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Iran 2019, VIII: Shiraz شيراز

Heute gab es bereits um 7:00 Uhr Frühstück und danach bezahlten wir unsere feudale Fressrechnung vom ersten Abend und die Wäsche.

Nachdem wir unsere Sachen durch den Basar geschlörrt und den Wagen auf dem Parkplatz ausgelöst hatten, machten wir uns um 8:00 Uhr auf den Weg nach Shiraz.

Die Landschaft wurde wüstenähnlicher, die Luftfeuchtigkeit lag bei unter 20% die Lippen sind spröde, die Hände lechzen nach Feuchtigkeit. Die Fahrt zog sich, wie vermutet……Wir machten unterwegs drei Stops, einmal um Melonen zu kaufen und die anderen Male um unsere Stehkloerfahrungen zu vertiefen. Übrigens, zwei Melonen kosten 0,70€ !

Um 15:00 Uhr erreichten wir Shiraz und unser Hostel, diesmal sind wir ohne großartige Probleme zu unserer Unterkunft gelangt. Und was haben wir für einen guten Wurf gemacht ! Das Seray-e Humayouni Guesthouse ist ein Traum aus 1001 Nacht und wir waren Alle von unseren Zimmerchen begeistert.

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Nach dem ersten „ Sackenlassen“ machten wir uns auf den Weg zum ersten Unesco Highlight, dem Bagh-e Naranjestan Garten, Unesco Weltkulturerbe, dem hübschesten Garten von Shiraz.

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Keine zehn Minuten vom Hostel entfernt und voll, voll mit deutschen Touristen. Shiraz scheint förmlich überlaufen mit deutschen Reisegruppen, Willkommen auf der Iran Rennstrecke!

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Nachdem wir uns an der netten kleinen Villa und der Gartenanlage satt gesehen hatten, war es mal wieder Zeit für ein wenig Bazar, diesmal der Vakil Bazar mit Seray Mehr Café, wo wir auch gleich mal zum Abendessen einkehrten. Petra, Ralf und ich aßen Dizi und diesmal wussten wir bereits wie man dieses isst. Mit sechs Leuten für 20€ essen gehen macht schon Spaß.

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Fünf von Sechs genossen den frühen Abend auf dem Basar, Eins von Sechs kurierte weiterhin den Rotz aus. Vier von Sechs widmeten sich der wichtigen Frage, ob Kupferauflaufformen wirklich notwendig sind-am Ende blieben diese im Laden.

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Drei von Sechs nahmen den Weg über die Vakil Moschee, zwei von Sechs liefen über eine andere tolle Moschee zum Hostel. Mit Tee und Gebäck ließen wir den ersten Abend in unserem zauberhaften Hostel ausklingen.

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Am nächsten Morgen hielten wir uns an den Rat der Reiseführer und waren bereits um 7:00 Uhr auf dem Weg in die Nasir al Molk Moschee, die Moschee mit dem berühmten Licht! Tja, was soll man sagen…..bereits um 7:20 tummelten sich um die 30 Leute vor der Moschee herum, drinnen war es in den ersten Minuten noch ruhig und dann war es mehr die Situation „Fliegen auf Scheiße“…..die selbstdarstellerische Selfie-Instagram Fraktion plus meine chinesischen Freunde, die sich nicht von 50 genervten Normaltouris aus der Fassung bringen ließen und mit zunehmenden Lichteinfall kam auch noch die Reisebusfraktion hinzu. Es gibt so schöne Fotos im www-von uns eher keine, zumindest nicht mit buntem Teppich! Willkommen im Massentourismus, hier wird wohl gegengesteuert werden müssen.

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Im Hotel genossen wir unser feudales Frühstück mit selbst gebackenen Brot und Ash sowie einem grandiosen pochierten Ei.

Danach machten wir uns wieder auf den Weg in die Innenstadt und liefen über die Khan Schule zum Vakil Badehaus und zur Vakil Moschee.

Die Koranschule wurde 1615 gegründet, das Gebäude war für 100 Schüler ausgelegt und wurde durch viele Erdbeben stark zerstört. Lediglich das Eingangsportal war immer unkaputtbar.

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Im Hamman-e Vakil wird nicht mehr gebadet, dafür hat Khomeini gesorgt-heute zeigen nur noch Puppen wie es mal war!

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Die Vakil Moschee wurde bereits zu Karim Khans Zeiten erbaut und hat eine beeindruckende Gebetshalle-leider macht sich langsam und allmählich Moscheekoller bei uns breit.

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Nach so viel Kultur mussten Klamotten und nen alkoholfreier Cocktail her -Mojito und ein neues Mäntelchen traten in mein Leben.

Beschwipst vom Nichtalkohol erkundeten wir im Anschluss einen Second Hand Teppichhandel und wurden für ganz wenig Geld fündig-ein Brüderchen-Schwesterchen Teppich werden ab demnächst Rangsdorf und Britz verzieren.

Ralf und Froggy brachten die neuen Errungenschaften ins Hotel, wir Mädels verliefen uns aus dem Weg zur Festung erstmal kräftig-300 m können manchmal hart sein. Wir vertrödelten den NaMi in der Sonne, unsere Herrlichkeiten ließen sich Zeit und wir ließen die Festung auf uns wirken.

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Die Festung Arg-e Karim Khan wurde in der frühen Regentschaft der Zand Zeit gebaut und war Teil des königlichen Hofs. Einer der vier Wehrtürme gilt als „Schiefer Turm von Shiraz“ da sich dieser merklich neigt…..da unterirdische Badehaus sorgte für Probleme.

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Die Festung wurde während der Pahlevi Ära als Gefängnis genutzt, man mag sich kaum vorstellen, wie schrecklich es gewesen sein muss…..auch heute ist die Festung noch kein wirkliches Schmuckstück, bis auf das berühmt berüchtigte Badehaus.

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Wir lechzten nach Eis und da hinter der Festung die Eisstraße von Shiraz liegt, war unser Schicksal besiegelt. Bereits jetzt sei gesagt, 5/5 überstanden das Abenteuer ohne Flitztk……Nr.6 versuchte sich nicht am Eis sondern an der lokalen Spezialität: Mais mit Champis und Jägersoße, ebenfalls ohne Spätfolgen.

Kulturell war Shiraz für uns fast abgehakt, auf Museen hatten wir Alle nicht so große Lust und somit vertrödelten wir den Nachmittag auf dem Bazar und gingen füh essen.

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Als letztes großes Highlight hatten wir uns den heiligen Schrein von Shah-e Cheragh aufgehoben. Auf dem Gelände liegt der Schrein von Sayyed Mir Ahmad der 835 n. Chr. nach Shiraz kam und dort getötet wurde. Er war einer von 17 Brüder des Iman Reza ( damit direkter Nachkomme von Mohammed) . Desweiteren sind auch Sayyed Mir Mohammed und einem namentlich mir unbekanntes Brüderchen von Ahmad beerdigt.

Das wir Mädels der Tschadorpflicht unterlagen war uns bereits klar. Leider hatte der Reiseführer verschwiegen, dass nur Handys, keine Taschen aufs Gelände dürfen. Außerdem war ungehindertes Umherschwänzeln verboten, uns wurde eine beflissende Religionshüterin zur Seite gestellt. Um eine Lanze zu brechen, das Mädel hatte eine so dermaßen angenehme Art, sie missionierte nicht, sprach von Abraham nicht von Ibrahim als sie in die Geschichte einstieg und erfragte Hintergründe zum christlichen Glauben ( mehr Protestanten oder Katholiken in D? Unterschiede im Glauben). Außerdem stellte sie die Gemeinsamkeiten im Glauben als auch zw. Persien und Deutschland her…..Keine/r von uns Sechs wird keinen Wunsch am Schrein geäußert haben, schließlich gehen Shiiten savon aus, dass jeder Besucher eines Schreins von den Propheten eingeladen wurde, auch wir !

Ein Wunsch der von uns offen geäußert wurde: Allah, Gott oder wer auch immer, bitte lass niemals Bomben auf dieses Schmuckstück fallen.

Wir gingen getrennt nach Männlein und Weiblein in den Komplex, bekamen die Tschadore und unterzogen uns einer Einlasskontrolle. Zunächst besuchten wir die Moschee, danach die Schreine. Den Schrein von Ahmad durften wir nur von außen durch die Tür bewundern und den stillen Wunsch äußern, bei den Brüderchen gings lässiger zu, allerdings wurden die Herren mit einem grünen Religionsfeudel vom Schrein gefeudelt und standen ohne Schuhe vor der Tür, da unsere Religionshüterin diese in Verwahrung genommen hatte.

Achtung, 100% der Fotos stammen von unseren Handys:

Tschadorladies:

Moschee

Eingang zum Heiligen Bereich.

Hier durften wir nicht hinein, nur Wünschlein äußern:

Bei den Gebrüdern mir gings lässiger zu, natürlich wurden wieder Wünsche geäußert.

Der Besuch hatte uns nicht kalt gelassen und ich raten jeder/m Iranbesucher/in diesen Schrein zu besuchen und einzutauchen.

An unserem letzten Tag wurde es archäologisch-wir besuchten die Unsecostätten Naqsh-e Rostan und Persepolis.

Zunächst fuhren wir zu der antiken Stätte von Naqsh-e Rostan mit seinen Felsengräbern. Man geht davon aus, dass die vier Gräber von Dareios I u. II .Artaxerxes I und Xerxes I hier liegen, ganz sicher sind sich die Historiker allerdings nicht. Die Steinreliefs zeigen anschauliche Eroberungszenen und königliche Zeremonien.

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Persepolis über die Mittagssonne zu besuchen war bestimmt nicht unsere cleverste Idee, das zarte tomatenrot auf Gesicht, Hände und Scheitel erzählen eine eigene Geschichte.

Persepolis war eines der antiken Weltwunder, Dareios der Große baute diese grandiose Stadt 520 v Chr. Alexander der Geoße zerlegte genau diese in Schutt und Asche um 330 v. Chr…..Männer die sich für die Größten hielten waren immer die Schachfiguren in dieser Region. Der Schah hielt 1971 eine millionenschwere Party in Persepolis zur 2500 Jahr Feier Persiens ab, die älteren haben bestimmt noch Bilder der TV Übertragungen vor Augen.

Ich gehe auf die einzelnen Häuser, Treppen und Reliefs nicht ein, seid aber versichert, es lohnt sich……vor Allem die Reliefs.

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Am späten Mittag fuhren wir wieder zurück nach Shiraz und wurden Zeugen einer kleinen revolutionären Tat. Wir hoffen, dass diese mutigen Hoffnungsträgerinnen die Zukunft des Irans symbolisieren.

Wir überfielen einen eher seltenen Supermarkt und fraßen uns durch frisch gebackenes Brot und Joghurt. Der Abend ging für Körperpflege und packen drauf, unser Abendessen nahmen wir im Hostel ein. Es gab Puffer aus Berberitzen, Walnüsse, Ei, Spinat, Mehl und dazu Joghurt. Neben Tomaten wurden auch Gurken gereicht und erstaunlicherweise wurden wir satt.

Um 22:00 Uhr knipsten wir das elektronische Klärchen aus.