Ein riesengroßer Wunsch ging für meinen lieben Mann am 12.07.2021 in Erfüllung. Er bekam endlich sein Faltkanu und ich seufzte erleichtert auf…..dieses Jahr hatte ich mich mit Geburtstagsgeschenken echt schwer getan.
Kollege Zufall ( eine Werbemail von Camping Wagner) brachte Mathias seinem Herzenwunsch ein Stück weiter und machte mein Konto nen bissel leerer und nun sollte es also soweit sein! Generalprobe am Stadthafen von Teltow.
Mein Papa hatte bis vor vier Wochen sein Motorboot dort liegen, leider ist dieses quasi frisch verkauft! Dennoch trafen wir auf „die Fröhlichs“ als wir uns gut gelaunt an den Aufbau des Faltkanus machten…..d.h. Mathias schwitzte, ich schaute zu und hielt die wauwauende Emily in Schach.
Tja, und dann trauten wir Drei uns das erste Mal aufs Wasser und stellten mal gleich fest, rechts ist weniger Luft drauf…..hmmmm. Wir waren allerdings wenig besorgt, die Wertsachen waren wasserdicht verpackt, im Kanal säuft man eher selten ab.
Emily war ebenfalls nen bissel skeptisch, neugierig versuchte sie eine, für sie bequeme Sitzposition auf dem Boot zu bekommen. Allerdings war sie mucksmäuschenstill und bewunderte vom Wasser aus ihre kleine Welt.
Emilys Schwimmversuch dauerte ebenfalls nicht lang, das Biest wollte gen Ufer, wir waren ziemlich kritisch bzgl. der Wasserqualität.
So paddelten wir ein Stück stromabwärts um, aufgrund der etwas knappen Befüllung der rechten Kammer, wieder stromaufwärts gen Hafen fuhren,
Mittlerweile hatte auch Karin den Weg zum Hafen gefunden und drehte mit Mathias eine zweite Runde.
Mein Papa und ich sahen,mit einem kühlen Bier in der Hand, dem Spaß zu und am Ende halten wir mal fest: Generalprobe gelungen!
Das Boot wurde im Anschluss zu Bianca auf den Campingplatz gebracht und wird vermutlich in den nächsten Wochenenden nochmals zum Einsatz gebracht.
Was hatten wir uns am 17.12.20 gefreut, als uns unsere neue Errungenschaft, die hübsche Bianca, aus dem Hause Bürstner überreicht wurde.
Viel wurde uns an diesem Tag erzählt, besonders ist mir die Wasseraktion in Erinnerung geblieben. Der Verkäufer hatte Wasser in unsere Bianca gefüllt, damit alle Wasserhähne, Klospülung und Dusche vorgeführt werden konnten. Was Carbotec nicht bedacht hatte, es war Dezember, das Wasser musste wieder raus, Frostschutzmittel in die Wasserleitungen hinein.
Seit Mitte Dezember stand unser WoWa ungenutzt auf seinem Stellplatz in Mahlow. Anfangs waren wir fast täglich da, Weihnachten wurde selbstverständlich im Bürsti zelebriert, in 2021 hielten sich die Besuche in Grenzen. Der Lockdown machte uns zu schaffen, die Campingplätze waren geschlossen. Anfang Mai 2021 wussten wir nicht, ob wir vier Wochen später wirklich nach Italien fahren würden.
Doch dann kam der kalte und regnerische Mai und die Fallzahlen sanken, sie sanken so tief, dass ab Pfingsten 21 die Campingplätze wieder öffneten. Mit einem strengen Hygienekonzept, Antigentest usw. war es nun auch uns möglich die Bianca aus ihrem tiefen Schlummer zu holen.
Mit viel Gepäck und einem mehr als aufgeregten Wauzi machten wir uns auf den Weg nach Mahlow. Wir meldeten uns an, Mathias zahlte den Stellplatz für eine Nacht ( inkl. aller Gebühren 40,–€) und dann standen wir vor dem WoWa und überlegten…..wie war das mit dem Ankuppeln, sind wirklich alle Schlösser und Diebstahlsicherungen gelöst? Zack, die ersten dreißig Minuten waren um und Bianca stand immer noch auf ihrem Stellplatz! Na das konnte ja heiter werden…….blöd wenn man sechs Monate keine Lust auf Servicebuch und Co hatte.
Die nächste Schwierigkeit, wie bekommen wir unser neues Zuhause denn nun gerade und nahe an den Anschlüssen eingeparkt? Nach einigen erfolglosen Versuchen fuhr Mathias nochmals eine Runde um den Platz , um von der richtigen Seite die Bianca einfach rückwärts zu setzen…..puuuuuh geschafft ! Gut das wenig Menschen auf dem Platz waren, wir sahen bestimmt mehr als lustig aus.
Als nächstes bekam Bianca Strom, doch warum passte das Kabel nicht, was macht die unsinnige Klappe da? Und warum brannte denn nun aufeinmal Licht im Bad und verdammte Axt wo ist der Lichtschalter zu diesem Licht????
Die Erkenntnis, dass ein klein wenig Gewalt ( der Stecker passte doch) und Mut helfen, hatten wir mehrfach an diesem Tag. Ähnlich verhielt es sich mit der Markise, hier half ein You Tube Video weiter! Emily beobachtete unsere hektischen Aktivitäten und ein großes Fragezeichen stand in Ihrem Gesicht „ Leute, dass soll unsere neue Form der Freizeitgestaltung sein?!“
Nach der Markise wurde die Bodenplane ausgerollt, das gelang uns fast fehlerfrei und wir atmeten auf. Die nächste Übung bestand aus der Befüllung der Wassertanks. Warum ist das Zeug rosa und schäumt ???? Achja, das Frostschutzmittel ist ja noch drin! Nach 100l Durchspülplörre ( 4x lief Mathias das Grauwasser entleeren) hatten wir es geschafft….nun ja, als Trinkwasser würde ich den Cocktail „Pink Swimmingpool“ nicht empfehlen,dafür hatten wir 20l im Trinkwasserkanister ( mitgebracht aus Britz).
Nach dem ersten Enthusiasmus musste ich feststellen, dass das Wasser nicht warm wurde, die Toilette nicht spülbar war. Wo lag das Problem? Das Wasser wird immer über die Heizung erwärmt, diese musste erst in Betrieb genommenwerden und die dicke Bedienungsanleitung lag noch ungelesen herum……
Das Klo war an diesem Tag die größte Herausforderung, der Knopf der Wasserspülung ließ sich leicht in den Innenraum des Fäkalientanks ( keine Angst, dieser ist separat) hineindrücken. Mathias bastelte also an den Anschlüssen, bis sich die Pumpe verselbständigte und die Toilettenspülung ungehindert Wasser in den Innenraum pumpte. Also rannten wir nach Stromabstellung und Handtuch und legten Bianca wieder trocken, ufff !
Kurz und gut um 16:30 Uhr kochte ich den ersten Kaffee auf meinem neuen Herd und freute mich über gekühlte Getränke, einer gebastelten Klospülung sowie einem Hund, die nach viel Aufregung zur Ruhe kam.
Wir fummelten den restlichen Nachmittag an vielen Kleinigkeiten herum und gegen 18:30 Uhr wurde der neue Cadac Safari eingeweiht, Würstchen gehen immer, Salat ohne Salz ( vergessen) dafür mit Brühe ……Nach all der Aufregung gab es drei Campari Orange und leichte Entspannung in den neuen Stühlen.
Unser Fazit, die Generalprobe ist mit kleinen Unpässlichkeiten gelungen, der Rest wird sich einpegeln. Am Abend bewunderten wir unser kleines Schloss, ich finde unsere Bianca immer noch sehr hübsch.
Gegen 22:30 Uhr fielen uns die Äugelein zu, nicht nur Emily war fix und fertig von unseren Aufbaumarathon oder war es bei den Zweibeinern die Campari Orange????
Unsere erste Nacht war weniger kalt als gedacht, selbst die 7 Grad Außentemperatur konnte man aushalten. Emily schlief fast durch, sofern Niemand von uns die Rollos betätigte, die an allen Fenstern vorhanden sind! Unser kleiner Hystericus kann mit Jalousien nur bedingt, Rollos findet sie knapp vor Scheiße…..
Im neuen Omnia backten wir die Brötchen vom Vortag auf, das Frühstück unter der Markise war gemütlich und super entspannend. Das erste Mal kam in mir der Gedanke auf, dass es nett wäre, nicht nach Hause zu müssen…..doch leider lief die Zeit ab und um 12:00 Uhr verließen wir pünktlich den Platz. Der vorherige Abbau verlief fast unspektakulär, lediglich das erneute Einparken auf unseren Dauerstellplatz wurde zu einem manuellen Schieben, da die Aufteilung auf dem Platz doch recht eng ist.
Unser nächstes Ziel führt uns gen Süden….immer geradeaus….über Alpen und Brenner und dann genau 1x rechts abfahren…stay tuned!
Vom Wauz fand ich folgende Notiz auf meinem Kopfkissen: Liebe Lieblingsmenschen, Ihr seid merkwürdige Tiere. Ihr schleppt Taschen über Taschen in diese Schlafdose, beschäftigt Euch 4,5 Std mit komischen Dingen, esst tolle Würstchen ( davon hätte es mehr geben können) nehmt mir Platz im Bett weg, schlaft in frischen Betten ( igitt) und fahrt am nächsten Morgen wieder nach Hause…..das Konzept Camping finde ich komisch und verstehe es noch nicht. Ich weiß, Ihr gelobt Besserung….versprecht es mir, ganz dolle! Pfötchen gedrückt, Alles Liebe Eure Emily.
Seit Jahren liebäugelten wir mit Wohnmobilen oder alternativ mit einem Wohnwagen. Wohnmobile haben den Nachteil, dass sie sehr teuer sind und man vor Ort weniger mobil ist. Wohnwagen haben im Allgemeinen eher den Rentnertouch und wurden uns von Freunden wärmstens empfohlen.
Billiger in der Anschaffung, weniger klauanfällig, einfach nicht so hip aber mit einem enormen Vorteil…..vor Ort hat man seinen PKW dabei und kann kreuz und quer durch Altstädte cruisen. Außerdem bieten Wohnwagen ein besseres Raumgefühl und sind geräumiger als Wohnmobile.
Bereits 2019 haben wir über eine Anschaffung nachgesinnt, dann kam das Pandemiejahr 2020 und das lange Wochenende an Pfingsten. Wieder mal surften wir uns durch die Anbieterseiten und aufeinmal stand die Bianca da! Bürstner Premio Life 425 TS…d.h 4,25 lang, 212cm breit und das Wichtigste, die Anordnung im WoWa. Ich hasse Wohnwagen wo sich Herd oder Abwaschbecken neben dem Bett befinden, finde die Vorstellung von Bratfett, egal ob frisch aus der Pfanne oder aufgelöst mit Spülmittel, auf dem Kopfkissen einfach nur eklig.
Schnell schauten wir noch bei der Konkurrenz, doch bei Dethleffs wurde unser WoWa zwar baugleich, dafür aber in Eiche brutal angeboten- teurer war er damals auch noch!
Ende Juni 2020 fuhren wir zu Carbo Tec um „mal zus chauen“ und kamen mit einem Kaufvertrag zurück! Wir hatten gut verhandelt, genossen den Mehrwertsteuervorteil und freuten uns wie dolle über Emilys neue Hundehütte.
Die Lieferung war für Oktober anvisiert, am Ende wurde der 17.12.20 als Übergabetermin vereinbart.
Wir überbrückten die Zeit bis zur Lieferung mit dem Kauf von allerlei Schnickedöns, angefangen mit Geschirr, aufgehört mit einem Omnia….ein Omina, war ist das? Für alle Nichtcampingfreunde, der Omnia ist eine Auflaufform, der wie ein Backofen auf einem Gasherd/ Grill funkioniert. Von Kuchen, Aufläufe bis hin zu Aufbackbrötchchen funktioniert alles…..fürs uns Foodies ein Muss. Unser Omnia kam mit dem Weihnachtsmann 2020…..
Und dann war da noch die bange Frage, wohin mit dem Bürsti, wenn wir nicht auf Tour sind? Zunächst favorisierten wir einen Campingplatz am Krossinsee, den wir aber gaaaaanz schnell verwarfen. Die Dauercamper machten uns Angst, wir wollten weder Gartenzwerge noch AFD Hotte zum Grillen bei uns begrüßen.
Schlussendlich unterschrieben wir für einen Stellplatz südlich von Berlin, 50,– pro Monat, eingelagert in Reih und Glied…wir waren happy. Stellplätze werden mittlerweile gehandelt wie Gold.
Am 17.12.20, Berlin befand sich bereits wieder im echten Lockdown, machten wir uns auf den Weg nach Zeesen. Die Auslieferung unseres Schmuckstücks war möglich, Kauf von Zubehör leider nicht.
Unser WoWa stand im Garagenbereich und wurde nett von Carbo Tec präsentiert. Neugierig erkundeten wir unsere Zweitwohnung, Emily hatte an diesem Tag noch keine Ahnung von der neuen Hundehütte.
Erstmal zeige ich Euch Binanca Bürstner von außen:
Außen interessiert nur Männer mit Technikverständnis, für uns Mädels zählt doch eigentlich nur das Innere? Hier ein paar Impressionen mit Landstrom von Carbo Tec, schön ausgeleuchtet war das Schmuckstück.
I
ch mag die Bianca, weil das Interieur so hell und freundlich daher kommt. Vorbei sind die Zeiten, wo die Möbel in dunklem Ton gehalten wurden. Wir haben uns für alle möglichen Fenster entschieden, vor jedem Fenster gibt es einen Fliegenschutz und die Möglichkeit auf Verdunkelung.
Sowohl Bad als auch Küche überzeugen mit relativ viel Platz, toll ist der große Kühl,-u. Kleiderschrank.
Carbo Tec hatte an diesem Tag ein wenig für Aufregung gesorgt, da für die Übergabe Wasser in die Tanks eingelassen wurde und dieses nun schleunigst wieder raus musste……wir hatten Angst vor zugefrorenen Leitungen. Doch auch dieses Problem war schnell gelöst, es kam Frostschutz in die Tanks und wir machten die ersten Erfahrungen mit dem Segment „Gas-Wasser-Schei…“!
Überglücklich fuhren wir nach zweistündiger Übergabe vom Hof und tasteten uns an den Verkehr heran. Mathias meisterte die erste Tour richtig gut, und da wir Beide dringend auf Toilette mussten, fuhren wir sogar zu uns nach Hause. Das Gespann parkte direkt bei uns vor der Haustür ein, die Hufeisensiedlung staunte nicht schlecht.
Später ging es zur BSR, Bianca wurde leer gewogen, wir wollten wissen was wir zuladen dürfen. Die Waage zeigte 1010kg ( inkl. Markise und . Fahrradständer) und somit haben wir noch 350 kg Luft….Luft die wir aber nicht ausreizen wollen.
An diesem ersten Nachmittag ging es zum Campingplatz, winterfest machten wir Bianca Bürstner erst in den nächsten Tagen, rund um die Weihnachtsfeiertage.
Aufgrund der Coronapandemie war schnell unsere Entscheidung getroffen, den ersten Weihnachtsfeiertag im WoWa zu verbringen.
Mein lieber Mann fand unser Maskottchen unterm Baum, der Bernhard wird allerdings erst in zwei Jahren „geboren“, wenn ein neuer Leasingvertrag abgeschlossen wird.
Am ersten Weihnachtstag füllten wir zwei Wärmflaschen ab, packten den Minibaum, Stolle, Kaffee und Geschirr ein und fuhren raus zum Bürsti.
Emily erkundete zum ersten Mal die Hundehütte, ganz geheuer war der kleinen Hundelady der Zweitwohnsitz noch nicht. Sie mochte vermutlich die Wackelei nicht, jede Bewegung führt zu ungewohnten Vibrationen. Wir genossen zwei ruhige Stunden mit Chilly Gonzalez, Emil Reimann ( Apfelstolle) und Kaffee. Mit Hilfe der Wärmflaschen, dem Kaffee und unserer Körpertemperatur heizte sich der WoWa sogar ein wenig auf.
Wir sind sehr gespannt auf die ersten Nächte in der Luxushütte. Ein paar wenige Anschaffungen fehlen noch, im April werden wir wohl das erste Mal „draußen“ schlafen.
Urlaub wird in Zukunft anders werden …in Pandemiezeiten wohl nicht die schlechteste Entscheidung.
2020 war ein verrücktes Jahr, aber immerhin haben wir wieder einen Flughafen in Berlin. Und nein, ich mache hier keine Witze mehr, diese haben wir uns lang genug angehört.
Nachdem ich mich gebührend von Tegel verabschiedet hatte ( siehe Beitrag Bye Bye TXL) bin ich kurz vor Toresschluss des Pandemiejahres 2020 zum neuen Hauptstadtflughafen BER gefahren.
Als Südstaatlerin ist die Anfahrt nach BER ein Kinderspiel. Wir wollten jegliche Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus umgehen und fuhren mit dem Auto nach Rudow um dort in den X7er Bus zu steigen. Dieser hält erst am Terminal 5 ( ehemals Schönefeld) und fährt dann binnen zehn Minuten zum Terminal 1. Mit uns im Bus war lediglich eine Flugpassagierin, die restlichen Menschen waren entweder Bedienstete am Flughafen oder Leute mit dem gleichen Ziel wie wir: Centogene.
Mein Besuch des BER war eigentlich kein Sightseeingbesuch, sondern ein PCR Test im Vorfeld unserer gebuchten Namibiareise.
Im Dezember 2019 entschlossen wir uns, nach Chile/ Argentinien zu fliegen. Wir buchten im Januar 2020 einen Flug nach Santiago de Chile, freuten uns auf ein Silvester in Valparaiso. Dann kam der Virus und nach monatelangem Bangen machten wir Ende Oktober 2020 die Reise „platt“. Die Grenzen nach Chile waren immer noch geschlossen und auch ein Länderwechsel zwischen Argentinien und Chile war unmöglich. Als auch unser Landstreckenflug quasi nicht mehr durchführbar war, entschieden wir uns zur Aufgabe. Finanziell kamen wir recht gut aus der Sache raus, lediglich die Inlandsflüge sind nach wie vor zum Teil ungeklärt, für ein Hotel in der Atacama Wüste erhielten wir nur Gutscheine für „später mal“.
Wir entschlossen uns zu Plan B ( Plan C waren die Dolomiten, dieses Ziel hatte sich ebenfalls aufgrund der hohen Infektionszahlen in Italien bereits zerschlagen) und buchten im November 2020 Flüge nach Windhoek. Namibia, mit täglich 30-50 Neuinfektionen ohne Status als Risikogebiet erschien uns so passend und gesundheitlich so unbedenklich. Ich war 2004 bereits einmal dort gewesen, die Weite ist vergleichbar mit Australien, Windhoek ist die einzige echte Stadt im Land und genau dort bleibt man eigentlich nur für Ankunft und Abflug.
Leider kam Anfang Dezember die Virusmutation aus Südafrika und ab Mitte Dezember 2020 wurde von seiten des Präsidenten von Namibia das Wort Lockdown in den Mund genommen. Ab Heiligabend galt Namibia auch laut RKI wieder als Risikogebiet und wir warem recht ratlos über die Weihnachtsfeiertage. Fliegen oder nicht fliegen, das war die bange Frage…..
Dennoch machten wir uns 48 Std. vor Abflug auf nach BER um den Coronatest, der für die Einreise notwendig ist, vornehmen zu lassen. Das wir uns am nächsten Tag zur Verschiebung der Reise entschlossen haben, kann unter Hasenfuss oder Verantwortungsbwusstsein verbucht werden, so wie Jede/r gerne möchte.
Long story short, Centogene war der Grund zur Erkundung des neuen Hauptstadtflughafen.
Tja, was soll man sagen….so richtig groß ist das Ding nicht! Das hier gezeigte Bild zeigt den kompletten Terminal Eins von der hintersten Ecke…..hübsch aber lütt!
Allerdings finde ich das Terminal im Inneren recht gelungen, die Counter im edlen Teaklook sind übersichtlich angeordnet und machen nen bissel was her.
Wir fühlten uns ein wenig an den Flughafen von Bangkok erinnert, dieser ist aber viel größer.
Viel los war nicht, auch bei Centogene war es so leer, dass wir ein paar Extrarunden im Terminal drehen konnten.
Begeistert haben uns die eingelassenen Münzen im Boden, einen Briefkasten sucht man übrigens vergeblich.
Ich hatte einen Brief für meine Zahnärztin in der Tasche, der letzendlich bei Relay landete, da dieser tatsächlich einen Postservice anbietet.
Es gibt eine Apotheke sowie Europcar und Sixt. Starbucks und Marche´waren geöffnet und bieten Außer Haus Verkauf an.
Wir schauten uns auch außen um, viel blankes Beton wird dafür sorgen, dass der Flughafen bald sehr unansehnlich aussehen wird.
Unser Fazit, ja er ist ganz niedlich, nein wr wird mein Herz nicht erobern. Weitere Worte sind an dieser Stelle überlüssig, davon gab es in den letzten zehn Jahren genug und erstim Stresstest wird sich zeigen, ob der BER was taugt!
Ich bin die meiste Zeit meines Lebens aus Tegel abgeflogen, als Westberliner Göre bedeute der Miniflughafen das Tor zur Welt. Meine Flugkarriere startete allerdings von Tempelhof ( nach Nürnberg, mit zarten sechs Monaten) und Schönefeld ( mit vier Jahren, ins ehemalige Jugoslawien) aus . Ich musste erst neun Jahre alt werden um von Tegel aus in den Sommerurlaub nach Spanien fliegen zu dürfen.
Mit Tegel verbinden mich viele Erinnerungen, der Besuch meiner Familie aus den USA ist eine davon. 1981 rückte die gesamte Mischpoke nach TXL aus, um Gisela und Christopher aus dem damals noch so fernen Columbus, GA ( Georgia) in Empfang zu nehmen. Ich im Sonntagskleidchen mit Rattenschwänzen, man machte sich hübsch für den Besuch aus Amerika!
Meine erste Fernreise in die USA, ich damals zarte fünfzehn Jahre alt begann ebenfalls in Tegel. Meine Mama flog mit mir bis Frankfurt und schubste mich dort in die Delta nach Atlanta. Mein damaliges Ziel war das immer noch so exotische Columbus in Georgia, 1986 waren die USA noch sehr viel weiter weg!
1987 begrüßte ich meine liebe Freundin Heike, die nach einjährigen Aufenthalt in den USA wieder nach Berlin zurückkam, in der Ankunftshalle von Tegel, 1999 gings von dort nach Australien, wow….das war schon was. Klaus Maria Brandauer stand neben mir im Flughafenbus…..
Auch meine Weltreise 2005 begann in Tegel, es gab einen berührenden Abschied von Freunden und Familie und sechs Monate später ein wundervolles Wiedersehen. Udo Lindenberg und seine Entourage versüßte uns damals den Flug, es waren die versoffenen Zeiten des Musikers und wir amüsierten uns wie Bolle.
Besonders sind mir immer die earlybird Flüge zu nachtschlafender Zeit in Erinnerung geblieben, morgens um 4:00 in TXL, das hatte was. 2013 haben wir fast eine ganze Nacht ausgeharrt, es war eine Streiknacht…Air Berlin war sich unschlüssig, ob sie uns zu unserem Anschlussflug nach Kuba bringen würden. Air Berlin….das war noch was!
2018 lernten wir die Sperrgepäckaufgabe kennen, Emily flog von dort 3x nach Lissabon und trieb mir jedes Mal das Pippi in die Augen, wenn Sie uns hinterherweinte.
2020 nahm ich bereits ein erstes Mal Abschied, ich wartete auf meinen letzten Start Richtung Uganda, die 11:10 Uhr Maschine nach Istanbul. Unsere Rückkehr stand schon im Schatten der Coronapandemie und ich vollzog die letzte Landung ohne Wehmut…..
Ich hatte damals Mathias gegenüber verneint, dass ich nochmal nach Tegel fahren würde, für mich war der Flughafen gegessen. Doch nun kamen die letzten Tage und ich erinnerte mich an mein Votum im Volksentscheid ( ich hatte mich für die weitere Öffnung ausgesprochen) und das Leichentuch für den Flughafen wurde bereits gefaltet, der letzte Flug ( 8.11.20) nach Paris gescheduled und tatsächlich….es wurde ernst!
Als der Flughafen Tempelhof geschlossen wurde, hatte ich mit einem Freund eine Rundflug mit dem Rosinenbomber unternommen, von TXL verabschiedete ich mich wie von einem unheilbar Kranken…..sehr wehmütig, ich hatte tatsächlich ein Tränchen im Auge.
Bevor ich nun aber wirklich von meinem letzten Besuch berichte und ein paar Impressionen spielen lasse, kommen hier noch ein paar Daten zum Internationalen Flughafen Otto Lilienthal, IATA Kürzel TXL aus Wikipedia:
Vor dem ersten Weltkrieg wurden Luftschiffe auf dem Gebiet der Jungfernheide gebaut, die Produktion musste allerdings nach den Kriegshandlungen eingestellt werden. Die Versailler Verträge verboten den Deutschen einen Ausbau von Flugstreitkräften.
Ab 1930 wurde der Raketenschießplatz Tegel eröffnet, ein gnadenloses Ziel in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges. Das Gebiet war komplett zerstört und übersät mit Bombenkratern und Granatenresten. Auch heute findet man noch Überreste aus dem Krieg.
Während der sowjetischen Blockade von Westberlin zogen insbesondere die Amerikaner eine Luftbrücke in Tegel um mit Tempelhof in den Jahren 1948-1949 das Überleben der Stadt zu sichern. Das Flugfeld von Tegel wurde in nur 90 Tagen errichtet und hatte damals mit 2024m Länge die längste Rollbahn der Welt. Die erste Maschine landete am 8.11.1948, am 8.11. 20 wird die letzte Maschine aus Tegel starten…
Die Franzosen hatten zwar das Flugfeld miterrichtet, befanden sich aber selbst im Indochinakrieg und beteiligten sich daher nicht großartig an der Luftbrücke.
Aufgrund des Viermächtestatus und der isolierten Lage von Westberlin wurden Flugkorridore über der DDR eingerichet ( wer erinnert sich nicht an die unsägliche Höhe der Maschinen und dem Lärm und Ohrendruck?) und ab 1960 etablierte sich der zivile Luftverkehr in Tegel. Als erste Maschine startete am 02.09.60 eine Air France, mit dem Ziel Paris. Eine Air France wird am 08.11.20 nach über sechzig Jahren auch die letzte Maschine sein, die von dem ikonischen Flughafen abhebt.
1968 hatten alle gängigen Charterlinien den neuen Flughafen bezogen, Tempelhof wurde nahezu abgelöst. Eine direkte Flugverbindung nach New York gab es bereits seit 1964.
Die Lufthansa durfte erst ab 1990 in Tegel starten und landen, auch hier hatten die damaligen Westmächte das Sagen.
Der Flughafen Otto Lilienthal galt unter Flughafenliebhabern und Architekturfreunden immer als Vorzeigemodell eines Flughafens der kurzen Wege und auch ich rieb mir meine Kinderaugen, als ich mit Fünfzehn in Atlanta landete und das genaue Gegenteil von Tegel vorfand.
Anbei ein kompletter Auszug aus Wikipedia zum Thema Kunst und Architektur:
Die Anlage hat einige Ähnlichkeiten mit dem fünf Jahre zuvor eröffneten Flughafen Köln/Bonn von Paul Schneider-Esleben, da beide beispielhaft für die Architektur der 1960er Jahre und das Konzept des Drive-In-Airports sind.
„Das Konzept des Flughafens Berlin-Tegel – laut weltweit nahezu übereinstimmender Einschätzung noch heute der am besten funktionierende Airport – bestand die ersten Jahre aus reinen Aviation-Flächen. […] Von der Taxivorfahrt bis zum Check-in-Schalter waren es 20 m, vom Counter durch den Warteraum bis zur Flugzeugtür noch 15 m. Das ist für einen Vielflieger der einzig wahre Komfort.“ Meinhard von Gerkan: Black Box BER[61]
Fotos :Wikipedia
1974 widmete auch die Deutsche Bundespost dem Flughafen eine Briefmarke, ebenso gibt es versteckte Kunst auf dem Gelände zu entdecken.
Beide Fotos stammen aus Wikipedia:
An einem trübsinnigen Oktobersonntag, die Pandemiezahlen brachen gerade durch die Decke, fuhren wir mit meiner Mama und ihrem Mann nach Tegel.
Ein letztes Mal starten wir die berühmte Anzeigetafel an, diesmal wartete keine Fluginformation auf uns.
Wir parkten unerlaubterweise, es interessierte aber Niemanden mehr, an den Busparkplätzen und genossen zunächst mal diesen Blick auf das Hauptgebäude und den Tower.
Weiter gings zu den „Rausschmeißparkplätzen“ vor den Terminals. Am Ende parkten wir dort fast eine Stunde, who cares in Coronazeiten?
Wir ließen unseren Blick über die Taxistände und Gates schweifen, Tegel wurde zum Abschied direkt schön gemacht, die Dankesbanner finde ich ziemlich gelungen, ein schöner und bewegender Blickfang zum Abschied.
Wie parkten an Gate 4/5 und drehten von dort, im Uhrzeigersinn eine Innenrunde.
Fast gespenstische Leere erwartete uns, die paar Maschinen die zurzeit noch starten und landen fielen kaum ins Gewicht. Nebenbei erwähnt, trotz der geringen Größe hat Tegel bis zum Schluss die meisten Maschinen in Berlin abgefertigt und gilt damit als viertgrößter Flughafen von Deutschland……das nennt man Effizienz.
Wir stürmten zum vorletzten Mal die alten Waschräume, eine Institution, die wir sicherlich nicht in TXL vermissen werden.
Zu fast jedem Gate hatten wir eine Story parat, die 15 war zum Beispiel immer unser Abholgate…schnell gehalten, Klamotten rein und ab gings. So unkompliziert wird es wohl am BER nicht werden.
Mit Blick auf die Läden wurde ich wehmütig, wie oft hat mich bon voyage oder die Apotheke noch gerettet? Auf den Philippinen wäre ich ohne die Einwegbrille aufgeschmissen gewesen, dank Dolodobendan war der Flug nach Tokyo erträglich.
Auch Emily kam zu ihrem Recht, auch wenn die kleine Hundedame @home den Tag verschlief…..hier der Blick aufs verhasste Speergepäck, so einfach wird es für uns auch nie wieder werden.
Bei Leysiffer legten wir genau an der Stelle eine Kaffeepause ein, wo wir 2009 unseren schlimmen Turbulenzenflug von Doha nach Berlin mit einem Weinbrand herunterspülten. Alte Erinnerungen wurden gekaut….hach schön war es!
Wir drehten weiter unsere Runde, immerhin ein Flugzeug sahen wir auch noch, doch das war nebensächlich. Auf der Ausflugsterasse tobte übrigens das Leben und wir waren nicht die Einzigen die mit Kameras bewaffnet im Gebäude herumliefen. Wir hatten uns gegen die Terasse entschieden, uns reichte der Spaziergang durch den Terminal.
Hier gab es mit Sicherheit eine der schlechtesten und teuersten Currywürste der Stadt, aber stilvoll.
Der rote Baron verabschiedete sich ebenfalls sehr stilvoll von uns, nach New York sind es übrigens weiterhin 6387km.
Am Ende lasse ich nur noch Bildchen sprechen #Danke TXl!
Nach einer ruhigen Nacht traktierten wir am Morgen die Senseomaschine auf unserem Zimmer und liefen, mit erstem Kaffee im Magen, zunächst zur Marienkirche, die nur wenige Minuten von unserem Hotel entfernt lag.
Von dieser ist leider nur noch der Westturm erhalten geblieben, da britische Torpedos nicht nur das Kirchenschiff, sondern das gesamte gotische Viertel der Stadt im 2. Weltkrieg zerstört hatten. In den 60er Jahren sprengte die damalige Regierung der DDR das Kirchenschiff, ließ aber den Westturm mit seinem schönem Glockenspiel stehen.
Anbei ein paar Eckdaten zu dieser beeindruckenden Ruine; insbesondere die Andeutung der Säulen und des Kirchenschiffes hatten es uns angetan. Diese wurden, mit der Verleihung des Weltkulturerbestatus 2002 errichtet, so kann sich der Besucher von heute noch ein Bild von der Größe der Kirche machen,
Die Kirche liegt in unmittelbarer Nähe des zentralen Marktplatzes und des Rathauses der Stadt, sie war demnach Rats- und Hauptpfarrkirche von Wismar und wurde im 13. Jahrhundert als Hallenkirche errichtet. Ab 1339 wurde mit dem Neubau der dreischiffigen Basilika nach dem Vorbild von französischen Kathedralen begonnen, im Jahr 1375 das Langhaus vollendet. Um 1450 wurde der Westturm um drei Stockwerke erweitert und erreichte eine Höhe von 80 Metern. Die Zifferblätter der Turmuhr haben einen Durchmesser von 5 Metern.
Uns gefiel, dass mittlerweile das Kirchenareal als Kunststätte genutzt wird, die Tauziehergruppe und die kleine Sonnenanbeterin fühlen sich an ihrem Platz bestimmt sehr wohl.
Kultur auf nüchternen Magen macht extrem hungrig und so zog es uns magisch durch die Krämerstraße Richtung Hafen…..
Unser Ziel war wieder die Seeperle, die Verlockung auf Fisch am frühen Morgen und frischer Luft auf der Terasse waren zu groß. Wir hatten uns gegen das Hotelfrühstück entschieden, da uns dies aufgrund der hohen Preise eher abschreckte.
Das Frühstückskonzept war allerdings nicht so ausgereift, eine einzige Dame musste sich am Tresen den Wünschen der Gäste annehmen, wir entschlossen uns zügig für Fischbrötchen und Kaffee, nix mit Spiegelei und Marmelade !
Der Wetterbericht flüsterte uns etwas von 27 Grad und schnell war klar, dass wir nach einem Morgenbummel durch die Stadt zum Strand wollten.
Der alte Hafen präsentierte sich bildschön, der Blick auf das Gewölbe und die St.Georgenkirche im Sonnenschein…..hach ne Auszeit kann toll sein.
Bevor es zum Strand ging, erkundeten wir die Werft und Speicher von Wismar und spielten Störtebeker auf der Wissemara, einer alten Kogge. Wirklich schön war die Seefahrt nicht, der Holzkahn doch ziemlich unkomfortabel…Aye,Aye!
Kaptain Blaubeer ließ sich ebenfalls nicht blicken, und so spannen wir unser Seemansgarn selbst und warfen einen Blick aufs weite Nass.
Wir schlenderten nochmals über Grube, Lohberg und flanierten durch das Wassertor. Wir bewunderten die schönen Bürgerhäuser, knutschten dicke Schweinchen auf der Schweinebrücke und warfen einen letzten Blick auf das Schabbellhaus und auf St. Nikolai.
Auf dem Marktplatz gab es eine Erfrischungspause und ab 13:00 Uhr waren wir „on the road“. Das www hatte für Mensch und Tier den Strand von Beckerwitz empfohlen und so lernten wir einen ziemlich engen und unschönen Campingplatz als auch den dazugehörigen Steinstrand kennen. Eher Kroatien,- als Ostseefeeling machte sich breit, dem Hund war es egal……sie genoss das Wasser, welches sich hier seicht und kinderfreundlich zeigte.
Gegen 14:30 Uhr hatten wir allerdings genug, wir entschlossen uns einen Abstecher in Bad Wendorf, dem Stadtstrand von Wismar einzulegen. Hier liefen wir über die Seebrücke und erfreuten uns an dem wenigen Wind der aufgezogen war.
Zurück in Wismar zog es uns magisch zum Begrüßungscocktail ( Chardonnay, Sandornlikör, Curacao Blue) den wir um eine zweite Cocktailrunde erweiterten. Im Anschluss gings unter die Dusche und für ein Viertelstündchen betrunken ins Bettchen.
Um 18:00 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg zum Hafen und in die Seeperle. Da die Restaurantpreise in Wismar total überzogen sind, wir keine Lust auf Pizza, Pasta und Co verspürten und immer noch scharf auf Fisch waren, lockten eher Scholle und Co. Die Auswahl an Fisch machte es uns schwer, die Preise überzeugten weiterhin.
Selten habe ich besser für 10,50€ gegessen wie an diesem Abend…..
Das Wetter war weiterhin hochsommerlich warm uns verschlug es an den Hafen mit Blick auf die Altstadt und die eine oder andere andere Flasche Selters wurde geköpft, am Ende stiegen wir auf Mojito um.
Ich wollte noch ein paar Nachtfotos vom alten Hafen schießen und so mussten wir doch ne ganze Ecke ausharren, bis es endlich dunkel wurde.
Emily lernte die eine oder andere Lektion an diesem Abend, unser Hundemädchen zeigte sich belltechnisch von ihrer schlechtesten Seite und wird erziehungstechnisch in den nächsten Wochen und Monaten wohl in die Mangel genommen werden müssen. Als selbst eine recht große Boxerdame Reisaus nahm war uns klar….hier muss was passieren.
Gegen 23:00 Uhr fielen wir erschosssen ins Bett, auf Nachtfotos vom Marktplatz/ Wasserkunst und Marienkirche hatte ich urplötzlich keine Lust mehr.
Meine allererste Reise mit meinem lieben Mann führte mich 2011 nach Wismar; nach nunmehr neun Jahren Abstinenz suchten wir uns das wohl wärmste Sommerwochenende 2020 aus und besuchten mal wieder die wunderschöne Hansestadt. Ich arbeitete morgens noch fünf Stunden im Homeoffice und pünktlich um 11:00 Uhr fuhren wir in Berlin auf die Autobahn und standen uns von Stau zu Stau.
Unterwegs machten wir in Stolpe eine kurze Pause und ich wagte einen kurzen Ausblick auf den 5. September 2020……hoffentlich befinden wir uns an diesem Tag tatsächlich auf genau den Weg nach Island, zur Fähre bei Hirthals, sofern die Infektionszahlen dies zulassen !
Gegen 14:30 Uhr erreichten wir das Viersternehotel „Stadthotel Stern“, eine der letzten buchbaren Optionen für Spätentschlossene im Coronasommer 2020. Wir bezogen zunächst unsere Zimmer, Mathias parkte im Anschluss das Auto um, unser Hotelparkplatz war ausgebucht. Glücklicherweise stehen wir nun sogar günstiger als im Hotel.
Emily musste bitter lernen, dass sie nicht in alle Bereiche des Hotels darf, in unser Zimmer zum Beispiel nicht. Emily nächtigt bei der heiß geliebten Hundeoma, die ein paar Meter weiter, im Standardzimmer mit Hinterhofcharme residiert…..versnobte Bude, im Normalfall hätte ich mir sowas nicht gefallen lassen! Da wir aber recht kurzentschlossen gebucht hatten, mussten wir es nehmen wie es kommt.
Nach kurzer Erfischung entschlossen wir uns für einen Kreuz,-u. Quermarsch durch die Altstadt, ohne Blick in den Reiseführer. Dennoch kommen hier wenigstens ein paar Eckdaten.
Wismar liegt an der gleichnamigen Bucht und wir durch die Insel Poel von Wind und Wetter geschützt. Sie ist die sechsgrößte Stadt Mecklenburg-Vorpommerns und Kreisstadt von Nordwestmecklenburg. Zur Zeit leben rd. 43.000 Einwohner in der, von der Unesco als Weltkulturerbe deklarierten Stadt. Wismar war Mitglied der Hanse und erlebte seine Blütezeit im späten Mittelalter. Nach dem dreißigjährigen Krieg kam Wismar von 1648-1803 unter schwedische Herrschaft, im Zweiten Weltkrieg wurde die Hansestadt schwer zerstört.
Wir liefen zunächst die Lübsche Straße hinunter, in der nicht nur unser Hotel lag, sondern auch die zentrale Einkaufsstraße von Wismar ist. Hier hatte Mathias bis 2011 geschäftliche Verbindungen, viele alte Erinnerungen und Geschichten wurden an diesem ersten Tag erzählt. Wir liefen weiter durch die Krämerstraße und hier sollte als Erstes Karstadt und die Apotheke Erwähnung finden.
Wer wusste, dass das Stammhaus von Karstadt in Wismar zu finden ist, der hebe die Hand!
Rudolph Karstadt war der Begründer des Karstadt Imperiums, eröffnete 1881 das erste Geschäft und wird sich vermutlich in seinem Grab wie ein Brummkreisel drehen, bei den heutigen Entwicklungen des Traditionsunternehmens. Wir fanden den Jugenstilbau von Karstadt ziemlich gelungen, erinnert er doch stark an andere Warenhäuser der Kette, man blieb sich also architektonisch treu. Bereits 1900 konnte Rudolph Karstadt 30 Warenhäuser sein eigen nennen, in den Zeiten der DDR befand sich ein Centrum Warenhaus in den Räumen des Stammhauses.
Wir ließen den Marktplatz hinter der Ratsapotheke zunächst aus, unser Ziel war profaner…..der alte Hafen und ein Fischbrötchen aus der Seeperle sollten her.
Zunächst stießen wir aber auf eines der Wahrzeichen von Wismar, ein Haus an der Grube, welchen in keiner Fernsehproduktion zu Mecklenburg – Vorpommern ausgelassen wird. Das Gewölbe überspannt den künstlichen Wasserlauf Grube, welcher im 13. Jh. angelegt wurde.
Heute beherbergt der Fachwerkbau Ferienwohnungen in denen nettes Ambiente, allerdings auch Straßenlärm garantiert sind. Das Haus liegt im Stadteil Lohberg, hier findet man einige preislich überzogene Restauants in schönem Ambiente, seht selbst. Im alten Fachwerkspeicher wurde bereits 1452 Bier gebraut.
Bevor wir an ein Fischbrötchen kamen, musste aber zunächst das Wassertor und der alte Hafen von der Stadtseite bewundert werden. Meine Mama wollte unbedingt durchs Tor flanieren und alte Erinnerungen, gepaart mit „Soko Wismar“ Seriendüdelei auffrischen.
Das Wassertor ist das letzte erhaltene Stadttor und stand 1921 im Mittelpunkt der Dreharbeiten von Nosferatu.
Wir bewunderten die Auslagen der Fischkutter und waren erstaunt über die horrenden Restaurantpreise im gesamten Stadtgebiet. Die Norm liegt bei rd. 20€ für ein Essen im Restaurant….hoppla, da muss sich Niemand wundern, wenn es Alle ins Ausland zieht.
Die Seeperle war bereit 2011 unser kulinarischer Dreh,-u. Angelpunkt und nicht nur wir waren wieder begeistert, gesamt Wismar hielt sich gefühlt hier auf.
Nach der Stärkung liefen wir auf der Holzhafenseite entlang und bewunderten die Wismarer Skyline, die trotz Kriegsschäden noch immer einen schönen Einblick in die Altstadt eröffnet. Das Panorama ist toll, hier wurde nach 1989 geklotzt, nicht gekleckert. Ich habe mir ein paar alte Bilder vor 1990 angesehen, die Stadt war in einem erbärmlichen Zustand.
Zurück auf der „Stadtseite“ bewunderten wir den Wismarer Marktplatz mit Rathaus, Wasserkunst und „Alter Schwede“.
Das Rathaus wurde von dem Ludwigsluster Johann Georg Barca in den Jahren 1817-1819 erbaut, nachdem das gotische Rathaus 1807 eingestürzt war. Es existiert aber noch der alte Rathauskeller mit Kreuzgewölbe aus dem 13. Jh.
Der Marktplatz gehört mit rd. 10.000qm zu den größten Marktplätzen Deutschlands, um diesen Platz gruppieren sich noch einige historische Bauten. In 2011 wohnten wir im Steigenberger direkt am Platz, das Hotel gibt es nicht mehr…..nicht schade drum, unser Zimmer war damals nicht dolle.
Besonders schön ist der Brunnen, die sogenannte Wasserkunst. Das Gebäude gilt als Wahrzeichen der Stadt und wurde von 1579-1602 nach Plänen des Utrechter Baumeisters Phillip Brandin im Stil der niederländsichen Renaissance errichtet.
An der Ostseite des Marktplatzes steht eines der ältesten Häuser der Stadt. Die Backsteinfassade des 1380 errichteten Gebäudes gehört zu den wertvollsten und letzten Giebelhausfassaden von Wismar. Der Begriff „Alter Schweder“ kam erst viel später, als nämlich im 19 Jh. eine Gaststätte gleichen Namens in die Räumlichkeiten zog. Diese existiert heute noch und wollte uns nicht bewirten, denn nur Getränke an dieser Topadresse….das geht nun wirklich nicht!
So profitierte der Italiener rund ums Eck, mit schöner Terasse und Garten. Erfrischt machten wir uns auf den Weg zum Schabbellhaus. Unterwegs stießen wir auf die Sektkellerei Weinberg und auf den Edeka Grosshandel.
Das Schabbellhaus liegt wieder an „der Grube“ und an der sogenannten „Schweinsbrücke“. Heinrich Schabbell war Wismars Bürgermeister und ließ von 1569-1571 den Gebäudekomplex von keinen Geringeren als dem Utrechter Brandin planen und bauen. Wir erinnern uns, der Phillipp war auch für die Wasserkunst verantwortlich. Heute zeigt sich ein Museum zur Stadtgeschichte in dem Haus der niederländischen Frührenaissance.
Der Abend schritt voran, uns quälte ein kleines Hungerchen und wir hatten die Vorstellung von etwas Authentischem….und wurden fündig! Gegenüber der St. Nikolaikirche (1381-1487, als Kirche der Seefahrer errichtet) liegt die Kneipe Nikolaiblick. Sie war sehr gut besucht und so vertrieben wir uns die Wartezeit mit dem Blick auf Nikolai und dem Friedhof drumherum, der Name war quasi Programm. Die Kirche ist sooo riesig und so eingebaut, dass ein ordentliches Foto sehr schwerfiel.
Unsere Wahl war für den ersten Abend goldrichtig, es gab eine gute deftige Souljanka und ein kaltes Bier. Die Kneipe hatte auch eine tolle Inneneinrichtung, wir blieben bei dem schönen Wetter aber lieber draußen.
Nach einem kurzen Marsch an der Grube entlang ging es schleunigst zurück ins Hotel. Wir waren doch ziemlich geschafft von der Anreise und den ersten Eindrücken. Auch die Nachttemperaturen ließen ein wenig zu wünschen übrig, ohne Jacke wurde es etwas kalt.
Nach einem Schlummerwhiskey und Schlager bei RBB verzogen wir uns in unsere viel zu weichen Betten. Emily zog mit der Hundeoma von dannen, uns würdigte sie nicht eines Blickes…..
Ich war oft in Potsdam, gerade in den Nachwendejahren hat es viele Westerberliner in unsere schöne Nachbarstadt verschlagen, die gerade für die Zehlendorfer so nah und doch so fern ( obwohl nur einen Katzensprung entfernt) gewesen ist.
Die historische Altstadt mit den schönen Häusern im Holländischen Viertel, die puppigen russischen Häuser von Alexandrowka oder der Park von Sanssouci inkl. Schloss….Jede/r hat so seine Vorlieben.
In den frühen 90er Jahren des letzten Jahrtausends habe ich mich gerne an den Weißen See gelegt und bin dort ins Wasser gehüpft. Der Strand war super, die Lage am Schloß Cecilienhof wohl mehr als ansprechend. Leider fiel diese Badestelle „for free“ den Restaurationen und der Touristenschwemme zum Opfer. Mittlerweile kann man rund um Cecilienhof nicht mal mehr parken.
Da mein Vater immer ein Boot am Wannsee zu liegen hatte, habe ich Potsdam und Umgebung oft vom Wasser aus bewundert, die Alte Molkerei, Schloss Babelsberg oder auch die Glienicker Brücke waren ein vertrauter Anblick. Selten bis nie hatte ich einen Fotoapparat dabei, dies änderte sich erst vor zwei Jahren, als ich tatsächlich an einer geführten Stadtrundfahrt teilnahm. Ebenfalls im Jahr 2018 war ich mit meinem Team von Arbeit einen Tag in Potsdam und dann kam der denkwürdige Frühling 2020!
Mit den Reiseverboten, hervorgerufen durch die Corona Pandemie, war unser geplantes Reiseziel Hamburg und Norwegen/ Oslo Ende April 2020 geplatzt, die Woche Urlaub musste im schönen Berlin verlebt werden.
Gott sei Dank spielte das Wetter in diesen Tagen einigermaßen mit und schnell war uns klar, dass Potsdam ohne amerikanische und chinesische Touristen ein echtes Highlight sein könnte.
So fuhren wir an einem Wochentag Ende April in unsere Nachbarstadt und verbrachten einen tollen Frühlingstag, der sich fast, ja fast ( wäre da nicht die Gesichtsmaske gewesen) wie ein Urlaubstag anfühlte.
Fährt man von Wannsee kommend Richtung Postdam überquert man zunächst die Glienickerbrücke, unweit des Schlossparks Glienicke, der noch auf Berliner Seite liegt.
Die Glienicker Brücke wird auch Brücke der Einheit genannt. Einheit wird leider auch 29 Jahre nach der Wende zumindest in der Brückenfarbe noch nicht demonstriert. Berlin und Brandenburg waren sich nicht einig in der Farbgebung und somit ist ein Teil der Brücke hellgrüner als der andere Teil. Quer über die Brückenmitte verläuft die Bundesländergrenze, bis 1989 tatsächlich die Grenze zwischen Ost und West.
Die Glienicker Brücke diente während des Kalten Krieges für den Austausch von Agenten, mindestens drei Spione wurden zw. 1961-1989 hier ausgetauscht. Selbstverständlich war die Brücke oft Teil einer Kriegs,-u. Spionagefilmkulisse.
Gleich hinter der Brücke lohnt die Parkplatzsuche. Zum Einen kann man die Villa Schöningen, als erstes Haus auf der rechten Seite bewundern, zum Anderen kann man in die Neuen Gärten laufen ( sofern die Baustelle an der Brücke zum Eingang wieder aufgehoben ist) .
Die Villa, welche von König Friedrich Wilhelm IV, im für Potsdam typischen italienischen Villenstil, erbaut worden war, war ein Geschenk an dessen Hofmarschall Wolfgang von Schöning. Später fiel das Gebäude in viele prominente Hände, während der DDR Zeit wurde das Gebäude dem Zerfall überlassen, heutzutage finden Austellungen zur deutsch- deutschen Geschichte statt.
Läuft man in Richtung Neue Gärten trifft man seit Juli 2019 auf die Matrosenstation Kongsnæs, ein wenig Norwegen in Preußen. Die Matrosenstation wurde 1895 von Wilhelm II in Auftrag gegeben und diente als Anlegestation für Wasserfahrzeuge. Von Kongsnæs aus unternahm der König und sein Gefolge Fahrten über die Havel bis nach Berlin hinein, es konnten Gondelfahrten gebucht werden. Heute ist in dem Gebäude ein Restaurant mit schöner Aussicht untergebracht. Es sind weiterhin Bauaktivitäten rund um Kongsnæs zu beobachten, die auf ein kleines norwegisches Viertel schließen lassen, einschließlich Stabskirche. Ein erneuter Besuch in Potsdam sollte sich demzufolge in den nächsten Jahre mal lohnen.
Ungefähr fünfzig Meter hinter dem Abzweig zur Villa Schönigen, Kongsnæs und den neuen Gärten liegt auf der rechten Seite eine echte Potsdamer Institution, die Garage du Pont. Ich kenne diese noch als DDR Tanke, als Bezugsquelle von Diesel und Co. Mittlerweile wechselten oft die Restaurants und Cafés, das Gebäude blieb Gott sei Dank erhalten.
Wir fuhren weiter nach Alexandrowka, packten dort unsere Salate und Brötchen aus und genossen ein zünftiges Picknick mit Blick auf die hübschen russischen Holzhäuser. Wer es noch nicht wusste, die Kolonie wurde zu Ehren der russischen Soldaten gebaut, die neben der preußischen Armee erfolgreich gegen Napoleon gekämpft hatten.
Diesmal schauten wir uns auch die kleine russisch-orthodoxe Kirche auf dem Pfingstberg an, bis wir auf eine Siedlung stießen, die unserer Hufeisensiedlung nicht unähnlich war.
Die Wohnsiedlung „Am Schragen“ wurde erst in den letzten Jahren mustersarniert, wer sich mit Bruno Taut und seinen Gefolgsleute auskennt, erkennt haarscharf Entstehungzeit 1925-1930. In der hübschen, paradiesischen Anlage gibt es nur Mietwohnungen,-u. häuser, kein Verkauf von überteuerter Immobilie.
Als nächstes Ziel hatten wir uns die Innenstadt ausgesucht, zu verheißungsvoll die Aussicht auf ein leeres Holländisches Viertel. Wir fanden auch umgehend einen Parkplatz, ohne Parkgebühren…..Viva la Corona!
Das Holländische Viertel wurde von Friedrich Wilhelm I geplant, letztendlich wurden die 134 Häuschen vom Sohn Friedrich II vollendet. Friedrich Wilhelm I war verzaubert von der holländischen Kultur, er besuchte bereits als Kronprinz Amsterdam und Den Haag und Zeit seines Lebens bedeutete die niederländische Architektur für ihn Fortschritt und Zweckmäßigkeit. Darüber mag man heute schmunzeln, ich denke immer an Puppenstuben, wenn ich mal in den Niederlanden bin.
Am Nauener Tor stärkte sich Mathias an einem Foodtruck mit einem Wiener Schnitzel und wir stellten uns die Frage, ob das neue Reisen, in Zeiten des Virus, so oder so ähnlich bleiben wird ? Essen am Imbissstand, mal eben schnell aus der Hand, shopping nur noch mit Maske und statt Hotel abends nach Hause oder max. in die Ferienwohnung oder Wohnmobil? Wir werden sehen……unsere nächste Tour in 2020 soll uns eigentlich nach Polen bringen. Ich kaufte mir im Weihnachtsladen einen kleinen Elefantenanhänger ( in Erinnerung an Uganda) und war dort die erste Kundin nach Wochen der Krise. Auch hier wird erst die Zeit zeigen, ob der hübsche Laden überleben wird.
Da ich noch nie am Stadtschloss und an der Nikolaikirche gewesen bin, war das nächste Ziel klar…..wir schlenderten über den üblichen Markt am Nauener Tor, über das Mozarthaus ( wer von Euch wusste, dass Mozart in Potsdam genächtigt hatte, der hebe die Hand) in Richtung geographischer Mittelpunkt der Landeshauptstadt.
Im alten Potsdamer Stadtchloss ( welches maßgeblich durch Spenden von Bürger, sowie Günther Jauch und SAP Gründer Hasso Plattner wieder erbaut wurde) tagt der Brandenburger Landtag. Der Wideraufbau dauerte bis 2014 und nun war mir auch klar, warum ich nie in dieser Ecke von Potsdam gewesen bin, die Bauarbeiten haben insgesamt fast ein Jahrehnt gedauert. Übrigens wurde das Schloss 1945 zerstört und im Anschluß von der DDR Regierung abgetragen.
Die sakrale , evangelische Nikolaikirche wurde nach dem heiligen Nikolaus benannt und nach den Plänen von Friedrich Schinkel in den Jahren 1830-1837 erbaut. Der Besuch von innen blieb uns aufgrund der Königin ( Corona) verwehrt, die Aussicht von der Kuppel soll sehr schön sein. Auch hier hatte der Krieg seine Spuren hinterlassen, das Gotteshaus wurde ebenfalls in den Bombennächten des Jahres 1945 getroffen und lag anschließend unter Artilleriebeschuss durch die Sowjets. Die Kirche wurde wieder aufgebaut und feierte 1981 seine neue Weihung.
Der Alte Markt ist der zentrale Platz von Potsdam, die einzigartige Raumschöpfung durch Friedrich des Großen erinnert an Städte wie Rom oder Florenz. Der Platz ist umrahmt von Staudenhof, Stadtschloss, Potsdam Museum und dem Barberini. In der Mitte steht die Nikolaikirche und der Obelisk.
Nachdem wir auch einen Blick auf das geschlossene Filmmuseum geworfen hatten, schlenderten wir wieder zurück ins Holländische Viertel, schnappten uns unser Auto und fuhren zur berühmten historischen Windmühle von Sanssouci.
Aufgrund des rasanten Wachstums der Stadt, reichten die sieben vorhandenen Mühlen nicht mehr aus, Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I benötigte in seiner Garnisonsstadt mehr Kapazitäten um die Bewohner und Soldaten versorgen zu können. So entstand im Windschatten des Schlosses die schöne Holländische Windmühle, ebenfalls ein Wiederaufbau.
Der Parkplatz am Möwenpick in Potsdam war menschenleer und demzufolge standen auch wenig Blechpferde herum…..Parkplatzsuche im April 2020 ein Kinderspiel. Überraschenderweise sah ich aber doch Kennzeichen wie „M“, „HA“, „S“ usw…..also alles keine einheimischen Nummernkennzeichen!
Uns zog es zunächst in das Orangerieschloss. Hier war ich ebenfalls noch nie und auch hier war es menschenleer und sehr beeindruckend. Emily trabte fleissig mit, die Wochen zu Hause waren auch unserem Hund nicht leicht gefallen.
Die neue Orangerie ist ein eigenes Schloss, in dessen Flügeln tatsächlich Südfrüchte zum Überwintern eingelagert wurden. Friedrich Wilhelm IV ließ das Schloß im Stil der italienischen Renaissance errichten, die Anlage umfasst eine Tempelanlage zu Ehren Friedrichs II, ein Amphitheater und mehrere Viadukte.
Durch den Schlosspark liefen wir zum Schloß Sansscouci, so langsam machte sich Wanderunlust und Müdigkeit bemerkbar. Es war bereits Nachmittag und an diesem ersten, warmen Tag des Jahres 2020 kämpften wir uns durch 25 Grad im Schatten.
Am Schloss Sanssouci wurde gebaut, die Terrassenanlage und die Weinstöcke werden neu gebaut und sarniert. Die jetzt gezeigten Bilder sind eine Mischung aus 2018 und 2020, die Blumenanlagen stammen aber eindeutig aus dem dem Frühjahr 2020. Mein persönliches Highlight an diesem Tag waren die süßen Mandarinerpel…..
Das Schloss Sansscouci ( zu deutsch: Schloss ohne Sorge) ist eines der bekanntesten Schlösser der Hohenzollern und wohl die bekannteste Sehenswürdigkeit von Potsdam. Usrprünglich wurde es nach Skizzen von Friedrich dem II als kleines Sommerschlösschen im Rokoko Stil errichtet. Von ihm stammen auch die terassenförmigen Weinberge und die malerische Stimmung passt zum Beinamen „preußisches Versailles“.
Wir nutzten die Gunst der Stunde und lichteten das Schloß ohne störende Einflüsse ab und besuchten einen der letzten großen Hohenzollern. Der alte Fritz liegt auf dem Gelände begraben, er wurde aus der Burg Hohenzollern im Jahr 1991 nach Sansscouci umgebettet.
An diesem Tag im April ließen wir es gut sein, wir fuhren zurück nach Berlin. Der Vollständigkeit halber möchte ich aber noch auf zwei Sehenswürdigkeiten hinweisen, die wir 2020 links liegen ließen aber im Juli 2018 ausgiebig bewunderten.
Das neue Palais ist ein Schloß an der Westseite von Sanssouci. Der Bau wurde 1763 nach Beendigung des Siebenjährigen Krieges unter Friedrich des Großens begonnen und 1769 fertiggestellt. 2018 waren noch die letzten Reste der Sarnierung erkennbar, überall standen Bagger herum. Das Schloss gilt als bedeutende Barockanlage in Preußen und wurde eigentlich nur für Gäste errichtet. Am Beeindruckensten fand ich die Nebengebäude, die tatsächlich als Küchen,-u. Versorgungsgebäude ihren Dienst taten. Kaiser Wilhelm II machte das Neue Palais von 1888- 1918 zu seinem Hauptwohnsitz.
Ein Bericht über Potsdam wäre nicht komplett, wenn das Schloss Cecilienhof nicht erwähnt werden würde. Wie bereits eingangs beschrieben, die Badestelle unweit des Schlosses war kurz nach der Wende meine Lieblingsbadewanne, da bin ich sogar alleine rausgefahren und habe mich an den leeren Strand gelegt. Das Schloß gehörte ebenfalls den Hohenzollern und wurde im Stil eines englischen Landhausstil erbaut. Das Ensemble wurde für Kronprinzessin Cecilie errichtet, die Kamine sind echt Tudor, das Fachwerk sollte ebenfalls Erwähnung finden.
International berühmt wurde das Schloß im Sommer 1945 als hier die Potsdamer Konferenz stattfand. Präsident Truman, Winston Churchill sowie Josef Stalin arbeiteten hier einen Plan für das zukünftige Deutschland, in der Mitte Europas aus. Die Franzosen waren bei der Potsdamer Konferenz nicht zugegen.
Ich hatte eigentlich mal vorgehabt in Potsdam zu übernachten und tiefer in die Stadt einzutauchen. Mal sehen, ob ich in naher Zukunft auf diesen Plan zurückgreifen werde/muss ( mangels Reisefreiheit?) ? Neben den hier genannten Sehenswürdigkeiten und Schönheiten gibt es natürlich noch viel mehr in Potsdam zu bestaunen.
Ich habe Ende der 90er Jahre die Filmstudios in Babelsberg besucht und würde gerne mal wieder einen Ausflug dorthin machen.
Auch bin ich in meinem Bericht nicht auf den Schiffbauerdamm eingegangen, ganz einfach weil mir die Fotos davon fehlen.
Zu empfehlen sind ebenfalls die Gedenkstätte in der Lindenstraße und natürlich das alte Stasi- Gefängnis von Postdam. Ebenso möchte ich das KGB Gefängnis in der Leistikowstraße ins Spiel bringen, hier hat nicht nur die sowjetische Besatzungsmacht ihr Unwesen getrieben, nein die Räumlichkeiten wurden auch von der SED/ Stasi genutzt.
Ein weiteres, wunderschönes Ziel ist das Krongut Bornstedt, insbesondere die kleine evangelische Kirche ist zu betonen. Das Krongut wurde vom Kronprinzenpaar Wilhelm und Viktoria bewohnt und galt als Mustergut der preußischen Königsfamilie.
Es ist Jahre her, dass ich dort mal zu Besuch war, ebenfalls ein Programmpunkt den ich mal wieder aufgreifen muss.
Wer Natur liebt, dem sei die Potsdamer Bisosphäre oder eine Schifffahrt empfohlen.
Ich schließe meinen kleinen Bericht und ziehe ein positives Fazit zu Urlaub in der Heimat. Es muss nicht immer Afrika, Asien, Amerika sein…..manchmal ist ein „umde Ecke“ ein besseres „jwd- janz weit wech“.
In diesem Sinne, bleibt alle gesund…..die nächsten größeren Abenteuer kommen, auf sicher.
Der letzte volle Tag begann mit einer kleinen Überraschung, nur 29 Grad brannten vom Himmel. Wir liefen bis Rialto, kauften unterwegs überdimensioniertes Baisir mit Pistaziengeschmack und mussten auf den Süßschock erstmal was heißes Schwarzes hinterherkippen.
Mit dem Vaporetto ging es nach Sa Toma und dort an einen lauschigen Kanal, Bellini zum Frühstück geht immer.
Gestärkt und angedüdelt bahnten wir uns unseren Weg Richtung Zattere um dort die letzte, die wirklich allerletzte Gondelwerkstatt Squero di San Trovaso zu bewundern. Eine Gondel hat den Preis einer schönen Eigentumswohnung und ungefähr 3-4 pro Jahr werden noch gefertigt.
Von Zattere aus nahmen wir uns ein Boot Richtung Giudecca und waren binnen fünf Minuten in einem anderen Venedig. Hier wird noch gelebt und gearbeitet. Die Preise sind anders und aufeinmal sah man auch echte Apartmentkomplexe. Ich war das letzte Mal 2001 auf Giudecca gewesen und hatte kaum noch Erinnerungen.
Wir kehrten erstmal zu Pasta al Arrabiata ein, ich habe nie bessere gegessen.
Mit diesem grandiosen Blick, direkt am Wasser hätten wir auf der gegenüberliegenden Seite des Kanals das Doppelte gezahlt.
Nach unserer Stärkung eroberten wir Giudecca sahen die ersten Kreuzfahrtschiffe, die sich ihrem Weg zum Fährterminal bahnten. Auch moderne Architektur und Wohnhäuser mit Apartments aus den 60er Jahren waren auf einmal da.
Wir liefen uns auf Giudecca die Füsse wund um an die Spitze der Insel zu kommen, doch Fehlanzeige….wieder versperrten uns militärische Anlagen den Weg.
Wir nahmen die erstbester Fähre, die 4.2 die nach Fondamente Nova fuhr….außen erum! Bedeutet für uns, dass wir über den Hochseehafen, Piazzale Roma, Ferrovia fahren würden. Sightseeing mal anders……
im Hochseehafen zählten wir acht Kreuzfahrtschiffe….wirklich acht Stück!!! Über Costa, MSC, Aida und ziemlich exklusive Linien war Alles dabei….wie gut, dass wir auf Giudecca waren.
Wir stiegen Ferrovia aus und schlenderten durch Canmaregio, kein Besuch in Venedig, ohne Ghetto auch wenn wir uns wieder die Tour geschenkt haben. Ich habemir 2001 die Synagogen angesehen und da eh Sabbat war herrschte in den Läden Totentanz,auf den Straßen ging es aber sehr ausgelassen zu. Das Viertel blüht auf, viele orthodoxe Familie scheinen ein neues Zuhause gefunden haben.
Vom Ghettoplatz bis zu unserem Hotel waren es nur drei Minuten und wir freuten uns auf unser kühles Zimmer.
Wir verbrachten den Spätnachmittag auf unserem Zimmer und liefen am Abend Richtung Piazzale Roma und aßen am Campo San Geromia Salat und Pizza. Wir waren lustlos an unserem letzten Abend und verschwanden früh in unser Zimmerchen.
Ich finde Lehrgänge außerhalb Berlin ganz großartig und klatschte freudig in die Hände, als sehr kurzfristig ein zweitägiger Workshop in Meißen angesagt war. Umso schöner, weil wir bereits vor Monaten ein Wochenende in Dresden gebucht hatten. Das nun Workshop und Dresden so perfekt aufeinander fielen war mehr als Glück. Da störte nicht einmal der herbstliche Rotz und mit viel Enthusiasmus fuhren meine lieben Kollegen/-innen und ich Anfang November bei strahlensten Sonnenschein nach Meißen. Die Bildungsstätte ist perfekt zu erreichen, ab Dresden Neustadt mit der S-Bahn und dann kurze zehn Minuten zu Fuss. Wohl dem, der Keinen Rollkoffer hat…..( also ich ). Nach dem Lernen und Brainstormen brachen wir zur blauen Stunde zum Stadtrundgang auf. Diesen hatte ich vor rund zehn Jahren schon einmal gemacht, lustigerweise auch im November. Meißen war nach der Wende zu 80% unbewohnbar, obwohl die Stadt keine Kriegsschäden vorweisen konnte, die Chroniken berichteten von nur noch einem intakten Dach und wenn die Wiedervereinigung nicht gekommen wäre, wäre ein Abriss der gesamten Altstadt unvermeidbar gewesen. Gott sei Dank war die DDR pleite, somit war auch ein Abriss der alten Häuser nicht finanzierbar. Heute strahlt die Altstadt und ist eine echte Perle…..
Wir erschlenderten die alten Stadtteile über die Frauenkirche und St. Afrakirche bis hin zur Albrechtsburg von 1471, dem ältesten Schloß Deutschlands.
( Nicht wundern,das Licht war tatsächlich so irre rot vom Sonnenuntergang).
Im evangelischen Dom zu Meißen finden heute noch die Bischofsweihen der evangelischen Landeskirche Sachsens statt und irgendwie kamen in mir an diesem Nachmittag das erste Mal vorweihnachtliche Gefühle auf.
Der Domplatz ist bestimmt wunderschön zur Weihnachtszeit, evtl. komme ich zum Weihnachtsmarkt nochmal hier her.
Die Albrechtsburg
Blick über die Elbe von der Albrechtsburg aus.
Unterhalb der Burg, in der Altstadt. Hier stand in 2002 und 2013 das Wasser der Elbe bis zu 1,5 m hoch.
Den Abend ließen wir in der Bildungsstätte ausklingen, an der Bar gab es lokalen Wein aus der Region zum Selbstkostenpreis. Weitere Details werden hier nicht verraten….wie man so schön sagt „what ever happens in Meißen, stays in Meißen“ !
Am nächsten Tag, wurde am Vormittag geworkshopped und die Zeit bis zum Zug verbrachten meine Freundin Petra und ich nochmal in der Altstadt. Meißen am Tage, das sieht man eher selten auf Lehrgängen dieser Art.
Mit der S- Bahn gings nach Dresden Neustadt und dort verabschiedete ich micht von den lieben Kollegen/- innen und wünschte ein happy weekend. Mathias und die kleine Fellnase auf vier Pfoten warteten bereits auf mich und weiter gings mit meinem Freund Lino zu unserem Hotel.
Wir hatten vor drei Jahren, in einem Anflug von Wahn mal zwei Travador Gutscheine erstanden. Zahlten 50€ und erhielten 100€ ….mit einer Zuzahlung von 16€ erstanden wir somit zwei Nächte in einem ordentlichen Hotel der Achat Gruppe mit einer ordentlichen Distanz zur Innenstadt (6km mit Staupotential) und ordentlich viel Reisegruppen, die abends das Hotel vereinahmten.
Nachdem wir das Zimmer begutachtet hatten, machten wir uns wieder zur blauen Stunde auf den Weg in die Innenstadt. Hinter der Brühlschen Terasse und dem Terassenhotel im Plattenbau fanden wir einen Parkplatz. Der Fiat ist ja ein kleiner Brocken und beötigt nicht viel, mit 0,25 Cent für dreißig Minuten kann man eh nicht meckern.
( Anbei ein kleiner Hinweis in eigener Sache, die Nachtbilder sind, wie in Meißen alle „ aus der Hand“ geschossen. Mit Stativ bin ich erst am zweiten Abend losgezogen. Bleibt ebenfalls zu bemerken, dass die hier gezeigten Bilder im Beitrag, wie bei allen Beiträgen 2018, alle jpeg s der immer recht „fahlen“ raw Aufnahmen sind. Diese sind also unbearbeitet. Ich werde nach und nach die Bilder auswechseln, deshalb lohnt auch immer mal der spätere Blick in einen Bericht)
Ich war, obwohl bestimmt schon viermal in Dresden,das erste Mal auf der Brühlschen Terasse und war von diesem privaten Lustgarten der zwischen 1739 und 1748 von Herrn Brühl gebaut wurde, sehr angetan.
Von der Terasse bekommt man auch einen ersten ordentlichen Blick auf das Residenzschloss, der katholischen Kathedrale bis hin zur Semperoper.
von links: Residenzschloss, katholische Kathedrale und Semperoper.
Am Neumarkt bewunderten wir die Frauenkirche von außen, Mathias ging zum ersten Mal auch ins Innere, und danach gab es zünftig im Vappiano Pizza und Spaghetti.
Ziemloch erledigt ließen wir den ersten Abend im Hotel ausklingen, meine Erkältung zwang mich ins kuschelige Bettchen im Dresdener Südosten.
Der nächste Morgen zeigt sich ein wenig verhangener aber immer noch ungewöhnlich war. Nach einem guten Frühstücksbuffet ( die chinesischen Reisegruppen waren schon längst weitergereist) fuhren wir wieder zur Brühlschen Terasse und fanden wieder einen tollen Parkplatz.
Unser erstes Ziel an diesem Morgen waren die gleichen wie am vorherigen Abend, nur diesmal mit ein wenig mehr Tageslicht.
Über die Brühlsche Terasse und dem Residenzschloss liefen wir zur Semperoper.
Wie man bei Tageslicht unschwer erkennen kann, in Dresden wird weiterhin gebaut und gebuddelt. Die zentrale Brücke in die Altstadt und zum goldenen Reiter ist momentan nur noch für Fussgänger offen.
Die Semperoper wurde ebenfalls, wie die Frauenkirche, im zweiten Weltkrieg, in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 komplett zerstört. Auch hier wütete der Feuersturm und immer wieder riefen wir uns in den zwei Tagen dieses schreckliche Ereignis in Erinnerung. 1985 war der Wiederaufbau abgeschlossen und als erstes Stück wurde der Freischütz gespielt, dies war auch die letzte Aufführung vor Schließung des Operhauses 1944, quasi back to the roots.
Die Semperoper gilt als eine der schönsten Opern weltweit und ich gebe dieser Meinung recht. Als Westkind bin ich mit der Deutschen Oper aufgewachsen, architektonisch für mich eher ungelungen. Erst mit der Wiedervereinigung und dem Besuch der Staatsoper konnte ich mir ein Bild von einem imposanten Operngebäude machen.
Den Besuch von innen kniffen wir uns, weiße Fellladies waren dort nicht erwünscht.
Emily durfte aber in den Zwinger und da sich sogar ab und an die Sonne zeigte, war der Rundganf sehr, sehr schön und dür Mathias als Dresden Neuling eine „ah“ und „oh“ Überrraschung.
Der Dresdner Zwinger wurde von 1710-1728 als Orangerie und Festspielplatz des Residenzschlosses erbaut und ist ein Meisterwerk des Barrocks, mit allem Kitsch der dazu gehört. Das Porzellanmuseum ist das größte und wertvollste weltweit.
Blick aufs Residenzschloss
Residenzschloss vom Zwinger aus gesehen
Da sich das Wetter ganz wundervoll hielt, zog es uns hinaus aus der echten Altstadt mit Ziel Yenidze. Hört sich türkisch an……ist es auch ein wenig. Und nein, wer jetzt glaubt auf eine Moschee zu gucken liegt ganz falsch:
Die Yenidze wurde 1908 als Tabakfabrik erbaut und auch heute befinden sich Büroräume in dem markanten Komplex. Im Sommer lädt ein Biergarten ein,wir bewunderten nur die osmanische Architektur und bummelten zurück in die Altstadt.
Mehr zur Yenidze findet man übrigens hier: https://www.yenidze.eu/yenidze/#.W-LgSYq1KhA
Der Komplex wurde erst 1996 restauriert, auch dieses Gebäude wurde von der DDR schäbig vernachlässigt.
Zurück in der Innenstadt bewunderten wir den Stallhof mit Tageslicht und genossen das erste Stück Stolle des Jahres 2018…..das erste Stück schmeckt immer am Besten.
Über den Fürstenzug der Familie Wettin ( hergestellt aus 24.000 Meißener Porzellanfliesen) bahnten wir uns den Weg zum Goldenen Reiter, dem Wahrzeichen von Dresden und in der Neustadt beheimatet.
Mir geben ja Standdenkmäler absolut nichts, mir fallen Wenige ein, die ich wirklich mochte. Das Ding war ebenfalls im WWII beschädigt worden und. wurde in den 50er Jahren mit Blattgold restauriert. Das Original war lediglich in Bronze gehalten und steht seit 1736 am Neustädter Markt. Zu sehen ist August der Starke mit Blick nach Osten, in die polnischen Gebiete, die sich „der Starke“ gerne unter den Nagel reißen wollte.
Am Elbufer bewunderten wir zwei Heißluftballons über der Stadt und zurück in der Altstadt ging auch ich nochmal in die Dresdner Freuenkirche hinein. Jede/r kennt die Geschichte des Wiederaufbaus und einige meiner Familienmitglieder können ein paar Steine ihr Eigen nennen. Dennoch kommen hier nochmal ein paar Eckdaten:
Die Dresdner Frauenkirche wurde zwischen 1723 und 1743 erbaut und in der Nacht des Feuersturms 1945 stark beschädigt. Erst am Morgen des 15.02.1945 stürzte die Kirche in sich zusammen, die Schäden waren einfach zu groß gewesen. Vierzig Jahre blieben die Trümmer in der Dresdner Innenstadt liegen, ein Wiederaufbau war nicht geplant, die Ruine wurde als Mahnmahl und Friedensdenkmal erhalten.
1993 begann der Wiederaufbau, finanziert durch Spenden aus aller Welt und seit 2005 erstrahlt sie wieder im alten/neuen Glanz. Von Innen mag ich die Kirche gar nicht, sie ist mir zu hell, fast kitschig. Die Geschichte um das Bauwerke berührt mich dennoch und ich finde es schön, dass der Wiederaufbau geglückt ist. Hej….die Deutschen haben auch mal ein Bauwerk in relativ kurzer Zeit zu Ende gebaut!
Wir warteten auf die Blaue Stunde und waren am Ende ein wenig voreilig. Mein „ Nachtfoto“ ist nicht wirklich gelungen, da wir aber zur Oper wollten, mussten wir uns nen bisel sputen. Des nächstens wirken die Gebäude nämlich nicht, wie wir am Vorabend bemerkt hatten.
Ich verspreche, das Bild wird mit dem bearbeiteten raw ausgetauscht….
Hier nochmal Stadtschloss und Kathedrale und danch erstrahlt die Semperoper.
Wir landeten am diesen Abend im „Wok“ einem Thai der nicht wirklich thailändisch war. Mein Curry war ok aber nicht scharf. Da uns die frische Luft geschafft hatte, waren wir um 10:00 Uhr in der Heia.
Ja wenn man so nah dran ist, dann muss man doch ins Elbsandsteingebirge fahren, oder etwa nicht? Wie nah wir wirklich an Rathen dran waren, merkten wir am nächsten Morgen…..ein Fährfahrt über die Elbe und rund Vierzig Minuten mit dem Auto und schon waren wir auf der Basteistraße. und stellten Lino am zentralen Parkplatz ab.
Das Elbsandsteingebirge ist ein Mittelgebirge zwischen Sachsen und Böhmen ( Tschechien) mit max. 723 m Höhe. Man kann dort gut klettern und Tag und Nacht in den Nationalpark Sächsische Schweiz. Berühmt geworden ist das Gebirge durch die Felsformation Bastei mit hineingebauter Basteibrücke. Viele Hobbyfotografen verbringen ihre Nächte im Nationalpark um auch ja keinen Menschen auf dem Bild „drauf“ zu haben. Da wir erst um 11:00 Unr ankamen, sind meine Bilder mit roten ud blauen Tupfen verziert….ich mag sie trotzdem.
Die Geschichte der Basteibrücke als touristisches Ausflugsziel ist beeindruckend. Seit 200 Jahren pilgern Ausflügler zur Bastei, die erste Brücke entstand im 18 Jh.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bastei_(Fels)
Während der DDR Zeit war die Infrastruktur als eher schlecht zu bezeichnen. Es gab weder öffentliche Toiletten noch eine Busanbindung. Das Hotel muss es allerdings damals schon gegeben haben, vermutlich war dies für Otto Normalverbraucher eine No Go Area.
Da wir nicht zu spät in Berlin sein wollten, nahmen wir uns den Minimalspaziergang vor. Über die Wehlsteinaussicht liefen wir zur halb geschlossenen Basteiaussicht erkrabbelten den recht vollen Ausguck Ferdinandsturm ehe wir direkt über die Basteibrücke liefen. Leider war es nicht sonnig, die bunten Laubblätter sorgten aber für einen schönen Kontrast im Naturwunder. Auch hier mein Fingerzeig auf die raws, die bestimmt noch schöner werden, als die hier gezeigten Bildchen. Wir waren auf jeden Fall baff und erfreuten uns an der Natur und den Steinen, Emily wühlte sich durch die nasse Erde und war happy.
Das ist bereits die Bastei, die Brücke sieht man von dieser Seite nicht.
Blick auf die Elbe
Die berühmte Brücke im Herbst 2018 in vielen Variationen……
Der umwerfende Blick von der Brücke
Weitere Besichtigungen der Felsenburg ersparten wir uns,da das Wetter ein wenig schwächelte und wir vor der Dunkelheit @home sein wollten.
Über Landstraßen und einer gefühlt längeren Rückfahrt nach Dresden machten wir uns auf den Weg in die Hauptstadt und stellten wieder mal fest, dass Deutschland so richtig was hat…..es muss nicht immer das Fernziel sein. Ich hätte noch gut und gerne ein paar Tage in Sachsen verbringen können, mal eine Tageswanderung in der Sächsischen Schweiz, der Moritzburg oder ein Besuch von Krumlau wären schön gewesen. Ins Elbsandsteingebirge werde ich mal im tiefen Winter fahren. Mit Schnee muss die Gegend einfach bezaubernd aussehen.
Um 16:00 Uhr hatte und Berlin, ein paar Eindrücke reicher, wieder zurück.