Nochmal nach Kambodscha! Nachdem ich 2005 nicht viel mehr als Angkor Wat gesehen hatte, zog es mich Ende Januar 2007 mit meiner Mama nochmal nach Südostasien. Wir hatten Kambodscha und Vietnam geplant, wollten über den Mekong nach Vietnam einreisen.
Zunächst flogen wir nach Bangkok und von dort weiter nach Siem Reap. Vollkommen geschafft kamen wir in dem puppigen Ort in der Nähe von Angkor Wat an. Wir wohnten bei einem durchgeknallten Australier, ein nettes Zimmer mit kalter Dusche und einer Krokodilfarm in unmittelbarer Nachbarschaft. Die Viecher können so richtig Krach machen und stinken tun die Biester auch.
Wikipedia: Siem Reap (Khmer: Siĕmréab សៀមរាប; IPA: [siːə̯mɽiːə̯p]) ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Kambodscha. Der Name bedeutet wörtlich Ort der Niederlage der Siamesen und bezieht sich auf einen Sieg der Khmer über das Heer des Thai-Königreiches Ayutthaya im 17. Jahrhundert. Bekannt ist sie vor allem als die der Tempelanlage Angkor Wat nächstgelegene Stadt, in der die meisten Besucher während ihres Aufenthaltes nächtigen.
Wir genossen am ersten Abend unser erstes Angkor in der sogenannten Pub Street und freuten uns auf den bevorstehenden Urlaub.
Siem Reap Impressionen , unsere Straßenküche, die wir sehr oft besuchten
Am nächsten Tag machten wir uns mit einem Tuk Tuk Fahrer auf den Weg in die weltberühmten Ruinen. Da ich bereits 2005 in Angor gewesen war, ließen wir es sehr ruhig angehen, getreu dem Motto, weniger ist mehr.
Wikipedia: Angkor Wat (Khmer: Ângkôr Vôtt អង្គរវត្ត; ângkôr bedeutet „Stadt“, vôtt „Tempelanlage“) ist die bekannteste Tempelanlage in der Region Angkor in Kambodscha. Der Tempel befindet sich zirka 240 km nordwestlich der Hauptstadt Phnom Penh in der Nähe von Siem Reap, ca. 20 km nördlich des Sees Tonle Sap.
Angkor ist nur eine von sehr vielen Anlagen und wenn man zum Teil die anderen Tempel gesehen hat, versteht man kaum mehr den Hype, der um Angkor Wat gemacht wird. Für meinen Geschmack gibt es sehr viel schönere Tempel, z.B Bayaon, Ta Phrom oder auch Angkor Thom. Aber eins nach dem Anderen, zunächst verwöhne ich hier mit Fotos von Angkor Wat:
Sonnenaufgang:
Ein weiterer, beeindruckender Tempel ist immer wieder der Bayon. 2007 war es noch immer möglich, ziemlich ungestört durch die Tempelanlage zu schlendern; ein Luxus der mittlerweile der nicht mehr möglich ist.
Wikipedia: Der Bayon (ursprünglich Madhyadri) ist neben dem Angkor Wat die bekannteste und eindrucksvollste Tempelanlage in Angkor (Provinz Siem Reap, Kambodscha) – berühmt vor allem wegen seiner Türme mit meterhohen, aus Stein gemeißelten Gesichtern.
Auch die Nebentempel sind absolut sehenswert. Sie liegen vielfach nicht auf der Hauptroute, sind ggfs. auch leerer und mit den durch Würgefeigen zugewachsenen Mauern, wirken sie bizarrer und viel, viel interessanter als die freigelegten Tempel und Anlagen. Angkor Thom ist mir kaum in Erinnerung geblieben, Ta Prohm umso mehr :
Ta Prohm, aus Wikipedia: Der Gebäudekomplex Ta Prohm ist eine aufgegebene Tempelanlage in Kambodscha bestehend aus Tempel, Kloster, weiteren kleineren Gebäuden und der umgebenden Mauer mit Ecktürmen und Gopurams (Eingangspavillons). Sie liegt etwa zwei Kilometer nordöstlich von Angkor Wat, dem bekanntesten und größten Tempel im Gebiet von Angkor.
Anbei nochmal eine Karte von Angkor und die letzten Impressionen:
Siem Reap hat einen wahnsinnig schönen, noch authentischen Markt. Diesen hatte ich bereits 2005 ganz toll gefunden und war auch in 2007 wieder begeistert. So wie sich Kambodscha damals zeigte, muss es in Thailand vor 20 Jahren gewesen sein.
Nach drei Tagen in den Tempelanlagen waren wir nen bissel müde, wir hatte keine Lust mehr auf Ruinen und fuhren zum Tonle Sap um über den See nach Phnom Phenh zu fahren.
Wikipedia: Der Tonle Sap (Khmer: ទន្លេសាប Aussprache: [tunleː saːp], etwa: Großer See) in Kambodscha ist der größte See Südostasiens und eines der fischreichsten Binnengewässer der Erde. Der See dient auch als Verkehrsweg. Eine Schnellbootverbindung verbindet die im Nordosten des Tonle Sap gelegene Stadt Siem Reap mit der Hauptstadt Phnom Penh im Süden, und über den im Nordwesten in den See mündenden Fluss Sangker mit Battambang, der zweitgrößten Stadt des Landes. Über den Mekong ist es auch möglich Vietnam und Laos auf dem Wasserweg zu erreichen. Der Tonle Sap Fluss und auch der Tonle Sap See sind wichtige Verkehrswege in diesem Teil Kambodschas. Aufgrund der zunehmend verbesserten Straßenverhältnisse wird jedoch ein Großteil der Güter und Personen über Straßen befördert.
Wie in 2005 bewunderten wir zunächst das schwimmende Dorf. Ich erklärte meiner Mama, dass hier Boat People aus Vietnam leben, die als Flüchtlinge Zuflucht in Kambodscha gefunden hatten. So hatte es uns Mr. Han 2005 erklärt und ich gab mein Wissen weiter.
Um nach Phnom Penh zu kommen, hatten wir uns für das Speedboat entschieden, eine grenzwertige Entscheidung. Solange sich das schmale Boot ledich in den Seitenarmen des Tonle Sap aufhielt, war die Fahrerei noch recht erträglich. Als wir aber auf dem freien See, einem Meer nicht unähnlich , ankamen und das Boot sein Tempo aufnahm, wurden wir nicht nur patschnass, sondern realisierten, dass es auch saugefährlich war. Mit einer halsbrecherischen Aktion retteten wir uns in das schmale Innere des Bootes und harrten im Dieselgestank bis zu Hauptstadt Kambodschas aus. Ich kann Niemanden das Boot empfehlen, alleine die grenzwertige Toilette lässt die sechstündige Tour zu einem Alptraum werden.
Phnom Penh war 2007 eine gemütliche, geschichtsträchtige Stadt ohne Hochäuser. Wir wohnten in den ersten drei Tagen in einem netten Hostel an der Waterfront.
Wikipedia: Phnom Penh (Khmer ភ្នំពេញ, offizielle Umschrift: Phnum Pénh, Aussprache: [pʰnum peːɲ], deutsch ‚Hügel Penh‘) ist die Hauptstadt Kambodschas. Phnom Penh hat 1,5 Millionen Einwohner (Stand: 2012) und liegt im Südwesten des Landes am Tonle Sap, einem Zufluss des Mekong. Die Stadt ist Sitz einer Universität und eines Technikums. Es gibt einen internationalen Flughafen und einen Hafen. Über den Mekong ist die Stadt auch für kleinere Seeschiffe erreichbar. Phnom Penh ist das mit Abstand bedeutendste wirtschaftliche Zentrum des Landes.
Markthalle
Eins unserer Hauptziele waren der Königspalast und die Silber Pagode. Neben Bangkok sah es in der Haupstadt Kambodschas noch sehr provinzal aus, von einer Weltstadt war PP damals noch weit entfernt.
Wir konnten uns natürlich auch nicht von der jüngsten Geschichte freimachen und so ging es an einem Nachmittag auf die Killing Fields.
Wikipedia: Die Killing Fields sind eine Reihe von etwas mehr als dreihundert Stätten in Kambodscha, an denen bei politisch motivierten Massenmorden Schätzungen nach mindestens 200.000 Menschen durch die maoistisch–nationalistischen Roten Khmer umgebracht wurden.[1] Der Massenmord der Roten Khmer an der eigenen Bevölkerung im Demokratischen Kampuchea wurde von 1975 bis 1979 begangen. Die Gesamtzahl der Opfer der Roten Khmer dürfte sich im Bereich von ein bis zwei Millionen Menschen bewegen.
An dieser Stelle möchte ich auch an den sehr grandiosen Film „the killing fields“ erinnern, der einen guten Einblick in das Kambodscha der 70er Jahre gibt. Meine Reiselektüre in diesen Tagen“ first they killed my father“ einer der erschütternsten Dokumentationen die ich jemals gelesen habe.
Nach den Kiling Fields fuhren wir zum Tuol Sleng Gefängnis, eine alte Schule, in der gefoltert und gemordet wurde.
Wikipedia: Das Tuol-Sleng-Genozid-Museum (sâră-môntir brălây-puchéasah tuŏl-slêng សារមន្ទីរ ប្រល័យពូជសាសន៍ ទួលស្លែង [saːraʔmʊəntiː prɑlajpuːcɔːsah tuːəlslaːeŋ]) ist das ehemalige Gefängnis S-21 der Roten Khmer und dient der Erinnerung an die dort begangenen Verbrechen. Es befindet sich in Phnom Penh, Kambodscha.
Um das Erfahrene und Gesehene zu verkraften ging es weiter an die Küste. In einem schaukelnden Karaokebus fuhren wir in wenigen Stunden nach Sihanoukville.
Wir wohnten in einer kleine Bungalowanlage zwischen Ochheuteal und Otres Beach. Allerdings verbrachten wir auch einige nette Stunden am Serendipity Beach.
Wir fuhren auch noch zum Victory Beach, der uns als Backpacker Enklave angepriesen wurde und total abtörnend war.
Nach fünf Tagen am Meer fuhren wir mit dem singenden und klingenden Reisebus wieder zurück nach Phnom Penh. Ich bewunderte die alte Lady vor uns, die begeistert jeden kambodschanichen Gassenhauer mitsag- zumeist schrill falsch.
Diesmal wohnten wir in einem der Gästehäuser auf dem Westsee. Wir zahlten 3$und bekamen einen grandiosen Sonnenuntergang, Ratten und ein grenzwertiges Zimmer inklusive. Die Gästehäuser der ersten Stunde sollen wohl alle abgerissen worden sein, mittlerweile stehen dort Villen und schnieke Hotels.
Am nächsten Morgen zogen wir los in Richtung Vietnam und zwar mit einem Boot auf dem Mekong, immer stromabwärts. Mit dabei zwei Berliner Jungs und ein Vietnamveteran mit einer Machete am Gürtel.
Wir genossen das Leben am Fluss und fuhren entschleunigt gen Vietnam. Die gesamte Tour dauerte zwei Tage, ein halber Tag auf dem Mekong in Kambodscha, dann der Grenzübergang nach Vietnam und anschließend gabs etliche Eindrücke vom Mekong inklusive.
Grenzübergang Kambodscha/ Vietnam