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Frankreich 2019, II: Toulouse, la ville rose

Bereits beim Abflug aus TXL fragte uns der Typ vom Bodenpersonal „was gibts in Toulouse?“ Unsere Antwort war ebenso vage „Airbus und saufen geht immer“. Tja und so kam was kommen musste. Toulouse, die Hauptstadt der Region Languedoc- Roussillon bzw. Okzitanien ( im Mittelalter) ist zwar die viertgrößte Stadt Frankreichs, besitzt aber bis auf Airbus, guten Wein und viele Backsteinbauten nicht so viel Nennenswertes. Die Stadt liegt relaxt am Ufer der Garonne und somit auf der Pilgerroute des Jakobsweges, wie man im Jakobinerkloster und der Kirche Saint Sernin eindrucksvoll bemerkt. Viele Pilger waren in der Stadt unterwegs.

Wir nahmen den Mittagszug aus Carcassonne und waren direkt ein wenig gnatschig, da wir gerne ein wenig früher die Festungsstadt verlassen hätten.

Angekommen in der Airbusstadt liefen wir vom Bahnhof zu unserem Hotel, welches man sich nicht unbedingt merken muss, die Website versprach eindeutig mehr als das, was wir bekamen. Gut war allerdings die Lage und nach einem ersten Frischmachen liefen wir zum naheliegenden Capitol. Unterwegs bewunderten wir tolle Art Deco Architektur.

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Unterwegs bewunderten wir einen alten Wehrturm, heute Sitz der Touriinfo.

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Im alteingesessenen Café Florida gab es einen überdimensionierten Eisbecher mit viel Marshmallows und Baiser.

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Leider war das Restaurant zwar alteingesessen aber ohne stilles Örtchen…..so kamen wir in den Genuss des Capitols von innen und bewunderten das Standesamt und einige andere schöne Säle…. nur ein Klo blieb irgendwie Mangelware…

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Hier möchte Jede/r gerne „ja“ sagen
Das Parlament der Stadt tagt hier.
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Wir waren mit unserem Sightseeingprogramm noch lange nicht am Ende und liefen zum weltberühmten Jakobinerkloster. Hier liegt der heilige Thomas de Aqin begraben, wovon wir uns aber nicht überzeugen wollten. Das Kloster blieb uns verborgen auch wenn die Aussicht auf die Klostertoiletten nicht ohne waren….. Dennoch beeindruckte die gotische Kirche und eine etwas ungewöhnliche Bauart. Man beachte die Säulen.

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Auf der Suche nach einer Pippibox zogen wir durch die Stadt Richtung Garonne. Am Ufer des Flusses war die Hölle los, viele Toulouser verbrachten ihren Sonntag in der milden Spätsommerwärme und fröhnten dem Lanzensport auf dem Wasser…..interessante Art von Ritterspielen, auch wir verfielen der südfranzösischen Kultur.

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Lanzenspiele vor der Pont Neuf, der ältesten Brücke von Toulouse, erbaut 1543-1632

Da sich das Wetter so super hielt, beschlossen wir eine Flussfahrt zu machen. Mit Vino im Gepäck ging es auf die Garonne. Die Fahrt war ohne nennenswerte Sehenswürdigkeiten, wie die gesamte Stadt, wenn man mal ehrlich ist.

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Nach der Dampferfahrt knurrte uns der Magen. An einem Sonntagabend, in der viertgrößten Stadt Frankreichs an etwas Beißbares zu kommen, war schwieriger als gedacht, sechs Plätze in einem authentischen Laden waren fast ein Ding der Unmöglichkeit. Nachdem wir fast eine Stunde gesucht hatten, wurden wir fündig…..in einer Burgerbude, die uns aber Moules Frites servierte.

Den Abend ließen wir im Einzelzimmer der Herren ausklingen, tiefgründige Gespräche und Diskussionen verhinderten ein frühes Heierchen.

Fast lustlos starteten wir in den dritten Tag in Frankreich, ernüchternd die so gleichmütige Stadt, die zwar ganz hübsch aber nicht sonderlich aufregend daher kommt.

Unser frühes Ziel war die gotische Kathedrale von Saint Etienne aus dem 12.Jh.

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Die Gegend der Kathedrale gefiel uns sehr, wir schlenderten durch die Straßen und betraten mit dem königlichen Garten einen Teil von Toulouse, den wir ebenfalls noch nicht kannten.

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Der kleine Prinz, ein Denkmal für Antoine de Saint-Exupery
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Toulouse verfügt wie Paris über einige schöne Stadtvillen, wir schauten uns das Hôtel d’Assézat an, in dem heute ein Museum und Theater untergebracht sind.

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Um nicht wieder Probleme mit dem Essen zu bekommen, entschieden wir uns für ein feudales Mittag. Unsere Wahl fiel auf ein kleines französisches Restaurant mit Vorspeise und Ente.

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Die Pilgerstätte und Anlaufstelle für Santiago de Compostela Pilger ist nicht das Jakubinenkloster sondern Saint Sernin ebenfalls aus dem 12.Jh.

Auch wir bewunderten die Pilgerkirche von innen, bevor wir das offizielle Sightseeingprogramm für beendet erklärten.

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Für einen Drink kehrten wir in diese lauschige Ecke ein:

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Nachdem wir einen Supermarkt überfallen hatten, zog es uns zur Pont Neuf und dann wieder an die alte Stelle vom Vortag, an der Garonne. Mit Wein, Baguette und Käse ließen wir den Abend ausklingen. Unser Fazit zu Toulouse…..die Stadt kann doch ganz schön sein. Allerdings waren wir uns Alle einig, ein zweites Mal kommen wir bestimmt nicht wieder ( es sei denn für die grandiose Salami aus dem Supermarkt).

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Mit einem Bild vom Beluga beende ich diesen Bericht. Die dicken Wale sieht man immer über Toulouse fliegen. Sie versorgen Airbus mit Flugzeugteilen aus aller Welt. Wir mochten die dicken Dinger und freuten uns sogar noch beim Start in Bagnac, dass eines dieser Transportflieger vor uns startete.

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Frankreich 2019: I, Carcassonne

Die Idee nach Toulouse zu fliegen, entstand aus einer Notlösung. Easyjet hatte unsere Flüge nach Marseille gecancelt, Metropole im Herbst stand auf Messers Schneide. Wir wollten aber auch im 21. Jahr spätsommerliche Impressionen und so kombinierten wir mittelalterliche Burg mit Backsteinflair und Airbus.

Airbus ist überall, bereits mit der Landung in Toulouse Bagnac sieht man den größten Arbeitgeber der Region. In den folgenden drei Tagen schwirrten die dicken Belugas um uns herum, Wale die fliegen können…..wir freuten uns immer über die dicken Dinger.

Der Flughafen zeigte sich modern, wir fuhren zunächst mit dem Bus nach Toulouse und dann mit dem TGW in rund 50 Minuten nach Carcassonne. Der Bahnhof liegt direkt am malerischen Canal du Midi, unser Hotel ( Ibis) am Stadtpark der Neustadt mit Laufdistanz zur La Cité, der Altstadt mit Festungsanlage.

Der Canal du Midi
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Wir machten uns frisch und liefen dann zur Festung, die Carcassonne so berühmt macht. Die Cité ist seit 1997 Unesco Weltkulturerbe und bis heute bewohnt. Die geschlossene Altstadt mit Festungsring ist in ihrer Größe in Europa einzigartig, mit rund vier Millionen Besuchern gehört Caracassonne zu den meist besuchten Touristenzielen in Frankreich. Blöd war lediglich, das gefühlt 3,9 der 4 Millionen am ersten Septemberwochenende des Jahres 2019 die Festung bevölkerten. Fazit: mehr Mensch als Stein aber dennoch sehenswert. Lasst Euch verzaubern und nicht entmutigen, die mittelalterliche Altstadt ist in jedem Fall einen Besuch wert. Im 13.Jh. war Carcassonne eine Grenzfestung zwischen Frankreich und Aragon, in der Anfangsphase des hundertjährigen Krieges eroberten die Briten die Festung.

Nun stürmen also die Touris die Stadt und mittenmang wir sechs Berliner,- innen. Zunächst genossen wir den Blick von der Brücke auf die Festung um uns im Anschluss ins Getümmel zu werfen.

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Eingang in die Cité
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Nach einem gepflegten Vino aus dem Languedoc und einer Tischreservierung für den Abend im Chez Adelaide ( Tip unserer Rezeptionistin) umrundeten wir die Altstadt, zum Teil innen durch die Gassen, zum Teil außen mit Blick auf die alten Gemäuer.

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Der Restauranttip entpuppte sich als goldrichtig, wir entschieden uns alle für das Menü und bekamen für 16€ einen tollen Salat mit Ziegenkäse, Cassoulet mit Bohnen,Ente und Wurst aus der Region. und zum Abschluss eine richtig leckere Creme Brulee.

Das Cassoulet war den Meisten zu mächtig, ich kann aber gut mit fettem Zeugs und fühlte mich wie die Made im Speck. Vollgefressen bummelten wir durch das nächtliche Carcassonne und freuten uns, dass die vielen Tagestouris von dannen gezogen waren.

Wir fühlten uns wie die Burgfräuleins und nur aufgrund der nicht vorhandenen Haarlänge ließen wir unser Haar nicht herunter!

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Mit ein wenig Vino aus der Hotelbar ließen wir den Tag im Stadtpark ausklingen und lagen gegen 0:00 Uhr in der Hotelheia.

Der nächste Tag begann mit einem sehr guten Frühstück, mit viel leckerem Käse, Crepes und guter Salami. Da wir erst nach 12:00 Uhr den Zug nach Toulouse bekommen hatten, verbummelten wir den Vormittag in der Unterstadt, die sich eher verschlafen zeigte und bereits bessere Zeiten gesehen hat. Viele Geschäfte standen leer, offensichtlich leidet auch Frankreich unter Landflucht.

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Pünktlich fuhr der Zug nach Toulouse ab, wir freuten uns auf die „rote Stadt“ waren aber Alle froh, in Carcassonne gewesen zu sein und vor Allem dort übernachtet zu haben.