Wir wollten sowieso dieses Jahr an den Gardasee und da kam uns der ausgetüftelte Plan, sich am 18.09.22 mit Kathi und Rainer in Malcesine zu treffen, gerade recht.
Das Wetterchen zeigte vorsichtige Besserungen an und so schmissen wir Drei uns bereits um 8:00 Uhr früh auf die Autobahn gen Süden. Rd. 98km trennten uns von Riva del Garda, dem beliebtesten deutschen Ziel ( der Gardasee) in Italien.
In Riva ging es noch beschaulich zu, wir parkten im zentralen Cityparkhaus ein und freuten uns über die Morgensonne an der Seepromenade.
Wir wagten einen ersten Blick auf den See und die hübsche Altstadt und gingen erstmal frühstücken. Frischer O- Saft,Croissant mit Schinken und Käse sowie ein frisch gepresster O-Saft für 8€, muss man wohl als fair für den Gardasee bezeichnen.
Blick vom Frühstückstisch- not too bad!
Wir bummelten im Anschluss unseres Feudalmahls ein wenig durch Riva, der mit Torbole und Arco zu fast einer Metropole mit knapp 30.000 Einwohnern zusammengewachsen ist. Riva ist die größte Gemeinde mit fast 18.000 Einwohnern und war bereits zur Römerzeit bevölkert.
Ich hatte keine Erinnerungen mehr an Riva, war aber vom Stàdtchen sehr angetan.
Gegen 11:00 Uhr machten wir uns auf den Weg ins 19km entfernte Malcesine. was sich kurz anhört, stellte sich als sonntägliche Herausforderung dar.
Gesamt Italien bewegte sich auf der einspurigen Seeumrundung, Riva del Garda war mit einem Mal wach und putzmunter. Ampeln und Kreisverkehre erschwerten unser Vorhaben und Kathi kündigte per Whats App an, dass sie gegen 12:00 Uhr zum ersten Aperol Sprizz umschwenken würden…..das war Ansporn genug für uns, um 11:50 parkten wir unser Autochen auf dem Obderdeck des Parkhauses ein und erfreuten uns an diesem formidablen Blick auf die zentrale Burg.
Direkt am Hafen wurden wir von meiner lieben Kollegin Kathi und Ehemann Rainer erwartet. Quasi in der ersten Reine genossen wir den ersten Aperol des Tages und klönten die Urlaube von zwei Paaren durch, wir quais fast in der Mitte, die Beiden am Anfang Ihrer Italientour.
der Hafen von Malcesine
Das mittelalterliche Malcesine wird gemeinhin als eines der authentischten Orte am Gardasee betitelt, hier findet man noch die alten Gassen und ein wenig Ambiente. In Riva dominierte vielfach schon der ultraschicke Loungestil und viel blingbling. Wer mehr zum Ort lesen möchte, hier entlang: https://www.visitmalcesine.com/de/malcesine
Zentraler Sightseeingpunkt ist natürlich die Skaliger Burg ( ich erinnere ans Parkfoto) die wir im Anschluss unseres Willkommensdrink erstmal erklommen. Emily durfte sogar mit in Burg, Muesum und Turm.
Blick nach Riva del Garda
Blick gen Süden
Soviel Burgerkundung macht natürlich hungrig, wir wollten Alle irgendwas mit Scampis, Muscheln oder so und wurden erfolgreich fündig….zu vernünftigen Preisen.Muscheln für 13€, das ist schon super.
Am frühen Nachmittag kamen dann sogar Mathias und Emily auf ihre Kosten, das fast noch warme Wasser des Sees lockte Mensch und Tier.
Mit sensationellem Ausblick ( dieser war dem Hund herzlich egal) hockten Drei auf den Steinen und guckten Zweien beim planschen zu. Unser Hund war eifrig dabei, sie schmipfte wild, als sie nach rund 20 Minuten Planscherei energisch an weiteren Wasseraktivitäten gehindert wurde.
Mit einem letzten Marsch durchs Dorf in Richtung Süden, mit einem letzten Limoncello Sprizz ( der neue heiße Scheiß) verabschiedeten wir uns gegen 17:30 von Kathi und Rainer und fuhren Richtung Südtirol…d.h. wir standen uns Richtung Südtirol! Alle Tagesausflügler waren mit uns unterwegs und wir benötigten fast wei Stunden bis nach St. Josef.
Dort angekommen überfielen wir ohne Boxenstop am WoWa erstmal die heimische Küche, es gab für Mathias Pizza und für mich nochmal Spaghetti mit Meeresfrüchten.
Ein toller Tag, mit viel Aussichten ging zu Ende. Wir freuen uns, dass wir am Abschluss unserer Reise noch eine Nacht bei Sirmione bleiben….nicht das mich unebdingt Sirmione reizt, sehr wohl aber der Gardasee.
Morgens mit erschreckenden Nachrichten aus Mittelitalien wach geworden, es sind schwere Unwetter mit einigen Toten und Vermissten durchs Land gezogen. Kaltern blieb verschont, auch wenn das spätsommerliche Wetter nun wirklich sein Ende finden wird.
Noch schauten wir aber in einen blauen Himmel und packten kurzerhand die Badesachen, ab dem 15.09. dürfen Wauzis in den Montiggler See. Die kurze Autofahrt gab tolle Blicke in die Berge preis, das Wetter ließ noch auf sich warten. Unser Badeplan ließ sich leider nicht so umsetzen, der Hund darf nicht an den offiziellen Lido, die Tümpel rechts davon waren voller abgemoderter Pflanzen und Algen. Wir wollten keinen Stinkehund im Auto, deshalb hatte unsere Emily mal so richtig Pech.
Was tun mit dem angefressenen Tag? Wir entschieden uns für Bozen und das war eine goldrichtige Idee. Nachdem wir uns einen Parkplatz im Kessel erobert hatten ( Parkhaus, 2€ pro Stunde, mit Suchfunktion nach dem eigenen Auto und grüner Leuchtmarkierung sofern ein Platz frei ist) gings in die kleine, aber feine Altstadt.
Wir genossen zunächst eine gute Pizza, meine würde ich sogar als sehr gut bezeichnen und liefen dann durch die Gassen und über den sehr sehenswerten Markt. Ein echtes Ziel hatten wir nicht, noch hatten wir uns im Vorfeld mit Bozen auseinander gesetzt.
Dennoch ein kurzer Einblick in die Stadtgeschichte: Die Stadt ist mit 107.000 nicht nur die größte Stadt sondern auch die Landeshauptstadt der autonomien Region Südtirol. Sie hat Universitäten, gilt als Messestadt und hat einen eigenen Dom.Mittlerweile sprechen über 70% der Bevölkerung italienisch, was durch die Italianisierung während der Mussolini Ära forciert wurde, deutsch ist quasi erste Fremdsprache….muttersprachlich sprechen lediglich 25 % der Bozener noch deutsch, ladinisch spielt kaum eine Rolle.
KuK lässt grüßen, wir fanden original österreichische Architektur und von Kaiserin Elisabeth ( Sissi) verschenkte Ginkobäume. Einzig die Massen an Touris war ein wenig anstrengend.
Ein ganz toller Markt, wir wurden natürlich schwach
Leider behielt der Wetterbericht dann doch am Ende recht, es setzte der angesagte Regen ab 14:30 Uhr ein., Gott sei Dank kein Unwetter wie an der Adria. Die erste Husche warteten wir mit Blick auf dem Dom und einen Aperol Sprizz gelassen ab.
Zurück in Kaltern überlegten wir, ob wir unser Glück im Winklkeller versuchen sollten oder den regnerischen Nachmittag verfaulenzen sollten.
Der Winklkeller siegte, gegen 16:40 Uhr liefen wir los; leider war unser Einsatz nicht von Erfolg gekrönt. Wir wussten, dass es voll werden würde, eine vorherige Tischbestellung war bereits erfolglos, die Hoffnung aufgrund der Wetterlage doch noch in die Buschenschaft zu kommen, wurde zerstört.
Immerhin konnten wir bereits einen Blick werfen UND eine Reservierung für den letzten Abend in Südtirol erfolgreich durchführen.
Zurück auf dem CP gabs drei Runden Kniffel ( ich siegte jedes Mal) sowie vier Runden Vier gewinnt. Hier trennten wir uns 2:2…. mit zwei Flaschen Vino im Kopf ging es gegen 23:30 Uhr in die Heia. Es hatte sich eingeregnet und wurde im Verlauf der Nacht auch nicht besser, Wir wachten gegen 3:00 Uhr aufgrund von Sirenen auf, vermutlich ein Autounfall auf der Brennerautobahn. Natürlich stierten wir in die Nacht, die Nachrichten der vergangenen Tage waren beunruhigend, Campingplätze immer der unsicherste Platz bei Wetterkapriolen.Gegen 4:45 Uhr wollte Emily im strömenden Regen raus, warum auch immer….ein dringendes Bedürfnis war es nicht.
Kurz und gut, die Nacht war wenig erbaulich, wenigstens hörte der Regen gegen 9:30 Uhr auf und ein Frühstück draußen, bei feuchten 15 Grad war möglich.
Wir entschlossen uns für Trient, da dort die Temperaturen wenigstens die 20 Grad Marke kratzen würden und fuhren gemütlich über die Südtiroler Weinstraße, quasi die Scenicroute. Unterwegs kehrten wir kurz zu Mendl ein und kauften Speck und Kaminwurzen für Berlin. Wir bestaunten den vielen Schnee in den Bergen, klar unten noch Regen, oberhalb 2000m auf sicher eben rotziges Weiẞ.
In Trento, ist übrigens die Sprachgrenze, lernten wir ein kriminelles Parkhaus und eine süße kleine Innenstadt kennen, die uns sofort an die Toskana erinnerte…adieu KuK.
Zunächst bestaunten wir den zentralen Platz und gingen ins erste Haus am Platz auf einen Cappucchino und Tiramisu. Die kanadischen Radprofis ließen sich feiern, Trient/ Trento ist in Erwartung eines großen Sportevents…..
das erste Haus am Platz, Café italia
Googlelt man die Stadt, erhält man folgende Informationen:
Trient ist eine Stadt in der norditalienischen Region Trentino-Südtirol. Sie ist für das Castello del Buonconsiglio mit spätmittelalterlichen Freskenzyklen bekannt. Die Kathedrale von Trient auf der Piazza Duomo hat eine Fensterrose und eine barocke Kapelle. Auf dem Platz befindet sich außerdem das Casa Cazuffi-Rella, ein Renaissance-Gebäude mit einer Freskenfassade. Das MUSE im Südwesten ist ein Wissenschafts- und Naturkundemuseum mit Hightech-Ausstellungen. ― Google
Nachdem wir das Hüftgold genossen hatten, schlenderten wir durch die Stadt, die aber nicht sooooo viel hergabg und versuchten uns an dem Castello con Buonconsiglio. Long story short, werte Leser und – innen, es war uns nicht vergönnt. Wir bekamen keinen Parkplatz und gaben nach 20 Minuten Kurverei entnervt auf.
Was blieb war der Außenblick UND die Umgebung.
Die zwei vorherigen Fotos sind beide aus Wilipedia, schade…die Aussicht auf Trento muss großartig sein.
Ähnlich verhielt es sich mit dem Mausoleum von Cesare Battisto,hier schickte uns Google in die Wüste ….so blieb uns nur der Bick von jwd. Cesare Battisto war im Ersten Weltkrieg relevant, heute fährt man mehr für die sesationelle Aussicht hoch….beim nächsten Mal.
Wir kehrten Trento gegen 15:30 Uhr den Rücken zu und fuhren den schnellen Weg zurück, via Autostrada.
Abends räumten wir tatsächlich schon die ersten Sachen weg, auch wenn wir noch drei Nächte in St. Josef haben. Da wir den Sonntag am Garda See und unseren letzten Tag mit Wandern verbringen würden, war ein wenig Planung von nöten.
Abends schafften wir es das erste Mal in die Bürgerstube vom Bürgerhaus.
Der Kellner erkannte uns, bzw. den Hund und wusste auch sofort bescheid….ein Kaiserschmarrn, der nicht auf der Karte steht, muss dem Koch aus den Rippen geleiert werden. Auch im dritten Jahr hintereinander hatten wir Glück. Mathias aß sich durch Speckknödelsuppe, Hirschgulasch, Pizza und Schmarrn, das Restaurant staunte, staunte, staunte…..
Abends schlug ich Mathias mal wieder 2x im Kniffel, 1x durfte er gnadenvoller Weise gewinnen :0)….Vier gewinnt war ausgeglichener.
Wir fielen früh ins Bett, der darauffolgende Tag versprach lang zu werden.
Wir stiegen wieder ins Wander,-u. Sightseeingeschehen mit ein. Zunächst wollten wir den Hocheppanerburgenweg laufen, da dieser aber Sicht benötigt, haben wir die Wanderung auf den letzten Tag in Südtirol geschoben, erst dann verspricht Bergfex wieder klare Sicht.
Also was tun? Zunächst genossen wir einen faulen Vormittag auf dem Campingplatz, inklusive langem und ausgiebigen Frühstück.
Gegen 11:30 Uhr packte es uns dann aber doch, wir fuhren über Auer und Montan, Richtung Weißhorn und dort zum Geopark Blätterbachschlucht, auch Grand Canyon von Südtirol genannt.
Dort gibt es verschiedene Wanderungen durch die Schlucht, man sollte tunlichst die Wanderung um das Weißhorn herum sein lassen…..schwierig, mit freigestellten Wegen, nichts für Schwindelfreie und mit min. 7 Stunden ( wir wären da wohl eher bei 10 Std.) auch nichts für Westie samt Betreuungspersonal.
Fit sollte man für die Schlucht schon sein, obwohl rd. 80% vollkommen moderat sind. Es sind Wanderstiefel gefordert, Helmpflicht gilt in der gesamten Schlucht.
Zunächst verläuft der Weg recht nett durch einen Wald, immer bergab, mit Chancen auf Pilze und viele Steinberge, wo natürlich auch ein Mount Matti hingehört.
Es geht bergab
Hat man das Waldstück hinter sich gelassen, läuft man einige Stufen hinunter in die Schlucht und hofft auf kein herabfallendes Geröll. Ziel ist ein kleiner Wasserfall hinter dem sogenannten Butterloch mit einigen interessanten Gesteinsformationen.
Der Marsch durch die Schlucht dauert ca. 35-45 Minuten, man muss bei jedem Schritt schauen, wie man durch kommt und überquert bei jedem zweiten Schritt den Blätterbach.
Der Wasserfall am Ende der Schlucht ist eher unspektakulär, es sind tatsächlich die unterschiedlichen Gesteine der Alpen, die hier spektakulär in Szene gesetzt worden sind.
Zurück geht es wieder ein Stück durch die Schlucht und dann kommt der mieseste Teil der Wanderung, Stufen….35 Minuten bergauf und im Anschluss noch rund 20 Minuten wieder durch den Wald, mit Blick auf Weißhorn, Gesteinsproben und Dinoinfos. Emily war platt, die sagte keinen Ton mehr, verkroch sich in ihrem Kennel und schlief den Schlaf der gerechten Wauzis.
Zurück in der Zivilisation ließen wir den Fotospot Castelfeder links liegen ( lohnte leider nicht an diesem trüben Tag) und fuhren nach Auer zu Europspar. Dort kauften wir unser Grillfest am Abend zusammen, emily verschlief den Shoppingstop total :0)!
Der Abend war schön lau und warm, wir saßen tatsächlich bis 21:30 Uhr draußen, Emily drehte auf ihrer letzten Gassirunde nochmal richtig auf, sie hatte ja den Spätnachmittag sowie Abend so richtig verpennt….
Am nächsten Morgen schliefen wir alle Drei so lange aus, dass Mathias seine Lieblingsbrötchen beim Bäcker nicht mehr bekam. Traurig knabberte mein Mann am Hasenbrot aus Berlin herum, die frischen „normalen“ Brötchen verneinte der Gourmet.
Er widmete sich im Anschluss Berlin und arbeitete ne Runde vom WoWa- Office aus, Technik die begeistert. Ich versuchte einen CP für unsere letzte Italiennacht zu finden, quasi die Nacht der Durchreise, Aus der Toskana bis nach Österreich ist uns zu weit, leider macht St. Josef keine Vorreservierungen für eine Nacht. Auf gut Glück kann an diesem WE ( der 3.10 beschert ein langes WE) eine Nacht auf der Autobahn bedeuten…..wer braucht das schon? Leider bekam ich im Verlauf des Tages bereits eine Absage…..doof, total doof.
Was tun mit dem angebrochenen Tag? Wir hatten noch grob Bozen, Trient, Eppaner Burgenweg sowie Castelfeder auf dem Programm und nahmen das letztere Event in Angriff. Eine alte Burganlage, mit Resten einer Kirche, archäologischen Funden , heute Alles nur noch Ruine, kurz über Auer, mit spektakulärem Blick auf das Oberetschtal mit seiner Kulturlandschaft.
Doch wie hinkommen? Die Beschreibung im Reiseführer war klar, oberhalb von Auer, dritte Kehre, Parkplatz am Sportplatz dann zwanzig Minuten den Berg hoch….gesagt getan, wir standen zunächst auf einen Nachbarberg und schauten mit Grausen auf unsere Begierde.
zwischen uns und dem Castelfeder liegt ein Tal, inkl. Weg…
weit, weit weg…..man glaubt es kaum
Bissel angefressen machten wir uns auf den Weg, die Sonne brannte ungeplant auf den Schädel, wir liefen also erst bergab, fanden mit ein wenig Suche den offiziellen Weg und dann ging es nur noch bergauf. Das Ganze dauerte natürlich keine deutschen 20 Minuten sondern südtirolerische…also 40 Minuten!
Obgleich es tierisch heiß war, Emily nur mäßig begeistert von unserem Event war, die Wanderung hatte was, es reicht sogar für einen Wikipediaeintrag: Castelfeder ist ein 405 m s.l.m. hoher, mehrfach gegliederter Porphyrhügel im SüdtirolerUnterland zwischen Montan, Neumarkt und Auer. Prähistorische, antike sowie früh- und hochmittelalterlicheBesiedlungsspuren zeugen von seiner strategisch günstigen Lage. Die aus diversen zeitlichen Schichten bestehende Befestigungsanlage auf der Hügelkuppe wird selbst auch Castelfeder genannt und erhebt sich rund 150 m über die Sohle des Etschtals. Heute ist der gesamte Hügel ein geschütztes Biotop.[1]
Oben angekommen sind die Ruinen fast nebensächlich….es ist “der Blick, Baby, der Blick“…..und auch wir hatten unsere wahre Freude an der Kulturlandschaft ( alles Apfelbäume oder Vino) ….aber natürlich, die Ruinen haben auch etwas.
Natürlich fanden wir beim Abstieg den direkten Weg und waren NATÜRLICH in 20 Minuten wieder am Parkplatz, die alte Römerstraße machte es möglich.
Zurück in St. Josef gab es meine, am Morgen verkochten Berliner Reste…Paprikatopf mit Kartoffeln und Bratwürstchen….saulecker und genau das richtige. Den Nachmittag vertrödelten wir vor dem WoWa, regten uns über die Nachbarn und Andere auf dem CP auf ( Unsitte, das Grauwasser wir über einen Eimer mit Loch direkt ins Erdreich eingeleitet….im BIOTOP) und gingen ein Stündchen in die Heia, als es anfing zu regnen und zu gewittern.
Abends gab es Reste, eine warme Dusche und erholsame Langeweile…..mal sehen was das Wetterchen in den nächsten Tagen mit uns anstellt, das einzige Ausflugsziel was noch steht, ist der Gardasee.
Die Seiseralm, ein Paradies für Wanderer, ambitionierte Sportler, Hobby,- u. Profifotografen sowie für Nutztiere wie Kühe, Schafe, Pferde und ja Alpaka!
Während wir 2020 im herbstlichen Nebel auf dem Plateau unseren Weg zu den Hexenbänken suchten, 2021 aufgrund von schlechter Wetterlage die Alm, Alm sein ließen, war es nun in 2022 Zeit für ein wenig touristischen Wanderzirkus.
Wir standen um 7:00 Uhr auf, aufgrund der laschen Mägen vom Vorabend, verbunden mit zehn Stunden Schlaf sprangen wir förmlich aus den Federn. Nach einer schnellen Runde Kaffee aus dem Emaillepott machten wir uns auf den Weg und fuhren nach Seis am Schlern. Der Himmel war knatschblau, ein strahlender Tag kündigte sich an…schade, ein paar Schäfchenwolken hätte ich gerne mitgenommen, die sind fotogen die Dinger.
An der Seiseralmbahn ließ sich der Wahnsinn für den heutigen Tag vorahnen…..es war voll, diesmal saßen wir nicht alleine in der Gondel. Emily durfte aber, mit Einverständnis aller Mitreisenden, ihren Maulkorb abnehmen. Ein Umstand, den unser Hund so leidlich begrüßte…..sie hasst das Ding.
In Compatsch angekommen, nahmen wir freudig den großartig in Szene gesetzte Schlern mit Santnerspitze zur Kenntnis und suchten uns im Anschluss einen tollen Frühstücksspot, so schön man kann es kaum glauben.
Die kleine Bank am rechten Bildrand, neben dem Herz, war unser Begehr
Nach einer ausgiebigen Rast, wir hatten es wahrlich nicht eilig, lernte unsere Püppi rutschen….eine Freizzeitbeschäftigung, die ähnlich hoch angesiedelt sein wird , wie ihre Freundschaft zu Katzen….quasi unterirdisch und nicht ausgeprägt vorhanden!
Wir machten uns auf den Weg zur Adler Mountain Lodge, da diese den besten, ja den allerbesten Blick auf Langkofel, Plattkofel, Sellastock, Seceda, Geislerspitzen, Col Reiser usw. versprach ! Kommt Euch bekannt vor? Ich erinnere an meinen Bericht aus 2021, Seceda und Grödner Joch.
Wir tapsten munter den Hauptweg ab Compatsch entlang, mit uns gefühlt Hunderte Gleichgesinnter. Interessanterweise waren viele Chinesen unterwegs, wie linientreue Bürger an der vorhandenen Grenzschließung vorbeigekommen sind, ist schon erstaunlich. Diese düsten vor Allem auf eBikes über die Alm.
Die Seiseralm ist in Teilen wenig beschaulich, da der Tourirummel, die Bewirtschaftung Europas höchster und größter Hochalm sowie intensive Bauaktivitäten kaum Romantik aufkommen lassen. Hinzu kommt ein reger Verkehr, inklusive Busverbindungen, bei denen die deutsche Provinz neidisch werden würde. Außerdem muss man sich die Alm wahrlich erlaufen, spektakuläre Ausblicke sind erst möglich, wenn man Compatsch und den Hotelzirkus verlassen hat.
Blick von Compatsch gen Langkofel, Plattkofel ( beide rechts) und den Geislerspitzen, quasi verdeckt. Geradezu die Seceda, rechts davon der Sellastock, wenig spektakulär die Aussicht.
Schlern mit der Santnerspitze
Man kann auch eine Kutschfahrt machen, rechts sieht man die Geislerspitzen
Die Wanderautobahn, wir nähern uns dem Langkofel
Erstmalig erblickt man Col Raiser und dahinter die Geislerspitzen und die Seceda, rechts gerade noch im Bild der Sellastock
Herbstzeitlose,, keine Krokusse
Als Adler Mountain Lodge wurde eine satte Stunde angegeben, ehrlich…wir waren 2:20 Std. unterwegs! Das lag natürlich an den Ahs und Ohs auf dem Weg und den vielen, vielen Bildchen.
Der Blick wurde besser
Emily trabte brav mit, sie freute sich in den Bergen zu sein. Der Ausblick auf Langkofel und Co wurde immer besser und ab der Adlerlodge tatsächlich spektakulär
Wir suchten das Wasserbassin an der Lodge und wurden enttäuscht. Keine Spiegelung der zwei Kofels, zu wenig Wasser. Dafür wurden wir mit einem grandiosen Kaiserschmarrn ( vermutlich der Beste, den wir jemals gegessen haben) für die Wanderung belohnt.
nette Lodge
Da wir auf einen langen Rückweg eingestellt waren, nahmen wir uns an der Lodge nicht so lange Zeit, die Uhr machte TickTack, es war fast 14:00 Uhr, als wir uns wieder auf den Weg machten, Instinktiv wählten wir einen Parallelpfad den man getrost als Shortcut bezeichnen kann.
Dieser Shortcut brachte zwei Erkenntnisse: Ein Wasserloch kann auch ein Schlammloch sein und wir sparten am Ende rund eine Stunde Wanderung ein.
Unser Hund war übrigens sauglücklich, zumindest so lange, bis sie eine Wasserfalldusche erleben durfte, Alle Mitwanderer um uns herum lachten sich schlapp, man sah die Maus herrlich aus!
Das gewonnene Zeitfenster wurde in ein Radler umgesetzt, anschließend gings mit der Kabinenbahn wieder nach Seis am Schlern. Emily schäkerte mit einem Herrn in der Gondel, als wir den Spruch losließen “ wann hat Sie eine Frau das letzte Mal so angehimmelt“ wurde der alte Zausel doch direkt verlegen und der Lacher in der Gondel war unser….jut jemacht Mausi.
Kurze Zeit später gabs noch nen Kirchblick mit dem Schlern im Hintergrund und in Seis besuchten wir einen Spar mit drei enthusiastischen Müttern der Z Generation und ca. acht durchgedrehten Kindern…..Gott sei Dank einheimische Gören, Touris wären mir peinlich gewesen.
Zurück in St. Josef gings schnurstraks unter die Dusche und an den Herd.
Spaghetti mit Pesto, Kirschtomaten und Garnelen, lecker wars.
Wir fielen wieder gegen 21:00 Uhr ins Bett, die Dunkelheit und die rd. 13-14 Grad lassen abends nur bedingt Atmosphäre aufkommen. Des Weiteren plagten uns ein paar kleinere Blessuren, man ist keine 20 mehr und eine fünfstündige Wanderung steckt man nicht mehr so eben weg :0)! Auch der Wauzi war dankbar, sie kugelte sich zusammen und ward nicht mehr gesehen.
Der 13.09.2022 ist schnell erzählt, Wir verschlumpften auf dem Campingplatz, letztmalig zeigten die Temperaturen nochmal 27 Grad am Nachmittag an, dies wollte genutzt werden. Die Wetterlage verändert sich entscheidend in den nächsten Tagen, viel Regen und Temperaturen um die 14 Grad werden uns die Abreise gen Süden einfach machen.
ausgiebiges Frühstück
Gegen 11:00 Uhr bekamen wir Besuch auf unserem Stellplatz, Freunde unserer Freundin Annegret kamen auf einen Abschiedstrunk vorbei. Durch Zufall hatten wir mitbekommen, dass wir auf dem gleichen CP campen. Letztmalig 2018 auf dem 60. von Annegret gesehen, verklönten wir mit Jürgen und Angelika den späten Vormittag.
Mathias ging im Anschluss Kanu fahren und ich pflegte Blog und Fotos.
Gegen Nachmittag gab es die Spaghettireste vom Vortag und abends fuhren wir nach Kaltern und gingen im Kalterer Hof essen. Die ersten Knödel lagen auf dem Teller, unter dem Tisch wurden wir von den ersten Mücken in diesem Urlaub zerstochen……mehr Feuchtigkeit in der Luft!
Mittagsreste
Kalternimpressionen
Wir verkrochen uns wieder gegen 21:30 Uhr in die Wohnhöhle und schauten uns den Film über die Flutung von Graun und Reschen an, ein Filmproduktion die berührt. Die Orte kommen, aus verschiedensten Gründen imer noch nicht zur Ruhe, immerhin ist mittlerweile eine Gewinnbeteiligung am See durchgesetzt worden. Was aber die wenig noch Lebenden weiterhin berührt, ist die Tatsache, dass der See jedes Jahr über Monate hinweg trocken war und immer der Blick auf die Fundamente, Keller und dem exhumierten Friedhof möglich war. Deshalb wurde der See im See geschaffen, der nun sicherstellt, das eine Trockenlegung nicht mehr möglich ist.
Mathias war noch nie am Reschensee, ich das letzte Mal 1987 vom Timelsjoch kommend, auf der Durchreise.Der Weg von Kaltern nach Graun am Reschensee ist lang, irre lang und somit will dieser Tagesausflug gut durchdacht sein. Wir frühstückten gegen 8:00 Uhr und machten uns kurz nach 9:00 Uhr auf den langen Weg. Über Kaltern, Eppan und Meran, mit Blick auf den Schlern war alles ok. Ab Meran, Brauerei Forst begann das Drama, sonntags im Stau geht gefühlt gar nichts, da geht das Adrenalin in ungeahnte Höhen. Nach rd. zwei Stunden auf der Landstraße hatten wir es aber dann doch geschafft.
Während in Kaltern 26 Grad angesagt waren, zeigte das Thermometer im Vinschgau 12 Grad und uns quälte einen mehr als ekliger Wind. Gott sei Dank bekamen wir am zentralen Parkplatz einen Platz für unser Auto, nochmals besser….wir mussten zum See quasi gar nicht laufen. Den Weg auf dem künstlichen Weg im See ersparten wir uns, es war viel zu kalt und ein Kirchturm bleibt irgendwie auch nur ein Kirchturm im Wasser.
Die Geschichte ist freilich ein Drama und es treibt einem Tränen in die Augen, wie Menschen mit Menschen umgehen!
Ich empfehle hier folgenden Artikel: https://www.geo.de/wissen/22663-rtkl-suedtirol-kirchturm-im-reschensee-die-menschlichen-schicksale-hinter-dem
Zu diesem Artikel gibt es auch einen Film bei You Tube, 124 min Elend.
Wer sich das Alles nicht antun möchte, bekommt hier die Kurzform:
1920, Annexion von Südtirol durch die Italiener
seit 1911 wurde Wasserkraft im Vinschgau zur Stromerzeugung genutzt, die Italiener nahmen nach der Anektierung die Pläne wieder auf, viele Pläne wurden verworfen, man war sich uneinig.
1937, die Faschisten nehmen die Planung der Flutung von Reschen, und Graun wieder auf
1939 , die Fiema Montecatini legt erste Vorschläge vor.
1943, erste Bauarbeiten beginnen und kommen in den Wirren des Krieges wieder zum Erliegen
nach dem zweiten Weltkrieg boten die Schweizer für 30 Mio SFR für den Weiterbau, sie waren scharf auf den Strom
Entschädigung der Bauern, 1 Lire pro qm, es gab keine Realentschädigung.
Über 200 Höfe verloren ihre Existengrundlage
1950 wurden die Orte Graun, Reschen ( zum Teil) geflutet,der berühmte Turm gehörte zur Kirche von Alt Graun, die restlichen Gebäude wurden gesprengt, zum Teil sieht man noch Kellergewölbe, sofern der See Niedrigwasser hat. 2021 konnte man das alte Dorf bewundern: https://www.reisereporter.de/artikel/13549-italien-das-versunkene-dorf-graun-im-reschensee
Die Folgen der Aufstauung:
70 % der Bevölkerung ist aus- oder abgewandert
163 Wohnhäuser bzw. landwirtschaftliche Gebäude wurden gesprengt[1]
514 ha Kulturfläche vernichtet
70 % weniger Nutztiere
Alt Graun, Teilflutung. Der Rest der Kirche steht noch, diese wurde später gesprengt. Quelle: Wikipedia
die Flutung
Die Südtiroler haben die Vorgehensweise natürlich als Provokation empfunden, das eh immer schwierige Verhältnis zwischen Südtirol und Italien wurde nachhaltig geschädigt.Selbst wir haben im Jahr 2022 Aufleber mit dem Spruch „Südtirol ist nicht Alto Adige“ vorgefunden, die Südtiroler streben bis heute nach Autonomie.
Kurz und gut, wir standen am See, stierten aufs Wasser und waren dankbar für Alles was wir am Körper trugen, die Shorts waren quasi überflüssig die Badesachen blieben im Wagen, auch wenn der See Emily geeignet ist.
Die Farben des See muten karibisch an, der Rest keider nicht.
Wir verschenkten unser Parkticket und fuhren schnell nach Neu Graun um dort, in einem der neuen Häuser sensationelen Nougattopfem zu essen und uns von der Sonne wärmen zu lassen.
Ein kurzer Stop am Stausee komplementierte das Erlebnis “Kirchturm im See“ und hinterließ einen bitteren Beigeschmack….
ganz hinten sieht man Neu Grau und den alten Kirchturmm
Blick von der Staumauer in nettere Gefilde, Schnee bereits auf Ortler und Co.
Mit einem kurzen Stop in Bergaus, mit Blick auf Kloster Marienburg und Burgruine Fürstenburh verließen wir das Vinschgau und fuhren nach Meran mit komplett eigenen Mikroklima.
Dort fanden wir schnell einen Parkplatz bei Karl Wolf, kurz vom Eingang in die Altstadt und standen im puppigen Nest.Irgendwie Dorf und dann doch ganz städtisch, irgendwie niedlich und dann doch mondän und ziemlich nobel…Meran eben.
Wir wollten einen netten Bummel durch die Stadt und abschließend ein Stück des Tappeiner Promenade zum Pulverturm laufen. Meran brummte an diesem Sonntag, es war heiß und die Innenstadt trotz geschlossener Geschäfte gut besucht. Südtirol ist im September ein wahres Rentnerparadies, wir ziehen hier den Altersdurchschnitt ziemlich herunter. Bei uns auf dem Campingplatz sind nur noch Familien mit Kleinkindern und Rentner, der Rest wird schlau gemacht in Kindergarten, Schule und Co.
herrliche Kolonnaden
Der Pulverturm, ganz oben bereits zu sehen
Der Dom von Meran
eigenes Mikroklima, fast 20 Grad mehr als in den Tälern
Meran fasziniert durch seine Vegetation, die Stadt liegt auf 263m Höhe, die Außenbezirke steigen aber auf über 1600m an. Graun liegt, zum Vergleich, auf 1520m und war nur eine Stunde früher eisekalt…..das sind die Alpen. An der einen Ecke wachsen Palmen, an der Anderen bewundert man den ersten Schnee. Die Stadt hat rund 41.000 Einwohner und ist damit die zweitgrößte Stadt Südtirols. Mittlerweile ist die Stadt nur noch zu 50% deutschsprachig, wir hörten tatsächlich mehr italienisch als jemals zuvor in Südtirol. Viele Arbeiter sind seit der Annektion zum Arbeiten nach Südtirol gekommen.
Wir liefen durch die zentrale Einkaufsstraße am Dom vorbei und erklommen die steilen Stufen zur Tappeiner Promenade. Oben angekommen, waren wir Flachlandtiroler erstmal durchgeschwitzt, auf meinen Merkzettel für den Winter kommt : Fitnesstraining hilft gegen das frieren im Winter!
Wir bewunderten nun Meran von oben, welches auch ohne Pulverturm schon mal ganz hübsch geputzt daher kommt.
Natürlich gewehrte der alte Wehrturm nochmal andere Eindrücke, neben der Innenstadt im Talkessel, bewunderten wir vor Allem die schönen Stadtvillen der Jahrhundertwende.
Nachdem wir uns am hübschen Kurort sattgesehen hatten, gab es leckeres Radler und eine Pinsa im Café am Fuße des Turmes. Das Café ist eine klare Empfehlung, die Pinsa nur, wenn man Gorgonzolafan und eingelegte Paprika gerne mag. Bei uns kollerte die Pinsa eine ganze Nacht in den Gedärmen herum, dabei hatten wir nur eine geteilt und ich bereits nach der Hälfte der Hälfte aufgegeben…..aber lecker sah das gute Stück aus.
Pulversturm Hexenküche
Das www schreibf hierzu: Die traditionelle neapolitanische Pizza wird klassisch aus nur einer Mehlsorte hergestellt und zwar aus weißem Weizenmehl (Typo 0 oder 00). Der Teig für die Pinsahingegen wird aus einer Mischung von Weizen-, Reis- und Sojamehl mit einem hohen Wasseranteil und Sauerteig hergestellt.
Wir hatten wohl einfach nur Pech mit dem Belag, da man diese wohl in Meran in allen erdenklichen Soten bekommt, in unserer Lokalität leider ohne Auswahl. Übrigens stammt die Pinsa nicht aus dem alten Rom, wie gerne behauptet wird, noch ist diese in ihrer Entstehung älter als die Pizza. Pinsa ist ein Kunstwort, die Ähnlichkeit zu Pizza und Pita war 2001 ( älter ist das Zeug nicht) gewollt. Übrigens wird eine Pinsa erst nach dem Backen belegt UND der Teig hat eine Garzeit von 120 Stunden und wird nicht gerollt, sondern gedrückt.
In uns kollerte der Belag, während wir uns wieder in die Stadt bewegten.
Hier noch ein kurzer Blick auf den Pulverturm mit den wunderbaren Weinbergen.
Wir liefen durch die Innenstadt zur Etschpromenade inkl. Kurhaus, wir hätten aber auch am Ufer laufen können. Hier der Blick auf eine der alten Brückenkonstruktionen.
fast schon städtisch
das Kurhaus
Könnte auch Wien oder Paris oder London sein…..
40 Fahrminuten und ein grandioser Blick auf die Geislerspitzen versüßten uns die Rückfahrt Gegen 18:00 Uhr waren wir wieder in St. Josef. Unser Abendessen bestand aus irgendwelchen Resten, wir hatten nach der Pinsa keinen Hunger und schlummelten uns bereits um 21:00 Uhr in unsere Heia. Zum Einen quakten die Mägen, zum Anderen ist es abends erstaunlich frisch. Nach 20:00 Uhr draußen sitzen macht keinen Spaß mehr.
Mittlerweile ist es Tradition geworden, am letzten Arbeitstag noch vier Stunden zu arbeiten und dann in den wohlverdienten Urlaub zu gehen.
Emily war erstaunlich ruhig und auch ziemlich gelassen, als wir bei Nieselpiesel die Wohndose an den Skoda koppelten und uns um 11:16 Uhr auf den Weg nach Denkendorf machten. Es schüttete unterwegs und wir beäugten mit Argusaugen die Wetterapp für die folgenden Tage. Die A8 war gefühlt eine einzige Baustelle, die Fahrt zog sich elendig.
Unterwegs machten wir 1x Pause und Mathias verwöhnte den Skoda mit dem 5l Kanister Diesel. Gegen 17:00 Uhr rollten wir auf den Stellplatz ein, tankten vorher voll und beehrten den Dorffleischer mit unserer Anwesenheit.
Um 18:00 Uhr gings zum Lindenwirt und zwischen Schnitzel, Spanferkel und Schweinebraten erfuhren wir, dass die Queen verstorben ist. Irgendwie waren wir doch bedrückt, es kam bei der 96 Jahre alten Lady dann doch „plötzlich und unerwartet“.
Um 21:00 Uhr fielen wir in einen tiefen traumlosen Schlaf, aus dem ich gegen 3:30 Unr erwachte. Mathias schlief bis 5:30 Uhr und nach einem schnellen Frühstück machten wir uns auf den Weg. Es war nicht wirklich stauig aber extrem voll.
In Österreich überraschte uns Schneeregen und die 10 Grad auf der Brennerautobahn machten auch nicht wirklich glücklich. Umso schöner wurden wir dann in St. Josef am See begrüßt, es war trocken und die Sonne kam raus, schön wieder da zu sein!
Wir bekamen den Stellplatz 124, parkten unsere Wohndose und begrüßten die Nachbarn links, recht sowie vorne. Vorne links, aus TF ließ es sich nicht nehmen, an Emily herumzumosern, die ihre neuen Freunde lautstark begrüßte. Dennoch, die 124 wird unser Favorit, wir heulen der 74 keine Träne nach. Mittlerweile gibt es Stellregeln, falls das Schilf anfängt zu brennen und der CP geräumt werden muss. Adios Freiheit, willkommen Klimawandel, für uns vollkommem nachvollziebar, Haus mit Vorgarten Stellung ist adé.
Nebenan wohnt Dickie, ein furchteinflößender deutscher Schäferhund, in seinen Maßen riesig. Die Besitzer beteuerten, dass er sogar höher als ein Wolf ist ….Wahnsinn! Mit Dickie konnte nur Emily gut Kirschen essen, sie fand Gefallen an dem Riesen. Seine Hundeeltern waren nicht wirklich überzeugt, ließen den Hund nur ungern an unsere….einmal Happs und Emily wäre als Snackie in die Geschichte eingegangen.
Wir genossen das erste Bier, die erste Pizza und den ersten Aperol Sprizz und fielen um 15:30Uhr ins Bett…
Mathias testete gegen 17:00 Uhr den See, Emily quakte ein wenig herum, wir verklönten uns mit den Nachbarn. Das Wetter wurde mal besser mal schlechter, so schön zeigte sich die Gassirunde.
Kochen fiel an diesem Tag noch konsequent aus, die Speisekarte versprach Miesmuscheln und genau diese wurden es dann auch, lecker war es.
Die Anreise hatte uns geschafft, wir lagen um 21:30 Uhr brav zugedeckt im Bettchen, leider Regen duselte uns ins Bett….draußen waren es nur noch 11 Grad.
Nach gut zehn Stunden Schlaf war die Welt wieder in Ordnung! Emily kam zwar einmal nächtens und musste um 3:30 Uhr raus, Gott sei Dank schliefen wir aber nochmal ein. Mathias schwamm sich gegen 7:30 Uhr wach und mit einem sehr guten Frühstück im Magen, einer warmen Dusche und einem zufriedenen Blick in die Wetter App machten wir uns auf den Weg nach Kaltern.
Wir drehten eine nette Runde durch das schöne Dorf, immerhin….seit 2020 jedes Jahr in dieser Ecke und nie in Kaltern gewesen. Wer mehr zu Kaltern wissen möchte, schaut hier: https://www.kalterersee.com/de/kalterer-see-und-umgebung/kaltern/
Wir bewunderten die Barockkirche mit seinem freistehenden Glockenturm, die obere und untere Goldgasse und einige schöne Dorfimpressionen.
Von der Kirche genießt man auch einen ganze guten Blick bis zum See und Dorf.
Für Emily nur Gänsewein
Auch der Blick auf nahegelegende Weingüter entzückte….
Im Anschluss unserer Sightseeingtour gings zum Steffelhof, die ersten Mitbringsel für Berlin wurden gekauft. Im Spar verliebten wir uns un Salciccia, Parmesan und Co und kauften Essen für die nächsten zwei Tage.
Nach einem kurzen Boxenstop auf dem Campingplatz zog es uns in die Cantina von Tramin, die im Schützenfestfieber war. Der Blick von der Cantina ist immer sagenhaft, wir freuen uns immer wie kleine Kinder auf den Besuch der Weingenossenschaft.
Wir tranken einen Rung und Lagrein, verließen das Etablissement mit zwei Fläschchen mehr und freuten uns auf den Vino für unser Abendessen.
Angedudelt kehrten wir nach St. Josef zurück, Mathias bereitete eine kleine Brotzeit zu, diese wurde dringend benötigt…..andernfalls wäre ich für den Rest des Tages ins Bett verschwunden.
Mathias Highlight kam am Nachmittag! Er baute das Kanu zusammen, welches wir auf dem Kalterer See ausprobierten. Leider darf die Emily nicht an den See, da dieser als Biotop ausgezeichnet ist. Aufgrund der moderaten Temperaturen konnten wir sie aber im WoWa lassen und unser Vergnügen war eher von kurzer Dauer…..es braute sich am Himmel wieder etwas zusammen.
Der Rest des Tages ist schnell erzählt. Ich fabrizierte Kräuterbutter und Rosmarinkartoffeln. Mathias schmiss den Grill an, wir genossen unsere Einkäufe , einen Lagrein und nen netten Plausch mit den Nachbarn, die uns leider verlassen.
Unser Hund verstand sowohl bei mir als auch später bei Mathias den Sinn der Gassirunde nicht und schlüpfte unverichteter Dinge, dafür frisch geduscht, in die Federn, uns grauste vor der Nacht. Gassirunden um 3:00 Uhr gehören nicht zum Lieblingsportfolio der Hundeeltern.
17 Jahre war ich nicht mehr in Schweden, 2022 zog es mich und Helena nochmals nach Göteborg und Varberg.
Hintergrund unserer Reise war Helenas Studium und die Tatsache, dass ich mit Heike 2005 das erste Mal in Göteborg war und Helena auf den Spuren ihrer Mama wandeln wollte.
Somit war das Geburtstagsgeschenk 2022 perfekt, leider wollte Easyjet nicht so wie wir und der erste Versuch landete in einer Flugstornierung im Mai 2022. Der zweite Versuch war eine Nacht kürzer und um Längen teurer, ein Umstand der uns im Verlauf des gesamten Wochenendes immer wieder zum Lachen brachte…..stay tuned.
Der Sommer war nicht nur in Deutschland sensationell heiß, auch Schweden stellte einen nach dem anderen Hitzerekord auf und oft genug waren es 30 Grad plus X im hohen Norden. Midsommar feierte den traurigen Rekord als heißestes Partyevent seit Wetteraufzeichnung und wer sich Schweden im Mai- August ausgesucht hatte, wurde wettertechnisch nicht enttäuscht. Umso bestürzter waren wir, als sich nun ausgerechnet zum Wochenende 19.8-21.08.22 ein Wetterumschwung abzeichnete und Regen von 80-100% mit Temperaturen 19 Grad über den Gefrierpunkt versprach! Gerade die Nacht vom 18.08 auf den 19.08 war kritisch, da heftige Unwetter angekündigt waren….für Berlin und dem BER !
Innerlich auf eine erneute Schwedenverschiebung eingestellt, konnte ich mich bis zum Abflug nicht zur Buchung des Flughafenbusses ( Flybussarna) und Zugticket nach Varberg über Omio entscheiden. Kurz vor Abriss des Hosenknopfes buchte ich aber dann doch und verfüge seitdem über zwei Apps mehr….Schweden das Land der Digitalisierung, ohne Kreditkarte und Smartphone geht in dem Land nichts mehr. Ich nehme bereits vorweg, Bargeld habe ich nie gesehen. Meine letzte visuelle Krone bekam ich 2005 zu Gesicht.
Um einem eventuellen Chaos auf dem Flughafen BER zu entgehen, trafen Helena und ich uns bereits um 10:00 Uhr und fuhren über Rudow mit dem X7 zum Flughafen. Wir wurden enttäuscht, es war zwar voll doch gut durchorganisert. Rund 30 Minuten nach Ankunft am Flughafen schlurzelten wir durch den Duty free und erfreuten uns am Kaffee im Foodcourt.
Der Flieger hob mit einiger Vespätung ab, die in dem rund 55 Minuten dauernden Flug natürlich nicht eingeholt wurden. Göteborg begrüßte uns verhangen, bei schwülen 22 Grad und einer freundlichen Busfahrerin von Flybussarna. Rund 30 Minuten dauert die Fahrt in die Innenstadt, bewundernd stierten wir aus dem Fenster, als wir an Liseberg vorbeifuhren. Achterbahn mit Blick auf die Autobahn- Wahnsinn :0). Am Nils EricksonTerminal wurden wir aus dem gemütlichen Busambiente in die rauhe Wirklichkeit entlassen. Unser neues Hotels, Scandic Göteborg Central lag nur einen Steinwurf entfernt und war, aufgrund der vielen Baustellen um den Komplex herum, dennoch nur mit Schwierigkeiten zu erreichen.
Wie uns der deutsche Rezeptionist freudestrahlend mitteilte, ist das Hotel erst seit acht Wochen geöffnet und wir können uns glücklich schätzen, dass wir nur 310€ pro Nacht ( immerhin mit Frühstück) zahlen würden. Auf Nachfrage, ob irgendetwas Besonderes in Göteborg los wäre, meinte er, die Zimmer hätten bei Rammstein und Ed Sheran sogar das Doppelte pro Nacht gekostet, Håkan Helmström ( schwedische, männliche Helene Fischer mit grauslicher Musik) ist eben nur unseren Kurs wert…oha, uns blieb der Mund offen stehen.
Bemerke: vor Flugbuchung immer den Eventkalender im Auge behalten.
Die Rezeption, echt schick!
Nachdem ich mit zittrigen Händen die Hotelrechnung beglichen hatte, nahmen wir uns die Hühnerbrüterei genauer vor. Riesig der Komplex, mindestens 1000 Betten, alleine die gesamte zweite Etage besteht nur aus Klos! Wir fuhren mit dem Aufzug in die fünfte Etage und hielten uns genau an die Anweisungen. Wir hatten die 5127 und standen nach einem gefühlt endlosen Marsch vor dieser Tür:
Wer traut sich weiter zu laufen?
Eine versiegelte Nottür, Zutritt nur im Notfall! Wer hätte sich getraut, weiter zu laufen? Wir nicht, also alles nochmal retour und nach zehn Minuten Fussmarsch standen wir auf der anderen Seite der Feuertür um zu bemerken, dass wir in das Zimmer 5127 nicht hineinkommen würden.
Helena erbarmte sich und lief zurück zur Rezeption, ich begrüßte mit einem freundlichen „Hej do“ die Bewohner*innen von 5127 und wartete gespannt auf die Rückkehr meines Patenkindes. Sie kam freudestrahlend, nach einer gefühlten Ewigkeit zurück, und Sekunden spater bezogen wir die 5121.
Amüsiert nahmen wir die “tolle“ Aussicht wahr und zogen erschrocken die Vorhänge zu, als wir von den Passagieren in den Bussen und der Tram freundliches WinkeWinke erhielten. Gott sei Dank waren die Doppelfenster wirklich schallisoliert.
Nach kurzer Inspektion des Zimmers, nen bissel Wasser fürs Gesicht, zogen wir los. Laut Wetterbericht würde unser Glück nicht lange hold sein, das Wetterfenster musste also ausgenutzt werden. Bevor es aber ins Sightseeingvergnügen ging, musste erstmal das Frühstück organisiert und reserviert werden, digtal natürlich…was sonst.
Hier noch ein paar Schnappschüsse vom Hotelbunker, welcher am Ende aber ein sehr gutes Fazit von mir bekam. Der Wumms hatte schon was, das Ambiente war aufgrund der vielen jungen Leute echt toll, das Frühstück super, ich würde es wieder nehmen…..wenn dann mal kein Künstler, egal ob grausig oder grandios, in der Stadt ist…es sei denn, ich hätte Konzerttickets.
Es ging wieder über die Baustelle, vorbei am Nordstan ( nettes Einkaufszentrum, in dem ich 2005 schon viel Zeit verbracht hatte) zum Gustav Adolf Torg und damit in die historische Innenstadt.
Viele mögen ja die skandinavisch- puristische Architektur nicht wirklich, ich fühlte mich nach 17jähriger Abstinenz fast wieder heimisch, auch wenn die vielen Baustellen nen bissel nervten…aber was beschwere ich mich, Berlin ist ja nicht besser. Die Kanäle sind übrigens niederländischer Machart.
Auf der Suche nach etwas Beißbarem zog es uns durch die City ( Norstaden) und zu den Salu- Hallen, der Markthalle. In 2005 ein reines Einkaufsparadies, mittlerweile findet man hier auch Kneipen und Restaurants im Inneren. Alles sehr schick und vor Allem sehr beliebt. Um 18:00 Uhr war quasi jedes Restaurant knüppelvoll, bis auf die Dumplingbad, auf einem der Bilder…..diese schlossen wir für ein Essen aus!
Auf der Suche nach etwas Beißbaren, was auch für Vegetarier geeignet ist, zog es uns an den Kungsportsplatsen und mit viel Glück bekamen wir einen Tisch im Floating Saigon. Ein wirklich tolles vietnamesisches Restaurant mit innovativer Speisekarte. Dazu noch draußen, auf dem Wasser, was will man mehr? In Berlin hatte es sich zu diesem Zeitpunkt bereits eingeregnet,,.,
Auch Veganer und Vegetarier kommen im Floating Saigon auf ihre Kosten
innvovativ und super lecker
Ja, Schweden ist teurer als Deutschland, Alkohol fast unerschwinglich. Selbst für einen simplen Cider ( Briska ist lecker) zahlt man mal eben 6,50€ dafür gibts Wasser immer umsonst in den Restaurants und ehrlich, unser Essen war seine rd. 62€ wert.
Wir schlichen durch den Kungsparken immer am Wallgraben entlang und überquerten auf einer der viele Brücken wieder den Rosenlundkanal. Unser Ziel war nicht nur die hübsche Innenstadt von Göteborg mit seinen zahlreichen Cafés, Clubs und Geschäften, sondern auch der Hafen mit dem berühmten Gebäude Utkiken/ Lipstick sowie der Viking und meinem alten Hotel, dem IBIS….
Zunächst der Dom:
nein, das ist nicht das KaDeWe
Rosenlundkanal, im Hintergrund die Tyska Kirka, die deutsche Kirche
Göteborg befindet sich am Göta Alv und demzufolge nicht direkt am Meer und verfügt dennoch über den größten Hafen des Landes.
links die Viking, mittig der Lippenstift
Die Viking ist seit Jahren fest vertäut und beherbergt ein Luxushotel. Auch hier hatte ich mich zu den Preisen erkundigt, quasi nicht bezahlbar. Das gestreifte Gebäude ist der sogenannte Lippenstift, ein Geschäftsgebäude mit Aussichtsterasse. Nennenswert ist die fotogene Oper, die 1994 architektonisch noch stark kritisiert wurde.
Neben der Viking befindet sich ein Parkhaus, ebenfalls ein ausgeschlachtetes Schiff und für eine kurze Zeit dachte ich, dass dies unsere Astoria Göteborg wäre. lch wurde allerdings eines Besseren belehrt als ich von der Bar im 14 Stock unserer Luxus- Legebatterie schaute. Die Astoria liegt versetzt und ist weiterhin ein Hotel.
Varberg 2022: Auch hier schaue ich auf 17 Jahre Abstinenz hin und ehrlich, ich freute mich auf das Nest, welches sich in den letzten zwei Jahrzehnten von verschlafenen 25.000 Einwohner*innen zu über 55.000 gemausert hat. Wir standen um 8:15 Uhr am Frühstücksbuffet, freuten uns über die großartige Auswahl und schlenderten eine Stunde später, bei strahlendem Sonnenschein, die paar Minuten zum Bahnhof. Der Wetterbericht hatte sich zu 100% selbst belogen und ich nehme eins vorweg, dies blieb bis zum Abflug so! Wenn Engelchen reisen!
Der Zug von 9:40€ brachte uns in flinken 46 Minuten in das 60km emtfernte Varberg, 15€ oneway, meine App funzte hervorragend.
Der Zug war natürlich pünktlich , heißt ja schließlich nicht Deutsche Bahn. Auch diese Bahnstrecke barg einige Erinnerungen, schließlich waren wir auf der Kopenhagen- Oslo Route unterwegs, die ich auch in 2005 als meine Stammlinie auserkoren hatte ( zwangsweise).
In Varberg gabs ein Wiedersehen mit Tobias, mit dem ich zwar in den letzten vier Jahren recht regelmässig Kontakt hatte, aber ebenfalls seit 2005 nicht mehr gesehen habe….Kinder wie die Zeit vergeht! Auf dem Weg in die Innenstadt schlossen wir die Infolücken aus zwei Leben, Helena versuchte sich an ihren Schwedischkenntnissen und kurze Zeit später saßen wir in einem Café und verklönten die erste Stunde Varberg.
Tobias zeigte Helena seine Stadt, ich hatte Dejá Vus an der einen oder anderen Ecke, die Innenstadt hatte sich aber extrem gemausert und war fast nicht wiederzuerkennen.
Ok, zum Kaltbadehaus muss man nicht viel schreiben, das Ding ist einfach außergewöhnlich schön, auch wenn das Baden im Winter eher schmerzhaft ist, aufgrund der Temperatur. schöne wäre da nur die Sauna, lautete die Meinung eines einzelnen Herrn!
Festung Varberg
Kirche in Varberg
Wir bummelten an der Küste entlang, bis es Zeit für ein frühes Mittagessen für Tobias ( der musste noch arbeiten) und für uns ein Briska wurde.
Gegen 14:30 Uhr sagten wir adé, schworen uns, nicht wieder 17 Jahre zu warten ( vermutlich ist dann einer von uns Zwei dement) und den Einen zog es ins AKW Ringhals, die zwei Anderen zurück ans Wasser. Helena und ich wollten nochmal zum Kaltbadehaus und auf die Festung. Vorher machten wir aber einen Abstecher zu ICA, der ziemlich genialen Supermarktkette. Ich kaufte für Mathias Knäckebrot und genoss das Warensortiment.
Wassertemperatur lt. Tobias 23 Grad!
Vom Burggelände eröffnete sich ein schöner Blick auf die Promenade, gerne bin ich damals die Strecke Apelviken- Varberg gelaufen. Hier verweise ich auf den alten Schweden Bericht aus 2005: https://allcontinentsinonelife.com/schweden-2005-ii-varberg-goeteborg/
Mit einem letzten Schlendrian durch Hafen und Inenstadt bummelten wir wieder zum Bahnhof.
Pünktlich brachte uns der Zug zurück nach Göteborg und schnell wagten wir uns wieder ins Gewusel.
Unser erstes Ziel war das Kronhuset, das älteste Haus der Stadt.
Tyska Kyrka
Wir liefen Richtung Haga , blieben aber letztendlich in Vasastan hängen und gingen, mal wieder, vietnamesisch essen.
Der Tag hatte uns wahrlich geschafft, so dass wir nach dem Essen nur noch ins Hotel wollten. Nach einer kurzen Akklimatisierungsphase schafften wir es noch an die Bar und tranken uns durch einen Cider mit 4% Alkohol….sagenhafte 7€ pro 0,33cl Flasche….wow.
Göteborg: Das Wetter hielt weiterhin! Wir hatten uns zu einem späten Frühstück entschieden, checkten im Anschluss aus und machten uns nochmal auf zu Gustav- Adolf, dem Rathaus und der Börse.
Unser nächstes Ziel war die sogenannte Festekörka von 1874, die Fischkirche….oder auch Fischmarkt. Fisch wird hier seit geraumer Zeit nicht mehr vertickt, zur Zeit wird das Gebäude umgebaut und ist bestimmt dann eine Wahnsinnslocation.
Wir schlenderten nach Haga und wunderten uns über die vielen deutschen Töne unserer Mitspaziergänger. Irgendann fiel der Groschen in Centstücken, die Aida Mira war in town.
Haga ist, lt. Reiseführer, der gemütlichste Stadtteil von Göteborg, hier dominiert noch der alte Holzstil, kleine Läden und Cafés laden zum Verweilen ein.
Gestärkt mit einem Kaffee, ging es auf den Skansen Kronin, quasi der Skansen Festung. Hier war ich auch das letzte Mal mit Tobias 2005 und habe damals das winterliche Göteborg genossen. In diesem Jahr war es sommerlich, die Aussicht immer noch toll.
Runter vom Berg gings über Vasaplatsen wieder zum Kundparken….
Minigolf und gepflegte Bürgerhäuser
….und dann in den Trädgårdsföreningen….mit einem Briska im Vorfeld. Weiß Jemand wie man Trädgårdsföreningen ausspricht?
Wir liefen zum Gewächshaus und bewunderten die exotischen Pflanzen. Der Eintritt im Park war übrigens frei.
Zurück in der Innenstadt bummelten wir durch das Nordstan, kauften Kaneelbüller bei Lidl und futterten uns durch unsere Henkersmahlzeit, Hamburger….lecker.
Um 17:40 nahmen wir den Bus nach Landvetter. Das Check Inn war harmlos, wir saßen uns nen bissel die Zeit in den Bauch.
Mit rund 45 Minuten Verspätung hob der Flieger ab, gegen 23:30 Und war ich wieder mit Mann und Hund vereint.
Ein schönes Wochenende ging damit zu Ende. Schweden bleibt auf der Bucketlist, gerne mit Wohnwagen und mehr Zeit.
Auch der schönste Urlaub geht einmal zu Ende, in unserem Fall am heißesten Wochenende des Monats Juni. Frankreich erwartete eine Rekordhitze, wann hat die Normandie schon mal über 30 Grad?
Wir verließen Villedieu gegen 7:15 Uhr, kauften noch schnell zwei Baguettes und freuten uns, dass das Ankoppeln so prima geklappt hatte….mein lieber Mann wird Profi!
Die Fahrt zog sich, auch ohne Pause ( kurzer Tankstop) waren wir erst gegen 14 Uhr in Bredene…Bredene? Ja, Bredene, ein Vorort von Ostende in Belgien. Wir wollten zum Abschluss nochmal ans Meer, Moules Frites futtern und Schokotempel überfallen!
So war der Plan und so die Umsetzung:. Kennt noch Jemand den Running Joke aus den 90ern? “Stell dir vor, Du hast den falschen Zug genommen und wachst ausgerechnet in Ostende am Strand, mit nem Heineken in der Hand, wieder auf!“ Ostende galt damals als der letzte Rest von Europa, quasi der Vorhof zur Hölle….naja, das was wir sahen war wirklich wenig einladend, viel Beton und Hochhäuser.
Blick auf Ostende
Aber Bredene soll doch so schöne Dünen haben und unser Camping Platz bei Pincamp als einer der Besten an der Nordsee ausgezeichnet, soll doch über Dünsensicht verfügen, heißt doch schließlich Duinzicht!!!!
Komisch war bei Überfahrt des Hafengeländes von Ostende schon, dass sich rechts neben den vermeintlichen Dünen Bahnschienen entlangschlängelten, denen sich zum Teil vierspurige Straßen anschlossen, auf denen wir uns gen Norden bewegten, Rechts von uns zog sich eine Art Karl- Marx Straße ( mit wenig Bürgersteig) entlang, die wenig offene Läden, viel geschlossene Restaurants und Frituurbuden ihr Eigen nennt. Oberhalb der Läden konnte man etliche Eigentumswohnungen aus den 70ern erkennen, die Balkone gingen alle auf die vierspurige Straße und Schienen hinaus. Auf dieser „einladenden“ Flaniermeile schob sich ähnliches Neuköllnklientel mit Kind und Kegel von Supermarkt zur Supermarkt (3 Stück in einer Reihe: Albert Hejn, Lidl und ne belgische Abklatschvariante) und verspeiste belgische Fritten. Als wir recht, also von den Dünen weg, zum Camping Platz abbiegen mussten, schwante uns Fürchterliches. Wir standen in einer engen Wohnstraße, Wohnmobile hinter Wohnwagen, hinter Wohnwagen usw. und warteten auf das mögliche einchecken ab 14:00 Uhr. Vor uns wurde ein VW Bus abgewiesen, der Platz ist voll!!!!!
Wir hatten vorreserviert und so fuhren wir zu Stellplatz 197, direkt neben den Sanitäranlagen und der Entsorgungsstation des Chemieklos! Immerhin, anders als andere Stellplätze war dieser großzügig bemessen, wir fuhren einfach rauf auf den Platz und ließen die Wohndose in Fahrtrichtung stehen, natürlich als Einzige in der Reihe. Wer bereits bei der 197 stutzig wurde, dem sei gesagt, es geht bis 902!!!! Der erste Schock saß tief, keine Bäume, grausige Dauercamper und mit sehr wenig zufriedene Deutsche bevölkerten den Platz, der ausgebucht war! Dieser Platz lag mitten in einem Wohngebiet ( wo sind die versprochenen Dünen?) und Oma Swantje konnte direkt aus ihrer Wohnung dem Geschehen auf dem Platz beiwohnen.
Um zu duschen benötigt man Marken und musste ca. 7 Minuten zu Fuss zum Duschhaus laufen, welches schon außerhalb der eigentlichen Anlage lag. Dieses war nur von 8:00-21:00 Uhr geöffnet, wer also nicht verschwitzt ins Bett will hatte verloren ( ich am Abend). Unser direktes Sanitärhaus hatte genau EINE Dusche, in der man eine Kreditkarte nutzen sollte um zeitlich begrenzt Wasser zu erhalten. Klopapier Fehlanzeige….Zum Teil begrüßten dem Abwaschwilligen abgeschraubte Mischbatterien! Immerhin, auf dem ersten Blick sah alles ordentlich und sauber aus, der zweite Blick sprach eine andere Geschichte.
Was waren wir froh, hier nur eine Nacht gebucht zu haben!
die grüne Wiese war kein Stellplatz, sondern der Vorplatz zum Sanitärbereich
Bredene, keine Schönheit
Achja, Restaurant oder Pool gibt es natürlich nicht….dafür war das „Urlaubsparadies“ günstig, 23€ pro Nacht.
Nachdem der Platz also ein Reinfall war, wollten wir es mit dem Strand versuchen. Es gibt zwei Möglichkeiten an diesen heran zu kommen. Entweder man nimmt eine Unterführung oder eine Betonüberführung aus den 60ern, seitdem nie wieder restauriert.
Wir versuchten die Unterführung und standen, nach rd. 20 Minuten Fussmarsch ( Luftlinie nr ca. 500m) endlich auf den Dünen, am langen Sandstrand von Bredene, der, man mag es kaum glauben, wirklich toll ist!
Feinsandig und nicht überfüllt, trotz Ferienbeginn in Belgien und Happy Kadaver in NRW.
Emily freute sich nen Kullerkeks, bis 30.06.22 sind Viechies am Strand erlaubt und auch wir standen mit den Füßen im Wasser. Auch in Bredene kann man Reste vom Atlantikwall bewundern, diese werden als sandfreie Sonnenplätze aber auch gerne bevölkert.
Okay, wir waren ein wenig versöhnt und nachdem wir abends auch ganz passabel chinesisch essen waren ( nix Muscheln) allerdings keinen Schokiladen im abgeranzten Ort finden konnten, etwas versöhnt. Dennoch ist mir schleierhaft, wie man auf diesem Fleckchen Erde seine Ferien verbringen kann?
Wir gingen abends über die Überführung zum Wasser und waren erfreut, dass man den Strand zwar schneller erreicht, der Ort aber deshalb noch lange nicht attraktiver wird.
Auf Beton durch die Dünen
Unser Nacht auf diesem Billig- Megacampingplatz war recht ruhig und erholsam, blöd war bloss, dass ich um 21:30 Uhr vor verschlossener Duschtür stand und somit am nächsten Morgen noch die Münzmarke verknacken musste. Gut das wir Zeit hatten und erst um 10:00 Uhr das grausliche Geschehen verließen, Trashurlaub vom Feinsten, niemals mit uns!
Das wir für die Strecke Bredene- Kamen ( Parkplatz Mercure) fast sieben Stunden benötigen würden, hätte ich im Vorfeld niemals geglaubt, 344 km…..mal so bemerkt. Nach drei Stunden im zähen, stauigen Umleitungswahnsinn waren wir endlich aus Belgien heraus, unterwegs bestaunten wir die vielen, vielen LKWs, die insbesondere um Antwerpen herum, für das tägliche Chaos sorgen. Die Großhäfen von Westeuropa sind hierführ verantwortlich, der Verkehr von Le Havre, Calais, Ostende, Zeebrugge und Antwerpen wird über das zu enge und marode Autobahnsystem abgewickelt….was waren wir froh, als wir wieder unseren ersten Stellplatz in Kamen erreichten.
Auf Wunsch eines einzelnen Herren kehrten wir am allerletzten Urlaubsabend bei KFC ein, später duschten wir Outdoor mit unserer Felddusche und fielen in einen leichten Schlaf.
Bereits um 7:15 Uhr waren wir wieder “on the road“ und bei 35 Grad parkten wir um genau 12:00 Uhr unsere Wohndose wieder in Mahlow auf dem Campingplatz ein.
Unser nächster Trip geht nach Italien, Frankreich wir daber wieder ins Visier genommen, es war grandios!
Markttag in Villedieu les Poêles, ein Event auf das wir uns eine Woche lang gefreut haben.
Wir schliefen aus und zogen vor dem Frühstück noch los. Unser Melonenschmuggler verkaufte an uns sechs Flaschen Cidre, dazu gesellten sich Artischocken, Koteletts und Calvados für Berlin, Zwiebeln, Knoblauch, Muscheln für abends.
Seespinnen, keine Krebse
Bulots, Muscheln, keine Schnecken
die Preise, sensationell
Mit frischem Baguette zelebrierten wir ein tolles Frühstück und vergammelten noch ein wenig die Zeit. Mittags zog es uns nach Granville, wir wollten Altstadt, Strand und Christian Dior, zumindest einen Blick auf die Hütte. Wir bekamen nichts von unseren Wünschen gebacken, so ist das, wenn man sich nicht mit seinen Zielen beschäftigt.
Granville hat eine Ober,- u. Unterstadt und ist, anders als Saint- Malo, wenig logisch aufgebaut. Später las ich, dass Granville auf Freibeuterei zurückschaut, ein echtes Piratennest und irgendwie zusammengestückelt…naja, wir parkten zunächst in der Innenstadt, der Weg zum Strand und Casino zu weit, also umparken. Dann eben zum Hafen, neben tollen Restaurants fanden wir nur Parkplätze, keinen Durchgang zur Strand….na gut, dann eben wieder umparken und zum Casino. Achja, es war Ebbe, das Casino steht leer, Hunde am kargen Ebbestrand nicht erlaubt und auf Christian Diors Haus bekommt man keinen Blick, schon gar nicht mit Wauz.
Später las ich, dass wir den Strand neben den Hafen hätten nehmen müssen, dann wäre wenigstens der Blick auf die Freibeuterstadt sichtbar geworden….Nun gut, wir kürzten unser Sightseeingprogramm ab und nahmen einen Carrefour Contact, nicht so toll bestückt, für Mitbringsel und Abendessen reichte es.
Auf dem Heimweg entdeckte ich wieder mal eine alte Mühle und damit waren wir wenigstens ein wenig versöhnt.
Zurück in Viledieu sprang Mathias wieder in den Pool und ich popelte mich durch den Saint- Malo Bericht.
Was kann man Alles im Wohnwagen zaubern? Ich für meinen Teil kann mittlerweile auf ein großes kulinarisches Programm zurückblicken, von Fischsuppen, Nudeln, Canneloni, Tortellini nun auch Muscheln Mariniere, also mit Weißwein….lecker war es.
Gegen 23:30 Uhr fielen wir in tiefen Schlummer, es war übrigens das erste Mal weit über 25 Grad warm, 30-31 Grad sind für den letzten Tag in Frankreich angesagt.
An unserem letzten echten Urlaubstag standen wir gegen 8:30Uhr auf und kümmerten uns nach dem Frühstück um den Wohnwagen und um Reisevorbereitungen. Ich putzte die Wohndose von innen, Bianca ist demnach bereits reisefertig für Italien.
Wir wollten zunächst in die Abtei Hambye und im Anschluss die Glockengießerei von Villedieu besuchen. Auf dem Weg zur Abtei stellten wir um 11:46 Uhr fest, dass diese um 12:00 Uhr schließt. Die Glockengießerei hatte noch bis 12:30 Uhr auf und somit widmeten wir uns der Kunst des Glockengießens. Die Glocke von Notre Dame wurde übrigens in Villedieu hergestellt, eine Glocke wartete z.Zt auf Weiterverarbeitung und geht danach nach Vietnam. Es gibt nur noch zwei Glockengießereien in Frankreich, ein sterbendes Handwerk. Die Führung war sehr gut und wir tauchten tief in das Handwerk ein.
Leider war der Shop zu preiswert, Gleiches galt ja bereits für die Kupferkessel,- u. Pfannen, die ebenfalls unbezahlbar sind. Alleine Topfdeckel werden mit 45€ aufwärts gehandelt, eine Pfanne ist unter 200€ nicht zu bekommen.
Wir verbrachten die heißen Mittagsstunde unter der Markise, Emily schwächelte ein wenig….der Magen!
Gegen 14:30 Uhr waren wir wieder on the road und fuhren in die Abtei, fototechnisch ein echter Kracher. Hambye ist , nach dem Mont Saint Michel die am besten erhaltene Abtei aus dem Mittelalter in der Normandie . Leider wurde die Kathedrale als Steinbruch nach der französischen Revolution missbraucht, Wikipedia schreibt: Die Abtei wurde im Jahre 1145 von Guillaume Paynel, dem Herren zu Hambye, gegründet. Paynel holte von Tiron die Benediktinermönche, um die Klosteranlage zu bauen. Den Höhepunkt ihrer regionalen Bedeutung erreichte Hambye im 13. Jahrhundert, daran schlossen sich Jahrhunderte des Niedergangs an. Im 18. Jahrhundert wurde die Abtei schließlich geschlossen: während der Französischen Revolution (1789–1799) wurde das Kloster verkauft und dann für landwirtschaftliche Zwecke genutzt.
Immerhin, die Anlage ist in Familienbesitz und wurde zum Teil sehr liebevoll restauriert, die Kathedrale macht als Ruine eh mehr her.
Mathias ging als Erster aufs Gelände, wir zwei Mädels warteten mehr ider weniger brav davor, die Bellerina gab mal wieder alles….
Später nahm ich mir die Zeit für die Anlage und ehrlich, ich bin gespannt, was Lightroom zu den Fotos sagt. die hier gezeigten sind ja nur mal eben I- Pad bearbeitet und auf 500 KB für den Blog gezogen.
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
OLYMPUS DIGITAL CAMERA
Die Abtei war ein würdiger Abschied eines tollen Urlaubsziels. Da die Küche bereits geputzt war, blieb diese an diesem Abend kalt…..es gab Pizza und Cheeseburger in Jack‘s Bar auf dem Campingplatz.
Wir verabschiedeten uns sehr herzlich von Cècile und Franck, der Platz ist ein ultraheißer Tip für die Normandie. Er gehört zu unseren Top 3, besser war vermutlich nur Vela Blu in Cavallino und der war bedeutend teurer.
Wir d-dayen mal wieder, zum letzten Mal, versprochen!
Unser Frühstück nahmen wir am Deutschen Soldatenfriedhof in La Combe ein, ein lauschiges Plätzchen im Sonnenschein. Emily durfte mit auf das parkähnliche Gelände, über 21.000 Soldaten aus WWII liegen hier begraben, viele namenlos….
Überraschend viele Franzosen, Niederländer, Briten und Amis tummelten sich mit uns auf dem gelände, man zollt auch den Gefallenen des Feindes Respekt, Repekt!
In der Stupa befindet sich ein Massengrab
Schon mal von Saint Mère Église gehört? Ich auch nicht,bis ich mich mit den Landungsstränden beschäftigt habe. Das Nest nennt rd. 3000 Einwohner sein eigen und Alle würden durchfahren, wenn sich nicht am 06.06.1944 ein amerikanischer Fallschirmspringer im Kirchturm verfangen hätte.
Das Drama wurde übrigens verfilmt “ Der längste Tag“ und keine Angst, der Soldat John Steele wurde gerettet, da hängt kein ausgemergeltes Skelett :0)! Den Gang in die Kirche schenkten wir uns, erst später habe ich gelesen, dass die Kirchenfenster die Story um die Fallschirmspringer dokumentiert…..
Nur Atrappe, John Steele hat sich auf der anderen Seite verfangen, diese hier passt aber besser….mit Blick vom Marktplatz auf Puppe und Fallschirm
Unser nächstes Ziel hatte nichts mit D-Day sondern Genuss zu tun, zum Einen optisch und natürlich auch kulinarisch.
Wir fuhren nach Barfleur, eine Gemeinde, die wie Veules les Roses und Beuvron en Auge zu den schönsten Dörfern Frankreichs gehört. Das stimmt auch, wenn man in den Seitenstraßen unterwegs ist , leider liegt der zentrale Marktplatz direkt am Hafen und die Autos versauen ein wenig die Idylle.
Da wir auch noch Ebbe hatten, was zumindest Mathias nicht sehr angetan, mir gefiel Barfleur aber doch ziemlich gut und ich schlich trotz Wärme auch in die eine oder andere Seitengasse.
Wir entschlossen uns für ein kulinarisches Highlight, es lockte eine Platte mit Meeresfrüchten…für französische und auch deutsche Verhältnisse unschlagbar günstig.
Bevor wir auch den letzten Landungsstrand, Utah Beach, besuchten, fuhren wir noch um die Bucht und bewunderten dann das doch recht hübsche Barfleur; ich für meinen Teil war bestätigt, Mathias mochte das Nest weiterhin nicht so sehr….lag wohl an der Ebbe.
Der Weg nach Utah Beach war bereits toll, wir fuhren immer an der Küste entlang, fanden noch einen tollen CP direkt am Meer, muss man sich mal später im Rechner ansehen.
Kurz vor Utah Beach hielten wir an einem Memorial, ich verzichte auf Fotos , es war das Übliche…..Panzer und viel Heroisches…der Blick auf den Strand lohnte aber doch und auch hier lagen Überreste von Hafenanlagen und Batterien am Strand verstreut.
Heute sind Austernfischer unterwegs
Dafür war Utah Beach dann doch noch noch ziemlich cool, da dort das Landing Boat Monument steht und man somit einen Eindruck von den Nussschalen erhält.
Mathias schubste Panzersperren um und damit war zumindest für uns die geschichtliche Aufarbeitung des D- Days erledigt……
Unser Fazit zu den D- Day Stränden fällt wie folgt aus: Arromanches, Utah Beach, die dt. Batterie und Juno sowie das Denkmal von Caen waren lohnenswert. Vergessen kann man getrost Omaha, da reicht der Soldatenfriedhof aus, es sei denn man steht auf Denkmäler. Ich war happy, dass wir nicht alle Strände an einem Tag besucht haben, diese organisierten Touren müssen grässlich sein. Der 06.06. hat riesig Spaß gemacht und ist für zukünftige Normandieliebhaber ein heißer Tip, hier wird noch richtig gefeiert!
Der Rest des Tages ist schnell erzählt, wir fuhren zu Casino, dem örtlichen Supermarkt, shoppten Merguez, Steak und Backkartoffeln und schmissen das letzte Mal den Grill an. Unser Vorrat wird weniger, das Sightseeingprogramm ist fast, aber nur fast, abgearbeitet,