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Italien 2022, III: Seiseralm

Die Seiseralm, ein Paradies für Wanderer, ambitionierte Sportler, Hobby,- u. Profifotografen sowie für Nutztiere wie Kühe, Schafe, Pferde und ja Alpaka!

Während wir 2020 im herbstlichen Nebel auf dem Plateau unseren Weg zu den Hexenbänken suchten, 2021 aufgrund von schlechter Wetterlage die Alm, Alm sein ließen, war es nun in 2022 Zeit für ein wenig touristischen Wanderzirkus.

Wir standen um 7:00 Uhr auf, aufgrund der laschen Mägen vom Vorabend, verbunden mit zehn Stunden Schlaf sprangen wir förmlich aus den Federn. Nach einer schnellen Runde Kaffee aus dem Emaillepott machten wir uns auf den Weg und fuhren nach Seis am Schlern. Der Himmel war knatschblau, ein strahlender Tag kündigte sich an…schade, ein paar Schäfchenwolken hätte ich gerne mitgenommen, die sind fotogen die Dinger.

An der Seiseralmbahn ließ sich der Wahnsinn für den heutigen Tag vorahnen…..es war voll, diesmal saßen wir nicht alleine in der Gondel. Emily durfte aber, mit Einverständnis aller Mitreisenden, ihren Maulkorb abnehmen. Ein Umstand, den unser Hund so leidlich begrüßte…..sie hasst das Ding.

In Compatsch angekommen, nahmen wir freudig den großartig in Szene gesetzte Schlern mit Santnerspitze zur Kenntnis und suchten uns im Anschluss einen tollen Frühstücksspot, so schön man kann es kaum glauben.

Die kleine Bank am rechten Bildrand, neben dem Herz, war unser Begehr

Nach einer ausgiebigen Rast, wir hatten es wahrlich nicht eilig, lernte unsere Püppi rutschen….eine Freizzeitbeschäftigung, die ähnlich hoch angesiedelt sein wird , wie ihre Freundschaft zu Katzen….quasi unterirdisch und nicht ausgeprägt vorhanden!

Wir machten uns auf den Weg zur Adler Mountain Lodge, da diese den besten, ja den allerbesten Blick auf Langkofel, Plattkofel, Sellastock, Seceda, Geislerspitzen, Col Reiser usw. versprach ! Kommt Euch bekannt vor? Ich erinnere an meinen Bericht aus 2021, Seceda und Grödner Joch.

Wir tapsten munter den Hauptweg ab Compatsch entlang, mit uns gefühlt Hunderte Gleichgesinnter. Interessanterweise waren viele Chinesen unterwegs, wie linientreue Bürger an der vorhandenen Grenzschließung vorbeigekommen sind, ist schon erstaunlich. Diese düsten vor Allem auf eBikes über die Alm.

Die Seiseralm ist in Teilen wenig beschaulich, da der Tourirummel, die Bewirtschaftung Europas höchster und größter Hochalm sowie intensive Bauaktivitäten kaum Romantik aufkommen lassen. Hinzu kommt ein reger Verkehr, inklusive Busverbindungen, bei denen die deutsche Provinz neidisch werden würde. Außerdem muss man sich die Alm wahrlich erlaufen, spektakuläre Ausblicke sind erst möglich, wenn man Compatsch und den Hotelzirkus verlassen hat.

Blick von Compatsch gen Langkofel, Plattkofel ( beide rechts) und den Geislerspitzen, quasi verdeckt. Geradezu die Seceda, rechts davon der Sellastock, wenig spektakulär die Aussicht.
Schlern mit der Santnerspitze
Man kann auch eine Kutschfahrt machen, rechts sieht man die Geislerspitzen
Die Wanderautobahn, wir nähern uns dem Langkofel
Erstmalig erblickt man Col Raiser und dahinter die Geislerspitzen und die Seceda, rechts gerade noch im Bild der Sellastock
Herbstzeitlose,, keine Krokusse

Als Adler Mountain Lodge wurde eine satte Stunde angegeben, ehrlich…wir waren 2:20 Std. unterwegs! Das lag natürlich an den Ahs und Ohs auf dem Weg und den vielen, vielen Bildchen.

Der Blick wurde besser

Emily trabte brav mit, sie freute sich in den Bergen zu sein. Der Ausblick auf Langkofel und Co wurde immer besser und ab der Adlerlodge tatsächlich spektakulär

Wir suchten das Wasserbassin an der Lodge und wurden enttäuscht. Keine Spiegelung der zwei Kofels, zu wenig Wasser. Dafür wurden wir mit einem grandiosen Kaiserschmarrn ( vermutlich der Beste, den wir jemals gegessen haben) für die Wanderung belohnt.

nette Lodge

Da wir auf einen langen Rückweg eingestellt waren, nahmen wir uns an der Lodge nicht so lange Zeit, die Uhr machte TickTack, es war fast 14:00 Uhr, als wir uns wieder auf den Weg machten, Instinktiv wählten wir einen Parallelpfad den man getrost als Shortcut bezeichnen kann.

Dieser Shortcut brachte zwei Erkenntnisse: Ein Wasserloch kann auch ein Schlammloch sein und wir sparten am Ende rund eine Stunde Wanderung ein.

Unser Hund war übrigens sauglücklich, zumindest so lange, bis sie eine Wasserfalldusche erleben durfte, Alle Mitwanderer um uns herum lachten sich schlapp, man sah die Maus herrlich aus!

Das gewonnene Zeitfenster wurde in ein Radler umgesetzt, anschließend gings mit der Kabinenbahn wieder nach Seis am Schlern. Emily schäkerte mit einem Herrn in der Gondel, als wir den Spruch losließen “ wann hat Sie eine Frau das letzte Mal so angehimmelt“ wurde der alte Zausel doch direkt verlegen und der Lacher in der Gondel war unser….jut jemacht Mausi.

Kurze Zeit später gabs noch nen Kirchblick mit dem Schlern im Hintergrund und in Seis besuchten wir einen Spar mit drei enthusiastischen Müttern der Z Generation und ca. acht durchgedrehten Kindern…..Gott sei Dank einheimische Gören, Touris wären mir peinlich gewesen.

Zurück in St. Josef gings schnurstraks unter die Dusche und an den Herd.

Spaghetti mit Pesto, Kirschtomaten und Garnelen, lecker wars.

Wir fielen wieder gegen 21:00 Uhr ins Bett, die Dunkelheit und die rd. 13-14 Grad lassen abends nur bedingt Atmosphäre aufkommen. Des Weiteren plagten uns ein paar kleinere Blessuren, man ist keine 20 mehr und eine fünfstündige Wanderung steckt man nicht mehr so eben weg :0)! Auch der Wauzi war dankbar, sie kugelte sich zusammen und ward nicht mehr gesehen.

Der 13.09.2022 ist schnell erzählt, Wir verschlumpften auf dem Campingplatz, letztmalig zeigten die Temperaturen nochmal 27 Grad am Nachmittag an, dies wollte genutzt werden. Die Wetterlage verändert sich entscheidend in den nächsten Tagen, viel Regen und Temperaturen um die 14 Grad werden uns die Abreise gen Süden einfach machen.

ausgiebiges Frühstück

Gegen 11:00 Uhr bekamen wir Besuch auf unserem Stellplatz, Freunde unserer Freundin Annegret kamen auf einen Abschiedstrunk vorbei. Durch Zufall hatten wir mitbekommen, dass wir auf dem gleichen CP campen. Letztmalig 2018 auf dem 60. von Annegret gesehen, verklönten wir mit Jürgen und Angelika den späten Vormittag.

Mathias ging im Anschluss Kanu fahren und ich pflegte Blog und Fotos.

Gegen Nachmittag gab es die Spaghettireste vom Vortag und abends fuhren wir nach Kaltern und gingen im Kalterer Hof essen. Die ersten Knödel lagen auf dem Teller, unter dem Tisch wurden wir von den ersten Mücken in diesem Urlaub zerstochen……mehr Feuchtigkeit in der Luft!

Mittagsreste
Kalternimpressionen

Wir verkrochen uns wieder gegen 21:30 Uhr in die Wohnhöhle und schauten uns den Film über die Flutung von Graun und Reschen an, ein Filmproduktion die berührt. Die Orte kommen, aus verschiedensten Gründen imer noch nicht zur Ruhe, immerhin ist mittlerweile eine Gewinnbeteiligung am See durchgesetzt worden. Was aber die wenig noch Lebenden weiterhin berührt, ist die Tatsache, dass der See jedes Jahr über Monate hinweg trocken war und immer der Blick auf die Fundamente, Keller und dem exhumierten Friedhof möglich war. Deshalb wurde der See im See geschaffen, der nun sicherstellt, das eine Trockenlegung nicht mehr möglich ist.

Italien 2022,II: Reschensee, Graun, Bergaus und Meran

Mathias war noch nie am Reschensee, ich das letzte Mal 1987 vom Timelsjoch kommend, auf der Durchreise.Der Weg von Kaltern nach Graun am Reschensee ist lang, irre lang und somit will dieser Tagesausflug gut durchdacht sein. Wir frühstückten gegen 8:00 Uhr und machten uns kurz nach 9:00 Uhr auf den langen Weg. Über Kaltern, Eppan und Meran, mit Blick auf den Schlern war alles ok. Ab Meran, Brauerei Forst begann das Drama, sonntags im Stau geht gefühlt gar nichts, da geht das Adrenalin in ungeahnte Höhen. Nach rd. zwei Stunden auf der Landstraße hatten wir es aber dann doch geschafft.

Während in Kaltern 26 Grad angesagt waren, zeigte das Thermometer im Vinschgau 12 Grad und uns quälte einen mehr als ekliger Wind. Gott sei Dank bekamen wir am zentralen Parkplatz einen Platz für unser Auto, nochmals besser….wir mussten zum See quasi gar nicht laufen. Den Weg auf dem künstlichen Weg im See ersparten wir uns, es war viel zu kalt und ein Kirchturm bleibt irgendwie auch nur ein Kirchturm im Wasser.

Die Geschichte ist freilich ein Drama und es treibt einem Tränen in die Augen, wie Menschen mit Menschen umgehen!

Ich empfehle hier folgenden Artikel: https://www.geo.de/wissen/22663-rtkl-suedtirol-kirchturm-im-reschensee-die-menschlichen-schicksale-hinter-dem

Zu diesem Artikel gibt es auch einen Film bei You Tube, 124 min Elend.

Wer sich das Alles nicht antun möchte, bekommt hier die Kurzform:

  • 1920, Annexion von Südtirol durch die Italiener
  • seit 1911 wurde Wasserkraft im Vinschgau zur Stromerzeugung genutzt, die Italiener nahmen nach der Anektierung die Pläne wieder auf, viele Pläne wurden verworfen, man war sich uneinig.
  • 1937, die Faschisten nehmen die Planung der Flutung von Reschen, und Graun wieder auf
  • 1939 , die Fiema Montecatini legt erste Vorschläge vor.
  • 1943, erste Bauarbeiten beginnen und kommen in den Wirren des Krieges wieder zum Erliegen
  • nach dem zweiten Weltkrieg boten die Schweizer für 30 Mio SFR für den Weiterbau, sie waren scharf auf den Strom
  • Entschädigung der Bauern, 1 Lire pro qm, es gab keine Realentschädigung.
  • Über 200 Höfe verloren ihre Existengrundlage
  • 1950 wurden die Orte Graun, Reschen ( zum Teil) geflutet,der berühmte Turm gehörte zur Kirche von Alt Graun, die restlichen Gebäude wurden gesprengt, zum Teil sieht man noch Kellergewölbe, sofern der See Niedrigwasser hat. 2021 konnte man das alte Dorf bewundern: https://www.reisereporter.de/artikel/13549-italien-das-versunkene-dorf-graun-im-reschensee

Die Folgen der Aufstauung:

  • 70 % der Bevölkerung ist aus- oder abgewandert
  • 163 Wohnhäuser bzw. landwirtschaftliche Gebäude wurden gesprengt[1]
  • 514 ha Kulturfläche vernichtet
  • 70 % weniger Nutztiere
Alt Graun, Teilflutung. Der Rest der Kirche steht noch, diese wurde später gesprengt. Quelle: Wikipedia
die Flutung

Die Südtiroler haben die Vorgehensweise natürlich als Provokation empfunden, das eh immer schwierige Verhältnis zwischen Südtirol und Italien wurde nachhaltig geschädigt.Selbst wir haben im Jahr 2022 Aufleber mit dem Spruch „Südtirol ist nicht Alto Adige“ vorgefunden, die Südtiroler streben bis heute nach Autonomie.

Kurz und gut, wir standen am See, stierten aufs Wasser und waren dankbar für Alles was wir am Körper trugen, die Shorts waren quasi überflüssig die Badesachen blieben im Wagen, auch wenn der See Emily geeignet ist.

Die Farben des See muten karibisch an, der Rest keider nicht.

Wir verschenkten unser Parkticket und fuhren schnell nach Neu Graun um dort, in einem der neuen Häuser sensationelen Nougattopfem zu essen und uns von der Sonne wärmen zu lassen.

Ein kurzer Stop am Stausee komplementierte das Erlebnis “Kirchturm im See“ und hinterließ einen bitteren Beigeschmack….

ganz hinten sieht man Neu Grau und den alten Kirchturmm
Blick von der Staumauer in nettere Gefilde, Schnee bereits auf Ortler und Co.

Mit einem kurzen Stop in Bergaus, mit Blick auf Kloster Marienburg und Burgruine Fürstenburh verließen wir das Vinschgau und fuhren nach Meran mit komplett eigenen Mikroklima.

Dort fanden wir schnell einen Parkplatz bei Karl Wolf, kurz vom Eingang in die Altstadt und standen im puppigen Nest.Irgendwie Dorf und dann doch ganz städtisch, irgendwie niedlich und dann doch mondän und ziemlich nobel…Meran eben.

Wir wollten einen netten Bummel durch die Stadt und abschließend ein Stück des Tappeiner Promenade zum Pulverturm laufen. Meran brummte an diesem Sonntag, es war heiß und die Innenstadt trotz geschlossener Geschäfte gut besucht. Südtirol ist im September ein wahres Rentnerparadies, wir ziehen hier den Altersdurchschnitt ziemlich herunter. Bei uns auf dem Campingplatz sind nur noch Familien mit Kleinkindern und Rentner, der Rest wird schlau gemacht in Kindergarten, Schule und Co.

herrliche Kolonnaden
Der Pulverturm, ganz oben bereits zu sehen
Der Dom von Meran
eigenes Mikroklima, fast 20 Grad mehr als in den Tälern

Meran fasziniert durch seine Vegetation, die Stadt liegt auf 263m Höhe, die Außenbezirke steigen aber auf über 1600m an. Graun liegt, zum Vergleich, auf 1520m und war nur eine Stunde früher eisekalt…..das sind die Alpen. An der einen Ecke wachsen Palmen, an der Anderen bewundert man den ersten Schnee. Die Stadt hat rund 41.000 Einwohner und ist damit die zweitgrößte Stadt Südtirols. Mittlerweile ist die Stadt nur noch zu 50% deutschsprachig, wir hörten tatsächlich mehr italienisch als jemals zuvor in Südtirol. Viele Arbeiter sind seit der Annektion zum Arbeiten nach Südtirol gekommen.

Wir liefen durch die zentrale Einkaufsstraße am Dom vorbei und erklommen die steilen Stufen zur Tappeiner Promenade. Oben angekommen, waren wir Flachlandtiroler erstmal durchgeschwitzt, auf meinen Merkzettel für den Winter kommt : Fitnesstraining hilft gegen das frieren im Winter!

Wir bewunderten nun Meran von oben, welches auch ohne Pulverturm schon mal ganz hübsch geputzt daher kommt.

Natürlich gewehrte der alte Wehrturm nochmal andere Eindrücke, neben der Innenstadt im Talkessel, bewunderten wir vor Allem die schönen Stadtvillen der Jahrhundertwende.

Nachdem wir uns am hübschen Kurort sattgesehen hatten, gab es leckeres Radler und eine Pinsa im Café am Fuße des Turmes. Das Café ist eine klare Empfehlung, die Pinsa nur, wenn man Gorgonzolafan und eingelegte Paprika gerne mag. Bei uns kollerte die Pinsa eine ganze Nacht in den Gedärmen herum, dabei hatten wir nur eine geteilt und ich bereits nach der Hälfte der Hälfte aufgegeben…..aber lecker sah das gute Stück aus.

Pulversturm Hexenküche

Das www schreibf hierzu: Die traditionelle neapolitanische Pizza wird klassisch aus nur einer Mehlsorte hergestellt und zwar aus weißem Weizenmehl (Typo 0 oder 00). Der Teig für die Pinsahingegen wird aus einer Mischung von Weizen-, Reis- und Sojamehl mit einem hohen Wasseranteil und Sauerteig hergestellt.

Wir hatten wohl einfach nur Pech mit dem Belag, da man diese wohl in Meran in allen erdenklichen Soten bekommt, in unserer Lokalität leider ohne Auswahl. Übrigens stammt die Pinsa nicht aus dem alten Rom, wie gerne behauptet wird, noch ist diese in ihrer Entstehung älter als die Pizza. Pinsa ist ein Kunstwort, die Ähnlichkeit zu Pizza und Pita war 2001 ( älter ist das Zeug nicht) gewollt. Übrigens wird eine Pinsa erst nach dem Backen belegt UND der Teig hat eine Garzeit von 120 Stunden und wird nicht gerollt, sondern gedrückt.

In uns kollerte der Belag, während wir uns wieder in die Stadt bewegten.

Hier noch ein kurzer Blick auf den Pulverturm mit den wunderbaren Weinbergen.

Wir liefen durch die Innenstadt zur Etschpromenade inkl. Kurhaus, wir hätten aber auch am Ufer laufen können. Hier der Blick auf eine der alten Brückenkonstruktionen.

fast schon städtisch
das Kurhaus
Könnte auch Wien oder Paris oder London sein…..

40 Fahrminuten und ein grandioser Blick auf die Geislerspitzen versüßten uns die Rückfahrt Gegen 18:00 Uhr waren wir wieder in St. Josef. Unser Abendessen bestand aus irgendwelchen Resten, wir hatten nach der Pinsa keinen Hunger und schlummelten uns bereits um 21:00 Uhr in unsere Heia. Zum Einen quakten die Mägen, zum Anderen ist es abends erstaunlich frisch. Nach 20:00 Uhr draußen sitzen macht keinen Spaß mehr.

Italien 2022, I: Denkendorf, St. Josef am See, Kaltern & Cantina Tramin

Mittlerweile ist es Tradition geworden, am letzten Arbeitstag noch vier Stunden zu arbeiten und dann in den wohlverdienten Urlaub zu gehen.

Emily war erstaunlich ruhig und auch ziemlich gelassen, als wir bei Nieselpiesel die Wohndose an den Skoda koppelten und uns um 11:16 Uhr auf den Weg nach Denkendorf machten. Es schüttete unterwegs und wir beäugten mit Argusaugen die Wetterapp für die folgenden Tage. Die A8 war gefühlt eine einzige Baustelle, die Fahrt zog sich elendig.

Unterwegs machten wir 1x Pause und Mathias verwöhnte den Skoda mit dem 5l Kanister Diesel. Gegen 17:00 Uhr rollten wir auf den Stellplatz ein, tankten vorher voll und beehrten den Dorffleischer mit unserer Anwesenheit.

Um 18:00 Uhr gings zum Lindenwirt und zwischen Schnitzel, Spanferkel und Schweinebraten erfuhren wir, dass die Queen verstorben ist. Irgendwie waren wir doch bedrückt, es kam bei der 96 Jahre alten Lady dann doch „plötzlich und unerwartet“.

Um 21:00 Uhr fielen wir in einen tiefen traumlosen Schlaf, aus dem ich gegen 3:30 Unr erwachte. Mathias schlief bis 5:30 Uhr und nach einem schnellen Frühstück machten wir uns auf den Weg. Es war nicht wirklich stauig aber extrem voll.

In Österreich überraschte uns Schneeregen und die 10 Grad auf der Brennerautobahn machten auch nicht wirklich  glücklich. Umso schöner wurden wir dann in St. Josef am See begrüßt, es war trocken und die Sonne kam raus, schön wieder da zu sein!

Wir bekamen den Stellplatz 124, parkten unsere Wohndose und begrüßten die Nachbarn links, recht sowie vorne. Vorne links, aus TF ließ es sich nicht nehmen, an Emily herumzumosern, die ihre neuen Freunde lautstark begrüßte. Dennoch, die 124 wird unser Favorit, wir heulen der 74 keine Träne nach. Mittlerweile gibt es Stellregeln, falls das Schilf anfängt zu brennen und der CP geräumt werden muss. Adios Freiheit, willkommen Klimawandel, für uns vollkommem nachvollziebar, Haus mit Vorgarten Stellung ist adé.

Nebenan wohnt Dickie, ein furchteinflößender deutscher Schäferhund, in seinen Maßen riesig. Die Besitzer beteuerten, dass er sogar höher als ein Wolf ist ….Wahnsinn! Mit Dickie konnte nur Emily gut Kirschen essen, sie fand Gefallen an dem Riesen. Seine Hundeeltern waren nicht wirklich überzeugt, ließen den Hund nur ungern an unsere….einmal Happs und Emily wäre als Snackie in die Geschichte eingegangen.

Wir genossen das erste Bier, die erste Pizza und den ersten Aperol Sprizz und fielen um 15:30Uhr ins Bett…

Mathias testete gegen 17:00 Uhr den See, Emily quakte ein wenig herum, wir verklönten uns mit den Nachbarn. Das Wetter wurde mal besser mal schlechter, so schön zeigte sich die Gassirunde.

Kochen fiel an diesem Tag noch konsequent aus, die Speisekarte versprach Miesmuscheln und genau diese wurden es dann auch, lecker war es.

Die Anreise hatte uns geschafft, wir lagen um 21:30 Uhr brav zugedeckt im Bettchen, leider Regen duselte uns ins Bett….draußen waren es nur noch 11 Grad.

Nach gut zehn Stunden Schlaf war die Welt wieder in Ordnung! Emily kam zwar einmal nächtens und musste um 3:30 Uhr raus, Gott sei Dank schliefen wir aber nochmal ein. Mathias schwamm sich gegen 7:30 Uhr wach und mit einem sehr guten Frühstück im Magen, einer warmen Dusche und einem zufriedenen Blick in die Wetter App machten wir uns auf den Weg nach Kaltern.

Wir drehten eine nette Runde durch das schöne Dorf, immerhin….seit 2020 jedes Jahr in dieser Ecke und nie in Kaltern gewesen. Wer mehr zu Kaltern wissen möchte, schaut hier: https://www.kalterersee.com/de/kalterer-see-und-umgebung/kaltern/

Wir bewunderten die Barockkirche mit seinem freistehenden Glockenturm, die obere und untere Goldgasse und einige schöne Dorfimpressionen.

Von der Kirche genießt man auch einen ganze guten Blick bis zum See und Dorf.

Für Emily nur Gänsewein

Auch der Blick auf nahegelegende Weingüter entzückte….

Im Anschluss unserer Sightseeingtour gings zum Steffelhof, die ersten Mitbringsel für Berlin wurden gekauft. Im Spar verliebten wir uns un Salciccia, Parmesan und Co und kauften Essen für die nächsten zwei Tage.

Nach einem kurzen Boxenstop auf dem Campingplatz zog es uns in die Cantina von Tramin, die im Schützenfestfieber war. Der Blick von der Cantina ist immer sagenhaft, wir freuen uns immer wie kleine Kinder auf den Besuch der Weingenossenschaft.

Wir tranken einen Rung und Lagrein, verließen das Etablissement mit zwei Fläschchen mehr und freuten uns auf den Vino für unser Abendessen.

Angedudelt kehrten wir nach St. Josef zurück, Mathias bereitete eine kleine Brotzeit zu, diese wurde dringend benötigt…..andernfalls wäre ich für den Rest des Tages ins Bett verschwunden.

Mathias Highlight kam am Nachmittag! Er baute das Kanu zusammen, welches wir auf dem Kalterer See ausprobierten. Leider darf die Emily nicht an den See, da dieser als Biotop ausgezeichnet ist. Aufgrund der moderaten Temperaturen konnten wir sie aber im WoWa lassen und unser Vergnügen war eher von kurzer Dauer…..es braute sich am Himmel wieder etwas zusammen.

Der Rest des Tages ist schnell erzählt. Ich fabrizierte Kräuterbutter und Rosmarinkartoffeln. Mathias schmiss den Grill an, wir genossen unsere Einkäufe , einen Lagrein und nen netten Plausch mit den Nachbarn, die uns leider verlassen.

Unser Hund verstand sowohl bei mir als auch später bei Mathias den Sinn der Gassirunde nicht und schlüpfte unverichteter Dinge, dafür frisch geduscht, in die Federn, uns grauste vor der Nacht. Gassirunden um 3:00 Uhr gehören nicht zum Lieblingsportfolio der Hundeeltern.

Schweden 2022: Göteborg und Varberg

17 Jahre war ich nicht mehr in Schweden, 2022 zog es mich und Helena nochmals nach Göteborg und Varberg.

Hintergrund unserer Reise war Helenas Studium und die Tatsache, dass ich mit Heike 2005 das erste Mal in Göteborg war und Helena auf den Spuren ihrer Mama wandeln wollte.

Somit war das Geburtstagsgeschenk 2022 perfekt, leider wollte Easyjet nicht so wie wir und der erste Versuch landete in einer Flugstornierung im Mai 2022. Der zweite Versuch war eine Nacht kürzer und um Längen teurer, ein Umstand der uns im Verlauf des gesamten Wochenendes immer wieder zum Lachen brachte…..stay tuned.

Der Sommer war nicht nur in Deutschland sensationell heiß, auch Schweden stellte einen nach dem anderen Hitzerekord auf und oft genug waren es 30 Grad plus X im hohen Norden. Midsommar feierte den traurigen Rekord als heißestes Partyevent seit Wetteraufzeichnung und wer sich Schweden im Mai- August ausgesucht hatte, wurde wettertechnisch nicht enttäuscht. Umso bestürzter waren wir, als sich nun ausgerechnet zum Wochenende 19.8-21.08.22 ein Wetterumschwung abzeichnete und Regen von 80-100% mit Temperaturen 19 Grad über den Gefrierpunkt versprach! Gerade die Nacht vom 18.08 auf den 19.08 war kritisch, da heftige Unwetter angekündigt waren….für Berlin und dem BER !

Innerlich auf eine erneute Schwedenverschiebung eingestellt, konnte ich mich bis zum Abflug nicht zur Buchung des Flughafenbusses ( Flybussarna) und Zugticket nach Varberg über Omio entscheiden. Kurz vor Abriss des Hosenknopfes buchte ich aber dann doch und verfüge seitdem über zwei Apps mehr….Schweden das Land der Digitalisierung, ohne Kreditkarte und Smartphone geht in dem Land nichts mehr. Ich nehme bereits vorweg, Bargeld habe ich nie gesehen. Meine letzte visuelle Krone bekam ich 2005 zu Gesicht.

Um einem eventuellen Chaos auf dem Flughafen BER zu entgehen, trafen Helena und ich uns bereits um 10:00 Uhr und fuhren über Rudow mit dem X7 zum Flughafen. Wir wurden enttäuscht, es war zwar voll doch gut durchorganisert. Rund 30 Minuten nach Ankunft am Flughafen schlurzelten wir durch den Duty free und erfreuten uns am Kaffee im Foodcourt.

Der Flieger hob mit einiger Vespätung ab, die in dem rund 55 Minuten dauernden Flug natürlich nicht eingeholt wurden. Göteborg begrüßte uns verhangen, bei schwülen 22 Grad und einer freundlichen Busfahrerin von Flybussarna. Rund 30 Minuten dauert die Fahrt in die Innenstadt, bewundernd stierten wir aus dem Fenster, als wir an Liseberg vorbeifuhren. Achterbahn mit Blick auf die Autobahn- Wahnsinn :0). Am Nils EricksonTerminal wurden wir aus dem gemütlichen Busambiente in die rauhe Wirklichkeit entlassen. Unser neues Hotels, Scandic Göteborg Central lag nur einen Steinwurf entfernt und war, aufgrund der vielen Baustellen um den Komplex herum, dennoch nur mit Schwierigkeiten zu erreichen.

Wie uns der deutsche Rezeptionist freudestrahlend mitteilte, ist das Hotel erst seit acht Wochen geöffnet und wir können uns glücklich schätzen, dass wir nur 310€ pro Nacht ( immerhin mit Frühstück) zahlen würden. Auf Nachfrage, ob irgendetwas Besonderes in Göteborg los wäre, meinte er, die Zimmer hätten bei Rammstein und Ed Sheran sogar das Doppelte pro Nacht gekostet, Håkan Helmström ( schwedische, männliche Helene Fischer mit grauslicher Musik) ist eben nur unseren Kurs wert…oha, uns blieb der Mund offen stehen.

Bemerke: vor Flugbuchung immer den Eventkalender im Auge behalten.

Die Rezeption, echt schick!

Nachdem ich mit zittrigen Händen die Hotelrechnung beglichen hatte, nahmen wir uns die Hühnerbrüterei genauer vor. Riesig der Komplex, mindestens 1000 Betten, alleine die gesamte zweite Etage besteht nur aus Klos! Wir fuhren mit dem Aufzug in die fünfte Etage und hielten uns genau an die Anweisungen. Wir hatten die 5127 und standen nach einem gefühlt endlosen Marsch vor dieser Tür:

Wer traut sich weiter zu laufen?

Eine versiegelte Nottür, Zutritt nur im Notfall! Wer hätte sich getraut, weiter zu laufen? Wir nicht, also alles nochmal retour und nach zehn Minuten Fussmarsch standen wir auf der anderen Seite der Feuertür um zu bemerken, dass wir in das Zimmer 5127 nicht hineinkommen würden.

Helena erbarmte sich und lief zurück zur Rezeption, ich begrüßte mit einem freundlichen „Hej do“ die Bewohner*innen von 5127 und wartete gespannt auf die Rückkehr meines Patenkindes. Sie kam freudestrahlend, nach einer gefühlten Ewigkeit zurück, und Sekunden spater bezogen wir die 5121.

Amüsiert nahmen wir die “tolle“ Aussicht wahr und zogen erschrocken die Vorhänge zu, als wir von den Passagieren in den Bussen und der Tram freundliches WinkeWinke erhielten. Gott sei Dank waren die Doppelfenster wirklich schallisoliert.

Nach kurzer Inspektion des Zimmers, nen bissel Wasser fürs Gesicht, zogen wir los. Laut Wetterbericht würde unser Glück nicht lange hold sein, das Wetterfenster musste also ausgenutzt werden. Bevor es aber ins Sightseeingvergnügen ging, musste erstmal das Frühstück organisiert und reserviert werden, digtal natürlich…was sonst.

Hier noch ein paar Schnappschüsse vom Hotelbunker, welcher am Ende aber ein sehr gutes Fazit von mir bekam. Der Wumms hatte schon was, das Ambiente war aufgrund der vielen jungen Leute echt toll, das Frühstück super, ich würde es wieder nehmen…..wenn dann mal kein Künstler, egal ob grausig oder grandios, in der Stadt ist…es sei denn, ich hätte Konzerttickets.

Es ging wieder über die Baustelle, vorbei am Nordstan ( nettes Einkaufszentrum, in dem ich 2005 schon viel Zeit verbracht hatte) zum Gustav Adolf Torg und damit in die historische Innenstadt.

Viele mögen ja die skandinavisch- puristische Architektur nicht wirklich, ich fühlte mich nach 17jähriger Abstinenz fast wieder heimisch, auch wenn die vielen Baustellen nen bissel nervten…aber was beschwere ich mich, Berlin ist ja nicht besser. Die Kanäle sind übrigens niederländischer Machart.

Auf der Suche nach etwas Beißbarem zog es uns durch die City ( Norstaden) und zu den Salu- Hallen, der Markthalle. In 2005 ein reines Einkaufsparadies, mittlerweile findet man hier auch Kneipen und Restaurants im Inneren. Alles sehr schick und vor Allem sehr beliebt. Um 18:00 Uhr war quasi jedes Restaurant knüppelvoll, bis auf die Dumplingbad, auf einem der Bilder…..diese schlossen wir für ein Essen aus!

Auf der Suche nach etwas Beißbaren, was auch für Vegetarier geeignet ist, zog es uns an den Kungsportsplatsen und mit viel Glück bekamen wir einen Tisch im Floating Saigon. Ein wirklich tolles vietnamesisches Restaurant mit innovativer Speisekarte. Dazu noch draußen, auf dem Wasser, was will man mehr? In Berlin hatte es sich zu diesem Zeitpunkt bereits eingeregnet,,.,

Auch Veganer und Vegetarier kommen im Floating Saigon auf ihre Kosten
innvovativ und super lecker

Ja, Schweden ist teurer als Deutschland, Alkohol fast unerschwinglich. Selbst für einen simplen Cider ( Briska ist lecker) zahlt man mal eben 6,50€ dafür gibts Wasser immer umsonst in den Restaurants und ehrlich, unser Essen war seine rd. 62€ wert.

Wir schlichen durch den Kungsparken immer am Wallgraben entlang und überquerten auf einer der viele Brücken wieder den Rosenlundkanal. Unser Ziel war nicht nur die hübsche Innenstadt von Göteborg mit seinen zahlreichen Cafés, Clubs und Geschäften, sondern auch der Hafen mit dem berühmten Gebäude Utkiken/ Lipstick sowie der Viking und meinem alten Hotel, dem IBIS….

Zunächst der Dom:

nein, das ist nicht das KaDeWe
Rosenlundkanal, im Hintergrund die Tyska Kirka, die deutsche Kirche

Göteborg befindet sich am Göta Alv und demzufolge nicht direkt am Meer und verfügt dennoch über den größten Hafen des Landes.

links die Viking, mittig der Lippenstift

Die Viking ist seit Jahren fest vertäut und beherbergt ein Luxushotel. Auch hier hatte ich mich zu den Preisen erkundigt, quasi nicht bezahlbar. Das gestreifte Gebäude ist der sogenannte Lippenstift, ein Geschäftsgebäude mit Aussichtsterasse. Nennenswert ist die fotogene Oper, die 1994 architektonisch noch stark kritisiert wurde.

Neben der Viking befindet sich ein Parkhaus, ebenfalls ein ausgeschlachtetes Schiff und für eine kurze Zeit dachte ich, dass dies unsere Astoria Göteborg wäre. lch wurde allerdings eines Besseren belehrt als ich von der Bar im 14 Stock unserer Luxus- Legebatterie schaute. Die Astoria liegt versetzt und ist weiterhin ein Hotel.

Varberg 2022: Auch hier schaue ich auf 17 Jahre Abstinenz hin und ehrlich, ich freute mich auf das Nest, welches sich in den letzten zwei Jahrzehnten von verschlafenen 25.000 Einwohner*innen zu über 55.000 gemausert hat. Wir standen um 8:15 Uhr am Frühstücksbuffet, freuten uns über die großartige Auswahl und schlenderten eine Stunde später, bei strahlendem Sonnenschein, die paar Minuten zum Bahnhof. Der Wetterbericht hatte sich zu 100% selbst belogen und ich nehme eins vorweg, dies blieb bis zum Abflug so! Wenn Engelchen reisen!

Der Zug von 9:40€ brachte uns in flinken 46 Minuten in das 60km emtfernte Varberg, 15€ oneway, meine App funzte hervorragend.

Der Zug war natürlich pünktlich , heißt ja schließlich nicht Deutsche Bahn. Auch diese Bahnstrecke barg einige Erinnerungen, schließlich waren wir auf der Kopenhagen- Oslo Route unterwegs, die ich auch in 2005 als meine Stammlinie auserkoren hatte ( zwangsweise).

In Varberg gabs ein Wiedersehen mit Tobias, mit dem ich zwar in den letzten vier Jahren recht regelmässig Kontakt hatte, aber ebenfalls seit 2005 nicht mehr gesehen habe….Kinder wie die Zeit vergeht! Auf dem Weg in die Innenstadt schlossen wir die Infolücken aus zwei Leben, Helena versuchte sich an ihren Schwedischkenntnissen und kurze Zeit später saßen wir in einem Café und verklönten die erste Stunde Varberg.

Tobias zeigte Helena seine Stadt, ich hatte Dejá Vus an der einen oder anderen Ecke, die Innenstadt hatte sich aber extrem gemausert und war fast nicht wiederzuerkennen.

Ok, zum Kaltbadehaus muss man nicht viel schreiben, das Ding ist einfach außergewöhnlich schön, auch wenn das Baden im Winter eher schmerzhaft ist, aufgrund der Temperatur. schöne wäre da nur die Sauna, lautete die Meinung eines einzelnen Herrn!

Festung Varberg
Kirche in Varberg

Wir bummelten an der Küste entlang, bis es Zeit für ein frühes Mittagessen für Tobias ( der musste noch arbeiten) und für uns ein Briska wurde.

Gegen 14:30 Uhr sagten wir adé, schworen uns, nicht wieder 17 Jahre zu warten ( vermutlich ist dann einer von uns Zwei dement) und den Einen zog es ins AKW Ringhals, die zwei Anderen zurück ans Wasser. Helena und ich wollten nochmal zum Kaltbadehaus und auf die Festung. Vorher machten wir aber einen Abstecher zu ICA, der ziemlich genialen Supermarktkette. Ich kaufte für Mathias Knäckebrot und genoss das Warensortiment.

Wassertemperatur lt. Tobias 23 Grad!

Vom Burggelände eröffnete sich ein schöner Blick auf die Promenade, gerne bin ich damals die Strecke Apelviken- Varberg gelaufen. Hier verweise ich auf den alten Schweden Bericht aus 2005: https://allcontinentsinonelife.com/schweden-2005-ii-varberg-goeteborg/

Mit einem letzten Schlendrian durch Hafen und Inenstadt bummelten wir wieder zum Bahnhof.

Pünktlich brachte uns der Zug zurück nach Göteborg und schnell wagten wir uns wieder ins Gewusel.

Unser erstes Ziel war das Kronhuset, das älteste Haus der Stadt.

Tyska Kyrka

Wir liefen Richtung Haga , blieben aber letztendlich in Vasastan hängen und gingen, mal wieder, vietnamesisch essen.

Der Tag hatte uns wahrlich geschafft, so dass wir nach dem Essen nur noch ins Hotel wollten. Nach einer kurzen Akklimatisierungsphase schafften wir es noch an die Bar und tranken uns durch einen Cider mit 4% Alkohol….sagenhafte 7€ pro 0,33cl Flasche….wow.

Göteborg: Das Wetter hielt weiterhin! Wir hatten uns zu einem späten Frühstück entschieden, checkten im Anschluss aus und machten uns nochmal auf zu Gustav- Adolf, dem Rathaus und der Börse.

Unser nächstes Ziel war die sogenannte Festekörka von 1874, die Fischkirche….oder auch Fischmarkt. Fisch wird hier seit geraumer Zeit nicht mehr vertickt, zur Zeit wird das Gebäude umgebaut und ist bestimmt dann eine Wahnsinnslocation.

Wir schlenderten nach Haga und wunderten uns über die vielen deutschen Töne unserer Mitspaziergänger. Irgendann fiel der Groschen in Centstücken, die Aida Mira war in town.

Haga ist, lt. Reiseführer, der gemütlichste Stadtteil von Göteborg, hier dominiert noch der alte Holzstil, kleine Läden und Cafés laden zum Verweilen ein.

Gestärkt mit einem Kaffee, ging es auf den Skansen Kronin, quasi der Skansen Festung. Hier war ich auch das letzte Mal mit Tobias 2005 und habe damals das winterliche Göteborg genossen. In diesem Jahr war es sommerlich, die Aussicht immer noch toll.

Runter vom Berg gings über Vasaplatsen wieder zum Kundparken….

Minigolf und gepflegte Bürgerhäuser

….und dann in den Trädgårdsföreningen….mit einem Briska im Vorfeld.
Weiß Jemand wie man Trädgårdsföreningen ausspricht?

Wir liefen zum Gewächshaus und bewunderten die exotischen Pflanzen. Der Eintritt im Park war übrigens frei.

Zurück in der Innenstadt bummelten wir durch das Nordstan, kauften Kaneelbüller bei Lidl und futterten uns durch unsere Henkersmahlzeit, Hamburger….lecker.

Um 17:40 nahmen wir den Bus nach Landvetter. Das Check Inn war harmlos, wir saßen uns nen bissel die Zeit in den Bauch.

Mit rund 45 Minuten Verspätung hob der Flieger ab, gegen 23:30 Und war ich wieder mit Mann und Hund vereint.

Ein schönes Wochenende ging damit zu Ende. Schweden bleibt auf der Bucketlist, gerne mit Wohnwagen und mehr Zeit.

Frankreich/ Belgien 2022, XV: Bredene bei Ostende & Kamen

Auch der schönste Urlaub geht einmal zu Ende, in unserem Fall am heißesten Wochenende des Monats Juni. Frankreich erwartete eine Rekordhitze, wann hat die Normandie schon mal über 30 Grad?

Wir verließen Villedieu gegen 7:15 Uhr, kauften noch schnell zwei Baguettes und freuten uns, dass das Ankoppeln so prima geklappt hatte….mein lieber Mann wird Profi!

Die Fahrt zog sich, auch ohne Pause ( kurzer Tankstop) waren wir erst gegen 14 Uhr in Bredene…Bredene? Ja, Bredene, ein Vorort von Ostende in Belgien. Wir wollten zum Abschluss nochmal ans Meer, Moules Frites futtern und Schokotempel überfallen!

So war der Plan und so die Umsetzung:. Kennt noch Jemand den Running Joke aus den 90ern? “Stell dir vor, Du hast den falschen Zug genommen und wachst ausgerechnet in Ostende am Strand, mit nem Heineken in der Hand, wieder auf!“ Ostende galt damals als der letzte Rest von Europa, quasi der Vorhof zur Hölle….naja, das was wir sahen war wirklich wenig einladend, viel Beton und Hochhäuser.

Blick auf Ostende

Aber Bredene soll doch so schöne Dünen haben und unser Camping Platz bei Pincamp als einer der Besten an der Nordsee ausgezeichnet, soll doch über Dünsensicht verfügen, heißt doch schließlich Duinzicht!!!!

Komisch war bei Überfahrt des Hafengeländes von Ostende schon, dass sich rechts neben den vermeintlichen Dünen Bahnschienen entlangschlängelten, denen sich zum Teil vierspurige Straßen anschlossen, auf denen wir uns gen Norden bewegten, Rechts von uns zog sich eine Art Karl- Marx Straße ( mit wenig Bürgersteig) entlang, die wenig offene Läden, viel geschlossene Restaurants und Frituurbuden ihr Eigen nennt. Oberhalb der Läden konnte man etliche Eigentumswohnungen aus den 70ern erkennen, die Balkone gingen alle auf die vierspurige Straße und Schienen hinaus. Auf dieser „einladenden“ Flaniermeile schob sich ähnliches Neuköllnklientel mit Kind und Kegel von Supermarkt zur Supermarkt (3 Stück in einer Reihe: Albert Hejn, Lidl und ne belgische Abklatschvariante) und verspeiste belgische Fritten. Als wir recht, also von den Dünen weg, zum Camping Platz abbiegen mussten, schwante uns Fürchterliches. Wir standen in einer engen Wohnstraße, Wohnmobile hinter Wohnwagen, hinter Wohnwagen usw. und warteten auf das mögliche einchecken ab 14:00 Uhr. Vor uns wurde ein VW Bus abgewiesen, der Platz ist voll!!!!!

Wir hatten vorreserviert und so fuhren wir zu Stellplatz 197, direkt neben den Sanitäranlagen und der Entsorgungsstation des Chemieklos! Immerhin, anders als andere Stellplätze war dieser großzügig bemessen, wir fuhren einfach rauf auf den Platz und ließen die Wohndose in Fahrtrichtung stehen, natürlich als Einzige in der Reihe. Wer bereits bei der 197 stutzig wurde, dem sei gesagt, es geht bis 902!!!!
Der erste Schock saß tief, keine Bäume, grausige Dauercamper und mit sehr wenig zufriedene Deutsche bevölkerten den Platz, der ausgebucht war! Dieser Platz lag mitten in einem Wohngebiet ( wo sind die versprochenen Dünen?) und Oma Swantje konnte direkt aus ihrer Wohnung dem Geschehen auf dem Platz beiwohnen.

Um zu duschen benötigt man Marken und musste ca. 7 Minuten zu Fuss zum Duschhaus laufen, welches schon außerhalb der eigentlichen Anlage lag. Dieses war nur von 8:00-21:00 Uhr geöffnet, wer also nicht verschwitzt ins Bett will hatte verloren ( ich am Abend). Unser direktes Sanitärhaus hatte genau EINE Dusche, in der man eine Kreditkarte nutzen sollte um zeitlich begrenzt Wasser zu erhalten. Klopapier Fehlanzeige….Zum Teil begrüßten dem Abwaschwilligen abgeschraubte Mischbatterien! Immerhin, auf dem ersten Blick sah alles ordentlich und sauber aus, der zweite Blick sprach eine andere Geschichte.

Was waren wir froh, hier nur eine Nacht gebucht zu haben!

die grüne Wiese war kein Stellplatz, sondern der Vorplatz zum Sanitärbereich
Bredene, keine Schönheit

Achja, Restaurant oder Pool gibt es natürlich nicht….dafür war das „Urlaubsparadies“ günstig, 23€ pro Nacht.

Nachdem der Platz also ein Reinfall war, wollten wir es mit dem Strand versuchen. Es gibt zwei Möglichkeiten an diesen heran zu kommen. Entweder man nimmt eine Unterführung oder eine Betonüberführung aus den 60ern, seitdem nie wieder restauriert.

Wir versuchten die Unterführung und standen, nach rd. 20 Minuten Fussmarsch ( Luftlinie nr ca. 500m) endlich auf den Dünen, am langen Sandstrand von Bredene, der, man mag es kaum glauben, wirklich toll ist!

Feinsandig und nicht überfüllt, trotz Ferienbeginn in Belgien und Happy Kadaver in NRW.

Emily freute sich nen Kullerkeks, bis 30.06.22 sind Viechies am Strand erlaubt und auch wir standen mit den Füßen im Wasser. Auch in Bredene kann man Reste vom Atlantikwall bewundern, diese werden als sandfreie Sonnenplätze aber auch gerne bevölkert.

Okay, wir waren ein wenig versöhnt und nachdem wir abends auch ganz passabel chinesisch essen waren ( nix Muscheln) allerdings keinen Schokiladen im abgeranzten Ort finden konnten, etwas versöhnt. Dennoch ist mir schleierhaft, wie man auf diesem Fleckchen Erde seine Ferien verbringen kann?

Wir gingen abends über die Überführung zum Wasser und waren erfreut, dass man den Strand zwar schneller erreicht, der Ort aber deshalb noch lange nicht attraktiver wird.

Auf Beton durch die Dünen

Unser Nacht auf diesem Billig- Megacampingplatz war recht ruhig und erholsam, blöd war bloss, dass ich um 21:30 Uhr vor verschlossener Duschtür stand und somit am nächsten Morgen noch die Münzmarke verknacken musste. Gut das wir Zeit hatten und erst um 10:00 Uhr das grausliche Geschehen verließen, Trashurlaub vom Feinsten, niemals mit uns!

Das wir für die Strecke Bredene- Kamen ( Parkplatz Mercure) fast sieben Stunden benötigen würden, hätte ich im Vorfeld niemals geglaubt, 344 km…..mal so bemerkt. Nach drei Stunden im zähen, stauigen Umleitungswahnsinn waren wir endlich aus Belgien heraus, unterwegs bestaunten wir die vielen, vielen LKWs, die insbesondere um Antwerpen herum, für das tägliche Chaos sorgen. Die Großhäfen von Westeuropa sind hierführ verantwortlich, der Verkehr von Le Havre, Calais, Ostende, Zeebrugge und Antwerpen wird über das zu enge und marode Autobahnsystem abgewickelt….was waren wir froh, als wir wieder unseren ersten Stellplatz in Kamen erreichten.

Auf Wunsch eines einzelnen Herren kehrten wir am allerletzten Urlaubsabend bei KFC ein, später duschten wir Outdoor mit unserer Felddusche und fielen in einen leichten Schlaf.

Bereits um 7:15 Uhr waren wir wieder “on the road“ und bei 35 Grad parkten wir um genau 12:00 Uhr unsere Wohndose wieder in Mahlow auf dem Campingplatz ein.

Unser nächster Trip geht nach Italien, Frankreich wir daber wieder ins Visier genommen, es war grandios!

Frankreich 2022, XIV: Granville, Villedieu & Abbeye de Hambye

Markttag in Villedieu les Poêles, ein Event auf das wir uns eine Woche lang gefreut haben.

Wir schliefen aus und zogen vor dem Frühstück noch los. Unser Melonenschmuggler verkaufte an uns sechs Flaschen Cidre, dazu gesellten sich Artischocken, Koteletts und Calvados für Berlin, Zwiebeln, Knoblauch, Muscheln für abends.

Seespinnen, keine Krebse
Bulots, Muscheln, keine Schnecken
die Preise, sensationell

Mit frischem Baguette zelebrierten wir ein tolles Frühstück und vergammelten noch ein wenig die Zeit. Mittags zog es uns nach Granville, wir wollten Altstadt, Strand und Christian Dior, zumindest einen Blick auf die Hütte. Wir bekamen nichts von unseren Wünschen gebacken, so ist das, wenn man sich nicht mit seinen Zielen beschäftigt.

Granville hat eine Ober,- u. Unterstadt und ist, anders als Saint- Malo, wenig logisch aufgebaut. Später las ich, dass Granville auf Freibeuterei zurückschaut, ein echtes Piratennest und irgendwie zusammengestückelt…naja, wir parkten zunächst in der Innenstadt, der Weg zum Strand und Casino zu weit, also umparken. Dann eben zum Hafen, neben tollen Restaurants fanden wir nur Parkplätze, keinen Durchgang zur Strand….na gut, dann eben wieder umparken und zum Casino. Achja, es war Ebbe, das Casino steht leer, Hunde am kargen Ebbestrand nicht erlaubt und auf Christian Diors Haus bekommt man keinen Blick, schon gar nicht mit Wauz.

Später las ich, dass wir den Strand neben den Hafen hätten nehmen müssen, dann wäre wenigstens der Blick auf die Freibeuterstadt sichtbar geworden….Nun gut, wir kürzten unser Sightseeingprogramm ab und nahmen einen Carrefour Contact, nicht so toll bestückt, für Mitbringsel und Abendessen reichte es.

Auf dem Heimweg entdeckte ich wieder mal eine alte Mühle und damit waren wir wenigstens ein wenig versöhnt.

Zurück in Viledieu sprang Mathias wieder in den Pool und ich popelte mich durch den Saint- Malo Bericht.

Was kann man Alles im Wohnwagen zaubern? Ich für meinen Teil kann  mittlerweile auf ein großes kulinarisches Programm zurückblicken, von Fischsuppen, Nudeln, Canneloni, Tortellini nun auch Muscheln Mariniere, also mit Weißwein….lecker war es.

Gegen 23:30 Uhr fielen wir in tiefen Schlummer, es war übrigens das erste Mal weit über 25 Grad warm, 30-31 Grad sind für den letzten Tag in Frankreich angesagt.

An unserem letzten echten Urlaubstag standen wir gegen 8:30Uhr auf und kümmerten uns nach dem Frühstück um den Wohnwagen und um Reisevorbereitungen. Ich putzte die Wohndose von innen, Bianca ist demnach bereits reisefertig für Italien.

Wir wollten zunächst in die Abtei Hambye und im Anschluss die Glockengießerei von Villedieu besuchen. Auf dem Weg zur Abtei stellten wir um 11:46 Uhr fest, dass diese um 12:00 Uhr schließt. Die Glockengießerei hatte noch bis 12:30 Uhr auf und somit widmeten wir uns der Kunst des Glockengießens. Die Glocke von Notre Dame wurde übrigens in Villedieu hergestellt, eine Glocke wartete z.Zt auf Weiterverarbeitung und geht danach nach Vietnam. Es gibt nur noch zwei Glockengießereien in Frankreich, ein sterbendes Handwerk. Die Führung war sehr gut und wir tauchten tief in das Handwerk ein.

Leider war der Shop zu preiswert, Gleiches galt ja bereits für die Kupferkessel,- u. Pfannen, die ebenfalls unbezahlbar sind. Alleine Topfdeckel werden mit 45€ aufwärts gehandelt, eine Pfanne ist unter 200€ nicht zu bekommen.

Wir verbrachten die heißen Mittagsstunde unter der Markise, Emily schwächelte ein wenig….der Magen!

Gegen 14:30 Uhr waren wir wieder on the road und fuhren in die Abtei, fototechnisch ein echter Kracher. Hambye ist , nach dem Mont Saint Michel die am besten erhaltene Abtei aus dem Mittelalter in der Normandie . Leider wurde die Kathedrale als Steinbruch nach der französischen Revolution missbraucht, Wikipedia schreibt: Die Abtei wurde im Jahre 1145 von Guillaume Paynel, dem Herren zu Hambye, gegründet. Paynel holte von Tiron die Benediktinermönche, um die Klosteranlage zu bauen. Den Höhepunkt ihrer regionalen Bedeutung erreichte Hambye im 13. Jahrhundert, daran schlossen sich Jahrhunderte des Niedergangs an. Im 18. Jahrhundert wurde die Abtei schließlich geschlossen: während der Französischen Revolution (1789–1799) wurde das Kloster verkauft und dann für landwirtschaftliche Zwecke genutzt.

Immerhin, die Anlage ist in Familienbesitz und wurde zum Teil sehr liebevoll restauriert, die Kathedrale macht als Ruine eh mehr her.

Mathias ging als Erster aufs Gelände, wir zwei Mädels warteten mehr ider weniger brav davor, die Bellerina gab mal wieder alles….

Später nahm ich mir die Zeit für die Anlage und ehrlich, ich bin gespannt, was Lightroom zu den Fotos sagt. die hier gezeigten sind ja nur mal eben I- Pad bearbeitet und auf 500 KB für den Blog gezogen.

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Die Abtei war ein würdiger Abschied eines tollen Urlaubsziels. Da die Küche bereits geputzt war, blieb diese an diesem Abend kalt…..es gab Pizza und Cheeseburger in Jack‘s Bar auf dem Campingplatz.

Wir verabschiedeten uns sehr herzlich von Cècile und Franck, der Platz ist ein ultraheißer Tip für die Normandie. Er gehört zu unseren Top 3, besser war vermutlich nur Vela Blu in Cavallino und der war bedeutend teurer.

Frankreich 2022, XIII: La Combe, Saint Mere Eglise, Barfleur & Utah Beach

Wir d-dayen mal wieder, zum letzten Mal, versprochen!

Unser Frühstück nahmen wir am Deutschen Soldatenfriedhof in La Combe ein, ein lauschiges Plätzchen im Sonnenschein. Emily durfte mit auf das parkähnliche Gelände, über 21.000 Soldaten aus WWII liegen hier begraben, viele namenlos….

Überraschend viele Franzosen, Niederländer, Briten und Amis tummelten sich mit uns auf dem gelände, man zollt auch den Gefallenen des Feindes Respekt, Repekt!

In der Stupa befindet sich ein Massengrab

Schon mal von Saint Mère Église gehört? Ich auch nicht,bis ich mich mit den Landungsstränden beschäftigt habe. Das Nest nennt rd. 3000 Einwohner sein eigen und Alle würden durchfahren, wenn sich nicht am 06.06.1944 ein amerikanischer Fallschirmspringer im Kirchturm verfangen hätte.

Das Drama wurde übrigens verfilmt “ Der längste Tag“ und keine Angst, der Soldat John Steele wurde gerettet, da hängt kein ausgemergeltes Skelett :0)! Den Gang in die Kirche schenkten wir uns, erst später habe ich gelesen, dass die Kirchenfenster die Story um die Fallschirmspringer dokumentiert…..

Nur Atrappe, John Steele hat sich auf der anderen Seite verfangen, diese hier passt aber besser….mit Blick vom Marktplatz auf Puppe und Fallschirm

Unser nächstes Ziel hatte nichts mit D-Day sondern Genuss zu tun, zum Einen optisch und natürlich auch kulinarisch.

Wir fuhren nach Barfleur, eine Gemeinde, die wie Veules les Roses und Beuvron en Auge zu den schönsten Dörfern Frankreichs gehört. Das stimmt auch, wenn man in den Seitenstraßen unterwegs ist , leider liegt der zentrale Marktplatz direkt am Hafen und die Autos versauen ein wenig die Idylle.

Da wir auch noch Ebbe hatten, was zumindest Mathias nicht sehr angetan, mir gefiel Barfleur aber doch ziemlich gut und ich schlich trotz Wärme auch in die eine oder andere Seitengasse.

Wir entschlossen uns für ein kulinarisches Highlight, es lockte eine Platte mit Meeresfrüchten…für französische und auch deutsche Verhältnisse unschlagbar günstig.

Bevor wir auch den letzten Landungsstrand, Utah Beach, besuchten, fuhren wir noch um die Bucht und bewunderten dann das doch recht hübsche Barfleur; ich für meinen Teil war bestätigt, Mathias mochte das Nest weiterhin nicht so sehr….lag wohl an der Ebbe.

Der Weg nach Utah Beach war bereits toll, wir fuhren immer an der Küste entlang, fanden noch einen tollen CP direkt am Meer, muss man sich mal später im Rechner ansehen.

Kurz vor Utah Beach hielten wir an einem Memorial, ich verzichte auf Fotos , es war das Übliche…..Panzer und viel Heroisches…der Blick auf den Strand lohnte aber doch und auch hier lagen Überreste von Hafenanlagen und Batterien am Strand verstreut.

Heute sind Austernfischer unterwegs

Dafür war Utah Beach dann doch noch noch ziemlich cool, da dort das Landing Boat Monument steht und man somit einen Eindruck von den Nussschalen erhält.

Mathias schubste Panzersperren um und damit war zumindest für uns die geschichtliche Aufarbeitung des D- Days erledigt……

Unser Fazit zu den D- Day Stränden fällt wie folgt aus: Arromanches, Utah Beach, die dt. Batterie und Juno sowie das Denkmal von Caen waren lohnenswert. Vergessen kann man getrost Omaha, da reicht der Soldatenfriedhof aus, es sei denn man steht auf Denkmäler. Ich war happy, dass wir nicht alle Strände an einem Tag besucht haben, diese organisierten Touren müssen grässlich sein. Der 06.06. hat riesig Spaß gemacht und ist für zukünftige Normandieliebhaber ein heißer Tip, hier wird noch richtig gefeiert!

Der Rest des Tages ist schnell erzählt, wir fuhren zu Casino, dem örtlichen Supermarkt, shoppten Merguez, Steak und Backkartoffeln und schmissen das letzte Mal den Grill an. Unser Vorrat wird weniger, das Sightseeingprogramm ist fast, aber nur fast, abgearbeitet,

Frankreich 2022, XII: Saint- Malo (Bretagne)

Wir sind fremdgegangen! Haben die räumliche Nähe zur Bretagne genutzt und sind nach Saint Malo gefahren UND das war eine geniale Idee.

Das Wetterchen gab Alles, an der Corniche fanden wir gleich einen Parkplatz und kurze Zeit später bastelten wir uns an der Strandmauer unser Frühstück zusammen. Nicht nur Emily war scharf auf die sagenhaften Eclairs, nachdem ich von meinem 1x abgebissen hatte, lernte dieses fliegen! Zwei Möwen stürzten sich auf die Backware und damit war es für mich Geschichte….die Viecher haben bestimmt Dünnschiss bekommen. 

Symbolbild :0), Miststück!

Bereits der erste Blick auf Strand und vorgelagerte Insel kann als spektakulär bezeichnet werden:

Einen kurzen Spaziergang später betraten wir Intra Muros, die Altstadt. Interessanterweise die spanische Bezeichnung für “ in den Mauern“. Wie in Manila befindet sicn die Altstadt innerhalb der Zitadellenmauern, was leider nicht bedeutete, dass Saint Malo im Zweiten Weltkrieg unversehrt bliebt, rd. 85% der Altstadt war nach der Kapitulation der Deutschen zerstört….und das nur, weil der deutsche Festungskommandant (von Aulock) nicht kapitulieren wollte, da half nicht mal Napalm, wie dumm muss man sein? Auch als Saint Malo bereits durch die Amis gesichert und eingenommen war, kapitulierte der Typ nicht.

Immerhin der Wiederaufbau ist lückenlos erfolgt und macht Saint Malo zum Hotspot im Sommer, jedes Jahr 1 Mio Touristen und auch an diesem Sonntag brummte das Leben.

Zunachst genossen wir in einem der wunderbaren Cafés einen doppelten Espresso und Grapefruitsaft, im Anschluss erliefen wir uns fantastische Ausblicke von der Stadtmauer, selbst bei Ebbe war der Blick auf das Meer sensationell und wohl typisch bretonisch.

Wer will nicht in solch einem Pool baden ?

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auf der Stadtmauer
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Am späten Mittag nahmen wir das Angebot eines guten Menüs an: Cidre, Moules Frites und Crepe..16,50€.Wenn man ein wenig stöbert, kann man auch in Frankreich günstig essen.

Dies gilt nicht mehr fürs Diesel, auch hier haben die Preise kräftig angezogen, haben wir am Anfang des Urlaubs noch für 1,85€ aufgetankt, sind wir hier auch bei 2,07-2,16€ pro Liter.

Nachdem ich auch das wunderschöne Glasfenster in der Kathedrale bewundert hatte, machten wir uns wieder auf den Weg in die Normandie….Bretagne, da geht noch mehr!

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Zurück in Villedieu les Poêles sprang mein lieber Mann in den Pool und Emily bekam die Hundevariante, für mich gabs als Erfrischung nen Glas Cidre….Jedem so das Seine!

Abends gabs fur Jeden von uns eine halbe Portion Tortellini und ein Glas Cidre. Da es mittlerweile erst zw. 23:00-23:30 Uhr dunkel wird, wird es für uns  auch jeden Tag später. Selbst der Hund ist bis 23:00 Uhr wach und kommt demzufolge am nächsten Tag nicht aus dem Quark, das wir deine grässliche Umstellung nach dem Urlaub werden.

Frankreich 2022, XI: Mont Saint Michel & Agon- Coutainville

Da wir, am Ende unseres Urlaubes doch ein wenig fauler geworden sind, kommen hier nun zwei Ferientage in einem Bericht.

An beiden Tagen schliefen wir aus und verließen den Camping Platz immer erst zwischen 12:00 und 13:00 Uhr. Am Freitag den 09.06.22 zog es uns nochmals zum Mont Saint Michel, wo ab 16:30 Ubr Hochwasser angesagt war. Der Vormittag war verhangen mit Regenneigung, zu, Nachmittag riss es wieder mal auf und in der Bucht vom heiligen Berg war es mal wieder richtig heiß, die Winde vom Golfstrom gaben Alles…

Wir wollten den Berg natürlich mit vollgelaufener Badewanne sehen und eins kann ich schon vorweg nehmen, es gelingt nicht! Es sind nur ganz, ganz wenige Tage im Jahr, wo der Pegelstand 110cm erreicht und damit der Mont Saint Michel wieder zur Insel wird, und das genau für eine Stunde. Wir hatten an dem Tag angesagte 62cm um genau 16:30Uhr…..

Wir kamen gegen 13:40 auf dem Parkplatz an und liefen mehr wie zügig die rd. 2-3 km zum Eingang, davon 900m auf dem neu angelegten Damm. Es sah anfänglich leerer aus als beim Erstbesuch, der erste Eindruck schwand aber in Sekundenschnelle, nachdem wir durch das Falltor das Dorf am Berg erreicht hatten.

Das Dorf unterhalb der Abtei ist ein gefühltes Disneyland mit überteuerten Restaurants, einem Postoffice, billigen Souvenirschuppen, weiteren Museen, Hotels, alten Gefängnissen und Kapellen. Die Menschen laufen wir Ameisen den Berg hinauf, ein Anstieg der auch bei 20 Grad mehr als schweißtreibend war….und das Ganze noch ohne Chinesen und dennoch war es schlimmer als auf der Grünen Woche am Eröffnungstag.

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Wir ließen also Dorf Dorf sein, hielten unseren Blick immer nach oben und schlichen wenig enthusiastisch gen Kathedrale. Einmal leisteten wir uns einen Blick aufs Watt, gut zu erkennen sind die kleinen Wattwürmer aka Schulklassen, die ich noch gut an dem Tag kennenlernen würde.

An der Kathedrale angekommen blieb ich mit Emily vor der Türe und mein lieber Mann widmete sich als erster der Kultur, sein Glück kann man im Nachgang nur sagen.

Ich hockte auf einer Bank und beobachtete das Treiben, erst war wenig los und dann kamen ca. 4-5 Schulklassen aka Wattwürmer, mal wieder in allen Altersklassen…..mir blieb der Mund offen stehen, was dies bedeutet wußte ich nur zu gut! Alle kleinen und lustigen Fraggles würden mit mir zusammen in der Abtei sein!

Long story short, es kam wie es kommen musste. Während Mathias von dem guten Audioguide und dem Kloster schwärmte, rannte ich im Anschluss mehr oder weniger durch. Manche Säle sah ich erst gar nicht, da kein Durchkommen vor lauter Kiddies war. Diese lümmelten im Speisesaal der Mönche auf den Tischen und stellten sich zu Gruppenfotos in den überdimensionierten Kaminen auf, es war zum heulen.

Kommen wir aber zunächst zur Geschichte des Mont Saint Michel, die vermutlich nicht Jedem geläufig ist: Im Jahr 708 erschien Aubert, dem Bischof von Avranches 3x der Erzengel Michael im Traum. Dieser soll ihm aufgetragen haben, auf dem Mont Tombe ein Heiligtum zu Ehren des Erzengels zu errichten.

Der Berg wurde rasch eine Wallfahrtsstätte, bis im Zuge der Revolution die Klostergemeinschaft aufgelöst wurde. Die Abtei diente bis 1863 als Gefängnis. Es entwickelte sich ein Dorf unterhalb der Abtei, der Mont Saint Michel wurde nie von feindlichen Kräften eingenommen, er gilt als uneinnehmbar, nicht mal im Hundertjährigen Krieg wurde die Anlage bedroht.

Die Kathedrale brannte im 18 Jh. 1x aus und wurde im Zuge des Wiederaufbaus verkleinert. Seit 1874 ist der Mont Saint Michel eine ständige Baustelle.

Für die Menschen im Mittelalter war der Mont Saint Michel das himmlische Jerusalem auf Erden, seit 1979 ist der Klosterberg Unseco Weltkulturerbe.

Zu meinem Besuch halte ich Folgendes fest: Schön war auf jeden Fall die Aussicht von der Aussichtsterasse und auch der Blick auf die einzelnen Gebäude des Eingangsportals und Kathedrale waren grandios:

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Hurra hurra, die Flut ist da!
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Kathedrale
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In der Kathedrale war ich noch ziemlich alleine, das sollte sich aber ändern…

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Nach der Besichtigung der Kathedrale folgen Spiesesäle, Wasserräder, weitere Kapellen, ein Saal mit dicken Säulen, die quasi die Abtei tragen, Kreuzgang usw.usw. Da ich aber immer mit Menschenmassen zu kämpfen hatte, lasse ich hier nur mal schnell ein paar Bildchen sprechen.

eignet sich auch für Klassenfotos.
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Kreuzgang
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Als ich meine Besichtigungstour für beendet erklärt hatte, rannte ich im Schweinsgalopp wieder zum Ausgang der Anlage um mich mit Mann und Hund zu vereinen. Es war merklich leerer geworden, so dass sich ein Blick links und rechts im Dorf dannn doch lohnte.

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Der Reiseführer schreibt übrigens, dass man nicht zu enttäuscht sein soll, das Dorf wäre auch vor 100 Jahren überlaufen gewesen, das war nie anders….aha.

Wir stellten jedenfalls fest, dass es egal ist, ob man mit Hochwasser oder Niedrigwasser am Mont ist, fototechnisch kommt man ohne Sonderpermits und Wattguides nicht weiter…

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Nachdem wir wieder rd 8-10 km in den Knochen hatten, fuhren wir ziemlich ermattet zum Carrefour. Vorher hatten wir uns mit Karamell à la Normandie ou Bretagne eingedeckt.

An diesem Abend gab es Merguez vom Grill und Canneloni aus dem Omnia.

Nach zehn Stunden Schlaf und einem vertrödelten Vormittag rafften wir uns am nächsten Tag auf und fuhren nach Agon- Coutainville, vermutlich ein Geheimtip für Normandietouris….unser Ziel, eine alte Strandhütte, kilometerlanger Strand und eine viel gepriesene Strandkneipe.

Agon- Coutainville liegt ca. 40km nördlich von Villedieu und ist ein Zusammenschluss von zwei Dörfern die sehr verschlafen daher kommen. Viele Sommerhäuser, nur Insider suchen die Orte auf…..wir fanden es herrlich.

Zunächst bewunderten wir die Strandhütte La Paulette von 1926, die malerisch auf den Dünen liegt und vermutlich zum Sonnenuntergang ( der z.Zt um 23:00 Uhr stattfindet) ein sensationeller Fotospot sein muss.

mittags
nachmittags

Wir liefen um das Vogelschutzgebiet herum und stellten Wetten an, wie hoch das Wasser bei Flut wohl kommt?

Nach einer Sonnensiesta im Sand liefen wir zu einer der besten Strandbars in Europa….und wirklich, das Ding war cool. Urig, gute Galettes, nette Betreiber und guter Blick auf die Flut, die sich entpuppte…und wie sie sich entpuppte.

Zum späten Nachmittag wurde es direkt voll am Strand und auf der Promende…..mehr wie wir Zwei! :0)

Gegen 17:00 Uhr fuhren wir nach Villedieu und hatten wirklich Glück….fast hätten wir einen Wagen, der mit viel zu hoher Geschwindigkeit fuhr,  beim Linksabbiegen übersehen. Der Unfall wäre fatal gewesen, glücklicherweise waren sowohl Mathias als auch der französische Fahrer auf Zack….was blieb war der Schrecken.

Unser Abendessen stand bereits gekocht im Kühlschrank, Gemüsesuppe mit Hackbällchen….

Frankreich 2022, X: Bayeux, Arromanches (Mulberry B), Colleville sur Mer ( Omaha)

Unser Tag war mal wieder etwas zweigeteilt, Erstes eine puppige Altstadt inkl. Kathedrale und. Unseco Site und Zweitens die Fortsetzung von D- Day, Landungsstrände usw…..die übrigens auch Unesco World Heritage Status erlangen sollen.

Fangen wir mal mit Bayeux an, der einzigen Stadt der Normandie, die nichts absolut gar nichts im zweiten Weltkrieg abgekommen hat. Keine Bombeneinschläge, keine Granatsplitter…..Das sieht man noch heute, viele Stadtpalais, eine Wahnsinnskathedrale und ein paar schöne Altstadtecken prägen das Stadtbild. An genau einer dieser Ecken frühstückten wir und versauten dabei so einigen Touris wohl das Foto?

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Warum aber aufeinmal so viel Deutsche in der Stadt waren ( wie übrigens auch am Mont Saint Michel ) lässt sich wohl nur auf den ältesten Comic der Welt zurückführen, dem großartigen Teppich von Bayeux! 1061 von vielen fleißigen Händchen auf Leinen gestickt, umfässt dieser Wandteppich 58 einzelne Szenen und ist rd. 70m lang. Ein ganzes Museum widmet sich der Geschichte um Harold und William dem Eroberer ( der übrigens die Westminsterabtei in London schlussendlich baute) und der Eroberung des britischen Königreiches….blutrünstig und nach Macht strebend, Mord und Todschlag auf fast jedem Zentimeter gestickten Leinen.

nettes Museum in einem alten Kloster

Man erhält für die elf Euro Eintritt einen Audioguide, der den Staunenden die Geschichte näher bringt.

Fotos sind im Musum verboten, die hier gezeigten sind Abfotografien von Postkarten, die ich im Anschluss gekauft habe. Die Reihenfolge wird wohl auch nicht unbedingt dem Ablauf der Geschichte entsprechen, soll lediglich einen kleinen Einblick geben.

Nach dem Besuch des Musums ging ich noch in die Kathedrale und dann fuhren wir nach Arromanches, einem Badeort südlich von Bayeux. Dieser war unser Einstieg in die D- Day Aufarbeitung an diesem Tag.

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Zur Erinnerung, am 06.06.22 hatten wir uns dem Sword Beach und Juno Beach gewidmet, heute standen letztendlich Gold Beach/ Arromanches auch Mullberry B genannt und Omaha auf dem Programm.

Warum Arromanches? Hier hatten die Briten einen künstlichen Hafen angelegt, der im großen Stil Materialien, Autos und Truppen an die normannische Küste brachte. Bei Ebbe, nur bei Ebbe, kann man die Ruinen und Überbleisel ansehen, ein bizarres Bild, wir waren nicht allein am Strand und am Ende des Tages hielten wir fest, dieser Besuch war der Eindrucksvollste aller D- Day Stätten.

das sind Wasserstraßen, kaum zu glauben….

Überhaupt,es sind noch wahnsinnig viele Briten und Amis in den Orten, nachwievor fahren alte Jeeps, Militärfahrzeuge durch die Straßen, die müden Möchtegernkrieger feiern sich und ihre Nationen immer noch….

Auch mein Mann war unfreiwllig ziemlich stilvoll unterwegs, er fiel unter den ganzen D-Day Narren kaum auf.

Stilecht ließen wir uns mittags Fish& Chips und einen Hamburger schmecken,so viel Loyalität den Alliierten gegenüber muss schon sein :0)!

Unser nächstes Ziel war eine fast vollkommen unzerstörte Anwehrbaterie der Deutschen, die in Longues sur Mer noch immer wie einsatzbereit steht….auch hier tummelte sich das Volk, wo man doch annehmen könnte, das Feindesgut eher gemieden werden würde….O- Ton eines Mitbesichers: „bloody good weapons of these bloody Nazis!“ ….ja, soviel dazu! Diese bloody good weapons haben in einer Nacht 2000 US Amerikaner getötet, das war 1944 nicht 2022…man kann gar nicht so viel brechen, wie man gerne möchte!

Richtig bizarr wurde an es an diesem Tag in Omaha, der ja als Inbegriff aller D-Day Strände ( neben Utah) gilt. Omaha umfässt die Gemeinden Colleville sur Mer und Vierville sur Mer und nennt mehrere Memorials, Museen und den großen Amerikanischen Kriegsfriedhof sein eigen.

Am Strand war es eher unspektakulär, kaum vorstellbar, dass die klippenähnliche Struktur verantwortlich für viele Opfer am berühmten 6.6.44 gewesen ist. Durchschnittlich 7,5 sek. hatte ein Soldat, sich nach Absprung vom Boot,in Sicherheit bzw. Deckung zu bringen….Viele sind aufgrund der schweren Last einfach ertrunken. Die ersten Boote verzeichneten die größten Verluste, auf dem Friedhof liegen über 9000 Gefallene! Der Film “ Soldat James Ryan“ wurde direkt am Omaha Beach gefilmt, quasi der Originalschauplatz .

Die Museen bewunderten wir nur von außen,wir wollten den Hund nicht alleine lassen und ehrlich,dass Drumherum war spannender als das olle Kriegszeug,was es überall zu kaufen gab.

die schlechtesten Souvenire der Welt?

Am Lustigsten war die Truppe vor dem Omaha War Museum,nein….keine Flüchtlinge, nur D-Day Touristen mit Hangover, die Dame mit Fuchs am Kragen hielt auch bei 23 Grad die Stellung, und jedes Haar der Betonfrisur sitzt.

Unser letzter Sightseeingpunkt an diesem Tag war der amerikanische Friedhof, der ziemlich. beeindruckend ist und nicht mal eben in zehn Minuten besucht werden kann.

Neben einem Visitorcentre, Mahnmal,Aussichtspunkt auf Omaha, ewiger Flamme und den über 9000 Gräbern, waren auch viele Reisegruppen und Veteranen anwesend. Der Friedhof wird von den Amis gepflegt,  hier sind Sicherheitskontrollen notwendig und erinnert in seinem Aufbau ( man erhält einen Plan am Eingang) eher an Disneyland.

Ich lass mal Bilder sprechen, beeindruckend war es in jedem Fall.

Gegen 19:29 Uhr waren wir wieder auf dem Campingplatz und hielten unser Versprechen ein,Abendessen im heimischen Bistro: Croque Monsieur und Jambon à la Normand….naja…wird nicht wiederholt!

Gegen 23:00 Uhr fielen wir in zehnstündigen Schlummer