Archiv der Kategorie: Europa

Mit dem Familienzuwachs ( Emily, die kleine Westiedame) wird Europa immer wichtiger und interessanter

Bosnien & Herzegowina

Wenn man über zwei Wochen immer wenige Kilometer an der bosnischen Grenze  entlang fährt, muss man irgendwann auch mal über diese Grenze fahren. Die Brücke von Mostar,  das Wahrzeichen der Stadt, wer kann sich nicht an die erschreckenden Fernsehbilder erinnern, als diese sensationelle Brücke 1993 von den Serben zerstört wurde? Ich kann mich genau an die Fernsehbilder erinnern und genau seit diesem Zeitpunkt steht bei mir der Wunsch, die Brücke nach dem Wiederaufbau, zu besuchen.  Ich kann mich auch an die Wiedereröffnung der Brücke erinnern und seitdem habe ich auf meine Chance  gewartet…..dieser Tag war nun gekommen!

Tief bewölkt war es, als wir Brač mit der Fähre verließen, die Überfahrt wurde dann allerdings  doch noch ruhiger als erwartet Gegen 11:00 Uhr waren wir am Grenzübergang nach Bosnien, der Grenzbeamte tat ganz ernst und wir waren froh als wir „drin“ waren. Wir fuhren  ab Grenze  nur noch Landstraße, ließen den Wallfahrtsort Madugorje links liegen, da wir keine Lust auf Madonnen oder Kirchen hatten und fuhren nach Pocitelj weiter. Dieses kleine Nest liegt altertümlich an einem Berghang und hat eine tolle osmanische  Architektur-man wähnt sich förmlich in der Türkei.
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Leider wurde die Emily dort von einer Katze angegriffen. Die Mietz hatte Junge und wollte ihre Brut verteidigen. Wir wurden von ein paar netten Ladenbesitzern darauf hingewiesen, dass der Tiger nicht ganz ohne ist. Wir haben die Mietz aber nicht für voll genommen……diese fauchte erst ganz fürchterlich, Emily nahm keine Notiz von dem Vieh und dann griff sie Emily von hinten an…..Mathias riss die Leine herum, nahm den Hund auf den Arm und riskierte seinerseits die Katzenattacke.

Pocitelj war somit  für den Rudelführer gelaufen, nachdem  dann auch noch die Tourimassen der Katze Beifall klatschten, war es um Mathias Glaube an die Menschheit geschehen. Ali und ich bestaunten noch den putzigen Ort, Emchen ließ sich im Auto ordentlich behuddeln-die Opferrolle steht ihr gut :0).

Unser Weg führte uns an der Neretva entlang gen Mostar. Auffällig waren die vielen, vielen Kriegsschäden. Es gibt quasi keine Straße, in der es keine Ruinen gibt-auch 21 Jahre nach Kriegsende ist offensichtlich, dass BiH nicht zu den Gewinnern im Balkankonflikt  gehörte. Im Straßenbild sind auch immer noch viele Kirchen präsent, die wiederum auch alle restauriert waren. Dies gilt ebenso für die Moscheen, wo ja bekannt ist, dass gerade Saudi-Arabien viel Geld in die religiöse Bildung der nunmehr muslimischen Mehrheit investiert hat und dieses Land auch sehr gerne besucht. Horden an Touristen aus den VAE, Quatar und Saudi Arabien reisen durch Bosnien & Herzegowina, Wir wurden heute durch die gesamte Haute Couture der Damenmode in diesen Ländern geführt….aber auch hier fehlte Burka :-)!

Und dann stand sie da, die Stari Most, die alte Brücke, wunderschön wieder aufgebaut, voll mit Touris, Brückenspringer und viel Souvenirkommerz und Kitsch auf dem Bazaar.

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man beachte die Touriströme auf der Brücke

Wer Interesse an der Brücke und deren bewegende Geschichte hat, möchte ich diesen Link empfehlen:

http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/Mostar-die-geteilte-Stadt-an-der-Neretva/20050416

Auch jetzt, über 20 Jahre nach der Zerstörung der Brücke ist Mostar eine geteilt Stadt, eine Stadt zwischen Okzident und Orient.

 

Als der Muezzin zum Mittagsgebet rief, saßen wir in einem kleinen Restaurant mit Blick auf die Bazzarstraße und genossen bosnische Chevapi natürlich halal…..lecker und weitaus günstiger als in Kroatien.

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Erstaunlicherweise ist auch Tito weiterhin groß im Geschäft und das  36 Jahre nach seinem Tod und 25 Jahre nach dem Zerfall von Jugoslawien..

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Unser letztes Highlight führte uns nach Blagaj, zur Bunaquelle. Aus einer Höhle im Berg quillt so viel Wasser heraus, dass sich aus dieser Quelle der Fluss Buna bildet. Es gibt ein Derwischkloster, viele Touristen…vor Allem gläubige Muslime, grandiose Restaurants und einen schönen Blick auf Kloster und Quelle.

Bei der Ausreise aus Bosnien verlor selbst der Grenzbeamte auf bosnischer Seite sein  Pokerface……fast liebevoll schmunzelnd betrachtete er das Foto der kleinen Katzenhasserin und ließ uns wieder aus BiH raus.

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Auf dem Weg nach Dubrovnik erholte sich Emily von den Strapazen und wir genossen den tollen Blick auf die kroatische Adria, kurz bevor wir wieder nach Bosnien einreisen mussten, um an deren 9 km Küste wieder nach Kroatien  zu fahren….irrer Grenzverlauf, siehr beigefügte Karte!

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In Dubrovnik wurden wir mit großem hallo empfangen, wir haben es hier wieder sooo toll getroffen. Eine super Wohnung mit großem Garten und viiieeeel Terasse und Garten fürs Hundi.

Mein Fazit zu Bosnien:

1: ich empfehle 1x zu übernachten in Mostar, ab 16:00 Uhr sind die Tagestouristen weg und die Stadt wird noch magischer

2: Vorher unbedingt en paar historische Eckdaten lesen, macht wirklich Sinn um den Krieg besser begreifen zu können.

3: Nimm niemals nie einen Hund nach Pocitelj mit, sofern Du diesen gerne behalten möchtest

4: Pass auf Dein Auto auf, Bosnier fahren wie Henker

5: Chevapi und Benzin kosten weniger als in Kroatien

6: KM sind keine Kilometer sondern die K-Mark …konvertible Mark…analog zur guten alten D-Mark und wie war da nochmal der Wechselurs 🙂 , achja 1,95583 DM zu € und das gilt auch hier in BiH

7. Es ist kein Problem, sein vollgepacktes Auto überall sicher zu parken, kostet nen bissel mehr aber unsere dreckigen Schlüppis blieben an Ort und Stelle.

8. Die Highlights im Süden sind überschaubar und von Kroatien aus super zu besichtigen, ob ich noch mehr Lust auf Bosnien verspüre, weiß ich nicht….für Wanderer und Naturliebhaber gibts  in den Bergen viel zu entdecken, Sarajevo soll im Vergleich zu Mostar wenig Charme versprühen. Mal schauen, ob dieses Ländle nochmal auf meine Bucket List kommt.

Wer nochmal nach Kroatien will:

Kroatien 2016: I, Plitvicer Seen und Vodice

oder  auch hier:

Kroatien 2016:II, Trogir und ein Abstecher nach Split

Brač:

Kroatien 2016: III, Brač

 

Kroatien 2016: III, Brač

Nach Brač fährt man, um den schönsten Strand Kroatiens bewundern zu dürfen und um sich mal nen bissel unter „reich und schön“ zu mischen. Die Dörfer sind alle super restauriert, die Läden sündhaft teuer, Essen gehen ist auch eine finanzielle  Herausforderung, wenn auch sehr lecker…alles in Allem eine Insel mit ein paar kulturellen, mehr visuellen Reizen.

Wir fuhren um 6:00 Uhr aus Trogir ab und bereits 40 min später standen wir in Split am Fähranleger und somit als zweites Auto in der Reihe. Die Überfahrt dauerte eine knappe Stunde und war unspektakulär-Emily und Mathias schliefen, Ali und ich knabberten am Baguette des Vorabends.

Pünktlich gegen 8:40 Uhr waren wir in Supetar, der Inselhauptstadt, und knatterten mit dem fliegenden Teppich nach Bol, 30 km entfernt. Die Straßen waren gut ausgeschildert, unterwegs sahen wir Wein-, u. Olivenöl Verkostungen. Sehr interessant und kam auf die To-Do-Liste der nächsten 7 Tage. Bol selbst erwachte gerade, wir versuchten einen Blick auf den sagenumwobenden Zlatni Rat Strand zu werfen-doch Fehlanzeige, die Bilder stammen wohl alle aus  Helis und Flieger.

Also gings ins Zentrum des Dorfes  und die ersten zwei Bars mussten ausprobiert werden, Bier….wenn auch alkoholrei um 9:20 Uhr! Der kleine Hafen und der Blick auf das Dörflein begeisterte uns, Bol ist perfektes kroatisches Disneyland.

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Nach unserem Morgenkaffee in der Cocktailbar Varadero, die bis auf den Namen wenig kubanisch war, fuhren wir zu unserer Unterkunft. Nach all den schicken Häusern auf dem Weg war uns klar, dass wir mit 36€ pro Tag inkl. zwei Schlafzimmer nicht zu viel erwarten können und wurden dennoch sehr belohnt.  Die Schlafzimmer waren neu möbliiert, die Küche und Bad im sozialistischen 70er Look aber absolut sauber und heimelig, also Glück gehabt….vor Allem die Lage und die Terasse, traumhaft.

Nachdem  wir eingezogen waren, suchten wir ein Badeplätzchen und wurden schnell fündig….nach Tip des Looses ein malerischer Strand unterhalb des Domenikaner Klosters

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imageAn unserem ersten Abend taten wir uns bereits mit der Wahl eines Restaurants schwer, das Essen war am Ende aber sehr, sehr lecker. Ich hatte Muscheln Buzara, ein Rezept welches gegooglelt werden muss!

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Am nächsten Morgen beschlossen wir ganz spontan nach Zlatni Rat, dem goldenen Horn,  zu fahren. Wenn man sich nen bissel klug im www macht, sieht man vor Allem solche Fotos:

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Quelle: Wikipedia

Diese haben mit der Realität natürlich wenig zu tun….Anbei ein paar Bildchen von uns

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imageWir „hausten“ ziemlich am rechten Ende vom Strand, Emily konnte dort wenigstens ins Wasser und wurde nicht verjagt.

Am nächsten Tag starteten wir zu einer kleinen Inseltour. Wir suchten uns die „Highlights“ aus dem Reiseführer und fuhren los. Als erstes Nest besuchten wir Pučišća.

Vorher fanden wir noch eine Parkbucht mit Blick auf das goldene Horn , welches die Besonderheit des Strands ein wenig besser darstellt.

Achtung, das Bild wird durch ein Pentaxbild nach unserer Tour ausgewechselt.

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Pusčišća  wird als schönstes Dorf auf Brač betitelt  ( die Schreibweise ist schon mal exotisch genug) und ich glaube, der Meinung des Reiseführers schließe ich mich an. Wir genossen die Atmosphäre , es war weitaus weniger los als in Bol. Emily räumte einen Tisch im Restaurant ab, als sie versuchte hinter Mathias zu rennen. Der Tisch und das Geschirr fiel, der Schaden hielt sich aber in Grenzen…bis auf mißmutige Gesichter bei den Gastwirten, dem tief sitzenden Schrecken von Emily sowie einem kaputten Glas und Flasche ging alles gut.

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Im Anschluß bestaunten wir Postira, ein weiteres Kleinod an der Nordküste, mit Blick aufs Festland. Dort hatte die Hafengegend ein klein wenig Ähnlichkeit mit Alefkandra in Mykonos Stadt. Der Unterschied? Die Cocktails kosten auf Mykonos soviel, wie in Postira ein ganzes Essen, außerdem fehlen die Kreuzfahrtschiffe. Wir genossen einen sensationellen Kalamarissalat mit Aussicht.

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Unseren Nachmittag verbrachten wir in Škrip der ältesten Siedlung auf Brač mit römischen Hintergrund..

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Kirche und Kastell

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typische Inselhäuserimage image

Das Museum und Reste römischer Baukunstimage

Unsere Inselrundfahrt beendeten wir, nachdem wir noch über Splitska und Mirka gefahren waren,  bei Lidl. Am diesem Abend gab es Spaghetti mit Meeresfrüchten und am Samstag 3.9.2016 wurde gegrillt. Mathias besorgte sich das notwendige Equipment indem er durch unsere Nachbarschaft streunte  und Grillzange und Grillgabel „ausborgte“….wurde selbstverständlich wieder an Ort und Stelle zurückgebracht.

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Kurze Anekdote zum weißen Fellbündel….die kleine Halbstarke verbellt hier brav alle Luftbanditen die sich den Grundstücken nähern…sei es Hund, Katz oder Mensch und  hat es tatsächlich geschafft, stiften zu gehen! Da ging uns Allen der A…..auf Grundeis. Gott sei Dank zogen die Hundepfeife und das Wort “ Ente“ …. sie kam im Dunkeln den Berg wieder hochgeschlichen und war ganz kleinlaut. Emily alleine in der Nacht war ihr wohl doch nicht geheuer und auch wir tranken daraufhin erstmal nen Whiskey. Seitdem darf sie nur noch mit Schleppleine übers Grundstück pesen.

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Die Tage auf Brač verbrachten wir fast nur noch an unseren zwei Lieblingsbuchten. Das Klima war fantastisch, nicht zu heiß, nicht zu kalt,
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Auch mit dem Schickimicki Nest Bol freundeten wir uns zunehmend an, wir genossen die blankpolierte Theaterkulisse, vor Allem der Hafen hatte es uns angetan ( Achtung, die Nachtaufnahmen werden auf sicher nochmal ausgetauscht).

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Leider begann am Montag, 5.9.2016 das Wetter an zu schwächeln und wir legten unfreiwillig Badepause ein. Emily quälte sich mit ihrem Urlaubsbäuchlein, zu viel Ente, zu viel Käse, zu viel Speckschwarte, zu viel Tellerabgelecke…..auch Emily macht Urlaub! Also ging es, mit Gewitterneigung, nochmals nach Postira wo wir uns auch nur von Kneipe zu Kneipe hangelten aber wenigstens nicht doof im Apartement hockten. Wenn wir ehrlich sind, waren wir nochmal scharf auf das gute Essen.

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Unseren letzten Tag verbrachten wir ,mit gemäßigten Sommerklima,  wieder an unserem Strand. Ich schaute mir das Domenikanerkloster ein wenig genauer an und genoss den Blick von dort nach Hvar ( auf dieser Insel werden wir unsere letzten Badetage ab Samstag genießen.

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Mit einer mehr als mittelmäßigen Wettervorhersage geht es morgen nach Bosnien &Herzegowina, dann weiter nach Dubrovnik und Montenegro.

Und wie immer mein Hinweis auf :

Kroatien 2016: I, Plitvicer Seen und Vodice

und auf :  http://allcontinentsinonelife.com/kroatien-2016ii-trogir-und-ein-abstecher-nach-split/

 

 

 

 

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Kroatien 2016:II, Trogir und ein Abstecher nach Split

Nun sind wir zu Viert unterwegs, Drei mit zwei Beinen und die kleine Westie Dame auf ihren vier Pfötchen. Wir holten Alexandra vom Flughafen Split ab und fuhren sechs Kilometer die Einflugschneise entlang, zu unserer Unterkunft. Wir wurden mit großem Hallo erwartet, Ex-Berliner begrüßten  uns freudestrahlend. Unsere Wohnung war mehr als großzügig, zwei Schlafzimmer und eine schöne große Küche. Die Möbel waren old fashioned aus den 50 er Jahren aber alles ordenlich und sauber.

Wir erkundeten an diesem Tag die pittoreske Altstadt von Trogir, auf einer kleinen Insel gelegen….wunderschön, vor Allem der Blick  von der Festungsanlage auf die Stadt und das Meer. Das Bier kam allerdings 45 Kuna, was umgerechnet weit über vier Euro waren….da kann einem die Plörre schon mal  im Hals stecken bleiben. Kulturell konnten wir uns nicht weiterbilden, alle  Kirchen und Konvente mit Unesco Status waren geschlossen…egal, kennt man eine Kirche, kennt man Alle und Emily darf eh nicht gläubig werden, der Wauzi ist in Kirchen nicht erwünscht.

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Wir stillten unseren Hunger mit Chevapcici und waren gegen 19:00 Uhr an unserer Unterkunft. Der Abend  wurde vergammelt, wir machten es uns häuslich bequem. Schön so eine große Wohnung zu haben, die allerdings in der ersten Nacht arge Minuspunkte sammelte. Das 50er jahre Design wollte in der Nacht nicht wie wir wollten. Emily durfte nicht mehr unter dem Bett schlafen, weil wir Angst hatten, zusammenzukrachen. Am Fußende ärgerte uns das Stemmbrett und jede Bewegung wurde mit quietschen und knarzen begleitet. Mathias zog nachts um 2:00 Uhr in die Küche auf die Couch samt Klimaanlage. Am nächsten Morgen wurde barfuss der Gang zur Werkstatt nebenan vollzogen und Michails wertvolle Schrauben geklaut, Bett auseinander genommen und repariert. Die nächste Nacht wurde besser, auch wenn der Stein unter dem Bettfuß erhalten blieb. Vermutlich erlebt dieses Inventar nochmals 50 Jahre.

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Unseren zweiten Tag in Trogir verbachten wir am Strand auf der Insel Chiova. Wir fanden eine geniale Badestelle, typisch kroatischer Bauart auf Klippen und kaum Touristen, welch ein Segen.

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Gegen 16:00 Uhr schauten wir uns Lidl Croatia von innen an und  entschieden zu grillen. 40 Cevapcici, Ayvar, Zwiebeln, Tomate, Kalamaris, Gurke  und Baguette komplementierten unser Dinner und unsere Wirtin Anka, eine Seele von Mensch (Exilberlinerin) freute sich so sehr, dass wir ihren Grill benutzen.

Wir genossen einen tollen Abend, bekamen von unseren Gastgebern süße Zwiebeln und zwei Liter Wein geschenkt und unser Fleisch und die Kalamaris schmeckten saugut.  Gut angegangen gings in die reparierte Retroheia, die nächste Nacht war unspektakulär…..naja, der Stein machte mir weiterhin Sorgen.

imageUnseren letzten Tag in Trogir verbrachten wir in Split und außerhalb der Stadt an einer Badebucht.Zunächst schauten wir, wo die Fähre nach Supetar abfuhr,  um uns dann zu einem Parkplatz zu schlagen und die Altstadt zu erkunden. Dem Grunde nach ist diese ein einziger Tempel namens Diokletian und war wirklich beeindruckend.  Toll was die Römer da hingestellt haben. Da es sehr voll war,  Split ist Anlaufhafen von vielen Kreuzfahrtschiffen geworden, hatten wir nach knapp drei Stunden genug….am Ende trösteten wir uns mit der Erkenntnis, dass  es sich eh nur um tote Steine handelt :-).

Anbei ein paar Impressionen aus Split:

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Das Denkmal für den Mönch aus Nin….bissel furchteinflößend

Altstadt und Diokletianpalast
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imagePalastruinen und Kathedrale von Split

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Um 14:00 lösten wir den fliegenden Teppich wieder aus und suchten uns eine lauschige Badebucht, südlich  von Split. Emily vertiefte ihre Schwimmkenntnisse und wir verlebten einen entspannten Badenachmittag. Unser Abendessen war eine Neuauflage des Vorabends, es war soooo gemütlich in unserem Wildwuchsgarten.

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Unser Squid, mariniert mit Chili, Knoblauch, Öl, Pfeffer, Salz und Mirakoliwürzer-total lecker

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Wir waren fast ein wenig wehmütig, die Zeit in Trogir war wirklich toll gewesen und wir wären gerne noch  ein zwei Tage geblieben. Am nächsten Morgen ging die Fähre um 7:45 Uhr. Da wir aber noch eine 45 minütige Anreise nach Split vor uns hatten, desweiteren angeraten wurde, so früh wie möglich am Hafen zu sein, endete unser letzter Abend in  Trogir bereits gegen 10:00 Uhr.

Achtung, wie immer der Hinweis am Ende, die Bilder werden nach Rückkehr zum Teil ausgetauscht. Wer wissen will, wie es an den Plitvicer Seen und in Vodice war, schaut einfach mal hier:

Kroatien 2016: I, Plitvicer Seen und Vodice

Kroatien Teil III, Insel Brac kommt….. Fortsetzung folgt!

Kroatien 2016: I, Plitvicer Seen und Vodice

Kroatien, ach da werden Kindheitserinnerungen wach.Als ich das erste Mal in Ex-Jugoslawien war, wurde ich zarte vier Jahre alt. Ich bekam ein Schlauchboot zum Geburtstag, kostete vor meiner Mama das erste Mal Miesmuscheln und  badete in den Plitvicer Seen ( ja, da durfte man damals drin baden) und natürlich  in den Krker Wasserfällen.

Beim zweiten Mal, 1980, trieb ich meine Herrschaften immer tiefer gen Süden, meine Mutter lernte eine jugoslawische Zahnbehandlung der besonderen Art kennen und ich ließ mir in Vodice mein Popöchen von fiesen Mücken zerstechen.

Dann kam der Balkankrieg und die Region verschwand aus meinem Fokus. Übersee wurde einfach attraktiver und für Europa war ja noch Zeit, wenn man nicht mehr so gerne fliegen möchte……uns kam dann Emily zuvor, und nun erkunden wir zusammen unseren so schönen Kontinent. Deshalb also Kroatien-mehr auf Wunsch von Mathias  aber ich bin ehrlich, ich hatte auch  Lust drauf.

Wir planten ne tolle Route  und hatten lediglich nen bissel Bammel vor der langen Autoreisezeit.

Eigentlich war unsere Abfahrt für 22:30 Uhr aus Berlin  geplant, das Navi hatte uns eine Ankunftszeit von 11:30 Uhr an den Plitvicer Seen versprochen, erschien uns  logisch und  früh genug zum anreisen. Am Ende konnten wir einfach am Nachmittag nicht schlafen, und  so lösten wir unser kleines weißes Fellknäuel  gegen 20:30  Uhr bei meiner Mama aus und machten uns auf den Weg.

Unser fliegender Teppich namens Emil, erfunden von der Firma Skoda,  leisteste ganze Arbeit. 2,5 Stunden brauchten wir nach Rudolphstein, nach fünf Stunden waren wir  in Passau. Die Tortur begann erst in Österreich, durch Tunnelsperrungen und Fahrbahnverengungen  benötigten wir  fast 2,5 Stunden  durch die Alpenrepublik. Slowenien war dann wiederum sehr zügig, wir fuhren über Maribor und schlussendlich durften wir gegen 6:30 Uhr unsere Pässe an der slowenisch-kroatischen Grenze zeigen…..sie  machen tatsächlich Kontrollen, auch aus Slowenien kommend.

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Wir fuhren nicht mehr Autobahn sondern quälten uns auf der Bundesstraße,  über Karlovac Richtung der Seen. Obwohl der Balkankrieg für die Kroaten bereits 1991 beendet war, sah man noch viele Kriegsruinen und sehr viele Häuser, vor Allem in Karlovac, hatten Einschußlöcher. Die Gegend um die Stadt herum, soll  immer noch böse vermint sein. Mir wurde mal wieder bwusst, wie nahe damals der Balkankonflikt gewesen war, wir waren gerade mal 9,5 Stunden auf unserem fliegenden Teppich unterwegs.

Die Strecke zog sich am Ende und als wir endlich den Ort Poljanak erreicht hatten ( ca. 5 km außerhalb der Seen) waren wir mehr als froh.

Unser Zimmer hatte mehr Hostelstandard, war aber sauber und ruhig…..und das Beste, wir kamen ins Zimmer hinein. Bereits um 10:00 Uhr lagen wir alle Drei in tiefem Schlummer. Emchen war fix und foxy, sie hatte zwar die gesamte Nacht  still ausgeharrt, dafür in Poljanak selbst die Toten auf dem Friedhof geweckt. Ein echter kleiner Schreihals ist unser Westie geworden, Gott sei Dank hat unsere Wirtin nur gelacht.

Am Nachmittag fuhren wir zu den beiden Eingängen an den Seen, informierten uns über die Preise (180 Kuna= 24€…. sportlich) und fuhren mit einer sehr vagen Wegbeschreibung auf die andere Seite. Von dort soll es Möglichkeiten geben, die Seen von oben zu sehen und einen guten Blick auf den gröten Wasserfall zu erhaschen. Wir taten uns allerdings sehr schwer u nd nach zwei Aussichtspunkten hatten wir die Nase voll. Wir trösteten uns damit, dass wir ja am nächsten Tag nochmal die Gelegenheit hätten, an den Aussichtspunkt zurückzukehren. Anbei die Ergebnisse vom ersten Tag….achja, zur Zeit alles  nur Handy Bilder, meine Pentaxfotos kommen später in den Bericht.

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Wir fuhren zu einem kleinen Supermarkt und kauften fürs Frühstück ein, da wir eine Küche in unserer Unterkunft hatten und natürlich am nächsten Tag auch früh starten wollten.

Unser Abendessen. war gut aber  touristisch überteuert. Ich wählte Kalamaris mit Mangold und Kartoffeln, ein Gericht welches ich auch in Berlin gerne futtere . Wie sich nun herausstellte, handelt es,sich um keine kreative Bastelei  unseres  kroatischen Küchenchefs, sondern ein ordentliches Essen mit Historie. und  astronomischen Preisen, gut das das Finanzamt so fix meine Steuern bearbeitet hat!

imageAm ersten Abend fielen uns schon um 19:00 Uhr die Augen zu und es ging ab in die Heia; selbst Emchen hielt die gaaanze Nacht tapfer aus, sie wollte auch nicht mehr vor die Tür.

Unser Morgen startete mit einem selfmade brekkie, mangels eines Toasters kam genau dieses einfach in den Backofen und wurde am Ende mit Tomatenmark, Schinken und Käse belegt. Perfekt zum Frühstück und genauso perfekt am späteren Vormittag an den Seen.

Wir fanden, Gott sei Dank, sofort einen Parkplatz und gegen 9:00 Uhr starteten wir mit Tour A……dem Renner unter den Plitvicer Seen Touren.

imageWir hatten gleich am Anfang einen grandiosen Ausblick auf den großen Wasserfall, zu dem wir im Anschluß auch sofort hinliefen…siehe die nächsten zwei Fotos.

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Im Anschluß liefen wir über Holzstege, erklommen Höhlenwege und quälten uns  wieder ganz nach oben, um einen guten Blick auf die Seen  zu bekommen

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Da das Wasser recht ruhig war, bwunderten wir natürlich auch die Spiegelungen und schworen uns, nach unserer Rückkehr die alten Karl-May Filme aus der Versenkung zu holen.

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Nachdem wir gut mit dem Hündchen die Tour A gelaufen waren, entschlossen wir uns, mit dem fliegenden Teppich zu Eingang B zu fahren und auf einen Parkplatz  zu hoffen. Das Glück war uns wieder hold und 10 Minuten später standen wir am Bootsanleger. Wir ließen uns  übersetzen und liefen nach Tour A und einem kleinen Teil Tour B nun auch noch einen Rundweg von ca. 1, 5 Stunden. Dieser war aber so überfüllt, erinnerte  an die chinesische Mauer in der goldenen Woche. Der Hund musste arg aufpassen, dass die kleinen Pfotis nicht unter russiche Stilettos  gerieten, wir hatten Angst im Wasser zu landen. Ich hatte noch genug von meinem Kamera-Salzwassser Erlebnis auf den Phils. Die Ausblicke waren aber auch hier sehr schön und am Ende waren wir total happy, den Rundweg doch gelaufen zu sein

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Als krönenden Abschluß versuchten wir uns wieder an den „Geheimtip“ aus dem www-schließlich waren wir ja nur müde vom Laufen und nicht mehr so erschöpft wie am gestrigen Tag.

Damit auch Jeder, der mein Geschreibsel hier liest, ebenfalls eine reelle Chance bekommt, den NICHT ausgeschilderten Lookout zu finden, hier kommt die Wegbeschreibung: Man nimmt die Straße Richtung Karlovac, überquert die große Brücke über der Koruna und biegt hinter der Brücke scharf links nach Poljanak ab. Dann fährt man bis ins Dorf und nimmt am Kriegsdenkmal ( Opfer von 1991) den linken Weg und folgt dieser Straße, bis auf der rechten Seite eine Ruine zu sehen ist. Vor einer kleinen Brücke mit einer Hütte auf der linken Seite nimmt man den Pfad , ebenfalls auf der linken Seite, und läuft ca. 5 Minuten zum Lookout.

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Wenn man alles richtig gemacht hat, erwartet den Suchenden dieser grandiose Blick

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imageWir hatten Glück, dass sich die Sonne nochmal blicken  und uns das Eintrittskartenpanorama genießen ließ

Rund 15 km hatten wir an diesem Tag erlaufen, das Abendessen war reichlich verdient und nach den Racnicki genossen wir Winnetou auf You Tube und die schreienden  Spanier im Zimmer nebenan.

Am 268.16 war die Nacht früh vorbei, die spanischen Jungs brüllten sich auch schon zum Frühstück an. Also um 7:00  raus aus den Federn, Klamotten gepackt, gefrühstückt und gen Meer gefahren. Die neue Autobahn nahm ne Mengean Zeit weg, bereits nach 1,5 Stunden fuhren wir von der Autobahn und näherten uns Vodice vom Hinterland. Auch hier immer noch massive Kriegsschäden und Ruinen….oha, hatte es damals zwar vermutet aber natürlich verdrängt, dass der Krieg auch Leute die wir damals in Kroatien kennengelernt hatten, getroffen hatte. Unterwegs sahen wir auch viele, hastig angelegte Friedhöfe….zumeist mitten in der Karl-May Pampa.

Vodice hab ich nicht mehr wiedererkannt. Pensionen und Apartmenthäuser soweit das Auge reicht.

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Wir wohnten in einem super neuen Haus, eine Steigerung um 100% zu ersten Unterkunft

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Unsere Bucht von damals gehe ich morgen suchen, heute habe ich versucht, mich in der Altstadt zu orientieren. Jeder Meter am nicht vorhandenen Strand war mit Touris belegt, auf den  Betonplattformen im Meer lagen die Menschenmassen ebenfalls dicht an dicht.

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Emily stapfte tapfer mit uns durch die glühende Sonne,wir gaben den Wunsch auf Baden im Meer auf und verzogen uns am Nachmittag an den Pool. Unser Vermieter gaben ihre Weinreben zum Plündern frei, Emily machte ihr Seepferdchen und die vier kroatischen Strolche, im Alter von ca. 9 Jahren, unserer Nachbarn hatten ihren Spaß mit dem Hund.

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Am späten Nachmittag unsere geniale Terasse genossen und dann zu einem perfekten Abendessen aufgebrochen. Wer auch immer mal nach Vodice kommt, sollte ins Tamaris gehen. Da die adriatische Küste noch sehr italienisch beeinflusst ist, sind auch bei einem echten Kroaten Foccacia, Bruschetta und ordentliche Meeresfrüchte an der Tagesordnung. Meine Calamaris waren also nicht Livornese sondern echt vodicisch 🙂 und saulecker und natürlich wieder mit Spinat/Mangold und Kartoffeln.

Abends bummelten wir über die Promenade und genossen die Aussicht vom Hafen auf diese kleine Stadt, die vom Tourismus leider förmlich überrannt wird. Aufgemotzte Russinnen, nicht mider übertuffte Sloweninnen und viele, viele Tschechen. Die Deutschen und Niederländer verliefen sich fast. Um 23:00 Uhr besuchte uns der Sandmann und wir Drei fielen förmlich ins Bettchen, das Nachtleben von Vodice ließen wir aus. Emily war diesbezüglich  nen bissel traurig, das kleine Schwarze von „Westie Krönchen“ blieb im Schrank.

image imageAm nächsten Morgen gabs Frühstück auf unserer niegelnagelneuen Terasse, sonnendurchflutet…mit altbackenen Brot und zu dünnem Kaffee 🙂 ….wir üben noch.

Danach packten wir den Badekram-so ein Tag am Meer muss,  mit einem Hund im Gepäck, fast generalstabsmäßig geplant werden.

Wir fuhren aus Vodice hinaus und fanden die Strände meiner Kindheit, auch wenn ich die Ecke tatsächlich nicht mehr zu 100% wiederfand. Zuviel hatte sich verändert, die gesamte Straße zwischen Vodice und Srima  ist zugebaut ….und trotzdem gibt es sie noch, die kleinen Buchten, wo man fast alleine liegt.

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Wir schlugen unsere Strandmuschel auf und Emily machte heute ihren Freischwimmer. Bereits nach wenigen Minuten schwamm sie von ganz allein zu Mathias, natürlich angelockt mit dem verheißungsvollen Wort „Ente“….Emchen liebt getrocknete Ente.

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Der Herr der Schöpfung bastelte wieder seine Mount Mattis zusammen und wurden für die Glanzleistung nicht nur von mir sehr gelobt. Bier schmeckte und wir genossen einen entspannten Badetag ( das Wasser was saukalt) ohne größere Sonnenschäden.

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Der heutige Abend kann quasi als Wiederholung von gestern gewertet werden. Abendessen im Tomasa, Bummel durch Vodice, Nachtfotos…diesmal mit Stativ und nicht mit Handy. Morgen heißt es „Auf Wiedersehen Vodice, Hallo Trogir“. Noch eine kleine Anmerkung zu den großen Veränderungen des kleinen Fischerdorfes….während ich 1980 in einer Nacht rd. 100 Mückenstiche kassierte, sahen wir hier überhaupt keine blutsaugenden Plagegeister. Das muss an dem so schönen, trockenen Sommerwetter liegen.

Übrigens, es lohnt sich auch nochmal nach unseren Trip einen Blick in den Eintrag zu werfen. Die Bilder werden nach und nach durch Fotos aus der Spiegelreflex ersetzt! Zur Zeit sind es nur Handyfotos 🙂

Weiter gehts mit:  http://allcontinentsinonelife.com/kroatien-2016ii-trogir-und-ein-abstecher-nach-split/

 

Deutschland 2016, I: Hamburg

Hamburg, das Tor zur Welt. Eine Stadt die uns Berliner mehr als nur ein müdes Lächeln abverlangt, schließlich behaupten ja die Spreeathener eher mit tiefer Inbrunst „ das ist das einzige Kaff, in dem man nach Berlin noch leben könnte“ und auch ich, als echte, gebürtige Berliner Pflanze muss immer wieder sagen….Hamburg is it! Hier könnte ich sein!

Bislang kannte ich diese schöne Stadt an Elbe und Alster immer nur von der Durchfahrt, Richtung Nordsee. Alsterbecken, na klar- schon gesehen, den Hauptbahnhof schon hassen gelernt…wie alle Bahnhöfe eben. Ich hatte auch mal japanisches Sightseeing gemacht- gesamt HH in vier Stunden, aber so richtig ein paar Tage in dieser Stadt verbracht, hatte ich nie.

Dieses Jahr am ersten Juniwochenende war es dann soweit. Süddeutschland versank in Regenfluten, Hochwasser und Tornados- der Norden schwitzte in vorsommerlicher Hitze. Ich kann jetzt, ohne zu lügen behaupten, dass ich mal einen Sommer in HH verbracht habe! Die Stadt stand vor Hitze und das sage und schreibe ganze drei Tage lang! Wer kann von sich sagen, morgens um 6:00 Uhr im T-Shirt auf dem Fischmarkt gewesen zu sein und zu schwitzen?!

Also das erste Fazit, welches gezogen werden darf, die Auswahl des Reisedatums war schon mal ein Volltreffer.

1.Tag Anreise:

Ich bin kein Fan von Anreisen am Freitag, die Autobahn ist voll und man ist vom Arbeitstag eh schon kaputt. Wir kamen aber super durch und konnten um kurz nach 16:00 Uhr unser hundefreundliches Hotel in Norderstedt (ja richtig gelesen, nicht Hamburg) beziehen. Der Friesenhof, den ich allen Wauzibesitzern ans Herz legen möchte, ist ein grundsolides Dreisternehotel mit allem SchnickSchnack inkl. einem super Frühstücksbuffet.

Emily, reisefertig
Emily, reisefertig

Unsere Emily wurde mit folgenden Worten begrüßt „ Puppi, hier bist Du richtig“ Und so war es auch, unsere kleine, fidele Westiehündin fühlte sich sichtlich wohl. Es gibt einen Garten im hinteren Bereich des Hotels, wo sie rumtoben konnte und Kumpel Aran, der Dobermann, der sich rührend um das kleine Fellmädchen kümmerte.

Da unser Hotel in Laufdistanz zur nächsten U-Bahnstation/ Hochbahn ( Ochenzoll) lag, waren wir in rd. 30 min. am Jungfernstieg und nach zwei weitere Stationen mit einer anderen Linie, direkt an den Landungsbrücken in St. Pauli. Geschuldet der Hitze und der Faulheit nach der Anreise, genossen wir das eine oder andere Alsterwasser in den Kneipen an den Landungsbrücken und bewunderten die Renovierungsarbeiten an der Queen Mary II die genau gegenüber zur Zeit im Dock liegt.

Queen Mary II im Dock

Abendstimmung, Blick auf die Elbphilharmonie

Wir bummelten in den frühen Abendstunden zum „Michel“ dem evangelischen Wahrzeichen der Stadt. Eine schöne Kirche, mit interessanter, architektonischer Note….mir gefiel vor Allem die außergewöhnliche Empore.

Gesamt Hamburg war auf den Beinen und wir hatten tatsächlich Schwierigkeiten trotz der Zusammenrottungen an portugiesischen und italienischen Restaurants ein Plätzchen zu finden- und das dann auch noch draußen, an einem Freitag kaum machbar. Für uns Berliner nicht vorstellbar, dass es Straßen gibt, in denen die Präsenz von Restaurants sich auf zwei Essenstilrichtungen beschränkt. Das würde bei uns die totale Pleite und eine schon mit Vorsatz geplante Insolvenz bedeuten. In Hamburg funktioniert das alte Gesetz „ Konkurrenz belebt das Geschäft“ vorzüglich.

Und kulinarisch gesehen war unser Portugiese  ein echter Glücksgriff, die Fischsuppe so wertvoll wie Goldstaub. Man war die lecker……

Ziemlich geschafft landeten wir nach unseren ersten Eindrücken im Hotel und fielen im weichen Bett in den sofortigen Schlummer.

2. Tag, Samstag :

Die Sonne lachte, das Frühstücksbuffet war für alle Foodies, egal ob Veganer, Flexitarier, Vegetarier oder Otto Normalos super, gut gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Landungsbrücken.

Angesagt war eine Hafenrundfahrt…..unser erstes Ticket umfasste eine Barkassenrundfahrt, vermutlich mit Speicherstadt. Da aber keine Plätze mehr draußen vorhanden waren, entschlossen wir uns das Ticket zurückzugeben und mit einem der größeren Schiffe den Containerhafen zu besichtigen. Der Ticketverkäufer verstand sofort, wir schoben die Rückgabe der Tickets auf die Emily und der gute Mann beäugte unseren ungezogenen Junghund mit den Worten „ is ja auch kein Seehund, nee “

Also rauf aufs große Boot, Emily hatte dort viele Spielkameradinnen, gefühlt jedes Kind wollte mit dem Hund kuscheln, und wir genossen unsere Ruhe.

Die Hafenrundfahrt war sehr interessant, hätte nie gedacht, dass mich Containerschiffe begeistern können.

Ein Relikt aus dem 2. Weltkrieg

Allerdings muss ich gestehen, ich habe mir nicht so viel gemerkt, weder zu den Schiffen noch zu den Aussagen bzgl. des Ufers von St. Pauli ….lediglich folgende Aussagen möchte ich kundtun, die übrigens auch auf Waren von Gucci, Chanel oder Dolce & Gabbana zutreffen:

· Der Liegeplatz in Hamburg ist arschteuer!

· Ein Containerschiff ist arschteuer!

· Wohnen in Hamburg, vor Allem am Strand von Altona oder auch in einer Speicherwohnung, ja selbst im Altersheim ist arschteuer!

Wir fuhren auch an der Aida Prima vorbei und bei mir wurden, zum allerersten Mal, Kreuzfahrtwünsche wach- wobei mich dieser Riesenpott eher abtörnen würde…..aber so durch die Karibik von einer arschteuren Insel zur nächsten und auf diesen Inselchen schnorcheln und mit einem eigenen Mietwagen die Sehenswürdigkeiten abklappern? Warum eigentlich nicht…..muss ich doch direkt mal das www befragen.

Nach unseren Eindrücken vom Hamburger Hafen mussten wir uns erstmal wieder mit Alsterwasser und der famosen Seafood Suppe stärken, bevor es Richtung Chilehaus, Jungfernstieg und Alsterbecken ging.

Chilehaus

Die Sonne gab Alles und wir verdudelten den Nachmittag mit starrem Blick aufs Alsterbecken.

Abends zog es uns zur „geilen Meile“ auf die Reeperbahn. Mein mir angetrauter Ehemann ließ sich natürlich auch nicht die Herbertgasse entgehen, seine zwei Mädels warteten geduldig davor!

Über Davidswache und spitzem Eck landeten wir dann wieder an den Landungsbrücken und versuchten uns in Gruppenkaraoke mit vollem Fischbrötchenmund.

Blick von den Landungsbrücken zur Elbphilharmonie

Ein sehr lustiger Abend kündigte sich an, der nur noch durch unseren Bummel durch die große Freiheit getoppt wurde. Wie die dort ansässige Kirchengemeinde schon laut verkündete „ es gibt nichts, mit was Jesus nicht fertig wird“ …..ob damit der Anblick von Olivia Jones gemeint war, bleibt offen….die „Dame“ mit pinkem Haar machte in jedem Fall was her.

Gegen 0:00 Uhr waren wir total geschafft und  Emily hatte  wunde Pfötchen….für ein paar wenige Stunden legten wir uns ins wohlverdiente Bett

3. Tag, Sonntag :

Fischmarkt, heißt…früh aufstehen. Was ist früh? In unserem Falle 05:00 Uhr und pünktliches Erscheinen war gesichert. Der Hund schaute uns vollkommen entgeistert an, als wir uns des nächstens wieder in die Klamotten schmissen.

Die Suche nach nem Parkplatz wurde  zügig unterbrochen und das fußläufige Parkhaus genommen…kann ich nur empfehlen. Der Markt selbst…naja, ein Tourimarkt eben. Angezeckt hat mich nur der schon geschälte Spargel, das Kilo für 3€. Da wurde ich schwach und unser Abendessen am selben Tag war gesichert.

Das Fischbrötchen war nicht besser, als in der Innenstadt, von den Blumen ließen wir die Finger. Alles in Allem waren wir binnen einer Stunde durch und genossen im Anschluss unser Frühstück im Hotel.

Den Vormittag verbrachten wir in der Speicherstadt, die mich immer wieder umhaut.

So viele tolle Fotomotive und mein Lieblingsort, neben dem Deligeschäft „Mutterland“ in HH => die Kaffeerösterei neben dem Dungeon !!!! Wir sackten mehrere Päckchen Kaffee aus Panama ( Urlaubsziel im nächsten Jahr) und Guatemala ( meine heimliche Liebe) ein und planten während eines entspannten Cappuchinos vor Ort den nächsten Hamburgtrip. Die Miniaturwelten und der Dungeon wollen in der schlechten Jahreszeit besucht werden. Meine Meinung, Hamburg geht immer !