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Karibik 2022, XI: Dominica

Weiter geht es, nun sind wir  Leewards/ Über dem Winde ( Hurricangefahr) weiterhin West Indies oder auch kleine Antillen genannt. Kompliziert? Ja, finde ich auch. Willkommen auf Dominica, eine Insel ohne internationalen Airport, dafür mit grandioser Natur.

Die Einfahrt in den Hafen war schon mal spektakulär, es machte wieder viel klickklick…..

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Dominica lebt vom Tourismus ( nur Kreuzfahrtschiffe) leider wenig Individualtourismus, da wie gesagt der internationale Flugverkehr fehlt. Entdeckt wurde die Insel vom bekannten C.C. an einem Sonntag ( klingt logisch) nämlich dem 03.11.1493.

Auch diese Insel war ein PingPong Spiel zwischen den Briten und den Franzosen, wobei sie Briten am längeren Hebel waren. Die Insel blieb erstaunlicherweise aber katholisch, das war wohl eine Abmachung zw. den beiden Kolonialmächten. Dominica wurde oftmals zerstört, letztmalig ziemlich komplett durch den Wirbelsturm Maria. Damals hat Deutschland sogar Trinkwasser nach Dominica verschifft, wie wir im Verlauf des Tages lernten. Ich hab in Wikipedia nachgelesen und bin auf folgende, erschreckende Eintragung gestoßen:

Im WeltRisikoBericht 2021 ist Dominica auf Rang 4 der Länder mit dem höchsten Katastrophenrisiko weltweit.

Wirbelstürme:

  • Im November 1999 hinterließ der Hurrikan Lenny eine Spur der Verwüstung an der Westküste.
  • Im August 2007 wütete der Hurrikan Dean auf der Insel und forderte mindestens zwei Todesopfer.[5]
  • Im August 2015 kamen durch den tropischen Sturm Erika 39 Menschen ums Leben. Die materiellen Schäden infolge von Erika summierten sich auf 90 % des Bruttoinlandsproduktesdes Vorjahres.[6]
  • In der Nacht vom 18. auf den 19. September 2017 zog der Hurrikan Maria mit seinem Auge über Dominica und hinterließ große Verwüstungen.[7] 65 Menschen kamen dabei ums Leben, darunter 34 Vermisste, die nicht gefunden werden konnten und für tot erklärt wurden.[8] Unmittelbar nach dem verheerenden Hurrikan kam es in vielen Städten der Insel zu Plünderungen, an denen auch Polizeibeamte beteiligt waren.[9] Die Gesamtschäden inkl. Produktionsausfällen beliefen sich auf über 1,4 Mrd. USD[10] und damit auf fast das Doppelte des Bruttoinlandsproduktes von 2016.

Durch die vielen Hurricans sind keine geschlossene französische/ britische Architektur zu erwarten, sehr wohl aber einen Haufen Ruinen…

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Wir hatten morgens etwas mehr Zeit und genossen unser Frühstück im French Kiss. Da die Hafenanlage in Rosseau etwas eng strukturiert ist, war der Treffpunkt an dieseTagwir uns auf Deck 6/ Hemmingway Lounge für den heutigen Ausflug.

Zuerst ging es durch Rosseau, was sich auchnicht anders präsentierte als alle anderen Stàdte der Westindies…evtl. nen bissel wilder, bissel zerstörter aufgrund der Wettereskapaden, bissel dörflicher!

Hier sitzt die Regierung
Förderbänder ( Kakao, Kaffee, Zucker)

Wir fuhren zunächst nach Soufriere, wo wir leider nicht hielten….wirklich schade, da es sich um mein bevorzugtes Ziel für Dominica handelte.

Hier ein Nahfoto der hübschen Kirche, copyright bei : https://dominicanewsonline.com/news/homepage/features/photo-of-the-day/photo-of-the-day-color-splash-in-soufriere/

Was man auf diesem Foto noch nicht sehen kann, mittlerweile ist die Kirche verbaut, links und rechts wurden Apartmentkomplexe hochgezogen. Vermutlich Einer der Gründe warum Niemand mehr länger in Soufriere verweilt.

Wir fuhren weiter zum Scott’s Head Marine Reserve und genossen den Blick über die Bucht. Mein Teleobjektiv machte es möglich, Soufriere wurde von Weitem aufs Bild gebannt. Leider wurde der pittoreske Blick komplett verbaut.

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Da war die Halbinsel Scott‘s Head schon interessanter.

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Wir fuhren auf dem Rückweg wieder durch den Ort und ich bekam einen näheren Blick, die Neubauten konnte aber auch ich nicht weglügen..

Unser nächstes Ziel waren nicht nur der Regenwald, nein auch die Bois Cotlette Estate, eine der Ältesten, noch  vorhandenen Plantagen von Dominica: http://www.boiscotlette.com

Hier wurden wir in den Kakaoanbau eingeweiht, durften das Rohmaterial ( frische glibbrige Bohne, getrocknete Bohne, gemahlene Bohne kosten).

Am Ende standen ein Rumpunsch, Bigs ( Teigtaschen mit Thunfisch oder Käse) als auch drei Pralinen aus heimischer Produktion vor uns. Eine Praline kam im Berkauf 3,50$, so toll fanden wir diese aber nun doch nicht.

Natürlich bewunderten wir auch die vorhanden Ruinen ( Kakaomühle oder war es Zucker und andere Artefakte von 16…Zopf.

Nach dem Mittagssnack musste ein Verdauungsspaziergang her. In unserem Fall besucht wir die Trafalgar Falls im Morne Trois Pitons Nationalpark, Doppelfälle, die interessanterweise nicht aus der gleichen Quelle entspringen. Der eine Fall wird über den Breakfast River gespeist, der Andere über den Boling Lake gespeist. Aufgrund der Vulkanaktivitäten ist das Wasser überraschend warm. Die Hauptstadt ( Rosseau) wird über die Wasserfälle mit Strom versorgt.

Obwohl die Natur auf Dominica überall wild ist, wir auch einen Blick auf den Vulkan werfen konnten ( sah aus wie auf St. Lucia) verfügt Dominica natürlich auch über einen Botanischen Garten. Hier erstmal die wilde Natur.

Das Besondere des Botanischen Garten in Rosseau ist, dass dieser mitten in der Innenstadt liegt und durchfahren werden kann. Ebenfalls wird kein Eintritt erhoben und dient damit vor Allem der Bevölkerung als echtes Naherholungsgebiet. Interessant war der zermatschte Schulbus, auf den während eines Hurricans in den 70er ein riesiger Baobab fiel. Gott sei Dank, es waren keine Kinder im Bus.

Am Morne Bruce Lookout bekamen wir einen guten Blick auf Rosseau und dem Schiff, die Ruinen des Forts schenkten wir uns. Die Kanonen des Forts waren übrigens landeinwärts gedreht, die größte Gefahr ging von den Arawakstämmen aus, die heute in einem Reservat ganz im Süden der Insel leben.

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Zurück auf dem Schiff eroberten wir einen Whirlpool für uns und planschten erstmal ein Stündchen. 

Im Anschluss verspürten wir ein kleines Hungerchen und genossen Spaghetti und Salat im Fuego.

Den Rest des späten Nachmittags vertrödelten wir auf der Kabine, genossen die wunderschöne Aussicht auf Rosseau.

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Die Ausfahrt aus Dominica war wirklich schön, so schön das wir erst weit nach 19:00 Uhr, ins….jetzt haltet Euch fest….Brauhaus gingen. Nein, nicht für Haxe und Co, sondern für Tequilla, Nachos, Jerk Chicken. Die Nachos und die Maiscremesuppe waren super, die Chicken Wings und auch das Jerk Chicken nicht so.

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Dafur entdeckte Mathias das auf der Aida gebraute Bier für sich. Dieses wird mit Meerwasser hergestellt, deutsches Reinheitsgebot und schmeckt wohl erstklassig. Ich fand den Bierbrand noch besser, schmeckte fast wie Whiskey….immerhin drei Stück landeten in meiner Kehle.

Wir lernten Reinhard kennen,  dem nach 54 Jahren die Ehefrau davon gelaufen ist…..ohjee, soviel Elend auf bayrisch!!!! Dazu gesellten sich Reiner und Maria, die nicht nur vor zwei Tagen in eine echte Suite umgezogen sind, unsere Zwillingskabine ist also frei, sondern auch in dieser schon wieder von Türschlossproblemen berichteten. Es war ein durch und durch lustiger Abend, der mit viel Planung für Sint Maarten und einem Fastverkauf eines Ur Passats ( Reinhard an Reiner für 9000€ ) endetet…..

Gegen 22:30 Uhr im Bett, mein Tequila Sunrise und die drei Schnäpse wollten verschlafen werden.

Nicaragua 2017,V: Matagalpa & Jinotega, alles Kaffee, oder was?

Unsere Nacht endete heute bereits um 3:30 Uhr, unser Rezeptionist war so lieb und brachte uns zum Busterminal nach Masaya. Die vereinbarten 20$ stockten wir gerne noch ein wenig auf, das Hotel war so großartig, ich kann es nur weiterempfehlen.

Das Glück war uns heute nicht so wirklich hold, als wir in Masaya ankamen, erfuhren wir das am Samstag der Expressbus erst um 6:00 statt um 5;00 Uhr fährt…..ne satte Stunde Schlaf verschenkt. Dafür standen wir mit unserem gesamten Hab und Gut in stockfinsterer Nacht auf einem stockfinsteren Busbahnhof wo nebenan der Markt aufgebaut wird und das alte Sprichwort “ nicht Jeder auf Bahnhöfen ist ein Schurke, aber alle Schurken treiben sich auf Bahnhöfe  herum“ kam mir wieder in den Sinn! Es war sehr interessant, was morgens um 4:30  in Masaya so los war…..Kiddies, die bereits schwer am schuften waren, hektische Hausfrauen, Marktschreier und an uns vorbeirasende Chickenbusse, alte Schulbusse aus Kanada ( nicht USA, die Länder sind ja seit 100 Jahrenbitterlich verfeindet, als die USA mal wieder ihr Territorium aufstocken wollten) und nicht jüngere Expressbusse, sixties style mit  Kofferablage im Bus. Um 5:00 Uhr kam der Bus und wurde vollgestopft mit Mann und Maus. Da wir Gott sei Dank keine Schurken getroffen hatten, nahmen wir unser Gepäck zu 100% mit in den Bus….ja wirklich, die 46l Rucksäcke passten in die Gepäckablage, ich liebe den Osprey Rucksack. Neben dem Fahrer gab es noch zwei Jungs die das Geschehen im Bus managten, die Möbel ( richtig gelesen) von der Dachablage holten und so richtig Party machten….habe schon schlechteres Unterhaltungsprogramm gehabt. Der ganze Spaß kostete um die 2,20€ und wenn man mal den stinkigen Käse weglässt, den die Jungs zum Frühstück verzehrten, war die Fahrt sehr vergnüglich.



Nach 2,5 Stunden waren wir in Matagalpa. Bereits 15 km vor dem Ort sahen wir viele Kaffeekooperativen bei der Fermentierung und Trocknung der Kafeebohnen. Das Ganze auf riesigen Arealen, zum Teil standen die Container von Maersk direkt daneben. Die Kaffeeernte ist ja bereits für diese Saison fast Geschichte-zur Zeit kann man eben die Weiterverarbeitung gut beobachten.

Matagalpa ist recht ordentlich und hübsch aber schwer als Tourist zu erlaufen oder zu erfahren…..das Gelände ist steil und hinzu kam, dass unser Hostel sehr weit außerhalb lag. Die Bewertungen bei booking.com waren sehr gut, das Haus selbst ist auch ordentlich doch für uns zu weit draußen….Fußweg zw. 4-5 km…..haben wir uns von den guten Bewertungen blenden lassen. Was ganz besonders nervig war, kaum standen wir an der Rezeption, kamen ganz wunderbar tagaktive Mozzies an und fraßen mich förmlich auf. Den gesamten Urlaub bin ich mit rd. 10 Mückenstiche bedacht worden, binnen 1 Minute hatte ich 10 Stück mehr.

Das Beste am Hostel sind diese zwei Kumpels, neue Freunde auf Zeit.  Links steht die liebe Luna, rechts schaut Bambino, genannt Bambi, in die Kamera.

Erschwerend kam hinzu, dass die Besitzer so gar nicht kommunikativ waren  und unser spanisch für so  Inhalte wie “ wo kann ich einen Roller mieten“ und “ achso, ein Taxi hierher zu bestellen ist nicht möglich, wir sollen uns also auf  den 4,5 km langen Weg machen und unterwegs ein Taxi anhalten“  nicht ausreichte. Wir  verstanden den Inhalt,  konnten aber leider nicht selbständig agieren.  Die Passivität der beiden Damen machte die Gesamtsituation nicht angenehmer. Wir bekamen fast den Eindruck, sie wurden in die Rolle der Herbergsladies gezwungen und waren vollkommen hilflos. Wir hatten schon Angst uns nen Kaffee zu bestellen, die beiden Damen fühlten sich  gestört in ihrem Leben.

Also liefen wir mittags um 12:00 Uhr bei  35 Grand in Richtung Innenstadt, bekamen Gott sei Dank tatsächlich nach 500m laufen ein Taxi und suchten uns, in Matagalpa City angekommen, dumm und dämlich nach dem Hostel, die Roller vermieten.  Wir waren so abgefressen, die Stadt trieb uns in den Wahnsinn. Gott sei Dank fanden wir das Hostel und wie versprochen wartete ein Roller auf uns. Schnell schauten wir uns den Park und die Kirche von Matagalpa an und machten uns dann auf den Weg zu den Kaffeekooperativen.

Bei brütender Hitze wurde auf dem Gelände gearbeitet, die Bohnen geharkt, getrocknet,  verpackt und sortiert. Schwarze Bohnen sind Ausschuß, alles was grün ist, ist Kardamon für den nahen Osten, da der Kaffee gerne gewürzt getrunken wird.

Die hier gezeigten Bilder sind exemplarisch für eine Strecke  von rd. 15km…links und rechts das gleiche Bild-beeindruckend. Zumal  ich später gelesen habe, dass mit dem Austritt der USA ( ja, genau die mal wieder) 1989 aus dem Weltverband  für Kaffeepreisregulierung, der Preis für ein Kilo Bohnen von 3$ auf 0,42Cent gefallen ist und 36.000 Arbeiter in der Region Matagalpa arbeitslos wurden. Viele sind nach Costa Rica und  den USA ausgewandert- aus Letzterem dürften ja die Ersten bald wieder zurückkehren!😕 Wer kann sich nicht an die Jahre erinnern, als Kaffee uns förmlich hinterhergeschmissen wurde? Wir sind mal wieder an dem Punkt angekommen, Fair Trade intensiver zu betreiben.

Nach unserem Besuch der Kooperative wollten wir in das Museo de Café….es war an einem Samstag Nachmittag natürlich  geschlossen! Was nun? Der Aussichtspunkt auf die Stadt ist nur über einen zweistündigen Wanderweg zu erreichen ,  solch eine Aktion fiel bei diesem Wetter auch flach. Es blieb die casa de cacao ….an dieser fuhren wir mit dem Roller  glatt vorbei und wäre nebenbei ebenfalls zu gewesen, es ist eine Fabrik. Aufeinmal befanden wir uns  in San Ramon, ein Nest was auch vergessen werden darf. Kurz und gut….Matagalpa wollte nicht mit uns und wir irgendwie auch nicht mit Matagalpa. Wenigstens was das Mittagessen ok und wir planten unseren Besuch bei Fernando in Jinotega.

Abends rollerten wir eine geschlagene halbe Stunde durch den Ort und versuchten zum Hauptplatz zu kommen. Ein schier unmögliches Unterfangen, die Stadt liegt im Kessel und wird von allen Himmelsrichtungen durch Berge begrenzt und  alle Häuser sehen abends gleich aus, es gibt keine Orientierung und Matagalpa ist einige der wenigen Städte in Nica die nicht nach dem Schachbrettprinzip  angelegt ist, liegt vermutlich auch an der Kessellage, dafür aber nit Einbahnstraßenprinzip arbeitet, was die Orientierung noch erschwerte. Ab diesem Zeitpunkt nervte Matagalpa  nur noch ab und wir wurden auch bis zum Ende keine Freunde mehr.

Die Krönung war, dass wir um 20:30 fast nicht mehr ins Hostel kamen. Die Damen sperrten das Haupttor ab und es gab keine Klingel nur die anschlagenden Hunde, die uns aber mittlerweile ja auch kannten und mit dem Schwanz wedelten…“ach Bambino, wir bitten Dich, belle lauter, damit die Dämlichkeiten wenigstens am zweiten Abend mitbekommen, dass ihre Gäste ins Bett wollen!“

Am nächsten Morgen machten wir uns nach dem Frühstück auf nach Jinotega,  Die Straße war erstaunlich  gut, allerdings steil und mit Serpentinen. Wir fuhren an der berühmten Finca Selva Negra vorbei, die immer noch von einer deutschen Familie geführt wird. Wir genossen die spektakulären Aussichten und nach  rd. 1 Std. bogen wir nach Jinotega ab.

An der Kirche warteten wir auf Fernando, der mit seinem Pferd Machito rd. 15 Minuten  später, stilecht mit Sombrero, gestiefelt und gespornt,  angeritten kam. 

Wir fuhren ihm mit dem Roller hinterher, zu der Familie, auf der sein temporäres Zuhause steht.

Seine nicaraguanische Familie ( v. l .Rommel, Jaquele, Don Augustin, Doña Mauria ) und ein paar Seitenblicke vom Grundstück, übrigens normaler  Nica Standard:

Seit 14 Jahren beackert Fernando rd. 15ha. Land an den Hängen des Chinaguas, der über 1300 m Höhe hat.

Unser Ziel heute, war seine Baustelle kennenzulernen. Wir nahmen Rommel,  seine Stute und auch Machito mit auf den Berg und  bestaunten die Baustelle auf der seit vielen Jahren immmer im europäischen Winter gebaut wird. Fernando fliegt dann für neun Wochen nach Nica, gibt zwölf Menschen Arbeit und somit wird Terrabento jedes Jahr ein wenig mehr Finca/Anwesen.

Er hat 2 Brunnen gegraben, und ummauert, Höhlen freigelegt,  aus Mulipfade grobe Straßen/Wege geschaffen und bereits zwei Häuser gemauert.  Diese warten auf das Dach und den Innenausbau. Wohlbemerkt…..diese Arbeit findet ohne technische Maschinen, lediglich per Menschenhand statt, selten wird schweres Gerät, z.B für einen großen Bagger, der die Wege freigelegt und  große Steine im Findlingsformat beiseite geschafft hat, eingesetzt. Mein Vater hat ihm Werkzeug mit nach Nicaragua gegeben, dieses wird in Ehren gehalten.

Wenn Fernando in Deutschland arbeitet, wird das riesige Gelände von einem Verwalter „geführt“ d.h Wege freigehalten, Zäune repariert und in erster Linie Präsenz gezeigt, da sonst gerne mal von den Einheimischen gemopst wird, auch Bäume gefällt werden, wobei Fernando  bei diesem Thema keinen Spaß versteht….ich sage nur Erdbeben, Regenzeit und Schlammlawine.

Auf dem Weg trafen wir Familienangehörige😂 die sich im Dreck suhlten: 

Wir erliefen, erschlitterten und errutschten uns das Gelände. Meine Wahl mit Crocs den Berg zu erklimmen, stellte  mich auf eine harte Probe, zumal uns tatsächlich eine ziemlich miese Giftschlange ( @ Fernando, wie hieß das Ding? ) begegnete und später im dichteren Gestrüpp , ich mal schnell den Platz auf Machito einnahm, um sicher durchs  Gelände zu kommen. Ich schwöre aber, es waren maximal 500m gerechnet auf eine 4,5 stündige Wanderung (ja, so groß ist das Gelände).

Die Häuser warten aufs Dach, Innenausbau und dann auf den Eigentümer und ein paar zahlende Gäste, die Bock auf Abenteuerurlaub haben:

Hier entsteht die Flor de Caña und Victoria Tränke, @ Fernando, wenn wir wiederkommen, gibts hoffentlich auch Toña😜👍, Angenehme Temperaturen hat die Höhle schon mal, Fledermäuschen inklusive: 

Die Aussichten in das Tal begeisterten uns, wir wurden super für unsere Aufstiegsmühen entschädigt.

Ich werde nach unserer Rückkehr noch mehr Fotos von unserem Tag in den Bergen von Jinotega einfügen….bitte gedulden, hierbei handelt es sich um 80% Handyfotos.

Auf dem Weg nach unten machte es viermal plumps und auch ein Ohrring blieb auf dem Chinagua. Mein Stietz wird mich noch länger an den Ausflug erinnern, die Wege waren zum Teil aber auch wirklich steil und auch Mathias setzte sich auf seinen Popo.

Anbei noch ein paar  Impressionen aus Fernandos Nachbarschaft

Nachdem wir zum Abschluß durch einen kleinen Fluss gewatet waren,  (prima meine Füsse waren fast wieder tischrein)  übergab Fernando sein liebes und treues Pferd Machito an Rommel, der beide Tiere versorgte.

Wir Drei fuhren dann mit einem Chickenbus für 11 Cordoba ( 0,33 €) zum Canal de Apanas und gingen dort sensationell Fisch essen.Nebenbei pusselten wir Minizecken von den Hosenbeinen, es waren Massen netter Tierchen die uns  begleitet haben.

Es flossen der eine  oder andere Liter Toña und urplötzlich war es schon 16:40 Uhr. Wir wollten eigentlich noch im Hellen nach Matagalpa zurück und waren, nachdem wir rd. 30 Minuten auf Taxi oder Chickenbus warteten, auf das Improvisationstalent von Fernando angewiesen…..er hielt einen Pickup an und schwupss saßen wir mit vielen vollen Milchkannen hinten auf der Ladefläche.

In Jinotega gabs einen schnellen und herzlichen Abschied. Unser Dank geht an Fernando, wir hatten wirklich einen tollen, spannenden, herausfordernden Tag auf Deinem Abenteuerspielplatz….genau das Richtige für uns Großstadtkinder. Deine Orchidee werden wir biszum letzten Blatt pflegen, danke hierfür.

Der Weg nach Matagalpa war lang, dunkel und kalt….der Wind pfiff über die Berghänge, die Fleecejacken hielten das Gröbste ab. Als wir nach einer guten Stunde wieder im Kessel der von uns nicht geliebten Stadt umherirrten, waren wir allerdings froh, heil zurück gekommen zu sein. Selbst die Polizeikontrolle überstanden wir heil, die Jungs waren eigentlich nur lieb und zum Glück mal nicht korrupt. Im dritten Versuch fanden wir Martina’s Place und gaben den Roller zurück. Danach warteten wir 15 Minuten auf ein Sammeltaxi und waren schlußendlich gegen 20:00 Uhr wieder bei den verstockten Damen auf dem Berg. Diese waren froh, als wir wieder da waren…..die Señora stand gerade am Tor und verabschiedete ihren Besuch- eine merkwürdige Aura umgibt diesen Ort.

Beim nächsten Mal fahren wir gleich nach Jinotega, der Ort hat uns vom ersten Anblick mehr zugesagt….Fernando, wann ist Bezug der Häuser?

Wir duschten, packten und fielen in einen kurzen und unruhigen Schlaf, da wir wussten das bereits um 4:30 der Wecker wieder klingeln würde.

@ Fernando, sofern mir Fehler bei Namen o.ä unterlaufen sind, bitte korrigieren. Außerdem wäre es ganz toll, wenn Du mir die Aussichtspunkte noch namentlich benennen könntest, Danke!