Wieder fast zehn Stunden Schlaf, wir scheinen es zu brauchen. Das Frühstück in Orange war sehr gut, gestärkt machten wir uns auf den Weg.
Wem sagt Châteauneuf etwas? Gehört hat es bestimmt fast Jeder mal, der Ort ist bekannt für seine Weine, schwer, intensiv und vor Allem nicht billig! Der Name des Ortes hat allerdings mit dem Papst so viel zu tun, wie der berühmte Tanz im Kettenhemd….nämlich nichts oder fast nichts….so ein bissel dann doch!
Der Ort wurde 1094 erstmals urkundlich als castro novo erwähnt, also Chateauneuf. Im Jahr 1318 baute Papst Johannes XXII seine Sommerresidenz in Châteauneuf und aus Châteauneuf Calcernier kam dann der Zusatz du Pape ans neue Schloss und damit waren die Päpste dan. doch irgendwie Nammensgeber. Das Schloss wurde in den Glaubenskriegen zerstört, wir beunderten lediglich Teile der Fassade.
Eine Weinkellerei nutzt die vorhandenen Kelleranlagen, der Blick auf die Rhône ist wunderbar.
Um einen Gesamteindruck von Dorf und Ruine zu erhalten, muss man sich den kurzen Weg zum Fünfsternehotel inkl. Weingut Château de Fines Roches antun. Nicht nur das Hotel ist sehenswert, der Blick auf Châteauneuf du Pape ist auch nicht ohne…
Bevor Avignon lockte, machten wir uns noch auf den Weg zur „schönsten Wasserleitung der Welte“, für Andere ist es wenig mehr als eine Brücke….Pont du Gard,natürlich Weltkulturerbe.
Während der Fahrt bemerkten wir, dass der Steinschlag auf der Fahrt nach Frankreich unsere Winschutzscheibe beschädigt hatte und ein doofer, wandernder Riss diese verunzierte. Ärgerlich und gleich mit neuen Sorgen verbunden….auswechseln, ja/nein? Wo? Wann?
Zunächst klebten wir erstmal den berühmten Car Glas Sticker und beobachteten den Riss…wie, in welcher Geschwindigkeit wandert der Riss über die Scheibe?
Die Pont du Gard ist ein Aquädukt aus der Römerzeit, mit beeindruckender Höhe und stellt eine der am besten erhaltenen Wasserkanäle in Frankreich dar und ist damit eines der wichtigsten erhalten gebliebenen Brückenbauwerke der antiken römischen Welt.
Unterhalb der Brücke kann man baden gehen, auch wenn die Renne verdammt wenig Wasser führte sprangen Zwei von Drei in die Fluten.
Wir bewunderten die Pont du Gard von beiden Seiten und fuhren im Anschluss nach Avignon weiter.
Wieder ein Budget und dazu noch eins ohne Kartenzahlung und einen Parkplatz der nicht zum Haus direkt gehört…..wir waren diesmal echt satt.
Das Zimmer war aber weitaus besser als in Haguenau und schnell war der erste Ärger mit Windschutzscheibe, nicht wollender Visa Karte und schweißtreibender Gepäckschlepperei vergessen.
Wir liefen Richtung Papstpalast und wurden am Place d‘Horloge von einem Restaurantnepperschlepper in eine der Touribuden „verschleppt“.Dort wurden wir allerdings nicht bedient und waren wieder on the road. Leider waren unsere Gehirne und Mägen nun doch auf Futter eingestellt und ein unangenehmes Loch in der Körpermitte erforderte schnellstes Handeln. Doch wieder fiel uns die französische Work Life Balance auf die Pfötchen, gegen 17:00 etwas zu beißen zu erlangen ist ein Ding der Unmöglichkeit….nach einem kurzen Blick auf den Papstpalast beschlossen wir schnellstens die Rhôneinsel….. aufzusuchen, da hat man den besten Blick auf Avignon und evtl. sogar ein Restaurant, Imbiss usw. finden könnte, schließlich ist dort ja ein Campingplatz verortet.
Anbei noch ein paar Avignon Innenstadtimpressionen, alles fröhnt den heiligen Sonntag, fast gespenstische Ruhe lag auf der Stadt, aber hübsch ist sie!
Der Marsch über die Brücke erforderte noch einiges an Disziplin ab, was nur der gute Blick aif Avignon entschädigte.
Angekommen auf der anderen. Seite fielen uns Stühle und ein Imbisswagdn ins Auge. Pizza in allen Sorten, Hamburger, Sandwiches und sogar Couscous. Dazu Stühle und Tische direkt am Wasser? Lage Baby, Lage ist Alles.
Wir saßen, die Cola kam 1,50€ und die Pizza war riesig und schmeckte sensationell.
Ich lief an diesem Abend noch mehrfach am Ufer entlang, und genoss die Pont d‘Avignon bei allen möglichen Lichtszenarien, bis zum Sonnenuntergang. Dabei ging mir das dumme Lied „ Sur le Pont d‘Avignon …“ nicht aus dem Kopf…
Total erschossen schlichen wir durch die laue Nacht, 24 Grad zeigte das Thermometer um 21:00 Uhr. Ungeduscht fielen wir in unser Bett und fielen wieder in zehn Stunden Schlaf.