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Frankreich 2022, I: Emily in Paris

Paris im Winter, auf solch eine Idee kommen auch nur wir! Unwillig unseren Hund den Gefahren am BER auszusetzen ( vermutlich würde unser Westie als Sperrgepäck im Istanbul landen) entschlossen wir uns gegen den ursprünglichen Plan mit den Kanaren und buchten Paris, Bretagne und Normandie….15 Tage Ende Januar! Alle Reiseführer warnten vor Strippenregen, wir ließen es darauf ankommen.

Gegen 2:00 Uhr verließen wir Berlin und fuhren durch die rabenschwarze winterliche Nacht, Gegen 8:00 Uhr waren wir in Belgien, unterwegs begleitete uns Strippenregen und Restschnee. Leider wurde es gerade hell, so das wir nicht mehr in den bleuchteten Lichterwahn auf der Autobahn kamen. Am originalen Waterloo vorbei begrüßte uns gegen 10:00 Uhr La France. Mathias hatte ein kurzes Nickerchen in Belgien eingelegt, so kamen wir relativ gut bis nach Paris. In der Stadt standen wir im Stau und waren erst gegen 13:30 Uhr am Ibis Bastille Opera.

Nettes Haus der Style Kette, wir waren zufrieden.

Nachdem unsere Pieselotten auf dem Zimmer und Emily ihre Gassirunde bekommen hatte, schlüpften wir in unser Bettchen und holten zwei Stunden Nachtschlaf nach.

Gegen 16:30 liefen wir in die grobe Richtung Notre Dame, über den Place de la Bastille und durch das Viertel Bastille. Heute ein echtes Ausgehviertel, früber ein Arbeiterviertel. Von der alten Bastille ist nichts mehr übrig, die Oper Bastille steht am alten Standort der Burganlage.

Im Anschluss schlenderten wir an der Seine entlang, Erinnerungen aus 2018 kamen hoch, sommerlich war es damals. Das Hôtel de Ville bewunderten wir von „kurz rechts“ und verschoben die genauere Begutachtung auf „später“.

Traurig schauten wir auf die Überreste von Notre Dame, am Bauzaun erinnerten Fotos an die Nacht der Brandkatastrophe. Wir waren damals im Iran und gerade in der Blauen Moschee von Tabriz, als wir vom Brand erfuhren.

Und so wird es auch beim dritten Besuch in Paris nix mit einem Besuch von innen….

Im Quartier Latin schlenderten wir durch die niedlichen Gassen und landeten am Ende bei Menü….und ja, wir haben es wieder getan…schaut auf die Teller!

Mit einem kurzen Abstecher über die Rue Garlande, vorbei an Shakespeare and Company schlenderten wir wieder zurück ins Hotel….natürlich ließen wir uns den Blick auf Notre Dame, und dem Hôtel de Ville nicht nehmen.

Das Marais geht in Bastille über, vom jüdischen Viertel sahen wir an einem Freitagabend nicht viel, Sabbat eben.

Ab Place de la Bastille wurde es mit unserer Ortskunde haarig, so haarig, dass wir erstmal ein paar Nachos beim authentischsten Mexikaner Europas einlegen mussten und uns dann so richtig verliefen.

Irgendwann standen wir vor dem falschen Ibis und schon ging es 800 m retour. Die Fitbit zeigte um 20:30 Uhr, 8,6 km und geschafft lagen wir in dem zu heißen Zimmer in zu weichen Betten. Auch das Handballspiel Schweden vs Frankreich im Halbfinale der Handball WM wurde eher halbherzig geschaut….ob Frankreich Weltmeister wird? Bei allen Parisbesuchen wurde Frankreich bislang Weltmeister, zwar im Fussball aber wir sind doch variabel!

Tag 2: Place des Vosges, Hôtel de Ville, Louvre, Trocadero,Arc de Triomphe, Tour Eiffel, Invalidendom, Nationalversammlung, Pont Neuf, Quartier Latin

Die Nacht war so lala, wir stellten irgendwann die Heizung aus: links, rechts, ober und unter uns wird ausreichend schweißtreibend geheizt!

Der Kopfschmerz der sich in der Nacht ankündigte bestätigte uns in der deutschen Politik, 19 Grad sind ausreichend.
Das Frühstücksbuffet entschädigte für das verhangene Wetter und UPPPS Hunde über sechs Kilo dürfen nicht in Metro…bedeutet für uns laufen, laufen, laufen……

Frohes Mutes machten wir uns um 9:30 Uhr auf den Weg. Zunächst ging es ohne Umwege zum Places des Vosges und weiter zum Louvre….natürlich nicht ohne bewundernde Blicke auf das Hôtel de Ville und der berühmten Pont Neuf.

Place de Vosges- der schönste Platz von Paris
Markt im Marais- nicht kosher …aber einer der Gründe warum wir Jetzt in die Normandie fahren. JACOBSMUSCHELN
Hôtel de Ville
Die Pont Neuf, nicht die schönste Brücke aber sicher die berühmteste Brücke von Paris

Am Louvre steppte der Papst im Kettenhemd, meine Fresse….Paris ist auch im Januar alles andere als leer. Die Schlange am Eintritt war beeindruckend. Für uns keine Mona Lisa, Emily genießt natürlich keine Gastfreundschaft im teuersten Hotel der Stadt.

Die Tuillerien ließen wir ebenfalls links liegen, auch hier gilt Wauzelverbot.

So schlichen wir die insgesamt sieben Kilometer zum Trocadero um danach in der Rue Kleber ( parallel zu den Champs Elysees) für 8€ ein Mittagsbier zu schlürfen.

Im Anschluss durfte der Triumphbogen natürlich nicht fehlen, uns zog es sogar unter den Bogen. Viele Kriege, aus denen die Franzosen siegreich hervorgegangen sind.

Mit einem Blick in die Champs Elysees liefen wir zurück zum Trocadero und von dort die gesamte Sichtachse bis zum Eiffelturm.

Auch dort wurde gewerkelt was das Zeug hält, die olympischen Spiele nahen.

Zügig versuchten wir die rd. vier Kilometer bis zum Quartier Latin zu überbrücken, die Blase drückte, Emily brauchte eine Pause und wir ein Bier! Wir hatten nicht mal wirklich einen Blick für die Buchläden am Seineufer.

Mit einem kurzen Blick auf Shakespeare and Company und auf die lauschigen Ecken im Quartier schlenderten wir über die Seine und dann zügig nach Bastille.

Nach rd 22km hatten wir es geschafft, wir waren wieder in heimischen Gefilden. Unser Hund hatte sich top geschlagen,sie fiel aber auch nur noch in die weichen Kissen und selbst der Abstecher zum Thai, keine 500 m vom Hotel entfernt, war ihr schon zu lang.

Unser Curry und der Papayasalat waren aber top und eine gute Alternative zur französischen Küche.

Tag 3: Mont Martre, Sacre Coeur, Place du Terte, Moulin Rouge, Lafa yette, Marais,Chez Paul

Der Sonntag begann sonnig, alles richtig gemacht mit Sacre Coeur am zweiten Tag….weiße Kirche vor blauem Himmel macht sich einfach besser.

Leider war das Frühstück eher stressig, eine Schulklasse voller Fraggles machte das Ibis unsicher…..15jährige egal welcher Nation sind schrecklich.

Wir liefen die 4,4km über Bataclan und Place de la Republique nach Montmartre.

die farbige Fassade gehört zum Bataclan

Angekommen auf dem Hügel mussten wir nicht nur feststellen, dass man niemals im Hochsommer in Paris sein möchte, da auch der Touriwahn im Januar ungeahnte Höhen annehmen kann, sondern dass irgendwie der Sommer ausgebrochen war! Das Thermometer zeigte 1 Grad , die Franzosen und Touris lungerten auf dem Rasen, in den Cafés von Montmartre herum, die Saison war quasi eröffnet.

Am Place du Tertre bewunderten wir nicht nur die Maler, sondern auch die Preise in den Cafés….den Champs Elysees nicht ganz unähnlich. Wir entschieden uns demzufolge gleich für Suff, wenn dann richtig….irgendwo auf der Welt ist es immer nach 11:00 Uhr.

Wir bewunderten das einzige Dorf, in dem Mühlen….ja, Kornmühlen die Stadt Paris mit notwendigen Lebensmitteln versorgt hat. Von irgendwann mal 30 Mühlen gibt es nur noch eine Intakte und natürlich das Moulin Rouge.

Mittlerweils hatten wir auch wieder die 10 Kilometermarke gerissen, Emily trottete müde hinter uns her. Wir liefen Richtung Oper und Lafayette und versprachen dem Fellbündel Entspannung und Wellness am Nachmittag.

Im Lafayette hielten wir uns nicht lange auf, Mathias bewunderte die Jugendstildeko, ich die Auslagen von Tiffany und Co. Eine Halskette hatte es mir angetan, mit 800€ fast noch erschwinglich….sie blieb dort wo sie hingehörte, Tiffanys kauft man nur in NY.

Die Avenue Haussmann ist quasi in Alem ein Luxussträßchen und viel interessanter als die Champs Elyssee. Mir hatten es die hier gezeigten Pralinen angetan, wir kauften aber nichts…..gucken war erlaubt.

Im Marais hatten wir für das jüdische Viertel nicht so richtig viel im Sinn, viel eher hatten es uns die schönen Metroeingänge am Louvre und auf dem Weg ins Hotel angetan.

Auf Wunsch eines einzelnen Herren kehrten wir bei BocaMex, dem wohl authentischsten Mexikaner außerhalb Mexikos auf ein paar Nachos ein.

Nach rund 20km durfte sich unsere Emily in die Kissen kuscheln! Wir legten einen Boxenstop von über drei Stunden ein.

Da die Kleine aber so knülle war, entschieden wir uns, sie bei unserem Feudalfresschen im Chéz Paul in ihren Kennel zu lassen. Emily schlief in der Tiefgarage, warm und mollig den Schlaf der Gerechten.

Im Chéz Paul war ich 2018 schon mal, ein Tip von meine Kollegin Kathi. Da wir in Laufdistanz wohnten, lag ein erneuter Besuch nahe. Die Küche wird gelobt, auch im Reiseführer ein Tip und so überteuert nun auch nicht.

Das Interieur ist einem Zug nachempfunden, das Restaurant existiert seit 1880 und ist eine Institution für Bastille. Mathias traute sich an die Nieren in Portweinsoße ( grandios) ich aß Enten Confit. Die obligatorischen Schnecken durften nicht fehlen, die Crème Brulee ging durch Zwei.

96€ leichter, ließen wir den Hund aus seinem Kennelverließ und nach dem Handball WM Finale gings schnurstracks in die Heia.

Tag 3: Père Lachaise, Centre Pompidou, Marais, abhängen in Bastille

Leider hielt die Schönwetterphase nicht an, es erwartete uns fieser Nieselpiesel am letzten Tag. Was kann man da Besseres machen, als zum Friedhof zu gehen? In diesem Fall der berühmte Père Lachaise, für mich nun schon der dritte Besuch.

Wir hatten uns ein paar Graber ausgesucht, die wir uns im Nieselregen zusammensuchten, Auch beim dritten Besuch auf diesem Friedhof durften die alten Bekannten nicht fehlen, neue Entdeckungen kamen aner hinzu.

Jim Morrison:

Rossini

Frederick Chopin

Edith Piaf

Oscar Wilde

Der Friedhof ist nach Straßen und Divisionen aufgeteilt, wir liefen zum Teil durch den matschigen Boden zwischen den Gräbern. 1,5 Mio Gebeine liegen auf dem riesige Areal. Neben den hier gezeigten Berühmtheiten liegen auch Victor Hugo, Baron Haussmann, Yves Montant, Simone Signoret, Maria Callas, Modigliani, Balzac, Marcel Proust, Moliere, Moliere usw.usw.usw.

Neben den ganzen Berühmtheiten findet man aber auch toll Skurilitäten, es macht Spaß zwischen den Gräbern zu schlendern.

Oberste Priorität hatte natürlich weiterhin unsere kleine weiße Flocke, die brav im Hotel wartete. Deshalb kehrten wir nach gut einer Stunde um und liefen die zwei Kilometer zurück ins Ibis.

Über Mittag genossen wir ein wenig Ruhe, mittlerweile merkten unsere Füsse die Kiloemter der letzten Tage.

Gegen 13:30 Uhr waren wir wieder auf der Pirsch, Emily trabte ausgeruht mit. Wir versuchten es nochmal mit dem Marais, suchten den alten Pletzl, wo sich Paris allerdings auch für die olympischen Spiel schick machte. Letzendendlich war Alles aufgerissen….wir flûchteten schnell wieder auf die Hauptstraßen.

Das letzte Highlight war das Centre Pomidou, sofern man es dann Highlight nennen möchte. 1998 war ich das letzte Mal dort, 2018 ausgelassen, 2023 wußte ich warum. Ähnlich unserer ICC Architektur, ungefähr in der gleichen Zeit entstanden, ist es nicht schöner geworden mit der Zeit.

Gegen 15:00 gingen wir ein letztes Mal ins Bocamex, abends wartete der Nepal- Inder auf uns. Mein Garnelen Curry war wahnsinnig gut….

Den Abend ließen wir mit Asterix und Obelix ausklingen, wobei wir nur Idefix im TV bewunderten…Emilys kleiner Bruder, wir waren schockverliebt <3.

Fazit nach drei Tagen: Paris geht immer- immer wieder.

Wir hatten uns übrigens kurzfristig für die virtuelle Laufchallenge Paris bei Acer entschieden, Für alle Lesenden, nach drei Tagen hatten wir die 60km im Sack. Achtung, wir zählten erst ab Samstag, da uns genau am Arc d‘Triomphe die Idee kam:

Deutschland, Berlin 2022:Virtuell von Marathon nach Athen….

oder wie kommt man auf die Idee 42,2 km zu gehen ?

Die Coronajahre haben bei uns Allen Spuren hinterlassen und so war auch ich nicht davon ausgenommen, die Waage seit 2019 fast permanent nur in eine Richtung „laufen“ zu sehen. Doch was tun gegen Coronapfunde und ( ia ich gebe es zu) wohl auch altersbedingtem Wohlstandsspeck? Diät….ach nee, Fasten…ja bitte aber bitte auch nur in Maßen und überhaupt, wo war eigentlich der Sport in den letzten Jahren?

Wenn ich an das erste Jahrzehnt des nicht mehr ganz so neuen Jahrtausends erinnere, da hatten meine Laufschuhe eine sehr kurze Halbwertzeit, Avonlauf, Firmenlauf und die Citynacht gehörten zum Programm. Der Montag war gefüllt mit dem Runday Monday ( das T-Shirt habe ich gerade erst weggeschmissen) und mein Körper wurde von zarten 54kg umhüllt!

Wie heißt es so schön, es war einmal und ist nicht mehr….doch hoppla, laufen, laufen geht doch eigentlich immer? Na gut, sofern das Thermometer Minus 20 meint, sollte man gepflegt im Sessel Platz nehmen, aber sonst?

Neben den Pfunden nervte mich ab dem Sommer 2022 ein Fersensporn links und machte alleine das normale Gehen nach stundenlanger Ruhe schon zur Qual. Es musste also etwas geschehen, doch was?

Der Yogakurs gammelte seit zwei Jahren auf dem IPad und von sehr eingeschränktem Essen halte ich nun auch nicht viel….also kann es nur noch eine Lösung geben, die da heisst BEWEGUNG!

Durch Zufall bin ich auf Conqueror Challenge gestoßen, eine der unzähligen Werbungen auf Social Media. Medaillen und viel Bling Bling empfand ich schon immer als inneren Antrieb und diese sehen wirklich toll aus.

https://www.theconqueror.events/all-challenges/

Virtuelle Challenges beginnen mit dem Herunterladen einer App und der Suche, ob es eine entsprechende Community bei Facebook oder Instagram gibt. Die Community ist für die Teilnahme nicht zwingend notwendig, doch hilfreich und zumindest die Truppe auf Fb geht sehr nett miteinander um.

Dann kommt die Qual der Wahl, mit welcher Challenge fängt man an? Diese sind nach Kilometern sortiert, enden alle mit einem hübschen Hängerchen um den Hals und einem Zertifikat und werden virtuell über Google Maps, You Tube Videos und einer interaktiven Map unterstützt. Von Zeit zu Zeit erhält man an sich geschriebene Postkarten und auch der Support funktioniert hervorragend, wie ich nach kurzer Zeit bereits feststellen durfte.

Ich begann meine persönliche Challenge (-15kg) bei schönstem Herbstwetter in Angkor Wat, so um den 03.10.22 herum. Mich reizten die Challenges wo ich das Land, das Gebiet oder quasi die Challenge schon mal live erlebt hatte am Meisten. Es kribbelte in den Fingern, ich wollte nochmal auf den Kili oder zum Mt. Everest, doch scheute ich mich zunächst an den zu bewältigenden Kilometern. Angkor ist die mickrigste Challenge mit einer der beeindruckensten Madaillen am Ende „ mit Speck fängt man Mäuse“!

Die ersten Tage war hart, nach 3km ging mir die Puste aus, Emily allerdings hatte Spaß. Sie stapfte durch Flur, Feld und Wald und binnen Tagen fiel mir das Laufen leichter…. Angkor Wat gehörte nach wenigen Tagen zur Geschichte,….Conqueror erlaubt nur die einmalige Teilnahme einer jeweiligen Challenge…also damit abgehakt.

Es reihten sich Challenge an Challenge, Nr. 2 wurde der Kili, Nr. 3 der Everest, Nr 4 Mt. Fuji, Osterinseln, Krugerpark und meine Fitbit war begeistert? Das neue Medaillenaufhängesystem ächzte unter der Last, ich rätselte wie ich die „Medaillen der Zukunft“ bewältigen sollte? Zum Nikolaus 2022 standen bei Conqueror 500,7 km und die Waage zeigte ein Minus von 5,7kg…..

Eine Challenge hatte es mir von Anfang an aber so richtig angetan und ich überlegte lange ob und wie man diese am Besten bewältigt bekommt? Ich wollte den Urmarathon von Marathon nach Athen nicht in viele Stücke zerhacken und hatte den Anspruch diesen in einem Stück zu bewältigen. Mathias war von der Idee nicht begeistert, ließ sich aber breitschlagen und studierte Google Maps für einen sinnvollen Rundkurs.

Familie und Freunde warnten, Emily war begeistert über den Übernachtungsstop bei meiner Mama.

Am 03.12.22 ging es los!

Die Startnummer wurde freigegeben, bei leichtem Schneetreiben stapften wir die ersten Kilometer ab 7:45 Uhr durch Britz nach Neukölln.

Meine Uhr zeigte am Start bereits 1,35km, die Gassirunde mit Emily musste am Ende noch auf die Uhr, wir wollen ja nicht schummeln! Kurz vor Neukölln machte ich aus zwei Handschuhe einen ( alles für das nachfolgende Foto!) und ärgerte mich doch ziemlich. Schließlich hatte ich diese gerade erst käuflich in Valencia erstanden….egal die Hände waren zunächst erstmal warm

Wir liefen strammen Schrittes die Flugfeldrunde und bekamen bei der ersten Gegenwindbegegnung erstmalig schlechte Laune…..es war eisekalt und harsch.

Kurzentschlossen kürzten wir ab und liefen die Ringbahnstraße Richtung Schöneberg. Nach hungrigen 18km, Mathias spürte bereits die ersten Ermüdungserscheinungen körperlicher Art, gab es die erste Pause und zwar die längste an diesem Tag.p, war war mittlerweile 11:00 Uhr.

Wir ließen uns das klassische Frühstück im Robbengatter schmecken und beäugten kritisch die ersten Blessuren und horchten in uns hinein. Verspannungen oder Zerrungen, Blase oder nur gerötet, Schuhwechsel oder kein Schuhwechsel?

Nach rund einer Stunde süßem Nichtstun schmissen wir uns wieder auf den Asphalt und liefen Richtung Zoologischer Garten über Lietzenburger, Wittenbergplatz und Ku- damm. Schnell ergatterte ich ein neues Paar Handschuhe und ärgerte mich, dass der Km Tracker nicht so richtig aufwuchs…..knapp Halbzeit, weiter gehts! Wir liefen über Schleusenkrug und Tiergarten Richtung Goldelse.

Das nächste Ziel auf unserer Reise war das Brandenburger Tor auf West,- u. auf der Ostseite.

Wir ließen den Weihnachtsrummel links liegen und bogen in die Wilhelmstraße ab. Zu diesem Zeitpunkt müssen so um die 27km auf der Uhr gewesen sein.
Über das ARD Hauptstadtstudio, mit Blick auf den Reichstag ging es zur Friedrichstraße und ins Café Einstein.

Jede Unebenheit, jede Ampel, jede Störung unseres Lauftempos begann tierisch zu nerven UND die Knochen zu strapazieren….es wurde schwerer und schwerer wieder in den Rhythmus zu kommen, wir sehnten das Ende herbei. Über Kochstraße, Mehringplatz waren wir aufeinmal wieder in Kreuzberg. Wir ließen die Blücherstraße und den Südstern bei ca. 36km hinter uns. Da das Schild der U7 uns freundlich angrinste, war ich kurz geneigt zu sagen „ ach Schei….lass uns abbrechen, in 20 Minuten sitzen wir in der Wanne!“ Doch nichts da, mit ein paar Stretch, – u. Dehnübungen schafften wir auch die Hasenheide und krochen im Schneckentempo die Hermannstraße hoch. Ein Obdachloser lief an Mathias vorbei und bettelte ihn an, mich ließ er zehn Meter weiter hinten schon links liegen…. wir sahen armselig aus, schief und krumm wackelten wir dem Ziel entgegen.

Vollkommen erledigt kehrten wir ins Pho Phan ein und aßen unser sehr gesundesAbendessen, die Phô regulierte super den Wasserhaushalt. Rund 4,5 km lagen gegen 17:00 Uhr noch vor uns…..wir waren sicher, jetzt schaffen wir es auf sicher! Trotzdem war der Restmarsch eine körperliche Quälerei, nur die Freude meinen zweiten Handschuh wieder mit dem Brüderchen vereinen zu können, ließ mich die Quälerei ertragen.

Vor unserer Haustür stand die Uhr auf 41,5km und somit ging es nochmal zum U- Bahnhof Parchimer Allee und für Mathias ( aufgrund der 1,35km am Morgen auf der Uhr) noch in eine kleine Extrarunde,
Mit über 44 km beendet ich an diesem Tag die Challenge Marathon nach Athen und auch wenn mein lieber Mann eher lustlos an dieses Event herangegangen ist, am Ende hatte auch ihn der Ergeiz gepackt.



Stolz und kaputt betrachteten wir die Kollateralschäden, Muskelkater, Nagelbettschmerzen und Hüfte begleitete uns noch tagelang. Laufen ging ich erst wieder zum Ende der Woche, ließ den Körper zur Ruhe kommen und frass mich durch alle Weihnchtsfeiern dieser Erde.

Doch wie sah es denn nun in Griechenland auf der Strecke aus? Anbei die Postkarten und Fotos von Conqueror.

Achja, wer gerne nachahmen möchte, es gib auch noch Pacer oder Medal Mad, Angebot ist ähnlich…..es wenig preiswerter ist es. Bei Pacer bin ich auch schon schwach geworden, Conqueror gefällt mir aber in der Qualität der Medaillen einfach besser.

Achja, so sieht übrigens der Medaillenspiegel am 8.12.22 aus…..die Marathonmedaille ist noch nicht in Berlin, dafür hängt auch das Altblech der erfolgreicheren Lauftage.

Spanien 2022, Valencia

Was haben Tallinn und Valencia miteinander zu tun? Auf dem ersten Blick nicht sehr viel, in meiner privaten Betrachtung jedoch eine ganze Menge. Im schönen Jahr 2021 bekam ich zum 50. Geburtstag einen Kurztrip nach Tallinn geschenkt, den wir aufgrund der Coronapandemie nicht gleich umsetzen konnten. Mit dem Angriff von Putins Schergen auf die Ukraine empfanden wir eine Reise ins Baltikum ziemlich komisch,zumal die Flüge mit Ryanair keineswegs kostengünstig waren.

So kam Plan B und dieser hieß Valencia. Versprach Südspanien doch im November noch milde Temperaturen und die Flugzeiten waren toll. Freitags früh in die City, montags am späten Nachmittag wieder nach Berlin.

Ok, der Plan war gut die Umsetzung nicht so. Der Flugplan wurde angepasst, statt vier Tage in der Stadt waren es am Ende nur noch zwei volle Tage. Gnadenlos wurde der Flug am Freitag in den Nachmittag geschoben, statt montags nachmittags war der Eückflug für morgens gescheduled. Achja…. und dann der Wetterbericht. Von Mo- Do zeigte das Thermometer noch nette 25-27 Grad, dann kam der große Regen, angekündigt genau für unser Wochenende. So etwas ist doch gemein, oder?

Wir trafen uns um 11:30, ich brachte mein Auto in die Werkstatt um den Tüv erneuern zu lassen. An der Bushaltestelle merkte ich, dass ich mein Handy zu Hause vergessen hatte und fuhr, nach der Ankunft in Rudow, nochmal schnell nach Britz. Unser Hundemädel war merhr als perplex, als ich in die Wohnung stürmte, das Handy an. mich nahm, schnell aufs Klo rannte und dem Hund ihr Mittag vorsetzte. Binnen drei Minuten war ich aus der Tür und kurze Zeit später mit meiner Mama und meiner Tasche wieder vereint.

Die Sicherheitskontrolle war leer und am Ende hockten wir, trotz der kleinen Einlage, tiefenentspannt am Gate. Auch der Flug war unspektakulär, wir waren sogar pünktlich. In Valencia war es nass, die Meisten waren mit Schirme unterwegs, dennoch merkte man, das Schlimmste war wohl vorbei.

Wir entschlossen uns für eine Valenciacard und machten den Fehler, diese nur für 48 Stunden gekauft zu haben. Sinnvoller wären 72 Stunden gewesen, so hätten wir uns Extratickets für den Flughafen erspart und mit nur 5,00€ Aufschlag hätten wir die volle Freiheit genossen.

Naja, sei es drum….immerhin, wir kamen ohne Umwege zum Hotel und waren von diesem sofort begeistert. Zimmer hübsch, schön hell und alles freundlich.

Mit einem Pad Thai und dem traditionellen Willkommensdrink ( Agua de Valencia) den Tag ausklingen lassen. 

Die Nacht war so lala, es gewitterte stark, die Kissen waren mir zu hart, ein Kopfschmerzchen kündigte sich an. Gegen 8:30 Uhr gingen wir frühstücken und genossen für spanische Verhältnisse ein gutes Buffet mit einer  Toastada belegt mit Lachs und Avocado.

Wir entschlossen uns das Feld von hinten aufzuräumen und zunächt den Mercado de Central aufzusuchen. Schließlich fröhnen die Marktdamen,- u. Herren der Work- Life Balacnce und dienen am Sonntag den Herrn! 

Mit der U-Bahn fuhren wir von Turia nach Angel Guimaraes und liefen die letzten Meter in einer spannenden Gegend von Valencia. Während doch viele Häuser schön restauriert wurden, sieht man noch die eine oder andere Baulücke die für Graffiti und Murales genutzt wird.

Markthalle

Die Halle war wirklich sehenswert, zu gerne hätten wir beim Fisch zugeschlagen. Es blieb beim Schlendern, lediglich zwei Magneten und ein wenig Süßkram wurde ershoppt.

Als wir die Halle verließen, prasselte einer der vielen kleinen Schauer auf uns nieder, letztendlich störten diese aber nicht wirklich.

Unser nächstes Ziel war die Seidenbörse (Llotja de la Seda), verbunden mit einemAusflug in das koloniale Spanien der Seefahrer und Conquistardores.

Wer fühlt sich beim Betrachten der Fotos nicht an Mallorca erinnert? Ja, die Seidenbörse und die Börse von Plama sehen sich verdammt ähnlich.

Auch die direkte Umgebung der Seidenbörse war sehr anschaulich, auch wenn ich zu keinem der weiteren Gebäude echte Informationen geben kann

Weiter ging es mit himmlischen Getröpfel zur Igelsia del San Nikoladu, auch sixtinische Kapelle von Valencia genannt.

Ich hatte vorher schon Fotos gesehen und war dennoch kaum vorbereitet auf die Fresken und Wandbilder in dieser kleinen Kirche.

Nach der Kirche ist vor der Kathedrale! Wir liefen zunächst zum Plaza de la Reina und wunderten uns bereits über die Menschenmassen…..es waren Kreufahrtschiffe in der Stadt, ach Du liebes Lieschen! Am Neptunbrunnen wurde gepost, die Restaurants waren voll, vor der Kathedrale tummelte sich das Aida und Costa fast gar nichts Völkchen.

Um es kurz zumachen, Klärchen versteckte sich, der Himmel öffnete seine Schleusen und wir verschwanden erstmal in einer Kneipe und fröhnten dem süßen Sightseeingnixtun.

Doch irgendwann muss man sich ja auch mal wieder vor die Tür trauen und siehe da, das Wetter stabilisierte sich immer mehr und die Tagestouris befanden sich wieder auf ihrem Dampfer und dampften schon gen Malle.

So trauten auch wir uns in die „ La Seu“ und bewunderten nicht nur stilecht Bilder von Goya, sondern auch den heilige Gral! Davon schon mal gehört? Hierbei soll es sich um den heiligen Kelch handeln, also genau jenes Gefäss aus dem Jesus beim letzten Abendmahl getrunken haben soll. Der freistehende Kirchenturm heißt übrigens Miquelete und hat 14 Glocken zu bieten.

Goya

Das soll er sein, der besondere, der einzigartige Kelch…..glaubt oder glaubt es nicht:

jwd der Gral….es liefen Taufen ohne Ende

Ein paar Häuserimpressiomen gefällig? Voilá!

Unser zweites Hungerchen an diesemTag bekämpften wir mit Tapas und zwar der ordentlich portionierten Art.

Die Stadttore der Altstadt waren quasi die letzten Highlights an diesem Tag. Wir fingen mit dem besser restaurierten Torres de Quart an, das maurische Erbe ist noch gut sichtbar…..die Türme hätten auch in den Iran gepasst.

Nachdem wir die Turme bewundert, einen Blick auf die Jardins de Turia ( Gärten des Turiaflusses) geworfen hatten, liefen wir wieder durch die komplette Altstadt, Stadteil El Carmen und bewunderten nicht nur die Häuserschönheiten sondern genossen auch ein Agua de Valencia und nachfolgende Straßenschönheit mit toller Streetart..

Häuserschönheiten:

Straßenschönheit

Aguas de Valencia:

Nachdem wir auch das zweite Stadttor bewundert hatten schlichen wir mehr als ermattet Richtung Hotel, rund 15km steckten in unseren Knochen.

Nicht mal der Blick auf die Turia Garten konnte noch entzücken, auch der Caesar’s Salad im Hotel war eher schlecht als recht, wir fielen platt aber zufrieden ins Bett.

Der nächste Morgen begrüßte uns mit blauem Himmel und super Wetteraussichten.

Mit der Metro fuhren wir hinaus zum Meer und genossen fast noch sommerliches Strandwetter. Valencia lohnt sich durchaus für ein paar Tage Stadt und relaxen….muss man sich merken.

Wir stromerten an der Strandpromenade und am Hafen entlang, kehrten in ein überteuertes Pub ein und genossen die letzten warmen Sonnenstrahlen des Jahres 2022.

Die Surfer gaben nochmal alles, an einem Sonntag hält sich ganz Valencia am Strand auf.

Um die Mittagszeit kehrten wir zu Originalpaella ein, wer wusste, dass dieses Gericht in Valencia „erfunden“ wurde.

Mit der Wahl des Restaurants hatten wir Glück!

Unseren Nachmittag widmeten wir wieder der Kultur, wir fuhren in die Stadt der Künste und der Wissenschaften .Mutige Architektur machen diesen Teil von Valencia zum Sightseeingspot.

Nicht nur die Oper hat dort ihr Zuhause, Höhepunkte sind das Oceanogràfic und Hemisfèric….kühne Beispiele einer modernen Stadt und sehr beliebt….ich lasse Bilder reden.

Zum Abschluss unseres Trips suchten wir unser El Corte del Ingles auf, welches uns mit einem leichten Abendessen versorgte. Der Bummel über den Weihnachtsmarkt mutete bei 22 Grad irgendwie komisch an….am nächsten Tag brachte uns Easyjet fast pünktlich wieder nach Berlin! Schön war es! Valencia ist auf jeden Fall eine Reise wert!

Polen 2022, Breslau

Die diesjährige „Metropole im Herbst“ Tour brachte uns mit dem Kulturzug ins herbstliche Breslau

Ich war 2019 ebenfalls mit genau diesem ins ehemals deutsche Schlesien gefahren, dieses Mal oblag es mir, meinen lieben Kolleg* innen die Perle an der Oder näher zu bringen. Die Einen waren noch nie dort, die Anderen hatten schreckliche Erinnerungen an Reisen anno 1982 nach Breslau. Wroclaw, wie die Stadt korrekterweise genannt werden sollte, ist durch viel Schweiß und Fleiß wieder bildschön geworden, wer Sommerfotos sehen möchte, schaut bitte hier:

Wir verließen Berlin im strömenden Regen, der sich leider gen Osten nicht entschärfte, sondern schrecklicher wurde. Mit ein wenig Verspätung kamen wir am Hauptbahnhof in Breslau an und ehrlich, ich war dankbar, dass ich das Piast als Unterlunft gewählt hatte. Was 2019 bereits toll war, wurde auch in 2022 nicht schlechter…..die Lage machts einfach. Gutes Hotel der Touristenklasse, immer wieder gerne.

Wir wurden in einen eigenen Flügel verfrachtet, die Männer bezogen Einzelzimmer, die Mädels teilten sich wieder nach Blondinen und angegraute Brünette auf und kurze Zeit später liefen wir lustlos durch den Regen. 

Zwei Stationen mit der Straßenbahn brachten uns zum Ring, wo wir in das erstbeste Restaurant, einer Piroggenhöhle stolperten. Dort genoss ich Zurek und Piroggen…schön wieder in Polen zu sein.

Aufgrund der Wetterlage entschieden wir uns für ein Nachhause gehen und verbrachten den Rest des Abends bei uns auf dem Zimmer, der übrig gebliebene Wein musste vernichtet werden.

Am nächsten Morgen sah die Welt wieder besser aus. Es war trocken, die Vorhersage war nicht so übel und das Frühstück überzeugte uns auch. Gegen 10:00 Uhr machten wir uns auf den Weg und ich drehte wie 2019 die gleiche Sightseeingrunde. Zunächst bewunderten wir das Kunstwerk zu den Spaziergängern im Untergrund, liefen dann in den Toleranzbezirk und warfen einen Blick auf die Synagoge. Da Sabbat war, blieb es beim Blick von außen. Mittendrin und Zwischendurch staunten wir über die Zwerge, ich pimpte meine Sammlung erheblich auf. Die hier gezeigten Wichtel sind allerdings nur exemplarisch, es würde andernfalls den Blogbeitrag sprengen!

Wieder mal standen wir vor dem Konspira und bewunderten die aufmüpfige Propaganda und natürlich die Zwerge…..meine Sammlung (siehe auch Bericht 2019) füllt sich.

Gegen Mittag waren wir auf dem Rynek/ Ring und umrundeten diesen, bevor wir in einer Bar unseren Durst stillten. Immerhin konnten wir noch auf der Terasse sitzen und den ersten Glühwein trinken, was will man mehr Anfang November.

Unser nächstes Ziel war die Schlachtbank und die Universität samt Aula und grandiosem Ausblick über die Stadt.

Alle waren begeistert mit unserem Reiseziel im Jahr 2022.

Wir warfen einen hungrigen Blick in die Markthalle, tranken einen Martinisprizz mit Blick auf die Dominsel und schlenderten gemächlich über die neu restaurierte Brücke zur Dominsel. 

Dort besorgten die Einen Glühwein, die Anderen staunten über den Nachtwächter, der die Gaslampen entzündete.

Den Dom bewunderte ich, wie 2019 nur von außen und mit einem kurzen Blick durch die Scheibe am Eingang. Wir hatten kein Interesse am dunkelen Gemäuer, viel mehr wollten wir langsam etwas essen.

So zogen wir am frühen Abend, es wurde bereits um 16:30 dunkel, zurück zum Ring und gingen dort in den Schweidnitzer Keller, quasi der Rathauskeller. Leider war das Kellerverlies nicht mehr lauschig sondern ultramodern und das Essen bekam ebenfalls keine Bestnote. Egal, der Hunger trieb es rein und obwohl wir in einem gehobenen Restaurant aßen, waren die Kosten überschaubar.

Mit einem letzten Fussmarsch fielen wir. mit 16,4 km mehr in den Beinen im Hotel ein und verplauderten den Abend im Brünettenzimmer.

Auch der zweite Morgen begann mit dem recht guten Frühstück, die Sonne schien und wir freuten uns auf die Jahrhunderthalle. Diese musste ich 2019 aufgrund von Zeitnot canceln, hier war ich wirklich 1995 das letzte Mal.

Die Jahrhunderthalle hat Unsescostatus und einen grandiosen Sound. Vom Haupteingang schaut die Halle eher unspektakulär aus, die Grandiosität entfaltet sich erst vom Garten und im Inneren. Die Halle hat einen Wahnsinnsklang und die Spannweite der Kuppel war damals mit über 60m die Größte weltweit. Der Petersdom passt ganze 3x in die Halle und wer noch mehr Superlativen lesen möchte, schaut in Wikipedia nach.

Wir entschieden uns für eine Tour, bewunderten alte Fotos aus ehemals deutscher Zeit ehe wir uns an die Multimediashow heranwagten. Was für eine Gaudi, dank der 3D Brille befanden wir uns mal auf dem Gebäude, mal unter der Decke. Wir hatten so unsere Gleichgewichtsprobleme, von außen betrachtet, gaben wir wohl ein köstliches Bild ab.

Natürlich bewunderten wir die Halle auch von innen, wo gerade eine Hochzeitsmesse wütete und Paaren des Heiratsjahrgangs 2023 mit Tips und Tricks zur Rate stand.

Der Besuch japanischen Gartens muss auf den nächsten Besuch warten, da das Kassenhäuschen bereits 

im Winterschlaf verfallen war. Wir entschlossen uns für den Marsch zur Grundwaldbrücke und erneut über die Dominsel. Das schöne Wetter wollte gefeiert werden, mit Kaffee und Kuchen im Gartenlokal sowie Kunst und Zwergenwirtschaft.

Da es Anfang November bereits sehr früh dunkel wurde ( um 16:30 Uhr war Schicht im Schacht) versuchten wir bereits gegen 18:00 Uhr ( nach einem Marsch durch den Stadtpark) unser Glück im Stary Klasztor. Leider hat es das Speiselokal wirklich dahin gerafft, lediglich die Kneipe exstiert noch. Wir bekamen von einem Landsmann den Tip, doch direkt neben der Markthalle das Restaurant zu versuchen und diese Empfehlung war nicht die Schlechteste. Ich hatte mal eine Haxe auf dem Teller, das gibt es wahrlich selten. 

Der Marsch zurück zum Hotel war wirklich notwendig nach dieser Völlerei und wieder fielen wir nach über 15km Fussweg in unsere Heia.

Am Abreisetag zeigte sich das Wetter abermals von seiner guten Seite, auch wenn es ein wenig verhangen war.

Wir liefen zur Seilbahn der Universität, ließen uns einmal über die Oder fahren, schlenderten genau an dieser entlang und nahmen einen Abschiedstrunk am ersten Beachlokal vom Samstag…..

Mit einem letzten Abstecher bei Zabka lösten wir unsere Taschen im Hotel aus, standen uns auf dem Bahnhof die Beine in den Bauch und nahmen die Verspätung von 40 Minuten gelassen. 

Der Zug kam von der ukrainischen Grenze und so mancher Mitreisende hatte nicht so schöne Erlebnisse der ketzten Tage zu erzählen wie wir. Mit uns saß ein Renterpaar am Vierertisch, die mir erzählten, dass der alte Mann sich mustern lassen musste, sie waren seit 48 Std. aus Charkiv unterwegs……Ich warf einen Blick auf den Reservistenausweis und wünschte alles erdenklich Gute.

Angekommen in Ostbahnhof stieg ich in die S- Bahn nach Ostkreuz und ließ mir mit Mann und Hund vietnamesische Küche schmecken, schön wieder mal in Breslau gewesen zu sein.

Italien 2022, XII: Gardasee & Ciao Italia

Mit Strippenregen, einer bis 8:30 Uhr geschlossenen Rezeption und diesen Wetteraussichten verabschiedeten wir uns aus der Toskana. Man wäre doch zu gerne noch geblieben!

Viel Positives gibt es zu unserem letzten Tag in Bella Italia nicht mehr zu berichten. Die von Google und Navi als schnellste ( über Parma, Brescia) auserkorene Route stellte sich als Ausläufer Alpentour mit vielen Baustellen, Spurverengungen und vor Allem viel Nass von oben dar. Wir waren zufrieden, dass die Strecke mit knapp unter 400km doch recht kurz war, zumal wir ja auch erst um 8:30 Uhr wegkamen ( Ankoppeln war allerdings ein Träumchen an diesem Morgen…keine zwei Minuten).

Ziemlich entfernt kamen wir am Camping Village San Francesco ( bei Sirmione an) und fuhren unseren Bürsti einfach nur auf den Stellplatz, koppelten ab und galoppierten im Regen gen See und Restaurant. Um 14:00 Uhr musste nun endlich mal ein Frühstück her. Dieses an diesem Tag in Form einer geteilten Pizza und Spaghetti….

Spaghettti mit Meeresfrüchten….sehr lecker

Das Camping Village ist sei ein Megading mit rd. 400 Stellplätzen, Hütten, Zelte und Poollandschaft. lage, direkt am See und mit eigentlich traumhaften Blick…..bei uns nicht so, grummel.

Sirmione liegt uns wohl wirklich nicht, siehe auch den Bericht aus 2020. Unser Plan nach Peschiera del Garda zu fahren konnte nun auch nicht umgesetzt werden und so schlichen wir kurz über den Platz und dann ins Bett….es war saukalt, 9 Grad!

Restaurant
kleiner Supermarkt, genau gegenüber standen wir
gepflegt

Zum Platz gibt es nur Gutes zu erzählen, ok die Sicherheitsbändchen am Handgelenk fanden wir nervig, für 1-3 Nächte kann man es aber aushalten. Die sanitären Anlagen waren top, 34€ der Stellplatz ok…wenn ich da an Bredene denke….

Gegen 18:00 Uhr rafften wir uns im Dauerregen auf und fuhren zur letzten billigen Tanke vor Deutschland (1,70€, Diesel) und zu Penny. Dort wurde ein wenig Krims und Krams für einen letzten Snack im WoWa eingekauft, Mit Cola und Schoki ( oh wie gesund) ließ sich das Schmuddelwetter besser aushalten.
Gegen 19:30 Uhr schlichen wir nochmal um den Block und siehe da, es hatte sich aufgeklärt….ein wenig, so eine bissel!

Auch wenn uns Sirmione an diesem Tag verwehrt wurde, immerhin einen Blick konnten wir dann doch werden, siehe Bild oben.

Mit einem letzten Aperol Sprizz ließen wir Gardasee, Lago die Garda sein und schlichen in die Wohndose.

Nach dem Regentag folgte ein strahlender Herbsttag am See, leider mussten wir uns auf den Weg nach “good old D“ machen! Das schöne Herbstwetter hielt bis Tramin an, Südtirol zeigte sich verhangen, Österreich folgte und ab der Grenze nach Deutschland platterte es wieder aus allen Kannen.

Wir nutzten die Zeit in Denkendorf bei Edeka, packten unsere Sachen im Bürsti, räumten auf, heizten durch ( tatsächlich, 8 Grad waren dann doch echt frisch) und schlichen um 18:30 Uhr in den Lindenwirt.

Hier unsere Henkersmahlzeit, wie immer der berühmte Schweinebraten mit Rotkohl und Klößen.

Unsere letzte Nacht im WoWa 2022 verlief unspektakulär, die Temperaturen hielten sich, unsere Bettdecken wärmten ausreichend und ziehen jetzt nach Berlin Britz um……der Winter wird ja wohl kühl werden.

Dauerregen begleitete uns von Bayern nach Berlin, Dauerregen “versüßte“ und das Ausräumen des Wohnwagens, schlussendlich waren wir gegen 14:30 Uhr glücklich wieder zu Hause.

Italien 2022, XI: Massa Marittimo, Suvereto, Bolgheri

Wir schliefen aus, es war bestimmt 9:30 Uhr ehe wir unser lauschiges Bett verließen. Das Wetter hatte sich gefangen, es war zwar weiterhin windig, doch zeigte sich ein zartes blau am Himmel und die Temperaturen versprachen weiterhin 22 Grad im Schatten. Unser Frühstück bestand aus einem Cappucchino und Croissant in unserem Café,eine schneller Abflug war also garantiert.

In allen Reiseführern wird immer Massa Marittima als Tip genannt und da es für Strand nicht reichen würde, setzten wir uns wieder ins Auto. Massa ist weitaus größer als die Nester der Vortage und kommt fast schon städtisch rüber, zumindest der Dom, Rathaus etc. Am Ende sieht man aber auch nicht sehr viel mehr als in den Vortagen. Der Name Marittima bezieht sich übrigens nicht auf das Meer, sondern zur Maremma zugehörig, quasi der stilleren und schöneren Toskana, wenn man so will. Natürlich ist Massa strunzalt, hatte in seiner Blütezeit um die 10.000 Einwohner und war sogar Bischofssitz. 1225 versuchte sich Massa als autonome Republik, und veröffentlichte das erste Berggesetzbuch weltweit. Rund um die Stadt waren Bodenschätze vorhanden, noch heute kann man Stollentouren unternehmen. Massa benutze bereits im 13 u. 14 Jh. den Kompass und bis in die 70er Jahre war der Bergbau eine große Einnahmequelle der Stadt. Die Malaria dezimierte im 18:& 19 Jh. die Bevölkerung und erst mit dem Legen von Drainagen wurde die Krankheit besiegt. Heute hat Massa ungefähr die gleiche Bevölkerungsdichte wie 1300.

Wir stellten den Wagen ziemlich zentral ab, bewundertendie Kathedrale San Cerbone und die Piazza Garibaldi mit Palazzo Comunale und Palazzo dei Conti di Biserno mit seinen Cafés und Pizzerien.

In die Neustadt mit Burg fuhren wir nicht, viel lieber nahmen wir einen kleinen Aperol inkl. Aperetivo zu uns und erinnerten uns an die grandios gute Pizza im Suvereto…..am Ende saßen wir im Auto und fuhren die 20km nach Suvereto.

Doch wer glaubt, Pizza gibt es an allen Wochentagen und zu jeder Uhrzeit, dem sei gesagt….NEIN das stimmt nicht! Wir hatten bereits die Erfahrung in Castagneto Carducci am Abend gemacht, hier war nun der Pizzaofen an einem Dienstag im September nicht an. Dafür gab es handgemachte Tortelli mit Bolognese… saugut.

da sind wir wieder, Suvereto

Zeit war nun auch für das Konvent San Francesco, wo ( Ihr erinnert Euch) Heinrich der VII. aufbewahrt wurde.

Nachdem wir nun doch zur Burg gestiefelt waren, den Blick der Wetter App gecheckt hatten, beschlossen wir….das war die Maremma/ Toskana im Frühherbst, Für uns keine großen Akitvitäten mehr an den zwei letzten Tagen. Es soll mehr oder weniger durchregnen, schöner wird es erst ab Anfang Oktober, Pech für uns….es sind wieder bis zu 28 Grad angesagt.

Abends schmissen wir den sogenannten Toskanacut auf den Grill und genossen Steak vom Feinsten. Auch die 10 Mackerunde ging auf mich…. Wir waren ein wenig besorgt, draußen stürmte es gewaltig, Nachbarn hatten bereits Vorzelte, Markisen usw. abgebaut, wir vertrauten der Technik.

Wir standen die Wettereskapaden in der Nacht gut durch, frühstückten spät, duschten noch später und räumten ein wenig für die Heimfahrt. Es regnete immer wieder, unsere Wäsche lagerte lange in der WaMa, da wir keine Chance hatten, diese in den Trockner zu bekommen. Unsere Highlight an die vorletzten Urlaubstag waren:

  • Cappucchino und Croissant gegen 13:00 Uhr
  • Jacuzzi auf dem CP
  • Pinienallee Bolgheri, der Ort fiel aufgrund von Regen aus
  • Conad, wichtige Dinge für @home und für den Grill
  • letztes Grillen

Auch die letzte Trudelpartie entschied ich in diesem Urlaub für mich, gegen 23:00 Uhr fielen wir in einen unruhigen Schlaf. Die Nächte sind wieder warm geworden, aufgrund der Wetterlage traut man sich kaum Fenster des nächtens offen zu lassen…..etwas das wir bitte bezahlen mussten, Ab 1:30 Uhr war ich wach, Mathias zog ab 2:00 Uhr nach und Emily wollte gegen 3:00 Uhr raus….Nachdem wir Durchzug im WoWa machten, kamen wir bis um 9:00 Uhr nochmal zur Ruhe und wurden, vollkommen ungeplant, von strahlendem Sonnenschein und 24 Grad geweckt.

Wir entschieden spontan, nach dem Frühstück ging es zum Strand. Selbst ich plante ein Planschpartie, die ich aber ganz schnell verwarf, als ich einen Blick aufs Wasser warf!

Sehr lieblich war das Wasser heute nun wirklich nicht, aufgewühlt, hohe Wellen….nur Emily spielte am Rand und war vollkommen glücklich und in ihrem Element. Es war uns eine große Freude unseren Hund so vollkommen durchgedreht zu erleben.

Mathias uns sie spielten bestimmt eine Stunde am Wasser, am Ende genossen wir noch das milde Spätsommerwetter und sonnten uns so an die zwei Stunden.

Auf dem CP gab es den obligatorischen Cappucchino und erste Abbauarbeiten. Gegen 19:00 Unr fuhren wir nach Donoratico, Ziel ein nettes Restaurant! Gar nicht so einfach in der Maremma Ende September, Wir landeten schlussendlich in einer kleinen Enoteca, waren komplett allein und komplett zufrieden.

Der letzte Abbau, die Abendgassirunde vollzogen wir bei Gewitter. So gehen wettertechnisch durchwachsene, inhaltlich grandiose zehn Tage zu Ende.

Wer bereits die großen Highlights der Toskana kennt, dem lege ich die Maremma ans Herz. Viel ursprünglicher, viel preiswerter und untouristischer, ein grandioser Flecken auf der Landkarte.

Italien 2022,IX: Campiglia Marittima & Suvereto

Das schlechte Wetter hatte sich über Nacht so weit gefangen, dass wir immerhin wieder draußen frühstücken konnten.

Wir überlegten, was wir bei dem instabilen Wetter so anfangen können und entschieden uns für weitere Nester der Nachbarschaft. Als Erstes stand Campiglia Marittima auf dem Programm, eine Gemeinde mit immerhin fast 13.000 Einwohnern und natürlich “uffn Berg “. Wir waren natürlich auch neugierig, ob wir von den Wahlen etwas mitbekommen würden….sagen wir mal so, unsere Eindrücke spiegeln die Wahlbeteiligung wieder. Leider sahen wir Italiener in deutschen Bundeswehrparkas und fast in kompletter Uniform…ein Schelm wer Böses dabei denkt :0(!

Campiglia geht vermutlich als das hübscheste Nest der Etruskerküste in diesem Urlaub ein, wir waren vom ersten Moment an begeistert.

Schöne Aussichten

An der zentralen Piazza von Campiglia Marittima genehmigten wir uns einen Aperol Sprizz, sahen den Italienern beim Nichtwählen zu….vor dem Wahllokal war nichts los und zogen dann weiter zur Burg, oberhalb des Ortes.

Burgreste

Blick auf Campiglia Marittima

Hübsche Einblicke und Ausblicke versüßten uns den Weg nach Suvereto.

Suvereto war hübsch, doch viel kleiner als Campiglia. Die Stadt gehört zu den “schönsten Dörfern Italiens“ verfügt ebenfalls über eine Festung und gelangte zu Berühmtheit, als die Leiche von Heinrich VII in der Nähe von Suvereto vor Verwesung gerettet wurde, indem diese am Feuer getrocknet wurde. Suvereto wurde um 1000 n. Chr. erstmalig erwähnt und wurde um 1201 erste freie Stadt der nördlichen Maremma.

Wir hatten für die Schönheiten von Suvereto nicht so viel übrigm Burganlage? Nein danke…..

Wir waren hungrig und das Wetter schwächelte wieder immens, es schüttete und verordnete eine zweistündoge Zwangspause von Sightseeing und Co. Die Pizza war preiswert (8€ j und grandios, die toskanischen Crostini auch und Emily machte auf niedlich und verzauberte Alle um sich herum.

Wir erledigten unsere Einkäufe in San Vicenzo und bewunderten in der Nähe des Weingutes Tanuta Argentiera ( ihr erinnert Euch, zu billig für uns) diesen sagenhaften Regenbogen.

Schlussendlich vertrödelten wir den späten Nachmittag auf dem Campingplatz. Am Ende siegte sogar die Faulheit, es gab weder Abendessen noch Dusche, lediglich ein paar Runden Kniffel und Macke, mein lieber Mann bleibt chancenlos gegen meine Würfeltalente.

Italien 2022, VIII: Beach, Bolgheri und viel Nass von oben

Der 29.09.2022 ist super schnell erzählt! Unsere Morgenroutine ist um eine Aufgabe reicher geworden, wir kämpfen gegen Wespen und Fliegen im großen Stil. Nichts ist wespensicher, was abends und nachts die Mücken sind, sind tagsüber die Wespen…..Gott sei Dank, die Biester sind nicht ultra aggressiv.

Wir verbrachten wieder rund drei Stunden am Strand, leider zieht Wind auf, der eine Wetteränderung ankündigt. Ich zog mir nicht mal mehr die Klamotten vom Leib, selbst Emily wollte nicht so richtig planschen und auch meine große Wasserratte buddelte lieber Löcher am Strand, die Strandbar wurde gerade abgebaut, die Saison ist wohl echt zu Ende.

Gegen 15:00 Uhr fuhren wir zu Conad, kauften Cozze ( Muscheln) Doraden und Lachsfilets sowie ein paar Scampis. Wir wollten am Abend Fisch und davon möglichst viel.

Den Nachmittag vertrödelten wir auf den CP,gegen 18:00 Uhr kochte ich die Muschelsosse und putzte die total dreckigen Miesmuscheln…..so dreckig habe ich die Dinger noch nie gesehen!

Am Ende sah unser Fresschen so aus:

Emily brachte noch eine kleine Showeinlage, an der natürlich wir schuld waren. Wir lassen Sie hier auf dem CP gerne ohne Leine über unser Haciendagrundstück laufen, Aufgrund der großzügig bemessenen Fläche und Nachbarn die weit weg sind, ist das hier möglich. Sie entfernt sich auch nicht großartig vom Wohnwagen weg, spielt meistens nur mit ihren Bällen auf der Wiese. Leider hatte Mathias sie nicht im Blick und ich war auf dem Weg zur Dusche, bis ich das Halsband klimpern und ein vertrautes Quaken hörte! Da stand die kleine weiße Schneeflocke mitten im Waschaus und suchte mich verzweifelt. Ich hatte keine andere Möglichkeit, als Sie erstmal ins Bad zu zerren. Konnte das kleine Ding ja nicht splitterfasernackt wieder zum WoWa bringen! Mathias suchte sich dumm und dämlich und nach einer mehr als schnellen Dusche ( Emily ärgerte sich über sich selbst, dem ungeliebten Wasser mehr als nah zu sein ) konnte ich die Familie wieder zusammenführen.Meinem Mann war zwischendurch der Arsch auf Grundeis gegangen, da sie auch auf die Hundepfeife nicht reagierte, die sie aufgrund des laufenden Wassers nicht hören konnte. Am Ende war alles wieder gut, Mensch und Tier wieder glûcklich vereint.

Wir hörten an diesem Abend lange Musik, versuchten noch an Karten von Wanda zu kommen ( erfolglos) und machten erst gegen 0:00 Uhr das Licht aus.

Der 24.09.22 läutete die Wetterwende ein. Morgens versüßte uns noch ein netter Sonnenaufgang den Morgen, aufgrund der höheren Luftfeuchtigkeit empfanden wir die 22 Grad auch wärmer als in den Tagen zuvor. Da wir kein Brot bestellt hatten, fuhr Mathias in den Supermarkt und kaufte noch ein bissel Kleinkram ein, ich bereitete das Fresschen vor.

Gegen 11:00 Uhr entschieden wir uns die berühmte Straße von Castagneto Carducci nach Bolgheri zu fahren, berühmt aufgrund der Zypressen und den vielen Weingütern “ Strada del Vino“ mal wieder….dieses Mal geht es um den Bolgheri.doc…ein edles Tröpfchen.

Zunächst aber widmete ich mich unseren Pinien vor der Haustür.

Auf der Hintour verzichteten wir auf ordentliche Fotos, dennoch bereits viel OOOOH…als wir die Zypressenstraße fuhren, bildschön…und der Knips aus dem Wagen..

In Bolgheri waren wir a. über die vielen Parkplätze und b. über den Touristrom und c. über den hübschen Ort angenehm überrascht..

Eigene Burganlage, viele Enoteken, ein nettes Treiben ohne übertouristisch zu sein.

Burganlage

Geschichte: Bolgheri gehört offiziell zu Castagneto Carducci und wurde 1075 erstmals geschichtlich erwähnt. Der Name leitet sich von den Bulgaren ab, hier hier zusammen mit Langobarden stationiert waren. Während des Mittelalters wurde Bolgheri oft zerstört und noch öfter wieder aufgebaut. Danach hielt sich die Bevölkerungszahl bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts bei ca. 100 Einwohnern. Aufgrund von Maßnahmen wie das Anlegen von Drainagen wurde der Ort im 19. Jahrhundert wieder attraktiv, so dass sich bis 1835 die Bevölkerungsanzahl versechsfachte (635 Einwohner). Darunter zählte auch die Familie des Poeten Giosuè Craducci, die hier mit ihm ab 1838 wohnte. Eine weitere Renaissance erlebte der Ort in den 1970er Jahren, als der Ort als Weinbaugebiet durch das Magazin Decanter ausgezeichnet wurde,, Quelle: Wikipedia.

Kirche und Wehrmauer

Einmal durch den Ort gebummelt, stand unser Entschluss fest,ein Vino muss auf den Tisch und dazu noch so 1-2 kleine toskanischen Leckereien. Wir suchten uns eine der tollen Enoteken direkt am Martplatz und genossen italienisches Ambiente pur. An einem Samstag waren keine Schweizer oder Deutsche in Bolgheri, nein… die Italiener ließen es sich gutgehen, so einen Tag vor der Wahl. Alles saß schon in Steppjacke und aktueller Wintermode herum, wir in Shorts und Kleidchen.

Unse Ort der Begierde
lecker war es….

Der Wunsch nach einer Flasche Vino direkt aus Bolgheri ließen wir unerfüllt, da wir zu wenig Ahnung von dem edlen Gesöff hatten, sehr wohl uns die Preise des Bolgheri.Doc abschreckten.

Bolgheri hat auch eine eigene Wasserquelle und Waschhaus aus alten Zeiten:

Natürlich soll jetzt die berühmte Zypressenallee auch nicht zu kurz kommen….beeindruckend!

Weitere Impressionen der Strada del Vino

im Hintergrund Castagneto Carducci

Da wir in Bolgheri so unschlüssig begzüglich des Kaufs eines Weines gewesen sind, entschlossen wir uns direkt zu einem Weingut zu fahren, Plan war eine Verkostung und Kauf im besten Falle. Mathias hatte sich in den Namen Argentiera verliebt und so fuhren wir zur Tenuta Argentiera, die nur vier Kilometer vom Campingplatz entfernt liegt.

Herrliche Oliven und Pinienhaine säumen das schlichte Anwesen:

Die Tenuta selbst war von außen schlicht, von innen edel und der preiswerteste Vino kam 84€ pro Flasche, nicht Kiste….wir machten einen Rûckzieher und einen polnischen Abgang.

Den Nachmittag verbrachten wir mit dem Lauschen des Regens und der Gewitter, mal mehr, mal weniger…..wie soooo viel Nass von oben kommen kann, unglaublich.

Gott sei Dank hatte Mathias am Morgen großzügig eingekauft, es gab Tatar und Notsuppe aus Berlin, kein trockener Weg in ein Restaurant war nicht möglich.

Italien 2022, VIII: Podere Pianetti, Donoratico, Castagneto Carducci

Unsere Abreise aus Südtirol gestaltete sich ereignislos, wenn man mal von den ewigen Dränglern und “ ich habs eilig“ Senioren im Campingplatzeigenen Bäcker absieht….wir haben erstmal genug von St. Josef! Die ewig neugierigen, Blogwartrentner mit 130.000€ Geschoss und dem ewigen Nörgeln gehen uns auf den Geist.

Nun also Toskana, 33 km nördlich von Piombino ( Elba Fähre). Die letzte Nacht war wirklich kalt ( um die 5 Grad) und gespannt schauten wir, wann es denn nun endlich wärmer werden würde. Ein wenig zogen die Temperaturen ab Gardasee an, die 20 Grad Marke wurde aber erst spät gezogen und auch in Donoratico ( unser Ortsteil) zeigte das Thermometer nur 23 Grad, dafür blauen Himmel. Vor zwei Jahren war es viel, viel wärmer….Pech für uns in 2022.

Die Fahrt zog sich, wir waren Beide müde, der Wecker um 6:20 hatte keine Freude bei uns ausgelöst. Das Navi sprach von 4 Stunden ( mit PKW) wir benötigten knapp sechs Stunden und bogen gegen 14:00 Uhr auf dem Agriglamping Podere Pianetti bei Castagneto Carducci ein.

https://poderepianetti.de

Da wir bereits online eingecheckt waren, gingen die Formalitäten sehr schnell, wir bekamen die Numero Uno und wohnen quasi genau neben der Rezeption, was aber nicht schlimmt ist.

Schotterplatz mit eigener Rasenfläche, den Westies freut es.
Nachbar gegenüber, jwd.

Der Podere Pianetti fährt ein anderes System, rund 20 Stellplätze ( zumeist stehen hier die 200.000+ x Geschosse) und ein paar Luxuszelte. ein Kräutergarten zur Selbstbedienung, Privatbäder, Whirlpools statt Animation am Pool. Mittendrin nun wir, auf unserem 300qm großen Stellplatz, der nächste Nachbar in Rufdistanz, lautes Rufen bitte! Gleich daneben die Bäder, vier Stück inkl. Waschmaschine und Trockner zur freien Verfügung.

An diesem ersten Tag hatten wir aber für die Schönheit des Platzes wenig übrig, sehr wohl bewunderten wir die Zypressenallee und die Palmen vom Nachbarn ( Paradu Ecovillage ) und wähnten uns atmosphärisch in Indien, wirklich wahr.

Ich kochte ein paar schnelle Tortellini zusammen, Mathias baute unser Camp auf und irgendwie fühlten wir uns nur müde….richtig geschafft. Da WoWa nur 80km/h in Italien fahren dürfen, kommt man quasi gar nicht viel südlicher als wir jetzt sind, so lang kann kein regulärer Urlaub sein.

Am späten Nachmittag zog es uns zum Hausstrand, der hinter einem Waldstück grenzte. Als ich den trockenen Wald sah, war eins klar….HIER GIBT ES MÜCKEN und ja, wir haben die Biester in den letzten Tagen mehr als genug hassen gelernt.

Nsch dem Mückenparadies eröffnete sich ein schöner Strand, mit Blick auf Elba und sogar Korsika, wie wir später lernen mussten.

Hunde eigentlich nicht erlaubt

Hunde sind an diesem Strandabschnitt eigentlich nicht erlaubt, da es aber bereits 16:30 Uhr war, schaute man großzügig über diesen Umstand hinweg und Emily genoss Meerkontakt.

Nach rd. einer Stunde hauten wir vom Hausstrand ab und fuhren zu Conad. Was Leichtes für den Abend war gefragt, wir entschieden uns für Garnelen, Carpaccio und Tartar mit frischen Ciabatta.

Gegen 21:00 Uhr lagen wir im Bettchen, wir waren so dermaßen platt von der Fahrt und auch hier zeigten die Temperaturen kaum mehr als 15 Grad, wenig einladend für lange Abende auf der Terrasse, die Blutsauger sollten auch nicht auf ihre Kosten kommen.

Am nächsten Morgen sah die Welt schon wieder anders aus, auch wenn uns der Kampf an den Waschmaschinen dann doch den letzten Nerv raubten. Meine Idee, die gesamte Wäsche vor Abreise zu waschen, gerät ins Wanken. Das Waschen von drei Maschinen kostete uns am Ende zwei Vormittage und viel Generve, da die illustre Gesellschaft auf dem Campingplatz zwar ab 8:00 Uhr die Maschinen besetzt, diese aber gerne erst am Nachmittag ausräumt! Wir räumten gerne für sie die Maschinen und platzierten die nasse Wäsche auf Wäscheständer und Körbe! Im Gegenzug wurde für unsere Maschine dann mal die Pausentaste gedrückt…..was für ein be…..Verhalten, anders kann man es nicht nennen!

Egal, da es morgens eh eher frisch ist, fährt man auch nicht um 9:00 Uhr an den Strand, Ich pflegte am ersten Morgen Blog und Bilder und erkundete unser Glampingparadies, wirklich schön! Am Abend zuvor war uns bereits aufgefallen, dass die Etruskerküste fast noch unberührt vom Massentourismus ist, z.B. gibt es nicht ein einziges Hotel in Donoratico, auch die Auswahl an Restaurants etc. ist im erfrischenden Rahmen. Donoratico ist ein typisches italienisches Straßendorf mit vielen unschönen Bauten aus den 50er- 60er Jahren, Cavallino nicht unähnlich.

Zurück zu unseren Platz, 200.000€ Busse der Marke Modelo und Concorde dominieren die paar Stellplätze, die nie kleiner als 200qm sind. Zu dieser Idylle kommen die bereits erwähnten Whirlpools, Grillplätze, Kinderbecken, tolle Sanitäranlagen mit chilliger Musik zur Entspannung, überall Rosmarin, Thymian und Blumen. die Glampingzelte sind einfach top, inkl. Tv und allem Schnickedöns….wer was Tolles sucht, wird hier fündig werden.

Rezeption und Kräutergarten
Sanitäranlagen, vier komplette Bäder, eins davon jeweils barrierefrei, WaMa und Trockner
großzügig, einfach nur großzügig…die Zypressen gehören zur Allee außerhalb des Agriglampings
Grillplätze, davon gibt es mindestens vier Stück
Kinderplansche
Erwachsenenplansche

Genug gesehen? Hier noch die Verlinkungen zu Modelo und Concorde, falls der eine oder andere Lesende Lust hat, sein spärliches Taschengeld auszugeben:

https://www.morelo-reisemobile.de

https://www.concorde.eu … ich hab mal nen Concorde konfiguriert….knapp 550.000€ :0)….

Nachdem die zweite Maschine auf der Leine war, fuhren wir die 15 Minuten zum Hundestrand von Castagneto Carducci und wähnten uns im Emilyparadies, inkl. Strandbar, brackigen Fluss ( die Hunde lieben es), klasse Aussicht nach Elba und Korsika und gaaaaanz viele Kumpels für den Wutwestie.

Der Parkplatz kostet 0,60€ pro Stunde, nebenan gibt es einen Wohnmobilstellplatz, den man getrost als Stellplatz für eine Nacht mal nutzen kann.

Elba

Ein Hund in seinem Element

Wieder kochten wir an diesem Abend selbst, es gab T-Bone, Toskanacut….lecker wars. Dazu kam noch Bruschetta, für Mathias Tartar und für mich Carppacio.

Abends fielen wir wieder geschafft in unsere Heia, auch nichts tun kann anstrengend sein.

Der dritte Tag in Pianetti begann wie der Morgen davor, eine Waschmaschine wollte gewaschen werden, Blogpflege und Fotos standen auf dem Programm.

Immerhin, um 11:30 Uhr waren wir am Strand und mein Mann und Emily auch umgehend im Wasser und in ihrem Element.

Leider ging beim ausgiebigen Toben ein Ball verloren und ein Westie ohne Ball ist quasi nicht lebensfähig. Also fuhren wir nach Sasetta, ließen die gleichnamigen Thermen links liegen und fuhren zum Tierladen. Zwei Billigbälle ließen den Hund in wahre Freudensprünge und Aktivitäten verfallen, sie bewachte die Dinger auf dem Campingplatz und nur gutes Zureden half ihr über die Tatsache hinweg, dass wir nicht auf dem Platz bleiben, sondern nach Castagneto Carducci wollten.Castagneto Carducci ist unsere bildhübsche Hauptgemeinde, in deren eingemeindeter Gemeinde Donoratico wird wohnen.

Typisch toskanisch mutet das Dorf mit dem hübschen Doppelnamen, den es aber erst seit 1907 in seiner jetzigen Form ( zu Ehren des Dichters Carducci) trägt. Castagneto ist seit 754n Chr. bekannt und hieß Castagneto della Gherardesca (herrschende Familie der Bolgheri) daraus wurde 1848 Castagneto Marittimo und 1907 die heutige Form.

Castagneto Carducci
der gute Bolgheri Wein wird hier angebaut
Zypressenschönheiten

Wir erschlenderten uns die bildhübsche Altstadt, stöberten durch kleine Läden, kauften im überteuerten Alimentari ein und waren erstaunt, dass doch ein reges touristisches Treiben an diesem untouristischen Nest von statten ging.

Eigentlich hatten wir so richtig Hunger, uneigentlich mussten wir bis 18:30 warten, ehe die ersten Restaurants wieder aufmachten, Ein Umstand, den meinem Mann zu schaffen machte, irgendwie brachten wir die yzeit aber herum und landeten nicht nur bei einem tollen Ausblick sondern auch das vorgesetzte Essen war toll.

Mit einem Lieblingsort mehr im Gepäck verließen wir gegen 20:00 Uhr Castagneto und kullerten den Berg hinunter nach Donoratico.

Italien 2022, VII: Eppaner Burgenweg

Man sagt ja immer, dass das Beste zum Schluss kommt! In unserem Fall trifft das auf Südtirol wohl zu!

Wir hatten uns den Eppaner Burgenweg bis zum letzten Tag gelassen, da man gutes Wetter benötigt, Fernsicht quasi den Sinn des Marsches ausmacht. Der Wetterbericht behielt recht, 19 Grad, blauer Himmel mit Wölkchen….schön! Sudtirol ist reich an Burgen, Hocheppan soll eine der wichtigsten Burgen sein.

Wir schliefen aus, packten nach dem Frühstück das Gröbste schon zusammen und waren guter Hoffnung, dass der Marsch die angekündigten 2,5 Stunden nicht um Längen crashen würde. Wir hatten viel vor am letzten Tag, neben der Wanderung standen tanken, Supermarkt, Cantina Tramin, Winkl Keller und der gesamte Abbau an.

Aber kommen wir zur Wanderung, die als Familienspaß verkauft wird und am Ende doch recht ordentlich ist. Man sollte nicht lauffaul sein, Treppen und Steigungen und ne bissel Kraxelei lieben und imun gegen Sonne sein, insbesondere am Anfang und Ende der Wanderung….uns hat die Tour gereicht, selbst Mathias meinte am Ende “unter einfach würde ich sie nicht verbuchen“…

Wir fuhren gegen 11:00 Uhr nach Missian und starteten gegen 11:30 mit dem Marsch ab Missian Dorf, unterhalb der Kirche.

Bereits mit dem Start der Wanderung war klar, das wird heute ein Superlativ was Alpen insbesondere Dolomiten und Co angeht!

Wir liefen zunächst Dorfstraße, Mathias moserte, da die Sonne auf unser Haupt ballerte. Das erste Ziel war das Burghotel Korb, welches wir nach rd. 20 Minuten erreichten, schlussendlich aber links liegen ließen.

oben links sieht man schon Burg Boymont

Immerhin, bereits auf der Dorfstraße konnten wir unser Endziel bereits bewundern.

Burg Hocheppan und Kreideturm

Knapp fünf Minuten hinter dem Hotel bogen wir links in den Wald ab und ab diesem Monat ging es nur noch bergauf, immerhin im Wald. Unser nächstes Etappenziel war die Burg Boymont.

Burg Boymont

Kurz zur Geschichte der Burg, Quelle Eppan.com: Boymont ist um 1235 entstanden, als der Bischof von Trient dem Herrn Heinrich von Lagestel erlaubte, auf dem Hügel Boimont ein neues Schloss zu erbauen. Es wird vermutet, dass der Name so viel wie Ochsenberg bedeutet. Heinrich von Lagestel war ein angesehener Ministeriale im Gefolge des Grafen Ulrich von Eppan, dem Hausherrn der Burg Hocheppan oberhalb von Boimont. Auffallend ist die Größe der Wohnanlage, welche für wohl mehr als eine Familie gebaut worden ist. Nachdem die Familie von Boimont bereits im 14. Jahrhundert ausgestorben war, gingen die Anteile an die Töchter und deren Männer über. Um 1530 wurde die Burg zerstört, vermutlich aufgrund eines Brandanschlags. Sie wurde dann nicht wieder aufgebaut. Nach mehreren Besitzwechseln erwarb 1977 Fritz Dellago die Burg. Dieser ließ diese restaurieren, heute gört sie zum Besitz des Schloßhotel Korb.

Gut durchgeschwitzt kamen wir an, leider war die Burgtür verrammelt….montags hat der Buschenschank nicht auf. Bemerke, niemals an einem Montag die Wanderung unternehmen.

Wir saßen im vorgelagerten Biergarten, genossen die Aussicht und tranken unser pupswarmes Wasser.

Nach einer rd. zehnminütigen Pause machten wir uns wieder auf den Weg, zunächst ein Stück zurück, gefolgt von viel Ah und Oh bei dem nun folgenden Anblick:

Enthusiastisch kraxelten wir weiter bergauf, diesmal über Wurzeln, Steine und unbefestigten Weg. Mein Enthusiasmus hielt so lange an, bis wir auf eine Wanderin trafen, die uns freudig mitteilte “ das was Sie gerade bergauf kraxeln, dürfens nochmal herunter gehen und dann wieder bergauf“….oha…. und ja, die Zeitangabe mit 50 min zwischen den Burgen war natürlich zu knapp bemessen, wir sind ja nicht in in den USA.

Immerhin, der erste Blick auf die Burganlage ließ uns durchhalten:

man beachte, wir befanden uns auf einen Nachbarhügel…also hübsch herunter und dann wieder eklig steil bergauf

Mit viel Schweiß hatten wir es gegen 13:30 Uhr doch geschafft und wurden wunderbar entschädigt. Hocheppan ist nicht nur eine tolle Burg, die Aussicht UND das gute Essen sind unschlagbar:

Was für eine Aussicht, von links: Schlern, Seceda, Seiseralm, Sellastock, Langkofel, Plattkovel und evtl. noch Teile der Marmolada….so bergfirm bin ich aber leider auch nicht, dass ich Alles erkennen würde.

Unterhalb der Berge liegt Bozen.

Hier ein kurzer Abriss zu Burganlage Hocheppan ( Quelle: Eppan.com) Gelegen hoch über dem Etschtal hat die Burg Hocheppan einen einmaligen Ausblick von den Ötztaler Alpen bis zu den Dolomiten und auf die Landeshauptstadt Bozen.

Geschichte: 
Die Burg wurde von Graf Ulrich II um 1130 erbaut und war auch damals schon einer der mächtigsten Adelssitze im Lande. Im Jahre 1158 wurde sie zerstört, jedoch kurze Zeit später wieder aufgebaut. 1315 wurde sie an die Landesfürsten von Tirol übergeben und wechselte seither öfters den Besitzer. Seit 1911 bis ins Jahr 2016 war die Burg Hocheppan im Besitz der Grafen von Enzenberg. Im Jahr 2016 hat die Gemeinde Eppan die Burg angekauft. Unter den zahlreichen erhaltenen Burgen Südtirols zählt Hocheppan durch ihre besondere Lage und Schönheit zweifellos zu den eindrucksvollsten Zeitzeugen aus dem Mittelalter.

In die Kapelle kamen wir leider nicht hinein, hier ist eine Führung notwendig. Angesichts der Fresken an der Fassade, lassen sich das Innere erahnen…sixtinische Kapelle der Alpen:

Wir ließen uns erstmal ein gutes Lunch schmecken, die Speisekarte ist sehr gut, das Restaurant eine klar Empfehlung:

Südtiroler Strauben,besser als jeder Kaiserschmarren

Am Ende kam der sensationelle Ausblick auf sein Recht, inklusive Kreideturm.

Hochzufrieden machten wir uns an den Abstieg und freuten uns über jeden Entgegenkommenden, die sahen auch nicht besser aus als wir.

Wir ließen den Kreideturm links liegen, hielten uns am Ende nicht mehr an den vorgeschriebenen Wanderweg und landeten in den Weinbergen rund um Missian mit dem One- Million Dollar View:

Am Ende sammelte uns eine alte Weinbauerin auf,die uns nicht nur mit Vernatscher Trauben verwöhnte,sondern sehr offen für ein Schwätzchen war und uns über ihren Hof am Ehemann vorbei, wieder zur Hauptstraße geleitete. Sie meinte nur ganz trocken “ passiert andauernd, dass Wanderer abkürzen wollen“ und “ meine große Trauer,ich war nie richtig in Deutschland, bin über München nicht hinaus gekommen“….so sind sie die Südtiroler.

Hier das genannte Leckerli,abends noch in flüssiger Form gekostet:

Mehr Infos zu der Wanderung und den Burgen: https://www.eppan.com/de/erlebnisse-aktivitäten/burgendreieck-eppan/10-1156.html

Nachdem wir glücklich gegen 15:30 Uhr den Parkplatz in Missian erreicht hatten, verzichteten wir auf Spar, fuhren tanken ( 1,82 f. Diesel) und fuhren zur Cantina in Tramin. Mathias erstand Vernatsch, Lagrein und Rungg und damit sind wir wieder für ein Jahr gut versorgt.

Zurück auf dem CP gabs ne schnelle Katzenwäsche und um 16:45 den kurzen Marsch zum Winkl Keller…Emily schaute nur noch entgeistert,sie war müde und kaputt.

Der Winkl Keller war komplett ausgebucht, wir machten allerdings recht zügig unsere Plätze wieder frei, Ein halber Liter Vernatsch ( tatsächlich) ein schnelles Abendbrot und dann zog es uns zum CP, wir musst ja schließlich noch abbauen. immerhin, wir hatten es mal geschafft, dort einzukehren. draußen hockten die Leute sogar auf der Mauer des Ansitzes, unglaublich.

sensationeller Apfelsaft übrigens, da kam noch ein Liter mit in die Wohndose
reichte für uns Zwei

Wir machten uns reisefertig, bauten ab, was bereits ging…zum Teil im Dunkeln, ab 20:00 Uhr ist es zappenduster und kalt, richtig kalt.

Wir freuten uns mittlerweile auf wärmere Gefilde…..