Archiv der Kategorie: Europa

Mit dem Familienzuwachs ( Emily, die kleine Westiedame) wird Europa immer wichtiger und interessanter

Iran2019, I: Teheran تهران-Masouleh ماسوله

Als wir den Plan einer Iranreise in die Tat umsetzten, ernteten wir viele ungläubige Blicke. Geprägt von westlich-amerikanischer Medienkultur gilt der Iran im Volksmund immer nur als Vorhof zur Hölle, als Achse des Bösen, ein Unterdrückerstaat mit Atomprogramm und halbirren Ayatollahs, die ihre Söhne in den Tod schicken und die Töchter des Landes im Tschador verstecken. Natürlich ist die Politik des Iran nicht zu befürworten, doch Alle die bereits das alte Persien besucht hatten, waren begeistert von der Gastfreundschaft und Offenheit der Perser im Schatten des allmächtigen Ayatollah Khomeini.

Ich plante also meine Kleidung für den Trip sorgfältig und da wir mit allen Temperaturen zu rechnen haben , war der Rucksack auch fast 14 kg schwer. Wir lasen uns durch Fettnäpfchenführer und insbesondere die iranische Scharia wurde begutachtet. Diese ist weicher als bei den sunnitischen Wahabiten in Saudi Arabien oder als aktuelles Negativbeispiel zu nenen, in Brunei….dennoch Steinigung und Todesstrafe durch den Strang sind geläufig und werden auch praktiziert. Als Frau muss der Kopf stets und ständig verhüllt sein, die Arme sollen bis zum Ellbogen verdeckt sein, Hosen bis zum Knöchel sind obligatorsich.

Wir schliefen in der Nacht vor unserem Abflug nicht sonderlich dolle, viele Fragen und Ungewissheiten schwirrten uns doch im Kopf herum. Dreißig Minuten vor dem Wecker waren wir bereits auf den Beinen und auch mein Schwiegervater stand früher vor der Tür ! Da wir das Appleladekabel im Auto vergessen hatten, fuhren wir nochmal schnell in die Trollblume, knuddelten den weißen Teddy und machten uns auf den Weg nach TXL. Die Stadtautobahn war voll, wir standen im Stau und brauchten über eine Stunde bis zum Flughafen. Binnen 20 Minuten waren unsere Sachen aufgegeben und superpünktlich hob die Maschine gen Istanbul/Sabiha Gokcen ab. In TXL ging nichts mehr, die ankommenden Fluggäste konnten, aufgrund des Taxifahrerstreiks nur noch zu Fuss vom Flughafen wegkommen.

Neben mir saß eine Israelin, die sehr interessiert an unserem Urlaubsziel schien und sehr traurig war, dass sie aufgrund des israelischen Passes keine Chance hat, in den Iran zu fliegen. Sie besuchte ihre Tochter in Berlin und war ganz begeistert von der Offenheit in der Stadt. Von Rassismus hat sie in Berlin nichts bemerkt. Bei Landung in Istanbul hellte sich ihre Miene aufeinmal auf und sie verabschiedete sich mit den Worten „ich hab noch nen italienischen Pass, evtl. bekomme ich damit ein Visum für den Iran“!

Wir vertrieben uns die Zeit mit einem Cappuchino und dem Beobachten von Menschen. In SG starten Maschinen nach Djidda, Mekka, Kabul, Beirut, Amman, Casablanca und Kabul und die jeweilige Verhüllungstracht war jeweils für uns das Ticket für die Maschinen an der Anzeigetafel-Hijab, Burka, Niqab aber kein einziger Tschador! Die Maschine BER-IST war voll mit Kopftuchträgerinnen, die Maschine IST-IKA war komplett leer….absolut auffällig. Erst mit Verlassen der Maschine zogen sich die Perserinnen etwas über den Kopf, die letzte erst kurz vorm Grenzbeamten, der den Pass begutachtete. Neben mir saß der etwas verhungert wirkende Jamal, Deutschiraner aus Berlin, der absolut nett war und uns am Ende seine Nummer mitgab-für den Fall der Fälle!

Unter dem strengen Blick der beiden Ayatollahs Khomeini und Chameni reisten wir um 1 Uhr nachts in die shiitische Republik Iran ein oder um es mit den Worten von Meister Trumpel zu sagen „Willkommen in der Achse des Bösen“. Böse kam uns aber gar nichts vor, die Kontrolle war harmlos, weder nach Männlein und Weiblein getrennt, noch mit blöden Fragen gespickt.

An der Wechselstube tauschten wir 100€ und waren Millionäre, IR Millionäre….genauer gesagt 15 Mio IR schwer. Rial werden allerdings im Sprachgebrauch nicht mehr genutzt, Tomans sind gebräuchlicher….man streicht einfach ein paar Nullen weg, nimmt die gleichen Scheine und ist komplett verwirrt. Ihr auch? Macht nichts, Mathias-mein Finanzminister ist hier vollkommen überfordert und ich trage zwar ne Matte Kohle spazieren, setze mich damit aber nicht auseinander.

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Wir bahnten uns den Weg ins IBIS und fielen für wenige Stunden in unruhigen Schlummer. Um 7:15 (2,5‘Std ist der Iran D vorneweg) klingelte der Wecker und wir ließen uns ein sehr gutes Buffet im Novotel schmecken.

Um 8:40 waren wir bereits bei Europcar und lernten nicht nur einen reizenden älteren Herren kennen, der mir zeigen wollte, dass man in seinem Lieblingsolivenbaum Allah sehen kann ( ich bekam das Foto als Beweis mit) sondern auch unseren sehr liebenswerten Europcarmilchbubi, der einfach nur süss war. Wir einigten uns darauf, das der alte Zausel crazy gewesen war-der Europcarmensch bewunderte auch sein Fotoexemplar, gemeinsam suchten wir Allah…..und fanden nischt.

Eine Schönheit ist unser Wagen nicht, passt aber zum restlichen Fuhrpark des Irans. Vorzugsweise gibt es Autos in rostweiß, verschönert mit vielen Beulen und Blechschäden und schon fünf Minuten auf der Straße weiß man warum.

Wir sind, was Autofahren im Ausland angeht eigentlich ziemlich erfahren, Betonung liegt auf eigentlich. Die Iraner schneiden, machen aus vier Spuren sieben, sind egoistisch und verträumt, wagemutig und laufen dem Grunde nach ins offene Messer, aka Sensenmann……unglaublich. Nicht mal israelische Hitzigkeit gepaart mit palästinensischer Wut kann das, was hier auf den Straßen abläuft toppen. Bereits nach 149 km ( drei Stunden) auf dem Weg nach Qazvin bemerkte Mathias ziemlich lakonisch „ die Statistiken sprechen eigentlich schon gegen uns“….ich vertraue meinem Mann und er benutzt wenigstens die Hupe! Die Iraner benutzen nichts….keinen Blinker, kein Licht und auch nie die Hupe! Es ist immer ruhig und dunkel auf den Straßen, egal zu welcher Uhrzeit.

In Qazvin eroberten wir einen Parkplatz gegenüber der alten Karawanserei Sa‘d al Saltaneh. Im Iran sind die alten Krawansereien der Seidenstraße gerne zu Basaren umgewandelt worden und diese hier ist ein genialer Einstieg in die Geschichte Persiens. Wir erholten uns in einem Café und lernten ein paar nette Mädels kennen.

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Als nächstes eroberten wir den Azadi Square, der noch Nohrooz Deko aufweisen konnte und nen kitschigen, sozialistischen Charme versprühte.

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Der Chehel Sotun war der Königspalast von Schah Tamasp, Qazvin war einmal Hauptstadt Persiens.

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Vor unserer Weiterfahrt nach Masouleh bewunderten wir noch den Imanzadeh-ye Hossein Schrein aus dem 16 JH, der dem Sohn Imam Reza geweiht ist. Den Märtyrerfriedhof mit Kampfjet schenkten wir uns. Auf dem Rückweg entdeckten wir einen Strafzettel an der Windschutzscheibe, der nette Kioskverkäufer meinte nur lässig „no money, no money“…..hmmmm da gibts noch Klärungsbedarf.

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Da wir weder die Freitagsmoschee noch die Nabi Moschee gesehen hatten, kam Qazvin nochmal auf den Sightseeing Plan….wir kehren ja nach Teheran zurück.

227 km bis Masouleh sagte mapsme…..was rd zwei Stunden in Deutschland wären, sind im Iran quasi eine Tagesfahrt, mit viel Irrsinn auf den Straßen. Wir brauchten länger als gewollt, da wir statt der neuen Autobahn nach Rasht auf der alten, von den Russen erbauten Straße fuhren. Diese war allerdings sehr viel schöner, wir sahen die ersten bunten Berge und dennoch, ich sah manchmal neidisch auf die benachbarte Autobahn…..es wurde später und später. Das letzte Stück fuhren wir dann ebenfalls auf einem Teilstück und zahlten die Maut für die gesamte Strecke 0,30 € !

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Gegen 18:30 waren wir rd 480 km von Teheran entfernt und bereits seit 9,5 Std unterwegs und wir waren platt. Nachdem wir unsere Wohnung förmlich erkämpft hatten (wir verstanden nur Bahnhof, Mr Khademi war auf einmal eine Frau und die Telefonverbindung zwecks Klärung war so dermaßen schlecht, dass mein lieber Mann hysterisch wurde) erfreuten wir uns an iranische 60 qm mit Hocktoilette und europäischen Bad. Beheizt mit Öl und Strom, vor der Küchenzeile lag ein toller persischer Teppich, den wir gerne abgekauft hätten. Man sagt ja, dass eine persische Wohnung eingerichtet ist, wenn der Perser ausgerollt ist, somit waren wir schon sehr zufrieden, dass neben den Teppichen doch noch ein paar Möbel vorhanden waren.

Die Kellerwohnung war unsere
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In der Dämmerung schlenderten wir über die steilen Hänge in das min. 1000 Jahre alte Lehmdorf. Was in einem Haus das Dach ist, ist darüber die Straße oder Terasse oder Boden des anderen Hauses. Malerisch liegt das Nest am Hang, über 1500m hoch. Mittlerweile ein Hotspot der iranischen Touristen, am ersten Abend waren wir die einzigen Westler im Nest.

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Wir erkämpften unser Abendessen im Gilanstyle ( Kebabs mit sauren Soßen) und erfreuten uns am Preis….1,5 Mio IR= 10€! Um 22:30‘Uhr fielen wir ins Bett.

Der nächste Morgen war schwül trocken und wir schlenderten zum Aussichtspunkt auf den Ort und zum Friedhof. Dort hatten wir nicht nur einen tollen Blick auf die Lehmhäuser sondern lernten viel von der persischen Bestattungskultur. Auch ohne Worte kam Mathias mit einem Mann in Kontakt, der seinen Sohn betrauerte. Ihn trafen wir im Ort wieder und waren fast schon einheimisch.

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Verließ man den Friedhof und lief weiter bergauf, bekam man diesen wunderbaren Blick auf das gesamte Nest.

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Zurück im Dorf durfte ich immer wieder mit wildfremden, herzlichen Menschen für ein Handybild posen und schwitzte unterm Kopftuch. Gegen 11:00 Uhr gab es iranisches Frühstück ( Omelette, Walnüsse,Schafskäse, Creme und Honig) und etwas betrübt starrten wir ins Wetter-es regnete stetig mit viel Nass von oben.

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auch eine herzliche Familie, insbesondere die Dame in scharz/ golld

Nach einer weiteren,eher kurzen Runde durch den Ort, verzogen wir uns in unsere Wohnung. Wir gammelten herum und bemerkten irgendwann ein Knistern aus der Wand oberhalb der Küchenzeile….das Knistern wurde lauter, ich sah Flammen aus der Steckdose und danach ging alles ganz schnell. Mathias zog die Sicherungen, trennte die verschmorten Adern und sicherte alles mit Isolierband ab.

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Am Ende hatten wir komischerweise keinen Strom mehr auf 90% der Steckdosen, flackerndes Licht in der Küche, Wohnzimmer und Schlafzimmer. Die Leitungen waren total verrückt verlegt, Froggy sprach von Zirkuselektrik und wir freuten uns über die Tatsache, dass wir in der Wohnung gewesen waren…..die Hütte wäre möglicherweise komplett abgebrannt, inklusive dem Isolierband, welches nun zum Einsatz kam. Mal sehen, wie wir die Wohnung wieder an die Vermietungsdame abgeben. Gott sei Dank ist es morgen früh hell wenn wir abhauen.

Am Nachmittag hatte es aufgehört zu regnen und wir machten uns auf die Socken, in die Sonne.

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Bereits an diesem zweiten Tag gewannen wir die Iraner so lieb, wir landeten in vielen, vielen Handys….wir glauben, dass jeder Tourist auch ein Stück weit Hoffnung für die Iraner darstellt. Wir waren auf jeden Fall sehr angetan und mindestens 30 Menschen waren um mehrere Fotos von Sandra y Mathias reicher! So verdammt süß, herzlich und aufgeschlossen ….es ist uns eine Freude!

Pünktlich zur blauen Stunde liefen wir wieder hinüber zum Friedhof und bekamen von einer iranischen Familie Muffins geschenkt. Diese packte ich in die Tasche und wusste nicht, welch große Aufgabe auf die Muffins wartete.

Pünktlich mit den Nachtfotos kam das Gewitter und wir sahen zu, dass wir wieder in unsere Wohnung kamen.

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Am Abend erfreuten wir uns an der Lichtorgel, die uns seit der brennenden Steckdose begleitete….Wahnsinn, seht selbst: Video folgt!

Schweden 2005, II: Varberg & Göteborg

2005 war irgendwie ein Schwedenjahr. Nachdem ich im Februar in Göteborg gewesen war, zog es mich im Frühsommer ( Ende Mai) nochmals nach Südschweden. Unser Ziel war Varberg rd. 60 km südlich von Göteborg gelegen.

Da Easyjet noch in seinen Anfängen war und auch Ryanair einen noch sehr eingeschränkten Flugplan hatte, flogen wir zunächst nach Kopenhagen, blieben dort zwei Nächte und zogen dann weiter nach Schweden.

Wir fuhren mit dem Zug über die Öresundbrücke, was bereits das erste Highlight unserer Tour war und stiegen rund zwei Stunden später mit 10 Grad Temperaturunterschied in Varberg aus dem Zug. Ein ziemliches Anreiseunterfangen, Luftlinie Berlin- Varberg damals wie heute etwas mehr als 500km.

Wir wohnten damals in Apelviken, etwas außerhalb von Varberg, auf einen ziemlich monströsen Campingplatz, mit allen Schnickedöns….von Pool bis eigenen Hausstrand. Der Pool war gut benutzt an unserem Anreisetag, auch wenn es merklich frischer als in Kopenhagen war.

Unsere Hütte, mehr ein Hüttchen, ohne eigenes Klo oder fließendem Wasser. Dafür mit Kühlschrank, Mikrowelle und Glotze….wir fühlten uns sauwohl.

Varberg steht bei den wenigsten Schwedenreisenden wirklich auf dem Programm, was schade ist und wenn ich schon mal am Schreiben bin- hier will ich mal ne Lanze brechen. Gerade beim Bearbeiten der Fotos und dem Durchschauen meines damaligen Reisetagebuches- ich war begeistert von diesem Fleckchen Erde und lasse anbei mal ein paar Bilder von Varberg und Umgebung sprechen.

Zur kurzen Einstimmung und damit auch der Nichtkundige weiß, wo wir uns damals herumgetrieben haben, frei aus Wikipedia : Varberg ( früher Warberg) kann auf eine lange Geschichte als Touristenziel zurückblicken und verfügt über eine frei zugängliche Burganlage sowie das Kallbadhuset ( Kaltbadehaus) von 1903. Dies erinnert an die berühmten Seebrücken in Deutschland und lässt wieder mal die geografische Nähe erahnen.

Warberg war nicht immer schwedisch und auch der Bau der Warberg ( der Wehrburg ) geht auf den Dänen Jakob Nielsen ( 1257-1300) zurück. Nachdem 1304 die Burg nach der Belagerung durch den König Håkon in norwegische Hände überging. bekam der schwedische Herzog Erik (Sohn des Königs Magnus Lådulas) die Burg vom norwegischen König Håkon und wurde mit seiner Tochter Ingeborg verlobt.

Die Festungsanlage war in den nächsten Jahrhunderten ein Spielball zwischen Schweden/ Dänemark und Norwegen. Erst um 1645 fiel die Festung an Scheden zurück, bis zum 19.Jh wurde die Anlage als Gefängnis genutzt. Die Burganlage war nie in einem Krieg verwickelt.

Um zum berühmten Kaltbadehaus von 1903 zu kommen, mussten wir einen bildschönen Weg direkt an der Küste entlanglaufen. Wir waren begeistert und nutzen diese Strecke als Laufstrecke für eine Woche- 7 km (return) mit Aussicht…..

Blick auf Apelviken

Und das sind August und Frida, deren Aufgabe habe ich auch in Wikipedia nicht herausbekommen, lediglich den sehr liebevollen Spitznamen:

Blick auf die Burganlage

Und hier kommen ein paar 2005er Impressionen vom Badehaus. Ich würde zu gerne mal wieder nach Varberg fahren, um das wirklich tolle Gebäude gekonnt in Szene zu setzen……sage nur Langzeitbelichtung.

Blick auf die Burganlage, das Kaltbadehaus von der Burg aus gesehen sowie ein Fotochen auf der Burganlage. Mittlerweile gibt es dort eine Jugendherberge.

Varberg itself ist eine gemütliche, niedliche Kleinstadt mir rd. 27.000 Einwohner und wird auch als Schwedens Schuhstadt bezeichnet, viele Firmen produzieren im Ort und nunmehr wird mir auch klar, warum meine so arg gemütlichen Treter aus 2005 so unglaublich günstig gewesen waren.

Rathaus
gemütlich unspektakulär…..

tiefstehende Sonne gegen 22:00 Uhr….es war fast Midsommar.

Das Wetter hielt sich in der Woche leider ncht ganz so dolle, wir hatten ziemlich britische Temperaturen und so Einiges an Nass vom Himmel. An einem besonders miesen Tag fuhren wir nach Göteborg aber Sightseeing im Regen macht nur halb so viel Spaß.

die Oper von Göteborg

Einen tollen Ausflug nach Falkenberg habe ich noch im Kopf, pittoreske Kleinstadt mit tollen Cafe´s und Läden. Übrigens kam damals ein Essen beim Thai 11 € sagt mein allwissendes Tagebuch, Preise doch den Unsrigen recht ähnlich.

Und niemals nie habe ich in meinem Leben größere Pfingstrosen gesehen…..von den kindskopfgroßen Blumen schwärme ich heute noch, das Foto von mir gerhörte lange zu meinen persönlichen Favoriten.

An einem unserer letzten Tage borgten wir uns Fahrräder auf dem Campingplatz aus und fuhren Richtung Naturschutzgebiet Getterön, eine Insel, die erst in den 30er Jahren mit dem Fetsland verbunden wurde. Man blickt auf Varberg und genißt nicht nur tolle Ausblicke sondern auch wirklich ganz viel Natur.

Blick auf die Warburg von Varberg

An zwei Tagen trafen wir uns mit Tobias und durchwälzten Unmengen an Urlaubsfotos aus Afrika 2004 und frischten alte Erinnerungen wieder auf.

Viel zu schnell verflog die eine Woche in Südschweden und ich schwor damals Stein auf Bein, dass ich ziemlich bald wieder in diese Gefilde zurückkehren würde. Wie das Leben aber so spielt, kommt es meistens anders als man denkt. Im November 2005 ging ich auf die sechsmonatige Weltreise und bis auf zwei Touren nach Oslo in 2008 und 2009 bin ich nie wieder, auch nur annähernd in diese Breitengrade gekommen.

Zeit das mal schnellstens zu ändern, zumal ich mit unserer Norwegentour in 02/19 echt Lunte gerochen habe.

Dänemark 2005: Kopenhagen

Ich war zweimal in Kopenhagen. Einmal 1989, kurz vor meinem 18. Geburtstag, während meines Urlaubs auf Fehmarn und das zweite Mal 2005, im Zusammenhang meines einwöchigen Urlaubs in Südschweden, Provinz Halland. Und wer war schuld daran, dass wir zwar eigentlich nach Schweden wollten und dennoch zunächst in Kopenhagen landeten? Die Billigairlines…….Göteborg wurde 2005 noch nicht direkt angeflogen und somit ging es erst mit Easyjet binnen 45 Minuten nach Kopenhagen und von dort zwei Tage später mit dem Zug in rd 2 Std in das 10 Grad kältere Varberg.

Wir landeten abends in Kopehagen und fuhren mit dem Zug in die Innenstadt. Das einzig bezahlbare Hotel der Stadt lag hinter dem Bahnhof, selbst 2005 zahlten wir für eine Nacht schon weit über 100€, ohne eigenes Badezimmer versteht sich. Das Hotel war dennoch recht nett und wir waren mit unserer Auswahl zufrieden, zumal die Lage supertoll war und wir fußläufig die Stadt erkunden konnten. Das Frühstücksbuffet ist mir noch sehr gut in Erinnerung geblieben und das Wetter, das war dänisch sensationell.

Wir hatten 25-30 Grad Ende Mai mit Sonnenbrandgarantie und genossen die Stadt in vollen Zügen…..bis auf die Preise, die damals schon mehr als happig waren. Ich kann mich noch an 7,50€ für einen Hot Dog erinnern…..mh….da blieb man gerne hungrig.

Mit Blick auf Tivoli und Circus begannen wir unser Sightseeingprogramm und besuchten im Anschluß natürlich Has Christian Andersen, davon gab es schon 1989 ein Foto von mir und dem Literaten.

Wikipedia: H.C Andersen: (* 2. April1805 in Odense; † 4. August1875 in Kopenhagen), der sich als Künstler zeitlebens nur H. C. Andersen nannte, ist der bekannteste Dichter und Schriftsteller Dänemarks. Berühmt wurde er durch seine zahlreichen Märchen.

Das das Wahrzeichen von Kopehagen nicht mit Größe gesegnet ist, ist ja nicht so ganz neu, ich war in diesem Fall wi rklich 2x enttäuscht. Auch wenn ich mit 18 bereits ungläubig auf die Statue starrte, so war ich 2005 nochmals mehr überrascht, wie winzig die kleine Dame mit Fischschwanz nun wirklich ist.

Hier kommt noch ein wenig Geschichtliches zu der 125cm großen Figur ( gefunden bei Wikipedia) : Der Kopenhagener Bildhauer Edvard Eriksen (1876–1959) schuf die 1913 aufgestellte SkulpturKleine Meerjungfrau, die zum Wahrzeichen Kopenhagens werden sollte. Der Künstler ließ sich von der Figur der Jeanne d’Arc von Henri Chapu in der Ny Carlsberg Glyptotek inspirieren. Den Kopf gestaltete er nach dem Vorbild der PrimaballerinaEllen Price (1878–1968), die 1909 in Kopenhagen als Hauptdarstellerin eines Balletts gleichen Namens sehr beliebt war. Der Körper wurde nach dem Vorbild seiner Ehefrau Eline (1881–1963) geschaffen, da Price es abgelehnt hatte, dem Künstler als Aktmodell zu dienen.

Die schönste Überraschung war mit Sicherheit Nyhavn mit seiner urigen Atmosphäre, dem teuren Bier ( 2005, 6,50€) und fernab von Kreuzfahrttourismus und Co. Das dürfte sich heute geändert haben.

Die Kneipen waren brechend voll und auch wir ließen es uns gutgehen und drehten uns mit Carlsberg ordentlich was in die Bimmel. Was sind schon 6.50€, heute kostet das Gesöff mit Sicherheit 9€ ?!

Wir erbummelten die Strøget, Kopenhagens berühmte Einkaufsstraße und schauten natürlich im Schloß Amalienborg vorbei. Die dänische Königsfamilie ist ja allgemein beliebt und auch wir wollten mal ganz royal sein.

Natürlich wurde auch ein Blick auf die königliche Oper geworfen und über das alte Kastell von Kopenhagen bummelten wir vom Tag in die Abendstunden.

Am Abend erfreuten wir uns an unserem Sonnenbrand und versuchten mit Quark und Dosenbier den Schaden einzugrenzen.

Am nächsten Morgen setzten wir uns in die schwedische Bahn und fuhren nicht nur über die Öresundbrücke sondern über Malmö nach Varberg.

Fazit: Verglichen mit Göteborg schneidet Kopenhagen eindeutig besser ab. Die Stadt erscheint lieblicher und kosmopolitischer, weniger streng. Beide Städte sind eindeutig nordisch, in Kopenhagen ist aber eindeutig die Hanse erkennbar, Ecken wie Nyhavn könnten auch in Deutschland, Danzig oder Niederlande stehen. Mir hat Kopenhagen damals sehr gut gefallen, wir Zeit zurückzukehren.

Schweden 2005: Göteborg

Ähnlich wie es sich mit Großbritannien verhält, stehe ich auch zu den skandinavischen Ländern, wobei ich mich zunehmend wandele und nach meinem Norwegenurlaub 2019 sehr wohl Interesse am hohen Norden gefunden habe. Vermutlich hatte ich in meiner Jugend einfach nicht die Kohle um ernsthaft über längere Aufenthalte in Skandinavien nachzudenken, die Länder eignen sich nicht für ein Besäufnis und das Wetter ist leider, zumindest tendenziell, noch schlechter als bei uns in Berlin. Aber besondere Umstände haben mich 2005 gleich 2x nach Schweden gelockt, die erste Reise war die Ergänzung zum Vorbeitrag “ London 2005″ hier die Verlinkung: http://allcontinentsinonelife.com/england-2005-lohnt-ein-tag-in-london/

Wir landeten zu nachtschlafender Zeit in Göteborg City und fuhren mit dem Flughafenshuttle in die Innenstadt und liefen zum IBIS, direkt am Hafen in der Nähe des Hauptbahnhofs. Das Besondere an diesem Hotel war das alte Schiff, welches zu einem Hotel umgebaut worden war.

Ein einmaliges Ambiente begleitete uns zwei Nächte:

Der nächste Morgen begann mit einem Frühstück in der Innenstadt und der Erkenntnis, dass es nicht immer kalt ist in Schweden, im Winter! Wir hatten Plusgrade und ein geradezu bildschöner Tag kündigte sich an. Wir bewunderten zunächst unsere Umgebung, schossen ein Foto fürs Patenkind…..auch in Göteborg gab es eine Helena Maria, wenn auch in umgedrehter Reihenfolge:

Die weitere sehr poitive Überraschung waren die moderaten Preise, es stimmte…..SE war durch den Euro erschwinglich geworden. Ich kaufte mir an diesem Wochenende sogar ein paar Schuhe für 40€. die wären in D vermutlich teurer gewesen.

Unsere Sightseeingtour beschränkte sich auf die absoluten Highlights der Stadt, die mir von Minute zu Minute besser gefiel. Ich weiß, dass so Einige mit der protestantischen Sachlichkeit im hohen Norden nicht viel anfangen können und recht nüchterne Städte wie Stockholm, Göteborg, Oslo und Kopenhagen eher im wahrsten Sinne des Wortes „ernüchternd“ empfinden. Mir gefiel was ich sah und zwar so gut, dass ich im Verlauf des Jahres 2005 ein zweites Mal nach Göteborg fuhr und jetzt, mit Schreiben des Berichts, wieder mal darüber nachdenke, eine Wochenende in Schweden einzulegen…..

Wir erliefen uns die Saluhallen ( toller Markt von 1888 ) und bewunderten den Götplatsen, quasi der Inbegriff von nordischer Coolness. Bei strahlendem Wetter verbummelten wir den Samstag in der Haga Nygata, der Einkausmeile von Göteborg. Hier ein paar Bildchen zu den genannten Spots.

Das hier gezeigte Gebäude ist keine Kirche, auch wenn die Architektur dies vermuten lassen würde, nein hier beherbergt Göteborg seinen Fischmarkt und huldigt diesen mit einem beeindruckenden Namen und Gebäude….die Feskekörka- die Fischkirche…ach wie treffend.

Göteborg verfügt ebenfalls über megatolle Parks, die bei besonders schönem Wetter die Stadt wohl sehr lebenswert machen.Hier ein Beispiel, ich habe versucht den Namen herauszufinden…bin gescheitert.

Die Häuser, viele im Jugendstil haben mich ein Stück weit sogar an Hambug erinnert, ein wenig Kopenhagen habe ich auch wiedergefunden….jaja die Städte des Nordens.

Das obere Bild zeigt die Göteborger Oper, schön gelegen, wir waren leider nicht drin und konnten uns somit von der Akustik nicht überzeugen.

Nicht weit vom IBIS liegt das Einkaufszentrum Nordstan, ein Segen auf der Reise. Dort gabe es Alles was das Herz begehrte und lag fußläufig zu unserem Boot.

Den Stadtteil Haga möchte ich noch erwähnen- im trendigsten Teil der Stadt mal eben Fika und Kaneelböllar genießen….auf jeden Fall ! Göteborg ist übrigens voll mit Kaffees und Restaurants und die Auswahl fällt schwer.

Und natürlich das Kronhuset, das älteste Haus der Stadt ( rot in Backstein) mit schönem Gewerbehof.

Da das Wetter zwar freundlich aussah aber dennoch ein kräftiger Wind vom nahen Meer ( der Skagerak ist nicht weit) pfiff, verzogen wir uns am ersten Tag doch zum Nachmittag in unsere Kajüte. Wir puhlten Garnelen aus dem Nordstan und bewunderten sonstigen ershoppten Kleinkram aus Göteborg. Ich muss direkt mal schauen, was es damals in meine Wohnung geschafft hat, Erinnerungen haben ich daran keine mehr.

Am nächsten Morgen hatte sich das Wetter gedreht und vorbei war es mit der Herrlichkeit. Herzlich Willkommen schwedischer Winter! Am Vormittag war es wenigstens trocken aber bewölkt und windig. Ich traf mich mit Tobias, den ich 2004 auf meiner Afrikareise kennengelernt hatte ( siehe 2004, Südafrika, Namibia, Botswana und Simbabwe) und wir tauschten bei mehreren Kaffees den neuesten Klatsch und Tratsch der vergangenen sechs Monate aus.

Der anschließende Stadtbummel wurde ein recht vergrieselter, verschneiter Spaziergang, den wir Beide bitter mit einem Rotz bezahlen musste. Dennoch will ich den Blick vom Skansen Kronan nicht unterschlagen, unterhalb der Wehranlage liegt Haga, der Blick auf die Stadt ist super. ….selbst mit schlechten Digicams des Jahres 2003.

Am späteren Nachmittag fing es richtig an zu schneien und bis zum Abendessen lagen rund 20cm Neuschnee. Heike und ich schafften es gerade mal bis zum nächsten asiatischen Restaurant ( malayisch) und erfreuten uns am unverhofften „weiß“ auf den Straßen.

Unser Rückflug am nächsten Tag gestaltete sich schweirig, wer glaubt, dass Skandinavier lässiger mit dem weißen Rotz umgehen können, dem sei gesagt……2005 lief am Airport Göteborg City recht wernig. Mit mehr als vier Stunden Verspätung starteten wir nach London Stansted, wo wir im Anschluß in unsere Maschine nach Berlin stiegen.

Wie bereits geschrieben, es zog mich in 2005 ein zweites Mal nach Schweden und jetzt , in 2019 überlege ich ebenfalls nochmal einen Trip nach Südschweden zu machen. Ein Vorteil haben die 14 Jahre Warterei gebracht: Easyjet fliegt mittlerweile direkt 🙂 🙂 🙂 !

England 2005: Lohnt ein Tag in London ????

Ich bin fast unbefleckt was das Vereinigte Königreich angeht. Habe als Teenie nicht den Genuss einer Klassenfahrt nach London erlebt Auf eine Sprachreise hatte ich nicht so richtig Lust und zog den USA Aufenthalt mit 15 einfach dem schlechten britischen Essen vor.

Abgeschreckt haben mich bislang das gemeinhin schlechtere Wetter, Lamm mit Minzsauce oder auch Fish and Chips und die bekannten  höheren Lebenskosten- kurz und gut, ich hatte nie Lust auf die Insel!
Das hat sich mittlerweile zumindest in Teilen relativiert, zum  Beispiel hätte ich große Lust auf Schottland oder auch die Kanalinseln. Mal schauen was die Zukunft in Sachen GB so  bringen wird. Insbesondere die Mitnahme unseres Wauzis ist zu klären, denn ohne Westie geht’s nicht in die Highlands. Immerhin ich habe es 2018 nach Gibraltar geschafft und dann war da ja noch das Jahr 2005…..

Im  besagten Jahr habe ich mich für einen einzigen Tag in der Hauptstadt von England aufgehalten. Ich bin wie die Jungfrau zum Kinde zu diesem Aufenthalt gekommen, Hintergrund war das Unvermögen von Ryanair meinen Anschlussflug von London nach Göteborg zeitnah nach Landung in Stansted durchzuführen. Direktflüge nach Göteborg gab es damals noch nicht und so flog ich für ein Pfund ( echt wahr) zum allerersten Mal mit Ryanair. Ich bin Jahre später nochmal nach Riga mit Denen geflogen, grundsätzlich meide ich die Linie. Ich kann mich noch daran erinnern, dass der Kapitän im Landeanflug auf Stansted ganz fröhlich verkündete : “ dicker Morgenverkehr über London aber Sie wissen ja, Ryanair zieht man immer rein!“.

Und so landeten wir als Einzige pünktlich.  Wochen später las ich in einem bekannten dt. Magazin, dass Ryanair grundsätzlich am Kerosin spart, die Worte des Flugchefs habe ich nie vergessen und seitdem versucht diesen Drecksladen zu meiden.

Also ging es, an einem schönen sonnigen Februartag, mit dem Standsted Express ziemlich entspannt in die City und ich zog absolutes Power Sightseeing mit meiner lieben Freundin Heike, die die Stadt ganz gut kannte, an diesem Tag durch.

Zunächst schaute ich mir den Tower of London von außen an, danach schlenderten wir zur Tower Bridge und der London Mint. England 2005: Lohnt ein Tag in London ???? weiterlesen

Norwegen 2019, III: Kabelvåg

Nach vier Nächten ging unsere Zeit in Å zu Ende. Leider regnete es in Strömen und schon das Gepäck in Isbjørn zu verstauen, war eine echte Herausforderung, Wir hatten eigentlich den Plan, eine Menge Fotostops auf unseren Weg nach Kabelvåg, in der Nähe der Hauptstadt Svolvær , einzulegen und sahen genau diesen Plan schwinden. Der erste Stop an dem von uns so genannten „Nudeltopffjord“ (Djubford) war ein Reinfall, deshalb gibt es auch keine Fotos. Es stürmte auf der Brücke und die Objektive bekamen nen Haufen Nass ab. Ansonsten war uns aber auch an diesem Tag das Glück hold und irgendwie bekamen wir doch noch die Fotos, die wir haben wollten….ich bitte die Regentropfen zu entschuldigen….trotz Wischen und Putzen, konnten wir es manchmal nicht verhindern und die Bilder sind Alle noch nicht bearbeitet.

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Da zwischendurch immer wieder die Sonne aufriss, war unsere Tour über die Inselkette wirklich etwas für die Sinne. Die Lofoten sind ein tolles Winterziel und das nicht nur für Fotografen und Nordlichtliebhaber.

Wir versuchten uns noch an einem kleinen Wasserfall und immer wieder ließen wir uns auf den Blick auf die Fjorde verzaubern.

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Wer sich für die Brückenkonstruktion auf den Lofoten interessiert…..hier sieht man ein tolles Beispiel, wie gut die Infrastruktur auf der Inselkette ausgebaut ist.

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Wir kamen im sintflutartigen Regen in Kabelvåg an, es regnete im wahrsten Sinne des Wortes „cats and dogs“. Mathias opferte sich großmütig und versuchte unter großem Krafteinsatz und in Gefahr der eigenen Gesundheit an die Schlüssel für unsere Unterkunft heranzukommen……die Rezeption war nicht besetzt, der Laden, wo die Schlüssel sein sollten war zu. Im strömenden Regen telefonierte Mathias mit unserer Vermietung um dann vor dem falschen Apartment zu stehen. Schlußendlich, nach zwei Telefonaten hatten wir es aber dann doch geschafft, wieder ein Rorbuer, diesmal in der ersten Etage mit traumhaften Blick. Die Wohnung war nett und wir waren zufrieden.

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Uns zog es in den Supermarkt wo wir die letzten Lebensmittel einkauften. Übrigens 400g Erdbeeren ( zur Erinnerung, wir sind hier über dem Polarkreis) kosten auch nur 2,90€……..

Es gab Spaghetti und zum Nachtisch POLARLICHTER! Allerdings nur ein Lichtchen aber ein Vorgeschmack auf das angesagte, gute Wetter am nächsten Tag. Immerhin, es war das dritte Mal, dass wir Polarlichter in diesen acht Tagen zu sehen bekommen haben….wir waren nicht unglücklich.

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Der nächste Morgen war komplett anders, ein schöner Sonnenaufgang und ein herrlicher Tag erwartete uns. Wir schauten uns zunächst unsere Bucht an und planten die Polarlichter für den Abend. Es war ein KP Index von 5 angesagt und sofern es klar bleiben würde, wären unsere Chancen nie besser gewesen.

Zunächst der Blick auf unsere Unterkunft, das Haus in der Mitte….Wohnung oben, links.

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Nachdem wir unseren Fjord, inkl. Mole und Leuchtturm ausgiebig bewundert hatten, fuhren wir in die Hauptstadt der Lovoten, Svolvær, mit 4000 Einwohnern auch keinen wirkliche Metropole. Allerdings konnten wir dort die ersten Bausünden bewundern und da in Svolvær Hurtigruten anlandet, ist die Stadt weitaus touristischer. Wir stellen Isbjørn vor der sog. „Altstadt“ ab und schlenderten durchs Zentrum. Dieses ist ganz niedlich und sehenswert und bei dem Kaiserwetter, welches uns verwöhnte, waren wir mit unserer Sightseeing Tour ziemlich zufrieden. In Svolvær sahen wir das erste Mal so etwas wie touristische Infrastruktur, z.B konnten Speedboottouren in den nächstgelegenen Fjord gebucht werden. Ließen wir alles aus…..Fjorde hatten wir ausreichend besucht.

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Nachdem wir im einzigen Souvenirgeschäft der Lofoten ein wenig Kleinkram ershoppt hatten, warfen wir uns nochmal ins Auto und fuhren gen Süden. Wir hatten Lust auf Eisschollen, diese hatten wir am Tag zuvor bei der Anreise gesehen und wollten diese bei dem tollen Kaiserwetter natürlich gerne fotografisch festhalten……nur, wo waren die Dinger? Zunächst fuhren wir Richtung Kallestranda, mehr des Namens wegen…..doch die Natur überzeugte. Allerdings nicht der Stranda war sehenswert, mehr der Weg dorthin.

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Und wir bekamen die ersten Minieisschollen….

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Kallestranda war nicht sehenswert und auf einmal befanden wir uns schon wieder auf der Umgehungsstraße gen Leknes. In Valberg drehten wir um und gaben uns geschlagen…..Eisschollen und Elche nur in unbefriedigender Form- Natur war dennoch fantastisch.

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Gegen 14:30 Uhr waren wir wieder in Kabelvåg und stellten uns unter die Dusche und packten die Sachen, Wir wollten Polarlichterfertig sein……deshalb fuhren wir gegen 16:00 Uhr wieder nach Svolvær und gingen ins Anker Brygge. Dort konnte man Pub Style mässig sein Essen am Tresen bestellen, bezahlen und wieder gehen….perfekt.

Zunächst nochmal ein Blick während der Dämmerung auf den Hafen und der Blick aufs gute Essen, Ich hatte die Spareribs, Mathias und Ali aßen Fish & Chips.

Zurück in Kabelvåg warteten wir auf Gudot, aka Polarlichter…..die Kp App hatte uns eine echte Show versprochen und wir zogen Alles an, was wir besaßen und machten uns gegen 18:30 auf zur Mole.

Anfänglich war die Show noch verhalten und ziemlich unspektakulär, vergleichbar mit dem Nordlicht in Å und am Tag zuvor.

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Wir hatten die Mole noch für uns ganz alleine und konnten uns autoben, immer mit Blick nach Norden. Was dann in den nächsten zwei Stunden geschah, lässt sich schlecht in Worte fassen. Es war einfach nur wow- der Himmel glühte förmlich und wir Drei haben eine ganz tolle Auswahl an Fotos „erschaffen“. Sofern hier im Blog Bilder von Mathias auftauchen, habe ich diese gekennzeichnet……

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Dei nächsten zwei Fotos stammen von Mathias

Aber auch ich habe Leuchtturm zu bieten, auch wenn mich ein norwegisches Paar ziemlich unhöflich. verscheuchte,

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Nicht nur, dass ich vom Leuchtturm verscheucht wurde ( Beide hätten sich auch neben mich stellen können, Polarlichter werden nur mit Weitwinkel und Langzeitbelichtung etwas) , die alte Nebelkrähe stellte sich vor Alexandras Objektiv und verbot uns Musik aus dem Iphone zu hören……dafür, dass Beide nach uns auf die Mole gekommen waren und grundsätzlich ihre Wünsche als Forderung formulierten, ein ziemlich starkes Stück. Ich musste die Dame dann doch auf das Zauberwort „please“ hinweisen und dass das kleine Wörtchen „ Bitte“ echte Zauberei auslösen kann. Unser Trost an diesem Abend, sie waren nach der großen Show erschienen und mit nur einer Sekunde Belichtung sahen deren Bilder be…….aus.

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Achja, das miese Verhalten von Fotografen, eine Besonderheit auf dieser Reise.

Nachdem uns die Händchen fast abgefroren waren, das Polarlicht zwar noch da aber für uns Verwöhnten doch eher bescheiden leuchtete, machten wir uns auf den Weg zur Unterkunft.

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Dort angekommen packten wir unseren Kram, aßen die restlichen Spaghett vpm Vortag und gingen um 22:30 Uhr ins Bett. Die ganze Nacht bombardierte meine App uns mit Polarlichtnachrichten….doch für diese Reise waren Nordlichter Geschichte.

Der Wecker klingelte um 4:30 Uhr und wir rieben uns verwundert die Äugelein, es lag mindestens 25cm Neuschnee ! Wir hatten noch rund drei Stunen Fahrt zum Flughaven Narvik/ Harstad vor uns und uns gruselte vor der Fahrt, ich schmierte Lachsbrötchen und kochte Eier ab und gegen 5:30 fuhren wir los….diesmal sehr dankbar für die Spikes in den Reifen. Die Fahrt zog sich, die LKWs brausten mit 80 Sachen über die Inselstraßen……unterwegs sah es so aus:

In Harstad/ Narvik mussten wir Isbjørns Schlüssel in eine Dropbox schmeißen und durften uns dann komplett alleine abfertigen. Check In war ja bereits online gelaufen. Am Automaten zogen wir uns die Bordkarten und bekamen die Gepäcktags, die wir an die Rucksäcke bastelten. Danach liefen wir zur Gepäckaufgabe, legten die Koffer in eine Wanne, wogen selbst aus und scannten die Taschen durch und im Stillen sagte Jede/r nur „toi, toi, toi“…….

Das Wetterchaos wurde von dem Enteisungsgerät namens „Cool as ice-Evenes Frost Fighter“ in Griff gehalten und die Frost Fighter schoben Überstunden. …

Auch die Königliche Luftwaffe der niederländischen Armee wurde von den Frost Fighter vom Notwendigsten befreit und auch wir in der Boeing 737 wurden mit der Fantabrause übergossen. Der Flug nach Oslo war unspektakulär und irgendwie kamen wir auch durch die fünfstündige Warterei bis zum Weiterflug nach Berlin. Wie bereits auf vorherigen Reisen wurde der Hunger mit Hamburger bekämpft.

Sechs Minuten vor der geplanten Ankunftszeit schlugen wir in SXF wieder auf und erstaunlicherweise kam unser Gepäck nicht nur an, sondern das auch noch in einer bemerkenswerten Geschwindigkeit.

Unser Fazit nach neun Tagen Norwegen im Winter fällt durch und durch positiv aus. Die Preise waren ok, vor Allem wenn man den exponierten Standort der Vesterålen und Lofoten bedenkt. Selbst 300 km nördlich vom Polarkreis bekommt man so ziemlich Alles was das Herz begehrt. Die Entfernungen sind nicht zu unterschätzen, die Straßen sind aber vernünftig ausgebaut und alle Autos sind mit Spikes ausgestattet. Lofoten im Winter bedeutet viele Fotografen, Workshops und ziemlich arrogantes Verhalten von den vielen Möchtegerns….ohne Stativ irgendwo aufzutauchen ist in deren Augen Frevel…. nach dem Motto „da kann nix bei raus kommen“.

Achja, Chinesen bevölkern ebenfalls die Insegruppe, diese waren aber nur laut, als Fotografen fielen sie eher positiv und ziemlich zurückhaltend auf….

Wir kommen bestimmt wieder, ich würde gerne ein wenig mehr wandern gehen und die wunderbare Inselwelt „von oben“ kennenlernen.

Norwegen 2019, II: Å i Lofoten,

Das Navi schickte uns nicht mit der Fähre vom ersten Tag Richtung Lofoten, wir konnten also aufs Bootchen verzichten und somit war die Fahrtzeit im Navi einigermaßen valide.

Wir machten eine kurze Rast um die Mittagszeit am sicherlich sehr hübschen Ingelsfjord ( Engelsfjord) der aber heute in „fifty shades of grey“ daher kam und mich fast kniehoch im Schnee und Alexandra direkt auf das blanke Eis platzierte. Gott sei Dank waren keine Kollateralschäden zu verzeichnen, weder Mensch noch Material waren zu Schaden gekommen.

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Ingles Fjord

Die Strecke zog sich enorm und die ersten 80km auf den Lofoten fand ich auch nicht so spektakulär, was allerdings auch am sauschlechten Wetter liegen konnte. Einen Fotostop machten wir noch und dann zogen wir durch bis ins „ last resort“ der Inselkette. Die E 10 endet in Å, weiter gehts nichts, man landet unweigerlich im Meer.

Fotostop vor Svolvaer

Gegen 16:00 Uhr fuhren wir durch Hamnøy und Reine und selbst heute standen Leute mit Stativen und fotografierten den berühmten Spot. Überall waren jetzt auch die Stockfischtrockenstände zu sehen, der Bacalau der Portugiesen kommt von den Lofoten. In Å war es beinahe trocken und so kamen wir nur kaum durchnässt in unser Rorbuer. Rorbuers sind alte Fischerhütten, die liebevoll wieder aufgebaut wurden und über dem Wasser liegen und viel Romantikflair aufweisen…..ich hatte mich für Å entschieden, weil die Unterkünfte einigermaßen bezahlbar waren, im Gegensatz zu Hamnøy und Reine.

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Zum Abendessen gab es Spaghetti Berliner Style und Salat aus Myre und gemächlich ließen wir auch diesen Regentag ausklingen.

Gegen 22:30 fielen wir ins Bett und wurden von Wellen und Sturm in den Schlaf gelullt. Der Wecker klingelte am heiligen Sonntag bereits um 7:00 Uhr, weil alle Wetterberichte von trocken und stürmisch sprachen und als die Sonne aufging, war es tatsächlich trocken. Wir frühstückten gut und zünftig und schauten uns erstmal ein wenig unsere Umgebung an. Die Rorbuer Siedlung ist wirklich sehenswert und wir waren, nachdem wir Reine, Moskenes und Reinebriggen besucht hatten, einfach nur froh in Å gelandet zu sein.

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Bei gutem Wetter macht es Sinn, das Fotomotiv der Lofoten nicht unbedingt aufzuschieben und demzufole fuhren wir geschwind nach Hamnøy um uns über die Horden von Chinesen zu wundern, zu ärgern und den Kopf zu schütteln. Aufeinmal waren sie da…..wie eine Kakerlakenkolonie.

Es war soooooo stürmisch, dass letztendlich nur mein lieber Mann mit seinem Stativ etwas ausrichten konnte. Wäre kein hohes Geländer auf der Brücke, wir wären Alle ins Wasser geweht worden…

Die hier gezeigten Fotos sind aus der Hand entstanden,mein Stativ war unzureichend für die Wetterbedingungen.

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Nachdem Hamnøy, der Hausberg sowie das Meer ausgiebig fotografiert worden waren, fuhren wir nach Moskenes und bewunderten die Trockengestelle für den Stockfisch mit zartem salzigen Geruch und einen Haufen Chinesen, die uns hintertrampelten.

Moskenes kann allerdings nicht nur Stockfisch sondern auch pittoreske Landschaft und so vertrödelten wir durchaus eine gute Stunde in dem hübschen Nest.

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Wir wollten das schöne Wetter noch für den Ort Reine und natürlich für Å, unser Basecamp, nutzen und fuhren wieder in den Süden um auf dem Weg über einen „ noch „ zugefrorenen Tümpel zu stolpern……die schönsten Landschaften sind dort, wo es keine Selfieschießenden Chinesen gibt!

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Leider fing es in Reine bereits wieder an zu regnen, der Blick über den Fjord war ein ziemlich schneller und an der Tankstelle schüttete es wieder so übel, dass sich Mathias das Mittagessen für Isbjørn verkniff….

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Zurück in Å gab es noch ein paar schnelle Fotos auf unsere Rorbuer Anlage, bevor wir im Schweinsgalopp in unsere Hütte flüchteten. Unser Heim ist die erste Hütte rechts vom Museum.

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Unser Mittagessen bestand aus den Spaghettiresten von gestern und der Nachmittag wurde mit Tee und staunenden Blick auf den Ozean zelebriert. Mittlerweile stürmte es und kleine Eisschollen trieben vor dem Fenster vorbei. Gegen 17: 20 fuhren wir ins Brygga Restaurant und hatten Glück, der Laden schließt um 18:00 Uhr…..puhhhh.

Es gab umgewollt bayrisch- Schweinebraten, Kartoffeln und Sauerkraut….lecker war es und wieder waren wir 100€ los! Morgen wird wieder selbst gekocht, sofern die Lebensmittelläden wieder aufhaben.

Nach zwei Kniffelrunden verschwanden wir um 22:00 Uhr im Bett, es war irre laut….der Sturm schüttelte unsere Hütte, man hatte Angst, dass das Ding zusammenkracht. Allerdings, haben die Häuschen auf dem Wasser alle schon mehr als hundert Jahre auf dem Buckel und was hundert Jahre hält, hält auch einen Frühlingssturm aus.

Zur Geschichte des Kabeljaufangs und Verarbeitung möchte ich folgenden Artikel wärmstens empfehlen: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/kabeljau-fang-kopflos-auf-den-lofoten-11755688.html

Der nächste Morgen war wieder trocken aber bewölkter. Wir frühstückten gemütlich und verließen gegen 9:00 Uhr die Hütte. In Hamnøy war wieder die Hölle los aber wir ließen die Brücke, Brücke sein und warfen lieber einen Blick auf das Fischerdorf.

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Wir versuchten in Ramberg unser Glück an einer Selbstbedienungstankstelle und scheiterten kläglich. Der Bezinpreis liegt übrigens bei über 1,60€, nur so für den interessierten Leser/- in.

Unser Ziel war Nusfjord aber unterwegs lud dieser hübsche Fjord und der Eisschollenpilz zum Verweilen ein.

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Nusfjord hat nicht nur einen schönen Namen sondern liegt auch mehr als malerisch an dem gleichnamigen Meeresarm. Bis 1991 wurde dem Skrei/ Kabeljau in einer kleinen Fabrik die Zunge entfernt und entweder gebraten oder zu Tran verarbeitet. Ein kleines Museum lädt zum Schauen ein und auch hier sind die meisten Rorbuer zur Vermietung „ freigegeben“.

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Ein Lofotenurlaub ohne Hauklandstrand und Uttakleiv ist kein Lofotenurlaub. Nachdem wir in Leknes dem kleinen Isbjørn ein Luxusmittagessen verpasst hatten und selbst die leckeren Zmtschnecken verputzen durften, fuhren wir im Nieselpiesel zu den Stränden.

In Haukland stieg nur Mathias aus dem Wagen, Uttakleiv ist von der Straße kommend nicht einsehbar und somit fuhren wir zurück gen Leknes und verschoben Langzeitbelichtungen auf den nächsten Tag…….bis wir eine Kurve von Haukland entfernt waren. Plötzlich war es trocken, die Stative wurden gezückt und ein paar nette Impressionen wurden geschossen.

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In Reine überfielen wir, zusammen mit einer chinesischen Reisegurppe , Coop, kauften Fisch und zelebrierten ein reichhaltiges Abendessen. Lachs, Kartoffeln und eine Art Ratatouillegemüse. Wetten, dass die Chinesen an Cup Nudeln hängen geblieben sind?

Der Abend ging für duschen, Blog und dem Lauschen des niemals endenden Regen drauf…..leider wieder keine Polarlichter, nicht mal die kleinste Chance auf ein wenig grün am Himmel….dachten wir so.

Gegen 22:30 machten wir uns bettfertig und ich lag gerade gemütlich in meinen Kissen, als Mathias und ich nochmal einen Blick nach draußen warfen. Es war sternenklar und blitzschnell standen wir wieder in unseren Klamotten und schlitterten über das blanke Eis nach draußen. Es ist schwierig in Å nach Norden zu schauen, da der Hausberg den Blick verhindert…..nur Alexandra und Mathias schafften ein Aurora Borealis Foto an einer eher mittelmäßigen Location am Rorbuer. Wir sprangen in Isbjørn und jagten den Kleinen bis nach Reine, um festzustellen, dass es angefangen hatte zu regnen, demzufolge bewölkt war und viel zu stürmisch…..wir wurden fast in den Fjord gefegt und gaben nach zwei Fotos auf und fuhren durchgefroren wieder zurück nach Å. Dort war die Wetterlage zwar besser, Nordlichter sahen wir aber keine mehr und gingen geschlagen in unsere Heia.

Polarlichter in Å, hat Mathias fotografiert.

Am nächsten Tag erzählten uns zwei Jungs, dass sich das Wetter nochmal gefangen hat und sehr wohl Polarlichter zu sehen gewesen waren…..tja, Pech gehabt.

Der letzten Tag im Süden der Lofoten begann mit einem verheißungsvollem Sonnenaufgang und gut gelaunt fuhren wir gen Reine um dort ein ebenfalls sehr berühmtes Fotomotiv aufzunehmen. Vorher hielten wir aber an der ersten Kurve und genossen den Blick auf das sehr schöne Å i Lofoten.

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Natürlich waren wir am sogenannten Reineblick nicht mehr alleine, das Wetter war auch nahezu perfekt und die Lofoten erschienen uns wie eine süße Spielzeuglandschaft.

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Schwer konnten wir uns von dem pittoresken Bild trennen und auf dem Weg nach Uttakleiv und Haukland ließen wir mehr als ein schönes Fotomotiv einfach links oder rechts liegen, weil die Wettervorhersage zur Eile antrieb und wir nach Uttakleiv und Haukland wollten. Beide Strände sind ziemlich berühmt und sehr fotogen….wobei ich Uttakleiv um Längen interessanter finde. Wir trösteten uns mit der Möglichkeit alle Spots morgen aufzusuchen, sofern es….na was wohl, nicht regnet!

Uttakleiv hat das Teufelsauge zu bieten und dreimal darf geraten werden, wo sich alle Fotoworkshops, Profis und Amateure einfinden…. natürlich am Devil‘s Eye.

Insgesamt muss festgehalten werden, dass die Lofoten alle Andere als leer sind und wirklich alle Kamera,-u. Stativmarken als auch Klamottenlabel unterwegs sind. Vorwiegend Chinesen und Deutsche, die Lofoten sind ausgiebig gehypt worden.

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Nachdem wir uns mächtig über einen Fotografen geärgert hatten, der sich seinen Platz mit den Worten „just five minutes“ erschlich ( obwohl wir offensichtlich Bilder machen wollten) und nach 35 Minuten seine wohl 100ste Langzeitbelichtung machte, hatten wir genug und fuhren mit zunehmend mehr Nass von oben zum Hauklandbeach. Das Benehmen. mancher Fotografen ist erschreckend….von herablassend, arrogant, ignorant und einfach nur asozial ist alles dabei. Meistens Typen im mittleren Alter, die mit ihren Vollformatkameras herumprotzen. Es sind weitaus weniger Frauen mit professioneller Ausrüstung unterwegs.

Haukland war nett, den Hype um den Strand haben wir allerdings nicht wirklich verstanden. Toll muss es sein, Nordlichter dort zu sehen. Da wir aber nach Kåbelvag weiterfahren, enfällt der Polarlichtversuch für uns am Hauklandbeach.

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Bei strömenden Regen kamen wir in Leknes in einem Thairestaurant an, die grundsolides Thaifood für faire Preise anbot. Anbei ein Foto des Papayasalates…man bemerke, grüne Papaya nördlich vom Polarkreis. Der war seine 17€ wert, kostet in Berlin auch 11,00€…..

Der Nachmittag wurde, wie die anderen Nachmittage zelebriert, allerdings setzte bereits ein wenig Packwahn ein, erstaunlich wie man sich bei drei Nächten ausbreiten kann. Gegen 21:00 Uhr war es weiterhin stürmig und bedeckt…..keine Polarlichter mehr in Å i Lofoten.

Norwegen 2019,I: Vesterålen, Das Nyksund Projekt

Mal vor einem Urlaub krank werden, war eine ganz neue Erfahrung für uns. Im Normalfall erwischt es mich ja immer 24 Std. vor oder nach Abflug.

Warum tut man sich Norwegen, nördlich des Polarkreises, mitten im Winter an? Polarlichter und pittoreske Landschaft sagen die Meisten und auch wir wollten die Nordlichter mal live erleben. Und dann war da noch das Nyksund Projekt! Mathias verlebte den Sommer 1988 in Nyksund und bastelte an den Elektroanlagen des damaligen Ghosttowns. Nyksund liegt rund 300m nördlich des Polarkreises und ist das letzte Nest auf den Vesterålen. Nach Nyksund kommt gen Norden nur noch Spitzbergen und schlußendlich der Nordpol, schippert man in westliche Richtung trifft man nach 1500km auf das grönländische Festland.

Nun wird sich Mann/ Frau sicherlich fragen, wie Mathias im zarten Alter von 19 Jahren nach Nyksund gekommen ist…..und hier kommt das Nyksund Projekt ins Spiel. Nachdem 1975 der letzte Schulbus den Ort aufsuchte, die Kabeljaubarone längst den großen Fischtrawlern weichen mussten, verfiel der niedliche Ort auf der Insel Langøya. Wer Nyksund auf der Karte sucht, sollte sich zunächst an Sortland orientieren und dann Myre suchen und am Ende der Insel, auf einer kleinen Halbinsel, liegt Nyksund. Mittlerweile leben wieder 15 Menschen permanent im Ort, 40 Betten stehen für Touristen zur Verfügung. In den 80er Jahren kamen zunächst schwererziehbare und straffällig gewordene Jugendliche, die mit einem klapprigen Bus ( der Fidibus) drei Tage ( ohne Toilette, Mathias besteht auf diesen Fakt) aus den Berliner Ghettobezirken auf die beschaulichen Vesterålen fahren durften, um auf einem riesigen Arbeits- Abenteuerspielplatz in fünf Wochen wieder zu vollwertigen Mitglied der Gesellschaft zu werden. Damit jetzt kein falscher Eindruck entsteht, Mathias fuhr nach einer Ausschreibung des Bezirksamtes mit, Kinder aus der sog. Mittelschicht sorgten für den gehörigen Ausgleich. Nichtsdestotrotz, die fünf Wochen am Polarkreis haben meinen lieben Mann geprägt, die harte Arbeit, die Midsommarnächte und die Mischung aus Austeigern, schwererziehbaren Jugendlichen und Normalos, haben den Sommer 1988 unvergessen gemacht. Nach dem Projekt kamen die Aussteiger, doch das Cannabis wächst am Polarkreis nicht dolle und die Winternächte sind hart und lang. Nyksund wurde das zweite Mal verlassen (1997) und berappelte sich in den Folgejahren, es zogen Alteingesessene und Neunyksunder in den Ort und auch Mathias kehrte nach 31 Jahren wieder zurück.

Weitere wertvolle Informationen über das Schicksal des Ortes, die Inhalte des Projektes und über den Wiederaufbau findet man bei Wikipedia.

Ein sehr lohnender Artikel stammt vom Spiegel: http://www.spiegel.de/reise/europa/fischerdorf-nyksund-norwegen-zu-besuch-auf-den-vesteralen-a-1026681.html

Bevor wir aber auf die Vesterålen fuhren, flogen wir zunächst mit Norwegian nach Oslo und von dort weiter nach Harstad/Narvik, Flughafen Evenes. Der Flug war traumhaft, wir hatten so wunderschönes Wetter und das Eingangstor der Lofoten erwartete uns mit einem bildschönen Sonnenuntergang. In uns machte sich eine leise Hoffnung breit, bereits im Flieger konnte selbst das Handy einen grünen Schimmer am Horizont ausmachen.

Ankunft Harstad/ Narvik

Sixt erwartete uns bereits, unser Ford ( Upgrade) war geheizt und vor lauter Freude legte ich mich erstmal auf dem spiegelglatten Eis lang und küsste dem Auto quasi die Reifen. Der Schnee lag hoch und -8 Grad sorgten für authentisches Feeling. Wir suchten uns den Weg und machten uns auf die rd. 3,5 stündige Fahrt auf die Vesterålen.

Kaum eine Stunde im Auto, glotzte uns ein Elch auf der linken Straßenseite hinterher, und wir begeisterten uns am winter wonderland und hörten Weihnachtsmusik. Um nach Langøya zu kommen, mussten wir auch eine Fähre nehmen, Gott sei Dank kam diese ohne Wartezeit.

In Myre suchten wir einen Supermarkt auf und informierten uns über die Preise. In Norwegen geht nichts mehr mit Bargeld, Alles wird mit Kreditkarte bezahlt. Die Lebensmittelpreise haben uns nicht so sehr geschockt, allerdings war der Salat ( klassische Plastikschale) mit 149 Kronen ausgepriesen….leider bemerkten wir dies erst, nachdem zwei Schüsseln befüllt waren. Gut das sich am Ende herausstellte, dass es sich hierbei um den Kilopreis handelte und der Salat nicht viel teurer war als bei uns. Sechs Bier kamen allerdings 20€, der Name des Bieres Isbjørn-Eisbär ließ uns schmunzeln und wir waren uns einig, Kneipenbesuche in Berlin sind immer noch teurer, Prost!

Die letzten 14 km fuhren wir 2x, das Navi schickte uns in eine Sackgasse und wir mussten nochmal zurück nach Myre. Um 20:50 Uhr hatten wir es endlich geschafft, wir wurden bereits von unserem Wirt, einen waschechten Sachsen erwartet. Dieser war erfreut überrascht, als sich Mathias als Altnyksunder outete, ansonsten verströmte der Mann echten norwegischen Winbrödlercharme.

Übrigens, die Elektroleitungen in unserem Hotel hat Mathias mal verlegt, evtl. liegt ja noch von damals ein Kabel in unserem Zimmer.

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Wir aßen den Proviant aus Berlin und den Salat aus Myre und machten uns auf den Weg zum Hafen. Den Blick gen Himmel, suchten wir nach Polarlichter. Diese sind nicht unbedingt grün, ist der KP Index sehr niedrig, sehen die Lichter aus wie graue Wolken, benehmen sich nur anders. Meine Kamera schnappte bei 6500 ISO, aus der Hand , einen grünen Schimmer auf und sofort setzte bei uns geschäftige Betriebsamkeit ein….Stativ aufgebaut, Kamera auf unendlich gestellt und dann strahlten Alle im Kreis! Wir hatten tolle Nordlichter, die wir allerdings mit blossen Auge erst sahen, als diese anfingen „zu tanzen“. Wir trafen noch mehr Touris, die uns versicherten, dass der Abend besser war, als die Vorabende. Angesichts der sehr schlechten Wettervorhersagen waren wir mehr als happy und zogen durch bis 0:30 um danach noch sehr aufgekratzt unsere Ausbeute zu begutachten.

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Um 1:30 lagen wir im Bett und standen wenig später wieder auf….um 8:30 gab es ein sehr gutes Frühstück und ziemlich traurig schauten wir ins Wetter. Es stürmte und pladderte und unser Rundgang durch den Ort, war nach wenigen Minuten schon wieder zu Ende.

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Mit ein paar Erinnerungen an Nyksund verzogen wir uns aufs Zimmer, versuchten später, aus dem Aufenthaltsraum heraus noch ein paar Langzeitbelichtungen und bis auf die abendliche Ernährungslage gab es für uns nicht mehr viel zu tun.

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Unser Abendessen erkämpften wir uns förmlich, dass Restaurant wurde nur für uns aufgemacht und kaum saßen wir am Tisch, kam noch ein französisches Paar und eine norwegische Familie. Unser Wirt machte an dem Abend richtig Schotter. Im Regal fand Mathias sogar seinen Lieblingswhiskey, Connemara, wagte aber keinen Schluck, das Bier kam bereits 85 NOK. Mathias und Ali aßen Fish & Chips, ich probierte die Fischsuppe, die sehr gut war. Am Ende kam uns das Essen mit drei Bier rund 100€. Wir werden in den nächsten Tagen auch selber kochen, aber ein bissel Verwöhnprogramm muss sein.

Unser Abendspaziergang endete schnell, das Wetter war weiterhin katastrophal. Nyksund von oben verschoben wir auf unseren Abreisetag.

Am nächsten Morgen war der Schnee mehr oder weniger komplett weg, wir waren sprachlos über die Geschwindigkeit des Tauvorgangs und freuten uns über die Beschaffenheit des Bodens- er war trocken!

Wir standen um 7:30 Uhr auf, frühstückten wieder sensationell gut und zahlten unsere Rechnung….450 NOK, inkl. Abendessen….teures Pflaster.

Nyksund von oben wäre schön gewesen, der Schotterweg war aber so gruselig steil, das wir verzichteten. Dafür genossen wir den Blick am Ortseingang und schauten ein wenig wehmütig zurück …..besseres Wetter wäre toll gewesen. Wenigstens wie heute, trocken mit Regenneigung aber ohne Regen und Sturm.

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Gegen 11:30 machten wir uns, nach dem Besuch des Supermarktes in Myre, mit unserem Isbjørn ( unser Ford) auf den Weg Richtung Lofoten…….über vier Stunden Fahrt lagen vor uns und es fing hinter Sortland wieder an zu regnen.

Österreich 2018: Weihnachtliches Wien

Ich war immer zu ungünstigen Jahreszeiten in Wien, bei meinem ersten Besuch 2004 war uns der Spätherbst nicht gnädig, es regnete an dem Wochenende sehr viel und ich hatte Wien nicht in bester Erinnerung. Ob ich in diesen Bericht noch alte Fotos aus der Stadt einfüge weiß ich noch nicht, ich muss erst eine Bestandsaufnahme machen. Sofern ich mich dafür entscheide, werde ich diese kennzeichnen.

Ich war auf jeden Fall sehr glücklich, als wir für wenig Taler einen Flug nach Wien ergatterten und durch die Einlöung des zweiten Gutscheines von Travador nicht einen Cent mehr für unser Hotel in Wien bezahlen mussten. Zwei Gutscheine, die sich vor drei Jahren doch wirklich gelohnt hatten ( s. auch Bericht zu Dresden) .

Wir flogen am dritten Adventswochenende 2018 und ich freute mich sehr, wollte meinen ersten, eher schlechten Eindruck revidieren. Unser Maschine war pünktlich, wir landeten am späten Freitagnachmittag, mit einsetzender Dunkelheit in Wien und fuhren zunächst mit Zug und U-Bahn Richtung Schönbrunn. Unser Hotel lag zwischen den U-Bahnhöfen Johnstraße und Schönbrunn mit jeweils 10 Minuten Fußmarsch zum Hotel.

Das HB1 Design Hotel liegt fussläufig zum Schloß, aus dem Frühstücksraum auf der Dachterasse hatten wir einen famosen Blick auf die Gloriette.

Auch unser Zimmerchen ließ keine Wünsche offen, für 50 Euro bekommt man hier echtes Design und Dreisterneluxus.

Nachdem wir die Sachen abgeschmissen hatten und uns von unnützem Gepäch entledigt hatten, machten wir uns auf den Weg nach Schönbrunn. Zunächst wollten wir die nähere Umgebung abklappern und staunten nicht schlecht. Neben allerlei Discountern erheiterte uns das Laufhaus Rosi auf der gegenüberliegenden Seite.

Ein Laufhaus ist bei uns eher als Bordell bekannt und die Rosi aus Wien ist auf keinen Fall die Rosi aus dem Münchener Sperrbezirk.

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Das Lied der besagten Dame ging uns dann für den Rest des Wochenendes nicht mehr aus dem Kopf und so trällerten wir ziemlich vergnügt auf dem Weg nach Schönbrunn „In München steht ein Freudenhaus…..“

Der Stadtteil Penzing machte auf uns den typischen Eindruck einer Stadt die auch gut und gerne im ehemaligen Ostblock liegen könnte. Ich wähnte mich irgendwie in Ljubljana, Bratislava oder auch Budapest.

Schönbrunn machte gerade dicht, der Weihnachtsmarkt auf dem Schlossgelände war noch erholsam leer. Wir erfreuten uns an dem hübsch beleuchteten Schloß und Mathias beichtete, dass sein gesamtes Wissen zu Wien aus den drei Sissi Filmen stammen würde….da musste schnell Aufarbeitung betrieben werden.

Schloss Schönbrunn ( Quelle: Wikipedia) : Das Schloss Schönbrunn, in seiner heutigen Form im 18. Jahrhundert als Sommerresidenz für Kaiserin (eigentlich Kaisergattin und Erzherzogin) Maria Theresia errichtet, liegt seit 1892 im 13. Wiener Gemeindebezirk, Hietzing. Sein Name geht auf einen Kaiser Matthias zugeschriebenen Ausspruch zurück. Er soll hier im Jahr 1619 auf der Jagd eine artesische Quelle „entdeckt“ und ausgerufen haben: „Welch’ schöner Brunn“.

Schönbrunn ist das größte Schloss und eines der bedeutendsten und meistbesuchten Kulturgüter Österreichs. Das Schloss und der etwa 160 ha große Park sind seit 1996 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Eine Hauptattraktion im Schlosspark ist der älteste noch bestehende Zoo der Welt, der Tiergarten Schönbrunn (16 ha). Schloss und Park zählen zu den touristischen Hauptsehenswürdigkeiten Wiens.

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Das Essen auf de Weihnachtsmarkt sah zwar sehr lecker aus, wir verzichteten aber dort auf ein Schmankerl und gingen zu unserem Inder von nebenan. Da wir doch recht müde von der Anreise waren, verzogen wir uns früh auf unser Zimmer und kuschelten uns in die weichen Kissen.

Das Wetter am nächsten Morgen hielt was es von vornherein versprochen hatte! Es schneite und das ganz kräftig. Wir freuten uns wie kleine Kinder, genossen das Frühstück von der Dachterasse und liefen zur U-Bahnhaltestelle Schönbrunn. Von dort fuhren wir zunächst zum Karlsplatz und der berühmten Karlskirche. Auch hier war ein Weihnachtsmarkt aufgebaut, der aber vormittags noch geschlossen war. Die Karlskirche mutet was muslimisch an, zwei „Minarette“ schmücken das Gotteshaus.

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Unser nächstes Ziel war der berühmte Naschmarkt von Wien. Ein langgezogener Straßenmarkt mit viel Auswahl und Sepzialitäten aus aller Welt. Vorher bewunderten wir aber noch dieses wunderschöne Museum.

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Leider war es immer noch zu früh um etwas Anständiges zum Beißen zu finden und somit zog es uns in Richtung Stephansdom. Wir fuhren bis Stadtpark und schlenderten durch ein wenig „winter wonderland“. Der Stadtpark ist bildschön und mehr durch Zufall als gewollt standen wir aufeinmal vor dem Operettenvirtuosen Strauss…..zusammen mit ein paar Chinesen, die eifrig Selfies schossen, bewunderten wir den Walzerkönig.

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Rund um den Stephansdom und der Kärntener Straße tobte das Leben. Wir ließen den Dom erstmal Dom sein und schlenderten über die Pestsäule zur Wiener Hofburg .

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Auch dort war ein Weihnachtsmarkt aufgebaut und wir hielten uns nicht lange dort auf. Auf Museum hatten wir keine Lust und wer glaubt, dass Wien beschaulich und ruhig an diesen Tagen war, der wird enttäuscht.

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Im Cafe´Demel kauften wir die berühmte Sachertorte und nein, das Hotel Sacher war nicht das erste Haus, welches die Torte kreierte. Die Ur-Sacher kommt aus dem Hause Demel und unser Exemplar wurde Weihnachten 2018 verspeist. Das hier gezeigte Foto stammt vom 24.12.2018. Lecker aber mächtig war das Miststück.

An der Albertina bewunderten wir den Blick auf das Hotel Sacher und gingen in dem dazugehörenden Ratskeller das erste Wiener Schnitzel des Wochenendes essen. Dieses war gut aber nicht sensationell und bekommt deshalb keine weitere Erklärung. Unser nächstes Ziel war das berühmte Hotel Sacher, welches auch nicht arm an Merchandising ist. Ein Kochbuch ( gabs zu Weihnachten) und ein Weihnachtsanhänger fanden neue Besitzerinnen……

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Es schneite wieder stärker und da wir weder im Demel noch im Sacha eine Chance hatten, einen Platz zu bekommen, verzogen wir uns in ein klitzekleines, tuffiges Cafe´ bevor wir in die Kapuzinergruft gingen. Wer also was ganz liebevolles, inklusive schrullig alter Wienerin ( bestimmt 85 Jahre alt) erleben möchte, der sollte sich in der MM Cafe´Confiserie beim Ronacher einfinden. Die Sachertorte war mächtig und schwer, der Melange genau richtig.

Im Anschluß wurde es kulturell, wir gingen mit den Massen in die Kapuzinergruft und machten Kaiserin Sisi und dem Ehegemahl Kaiser Franz-Joseph unsere Aufwartung. In der Kapuzinergruft/ Kaisergruft sind über 200 Sarkophage aufgebart, die gesamte Geschichte des Königshauses Österreich- Ungarn kann hier nachvollzogen werden.

Franz Ferdinand liegt übrigens nicht in der Kaisergruft….

Wer jetzt glaubt, dass das Grab von Kaiserin Sisi das Beeindruckenste ist, der täuscht. Die beliebte Kaiserin Maria Theresia kann sich diesbezüglich den ersten Preis abholen.

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Unseren Sightseeingtag beendeten wir im ersten Bezirk mit dem Besuch des Stephansdoms. Zunächst bewunderten wir den Steffi von außen um im Anschluß auch einen Blick ins Innere des Gotteshauses zu werfen.

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Der Stephansdom ist da bedeutenste gotische Gebäude Österreichs, mit unvollendetem Nordturm. Das Gotteshaus wurde ab 1304 erbaut, die Bauarbeiten am Nordturm wurden 1511 eingestellt. In den Katakomben ruhen die Eingeweide ( 37 Urnen) derer, die in der Kapuzinergruft beigesetzt wurden.

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Mit der U-Bahn fuhren wir wieder in die Johnstraße, schlenderten in unser Hotel zurück und verließen das Zimmer nur für das gute Linsendal im Haus nebenan.

Am nächsten Morgen strahlte Klärchen vom Himmel und Penzing glich einem Winterwunderland. Schnell checkten wir aus und marschierten Richtung Schönbrunn. Der Schloßgarten war unser Ziel, wir wollten zur Gloriette.

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Was so ein bisschen Schnee ausmacht, wir waren ganz verzaubert und liefen mit strahlendem Gesicht durch den Schloßgarten zu den vereisten Wegen der Gloriette.

Lasst Euch nun auch verzaubern:

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Un nun kommen wir zur Gloriette, laut Wikipedia:

Die Gloriette wurde im Jahr 1775 als letzte Baulichkeit des Gartens nach Plänen von Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg als „Ruhmestempel“, zugleich Hauptblickfang (Point de vue) des Gartens und auf 241 m ü. A. Aussichtspunkt über denselben erbaut. Für den Bau der Gloriette entschied Kaiserin Maria Theresia: „Es befindet sich zu Neugebau (Schloss Neugebäude) eine alte Galerie von steinernen Säulen und Gesimsen, welche nichts nutzet, … solche von dort abbrechen zu lassen und nacher Schönbrunn bringen zu lassen“. Die Galerie und die Säulen sind aus hartem, weißem Kaiserstein gefertigt und wurden bei der Gloriette ebenso wiederverwendet wie die Stierköpfe und andere Teile. Diese Säulen und „anderes großes Steinwerk“ wurde von der Arbeitsgemeinschaft der Steinmetzmeister Bartholomäus Pethan und Antonius Pozzo und ihren Leuten im Kayserlichen Steinbruch am Leithaberg bearbeitet.

Die Hauptabmessungen sind in der Länge 84,3 m, mit Stufenanlage 135,3 m, der Breite 14,6 m und der Höhe 25,95 m

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Ziemlich verfroren aber vollkommen geflasht machten wir uns auf den Weg in die Innenstadt, wir wollten statt Sacher Torte Natas essen und auf dem Weg zum Hundertwasserhaus sollte eine Dependance von “ The world needs more Natas“ beehren. Leider wurde in diesem Cafe´die work-life-balance gefröhnt und der Laden war geschlossen. Das Glück war uns dennoch hold, schräg gegenüber lud die Marzipanconfiserie Mathias Szamos in seine Örtlichkeit und wir genossen die beste Marzipantorte der Welt.

Gut genudelt liefen wir in rund zehn Minuten zum berühmten Hundertwasserhaus. Bei Friedensreich Hundertwasser scheiden sich ja bei den Meisten die Geister. Die Einen mögen seine Kunst, Andere können den Meister nicht ab.

Die Anwohner finden die Tourischaren bestimmt recht widerlich, wir bewunderten den für uns schon gelungenen Komplex inkl. Hundertwasserdorf. Gebaut wurde das Haus von 1983-1985.

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Immer noch hegten wir den Traum des Wiener Schnitzels von Figlmüller. Bereits im Oktober hatte ich versucht, einen Platz im Restaurant zu ergattern. Es war natürlich nichts zu bekommen….. Nun versuchten wir unser Glück, da wir, mit Blick auf die Ticktack genau zwischen den Essenszeiten lagen. Kein Mittag mehr, eigentlich eher Kaffeezeit und damit perfekt für einen Figlmüllerversuch.

Auf dem Weg zum Restaurant bewunderten wir noch diese Schönheit.

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Vor dem Restaurant tobte das Leben, doch binnen zwanzig Minuten hatten wir einen Platz im Zweitgeschäft der Kette. Wir fragten den Kellner, wieviel Schnitzel pro Tag so über den Tisch gehen……um die 1000 dürften es wohl sein. Ich hatte mir im Oktober das Originalkochbuch gegönnt und werde wohl schnell mal zum Kochlöffel greifen….dieser KARTOFFELSALAT ist einfach himmlisch.

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Wir vertrödelten den späten Nachmittag im Bermudadreieck, dem ehemals jüdischen Viertel von Wien. Die Synagoge war leider geschlossen wir fanden dennoch ein wenig jüdisches Leben in Wien, auch wenn nicht mehr viel aus der Zeit vor 1945 übrig geblieben ist

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Der berühmte „Judenturm“ das erste Hochhaus von Wien mit vielen winzigen Wohneinheiten. Man mag sich nicht vorstellen, wie die Wohnverhältnisse dort mal waren.

Da ich unbedingt die Karlskirche im Dunkeln sehen wollte, war unser letzter Gang vor Abflug nochmals zum U-Bahnhof Karlsplatz. Leider war unsere Winterwelt mittlerweile matschig geworden und der Jubel und der Trubel auf dem Weihnachtsmarkt trugen nicht dazu bei, dass es gemütlich war….wir liefen nur kurz über den Markt und nach zwei schnellen Bildern aus der Hand ging es zum Flughafen.

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Mein Fazit zu Wien, ich bin versöhnt. Gerne würde ich im Sommer nochmal die Stadt besuchen und ein wenig länger bleiben. Sicherlich werden dann noch mehr Touristen in der Stadt sein, doch das Lebensgefühl muss bei schönem Wetter nochmals großartiger sein.

Mit Sichtung meiner alten Bilder werden sicherlich ein paar Aufnahmen der ersten Wientour ihren Weg in den Blog finden. Somit lohnt sich immer wieder ein nachträglicher Blick ins Geschriebene.


Deutschland 2018: vier Tage in Sachsen ( Meißen, Dresden,Elbsandsteingebirge)

Ich finde Lehrgänge außerhalb Berlin ganz großartig und klatschte freudig in die Hände, als sehr kurzfristig ein zweitägiger Workshop in Meißen angesagt war. Umso schöner, weil wir bereits vor Monaten ein Wochenende in Dresden gebucht hatten. Das nun Workshop und Dresden so perfekt aufeinander fielen war mehr als Glück. Da störte nicht einmal der herbstliche Rotz und mit viel Enthusiasmus fuhren meine lieben Kollegen/-innen und ich Anfang November bei strahlensten Sonnenschein nach Meißen. Die Bildungsstätte ist perfekt zu erreichen, ab Dresden Neustadt mit der S-Bahn und dann kurze zehn Minuten zu Fuss. Wohl dem, der Keinen Rollkoffer hat…..( also ich ). Nach dem Lernen und Brainstormen brachen wir zur blauen Stunde zum Stadtrundgang auf. Diesen hatte ich vor rund zehn Jahren schon einmal gemacht, lustigerweise auch im November. Meißen war nach der Wende zu 80% unbewohnbar, obwohl die Stadt keine Kriegsschäden vorweisen konnte, die Chroniken berichteten von nur noch einem intakten Dach und wenn die Wiedervereinigung nicht gekommen wäre, wäre ein Abriss der gesamten Altstadt unvermeidbar gewesen. Gott sei Dank war die DDR pleite, somit war auch ein Abriss der alten Häuser nicht finanzierbar. Heute strahlt die Altstadt und ist eine echte Perle…..

Wir erschlenderten die alten Stadtteile  über die Frauenkirche und St. Afrakirche bis hin zur Albrechtsburg von 1471, dem ältesten Schloß Deutschlands.

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( Nicht wundern,das Licht war tatsächlich so irre rot vom Sonnenuntergang).

Im  evangelischen Dom zu Meißen finden heute noch die Bischofsweihen der evangelischen Landeskirche Sachsens statt und irgendwie kamen in  mir an diesem Nachmittag das erste Mal vorweihnachtliche Gefühle auf.

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Der Domplatz ist bestimmt wunderschön zur Weihnachtszeit, evtl. komme ich zum Weihnachtsmarkt nochmal hier her.

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Die Albrechtsburg

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Blick über die Elbe von der Albrechtsburg aus.

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Unterhalb der Burg, in der Altstadt. Hier stand in 2002 und 2013 das Wasser der Elbe bis zu 1,5 m hoch.

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Den Abend ließen wir in der Bildungsstätte ausklingen, an der Bar gab es lokalen Wein aus der Region zum Selbstkostenpreis. Weitere Details werden hier  nicht verraten….wie man so  schön sagt  „what ever happens in Meißen, stays in Meißen“ !

Am nächsten Tag, wurde am Vormittag geworkshopped und die Zeit bis zum Zug verbrachten meine Freundin Petra und ich nochmal in der Altstadt. Meißen am Tage, das sieht man eher selten auf Lehrgängen dieser Art.

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Mit der S- Bahn gings nach Dresden Neustadt und dort verabschiedete ich micht von den lieben Kollegen/- innen und wünschte ein happy weekend. Mathias und die kleine Fellnase auf vier Pfoten warteten bereits auf mich und weiter gings mit meinem Freund Lino zu unserem Hotel.

Wir hatten vor drei Jahren, in einem Anflug von Wahn mal zwei Travador Gutscheine erstanden. Zahlten  50€ und erhielten 100€ ….mit einer Zuzahlung von 16€ erstanden wir somit zwei Nächte in einem ordentlichen Hotel der Achat Gruppe mit einer ordentlichen Distanz zur Innenstadt (6km mit Staupotential) und ordentlich viel Reisegruppen, die abends das Hotel vereinahmten.

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Nachdem wir das Zimmer begutachtet hatten, machten wir uns wieder zur blauen Stunde auf den Weg in die Innenstadt. Hinter der Brühlschen Terasse und dem Terassenhotel im Plattenbau fanden wir einen Parkplatz. Der Fiat ist ja ein kleiner Brocken und beötigt nicht viel, mit 0,25 Cent für dreißig Minuten kann man eh nicht meckern.

( Anbei ein kleiner Hinweis in eigener Sache, die Nachtbilder sind, wie in Meißen alle „ aus der Hand“ geschossen. Mit Stativ bin ich erst am zweiten Abend losgezogen. Bleibt ebenfalls zu bemerken, dass die hier gezeigten Bilder im Beitrag, wie bei allen Beiträgen 2018,  alle jpeg s der immer recht „fahlen“ raw Aufnahmen sind. Diese sind also unbearbeitet. Ich werde nach und nach die Bilder auswechseln, deshalb lohnt auch immer mal der spätere Blick in einen Bericht)

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Ich war, obwohl bestimmt schon viermal in Dresden,das erste Mal auf der Brühlschen Terasse und war von diesem privaten Lustgarten der zwischen 1739 und 1748 von Herrn Brühl gebaut wurde, sehr angetan.

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Von der Terasse bekommt man auch einen ersten ordentlichen Blick auf das Residenzschloss, der katholischen Kathedrale bis hin zur Semperoper.

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von links: Residenzschloss, katholische Kathedrale und Semperoper.

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Am Neumarkt bewunderten wir die Frauenkirche von außen, Mathias ging zum ersten Mal auch ins Innere, und danach gab es zünftig im  Vappiano Pizza und Spaghetti.

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Ziemloch erledigt ließen wir den ersten Abend im Hotel ausklingen, meine Erkältung zwang mich ins kuschelige Bettchen im Dresdener Südosten.

Der nächste Morgen zeigt sich ein wenig verhangener aber immer noch  ungewöhnlich war. Nach einem guten Frühstücksbuffet ( die chinesischen Reisegruppen waren schon längst weitergereist) fuhren wir wieder zur Brühlschen Terasse und fanden wieder einen tollen Parkplatz.

Unser erstes Ziel an diesem Morgen waren die gleichen wie am vorherigen Abend, nur diesmal mit ein wenig mehr Tageslicht.

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Über die Brühlsche Terasse und dem Residenzschloss liefen wir zur Semperoper.

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Wie man bei Tageslicht unschwer erkennen kann, in Dresden wird weiterhin gebaut und gebuddelt. Die zentrale Brücke in die Altstadt und zum goldenen Reiter ist momentan nur noch für Fussgänger offen.

Die Semperoper wurde ebenfalls, wie die Frauenkirche, im zweiten Weltkrieg, in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945  komplett zerstört. Auch hier wütete der Feuersturm und immer wieder riefen wir uns in den zwei Tagen dieses  schreckliche Ereignis in Erinnerung. 1985 war der Wiederaufbau abgeschlossen und als  erstes Stück wurde der Freischütz gespielt, dies war auch die letzte Aufführung vor Schließung des Operhauses 1944, quasi back to the roots.

Die Semperoper gilt als eine der schönsten Opern weltweit und ich gebe  dieser Meinung recht. Als Westkind bin ich mit der Deutschen Oper aufgewachsen, architektonisch für mich eher ungelungen. Erst mit der Wiedervereinigung und dem Besuch der Staatsoper konnte ich mir ein Bild  von einem imposanten Operngebäude machen.

Den Besuch von innen kniffen wir uns, weiße Fellladies waren dort nicht erwünscht.

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Emily durfte aber in den Zwinger und da sich sogar ab und an die Sonne zeigte, war der Rundganf sehr, sehr schön und dür Mathias als Dresden Neuling eine „ah“ und „oh“ Überrraschung.

Der Dresdner Zwinger wurde von 1710-1728 als Orangerie und Festspielplatz des Residenzschlosses erbaut und ist ein Meisterwerk des Barrocks, mit allem Kitsch der dazu gehört. Das Porzellanmuseum ist das größte und wertvollste weltweit.


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Blick aufs Residenzschloss

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Residenzschloss vom Zwinger aus gesehen

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Da sich das Wetter ganz wundervoll hielt, zog es uns hinaus aus der echten Altstadt mit Ziel Yenidze. Hört sich türkisch an……ist es auch ein wenig. Und nein, wer jetzt glaubt auf eine Moschee zu gucken liegt ganz falsch:

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Die Yenidze wurde 1908 als Tabakfabrik erbaut und auch heute befinden sich Büroräume in dem markanten Komplex. Im Sommer lädt ein Biergarten ein,wir bewunderten nur die osmanische Architektur und bummelten zurück in die Altstadt.

Mehr zur Yenidze findet man übrigens hier: https://www.yenidze.eu/yenidze/#.W-LgSYq1KhA

Der Komplex wurde erst 1996 restauriert, auch dieses Gebäude wurde von der DDR schäbig vernachlässigt.

Zurück in der Innenstadt bewunderten wir den Stallhof mit Tageslicht und genossen das erste Stück Stolle des Jahres 2018…..das erste Stück schmeckt immer am Besten.

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Über den Fürstenzug der Familie Wettin ( hergestellt aus 24.000 Meißener Porzellanfliesen) bahnten wir uns den Weg zum Goldenen Reiter, dem Wahrzeichen von Dresden und in der Neustadt beheimatet.

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Mir geben ja Standdenkmäler absolut nichts, mir fallen Wenige ein, die ich wirklich mochte. Das Ding war ebenfalls im WWII beschädigt worden und. wurde in den 50er Jahren mit Blattgold restauriert. Das  Original  war lediglich in Bronze gehalten und steht seit  1736  am Neustädter Markt. Zu sehen ist August der Starke mit Blick nach Osten, in die polnischen Gebiete, die sich „der Starke“ gerne unter den Nagel reißen wollte.

Am Elbufer bewunderten wir zwei Heißluftballons über der Stadt und zurück in der Altstadt ging auch ich nochmal in die Dresdner Freuenkirche hinein. Jede/r kennt die Geschichte des Wiederaufbaus und einige meiner Familienmitglieder können ein paar Steine ihr Eigen nennen. Dennoch kommen hier nochmal ein paar Eckdaten:

Die Dresdner Frauenkirche wurde zwischen 1723 und 1743 erbaut und in der Nacht des Feuersturms 1945  stark beschädigt. Erst am Morgen des 15.02.1945 stürzte die Kirche in sich zusammen, die Schäden waren einfach zu groß gewesen. Vierzig Jahre blieben die Trümmer in der Dresdner Innenstadt liegen, ein Wiederaufbau war nicht geplant, die Ruine wurde als Mahnmahl und Friedensdenkmal erhalten.

1993 begann der Wiederaufbau, finanziert durch Spenden aus aller Welt und seit 2005 erstrahlt sie wieder im alten/neuen Glanz. Von Innen mag ich die Kirche gar nicht, sie ist mir zu hell, fast kitschig. Die Geschichte um das Bauwerke berührt mich dennoch und ich finde es schön, dass der Wiederaufbau geglückt ist. Hej….die Deutschen haben auch mal ein Bauwerk in relativ kurzer Zeit zu Ende gebaut!

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Wir warteten auf die Blaue Stunde und waren am Ende ein wenig voreilig. Mein „ Nachtfoto“ ist nicht wirklich gelungen, da wir aber zur Oper wollten, mussten wir uns nen bisel sputen. Des nächstens wirken die Gebäude nämlich nicht, wie wir am Vorabend bemerkt hatten.

Ich verspreche, das Bild wird mit dem bearbeiteten raw ausgetauscht….

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Hier nochmal Stadtschloss und Kathedrale und danch erstrahlt die Semperoper.

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Wir landeten am diesen Abend im „Wok“ einem Thai der nicht wirklich thailändisch war. Mein Curry war ok aber nicht scharf. Da uns die frische Luft geschafft hatte, waren wir um 10:00 Uhr in der Heia.

Ja wenn man so nah dran ist, dann muss man doch ins Elbsandsteingebirge fahren, oder etwa nicht? Wie nah wir wirklich an Rathen dran waren, merkten wir am nächsten Morgen…..ein Fährfahrt über die Elbe und rund Vierzig Minuten mit dem Auto und schon waren wir auf der Basteistraße. und stellten Lino am zentralen Parkplatz ab.

Das Elbsandsteingebirge ist ein Mittelgebirge zwischen Sachsen und Böhmen ( Tschechien) mit max. 723 m Höhe. Man kann dort gut klettern und Tag und Nacht in den Nationalpark Sächsische Schweiz. Berühmt geworden ist das Gebirge durch die Felsformation Bastei mit hineingebauter Basteibrücke. Viele Hobbyfotografen verbringen ihre Nächte im Nationalpark um auch ja keinen Menschen auf dem Bild „drauf“ zu haben. Da wir erst um 11:00 Unr ankamen, sind meine Bilder mit roten ud blauen Tupfen verziert….ich mag sie trotzdem.

Die Geschichte der Basteibrücke als touristisches Ausflugsziel ist beeindruckend. Seit 200 Jahren pilgern Ausflügler zur Bastei, die erste Brücke entstand im 18 Jh.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Bastei_(Fels)

Während der DDR Zeit war die Infrastruktur als eher schlecht zu bezeichnen. Es gab weder öffentliche Toiletten noch eine Busanbindung. Das Hotel muss es allerdings damals schon gegeben haben, vermutlich war dies für Otto Normalverbraucher eine No Go Area.

Da wir nicht zu spät in Berlin sein wollten, nahmen wir uns den Minimalspaziergang vor. Über die Wehlsteinaussicht liefen wir zur halb geschlossenen Basteiaussicht erkrabbelten den recht vollen Ausguck Ferdinandsturm ehe wir direkt über die Basteibrücke liefen. Leider war es nicht sonnig, die bunten Laubblätter sorgten aber für einen schönen Kontrast im Naturwunder. Auch hier mein Fingerzeig auf die raws, die bestimmt noch schöner werden, als die hier gezeigten Bildchen. Wir waren auf jeden Fall baff und erfreuten uns an der Natur und den Steinen, Emily wühlte sich durch die nasse Erde und war happy.

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Das ist bereits die Bastei, die Brücke sieht man von dieser Seite nicht.

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Blick auf die Elbe

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Die berühmte Brücke im Herbst 2018 in vielen Variationen……

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Der umwerfende Blick von der Brücke

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Weitere Besichtigungen der Felsenburg ersparten wir uns,da das Wetter ein wenig schwächelte und wir vor der Dunkelheit @home sein wollten.

Über Landstraßen und einer gefühlt längeren Rückfahrt nach Dresden machten wir uns auf den Weg in die Hauptstadt und stellten wieder mal fest, dass Deutschland so richtig was hat…..es muss nicht immer das Fernziel sein. Ich hätte noch gut und gerne ein paar Tage in Sachsen verbringen können, mal eine Tageswanderung in der Sächsischen Schweiz, der Moritzburg  oder ein Besuch von Krumlau wären schön gewesen. Ins Elbsandsteingebirge werde ich mal im tiefen Winter fahren. Mit Schnee muss die Gegend einfach bezaubernd aussehen.

Um 16:00 Uhr hatte und Berlin, ein paar Eindrücke reicher, wieder zurück.