Portugiesen sind Spätaufsteher, es war uns nicht möglich um 8:30 Uhr nen Frühstück zu kaschen, geschweige denn wenigstens nen Käffchen zu bekommen. Demzufolge packten wir Poloinho und fuhren zunächst nach Sitio, dem Urnest vor Nazaré. Unsere Entscheidung am gestrigen Tag den Leuchtturm auszulassen, war goldrichtig gewesen. Zumindest schien heute die Sonne und der Nebel hatte sich so gut wie in Luft aufgelöst. Begrüßt wurden wir von folgendem Schild.
Die Wellen waren hoch aber noch weit weg von spektakulär. Wir kn iffen uns den Leuchtturm und erkundeten den Ort.
Die Geschichte mit dem Fischerjungen und der Jungfrau hatte ich ja schon in meinem Bericht zu Nazaré beschrieben, an der Stelle wo er angeblich von Maria gewarnt wurde, steht heute ein kleines Kirchlein mit schönen Azulejo Kacheln und von dort hat man einen grandiosen Ausblick auf Nazaré.
Das Kirchlein Ermida de Memoria, man beachte die schönen Fliesen
Sitio hat auch noch einen schönen Palast, der überproportional zum Rest des Ortes ausfällt. Eine Geschichte zum Palast hat mir keiner der drei Reiseführer ausgespuckt, ich fahnde weiter..
Unser Frühstück in Sitio war karg, ein überzuckerter Cappuchino ein halbes Croissant und eine überforderte Kellnerin. Wir fuhren gen Aveiro und hielten unterwegs an einem Supermarkt an um danach Chips und Coke Zero zu futtern….oh was für eine Ernährungslage!!!!
Gegen Mittag kamen wir im Venedig Portugals an, 60km vor Porto liegt Aveiro. Die Studentenstadt, mit rd. 50.000 Einwohner, lebte im 16 Jh. vom Fischfang und der Salzgewinnung, bis durch einen Sturm der Zugang zum Meer versandete und die Stadt in die Bedeutungslosigkeit verfiel. Es blieben noch 3-4 Kanäle und einige sehr schöne Häuser zurück, die an den ehemaligen Glanz erinnern. Die Stadt hat sich berappelt, die Universität genießt einen guten Ruf, von Venedig ist Aveiro aber weit entfernt.
Neben den Kanälen hat die Stadt noch eine kleine Besonderheit zu bieten, Ovos Moles de Aveiro….ein Süßigkeit die Nonnen entwickelt haben. Hierbei handelt es sich um Eigelb mit Zucker und einer Ummantelung. Interessant aber dennoch gewöhnungsbedürftig. Übrigens, mit dem Eiweiß haben die Gottesdienerinnen ihre Häubchen gestärkt.
Natürlich wollten wir auch aufs Wasser und machten nach unserem Mittagessen ( Salat) eine kurze Bootstour mit.
Aveiro hat auch einen vorgelagerten Strand, der ziemlich beeindruckend ist. Der Ort bezaubert mit nordischer Atmosphäre und gilt als schönstes Dorf der Region.
Wahrzeichen sind die buntgestreiften Häuser an der Lagunen-promenade. Man meint man ist in Dänemark.
Der Strand ist weit, goldgelb und hat die Wellen, die wir in Nazaré vermisst haben.
Nach weiteren 60 km erreichten wir Porto und suchten uns unseren Weg zum Hotel. Ein zauberhaft altes Haus erwartete uns für die nächsten vier Nächte.