Nach zwei traumhaften Tagen in Sintra ging es heute an den rauhen und wilden Atlantik. Wir hatten ja bereits in Azenhas do Mar und am Cabo da Roca einen Vorgeschmack von den Wellen, dem Nebel und den Wolken bekommen und wir waren gespannt.
Um 9:00 frühstückten wir noch ganz relaxt, beluden das Auto und fuhren über die Autobahn nach Peniche. Peniche ist mir ins Auge gefallen, weil ich ein Bildchen im großen und weiten www aufgegabelt hatte und das Ganze unbedingt in Natura sehen wollte.
Das Wetter war im Inalnd relativ perfekt, an der Küste feuchtschwül und nebelig. In Peniche sah man auf dem Weg zum Kap quasi nix mehr und überhaupt, mein Wunsch auf Realisierung der www Inspiration ließ zu wünschen übrig.
Wir wollten das hier ( Quelle, The Travel Tourist)
Doch statt einer malerischen Festung & blaugrünem Wasser irrten wir ein wenig durch den Ort und machten nachfolgende Entdeckungen:
Wir fuhren, immer auf der Suche nach flaschengrün und himmelblau inkl. viel rostrot und Brücke einmal durch den Ort, der mit seinen 15.000 Einwohnern von der Fischerei und den Surfern lebt. Peniche bezeichnet sich als die Surferstadt der Welt. Jedes Jahr werden Surf Pro Weltcups im Herbst veranstaltet, wir hatten allerdings das Gefühl, dass sich die Surfer für diese Saison schon verabschiedet hatten und auch meine Vision war nicht aufzutreiben. Wir bewunderten stattdessen die Festungsmauer und das verlassene Gefängnis und grübelten über das „wo “ von himmelblau und flaschengrün.
Kirche St. Pedro
Wir schauten uns nochmals maps2go an und fanden eine kleine Halbinsel, die von der Halbinsel Peniche, wegführte. Eventuell war das unser Ziel? Wir irrten wieder durch den Nebel auf der anderen Seite der Stadt und schlitterten an der Steilküste und den Klippen entlang.
Unsere Fundstelle war wiederum recht nett, doch hatte es mit meinem eigentlichen Sightseeing Highlight wenig zu tun.
Wir entschlossen uns zur Aufgabe, unser eigentliches Ziel am heutigen Tag war schließlich Nazaré und wir hatten schon deutlich zu viel Zeit in Peniche verbracht. Als ich nochmals in den Reiseführer schaute und mir den Ausflugstip vom ADAC näher betrachtete, erkannte ich wo mein Fehler lag. Um das hübsche Castelo auf dem Meer bewundern zu können, muss man einen Ausflug zu den Berlenga Inseln unternehmen. Diese sind, bis auf die Sommermonate, unbewohnt und vermutlich wären bei dem Wetter eh keine Boote hinausgefahren.
In Nazaré erwartete uns das gleiche Wetter wie in Peniche. Die Stadt war sonnig, am Strand zog es sich zu. Der Leuchtturm war zeitweilig nicht zu sehen. In Nazaré kommen Surfer aus aller Welt um die höchsten Wellen Europas oder wie sich Nazaré rühmt „biggest waves in the world“ zu surfen-zumindest in den Wintermonaten. Es sind bereits Wellen von über 30 m gemessen worden, die höchste gesurfte Welle lag bei 22m, der Weltrekrod wird von einem Amerikaner gehalten. Auch wenn die Wellen beeindruckend für uns Flachlandtiroler waren, von riesigen Höhen waren wir weit enternt.
Wir tranken zunächst ein Bierchen und checkten gegen 15:00 Uhr in unser Apartment ein.
Am Strand war es wenig sommerlich, dennoch ließen es sich Mathias und Emily nicht nehmen, in die Fluten zu springen. Ich beobachtete die Surfer und den Leuchtturm…von dort hat man die beste Sicht auf die hohen Wellen, sofern welche da sind.
Von Nazaré hatte ich bereits gruselige Geschichten gelesen, Massentourismus und viele, viele Hotels….gut das wir es nicht schlimm fanden. Der Strand ist lang und breit, die Häuser nicht mehr als vierstöckig. Wer sucht, der findet auch noch den alten Stadtkern aus dem 18 Jh, den wir für uns entdeckten. Der Ursprung von Nazaré geht auf das Dorf Sitio, oberhalb der Klippen zurück. Die Bebauung am Strand war, wegen der hohen Wellen ( kurz vor dem Ufer ist der “ Graben von Nazaré“ ) und der Piraten verpönt. Die Legende sagt, dass ein Fischerjunge von der Jungfrau Maria vor einem Klippenabsturz bewahrt wurde, seitdem ist Sitio/ Nazaré ein Wallfahrtsort.
Alles in Allem gefiel uns der Ort für eine Nacht recht gut, wir gingen in einer urigen portugiesischen Kneipe Cockels/Herzmuscheln essen, Portion 5,95€ mit Draft Bier, 1,00€ das Glas……ich muss sagen, es war das beste Essen bislang im Land
Da es sich komplett einzog, verzichteten wir auf Sonnenuntergang ( welche Sonne?) und Wellen ( welche Wellen ?) am Leuchtturm und kümmerten uns ums Emilys neue Transportbox. Diese wird nun formidabel direkt nach Lagos geliefert, unser Hotel weiß schon bescheid und die kleine weiße Señorina reist Buisness nach Hause.
Wir verschoben den Besuch des Leuchtturms auf den nächsten Morgen, vor unserer Weiterfahrt nach Aveiro.
Wenn man Glück hat, sieht das Ganze dann so aus ( Quelle: Red Bull Filmers at Large Nazaré 2015)
Unseren Abend verbrachten wir in einem kleinen Familienrestaurant, Mama kochte-Tochter servierte. Es gab Tintenfisch und Sardinen, ich leite hiermit offiziell meine Fleischpause ein!