Wir gingen in Nuweiba an Bord und freuten uns auf eine langsame Anreise nach Jordanien. Ägypten hatte, im Frühling 2011 Spuren himterlassen, wir hatten genug vom arabischen Frühling und den islamistischen Emporkömmlingen gesehen, wir wollten nur noch weg. Die Fähre glich einer schwimmenden Moschee, bis auf uns sechs Touris waren nur waschechte Moslems an Bord, die die zehnstündige Fährfahrt ausgiebig nutzten um gen saudische Küste zu beten.
Ich bin mir in meinem Leben noch nie so fehl am Platz vorgekommen, 1000 Menschen die nichts weiter taten als beten und uns mit kritischen Blicken förmlich zu durchlöchern.Der Golf von Aqaba ist ein merkwürdiger Ort, backbord schauten wir nach Ägypten , später dann auf Israel, steuerbord begleitete uns neun von den zehn Stunden Saudi Arabien.
Blick nach Saudi Arabien
Wir mussten bereits an Bord die Pässe abgeben und in uns keimte die Hoffnung, dass die Einreise nach Jordanien schnell gehen würde-doch weit gefehlt, es war nach 22:00 Uhr als wir endlich im Hotel waren. Über zwei Stunden hatten wir auf unseren Einreisestempel warten müssen und dann waren wir endlich im kleinen Königreich Jordanien.
Auszug aus Wikipedia: Akaba oder Aqaba (arabisch العقبة, DMG al-ʿAqaba, lokale Aussprache el-ʿAgabe, für steiler Abhang) ist eine Stadt in Jordanien mit 80.059 Einwohnern (Volkszählung 2004). Sie ist ein Seehafen am Golf von Akaba (auch Golf von Eilat), einem Seitenarm des Roten Meeres. Akaba ist der einzige Seehafen Jordaniens. Haupteinnahmequellen sind der Tourismus und der Export von Phosphatdünger. Akaba ist auch der einzige jordanische Tauchort am Roten Meer. Bereits unter König Hussein I. wurde in den 1990er Jahren ein Teil der Korallenriffe unter Naturschutz gestellt und weitere künstliche Riffe geschaffen. Trotzdem sind die Korallenriffe weiter in Gefahr. Akaba ist eine Freihandelszone und besitzt einen Flughafen.
Aqaba hat durchaus Charme. Alexandra und ich durchstöberten die Aldstadt, den Bazaar und Flaggenturm und das immer mit einem Blick nach Israel/ Eilat. Die Grenze ist so nah, man konnte fast hinüberschwimmen.
Auf dem Markt
Wir gammelten angezogen, bei 40 Grad am Stadtstrand und hatten Freude den Nichtschwimmern beim Planschen zuzusehen.
Die Zitadelle
Nach zwei Nächten zogen wir weiter, eine drestündige Autofahrt trennte uns von Wadi Rum. Wir bezogen unser Zelt in einem der Wüstencamps und starteten eine Jeepfahrt durch das Rum. Der arabische Frühling hatte bereits seine Spuren hinterlassen, es war menschenleer, der Tourismus war in Jordanien zusammengebrochen und es sollte in den nächsten Jahren noch übler kommen.
Wikipedia : Das Wadi Rum (arabisch وادي رم, DMG Wādī Ramm; auch Wadi Ram) ist das größte Wadi in Jordanien. Seine Felswände bestehen aus Sandstein und Granit. Als Schutzgebiet mit einer Fläche von 74.000 Hektar wurde es 2011 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen.
Unser Zeltcamp war luxuriös, wir hatten sogar Bäder im Zelt. Es lag sehr malerisch und war ein guter Ausgangspunkt für Touren im Rum.
Badezimmer with a view
Blick ins Rum
Die Tour mit dem Jeep war faszinierend- wir bekamen einen Eindruck in das Leben der Beduinen und sahen Felsmalereien. Sicherlich beeindruckten uns die Gesteinsformationen am Allermeisten- da ich die Wüste unedlich liebe, kam ich an diesem Nachmittag vollends auf meine Kosten.
Leider blieb uns ein schöner Sonnenuntergang versagt, Klärchen ging in grau und blau an diesem Abend unter.
Den Abend ließen wir bei beduinischer Gastfreundschaft ausklingen.
Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns aus diesem magischen Teil Jordaniens und machten uns auf, zu unserem absoluten Highlight unser Tour durchs Königreich. Auf dem Kings Highway ging es in ein weites Wadi….nämlich Wadi Musa, besser bekannt als Petra. Unterwegs wurden wir noch stilecht aus Wadi Rum, mit schönstem Wetter, Aussichten und ein paar Beduinen verabschiedet:
Gen Mittag schauten wir zum ersten Mal ins Wadi Musa, wer genau hinsoeht, kann die Bauten der Nabatäer bewundern
Kaum zu glauben, dass sich hier eine Hochzivilisation entwickeln konnte. Wir wohnten im Ort Wadi Musa, unweit von Petra.
Am nächsten Morgen starteten wir sehr früh, um vor den Tourimassen am El Kasne/ Dem Schatzhaus zu sein.
Petra in Wikipedia: Die verlassene Felsenstadt Petra (arabisch البتراء al-Batrā’) im heutigen Jordanien war in der Antike die Hauptstadt des Reiches der Nabatäer. Wegen ihrer Grabtempel, deren Monumentalfassaden direkt aus dem Fels gemeißelt wurden, gilt sie als einzigartiges Kulturdenkmal. Am 6. Dezember 1985 wurde Petra in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.
Wer Petra besucht, darf nicht zimperlich sein, was den Eintritt betrifft. Bereits 2011 haben wir 34 € pro Person für ein Tagesticket bezahlt und das war der vergünstigte Gruppenpreis. Das Einzelticket beläuft sich ansonsten auf über 50€. Außerdem muss man lauffest und hitzeresitent sein. Wir sind an dem Tag morgen zu 7:00 Uhr in den Souk hinein, abends um 19:00 aus der Anlage raus und gegen 21 Uhr wieder hinein um auch Petra @night zu erleben…..
Bevor man den Souk/ Siq betritt bekommt man eine Ahnung, was dem Interessierten in den nächsten Stunden so erwartet. Wir sahen das erste Felsengrab:
Der Siq ist ein nach oben offener Tunnel/ enger Felsenweg, zum Teil nur wenige Meter breit. Links und rechts türmen sich Felsenwände auf und man erkennt Wasserleitungen, die berühmt sind in Petra.
Nach rd. 2 km öffnet sich der Tunnel und eins der grandiosesten Hinterlassenschaften der Antike öffnet sich dem Besucher:
Wer glaubt, mit dem Schatzhaus hat man Petra gesehen und kann theoretisch umdrehen, dem sei gesagt, mit dem El Kasne beginnt das Abenteuer erst. Am Abend wird man, wie wir auch, zu der Erkenntnis kommen, dass es schade ist, dass Petra immer nur auf dieses- zugegeben- grandiose Gebäude reduziert wird.
Ich werde hier keine Details zu den einzelnen Bauwerke geben, zumal es sich eh nur um gefährliches Halbwissen handeln würde. Jeder der nach Jordanien möchte, wird Petra auf seine Art erfahren. Nur der Tip- geht in jedem Fall zur Monastery/ Kloster ! Der Weg ist anstrengend aber am Ende sehr, sehr lohnend.
Viele Spaß mit meinen Impressionen:
Der Trost all Derer, die nicht gut zu Fuß sind- man kann fast überall ein Mulitaxi oder Kameltaxi nehmen und den einen oder anderen Kilometer gutmachen. Wir sind, nachdem wir auch Petra bei Nacht erlebt hatten, förmlich auf allen Vieren ein letztes Mal durch den Siq gekrochen….fast 30km hatten wir in den Knochen.
Noch ein Makel der unbedingt zu erwähnen ist, Petra ist schwer aufs Foto zu bannen. Zum Einen steht die Sonne über Mittag senkrecht und es flirrt an allen ecken und Enden, Zweitens sollte man die Touriströme, die zumeist in großen Gruppen einfallen, nicht unterschätzen.
Am nächsten Morgen reisten wir ziemlich erschlagen aus Wadi Musa ab. Wir waren platt und total erschöpft….somit verschliefen wir einen Teil des Kings Highway.
Eine kurze Pause machten wir in Kerak, mit Blick auf die Burg und dem Besuch einer Bäckerei- der Hunger wollte gestillt werden. Die Jungs hatten Spaß mit uns und wir wurden wieder munterer. Wir sahen auch Beduinenzelte, es ziehen immer noch etliche Clans durchs Land, gehören zu den Armen der Armen.
Unser nächstes Ziel war Madaba: Madaba (moabitisch מהדבא, „Wasser der Ruhe“[1]; arabisch مأدبا, DMG Maʾdabā) ist eine Stadt in Jordanien mit 70.338 Einwohnern (Volkszählung 2004). Sie liegt rund 35 Kilometer südlich von Amman ( Quelle: Wikipedia)
Wir schauten uns die St. Georgskirche mit dem berühmten Mosaik von Palästina an, lt. Wikipedia: Die griechisch-orthodoxe Kirche enthält das berühmte Mosaik von Madaba, das eine Landkarte Palästinas aus dem 6. Jahrhundert zeigt.
Und dann war es endlich soweit, wir konnten die müden Knochen ins tote Meer bewegen und ein wenig die Blessuren pflegen.
Am frühen Abend hatten wir es dann geschafft, wir waren in Amman und somit auch fast am Ende unserer Reise.
Wikipedia: Amman (arabisch عمان, DMG ʿAmmān) ist die Hauptstadt des Haschimitischen Königreiches Jordanien und zählt 4.044.000 Einwohner[1] (Volkszählung 2015). Sie ist eine moderne Stadt, in der Muslime und Christen (10 %) zusammen leben. Die heutige Finanzmetropole begann erst nach der Staatsgründung Israels infolge der Flüchtlingsströme aus dem Westjordanland zu einer Großstadt zu wachsen. Die bekannten Ursprünge gehen bis in biblische Zeit zurück. Hier ist die Stadt als das biblische Rabba bekannt. Die Ammoniter bezeichneten sie selbst als Rabbat-Ammon. Sie erstreckte sich damals wie Rom über sieben Hügel. Heute erstreckt sich die Stadt über neunzehn Hügel. Bedeutende historisch-kulturelle Stätten sind das beeindruckend gut erhaltene römische Theater und der Zitadellenhügel im Stadtzentrum, sowie die König- Abdullah Moschee.
Anbei ein paar Impressionen der „weißen Stadt“ die mir sehr gefallen hat:
König- Abdullah Moschee bei Tag und bei Nacht
Das Amphitheater:
Der Zitadellenhügel:
An unserem letzten Nachmittag fuhren wir hinaus nach Jerash/ Gerasa, lt. Wikipedia: Gerasa (auch Jerasch, Jarash oder Jerash, arabisch جرش Dscharasch, DMG Ǧaraš) liegt im Norden Jordaniens und etwa 40 Kilometer nördlich von Amman. Die antike Stadt Gerasa war Teil der sogenannten Dekapolis. Die moderne Stadt hat etwa 40.000 Einwohner und ist Verwaltungszentrum des Gouvernement Dscharasch. Bereits aus dem 6. Jahrtausend v. Chr. stammen erste Spuren menschlicher Besiedlung in Gerasa. Es sind Bronzezeitliche– und Eisenzeitliche Spuren erhalten. Aus diesen Zeiten stammt auch der Name Gerasa.[1] Die bis ins 1. nachchristliche Jahrhundert nur unbedeutende Stadt erlebte unter römischer Herrschaft und unter dem römischen Frieden einen schnellen Aufstieg. Sie wurde Teil der Dekapolis und machte als Handelsstadt zunehmend dem älteren Petra Konkurrenz. Ihre Einwohner gewannen Erz in den nahen Adschlun-Bergen. Ab der Mitte des ersten Jahrhunderts führte dieser Aufschwung zu reger Bautätigkeit und einer reichen, auch heute noch beeindruckenden Fülle von Baudenkmälern.
Im 2. Jahrhundert führten die römischen Expansionskriege in Asien zu einem weiteren Bedeutungsgewinn, es entstanden gut ausgebaute Straßen nach Pella, Philadelphia, Dion und zur Provinzhauptstadt Bos(t)ra. Kaiser Hadrian stattete der Stadt im Winter 129/130 einen Besuch ab. In den folgenden Jahrhunderten änderte sich die politische Situation in dieser Region grundlegend und die Stadt verlor an Bedeutung. In diese Zeit fällt auch der Aufstieg des Christentums und der Bau vieler Kirchen. Gerasa hatte einen eigenen Bischof – noch heute ist es ein Titularbistum – Bischof Placcus (oder Plancus) nahm 451 am Konzil von Chalcedon teil.
Mit einem wunderschönen Blick in ein Tal außerhalb von Amman, verabschiedeten wir uns von dem kleinen Königreich Jodanien. Ein Land was mich beeindruckt hat und welches ich gerne nochmal, ein wenig länger erkunden werde.