leben, Alles war in hellster Aufregung und Gott sei Dank das Ticket funzte….

Um 8:30 kamen wir auf das Gelände und bereits um diese Uhrzeit war schon gut was los. Da die Alhambra in vier Abschnitte unterteilt werden kann, verteilten sich die Massen noch recht gut, das sollte sich ändern.

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Was macht die Alhambra so einzigartig? Sie ist seit 1984 Unseco Weltkulturerbe und eines der am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten in Europa. Die Alhambra ist eine Stadtburg           ( Kasbah) auf dem Hügel Sabikah und gilt als eines der herausragenden Beispiele der islamisch-maurischen Baukunst. Sie ist 740m lang und bis zu 220m breit. Im Osten ist der Sommerpalast, der Generalife vorgelagert. Das war wir unter der Alhambra verstehen, ist der Nasridenpalast und der Generalife. Daneben gibt es aber noch die Zitadelle, Alcazaba, und den Palast von Heinrich V. Hinzu kommen Kirchen, Wohnhäuser, sogar ein Hotel steht auf dem Gelände der Alhambra. Im ersten Moment eher ernüchternd.

Der Name Alhambra leitet sich vermutlich von Quasr Al Hamrā ab, was soviel wie roter Palast heißt und zum ersten Mal im 9 Jh Erwähnung findet.  Die Geschichte war sehr bewegend, wer mehr darüber lesen möchte,sollte in Wikipedia stöbern. Unser erstes Ziel war die Alcazaba, die Festung. Das Licht war noch nicht überall perfekt aber mit rd 15 Grad optimales Sightseeingwetter. Ich empfehle die Morgenstunden, abends  knallt die Sonne aufs Gelände.

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Von den Türmen der Alcazaba hatte man einen traumhaften Blick auf das morgendliche Granada.

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Wir hatten um 11:00 Uhr unseren Besuchstermin für den Nasridenpalast, angeblich bekommen nur 50 Leute Einlass.Komischerweise tummelten sich Hunderte in der Anlage herum, es war ein Graus. Bis 11:00 Uhr vertrieben wir uns noch die Zeit bei Heinrich V. Sein Palast wurde nie wirklich fertig, im Inneren befinden sich jezt zwei Museen, eines davon war das Bellas Artes, wir schenkten uns den Eintritt.

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Nach der Befreiung Granadas von den Mauren wurden auch Kirchen auf dem Gelände der Alhambra gebaut. Diese stehen irgendwie im krassen Kontrast zum Rest der Anlage, obowohl ich vermute, das Teile dieses Schmuckstücks als Moschee genutzt worden war. Alleine beim Anblick des Eingangsportals kommt man auf diesen Gedanken.

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Um 10:20 Uhr gingen wir zum Nasridenpalast und warteten mit den anderen Glücklichen, die das 11:00 Uhr Los beim Ticketkauf gezogen hatten. Komischerweise wurden die ganze Zeit Leute auf das Gelände gelassen und wir bewunderten bereits ene Art Rückstau. Kurz vor 11:00 kam Hasse der deutsche Schäferhund und ein paar Polizisten.  Wir mussten unsere Taschen ablegen und gegenüber an einer Wand Platz nehmen. Hasso schnüffelte die Taschen ab und dann durften wir dem Rückstau aufschließen.

Folgende Fragen blieben ungeklärt…

1. Warum wurden immer Leute in den Naridenpalast gelassen, obwohl auf dem Ticket stand, dass man ultrapünktlich am Eingang sein soll und nur zu der angegebenen Zeit Einlass bekommt?

2. Wie kann ein Rückstau von fast 100-150 Personen entstehen?

3. Warum kam Hasso erst um 11:00 Uhr  in Einsatz?

Fragen über Fragen, Antworten gabs keine…..wir mussten nur lernen, mit den Menschenmassen in dem sehr hübschen Palast zu leben.

Die  Alhambra ist bestimmt schon seit 15 Jahren auf meiner Bucketlist. Dazwischen war ich allerdings mehrmals im Indien und Marokko gewesen und am Ende muss ich leider festhalten „ nischt Neues gesehen“. Die Alhambra ist eine perfekte Mischung der Paläste von Marrakesch ( Bahia Palast) und der Medersa als auch Einflüsse aus dem Taj Mahal und dem Baby Taj.

Dennoch war die Gesamtheit der Anlage beeindruckend, wenn auch die vielen Mitbesucher den Spaß oft verdarben.

Hier ein paar Eindrücke:

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Nach dem Nasridenpalast liefen wir zum Sommerpalast, dem Generalife.Hier stehen die Wasserbecken und Gartenanlagen im Vordergrund, man hat außerdem einen sehr schönen Blick auf die restliche Alhambra.

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Gegen 14:00 Uhr waren wir wieder zurück beim Fellknäuel, die sehr lieb während unserer Erkundigungstour gewesen war. Wir waren total platt und hungrig und nachdem wir die Fiestapaella bewundert hatten, gabs für unser Mittag nur ein Ziel: El Molinos, Gazpacho und Paella.

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Unseren Nachmittag vergammelten wir im Apartment und gingen erst gegen 18:00 Uhr wieder raus. Unser Ziel  war der Albaicin, wir wollten noch ein wenig Altstadtflair und genossen nicht nur diesen sondern auch einige Ausblicke auf die Alhambra.

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Abends gingen wir fremd und genossen unser Abendessen ( um 21:00 Uhr) in einer anderen Teteria.

Seit Granada bekommt man zum Bier auch immer Taps für umme, dieses Mal sah der Teller so aus! FANTASTISCHE ERFINDUNG!

Und unser Hauptessen begeisterte uns so:

Wir schliefen in der folgenden Nacht einfach mal aus uns frühstückten auch am heimischen Frühstückstisch in unserer Unterkunft. Danach lösten wir unseren Wagen aus seinem Schlafplatz aus und fuhren rd. 50 km gen Nordwesten. Unser Ziel war Guadix. Klingt wie Asterix, Obelix und Odefix? War auch irgendwie ein bissel so……in Guadix wohnen die Menschen in Höhlen! Tolle Nutzung der Hügel, absolut im Einklang mit der Natur. Wir fuhren in den Ort und schlenderten die Ruta de Cuevos ab. Es gab ein paar Aussichtspunkte und ein Opa lud uns in seine blitzblanke, tuffig altmodische Höhle ein.

Auch der Alcazar war einen Blick wert, wenn auch nur vom Lookout

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Nachdem Emily alle räudigen Wuffis des Ortes kennengelernt hatte, fuhren wir weiter nach La Calahorra, einer Burganlage, die nur 11 km weiter auf einem Bergsattel pittoresk in der Landschaft steht. Da diese nur mittwochs besichtigt werden kann, war uns klar, dass der Besuch sehr kurzweilig sein würde.

Die Anlage wurde im italienischen Renaissance Stil von 1509-1512 gebaut und ist mehrmals in Filmen als Kulisse genutzt worden.

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Zurück in Granada gabs Mittag zu später Stunde und nen Marsch zur Kathedrale. Dort bewunderten wir die Gräber Isabella und Ferdinand ( Bilder verboten) in der Capilla Real und liefen weiter zur Kathedrale. Diese erkundeten wir ausgiebig von innen, ein beeindruckendes Bauwerk. Insgesamt wurde 181 Jahre an der Kathedrale gebaut, als Erstes stand die Capilla Real. Die Grundsteinlegung war 1523, rd 30 Jahre nach der Maurenzeit.

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Der allgegenwärtige Granatapfel

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Als letzter Gang in Granada stand nochmal der heilige Nikolaus an und zwar zur blauen Stunde. Natürlich tobte auf dem Hügel das Leben und unsere Fotos entstanden mit einer Flamenco live Einlage im Hintergrund. Eine schönere Stimmung konnte es kaum geben.

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Da wir auf andalusisch keine Lust hatten, gabs am diesem Abend mexikanisch….und das so richtig gut!

 

 

Nicaragua IV, Granada: Stadt, Vulkane, Lagune

Neben den achtbeinigen Freunden kam in der letzten Nacht auf Ometepe  noch ein Fröschlein, in den Ausmaßen eines mittelgroßen Ochsenfrosches hinzu, der ebenfalls Mitglied unserer  WG  werden wollte. Allerdings war ich von dem neuen Untermieter gar nicht angetan und haute dem Kerlchen die Tür „vorn Latz“…..beleidigt zog der „Kleine“ zu unserem Nachbarn linker Hand, die ihm aber auch kein Asyl gaben.  Unsere  achtbeinigen Freunde namens Thekla I, Thekla II, Thekla III, Thekla IV und die verendete Thekla V waren recht dankbar über unsere Entscheidung dem hüpfenden Flüchtling keinen Einlass zu geben, sie blieben in der letzten Nacht still und unauffällig.

Maria verabschiedete uns am nächsten Morgen fast mit Tränen in den Augen, wir hatten wirklich eine ganz entzückende Wirtin gehabt. Am Fähranleger aßen wir das wohl billigste Sandwich zum Frühstück ( 40 Cordoba= 1,30€ ) und versorgten den Hafenhund gleich mit….wenn man uns so lieb anschaut und außerdem auf den Rippen schon Klavier gespielt werden kann, können wir nicht nein sagen.

Diesmal fuhren wir Fähre, nicht Llancha, nachdem auch Maria uns davon abgeraten hatte. Das Wetter war stabil, die Fährüberfahrt war direkt langweilig und mit nur 15 Cordoba mehr, auch nur 0,50€ teurer als die Todesllanchas. In San Jorge suchten wir uns ein Taxi, weil wir nach Rivas  zum Chickenbus und dann nach Granada wollten- doch meistens kommt es anders als man denkt. Der Taxifahrer mit dem wir handelten machte uns so ein unverschämt gutes Angebot für die 66km nach Granada, dass wir zugriffen! Der angenehme Nebeneffekt, wir waren bereits um 12:00 Uhr in unserem Hotel.

Und was hatten wir uns diesmal für ein Schmuckstück ausgesucht, grandios: La Bocona, ein altes Herrenhaus, mit nur sechs Gästezimmern, einem Pool und drei Innenhöfe. Die Conquistadores wußten schon zu leben. Wir standen in unserem 40qm Palast, inkl. Himmelbett und wußten vor Freude nicht wohin. Das wir wie die Feudalherren des nächtens über den ersten Innenhof zu unserem privaten Badezimmer laufen mussten, machte die Sache irgendwie noch spezieller.  Und wenn ich an das Schnäppchen bei Booking.com denke…die Hütte kostete uns keine 50€ pro Nacht, da kann man nur im Kreis strahlen.

 

Wir machten uns happy auf den Weg zur Kathedrale, die von außen recht beeindruckend, von innen eher schlicht ist. Es war mörderisch heiß, im Schatten 33 Grad. Nachdem wir versucht hatten die Kirche La Merced zu erstürmen, diese leider geschlossen war, tobten wir uns am Nachmittag am Pool aus und genossen ein Nachmittagsschläfchen im Himmelbett. 

Abends machten wir uns auf den Weg in die Fußgängerzone, dort gibt es nen Haufen touristisch angehauchte Restaurants, wir suchten das nicaraguanisch Besondere und wurden fündig. Ein Nica-Chinese mit Allem was das Herz begehrt. Die Bude war voll, es gab gutes Nica-Food aber auch chinesisch wenn man denn wollte. Meine Ceviche war sensationell, die Preise auch……4-5€ für eine Hauptmahlzeit, wird wohl unsere Stammlokalität in Granada werden. Ich kann Jedem nur die Comedores und Restaurants der Einheimischen ans Herz legen, entspannt die Reisekasse und man lernt so viel mehr von Land und Leute kennen-die schicken Dinger sind austauschbar…..auf der Partymeile von Granada musste ich immer an Mexiko denken

Nach dem Essen kehrten wir auf einen Nica Libre  ( Flor de Caña, Cola, Eis) in einer Bar ein und ließen im Anschluß den Abend im LA  Bocona ausklingen, mit dabei die neuen Kumpels Flor de Caña fünfjährig und Flor de Caña  siebenjährig.

Den nächsten Tag starteten wir mit einem Rundumblick von der Kathedrale am Parque Central und einem Frühstücksburrito-Beides war sehr zu empfehlen, Bohnen und Reis hielten sich bei uns wirklich in Grenzen.

La Merced war leider immer noch geschlossen, unser Rezeptionist wollte sich beim Pastor direkt um die Öffnungszeiten kümmern.  Allerdings ist die Kirche auch von außen eine Augenweide.

So schlenderten wir durch die Stadt in Richtung Convento San Francisco, welches ebenfalls geschlossen war.

So langsam gewöhnten wir uns daran, dass die Kirchen alle geschlossen sind, Ausblicke von Türme werden eh überbewertet. Unser nächster Spaziergang führte uns an den Nicaraguasee, allerdings von Granada aus nicht sehr spektakulär…..wir sahen wie die Abwasser eingeleitet wurden, sehr vertrauenserweckend. Uns wurden immer wieder Touren für die Isletas angeboten, wir allerdings haben in diesem Urlaub genug von Bootchen fahren und halten uns die Isletas als letzte Option gegen Langeweile. Auf dem Weg zum Wasser stießen wir auf dieses hübsche Kirchlein, natürlich geschlossen:

Anbei ein paar Straßenimpressionen dieser so wunderschönen Stadt, die mich nach Antigua und Trinidad versetzt-insgesamt stellt sich Nicaragua als perfekte Mischung aus Guatemala und Kuba da…..wer also Nica mag, wird auch die beiden anderen Länder lieben, da gilt natürlich auch vice versa.

Am Nachmittag vertrieben wir uns die Zeit auf dem Markt, der wie alle Märkte in Mittelamerika ganz großes Kino ist. Wir werden sicherlich in den nächsten Tagen nochmals vormittags vorbeischauen, da die meisten Stände am heutigen Tag bereits eingeräumt waren ( Fleisch&Fisch).

Den Abend ließen wir wieder in der chinesisch-nicaraguanischen Würfelbude ausklingen, dass Essen war einfach zu gut gewesen.

Der dritte Tag in Granada  begann für uns sehr früh, da wir bereits um 8:00 Uhr unseren Suzuki Alto, genannt Nicaña, abholten und mal wieder „on the road“ waren.

Unser erstes Ziel waren die sogenannten Los Pueblos Blancos, Dörfer die alle an der Laguna de Apoyo  liegen und alles sind, aber nicht mehr weiß/blanco.

Der erste Ort den wir ansteuerten war Diria, ein angeblicher  Ort der Hexen und Naturheiler, sowie mit einem bezaubernden  Blick über die Lagune de Apoyo.

Wir sahen zwar keine Hexen am werkeln, dafür schwangen sich ein paar Affchen durch die Bäume. Die einzige Damen mit Hexenstatus die wir zu Gesicht bekamen war diese Lady:

Wir hexten uns also nicht nach San Juan de Oriente, sondern fuhren mit Nicaña ins Töpferdorf,

Über Masatepe ( nette Kirche und netter Markt) ging  es nach Catarina, ein Ort der für seine vielen Gärtnereien berühmt ist und auch einen super Blick über die Lagune zu bieten hat. Den Blick versüßten wir uns mit ner Margherita.

Angeschwipst von dem Cocktail zur Mittagszeit  machten wir uns auf den Weg nach Masaya. Die Stadt hat nicht nur einen irren Busbahnhof, sondern einen ganz irren Markt. Komischerweise haben wir gedacht, dass wir in Antigua gelandet sind, da auch dort der Busbahnhof und Markt in unmittelbarer Nähe ist und genauso chaotisch  tickt.Neben der Kirche und dem Parque Central war der nächste Pollo Laden unser erstes Anlaufsziel….zwei Hühnerschenkel aus der Hand und der Schwips war Geschichte. Wir landeten auf dem Kunstmarkt und waren erstaunt über die arg schlechten Souvenire, es gibt ganz wenig was man so mitnehmen möchte….außer einer Hängematte, die man nicht transportieren kann.

Unser Highlight für diesen Tag sollte ab 17:30 erfolgen, wir wollten auf den Masaya hochfahren und in den aktiven Santiago Krater hineinschauen. Aufgrund der Vulkanaktivitäten 2016 ist der Nationalpark für Wanderungen weiterhin gesperrt, die Eintritte der Touris von immerhin zehn Dollar pro Person will man sich aber natürlich nicht nehmen lassen und lässt das nachfolgende Spektakel zu. So etwas wäre in Deutschland undenkbar.

Das wir bereits eine Stunde früher vor Ort waren, erwies sich im späteren Verlauf als Glücksfall, so waren wir das dritte Auto, welches  kurz vor 18:00 Uhr schlußendlich zum Krater fahren durfte. Mit strengsten Auflagen ( Name, Autonummer sowie Belehrung) ging es in Eile auf den Krater…..alle Autos fuhren im Affentempo hintereinader, den Rauch schon von Weitem im Blickfeld.

Dort  angekommen, mussten wir rückwärts, quasi in Fluchtrichtung, einparken und bekamen dann rd. 15 Minuten für Fotos und Staunen, wer als letzter in unserer Gruppe ankam hatte weniger Zeit. Die Luft war zum Schneiden, des roch nach Schwefel, Dampf stieg auf.

Nach 15 Minuten ertönte eine Trillerpfeife und im Schweinsgalopp ging es den Berg wieder hinunter, mehr ist für den Körper gesundheitsschädlich- die Gase sind arg giftig.

Erstaunlicherweise lasen wir am 23.2.17 also genau 24 Std. nach unserem Masaya Abenteuer Folgendes in der Zeitung…..die Welt berichtete, das zwei Forscher in den Krater abestürzt waren, aber gerettet wurden. Wir googlelten uns ebenfalls durchs spanische Zeitungen, die berichteten das das Unglück tatsächlich am 22.02.17 geschehen ist…quasi als wir oben waren.

Der 23.2.17 diente zur Erholung, wir bewunderten den Friedhof von Granada und fuhren im Anschluss zur Laguna de Apoyo.

An der Lagune mieteten wir uns für einen Tag im Hostel Monkey Huts ein und konnten für 6$ dort liegen, sonnenbaden, Kayaks und Tubes nutzen. Es war ein relaxter Tag, Äffchen sprangen durch die Bäume, wir lagen in der Hängematte.

 

Zurück in Granada kamen wir endlich auf den Turm der Kirche La Merced, zum Wochenende haben alle Gotteshäuser in Granada wieder Hochkonjunktur……und endlich konnten auch wir das wohl berühmteste Fotomotivs Nicaraguas genießen.

Für unseren letzten Tag in Granada hatten wir uns nur Lalelu vorgenommen….derPool ruft und ein wenig bummeln ohne nennenswertes Sightseeing war geplant. Auf die Isletas verspürten wir weiterhin keine große Lust.

Morgen geht es in den Nebelwald rund um Matalgalpa. Wir werden den Expressbus um 5: 00 Uhr nehmen und gegen 8:00-9:00 Uhr bereits in den Bergen sein. Wenn alles wie geplant läuft, treffen wir am Sonntag Fernando, einen Freund meines Vaters, der die Wintermonate auf seiner „Finca“ in Jinotega verlebt…..