Archiv der Kategorie: Europa

Frankreich 2022, IX: Villedieu les Pôeles & Le Mont Saint Michel

Wir schliefen aus, der Vortag war anstrengend und wir erholungsbedürftig.

Gegen 9:30 Uhr fuhr Mathias in den Ort um frisches Baguette zu ergattern und kam und kam nicht wieder!

Rund 45 Minuten später war er entnervt zurück, in Villedieu war Markttag, alle Bäcker geschlossen und Stau überall.

Immerhin, das Baguette und die Eclairs waren alle Mühen wert und gut gesättigt liefen wir im Anschluss ebenfalls über den Markt, der aber bereits im Abbau wae….nächste Woche Dienstag, auf sicher!

Ein Calvadosverkäufer mit Melonenschmugglerbäuchlein füllte uns mit Calvados und Cidre ab, vier Flaschen (3x Cidre und 1x Calvados) wechselten den Besitzer. Beim Fleischer erstanden wir grandioses Rind und Kotelette für den Grill und hochzufrieden kehrten wir zum CP zurück.

Hier noch ein paar romantische Fotos von der Kloake, pardon Bach rund um den Ort. Nett zu sehen, wie in früheren Zeiten Innentoiletten funktionierten!

Gegen 13:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Mont Saint Michel, mal gucken war der Plan…..aufeinmal tauchte der Wumms auf und wir fotografierten über viele Feldwege und noch viel mehr Kilometer hinweg. Wir hatten nicht mal ansatzweise eine Ahnung, wieviel Kilometer wir noch entfernt waren! 

Dies bemerkten wir erst, als wir das Auto auf dem offiziellen Parktplatz am Mont abgestellt hatten und losliefen….über eine Stunde mit strammen Schritt. 

Das Ding kam und kam nicht näher….gut wir liefen irgendwann über die Wattwiesen und nicht auf dem Damm selbst, der war uns zu voll und der Wind war noch stärker. Faszinierend auch das Farbespiel und die Wetteränderungen. Von sommerlich warm ( der Golfstrom schickte warme Starkwinde) bis hin zu ziemlich schattig, war alles dabei….und dann dieser Himmel. Alle Fotos vom Mt. Saint Michel sind in zeitlicher chronologischer Reihenfolge im Blog…….mal auf den Wiesen, am Ende wieder auf der Brücke.

Unser Ziel war nicht der Mont selbst, wir wollten diesen umrunden!

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Bei Ebbe gut möglich, auch wenn das Wasser am Spätnachmittag dann doch kam, aber nicht gefährlich wurde.

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Pförtnerloge, Verteidigung oder Kapelle? Vermutlich 3 in 1!
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Am Mont Saint Michel gibt es die stärksten Gezeiten in Europa, bis zu 15km zieht sich das Wasser zurück….. unser Plan, nochmal bei Hochwasser zur Abtei zu fahren.

Geschichtsdaten gibt es beim zweiten Besuch des Mont Saint Michel, deshalb in diesem Bericht nur Bilder von außen und der grandiosen Natur.

Gegen 17:00 Uhr traten wir den Rückweg über den Damm an, nicht nur Emily war platt, am Ende werden es wohl wieder die berühmten 10km gewesen sein. Unser Hund trottete mehr als das sie lief und auch die doch recht warmen Temperaturen schafften Mensch und Tier.

Die Entfernung erklarte schlussendlich, warum die ersten Bilder so matschig waren und keine Einzelheiten der Abtei zu erkennen sind….Luftlinie min 3-5 km Entfernung!

Wir fuhren über einen Carrefour nach Hause und schmissen den Grill an. Ofenkartoffeln, selbstgemachte Kräuterbutter und das tolle Fleisch von Monsieur Charcuterie vervollständigten unser spätes Abendessen.

Pünktlich zum Abwasch fing es an zu sauen….viel Nass von oben, die Normandie hält was sie verspricht.

Am nächsten Morgen hatte es sich zwar abgeregnet, es war aber frisch und ziemlich windig. 

Wir gönnten uns einen Ruhetag und genossen den schönen Campingplatz.

Später erschlenderten wir uns ein wenig mehr unseren Ferienort und stöberten in den Geschäften, für die Villedieu les Pôeles steht, nämlich für Bratpfannen aus Kupfer und Glocken für Kirchen und Schiffe. Die Queen Mary II wurde ebenfalls aus Villedieu mit Glocken versehen…..mal so nebenbei.

Außerdem bewunderten wir die Altstadt und die Waschstellen am Ufer der Sienne oder auch die vielen puppigen Hinterhöfe.

Hinterhofgestöbere:

Der Rest des Faulenzertages ist schnell erzählt, aufgrund starker Winde ( hoffentlich vom Meer, dann wird das Wetter stabiler) verzog ich mich in die Wohndose und mein lieber Mann schmökerte in der Schatzinsel.

Wir wollten eigentlich bei uns auf dem CP essen, doch nichts da….Bistro geschlossen. So machten wir uns gegen 19:00 Uhr auf den Weg ins Dorf und gingen Galetes und Sauscisse essen…preiswert aber gut.

Den Abend trudelten wir im WoWa aus, es stürmte und regnete……

Frankreich VIII: D- Day in Caen, Sword und Juno Beach

It‘s D-Day Baby….06.06.2022!

Was sich bereits seit unserer Ankunft in der Normandie abzeichnete war nun endlich da! Der Tag der Befreiung, unter Dooms Day, Operation Overlord oder Einmarsch der Alliierten über die Landungsstrände der Normandie in den Geschichtsbüchern und Dokumentationen Erwähnung findet.

Mathias hatte bereits im Vorfeld unserer Tour den Wunsch geäußert, am D-Day in Caen zu sein und das offizielle WW II Memorial zu besuchen. Der Plan war, zu schauen was dort los ist, dann einen Blick in die Altstadt von Caen zu werfen und im Anschluss, die der Stadt am nächsten gelegenen Landungsstrände ( Sword/ britisch- französisch und Juno/ kanadisch ) zu besuchen. Auf die Pegasusbrücke am Orne verzichteten wird, Gold, Omaha und Utah wollten wir an einem anderen Tag aufsuchen, da man nicht alle Strände an einem Tag sinnvoll besuchen kann….und schon gar nicht am 06.06. 

Wir fuhren gegen 8:30 Uhr von dannen ( Emily wär lieber im Bettchen geblieben) und bogen vor 10:00 Uhr am Memorial ein.

Dort war es gemäßigt voll, ein stetiges Kommen und Gehen, wir mittendrin auf ner Banke, im Mund ein La Vache Kiri Baguette.

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Das Memorial war bereits beeindruckend, auch wenn wir uns die Dauerausstellung schenkten, erinnert wird hier nicht nur an den D- Day sondern an die gesamte Geschichte des Krieges bis hin zur Blockade in Berlin, Mauerbau und – fall und sicherlich werden auch die aktuellen Ereignisse in der Ukraine irgendwann Erwähnung finden.

Nachdem wir ausgiebig das Kommen und Gehen, den Museumsshop und die Außenanlagen bewundert hatten, fuhren wir nach Caen und stellten den Wagen in der Nähe des Frauenklosters ab. William der Eroberer hat Caen quasi zwischen zwei Abteien gebaut, eine für die Herrlichkeiten und eine für die Dämlichkeiten, oben auf einem Hügel thront das Chateau, die Burg von 1060. Diese Anlage soll eine der größten Burganlagen Europas sein, olle William oder Guillaume auf französisch,  hat das Ding gebaut. Damit hat Caen quasi eine Ober,-u.Unterstadt.

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Direkt unterhalb der Burg ließen sich die Briten in ehrwürdigem Rahmen feiern, wir inspizierten die Ruinenanlage mit grandiosen Blick auf Caen. Die Stadt muss viel im Krieg abbekommen haben, es ist wenig echte Altstadt erhalten geblieben.

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Aber diese, sofern vorhanden kommt schön daher, die Restaurants waren gut besucht und auch wir ließen uns zu Moules Frites mit den schlechtesten Fritten der Welt überreden. Immerhin, die Muscheln waren großzügig bemessen und ziemlich lecker….

Wir ließen Caen, Caen sein und fuhren nach Lion sur Mer, dem Geschichtsliebhaber unter Sword Beach ein Begriff. Von hier hat man sogar einen Blick nach Brighton, der Strand ist gut zugänglich, heute reihen sich hier Campingplätze und Ferienhäuser aneinander, am 06.06.44 wurde Lion sur Mer quasi ausgelöscht, die Zerstörung war sehr groß. Wer nun glaubt, dass lediglich die Amerikaner an der Mission Overlord beteiligt gewesen sind, dem sei gesagt, dies stimmt nicht!

Sword Beach/ Lion sur Mer  wurde von britischen Truppen eingenommen, am Juno Beach waren Kanadier in Aktion. Die Franzosen unterstützten ebenfalls mit eigenen Soldaten die Alliierten Streitkräfte.

Heute erinnert nur noch die Sonnenuhr und ein einzelner Panzer an das, was exakt vor 78 Jahren an diesem Strandstück stattgefunden hat. Bizarr, Familien die Boule spielten und sich sonnten und dazwischen Veteranen in Uniform und uralte US- Kriegsfahrzeuge.

Sword Beach, naturbelassen
Wer erkennt Brighton?

Über unseren Köpfen flogen alte US Maschinen, später auch Fliegerstaffeln, die die französische Flagge in den Himmel “zauberten“.

Wir ließen Emily im Meer spielen und liefen später die Promenade nach Caen sur Mer. Dort fand die offizielle Feier statt, die als Volksfest mit viel Enthusiasmus gefeiert wurde. Lustig war der Swing DJ, der mit altem Gerät Platten auflegte und ganz Caen sur Mer in Klamotten der 40er swingte……

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Der Ort war mit Fahnen geschmückt,viel alter Kram wurde ausgestellt, Vereranen ließen sich feiern.

Irgendwie schade, dass die Deutschen ein ziemlich gestörtes Verhältnis zur sogenannten Befreiiung haben,schließlich wurden auch wir befreit. Mir ist bis heute unklar, warum der 08.05. nicht dicke gefeiert wird. Die Franzosen lassens  auf jeden Fall richtig krachen und wir krachten mit und hatten Spaß.

Gegen 16:30 Uhr fuhren wir zum Juno Beach ( Courseulles sur Mer), der optisch viel mehr hermacht….ein herrliches Fleckchen Erde.

Hier spähten wir ins Juno Centre, hielten kurz am Memorial inne uns stöberten in den Ehrentafeln.

Am Strand kann man dt. Bunker „bewundern“ ein paar Tafel erklaren Einzelheiten zu den Kampfaktivitäten der Kanadier.

Anders als in Sword fanden keine offiziellen Feierlichkeiten statt, Interessierte stöberten aber am Strand und die US Jeeps cruisten auch in Juno herum.

Courseulles sur Mer heute:

Gegen 18:00 Uhr fuhren wir zurück nach Villedieu,aßen Baguette  und Cup Nudeln ( ich) und Ravioli ( Mathias) zum Abendbrot und fielen ins Bett. D-Day macht Spaß,ist aber auch anstrengend….in zwei Jahren ( 80 Jahre Befreiung) feiern die Franzosen vermutlich 24/7.

Frankreich 2022, VII: Au revoir Yport, Bienvenue Villedieu les Pôeles

Yport zeigte sich an unseren letzten Tag von seiner besten Seite. Morgens noch verhangene Waschküche, im Verlauf des Tages blauer Himmel und Strandwetter…..der Wetterbericht hatte also gelogen, Gott sei Dank! Wir hatten erstmal ausgeschlafen und aufgrund des tollen Wetters entschieden, im Carrefour shoppen zu gehen und ausgiebig zu brunchen.

Emily blieb in der Wohndose und wir kauften Sinnvolles und weniger Sinnvolles ein.

Im Anschluss sah der Tisch so aus….beladen mit normannischen Köstlichkeiten!

Gegen 14:00 Uhr zogs uns an den Strand, die begehrten Becher wurden gekauft, nicht geklauft und wir genossen das unerwartete tolle Wetter und das erste Mal Hochwasser!

Da wir bereits nach dem Frühstück unsere Markise und Tische weggeräumt hatten, stand uns ein Abendessen im Wohnwagen bevor, es hatte eh pünktlich angefangen zu nieseln. Wir hatten Huhn und Kartoffelgratin vom Carrefour mitgebracht, dazu nen paar Crevetten und Erdbeeren,not to bad? War es auch….bis wir zur zweiten Flasche Cidre kamen. Dieser Bauerncidre, aus der Ciderie bei Beuvron en Auge ging hoch und bescherte uns eine Grundreinigung zu später Stunde, Gott sei Dank keine Rotweinflecken!

Da wir eh in  Villedieu les Pôeles waschen müssen, alles kein Problem!

Wir ließen es am Pfingstsonntag ruhig angehen, es gab sogar noch ein vernünftiges Frühstück. Das Wetter hielt stand, es regnete nicht und das war bereits eine große Erleichterung.

Das Ankoppeln gelang selbst auf dem abschüssigen Platz und um 10:20 Uhr waren wir „on the road“ gen Süden. Wir hatten das schnuckelige Yport mit einem weinenden Auge verlassen, doch nun lockte die Basse Normandie

Bei Caen fing es an zu tröpfeln, als wir in Villedieu ankamen, war es aber trocken, dafür die Rezeption nicht besetzt. Wir waren 13 Minuten zu spät am Platz,Mittagspause bis 15:00 Uhr, verdammter Mist.

Wir warfen zunächst einen Blick auf den Campingplatz und waren sehr zufrieden, mit dem was wir dort sahen, Alles gepflegt, die Stellplätze mit Privatsanitär riesengroß,das ganze Anwesen ein Träumchen.

Nachdem wir die zwei möglichen Plätze beäugt hatten, liefen wir nach Villedieu hinein und waren recht angetan vom niedlichen Nest.

Wir fanden sogar einen Bäcker und nach einem Eclair sah die Welt doch ganz toll aus….so wie das Wetter, welches sich ganz formidable hielt….. grau in grau, 14 Grad, Normandie live.

Um 15:00 bekamen wir den Traumplatz mit Platz an der Sonne ( von Westen….für bestes Ambiente am Abend) und eigenen Sanitäranlagen….Luxus, den man sich hier echt leisten kann. Der Platz, eine echte Empfehlung.

wir wohnen neben dem schnuckeligen T1 Zelt
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was für ein Luxus

Gegen 17:30Uhr fing ich an, unsere Spaghettisoße zu kochen, die nach zwei Stunden auf dem Herd echt klasse schmeckte ( ein Hoch auf französische Lebensmittel). Der Nachmittag ging neben Aufbau auch für das Wäschewaschen drauf, irgendwie war es aber sehr gemütlich…..und aufgrund des guten Wetters bekamen wir unsere Sache alle trocken, teils im Trockner, teils auf der Leine! Gutes Wetter? JA, hier wird es ab 15:00 Uhr immer richtig warm….da gehen die Temperaturen fast immer über 20 Grad und fühlen sich wie Hochsommer an.

Um 21:00 Uhr schlurften wir in die Bar und tranken dort noch einen Cidre, Emily verliebte sich dort in einen französischen Artgenossen, beide Tierchen rannten ohne Leine durch das Wlan Paradies ( Zugang zur Onlinewelt nur dort!).

 Leider musste sich unsere verfressene Mistbiene mal wieder daneben benehmen und landete fast in der Pfanne, als sie in die Küche durchpeste. Danach war es vorbei mit der Freiheit, wer nicht hören kann, muss eben fühlen. 

Frankreich 2022, VI: Andé, Connelles, Vernon & Giverny….und fast Rouen

Heute wurde es romantisch….Mühlen, Gärten und Monet. Das mittelalterliche Rouen war uns nicht vergönnt, doch das ist eine andere Geschichte und kommt später zum Zuge!

Der Wecker klingelte gegen 7:00 Uhr, eine Tasse Kaffee musste reichen und kurz nach 8:00 Uhr waren wir wieder auf der Spur, Gott sei Dank schickte uns das Navi auf andere Landstraßen und Autobahnen, die Strecken der Vortage kannten wir schon auswendig.

Unser erstes Ziel, die Mühle von Andé, mit vorherigem Frühstück an der Kirche von Andé inkl. Veteranenfriedhof. Hier sind übrigens schon Vorbereitungen zum diesjährigen D-Day Gedenktag ( 05.06.2022) am Laufen….inkl. alte Militärfahrzeuge etc. Auf diesem Friedhof lagen aber Soldaten des ersten WW .

Vom Ortskern bis zur Mühle waren es rund fünf Minuten Fahrtweg und Gott sei Dank waren wir die einzigen Touristen. Die Mühle über der Seine gehörte zu einem Hof, der auch Zimmer vermietete und mehr als lauschig an einem Seitenarm des Flusses lag.Auf der Mühle turnte ein Ziegenbock herum, das Ensemble war wie aus einer anderen Zeit.

wer sieht das Zicklein?

Nach der Mühle ist vor der Mühle…..nach weiteren zehn Minuten Fahrzeit waren wir in Connelles. Die dortige Schönheit dient heute als Hotel und kommt architektonisch ganz anders daher. Man kann kaum glauben, das es sich tatsächlich um eine Mühle handelt. Um einen besseren Blick auf diese zu erhalten, mussten wir uns allerdings Zugang zum separierten Zimmerkomplex verschaffen, wir liefen durch das Müllhaus….. Später sahen wir, dass wir auch durch den Park hätten gehen können.

ja, das ist eine Mühle!
es ist tatsächlich eine Mühle
verwunschen

Alle guten Dinge sind bekanntermaßen Drei und so zog es uns nach Vernon, bei Giverny. Dieses Exemplar wird gerade restauriert und dürfte die Bekannteste ihrer Art sein. Hier wurde tatsächlich Korn gemahlen….vor langer Zeit.

Pittoresk steht daneben auch noch eine Burg, zu der mir aber jegliche Amgaben fehlen.

Wie man auf den Bildern unschwer erkennen kann, es braute sich etwas am Himmel zusammen, unsere Schönwetterphase neigte sich dem Ende emtgegen. Wir machten uns wenig Gedanken, lt. App sollte es gegen 16:00 Uhr losgehen, da wollten wir in Rouen sein und die Kathedrale bewundern.

In rd. zehn Minuten waren wir in Giverny, parkten den Wagen und liefen ca. 10 Minuten zu den Monet Gärten. Wir wollten wenigstens eine kurze Runde drehen, erwarteten Unglaubliches von den Seen und Seerosen als auch dem Garten.

Kurz gesagt, wir waren anfänglich enttäuscht, zu viele Schulklassen, Touristen und viel zu wenig Seerosen. Der vielbesungene See sah fast nen bissel schmuddelig aus, immer wieder habe ich mir Monet vorgestellt, der sich hier hat inspirieren lassen….kaum vorstellbar mit den ganzen Menschenkindern auf den Brücken.

Wir haben versucht um die Tourimassen und Minis herumzufotografieren, bis heute verstehe ich nicht warum man Siebenjährige mit einem Garten quält? Eventuell wie bei uns, eine Woche vor den Sommerferien findet nichts Sinnvolles mehr statt. Immerhin, eine der zahnlosen Minkas verkündete, ohne Enthusiasmus und ohne die Miene zu verziehen “ trés jolie“….ich lachte mich innerlich schlapp.

Naja, ich lasse mal Bilder sprechen, die uns am Ende doch wieder versöhnt haben und ehrlicherweise muss ich gestehen, der Garten ist der Wahnsinn Ich glaube ich habe noch nie so viel Pflanzen auf einen Haufen gesehen….das Titelfoto ist in diesem Zusammenhang nicht ganz ernst zu nehmen, ich wollte die Absurdität darstellen :0)!

Der berühmte Seerosengarten liegt auf der anderen Straßenseite und ist mit einem Tunnel zum Hauptgarten verbunden. Leider blühte die Seerosen nicht, die Menschenmassen waren anstrengend und wir zogen nur durch….

wie ich es geschafft habe, eine der Brücken ohne Menschen aufzunehmen, wird mir immer ein Rätsel bleiben.

Giverny hat ebenfalls großen Charme, die hier gezeigten Fotos sind alle vor dem Besuch des Gartens entstanden, da es nach unserem Rundgang bei Herrn Monet empfindlich anfing zu regnen, der sich in einen normannischen Starkregen verwandelte und uns in einem Café zu einer Zwangspause verdonnerte. Wir Drei waren nass bis auf den Schlüppi, Regenjacke im Auto, Schirm in der Wohndose.

Nachdem der Regen weniger wurde, statteten wir Monsieur Monet noch einen kurzen Besuch am Grab ab und schmissen uns wieder auf Landstraße und Autobahn um nach Rouen zu kommen. Wir waren in Zeitverzug und es war bereits zu diesem Zeitpunkt klar, dass wir der Stadt nicht mehr gerecht werden würden. Ich strich das Sightseeingprogramm zusammen, übrig blieb die Kathedrale, Altstadt, Gedenkstelle Jeanne d‘Arc ….. und dann setzte erneut Platzregen, Gewitter und Stau ein und wir cancelten die Jungfrau von Orleans….KEIN Rouen in diesem Urlaub, die Fahrzeit vom zweiten Campingplatz ist mit fast drei Stunden one way, mindestens zwei Sunden zu lang!

Unsere Fahrtortur war erst um 18:00 Unr zu Ende, hungrig überfielen wir unser Restaurant und fraßen uns durch das hiesige Plat du Jour: Rillette, Entrecôte und Crepe Normand ( Karamell u.Salzbutter), Mathias aß Käse.

Todmüde fielen wir ins Bett, es war ein langer Tag!

Frankreich 2022, V: Honfleur, Fecamp II und mal die Seele baumeln lassen

Unser heutiges Ziel befindet sich in direkter Nachbarschaft zu Deauville und Trouville und hätte vermutlich auch einen Tag vorher besucht werden können. Doch wir wollten es ruhig angehen lassen, da man eh nicht die gesamte Normandie in den 19 Tagen, die wir haben, abreißen kann. Die größeren Städte bleiben bei uns schon auf der Strecke, keine Lust auf Le Havre oder Lisiex. Rouen wird bei uns ein Art Gnade von zwei Stunden erhalten, wir wollen dem Hund nicht so viel Pflastersteingetrampel antun und wenn, dann sollte doch bitte schön nen bissel Strand auch dabei sein!

Alos, es ging nach Honfleur, gleich neben Trouville und wenn man die Seine überquert, in direkter Nachbarschaft zu Le Havre. Wir frühstückten aber erstmal gelassen bei uns und machten uns gegen 9:30 Uhr auf den Weg, um kurz vor 11:00 Uhr am Hafen einzuparken.

Der erste Weg führte uns zum öffentlichen Klo und mit einem zufriedenen Blick verließen wir im Anschluss die Fischhalle…..der perfekte Ort um später etwas in den Magen zu bekommen.

Honfleur ist dast nur Vieux Bessin, das alte Hanfenbecken. Hier spielt sich das Leben ab, hier wird Honfleur dem Begriff “ schönster Hafen der Normandie“ gerecht, Auch wir erfreuten uns am blauen Himmel und bewunderten die windschiefen Häuser. Das Hafenbecken hat übrigens Ludwig der IV. ( „die Welt dreht dich nur um mich“) angelegt, soviel zur Geschichte.

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nach dem Regen am Nachmittag
ebenfalls nach dem Regen, davor war die Seite flirrig

Der Trubel hielt sich, wie in Deauville und Trouville, in Grenzen….Saison und Ferien beginnen erst Mitte Juni. Das vergangene Wochenende war wohl eine Ausnahme, aufgrund des Feiertages.

Natürlich sollte man sich nicht die Altstadt entgehen lassen, auch wenn sich Restaurants, Künstlerateliers, Galerien die Hand reichen.

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Erwähenswert ist die Kirche Ste – Catherine, der Seefahrt gewidmet, mit Doppelschiff, Glockenturm außerhalb und im 15. Jh. als typische Wikingerkirche oder eben echt normannisch erbaut.

Glockenturm und öff. Toilette
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Tatsächlich wurden wir Opfer einer normannischen Regenhusche, die rd. 40 min. alles gab und dann wieder komplett verzogen war!

In den Seitenstraßen findet man noch den einen oder anderen Laden mit tollen normannischen Leckereien, diesmal fanden wieder eine Fischpaste, sowie eine kleine Flasche Calvados neue Besitzer.

bissel Muh Pippi gefällig, kleiner Scherz!

Erneut kam der blaue Himmel durch und unser Nachmittagsziel stand fest…..Yport und dort an den Strand.

Vorher gab es ein Fischsüppchen mit Crevetten und einen Abstecher an den Plage de Honfleur.

Der Strand“ ist quasi die Promenade an der Seine Mündung.

Ganz am Ende der Mole konnten wir sehen, wie sich der Fluss und der Atlantik miteinander vereinen, der Blick auf das andere Flussufer zeigt auf Le Havre und die Industrieanlangen.

Seine und Atlantik

Zurück liefen wir über den Jardin Charaktere, der Berühmtheiten der Normandie gewidmet ist. Es stehen Büsten von den jweiligen Herrschaften herum, erwähnenswert sind natürlich Monet und Boudin, Dem Erstern hat man die Seerosen geweiht.

Monet

Wieder ging es über die Ponte Normandie Rochtung Yport. Wir beschlossen, nach einer Woche Fahrerei einen Ruhetag in Yport und Fecamp einzulegen, großartiges Sightseeing setzt erst wieder am 01.06+ 02.06. ein. Bis wir aber in Yport ankamen, machten wir noch ein,zwei, drei Fotostops, typisch normannisch war gewollt.

Unser Nachmittag ist schnell erzählt! Wir begrüßten unsere neuen Nachbarn, fünf Jungs auf Sauftour. Das ältere Paar ist tatsächlich abgereist und hat den Platz wieder frei gemacht. Pech für Emily, wir hatten uns über eine Spielwiese für sie gefreut.

Da das Wetterchen alles gab, im Schatten fette 19 Grad angezeigt wurden, liefen wir nach Yport und gingen dort Galettes essen. Leider hatte unsere Bierkneipe geschlossen, wir wollten doch die Becher……zumal man ja fett Pfand drauf zahlt, quasi nur halb geklaut. Der Ort war fast wie ausgestorben, es ist eben noch Vorsaison.

Wenn man nach Yport läuft, trifft man übrigens auf diese Schönheiten:

Hotel Nomand, der schiefe Turm von Yport

Wir hatten uns aus einem Supermarkt Cidre und Baquette mitgenommen, so ließ sich, in der Kombi mit Salami der späte Sonnesnschein nutzen.Richtig frisch wird es erst ab 21:30 Uhr, wenn unser Platz keine Sonne mehr bekommt…..

Fast ein Faulenzertag, 01.06.2022:

Wir schliefen aus, pünktlich um 9:00 Uhr wurden wir wach, frühstückten mit Camenbert und der hausgemachten Erdbeermarmelade aus Yport…..grandioses Zeug, beste Erdbeermarmelade der Geschichte ( ich mag eigentlich keine Erdbeeren ).

Mathias fing unser Fleisch für den Grill, Emily lag im Gras und bewunderte die Welt…..wir waren faul, Ziel waren heute Romane, Reiseführer, Blog und der eine oder andere Cidre.

Gegen 13:45 Uhr ging es dann aber doch noch nach Fecamp, da ich den Palais Bénédictine sehen wollte. Mathias hatte eher Carrefour und die Tanke im Visier und so bekam Jeder seins. Emily wartete brav in der Wohnhöhle und verschlief die nächsten zwei Stunden.

Vorher gabs noch nen flirrigen Blick auf Fecamp und dann das Highlight des Tages……verspielt, verspielter am Verspieltesten.

Wer jetzt glaubt, dass die Kirchenobrigkeit diesen Protzpalast sein Eigen nennt, der schaut hier:https://de.wikipedia.org/wiki/Bénédictine

Bénédictine gehört heute zur Bacardi Gruppe….Prost!

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Bei Carrefour ließen wir uns durch den Supermarkt treiben, staunten über 20 Champagnersorten, schüttelten den Kopf , Öl und Senf sind auch hier ausverkauft, der Unterschied….das Billigzeug steht in den Regalen, das qualitativ gute Zeug ist weg! Da sind wir wieder bei der Frage, wieviel sind mir gute Lebensmittel wert?! In Frankreich wird definitiv mehr Geld für Lebensmittel ausgegeben, obwohl die Grundnahrungsmittel nicht teurer sind als bei uns.

Mathias sprang gegen 16:00 Uhr in den Pool, ich genoss um 18:00Uhr tatsächlich eine WARME Dusche!

Wir schmissen den Grill an und genossen das Steakund den Cidre vom Yporter Wochenmarkt, sowie das Gratin aus dem Carrefour, Mischwirtschaft!

Frankreich 2022, III: Etretat

Eigentlich genau das, was ich nicht wollte…..ein Sonntag in Etretat! Halb Paris war bei 12 Grad und strahlendem Sonnenschein auf den Beinen, wir mittendrin.

Begonnen hatte unser Tag mit dem Anschmeißen der Heizung und einem Frübstück drinnen, es war einfach zu frisch!

Etretat ist quasi ein Nachbardorf und doch ganz anders als Yport. Dort herrscht der Massentourismus inkl. Rummel und TamTam. Wir fuhren zunächst zum sogenannten Panorama Blick und mussten, rd 1,5 Km vor genau diesem feststellen, dass man hier nur per Pedes oder Bimmelbahn hoch kommt. Wir also per Pedes, mit uns einige Wanderer, die munteren Phillipinos und die „kein Wässerchen kann sie und Instagram trübenden“ Russen (ja, sie sind da!) fuhren Bimmelbahn. Oben angekommen genossen wir die Felsformation bei klaren Blick übern Ärmelkanal, inspizierten wir die Kreidefelsen mit den tollen Namen: Courtine, Manneporte, Falaises d’Aval et d’Amont, der Vaudieu-Felsen und die Nadel von Belval. Diese kann man natürlich nicht alle an dieser Stelle bewundern, stay tuned!

Denkmal für die verschollenen Piloten, die 1927 versucht haben, den Ärmelkanal zu überqueren.

Nachdem wir uns kräftig vom Wind haben durchschütteln lassen kam das kulturelle Highlight des Tages in Form eines tolle Gartens, Les Jardins d‘Etretat. Wir trennten uns, Mathias blieb beim Fellbaby, ich ging als Erste in die Gàrten, die in unterschiedliche Abschnitte aufgeteilt sind.Für 12,00€ ist man dabei und kann sich durch den zen Garten, Bali Garten und viel PlingPling Garten geleiten lassen:

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Nach den Gärten ist vor den Gärten, wir lösten uns ab und mein lieber Mann schaute sich ebenfalls die Anlage an. Ich wartete, wie er, vor der Kirche mit dem Wauzi, die sich in der Sonne aalte.

Nachdem auch Mathias den Garten in all seinen Facetten bewundert hatte, liefen wir die 1,5km zum PkW und fuhren ins Dorf Etretat. Dort hat man den Autoverkehr auch aus demOrt verbannt und so durften wir wieder rd. 1,5 km in den Ort hineinlaufen. Emily tappste brav mit uns mit, wir wussten bereits um die Mittagszeit, dass unser Hundemädchen abends kein Quak mehr machen würde.

Unser erster Gang führt uns in ein tolles Lebensmittelgeschäft mit normannischen Spezialitäten,der zweite Gang endete in einem kleinen Bistro bei Fischsuppe, Pommes und Cidre. Wir vertändelten dort rd zwei Stunden, was nicht an uns lag, sondern an der Work- Life Balance der Franzosen, unsere Suppe wurde obendrein frisch gekocht und war sehr lecker.

Lupin all over Etretat, der Netflixer weiß von was ich rede!

Lupin,der gefeierte Meisterdieb

Uns zog es zum Strand, das Meer war heute merklich wilder als in den Vortagen aber genauso trubelig.

Zu Etretat gibt es nicht so viel zu erzählen, der Ort wurde im Krieg arg zerstört, der Atlantikwall inkl. fieser Betonbunker liegt mitten am Strand, etliche Bomben haben die zentrale Innenstadt versaut. Dort war nun ein unschöner Rummel mit hässlichen Fahrgeschäften und viel BlingBling.

Wir starteten unseren Marsch auf die Klippen, der sich nen bissel zog aber machbar ist, sofern man gut zu Fuss ist.

Steht man auf dem markanten Klippenvorsprung, eröffnen sich nochmal komplett andere Aussichten, Etretat ist soviel mehr als die bekannten zwei Felsformationen.

Wir schlichen aus Etretat von dannen, der Fußmarsch wurde ab dem Ort noch erschwert, weil wir eine 1,5l Flasche Cidre im Gepäck hatten. Emily bekam an diesem Abend mehr Futter, unsere Kleine hatte mindestens 9-10km in den Knochen, das Meiste davon bergauf……ziemlich viel für kleine Pfotis.

Wir ließen den Frühabend auf dem Campingplatz auslaufen, beobachteten unsere neuen Nachbarn, die sich mit der berühmten 114 abquälten. Zum Abendessen gabs Currywurst, noch homemade Lidl und gegen 22:30 Uhr war Licht aus……lauschige sieben Grad erwarteten uns in dieser Nacht.

Frankreich 2022, II: Yport, Veules- les- Roses, Cap Argant, Fecamp

Wir schliefen den Schlaf der Gerechten, aufgrund der frischen Temperaturen im Westen Europas kamen die dicken Bettdecken ganz gut. Gegen 7:45 Uhr krochen wir aus den Federn, Emily schäckerte wieder mit den Nachbarn, es gab ein schnelles Frühstück, aufräumen, ankoppeln und um 9:15 Uhr waren wir auf der Bahn. Bye, bye Beligien, bienvenieu la France rund eine Stunde später, hinter Dünnkirchen/ Dunquerque. Wir fuhren an Calais und dem Eurotunnel mehr oder weniger vorbei, ich wagte bei klaren Wetter den Blick nach England und sah die Küste, unglaublich! Die Fahrt zog sich unglaublich, wir waren erst um 14:15 auf dem Campingplatz La Chenaie, die letzten Kilometer Landstraße zogen sich wie Kaugummi. Fast mit dem letzten Tropfen Benzin bogen wir an der Rezeption ein und erhielten die 114. Auf dem ersten Blick ein Top Platz, auf dem zweiten Blick der Horror, weil abschüssig. Wir bekamen keinen Ausgleich hin und durften auf die 115 umziehen. Der Platz war ziemlich einfach, oder nen bissel heruntergekommen, wie man denn will. Allerdings zahlen wir hier auch nur 19€, evtl. darf man da nicht zu viel erwarten? Auf jeden Fall fehlten die Klobrillen, die sanitären Anlagen als auch Duschen hatten schon bessere Zeiten gesehen.

Nachdem wir endlich, nach fast einer Stunde die Wohndose eingerichtet hatten, gabs Cup Nudeln ( manchmal hilft so ein Dreckszeug) und die Welt sah schon wieder besser aus. Unser Campingmeister spendierte unserer Bianca Stöckelschuhe aus Holz und die Dame stand dann auch wirklich gerade. Emily war tiefenentspannt, sie beobachte mit Spannung unsere Aktivitäten und verbellte andere Wauzis von unserem “Grundstück.

Erst wollte Mathias nachmittags ins Hallenbad, da es aber wettertechnisch wirklich schön war ( für die Normandie, 17 Grad) fuhren wir nach Yport und bummelten durch Ort und Strand.

Der Ort ein puppiges Nest, der Strand sensationell, schaut selbst:

Der Stran kann als sensationell bezeichnet werden, der Ort schmiegt sich in einem Tal, nördlich und südlich umgeben die Alabasterklippen den Ort. Die nächste Bucht südlich ist Etretat, nördlich Fecamp.

In einer der vielen Strandbars tranken wir ein Bier und erfreuten und am Trubel, dem schönen Wetter und an der entspannten Atmosphäre…und schaut Euch die Becher an! Wir waren natürlich in Versuchung zu mopsen, waren aber anständig!

Da wir Emilys Essen vergessen hatten, verwarfen wir den Plan im Ort zu essen und fuhren zum Campingplatz. Dort überraschte uns ein Bauernmarkt und etliche saucisse ( Salami) wanderten in die Wohndose! Die Eselsalami wurde am späteren Abend noch geköpft.

Das Restaurant am Platz war überraschend gut, wir aßen Camenbert Beignets, Lachsrillete und eine Pizza, ich mit Thunfisch, Mathias a là Normande….vier Sorten Käse aus der Normandie und waren mit dem Platz versöhnt, einfach kann auch toll sein.

Genudelt gings unter die Markise, es war frisch aber aushaltbar (12 Grad), da die Sonne noch ALLES gab. Dunkel wird es erst gegen 22:30 Uhr, theoretisch müsste hier schon britische Zeit sein (-1). Uns soll es recht sein…..

Gegen 23:00 Uhr huschten wir in die Heia, aufeinmal kam ein Rauschen und extremer Dampf aus den Waschräumen! Gespannt sahen wir zu, als die Feuerlöscher ihr Werk taten, Emily bellte was das Zeug hielt,sie wollte die Welt retten. Vermutlich war der Warmwasserboiler in die Luft gegangen, es gab Feuer, viel Dampf und seitdem kein warmes Wasser mehr. Erschöpft fielen wir in tiefen Schlaf, gut das wir noch in Brügge geduscht hatten.

12 Grad und knatschblauer Himmel begrüßten uns am 28.05, in good old D regnete es bei 15 Grad…..wir waren lieber in der Normandie!

Mathias lief in den Ort und erkämpfte sich ein Baguette, 45min. vor dem Bäcker…..die Franzosen lieben es gemütlich.

Nach dem Frühstück fuhren wir, auf der Suche nach einer Tränke für den Skoda, nach Fecamp. Die erste Tanke nahm 1,75 € *wirklich wahr!) fürs Diesel, dafür Mathias Visakarten nicht. An der Zweiten wurden auch 1,75 € aufgerufen, Karte funzte. Wir hatten in Deutschland für 2,40€ auf der Autobahn getankt…..

Unser nächstes Ziel war Veules- Les- Roses, eines der schönsten Dörfer Frankreichs und mehrfach ausgezeichnet.

Diese geniale Idee hatten gefühlt eine halbe Million Franzosen, wir parkten bereits außerhalb des Ortes und es wurde an diesem Tag nie wieder leer. Veules ist übrigens der kleinste Fluss Frankreichs und der Ort ist ein Kleinod.

Die Sonne gab wieder Alles, ich habe keine Ahnung was wir am Sonntag anstellen werden, da wird ganz Paris in der Normandie sein! Wir liefen durch den Ort, genossen einen Drink in der Sonne ( vor der Kathedrale) und bummelten zum Strand. Wieder eine Kieselschönheit mit Badehäuschen, Steilküste und Mutigen im Wasser.

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Auf dem Weg zum Auto folgten wir den Veules und waren verzaubert.

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Unser nächstes Ziel war das Cap Fagnet, 100m über Fecamp. Eine beeindruckende Bunkeranlage des sog. Atlantikwalls inkl. Unterirdisches Militärhospiz und ein sensationeller Blick auf die Küste.

Blick auf Fecamp
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Zwei letzte Ziele des Tages müssen noch erwähnt werden, Fecamp und das Carrefour in der gleichen Stadt. Fecamp ist eine nette Stadt, mit tollem Hafen, Blick aufs Cap und lebendigem Strandleben.

Selbst Emily testete den Atlantik, zusammen mit ein paar anderen Irren.

Um an ein Bier zu kommen, musste man echt hartnäckig sein, 15min. in der Warteschlange, wir lachten uns schlapp. Mathias hatte seinen Spaß am Wechselgeld welches die Bekanntschaft von Nutella und Zuckerwatte gemacht hatte….nicht von uns, der Mensch hinterm Tresen arbeitete mit Schmuddelfingern!

Der Besuch im Carrefour war kurz ( Emily im Auto) dennoch beeindruckend. Wer noch nie in Frankreich war, Carrefour ist der Inbegriff von Supermarkt! Diesen verließen wir mit Baguette, Camenbert und Butter aus der Normandie, Cidre aus der Bretagne, Lachsrilette, Scampis, bissel Sushi und ner Scheibe Grillfleisch, sowie Salat. Öl und Senf waren übrigens auch nen bissel vergriffen, allerdings das Billigöl war in Massen da.

Wir genossen unsere Koch, -u.Grillkünste und gegen 20:00 gruselte ich ich in eine der zwei noch funktionierenden Duschen…..mit kaltem Wasser! 12 Grad, kalte Dusche und Wind vom Meer, die perfekte Erkältungsmischung.

Relativ zügig verabschiedete ich mich Richtung Bettchen….

Belgien/ Frankreich 2022, I: Berlin, Kamen, Brügge

Es geht wieder loooos! 

Diesmal nicht per Flugzeug oder Schiff, nein, die Wohndose wollte bewegt werden.

Nachdem wir Ende April ein sonniges Wochenende in Mahlow mit dem Frühjahrsputz von Bianca und dem diesjährigen Angrillen verbracht hatten, ging es bei milden Frühlingstemperaturen, den Mittwoch vor Himmelfahrt Richtung Westen.

Unser Ziel, ein weit entferntes, war die Normandie über Kamen und Brügge.

Kamen weil wir einen unschlagbar günstigen Stellplatz bei einem Mercure Hotel ergattert hatten, Brügge weil es puppig ist, Mathias noch nie dort war und wir nicht in einem Rutsch bis Yport fahren wollten.

An meinem letzten Arbeitstag hatte ich alle Hände voll zu tun, selbst die letzte Dienstberatung hielt mich aber nicht davon ab, um 11:00 Uhr die Reißleine zu ziehen. 11:05 Uhr und wir waren on the road nach Mahlow, koppelten die Bianca an und waren bereits kurz nach Noon auf der A10.

Gott sei Dank, der Feiertagsverkehr hielt sich in Grenzen, bis auf ein ausgebranntes Auto mit ner heulenden Halterin und zwei weiteren Staus auf der A2 kamen wir gut durch. Vor der Abfahrt Bielefeld, Lemgo machten wir ausgiebig Pause und genossen den letzten stockenden Verkehr am Kamener Kreuz.

Am Mercure nahmen wir die Schranke und hatten kaum eingeparkt, einen Angestellten vom Hotel bei uns am WoWa. Was wir hier machen würden, „na übernachten“ ….“das geht nicht, das Hotel ist geschlossen!“ Aha…das wussten wir sogar. was der gute Mann aber nicht wusste, der Boss persönlich hatte uns die Erlaubnis gegeben, hier zu nächtigen.

Emily mochte die Wiese, wir die Tatsache, dass wir noch recht früh am Tag etwas in den Magen bekamen. Schnell machte ich die Spaghetti warm, gut durchgezogen, da einen Tag vorher bereits gekocht. 

Wir aßen das erste Mal im Wohnwagen, da die Temperaturen und die Regeneigung wenig einladend waren.

Den Abend verbrachten wir bei Musik, www und einem Drink inside the Wohndose, draußen war es zu ungemütlich. Dies gibt uns nun einen kleinen Vorgeschmack auf die Normandie…..mal sehen ob wir WoWa- Koller bekommen werden.

Unseren ersten echten Urlaubstag begannen wir ohne Frühstück,aber recht gut ausgeschlafen, mit lauwarmen Kaffee aus Berlin.

Da wir den WoWa nicht abgekoppelt hatten, ging unser Abflug schnell von statten. Kurz vor Duisburg wurden wir auf eine Umfahrung geleitet und lernten auch die wenig einladende Innenstadt von Duisburg kennen. Das Diesel war aber um 50% preiswerter als auf der Autobahn! 

Schlussendlich kamen wir durch zwei Staus, einer Umfahrung und einem brennenden Auto mit zwei Stunden Verspätung in Brügge an.

Der CP war puppig, das Wetter hielt sich und kurz nach 14:00 Uhr kurvten wir im Parkhaus s‘Zand auf der Suche nach einem Parkplatz!

Wir wunderten uns über die Menschenmassen, die auf den Straßen und im unterirdischen Parkhaus mit uns herumkurvten. Letztendlich hatten wir in der Etage -6 dann doch Glück. Die Massen bewegten sich Richtung Innenstadt, wir liefen erstmal antizyklisch und besuchten Minnewater und den Begijnhof. Ich war erstaunt, wie gut ich uns durch die Stadt leiten konnte, schließlich war ich 2016 auch nur einen Tag in Brügge gewesen.

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Nach dem Hof der Begienen schlenderten wir über das Sint Jan Spital Richtung Belford, besser gesagt zum Anleger der Ausflugsboote und nochmal besser geschrieben…das war unser Wunsch!

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Wir staunten nicht schlecht, Hunderttausende waren auf den Beinen, durch die Innenstadt lief eine Prozession, schließlich war ja Himmelfahrt und Belgien ist strunzkatholisch.

Corona feierte mit Sicherheit mit, wir versuchten unser Glück und fanden Schlupflöcher zur romantischsten Brücke von Brügge und anschließend bahnten wir uns den Weg zum Bootsanleger am Hotel d‘Orangerie.

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Die Bootsfahrt war kurzweilig, Emily der Star der Show. Das halbe Boot kuschelte mit dem Köter, sie wähnte sich im 7. Himmel. Ich war wieder überrascht, wie geschlossen die Altstadtarchitektur Weltkriege überstanden hat.

Nach den 30 Minuten auf den Kanälen statteten wir der Brauerei Bourgogne Flanderes einen Besuch ab. Es gab eine nette Bierprobe, sechs kleine 0,1 er Gläser können auch dudeln.

mit Kirschbier

Im Anschluss bahnten wir unseren Weg durch den ältesten Teil von Brügge Richtung Belford, Rathaus und Marktplatz. Immer wieder wurden wir mit der Prozession konfrontiert, es war immer noch säuisch voll, auch wenn man das auf den Bildern nicht sieht.

Natürlich waren wir auch angetan über die vielen Schokoladenläden und nicht nur die berühmten Meeresfrüchte landeten in unsere Taschen.

Unseren Essenswunsch setzten wir im Mosseldenkeller um, Moule Frites also Muscheln mit Fritten. Mathias mit Roquefortsoße, ich a lá Provenciale. Hinzu gesellten sich zwei wahre Eimer Kriek Boom, Kirschbier und Belgien wurde unter Erfolg verbucht.

Da es mittlerweile auch ziemlich frisch geworden war, suchten wir unser Auto im Parkhaus, kämpften uns durch die Irrungen und Wirrungen des Bezahlsystems und waren gegen 21:00 wieder auf dem Campingplatz. Dort verklönten wir den Abend mit unseren Nachbarn aus Paderborn, schafften aber wenigstens den Abwasch und nen bissel Körperhygiene. Gegen 22:30 Uhr landeten wir nach einem erreignisreichen Tag im Bett und wiedermal zog ich Fazit, welches ähnlich ausfiel wie 2016: Belgien ist ein tolles Reiseziel, oft unterschätzt…..ich muss mal ne richtige Tour machen.

Deutschland 2022, Hambug: Mal wieder in Elbflorenz

Ist Hamburg die schönste Stadt Deutschlands? Ich weiß es nicht, denke aber sie ist verdammt nah dran, zumindest ist es die einzige Stadt in good old D, in der ich nach Berlin wohnen könnte.

Es treibt uns immer wieder mal dorthin und bereits 2020 war ein WE geplant….wir wollten die Minikreuzfahrt „uff de Perla“ in HH verlängern. Wie der findige Leser weiß, die Perla haben wir erst in der Karibik kennengelernt, meine Mama und ihr Mann sind aber auf unsere Kreuzfahrtidee aufgesprungen und hatten sich für die Viertägige nach Oslo entschieden und so nahm die Idee auf ein WE in HH wieder Gestalt an.

Das Wetter ließ sich auch in 2022 nicht lumpen, wir fuhren an einem Samstag Mitte Mai 2022 gegen 9:00 Uhr los und standen ohne Stau oder sonstige Sperenzchen um 12:30 Uhr am Park Hotel Berliner Tor, eines der preiswerteren Hotels in der Hansestadt, die bekannterweise eher unter sauteuer einzubuchen ist.

Auch wenn wir erst am späten Nachmittag einchecken konnten, hier schon mal ein Foto vom Zimmer. Hervozuheben ist der Preis und die Lage…das war es dann aber auch, wobei unser Zimmer noch hübscher war, als die Minihöhle von Mama und Klaus.

Wir bummelten zur U- Bahn, kauften ein Gruppenticket ( Emily war die 5. Person) und fuhren Richtung Landungsbrücken. Am Berliner Tor inspizierten wir vorher aber noch ne Covid Testbude…unverschlossen, unbesetzt, keine Option für Algners, die nur frisch getestet aufs Schiff kommen. Wir hatten für das Wochenende keinen Plan, am Ende sollte uns weder St. Pauli noch die Mönckebergstraße sehen….wir waren zu faul für gepflegtes Sightseeing.

Himmel und Hölle war an diesem Samstag an den Landungsbrücken unterwegs, uns gruselte ein wenig……Menschenmassen schoben sich an den Fischbuden vorbei. An Brücke 10 kehrten wir ein, leider war der Laden nicht mehr so lauschig wie in 2016, mehr auf Massentourismus ausgelegt.

Ein Fischbrötchen ist quasi keins und so nahmen wir auch die nächste Möglichkeit wahr. In Mathias wappneten sich 3 Bismarck,- u. ein Matjesherig zum Wettrennen, ein Umstand,der ihm später etwas Probleme bereitete.

Die Stimmung war gut, nach den Landungsbrücken schlenderten wir ins Portugiesische Viertel und komplementierten den Fischtag mit einer Fischsuppe, die aber nicht mehr so grandios wie 2016 war.

Bevor wir uns ins Hotel schlichen, hier noch ein paar Bildchen von den Landungsbrücken, Elphilharmonie und Hafen. Auf echtes Sightseeing verspürten wir Alle weiterhin keine große Lust, schön das wir Hamburg ja ziemlich gut kennen.

Den späten Nachmittag vertändelten wir auf unserem Zimmer und fuhren gegen 20:00 Uhr wieder in die Innenstadt. Ziel war der Hauptbahnhof- Eruierung von Testmöglichkeiten, Currywurst am Bahnhof und die Philharmonie bei Nacht.

Gesagt getan, am Hauptbahnhof lümmelten sich Drogendealer, Crystal Meth Opfer, Obdachlose, Nutten und leider auch ukrainische Kriegsflüchtlinge herum, die alte Teststelle dient nunmehr als Ankunftszentrum. Gott sei Dank fanden wir am ZOB ( Laufdistanz 200m) noch eine Teststelle und so konnten wir uns mal wieder dem Kulinarischen zuwenden. Currywurst aus der Tüte, kannte sich so auch noch nicht.

HH bei Nacht, Speicherstadt am Abend….gesagt getan, in unserem Fall weiterhin nur Handybildchen.

Wir liefen in der Dammerung zur Elbphi und bewunderten die netten Apartmentkomplexe in der “neuen“ Speicherstadt.

Das spitze Eck der Philharmonie:

Ziemlich kaputt stolperten wir gegen 23:00 Uhr ins Bett und ließen uns nichtmal vom Krach am Berliner Tor stören.

Der Sonntag begann sonnig und mit einem Frühstück bei Crobag. Im Anschluss zog es uns zum Hauptbahnhof,wo sich meine Mama und Klaus der Covid 19 Testung unterzogen….wenn Einer eine Reise tut…..

Nachdem wir am ZOB auf das negative Ergebnis gewartet hatten, lösten wir unser Auto am Hotel aus und fuhren in die Hamburger Kaffeerösterei.

Schnell warfen wir einen Blick in die Speicherstadt und ergatterten die gewünschte Röstung.Noch schneller wünschten wir Algners ne tolle Reise nach Oslo und zogen von dannen. Emily hockte später im Kennel und überlegte, vollkommen verwirrt, mindestens bis zum ersten Stau, wo denn die geliebten Hundegroßelterm geblieben sind! Sie war auch noch um 16:00 Uhr, mit Ankunft in Britz vollkommen verwirrt.

Deutschland 2022: Ein Wochenende im Harz

Mal wieder in den Harz….gefühlt zum 100x. In den 70er und 80er Jahren nach Wieda “wieder nach Wieda“ war der Leitspruch, später gesellten sich die typischen Westziele wie Bad Harzburg, Goslar, Bad Sachsa, Bad Lauterberg und Braunlage hinzu.

Nach der Wende zog es den Westberliner nach Wernigerode und Thale und mit meiner Kilimanjarobesteigung 2010 wurde der Brocken auch ein Schneeziel. Ich habe eine grenzwertige, insgesamt fast 12 Stunden dauernde Tiefschneewanderung in Erinnerung, die uns zum Brocken führte und als allgemeine Vorbereitung für den höchsten Berg Afrikas und dem höchsten freistehenden Berg der Welt diente. Sei es drum 1141m vs. 5895m haben damals gereicht….auf beiden Bergen stand ich am Gipfelkreuz!
Wir fuhren an einem der ersten schönen Apriltage des Jahres 2022 Richtung Schierke und freuten uns auf erholsame zwei Tage. Die Reise hatten uns meine Schwiegereltern zu Weihnachten geschenkt und nach 12 Jahren Brockenabstinenz kann man ja mal wieder rauf auf den Steinbrocken.
Wir kamen gut durch, unser Hundemädel war brav und nach einer kurzen Pippipause checkten wir gegen 16:00 Uhr in den Apartmentkomplex Brockenblick ohne Brockenblick in Schierke ein.

Die Anlagehatte schon bessere Zeiten gesehen, modernisiert in den 90ern, gelitten unter Corona und dem wüsten Waldsterben. Waldsterben, hervorgerufen durch den Borkenkäfer und wohl einer schlechten Politik! Der Nationalpark Harz ist tot…..Wiederaufforstung geschieht nur in geringem Maße…..Laubbäume werden gesetzt, es soll wieder Mischwald entstehen, ein moderner Urwald, der sich selbst überlassen wird, ist geplant. Schade, das werden wir zu Lebzeiten nicht mehr erleben…..

Emily begrüßte die Wohnung meiner Schwiegereltern mit einem duftenden Häufchen, wir genossen im Anschluss frisch gebackenen Rhabarberkuchen und den Blick aufs sterbende Elend in Elend!

In Braunlage bewunderten wir die Brockenmadames die überall auf Walpurgis hinwiesen….leider sind die Hexen als Souvenir nicht mehr so hübsch wie die aus den 70er Jahren.

Den Abend ließen wir am recht guten Buffet im Hotel ausklingen, einen Schlummertrunk gab es bei uns im Wohnzimmer und um 22:30 Uhr lagen wir im Bett.

Der 23.04.2022 wurde mit einem Happy Birthday eingeläutet, Mathias Mama feierte, wie im letzten Jahr, außerhalb der heimischen vier Wände.

Unser Tagesprogramm war klar, wir wollten auf den Brocken, Emily wollte Menschenkinder verzaubern. Insbesondere die ganz Kleinen Keksbeißer findet sie toll!

Zu Fuss ging es zur Bushaltestelle, erfreut Euch an den Ausblick am Hotel und der Baumtristesse in Schierke.

Am Hotel ist die Welt noch in Ordnung
Blick vom Balkon und nein, das ist nicht der Brocken!

Bonjour Tristesse und Nein, es wurde keine Atombombe auf dieses Gebiet abgeschmissen!

Wir fuhren mit dem Bus im Schneckentempo nach Wernigerode, stellten uns dort brav an der Kasse an und meine Schwiegereltern löhnten pro Person 51,50€ pro Ticket um auf den Wumms zu kommen…..wohlbemerkt mit der Harzer Schmalspurbahn, deren Instandhaltung säuisch teuer geworden ist. Dennoch für eine Familie kaum finanzierbar und selbst der Hund war mit 9€ dabei!

Da wir nicht mit dem Traditionszug fahren durften ( Emily war in diesem nicht gerne gesehen) mussten wir noch etwas Zeit auf dem Bahnhof totschlagen, Zeit die wir für das Bewundern der Dampfloks und des pittoresken Bahnhofs nutzten.

Unser Zug um 12:55

Um 12:55 war es soweit, wir machten uns auf den Weg zum Brocken. Zur Natur, was soll ich sagen…..kahl und öde, fast bizarr. Wir versuchten hübsche Bildchen aus dem Zug, am Besten in einer Kurve.

In Schierke hieß es umsteigen, hier verweise ich auf den Schierker Feuerstein, der sowohl leibhaftig als auch flüssig erwähnenswert ist.

Links der Feuerstein

Die letzten Kilometer zur Bergspitze wurden waldtechnisch nicht besser, der Brocken ist wirklich baumtechnisch tot! Wir trafen Brandenburger, die mit Tränen in den Augen die Szenerie betrachteten.

Auf dem Gipfel dann großes Hallo, gesamt Ostdeutschland tummelte sich bei Erbsensuppe und strahlenden Sonnenschein im Schnee.

Emily freute sich über das unverhoffte Weiś und rollte sich in der Pracht. Wir erkundeten das Plateau, setzten Emily auf „den Brocken“ und fuhren mit der Bahn um 14:55 Uhr zurück nach Schierke.

In Schierke verließen wir den Zug und bummelten durch den Ort zur einigen Kaffeetränke. Der Weg am Berg war wenig attraktiv, ich war entsetzt, wie sich der Park verändert hat. 2010 sind wir, bei unserer abenteuerlichen Winterbesteigung ebenfalls in Schierke ins Vergnügen eingestiegen, damals stand noch dichter Wald!

Schierke Downtown ist nun ebenfalls eher unspektakulär, der Kuchen und Kaffee als auch die Sonnenterasse waren aber toll.

Nach feudalem Marzipankuchen überfielen wir den Flagshipstore des Schierker Feuersteins und deckten uns mit dem Kräuterlikör ein.

Zurück im Hotel ließen wir den Tag ausklingen.

Vor unserer Heimreise am 24.04.22 verschlug es uns für einen Bummel nach Wernigerode. Das Nest geht gefühlt immer, und erklärt sich von ganz allein. Ich vergesse mal irgendwelche geschichtlichen Erklärungen und lasse nur ein paar Bildchen sprechen.Wir bummelten durch die zentrale Fussgängerzone, genossen einen Kaffee am berühmten Rathaus und fuhren gut erholt zurück nach Berlin.