Archiv der Kategorie: Europa

Italien 2023, IV: Bussana Vecchia, San Remo, Cervo

Tag 3-6 kommen nun ziemlich geballt in einem Bericht, da uns auch in Ligurien das komische italienische Wetter des Jahres 2023 einholte.

Fangen wir aber mal mit Tag Drei an, der zwar erschreckende Nachrichten aus Emiglia Romagna mit sich brachte, für uns aber noch fast trocken verlief.

Wir planten Bussana Vecchia und San Remo, eigentlich noch Dolceacqua und sogar Menton in Frankreich ein.
Bussana Vecchia ist ein ehemaliges Geisternest, welches bei einem Erdbeben 1887 zerstört wurde. In den 60er Jahren des letzten Jh. von Künstlern zum Teil wiederbelebt wurde….zum Teil!

Wir stellten im Anschluss unseres Besuches fest, dass wir für ein Leben in Ruinen nicht gedacht sind.

Nach einem Latte und Cappu im ortsansässigen Künstlercafé fuhren wir ins einst modäne San Rema,Betonung liegt auf einst. Die Stadt verfügt über die gleichen Probleme wie alle Großatädte, die mondänen Jugendstilvillen sind zum Teil schön restauriert, manchmal aber auch ziemlich verfallen. Alfred Nobel wohnte am Corso Felice Cavalotti 116, Fotoquelle aus Sanremo.it

Wir wollten das Casino sehen und einen Blick auf die zentrale Einkaufsstraße und Strand werfen, Leider fing das Wetter an zu schwächeln, noch war es aber trocken.

Unser Tagesprogramm konnte man also machen, musste aber eigentlich nicht wirklich sein.

Wir suchten einen Conard Superstore auf und kauften für die nächsten Tage ausgiebig ein. Aufgrund der Wetterlage verzichteten wir auf weitere Sightseeinghighlights und fuhren zurück nach Cervo.

Dort wurde der Grill angeschmissen, die nächste Dorade verirrte sich auf den Grill. Die Fischis waren wieder grandios, niemals nie, bessere Doreaden gegessen,

Der nächste Tag verhieß viel Gutes, wir legten einen Tag Cervo ein. Bedeutete an Himmelfahrt…Sonne, Aperol, Markt und am Abend Muscheln und vor Allem viel Faulenzerei.

Zwei von Drei gingen sogar in den Pool, unter uns, mehr wie 15 Grad hatte das Ding nicht!

Der Brückentag nach Himmelfahrt begann trübsinnig. Nicht nur, dass unsere Emily krank ist ( Durchfall), wir mehrmals des nächtens im strömenden Regen draußen waren, NEIN….das Dreckwetter hat uns erreicht. Während Skandinavien und Deutschland schwitzen, waren es bei uns 18 Grad und Strippenregen.

Wir ließen es ruhig angehen, frühstückten ausgiebig und fuhren nach Imperia….wir wollten eine überdachte Mall und einen Supermarkt….wir bekamen einen chinesischen Rumpelladen und immerhin ein Conard.

Im Rumpelladen wurde ausgiebig eingekauft, vor Allem Dinge, die man eigentlich nicht benötigt.

Das Conard wurde ausgiebig unter die Lupe genommen, Muscheln und Dorade satt, die nächsten Tage sind gerettet.

Zurück in Cervo schien urplötzlich die Sonne und wir waren schlagartig ausgesöhnt. Darauf gabs ein Aperölchen und am Abend Spaghetti mit Pesto.

Die Hunde freuten sich,wieder am Strand zu sein.

Auch der 20.05.23 zeigte sich komplett verregnet, so langsam wird man doch ein wenig missmutig.

Unser Highlight, nach einer zweiten unruhigen Nacht (Emily quält sich immer noch), ein ausgiebiges Frühstück, ein guter Cappucchino im platzeigenen Imbiss, gammeln im WoWa….

Der nachmittägliche Spaziergang brachte den Hunden die Erkenntnis, dass es Tiercn bt,, die so aussehen wie sie und doch keine Wauzis sind…..Wildschweini lässt grüssen.

Auch der Blick vom Hafen lässt keine Wünsche offen, die Klassenkasse ließ den Kauf eines solchen Bootchens in diesem Urlaub aber nicht mehr zu.

Am Abend hatte sich das Wetter wenigstens so weit beruhigt, dass ein relaxtes Grillen möglich war.

Wir lechzen nach Sonne….

Italien 2023, III: Balestrino, Zuccarello, Coletta di Castelbianco

Das Wetter hielt sich auch am dritten Tag recht gut, es wurde wärmer aber auch bedeckter.

Nach einem relaxten Frühstück parkten wir zum ersten Mal den Skoda aus seiner Schlafposition aus und fuhren gen Norden Richtung Albenga in die Berge.

Unser Ziel, drei unbekannte Perlen der Blumenreviera….

Wir fingen mit Balestrino, einer Geisterstadt, an. Mehrere Erdbeben zwangen die Bewohner in den 60er Jahren zum Umzug, heute kommt man in den interessanten Teil der Stadt leider nicht mehr hinein, wie wir bitter erfahren mussen.

Balestrino wurde von den Römern gegründet, uralte Zeugnisse gehen bis zu Caesar zurück. Übrigens wurde Tintenherz in der Stadt gedreht.

Nachdem wir uns an mehreren Gittern die Nase plattgedrückt, sowie unser Herz an einen jungen Hund im einzigen Restaurant von Balestrino verloren hatten, stiegen wir wieder ins Auto und fuhren nach Zuccarello….eines der schönsten Dörfer Italiens und JA, der Ort ist toll! Er liegt direkt an der Neva, hat einen puppigen Ortskern, beherbergt noch 296 Einwohner und wurde wunderschön restauriert.

Zwei Latte Macchiato und ein Capuccino kosten in der ligurischen Provinz übrigens nur noch 5,00€!

Fast am Ende unserer Sightseeingtour gabs noch nen Dorf, natürlich wieder eines der Schönsten auf dem Stiefel und JA,auch Coletta hat uns überzeugt! Mustersaniert, jedes Haus mit wlan ausgestattet und puppig, puppig, puppig.

Nachdem wir uns sattgesehen hatten, ging es zurück nach Cervo und zu den Spaghetti con Porcini, Spaghetti mit Steinpilzen!

Mit einem Aperölchen ließen wir ausklingen, es war dann aber auch 22:30 Uhr.

Italien 2023, I: Denkendorf, Desenzano del Garda, Sirmione

Endlich Urlaub! Man mag zwar verwundert den Kopf schütteln, schließlich war die Schreiberin dieses Berichtes erst sechs Wochen zuvor in Schweden, doch in sechs Wochen kann die Welt eine ganz Andere sein…..

Kurz und gut, ich war urlaubsreif und zwar so richtig!

Gegen 10:30 Uhr ging es entspannt nach Mahlow, kurz nach 12:30 Uhr komplementierten Christiane und Lisa das Rudel in Michendorf ( nachdem diese eine Odyssee durch die Schleichwege der Republik hinter sich hatten) und wir fuhren gen Denkendorf, ja….Denkendorf….Lindenwirt, Parkplatz und gutes Essen. Die Strecke war staulastig, wir standen schon ab Potsdam und waren genervt, noch keine 100km von Berlin entfernt.

Doch auch die schlimmste Staustrecke ist mal zu Ende und um 18:00 Uhr standen wir auf der Aral und tankten Bianca auf. Um 18:30 Uhr gaben wir unsere Bestellung auf und kurze Zeit später schmeckte der Schmorbraten mit Klößen und Rotkohl doppelt so gut. 

Das Wetter zeigte sich kühl und nieselig, zwei Grad versüßten uns den Hundespaziergang. Wir staunten über Lisa, die tapfer wie ein kleines Duracellhäschen vorweg rannte und vermutlich im Anschluss in süße Hundeträume fiel.

Gegen 21:30 Uhr war das Licht aus! 

Weckerklingeln um 05:15 Uhr ist widerlich, bei einer Weiterfahrt nach Italien leider unvermeidlich. Unser Frühstück fiel knapp aus, kaum ein Brötchen fand den Weg in unseren Magen.

Gott sei Dank hielt sich der Verkehr in Grenzen und wir erreichten zügig Österreich. Vorher kletterte ich zu Christiane in den Pepper und genoss mal eine andere Aussicht und bewunderte das Schlingern von Bianca…..

In Österreich mussten wir von der Autobahn herunter und wurden über die Dörfer geleitet.

Um 10:34 begrüßte uns Telefonica mit „Willkommen in Italien“ das Wetter zeigte muntere 14 Grad, immerhin….in Bayern waren es nur neun Grad.

Der Weg bis nach Sirmione zog sich, hin und wieder kam es nass von oben und dennoch waren die Temperaturen recht nett, verglichen zu Süddeutschland und Österreich.

Gegen 14:00 Uhr kamen wir am San Francesco Village an und konnten sofort einchecken. Wieder bekamen wir Platz Nr. 6 und 7, Gott sei Dank war aber der Blick auf den See nicht verhangen vom Regen, uff.

Mathias und Emily probierten den See aus, echte Seebären lassen sich von 18 Grad im Schatten nicht abbringen.

Da uns ein kleines Hungerchen quälte, unser Frühstück ja auch eher karg ausgefallen war, überfielen wir das platzeigene Restaurant. In 2022 hatte ich sensationelle Spaghetti Frutti di Mare gegessen und genau diese kamen auf unsere drei Teller. In der Mitte komplementierte eine Pizza Funghi unser Mittagessen.

Den Nachmittag ließen wir mit dem einen oder anderen Aperol Sprizz ausklingen,Christiane hatte ein ordentliches Lager nach Italien mitgenommen!

Leider zog es sich zum Abend zu und Gewitter kündigten sich im großen Stil an.

In Sirmione erwartete uns, mal wieder, Nieselregen….wie sollte es anders sein?

Anders als 2020 kam uns der Ort netter und lieblicher vor, lag es an der Uhrzeit oder den noch in der Überhand italienischen Touristen? Sei es drum, wir freuten uns, dass wir auf keine peinlichen Teutonen stießen.

Wir Fünf schlenderten durch den Ort, Lisa gab das Tempo vor. Die Kleene lief wieder wie aufgezogen, es war uns eine wahre Freude.

Mit einem Eis in der Hand und einem Aperol auf dem CP ließen wir den Abend ausklingen. Gegen 21:30 Uhr schlûpften wir unter die Dusche, die megaheiß und erholsam war.

Für die Nacht waren auch eher kältere Temperaturen und Regen angesagt, uns war es egal, der Tag hatte uns geschafft.

Frankreich, 2022, VIII: Villers sur Mer, Houlgate & Deauville

Unsere Reise ging mit strahlendem Sonnenschein und rd. 11 Grad im Schatten zu Ende, Wir hatten überlegt, nach Lisieux zu fahren und uns die Wallfahrtskirche anzusehen…aber ehrlich,bei diesem Wetter ist man am Strand doch besser aufgehoben.

Zunächst wollten wir aber nochmal zum Markt, der glücklicherweise auch offen war UND uns die Mairie mal tagsüber ansehen. Während unseres Spaziergangs stellten wir zum wiederholten Male fest, was für ein schöner Ort Deauville ist…..quasi das Sylt von Frankreich.

Villa Hikel oder Villa Giffey…..

So schlossen wir über Mittag die Strandlücke zwischen Deauville – Cabourg und besuchten Villers sur Mer und Houlgate. Bis nach Ouistreham wollten wir aber am Ende dann doch nicht mehr. Die Orte Tourgeville und Benerville hatten wir an unserem ersten langen Strandspaziergang quasi erlaufen. Blonville sur Mer ließen wir aus und suchten uns in Villers dann einen Parkplatz.

Warum Villers sur Mer? Was hat der Ort,was Andere nicht haben? Ich kanns erklären…..es ist der Nullmeridian, der von Greenwich durch den Ärmelkanal in Villers sur Mer aufs Festland trifft und für die komischen Sonnenauf, – u. Untergänge in der Normandie verantwortlich ist, Eigentlich müsste die Normandie und Bretagne britische Zeit haben…haben se aber nicht und so geht die Sonne zur Zeit um 08:20 Uhr auf und erst um 18:30 Uhr unter. Quasi alles eine Stunde verschoben, wenn man sich die Werte für Berlin anschaut. Das Phänomen hatten wir bereits in Andalusien und auch letzten Sommer bemerkt….die Regierungen Frankreichs und Spaniens sollten darüber nachdenken, ob eine Zentralzeit wirklich Sinn macht? Portugal hat ja bekannterweise die britische Zeit.

Sei es drum, wir erfreuten uns übers Ausschlafen der letzten Wochen und die bereits recht langen Abende und standen nun direkt auf der Nulllinien.

0,0,0 …auf dem Nullmeridian

Emily war das alles egal, die wollte zwischen 0 Grad und 2 Grad einfach nur toben und fetzte am Strand entlang. Ansonsten war Villers bissel Kontrast zum elitären Deauville, hier ging es gemütlicher zu…

Wir fuhren weiter nach Houlgate und genossen nochmals Sonne satt und Seebad vom Feinsten.

Am Nachmittag liefen wir nochmals durch Deauville zu unserem Strand, der wirklich der Schönste ist….breit,feinsandig und voller Muscheln. Mit einem Blick sowie einem Sturz vorm Hotel Normady ( bei den Preisen darf man mal stolpern, 185€ für einWagyu Steak) läuteten wir die Abschiedsspielrunde für Emily ein.

Le Normandy, zu billig für uns

Wunderschön verabschiedete sich die Normandie dieses Mal und auch wir hinterließen einen kleinen Gruß.

Unser Abschiedsdinner war wieder mal italienisch, was aber an den Öffnungszeiten der Restraurants, weniger an uns lag….19:30 Uhr war uns einfach zu spät, wir wollten am nächsten Morgen spätestens um 8:00 Unr „on the road“ sein. Vor uns lagen rd 1200km, die ausgeschlafen einfach besser zu bewältigen sind.

Mit Carpaccio und Nudeln und bei 19€ für Entree und Plat lagen wir günstig und im Rahmen …Frankreich geht auch bezahlbar.

Gegen 22:00 Uhr lagen wir im tiefen Schlummer, am nächsten Morgen starteten wir um 8:04 Uhr und mussten verblüfft erkennen, dass noch alle Bäcker und Supermärkte geschlossen hatten. So verließen wir Frankreich ohne Huitres aus St. Vaast, Utah Beach oder Cancale…egal ob Nr. 2 oder 3…. :0)!
Auch unser Baguette für den Sonntag in Berlin stammte aus Belgien….egal, sei es drum.

Um 19:25 Uhr bellte unser empörter Wauz die Fritz- Reuter- Allee zusammen, viel zu schnell waren nicht nur für ihrem Geschmack die 15 Tage zu Ende gegangen.

Frankreich 2022, VII: Pont Audemer, ( Pont l‘Évêque), Le Havre

Die zwei Städte mit der Brücke im Namen standen auf dem Programm. Kälter war es inzwischen geworden, nachts wieder Minusgrade, tagsüber kaum über Null, mit strahlendem Sonnenschein.

Wir zogen nach einem üppigen Frühstück von dannen, nahmen die Autobahn und standen rd. 40 Minuten später auf dem belebten Parkplatz von Pont Audemer. Ich hatte mich nicht wirklich klug gemacht, sehr wohl wusste ich, dass Pont Audemer auch als das Venedig der Normandie bezeichnet wird, was in der Nachbetrachtung lächerlich ist.

Das www infirmierte uns darüber, dass Pont Audemer knapp 10.000 Einwohner hat und die Hauptstadt des gleichnamigen Kreises ist. Ansonsten viel Fachwerk,das kennen wir ja schon.

Wir schlichen durch die Gemeinde, suchten Venedig und fanden ein paar nette Aussichten auf den Fluß Risle mit den dazugehörenden Häusern und Brücken….Venedig fanden wir nicht.

Nach Audemer nun l‘ Évêque mit einer Pont, also Brücke. Angekommenen im Ortskern entschieden wir uns nach erstem Blick umgehend fürs Weiterfahren! Wir sahen ein hübsches ( ja, wirklich) brandenburgisches Straßendorf, mit viel Fachwerk ( das kennen wir ja nun schon ) und keine Brücke. Pont l‘ Évêque ist vor Allem für seinen Rohmilchkäse ( Camenbert nicht unähnlich ) bekannt, den es aber auch in jedem beliebigen Carrefour zu erstehen gibt. Da Emily in keine Käserei hinein darf, erübrigte sich das weitere Verbleiben. Erwähenswert,der Ort wurde nach dem zweiten Weltkrieg originalgetreu wieder aufgebaut. Mit sommerlichen Temperaturen und als Normadieneuling hätte uns der Ort sicherlich begeistert. Ich verglich ihn mit Touques,siehe: https://allcontinentsinonelife.com/frankreich-2022-iv-deauville-trouville-touques/

Wissenswertes aus dem www, hier entlang:https://meinfrankreich.com/pont-leveque/

Nachdem die Ponts „ abgegessen“ waren, überfielen wir noch einen Carrefour und kauften wichtige Dinge für Berlin ein, unsere Reise neigt sich dem Ende entgegen.

Anschließend zog es uns wie magisch nach Trouville zum Fischmarkt,wo wir ein wenig eskalierten….so wenig, dass wir keine Lust mehr auf Fisch und Meersfrüchte haben und ich komplett auf weitere Nahrungsaufnahme bis zum nächsten Morgen verzichtete.

und von dem vierten Gang ( Muscheln) gibt es kein Bild mehr

Den Nachmittag verbrachten Mathias und Emily bei uns am Meer, ich pflegte meine rechte Achillessehne,die nach drei Monaten exzessivem Laufen, echt Ermüdungserscheinungen aufweist….und bereitete mich auf Le Havre vor.

Le Havre, ach da streiten sich wohl die Geister. Nachdem wir im Sommer 2022 die Stadt noch verneint hatten, waren wir jetzt doch sehr froh,am vorletzten Urlaubstag den Weg in die Hafenstadt gefunden zu haben.

Mein Reiseführer schreibt „adieu ihr Fachwerkgassen, fini Landpartie“ und geht sogar so weit, Le Havre als „ Amoklauf in Beton, allerdings mit Stil“ zu bezeichnen. Immerhin, dieser Amoklauf ist seit 2005 Unseco Weltkulturerbe und die Herren Augste Perret und Oscar Niemeyer haben sich in Le Havre einmal mehr unsterblich gemacht.

Niemeyer, da war doch was, achja Brasilia im Milleniumsjahr 2000…..die Kacheln am Flughafen, fein säuberlich von mir gezählt, stundenlang! Heute, mit ein wenig Abstand kann ich den Werken etwas abgewinnen, in Le Havre wurden nach dem Krieg wohl große Dinge geleistet.

Die Bombardements hatten Le Havre im wahrsten Sinne des Wortes pulverisiert, die Unterstadt war nahezu zu 100% zerstört. Die Opferzahlen waren hoch,schnell musste Wohnraum her. Die Architektur der Stadt ist der sozialistischer Städte nicht unähnlich, Niemeyer lebte in Frankreich gar im Exil, da er der kommunistischen Partei Brasiliens angehörte. 105 wurde der Kerl, 1907 geboren, verstorben 2012.

Augste Perrot wird den Wenigsten etwas sagen, deshalb auch hier die Eckdaten: https://de.wikipedia.org/wiki/Auguste_Perret

Bereits 1954 verstorben, dürfte Le Havre das letzte Meisterwerk gewesen sein. Hervorzuheben sind insbesondere die Kirche St. Joseph, dazu später mehr. Wir näherten uns der Stadt vom Hafen aus, bewunderten die vielen Docks ( Le Havre ist einer der größten Häfen Europas) und bahnten uns, zusammen mit den MSC Kreuzfahrttouris, den Weg in die Stadt.

Der Blick vom alten Hafen auf die Stadt war schon mal sensationell….alt vs. neu, im schönsten Licht, was will man mehr?. Weiter entfernt sah man schon das Highlight von Le Havre, die Saint Joseph de La Havre Kirche, die wie ein Leuchtturm aus dem Betonmeer emporkriecht ( so steht es auch im Begleitmaterial zum Bau). Vorbei am Fischmarkt ( Viele Jakobsmuschelschalen, viel Gestank) liefen wir an der Uferpromenade entlang.

Unser Objekt der Begierde, das 2007 entstandene Containerdenkmal Catène de Container.

Was uns ab dem ersten Moment in Le Havre auffiel? Breite Sichtachsen, viel grün, viele Alleen …und es ist RUHIG!

Neben der Containerart schloss sich das Museum von Malraux an, moderne Kunst natürlich. Emily darf da nicht rein, also kein Malraux für uns.

selbstredend

Wir verweilten ein wenig am Hafen, sahen den Containerschiffen zu, ehe wir uns der Innenstadt widmeten.

Immer wieder sah man Gebäude, die wie durch ein Wunder den Bombardements der deutschen Wehrmacht standgehalten hatten, so hat z.B. das alte Fort überlebt.

jede Wohnung ein Balkon. mit Meerblick

Wir kamen uns ein wenig wie auf Malle vor, auch dort sieht man ja die 50-70er Betonsünden zuhauf. Alles in Allem scheinen die Wohnungen aber toll zu sein, wie wir mit Blick in die eine oder andere Wohnung sehen konnten.

Unser Ziel war die St. Joseph Kirche, bereits der dritte Bau an gleicher Stelle. Nr. 1 wurde ab 1871 gebaut, Nr: 2 eine Baracke nach der Bombardierung und die Nr. 3, welches von Perret geplant wurde. Die Fenster des grandiosen Bauswerks stammen von Marguerite Huré, auf Wunsch des Pastors Marcel Marie, der 1945 zum ersten Jahrestag auf den Ruinen eine Messe abhielt „ Sie ( die Bewohner Le Havres) möchten das Ihre Kirche schön wird. Sie möchten, dass sie ein freundlicher Ort wird. Dann müssen sie eine Frau mit der Ausstattung der Kirchenfenster beauftragen“. Im Oktober 1957 wurde die Kirche freigegeben für Gottesdienste, Perret hat dieses nicht mehr erlebt. Der Name leitet sich übrigens von Joseph, dem Zimmermann ab….der Ort gehörte in früheren Zeiten den Handwerkszunften.

Wenn ich so viel über eine Kirche schreibe, dann muss diese etwas ganz Besonderes sein, schaut selbst:

der Turm ist 109 m hoch und soll einem Leuchtturm ähneln, passend zu Le Havre ( der Hafen)

Im Inneren wurde gregorianische Musik gespielt, leider kann man zur Zweit das Innere des Turmes nicht besteigen, die Wendeltreppe ist gesperrt.

Nach so viel Ergriffenheit musste das Meer her, der Hund wollte auch seinen Spaß…wobei dieser relativ war, der Strand ist steinig in Le Havre.

Irgendetwas fehlte noch in der Le Havre Sammlung…achja, das Hôtel d‘ Ville ( Rathaus) und das Kunstzentrum von Oscar Niemeyer „ Le Volcan“ von den Bewohnern Le Havres liebevoll Joghurtbecher genannt…..der Vergleich ist nicht schlecht.

Hôtel de Ville

Beim Joghurtbecher hatte mein lieber Mann genug „ Beton ist eine verdammte Schei…., wenn man den nicht pflegt sieht er schlimm aus“….wo er recht hat, hat er recht. Der Zahn der Zeit nagt an allen Ecken in der Stadt und ist dennoch ein gelungenes Beispiel des Wiederaufbaus.

Wir liefen langsam und allmählich wieder Richtung Schiff….ach nee, Skoda, die MSCler liefen mit uns mit. Auch wir ewig Gestrigen, an alter Architekturklebenden kamen aber dann auch noch auf unser Recht.

Die Kathedrale Notre Dame hat 1944 insofern überlebt, dass sie wieder aufgebaut werden konnte…..

Nach vier Stunden hatten wir die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in einer netten Runde gesehen, besucht man noch einige Museen, werden zwei volle Tage für Le Havre wohl reichen. Gerne hätte ich das sehr sehenswerte Hallenbad in den Docks bewundert, wir kommen auf jeden Fall wieder! Wir hatten uns immer vor Le Havre gegruselt, heute würde ich die Stadt uneingeschränkt empfehlen.

Stadtmusikanten von Le Havre?
Der „ catchof the day“ wurde abgeladen.

Auf dem Rückweg verquatschten wir uns und verpassten die Ausfahrt auf der Autobahn, Mit ein wenig Verspätung landeten wir wieder in Deauville.

Abends gingen wir fremd! Nach dem Seafood Exzess vom vorherigen Tag, war es Zeit für Pasta. Übrigens kostet eine ordentliche Pizza 18€ in Frankreich…. Auf dem Weg durch das abendliche Deauville fanden wir noch diese Schönheit, die Mairie…..quasi die Villa Hikel ….

Die Lasagne war super und üppig, im Nachgang gab es noch einen Spaziergang rund ums Hafenbecken von Deauville, die Temperaturen sind wieder milder geworden, bis zu 13 Grad kündigen sich hier in der Region an.

Frankreich 2022, V: Cap Frehél, Fort la Lotte, St. Malo, Cancale, Mt. St. Michel

An unserem dritten Tag zeigte sich das Wetter bedeckt aber warm. Wir überlegten, ob wir den Mont. St. Michel vorziehen sollten, entschieden uns ( Gott sei Dank) dagegen,

Die einschlägigen Webseiten der Bretagne schlagen das Cap Frehél vor, inkl. die Burganlage La Lotte und so machten auch wir uns auf den Weg.

Obwohl nur 28 Kilometer zog sich die Fahrerei ein wenig, schön das am Cap aber wenig los war.Wir bewunderten zunächst den neuen ( 1950) und alten Leuchtturm ( 1700) und blickten auf die Klippen hinab.

Auch die Umgebung ist faszinierend, Wikipedia schreibt: Die Klippen bestehen aus rötlichem Sandstein, schwarzem Schiefer und dem von der Côte de Granit Rose berühmten rosa-farbenen Granit.

Das Cap Fréhel ist auch ein Vogelparadies, insbesondere der Tordalk ist der Sensationellste…..wer glaubt an Pinguine auf der Nordhalbkugel? Wir nicht und dennoch kommt der Tordalk dem Pinguin am Nächsten. Der Riesenalk ist leider ausgestorben, der Tordalk ist kaum größer an Population.

Genetisch mit dem Pinguin nicht verwandt, sehr wohl im Körperbau und Benehmen…..wir sahen die Kolonie, weit weg und mit nicht vorhandenem Tele auch kaum einzufangen.

Das www gibt ebenfalls Auskunft zum Tordalk „Pinguin“.

das hocken die europaischen Pingus, die aber fliegen können.
Vogelparadies

Wir schenkten uns den 90 minütigen Spaziergang zum Fort la Lotte und fuhren die Strecke mit dem Auto. Emily durfte schlafen, wir liefen zum Fort, verzichteten aber auf einen Besuch von innen.

Die Anlage wurde im 13. Jh. errichtet und kann auf eine wechselhafte Geschichte zurückschauen, In letzter Zeit auch in Filmen in Szene gesetzt, z.B. die Wikinder mit Kirk Douglas und die Sat 1 Produktion Tristan und Isolde.

Zurück in St. Malo zog es uns an den Strand. Emily tobte sich aus,wir liefen schrittweise Richtung Innenstadt und begaben uns im Anschluss auf die qualvolle Suche nach etwas bezahlbaren Beißbarem. Die Stadt war voll, das Wochenende spürbar bermerkbar. Wie am ersten Tag waren wir eher mißmutig, 40€ für ein Durchschnittsmenü…benötigt kein Mensch. Auch unser geliebtes Café de l’Ouest war mittlerweile wieder offen, mit Abzockerpreisen…

Ich hatte an unserem Ankunftstag eine Tapasbar gesehen, die es schlussendlich wurde. Geführt von einem herzigen Franzosen, der uns nach Strich und Faden verwöhnte. Unser Essen, für 16,00€ pro Person, sensationell gut und günstig, bretonische Fischtapas, sehr empfehlenswert.

fur eine Person

Wir liefen am Strand zurück und genossen die milde Luft. Der Vollmond kündigte das angesagte sonnige Wetter an.

Der Sonntag kündigte sich sonnig und warm an, unser Ibis war ausgebucht. Der Vormittag gehörte nochmal St. Malo. Wir wollten wenigstens zum Teil die Stadtmauer von Intra Muros ablaufen.

Auf der Stadtmauer wurde gewerkelt, Teile mit Stadtansicht zur Zeit nicht begehbar. Dafür präsentierte sich der Meerblick umso schöner, auch wenn uns Grand Bé und Petit Bé auch in diesem Urlaub verwehrt bleiben, Die beiden Schwesterinseln vor St. Malo sind nur bei Ebbe begehbar und auch wenn sich das Wasser zurückzog, so richtig trockenen Fusses kam man noch nicht rüber.

Blick auf Dinard
Weg nach Grand Bé noch verwehrt
Grand Bé, fast begehbar…fast….

Last but not least, wenigstens ein Kaffee musste im Café de l‘Ouest getrunken werden und dann sagten wir St. Malo fast adé.

Die Sonne gab Alles und das merkte man auch in Cancale, voller kann es zur Hochsaison auch nicht sein! Wir mussten sogar im Wohngebiet parken, liefen dann über Schleichwege an den Strand.

Unser Ziel waren 1-2 Läden und natürlich Austern am Hafen.

Wir ließen uns nicht lumpen, diesmal kamen die Größten auf den Teller, No. 0-1 gerade gut genug für uns. 13€ kam ein Teller, für jeden Einer musste es schon sein.

Mit Aussicht auf den Mont St. Michel, mitten in den Austernschalen genossen die Touris das Meeresgetier und wir hockten mittendrin!

Der Mont Saint Michel, da war noch was! Wir kehrten nochmal zum Klosterberg zurück, verzichteten auf den teuren Parkplatz, pirschten uns über den bretonischen Deich zum Michel, der ja gerade noch so in der Normandie liegt und ließen es bei einer Distanz von rd. 2,7 km bis zum Berg sein….das Wetter hatte uns zum Berg getrieben, ich wollte warmes Nachmittagslicht auf den Mont St. Michel sehen.

Sonnenuntergänge funktionieren nicht, da diese hinter dem Berg untergeht, d.h. schwarzer Wumms vor im besten Fall rotem Sonnenuntergang…..wir ließen es bei dem goldenen Licht sein.

Diesmal begeisterten uns die Vogelschwärme die in der warmen Vorfrühlingssonne aufgescheucht wurden, weniger die Abtei. Da wir eh eine Reservierung zum Abendessen in unserer Stammbude in St. Malo hatten, wäre die Warterei zum ultimativen Sonnenuntergang eh nicht gegangen, hier geht die Sonne mittlerweile bereits erst gegen 18:45 Uhr unter.

Pünktlich zum Sonnenuntergang parkten wir wieder in St. Malo an der Strandpromenade ein und gingen zu 19:30 zum Essen.

Für mich Seafoodsalat und Jacobsmuscheln, Mathias Fischsuppe und Lachstartar….am Ende kam der bretonische Crepes und zufrieden schauten wir auf die Tage in der Bretagne zurück.

Frankreich 2022, IV: Tag 3 &4, Dinan und Dinard

An unserem zweiten vollen Tag in St. Malo standen die D Zwillinge auf dem Programm, wobei Dinard eher der Zwilling von St. Malo ist, doch davon später.

Zwei herrliche Ziele, wie sich im Verlauf des Tages herausstellen würde.

Ich lege hier mal den Link der Tourismuswebsite der Betragne bei, für Nachahmer empfohlen: https://www.bretagne-reisen.de/reiseziele/die-10-reiseziele/cap-frehel-saint-malo-bucht-des-mont-saint-michel/dinan/

Dinan liegt am Ufer der Rance und ist ein mittelalterliches Kleinod par ecellence, das Highlight sicherlich der Hafen, gefüllt in der Mitte von Gallien.

Wir fuhren in die Stadt, stellten den Wagen in der Oberstadt ab und fielen fast in die Burg, die allerdings geschlossen war.

Danach versuchten wir uns zu orientieren, der Minigolfplatz war nicht unser Opfer der Begierde. Wir liefen die Hauptstraße zum Hafen, nicht die schönste Route wie wir im Verlauf des Mittags feststellen mussten. Lediglich die Kamelien am 03.02.23 zogen mich in den Bann….wer hätte gedacht, dass hier die Natur schon so weit ist?

Plötzlich schauten wir auf eine alte Aquäductbrücke, die tatsächlich aus dem 14. Jh stammt und dahinter sah man den bezaubernden Hafen hervorblitzen.

Zunächst ging es auf die Brücke, am Ende durch die Apfelplantage zum Port de Dinan.

das sind Asterix und Obelix nicht ganz weit weg!

Wir fühlten uns wie in Gallien, unser kleiner Idefix bestätigte das Gefühl. Hatte ich geschrieben, dass wir in Paris den ersten Asterixfilm im TV gesehen haben ? Ein entzückender Westiewelpe mit scharz eingefärbten Öhrchen spielt den Idefix und verzauberte uns…gut das das Kerlchen eine Hauptrolle in dem Film hatte, das lenkte von unseren schlechten Französischkenntnissen ab!

Das Thermometer zeigte übrigens 13 Grad, ideal für einen Cidre in der einzigen offenen Bude im Ort.

Nach dem wohlverdienten Drink in der Sonne zogen leider Nieselpieselwolken auf und es begann zu fisseln….mehr aber auch nicht. Bissel lästig aber ertragbar. Wir liefen am Hafen entlang, hatten aber relativ schnell genug.

Wir fanden den direkten Weg zurück ins die Innenstadt und dem wunderschönen Centre Historique, eine Hütte schöner als die Andere.

Zurück in der bezaubernden Oberstadt fragten wir uns a) warum Dinan nicht in allen Reiseführern gehyped wird und b) wo unser Auto denn nun stand. Erstmal zu a), es ging munter im Asterix und Obelix Stil weiter, ohne grasslich überrestauriert zu sein.

Ok, Dinan hatte vorgelegt, nun waren wir auf Dinard gespannt. St. Malo und Dinard werden lediglich von der Mündung der Rance getrennt, im Reiseführer liest man „mondänes Seebad, außergewöhnlicher Blick auf St. Malo“ ,Oscar Wilde, Renoir, Picasso….sie Alle waren da. Jedes Jahr findet ein Filmfest in Dinard statt, sie gilt als die Mondäne an der Smaragdküste, wo doch St. Malo bis heute als Korsarenest bezeichnet wird.

Wir stellten unserenWagen intuitiv ab und liefen die gesamte Promenade statt. Es war Ebbe, doch störte das weder Mensch noch Tier.

Als Erstes fiel uns dieses Schmuckstück vor die Füsse, die brühmte St. Jaques, Jakobsmuschel!

Und dann der Blick auf St. Malo

Der Marsch zog sich ein wenig, war aber wunderschön. Nicht nur die alten Villen, die blühenden Pflanzen und Palmen, sondern auch der immer besser werdende Blick auf die Nachbarstadt war toll.

Wir benötigten bestimmt 90 min. für die Strecke, Zeit die gut investiert war.

in dem Meerwasserpool war Emily drin
St. Malo im Hintergrund

Zurück zum Auto ging es überraschend schnell, zufrieden sanken wie in St. Malo erstmal ins Bett, 12 km hatten wir in den Knochen.

Abends gingen wir in unsere Entdeckung vom ersten Abend, Neben den obligatorischen Moules Frites aß Mathias Lachstartar und ich Meeresfrüchtesalat. Im Anschluss gab es umgehend eine Reservierung für unseren letzten Abend in St. Malo, die Bude ist einfach sensationell.

Seafoodsalad….boah war der gut

Pünktlich um 23:00 Uhr fielen wir in tiefen Schlummer, 9 Std. Schlaf sind hier obligatorisch.

Frankreich 2022,III: St. Malo, Tag 1-2 (St. Malo, Cancale, La Pointe du Grouin)

Unser Frühstück in Rouen war entspannt, Emily bekam sogar Hundekuchen von der Rezeption…sie verzauberte mit ihren braunen Glubschis und Alle waren hin & weg.

Unser Navi geleitete uns gut aus Rouen hinaus und kurz nachdem wir auf der Autobahn waren, fühlten wir uns wie Zuhause. Nur bekannte Abfahrten begleiteten uns, über Deauville, Houlgate und Caen, ging es Richtung Avranches, St. Lô nach Villedieu des Poêles und dann zum Mt. St. Michel und schlussendlich nach St. Malo in der Bretagne. Am Mont winkten wir schon mal freundlich zur Abtei, natürlich haben wir auch diesmal einen Besuch geplant.

Der Vorfrühling begleitete uns, warme Luft kam ins Auto, der Wetterbericht der nächsten Tage verspricht viel Gutes.

Unser Auto parkten wir mehr oder weniger an fast der gleichen Stelle wie im Juni und fast erwartete ich die freche Möwe, die mir den Eckair aus der Fingern reißt.

Wir checkten im Ibis ein, wurde in die Baustelle auf der dritten Etage verpflanzt und genießen ab sofort Handwerker im Schwatz…gearbeitet wird da gefühlt nie, aber nett sind se :0)!

In den Nachbarzimmern werden die Teppiche gewechselt, es geht aber ruhig im Haus zu, wie wir schnell bemerkten. Unser Zimmer 1:1 Rouen, der restliche Bereich aber weitaus hübscher.

Da uns die Fahrt doch ein wenig geschafft hatte, schmissen wir uns für zwei Stündchen ins Bett und ging erst zum Nachmittag mit Emily zum Strand, einfach nur über die Straße, herrlich.

Der erste Gang führte uns Richtung Intra Muros, siehe auch St. Malo 2022: https://allcontinentsinonelife.com/frankreich-2022-xii-saint-malo-bretagne/

Emily fegte durch den Sand und ging natürlich in den Atlantik, ich hätte darauf wetten können. Wir liefen zu der vorgelagerten Insel und bekamen andere Eindrücke von der Stadt.

Am Fort gingen wir durchs Stadttor und drehten eine Runde durch die Stadt. Viele Restaurants waren im Winterschlaf, auch unser Café de‘l Ouest….essen gehen wird schwieriger. Immerhin sahen wir auf den Speisekarten viele Jakobsmuscheln, sehr schön…alleine dafür lohnen Normandie und Bretagne im Winter.

Da uns die Restaurants alle nicht so richtig zusagten, zum Teil echt richtig teuer waren, liefen wir wieder in unsere „ Hood“ und wurden fündig. Stylischer aber bezahlbarer Laden, im Verlauf des Abends stellte sich heraus, dass es sich um einen Familienbetrieb handelte.

Dieser machte aber erst um 19:00 Uhr auf, so blieb noch Zeit für eine Tasse Cidre an der Strandpromenade. Alleine die Strandpromenade ist sehenswert, schade, dass Sturm nicht zu erwarten ist….wenn man im www mal nach tollen Szenarien sucht, St. Malo im Sturm, fantastisch!!!!

Ich lege mal einen Blogbeitrag bei und beginne mit unseren harmlosen Strandpromenadenbildern: https://blog.ankerherz.de/blog/sturm-ueber-saint-malo-mach-besser-das-fenster-zu/

Cidre aus Tassen, so trinkt man ihn in der Bretagne und Normandie

Wir bestellten kein Menü, stellten uns unser Essen selbst zusammen und blieben bei 60€, was in Frankreich absolut in Ordnung geht.

Vorspeise: St. Jaques ( Jakobsmuscheln), Mathias Tartar

Hauptspeise: Moules Frites

Nachspeise: Crepe mit bretonischen Salzkaramell

Zufrieden versprachen wir uns, hier nochmal essen zu gehen.

Der Abend ist schnell erzählt, kurz und schnell war dieser zu Ende, wir freuten uns aufs Ausschlafen, da der Sonnenaufgang bei 8:30 Uhr und der Sonnenuntergang bei 18:30 Uhr liegt.

Tag 2: Cancale und La Pointe du Grouin

Wir wollten Austern, und zwar genau von dort, wo die Dinger aus dem Wasser geholt werden !

Die Restaurants in St. Malo nahmen fast deutsche Preise und das kam uns doch irgendwie spanisch äh französisch vor.
Nachdem wir ausgeschlafen und irgendwie verschlafen hatten, schwangen wir uns gegen 9:00 aus den Federn und genossen das gute „petit dejeuner“ in Buffetform.

Das Wetter verwöhnte mit 9 Grad und schnell war unsere Entscheidung klar, ab nach Cancale. Dort erwartete uns nicht nur ein puppiges Nest sondern Austernbänke, der Blick auf den Mont St. Michel und Austern direkt am Hafen.

Cancale liegt in der Bucht vom Kirchenberg und auch wenn er wirklich weit weg war, die Umrisse waren klar erkennbar.

Wir spielten mit Emily am Strand, genossen den Blick auf den Ort und im Anschluss zwei Dutzend Austern….52 Stk. mittlerer Größe kosten hier rd. 30€.

Cancale ist ein toller Ferienort, der zum Verweilen einlädt. Jetzt im Winter bekam man schnell einen Parkplatz und überlaufen war quasi nix…..möchte nicht wissen, wie es im Hochsommer ist.

Egal wo man sich aufhält, ob Berlin oder St. Malo…zumeist erhält man Austern aus Cancale und nochmal mehr die Nr.3 ( mittlere Größe). Aufschluss geben die Austernbänke, die direkt am Hafen liegen.

Wir lernten Ein paar Leute von Reunion kennen, die ihre Familien in Frankreich besuchten. Zusammen mit diesen verputzen wir an einem Tisch unsere Austern, direkt von der Austernbank in den zwanzig Meter entfernten Marktstand und dann auf unsere Teller.

Mittlerweile war es früher Mittag geworden und nachdem wir auch noch die überall blühenden Blumen ausgiebig bewundert hatten, machten wir uns auf dem Weg zum Minkap Pointe du Grouin. Dort kraxelten wir über Stock und Stein, bewunderten die Antikriegsgrafitti am Atlantikwallbunker und schauten 1x mehr auf den Mont Saint Michel.

Die Schweinchen sind wir! Grafitti auf einem Bunker des Atlantik Walls

Auf dem Weg nach St. Malo kamen wir an diesem herrlichen Stück Strand vorbei, Mensch und Tier waren begeistert und ich hätte gegen die schicke Hütte nichts einzuwenden.

In St. Malo überfielen wir eine Tanke, Maisons du Monde und ein riesiges Carrefour. Dort erstanden wir für sehr kleines Geld Galettemehl und eine Crepe Pfanne von Tefal. Nun haben wir zwei,die Dinger haben sich auch für Omelettes bewährt.

Unser Nachmittag wurde zum relaxen genutzt,gegen 19:00 Uhr überfielen wie unseren Marrokaner für kleines Geld.

Couscous mit Merguez, lecker war es!

Frankreich 2022, I: Emily in Paris

Paris im Winter, auf solch eine Idee kommen auch nur wir! Unwillig unseren Hund den Gefahren am BER auszusetzen ( vermutlich würde unser Westie als Sperrgepäck im Istanbul landen) entschlossen wir uns gegen den ursprünglichen Plan mit den Kanaren und buchten Paris, Bretagne und Normandie….15 Tage Ende Januar! Alle Reiseführer warnten vor Strippenregen, wir ließen es darauf ankommen.

Gegen 2:00 Uhr verließen wir Berlin und fuhren durch die rabenschwarze winterliche Nacht, Gegen 8:00 Uhr waren wir in Belgien, unterwegs begleitete uns Strippenregen und Restschnee. Leider wurde es gerade hell, so das wir nicht mehr in den bleuchteten Lichterwahn auf der Autobahn kamen. Am originalen Waterloo vorbei begrüßte uns gegen 10:00 Uhr La France. Mathias hatte ein kurzes Nickerchen in Belgien eingelegt, so kamen wir relativ gut bis nach Paris. In der Stadt standen wir im Stau und waren erst gegen 13:30 Uhr am Ibis Bastille Opera.

Nettes Haus der Style Kette, wir waren zufrieden.

Nachdem unsere Pieselotten auf dem Zimmer und Emily ihre Gassirunde bekommen hatte, schlüpften wir in unser Bettchen und holten zwei Stunden Nachtschlaf nach.

Gegen 16:30 liefen wir in die grobe Richtung Notre Dame, über den Place de la Bastille und durch das Viertel Bastille. Heute ein echtes Ausgehviertel, früber ein Arbeiterviertel. Von der alten Bastille ist nichts mehr übrig, die Oper Bastille steht am alten Standort der Burganlage.

Im Anschluss schlenderten wir an der Seine entlang, Erinnerungen aus 2018 kamen hoch, sommerlich war es damals. Das Hôtel de Ville bewunderten wir von „kurz rechts“ und verschoben die genauere Begutachtung auf „später“.

Traurig schauten wir auf die Überreste von Notre Dame, am Bauzaun erinnerten Fotos an die Nacht der Brandkatastrophe. Wir waren damals im Iran und gerade in der Blauen Moschee von Tabriz, als wir vom Brand erfuhren.

Und so wird es auch beim dritten Besuch in Paris nix mit einem Besuch von innen….

Im Quartier Latin schlenderten wir durch die niedlichen Gassen und landeten am Ende bei Menü….und ja, wir haben es wieder getan…schaut auf die Teller!

Mit einem kurzen Abstecher über die Rue Garlande, vorbei an Shakespeare and Company schlenderten wir wieder zurück ins Hotel….natürlich ließen wir uns den Blick auf Notre Dame, und dem Hôtel de Ville nicht nehmen.

Das Marais geht in Bastille über, vom jüdischen Viertel sahen wir an einem Freitagabend nicht viel, Sabbat eben.

Ab Place de la Bastille wurde es mit unserer Ortskunde haarig, so haarig, dass wir erstmal ein paar Nachos beim authentischsten Mexikaner Europas einlegen mussten und uns dann so richtig verliefen.

Irgendwann standen wir vor dem falschen Ibis und schon ging es 800 m retour. Die Fitbit zeigte um 20:30 Uhr, 8,6 km und geschafft lagen wir in dem zu heißen Zimmer in zu weichen Betten. Auch das Handballspiel Schweden vs Frankreich im Halbfinale der Handball WM wurde eher halbherzig geschaut….ob Frankreich Weltmeister wird? Bei allen Parisbesuchen wurde Frankreich bislang Weltmeister, zwar im Fussball aber wir sind doch variabel!

Tag 2: Place des Vosges, Hôtel de Ville, Louvre, Trocadero,Arc de Triomphe, Tour Eiffel, Invalidendom, Nationalversammlung, Pont Neuf, Quartier Latin

Die Nacht war so lala, wir stellten irgendwann die Heizung aus: links, rechts, ober und unter uns wird ausreichend schweißtreibend geheizt!

Der Kopfschmerz der sich in der Nacht ankündigte bestätigte uns in der deutschen Politik, 19 Grad sind ausreichend.
Das Frühstücksbuffet entschädigte für das verhangene Wetter und UPPPS Hunde über sechs Kilo dürfen nicht in Metro…bedeutet für uns laufen, laufen, laufen……

Frohes Mutes machten wir uns um 9:30 Uhr auf den Weg. Zunächst ging es ohne Umwege zum Places des Vosges und weiter zum Louvre….natürlich nicht ohne bewundernde Blicke auf das Hôtel de Ville und der berühmten Pont Neuf.

Place de Vosges- der schönste Platz von Paris
Markt im Marais- nicht kosher …aber einer der Gründe warum wir Jetzt in die Normandie fahren. JACOBSMUSCHELN
Hôtel de Ville
Die Pont Neuf, nicht die schönste Brücke aber sicher die berühmteste Brücke von Paris

Am Louvre steppte der Papst im Kettenhemd, meine Fresse….Paris ist auch im Januar alles andere als leer. Die Schlange am Eintritt war beeindruckend. Für uns keine Mona Lisa, Emily genießt natürlich keine Gastfreundschaft im teuersten Hotel der Stadt.

Die Tuillerien ließen wir ebenfalls links liegen, auch hier gilt Wauzelverbot.

So schlichen wir die insgesamt sieben Kilometer zum Trocadero um danach in der Rue Kleber ( parallel zu den Champs Elysees) für 8€ ein Mittagsbier zu schlürfen.

Im Anschluss durfte der Triumphbogen natürlich nicht fehlen, uns zog es sogar unter den Bogen. Viele Kriege, aus denen die Franzosen siegreich hervorgegangen sind.

Mit einem Blick in die Champs Elysees liefen wir zurück zum Trocadero und von dort die gesamte Sichtachse bis zum Eiffelturm.

Auch dort wurde gewerkelt was das Zeug hält, die olympischen Spiele nahen.

Zügig versuchten wir die rd. vier Kilometer bis zum Quartier Latin zu überbrücken, die Blase drückte, Emily brauchte eine Pause und wir ein Bier! Wir hatten nicht mal wirklich einen Blick für die Buchläden am Seineufer.

Mit einem kurzen Blick auf Shakespeare and Company und auf die lauschigen Ecken im Quartier schlenderten wir über die Seine und dann zügig nach Bastille.

Nach rd 22km hatten wir es geschafft, wir waren wieder in heimischen Gefilden. Unser Hund hatte sich top geschlagen,sie fiel aber auch nur noch in die weichen Kissen und selbst der Abstecher zum Thai, keine 500 m vom Hotel entfernt, war ihr schon zu lang.

Unser Curry und der Papayasalat waren aber top und eine gute Alternative zur französischen Küche.

Tag 3: Mont Martre, Sacre Coeur, Place du Terte, Moulin Rouge, Lafa yette, Marais,Chez Paul

Der Sonntag begann sonnig, alles richtig gemacht mit Sacre Coeur am zweiten Tag….weiße Kirche vor blauem Himmel macht sich einfach besser.

Leider war das Frühstück eher stressig, eine Schulklasse voller Fraggles machte das Ibis unsicher…..15jährige egal welcher Nation sind schrecklich.

Wir liefen die 4,4km über Bataclan und Place de la Republique nach Montmartre.

die farbige Fassade gehört zum Bataclan

Angekommen auf dem Hügel mussten wir nicht nur feststellen, dass man niemals im Hochsommer in Paris sein möchte, da auch der Touriwahn im Januar ungeahnte Höhen annehmen kann, sondern dass irgendwie der Sommer ausgebrochen war! Das Thermometer zeigte 1 Grad , die Franzosen und Touris lungerten auf dem Rasen, in den Cafés von Montmartre herum, die Saison war quasi eröffnet.

Am Place du Tertre bewunderten wir nicht nur die Maler, sondern auch die Preise in den Cafés….den Champs Elysees nicht ganz unähnlich. Wir entschieden uns demzufolge gleich für Suff, wenn dann richtig….irgendwo auf der Welt ist es immer nach 11:00 Uhr.

Wir bewunderten das einzige Dorf, in dem Mühlen….ja, Kornmühlen die Stadt Paris mit notwendigen Lebensmitteln versorgt hat. Von irgendwann mal 30 Mühlen gibt es nur noch eine Intakte und natürlich das Moulin Rouge.

Mittlerweils hatten wir auch wieder die 10 Kilometermarke gerissen, Emily trottete müde hinter uns her. Wir liefen Richtung Oper und Lafayette und versprachen dem Fellbündel Entspannung und Wellness am Nachmittag.

Im Lafayette hielten wir uns nicht lange auf, Mathias bewunderte die Jugendstildeko, ich die Auslagen von Tiffany und Co. Eine Halskette hatte es mir angetan, mit 800€ fast noch erschwinglich….sie blieb dort wo sie hingehörte, Tiffanys kauft man nur in NY.

Die Avenue Haussmann ist quasi in Alem ein Luxussträßchen und viel interessanter als die Champs Elyssee. Mir hatten es die hier gezeigten Pralinen angetan, wir kauften aber nichts…..gucken war erlaubt.

Im Marais hatten wir für das jüdische Viertel nicht so richtig viel im Sinn, viel eher hatten es uns die schönen Metroeingänge am Louvre und auf dem Weg ins Hotel angetan.

Auf Wunsch eines einzelnen Herren kehrten wir bei BocaMex, dem wohl authentischsten Mexikaner außerhalb Mexikos auf ein paar Nachos ein.

Nach rund 20km durfte sich unsere Emily in die Kissen kuscheln! Wir legten einen Boxenstop von über drei Stunden ein.

Da die Kleine aber so knülle war, entschieden wir uns, sie bei unserem Feudalfresschen im Chéz Paul in ihren Kennel zu lassen. Emily schlief in der Tiefgarage, warm und mollig den Schlaf der Gerechten.

Im Chéz Paul war ich 2018 schon mal, ein Tip von meine Kollegin Kathi. Da wir in Laufdistanz wohnten, lag ein erneuter Besuch nahe. Die Küche wird gelobt, auch im Reiseführer ein Tip und so überteuert nun auch nicht.

Das Interieur ist einem Zug nachempfunden, das Restaurant existiert seit 1880 und ist eine Institution für Bastille. Mathias traute sich an die Nieren in Portweinsoße ( grandios) ich aß Enten Confit. Die obligatorischen Schnecken durften nicht fehlen, die Crème Brulee ging durch Zwei.

96€ leichter, ließen wir den Hund aus seinem Kennelverließ und nach dem Handball WM Finale gings schnurstracks in die Heia.

Tag 3: Père Lachaise, Centre Pompidou, Marais, abhängen in Bastille

Leider hielt die Schönwetterphase nicht an, es erwartete uns fieser Nieselpiesel am letzten Tag. Was kann man da Besseres machen, als zum Friedhof zu gehen? In diesem Fall der berühmte Père Lachaise, für mich nun schon der dritte Besuch.

Wir hatten uns ein paar Graber ausgesucht, die wir uns im Nieselregen zusammensuchten, Auch beim dritten Besuch auf diesem Friedhof durften die alten Bekannten nicht fehlen, neue Entdeckungen kamen aner hinzu.

Jim Morrison:

Rossini

Frederick Chopin

Edith Piaf

Oscar Wilde

Der Friedhof ist nach Straßen und Divisionen aufgeteilt, wir liefen zum Teil durch den matschigen Boden zwischen den Gräbern. 1,5 Mio Gebeine liegen auf dem riesige Areal. Neben den hier gezeigten Berühmtheiten liegen auch Victor Hugo, Baron Haussmann, Yves Montant, Simone Signoret, Maria Callas, Modigliani, Balzac, Marcel Proust, Moliere, Moliere usw.usw.usw.

Neben den ganzen Berühmtheiten findet man aber auch toll Skurilitäten, es macht Spaß zwischen den Gräbern zu schlendern.

Oberste Priorität hatte natürlich weiterhin unsere kleine weiße Flocke, die brav im Hotel wartete. Deshalb kehrten wir nach gut einer Stunde um und liefen die zwei Kilometer zurück ins Ibis.

Über Mittag genossen wir ein wenig Ruhe, mittlerweile merkten unsere Füsse die Kiloemter der letzten Tage.

Gegen 13:30 Uhr waren wir wieder auf der Pirsch, Emily trabte ausgeruht mit. Wir versuchten es nochmal mit dem Marais, suchten den alten Pletzl, wo sich Paris allerdings auch für die olympischen Spiel schick machte. Letzendendlich war Alles aufgerissen….wir flûchteten schnell wieder auf die Hauptstraßen.

Das letzte Highlight war das Centre Pomidou, sofern man es dann Highlight nennen möchte. 1998 war ich das letzte Mal dort, 2018 ausgelassen, 2023 wußte ich warum. Ähnlich unserer ICC Architektur, ungefähr in der gleichen Zeit entstanden, ist es nicht schöner geworden mit der Zeit.

Gegen 15:00 gingen wir ein letztes Mal ins Bocamex, abends wartete der Nepal- Inder auf uns. Mein Garnelen Curry war wahnsinnig gut….

Den Abend ließen wir mit Asterix und Obelix ausklingen, wobei wir nur Idefix im TV bewunderten…Emilys kleiner Bruder, wir waren schockverliebt <3.

Fazit nach drei Tagen: Paris geht immer- immer wieder.

Wir hatten uns übrigens kurzfristig für die virtuelle Laufchallenge Paris bei Acer entschieden, Für alle Lesenden, nach drei Tagen hatten wir die 60km im Sack. Achtung, wir zählten erst ab Samstag, da uns genau am Arc d‘Triomphe die Idee kam:

Deutschland, Berlin 2022:Virtuell von Marathon nach Athen….

oder wie kommt man auf die Idee 42,2 km zu gehen ?

Die Coronajahre haben bei uns Allen Spuren hinterlassen und so war auch ich nicht davon ausgenommen, die Waage seit 2019 fast permanent nur in eine Richtung „laufen“ zu sehen. Doch was tun gegen Coronapfunde und ( ia ich gebe es zu) wohl auch altersbedingtem Wohlstandsspeck? Diät….ach nee, Fasten…ja bitte aber bitte auch nur in Maßen und überhaupt, wo war eigentlich der Sport in den letzten Jahren?

Wenn ich an das erste Jahrzehnt des nicht mehr ganz so neuen Jahrtausends erinnere, da hatten meine Laufschuhe eine sehr kurze Halbwertzeit, Avonlauf, Firmenlauf und die Citynacht gehörten zum Programm. Der Montag war gefüllt mit dem Runday Monday ( das T-Shirt habe ich gerade erst weggeschmissen) und mein Körper wurde von zarten 54kg umhüllt!

Wie heißt es so schön, es war einmal und ist nicht mehr….doch hoppla, laufen, laufen geht doch eigentlich immer? Na gut, sofern das Thermometer Minus 20 meint, sollte man gepflegt im Sessel Platz nehmen, aber sonst?

Neben den Pfunden nervte mich ab dem Sommer 2022 ein Fersensporn links und machte alleine das normale Gehen nach stundenlanger Ruhe schon zur Qual. Es musste also etwas geschehen, doch was?

Der Yogakurs gammelte seit zwei Jahren auf dem IPad und von sehr eingeschränktem Essen halte ich nun auch nicht viel….also kann es nur noch eine Lösung geben, die da heisst BEWEGUNG!

Durch Zufall bin ich auf Conqueror Challenge gestoßen, eine der unzähligen Werbungen auf Social Media. Medaillen und viel Bling Bling empfand ich schon immer als inneren Antrieb und diese sehen wirklich toll aus.

https://www.theconqueror.events/all-challenges/

Virtuelle Challenges beginnen mit dem Herunterladen einer App und der Suche, ob es eine entsprechende Community bei Facebook oder Instagram gibt. Die Community ist für die Teilnahme nicht zwingend notwendig, doch hilfreich und zumindest die Truppe auf Fb geht sehr nett miteinander um.

Dann kommt die Qual der Wahl, mit welcher Challenge fängt man an? Diese sind nach Kilometern sortiert, enden alle mit einem hübschen Hängerchen um den Hals und einem Zertifikat und werden virtuell über Google Maps, You Tube Videos und einer interaktiven Map unterstützt. Von Zeit zu Zeit erhält man an sich geschriebene Postkarten und auch der Support funktioniert hervorragend, wie ich nach kurzer Zeit bereits feststellen durfte.

Ich begann meine persönliche Challenge (-15kg) bei schönstem Herbstwetter in Angkor Wat, so um den 03.10.22 herum. Mich reizten die Challenges wo ich das Land, das Gebiet oder quasi die Challenge schon mal live erlebt hatte am Meisten. Es kribbelte in den Fingern, ich wollte nochmal auf den Kili oder zum Mt. Everest, doch scheute ich mich zunächst an den zu bewältigenden Kilometern. Angkor ist die mickrigste Challenge mit einer der beeindruckensten Madaillen am Ende „ mit Speck fängt man Mäuse“!

Die ersten Tage war hart, nach 3km ging mir die Puste aus, Emily allerdings hatte Spaß. Sie stapfte durch Flur, Feld und Wald und binnen Tagen fiel mir das Laufen leichter…. Angkor Wat gehörte nach wenigen Tagen zur Geschichte,….Conqueror erlaubt nur die einmalige Teilnahme einer jeweiligen Challenge…also damit abgehakt.

Es reihten sich Challenge an Challenge, Nr. 2 wurde der Kili, Nr. 3 der Everest, Nr 4 Mt. Fuji, Osterinseln, Krugerpark und meine Fitbit war begeistert? Das neue Medaillenaufhängesystem ächzte unter der Last, ich rätselte wie ich die „Medaillen der Zukunft“ bewältigen sollte? Zum Nikolaus 2022 standen bei Conqueror 500,7 km und die Waage zeigte ein Minus von 5,7kg…..

Eine Challenge hatte es mir von Anfang an aber so richtig angetan und ich überlegte lange ob und wie man diese am Besten bewältigt bekommt? Ich wollte den Urmarathon von Marathon nach Athen nicht in viele Stücke zerhacken und hatte den Anspruch diesen in einem Stück zu bewältigen. Mathias war von der Idee nicht begeistert, ließ sich aber breitschlagen und studierte Google Maps für einen sinnvollen Rundkurs.

Familie und Freunde warnten, Emily war begeistert über den Übernachtungsstop bei meiner Mama.

Am 03.12.22 ging es los!

Die Startnummer wurde freigegeben, bei leichtem Schneetreiben stapften wir die ersten Kilometer ab 7:45 Uhr durch Britz nach Neukölln.

Meine Uhr zeigte am Start bereits 1,35km, die Gassirunde mit Emily musste am Ende noch auf die Uhr, wir wollen ja nicht schummeln! Kurz vor Neukölln machte ich aus zwei Handschuhe einen ( alles für das nachfolgende Foto!) und ärgerte mich doch ziemlich. Schließlich hatte ich diese gerade erst käuflich in Valencia erstanden….egal die Hände waren zunächst erstmal warm

Wir liefen strammen Schrittes die Flugfeldrunde und bekamen bei der ersten Gegenwindbegegnung erstmalig schlechte Laune…..es war eisekalt und harsch.

Kurzentschlossen kürzten wir ab und liefen die Ringbahnstraße Richtung Schöneberg. Nach hungrigen 18km, Mathias spürte bereits die ersten Ermüdungserscheinungen körperlicher Art, gab es die erste Pause und zwar die längste an diesem Tag.p, war war mittlerweile 11:00 Uhr.

Wir ließen uns das klassische Frühstück im Robbengatter schmecken und beäugten kritisch die ersten Blessuren und horchten in uns hinein. Verspannungen oder Zerrungen, Blase oder nur gerötet, Schuhwechsel oder kein Schuhwechsel?

Nach rund einer Stunde süßem Nichtstun schmissen wir uns wieder auf den Asphalt und liefen Richtung Zoologischer Garten über Lietzenburger, Wittenbergplatz und Ku- damm. Schnell ergatterte ich ein neues Paar Handschuhe und ärgerte mich, dass der Km Tracker nicht so richtig aufwuchs…..knapp Halbzeit, weiter gehts! Wir liefen über Schleusenkrug und Tiergarten Richtung Goldelse.

Das nächste Ziel auf unserer Reise war das Brandenburger Tor auf West,- u. auf der Ostseite.

Wir ließen den Weihnachtsrummel links liegen und bogen in die Wilhelmstraße ab. Zu diesem Zeitpunkt müssen so um die 27km auf der Uhr gewesen sein.
Über das ARD Hauptstadtstudio, mit Blick auf den Reichstag ging es zur Friedrichstraße und ins Café Einstein.

Jede Unebenheit, jede Ampel, jede Störung unseres Lauftempos begann tierisch zu nerven UND die Knochen zu strapazieren….es wurde schwerer und schwerer wieder in den Rhythmus zu kommen, wir sehnten das Ende herbei. Über Kochstraße, Mehringplatz waren wir aufeinmal wieder in Kreuzberg. Wir ließen die Blücherstraße und den Südstern bei ca. 36km hinter uns. Da das Schild der U7 uns freundlich angrinste, war ich kurz geneigt zu sagen „ ach Schei….lass uns abbrechen, in 20 Minuten sitzen wir in der Wanne!“ Doch nichts da, mit ein paar Stretch, – u. Dehnübungen schafften wir auch die Hasenheide und krochen im Schneckentempo die Hermannstraße hoch. Ein Obdachloser lief an Mathias vorbei und bettelte ihn an, mich ließ er zehn Meter weiter hinten schon links liegen…. wir sahen armselig aus, schief und krumm wackelten wir dem Ziel entgegen.

Vollkommen erledigt kehrten wir ins Pho Phan ein und aßen unser sehr gesundesAbendessen, die Phô regulierte super den Wasserhaushalt. Rund 4,5 km lagen gegen 17:00 Uhr noch vor uns…..wir waren sicher, jetzt schaffen wir es auf sicher! Trotzdem war der Restmarsch eine körperliche Quälerei, nur die Freude meinen zweiten Handschuh wieder mit dem Brüderchen vereinen zu können, ließ mich die Quälerei ertragen.

Vor unserer Haustür stand die Uhr auf 41,5km und somit ging es nochmal zum U- Bahnhof Parchimer Allee und für Mathias ( aufgrund der 1,35km am Morgen auf der Uhr) noch in eine kleine Extrarunde,
Mit über 44 km beendet ich an diesem Tag die Challenge Marathon nach Athen und auch wenn mein lieber Mann eher lustlos an dieses Event herangegangen ist, am Ende hatte auch ihn der Ergeiz gepackt.



Stolz und kaputt betrachteten wir die Kollateralschäden, Muskelkater, Nagelbettschmerzen und Hüfte begleitete uns noch tagelang. Laufen ging ich erst wieder zum Ende der Woche, ließ den Körper zur Ruhe kommen und frass mich durch alle Weihnchtsfeiern dieser Erde.

Doch wie sah es denn nun in Griechenland auf der Strecke aus? Anbei die Postkarten und Fotos von Conqueror.

Achja, wer gerne nachahmen möchte, es gib auch noch Pacer oder Medal Mad, Angebot ist ähnlich…..es wenig preiswerter ist es. Bei Pacer bin ich auch schon schwach geworden, Conqueror gefällt mir aber in der Qualität der Medaillen einfach besser.

Achja, so sieht übrigens der Medaillenspiegel am 8.12.22 aus…..die Marathonmedaille ist noch nicht in Berlin, dafür hängt auch das Altblech der erfolgreicheren Lauftage.