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Philippinen 2016: Sagada- Höhlen und hängende Särge

Nach Banaue gings weiter nach Sagada. Da ich keine so große Lust verspürte, im Nieselregen mit dem Jeepney über Baguio zu fahren, entschieden wir uns für den entschieden teureren Shuttle im Minibus.

Gegen 9:00 Uhr verließen wir Banaue und schaukelten auf verschlungenen Pfaden durch die Berge. Unterwegs hatten wir tollste Ausblicke auf die Reisterassen und kleinere Dörfer. Das Wetter war typisch für diese Region, 18 Grad und Nieselregen.

Nach rd. 3 Std kamen wir in Sagada an und bezogen unser Guesthouse, Isabelo’s Inn. Neues Hostel mit traumhaftem Blick auf das Dorf und super Zimmer.

Sagada ist im Gegensatz zu Banaue ein Kleinod in den Bergen mit guter touristischer Infrastruktur. Schöne Restaurants und viel Aktivitäten für den gemeinen Backpacker. Die Architektur habe ich immer mit amerikanischer Cabin Bauart verglichen- Hauptbaustoff WELLBLECH. Abends bullerten die Öfen, nach 20:00 Uhr geht Sagada ins Bett. Ein Nachtleben ist hier Fehlanzeige.

Wir blieben drei Tage und genossen die Atmosphäre dieses zauberhaften Ortes. Mal regnete es, mal kam die Sonne durch und es wurde direkt warm.

Am ersten Tag zog es uns zu den hängenden Särgen, die quasi in keinem Reiseführer unerwähnt bleiben. Sagada hat natürlich noch mehr zu bieten, vor Allem Spelunking ( durch Höhlen krauchen ), was wir in den nächsten Tagen ausprobierten- mehr später.

Der Weg zu den hängenden Särgen führte aus Sagada heraus, an der bescheidenen Kirche über den noch bescheideneren Friedhof vorbei und dann einen glitschigen Trampelpfad immer weiter hinunter.

Der Weg war wirklich rutschig und  Sneaker waren schon angebracht, auf Flip Flops sollte verzichtet werden. Wir mussten unsere Tourismusabgabe nachweisen, desweiteren wird darauf geachtet, dass man mit einem offiziellen Guide den Weg antritt ( was allerdings nicht notwendig ist) Man erspäht die Särge schon von weitem, beeindruckend sehen sie von Nahem aus, wenn man quasi direkt darunter steht.

Auf Nachfrage, warum Stühle an den Felswänden hängen, wurde uns vom Guide erklärt, dass eine Art Totenwache gehalten wird- ziemlich unbequem, wenn man mich fragt. Ich hoffe außerdem, dass seine Anmerkung, dass Oma und Opa zum frische Luft  holen und schöne Aussicht genießen, durchaus mal aus ihren Särgen befreit werden, nur ein tiefböser Scherz war.

Man kennt ja solche Riten durchaus, auf den Philippinen wäre es mir neu

Dies sind nicht die einzigrn hängenden Särge, wenn man aufmerksam durch den Ort läuft, sieht man noch mehr an Felswänden hängen und steinernd in Höhlen förmlich aufgestapelt

eine ziemlich weit entfernte Höhle

Sagada hat nicht nur eine bezaubernde Lage, siehe Aussicht von der Kirche, sondern eine durchaus lebhafte Restaurantkultur, Unterkünfte aller Art und es gibt tatsächlich eine direkte Busverbindung zurück nach Centro Manila ( Quezon City) was mir alle Philippinen Blogs nicht verraten haben.Also, nicht kirre machen lassen, was die Busfahrt zurück angeht ,sondern einfach ins Reisebüro neben der Sagada Homestay gehen. Die Kosten waren genauso gering wie die Hinfahrt, durch den Direktbus erspart man sich aber das Umsteigen in Baguio, Banaue und den vierstündigen Zwangsaufenthalt in Banaue.

Aussicht auf Sagada

Dorfcharme

Wellblecharchitektur

Berühmt ist Sagada  außerdem für seinen Lemon Pie, die Filipinos trugen kartonweise den Kuchen in Richtung Manila. Auch wir genossen die Süßigkeit, fanden den Kuchen aber nun nicht sooo großartig.
Der berühmteste seiner Art soll im Lemon Pie House gebacken werden- Der Name ist Programm.

Lemon Pie und Wellblechromantik

An unserem zweiten Tag entschieden Mathias und ich nicht die volle „Cave Connection“ zu machen, da uns dies zu anstrengend erschien. Bei dieser Tour ist man über Stunden in den Höhlen unterwegs und läuft von einer Höhle zur nächsten, zum Teil in hüfthohem Wasser. Das erschien uns dann doch als zu gefährlich und Gott sei Dank kamen wir von unserem Vorhaben ab.

Wir entschlossen und für eine vierstündige Tour inkl. Beerdigungshöhle und Sumaging Cave, dem Grunde nach der Endpunkt der Connection.

Der Weg aus dem Dorf führte über hängende Särge und einer Beerdingungshöhle

Jahrhunderte alte Särge, heutzutage wird nicht mehr in Höhlen bestattet

Man beachte den Schädel vom Opa, der genau aufpasst, was hier so alles passiert.

Die Aussicht, die sich auf dem Weg zur Sumaging Höhle bot, war wieder mal grandios, auch wenn die Reisterassen nicht so steil sind, wie in Banaue.

 

Ziemlich skuril fand ich das Gebet am Eingang der Sumaging Höhle. In einem Land, in dem die Armut so offensichtlich, der Mangel an jeder Ecke erkennbar ist, wird in diesem Gebet der arme, arme Tourist mit allen seinen Luxusproblemen in Gottes Hände gelegt- seufz…..ich weiß nicht, ob ich es lustig oder zynisch finden soll 🙂 Das muss ein Jede/ Jede selbst entscheiden.

Eingang in die Sumaging Cave


Zugegeben, ich war nicht mal in der Sumaging Cave bis zum bitteren Ende!

Der Ausflug ist nichts für schwache Gemüter, steil, dunkel und glitschig. Zum Teil mussten wir über Leitern und Seile in die Tiefe- manch Einer war mit Flip Flops unterwegs, am Ende sollte man tatsächlich barfuß laufen- nicht mit mir. Mich plagte eh ein ekliger Rotz und ich ließ den lieben Göttergatten die letzten schwierigen Meter, alleine durch die Höhle krauchen

eiskaltes Wasser zum Durchwaten

Nach Drei Tagen in den Bergen verabschiedeten wir uns aus dem schönen Sagada, ein Städtchen was ich Jedem Philippinen Reisenden ans Herz legen möchte. Die Anreise mit den Über-Nacht-Bussen ist nicht unanstrengend, dennoch lohnt es sich absolut und ich denke gerne an das unperfekte Bergdorf zurück.

Wir kehrten nach insgesamt 5 Tagen Bergluft zurück nach Manila und blieben dort eine Nacht in Pasay. Anschließend flogen wir nach Palawan zu neuen Abenteuern

Philippinen 2016: Banaue

Die Busse in den Norden von Luzon gehen alle nachts. Wie auf einer Perlenschnur fahren alle Busgesellschaften hintereinander und halten alle an den gleichen Restaurants und Tankstellen. Der Highway in Richtung Banaue gleicht einer unablässig bebauten Straße, immer Häuser rechts und links.

Die Busse sind veraltet aber grundsätzlich noch als ok zu bezeichen, die Preise kann man unter günstig verbuchen ( so um 14€ pro Person)

Man erreicht Banaue in den frühen Morgenstunden und wird dort zumeist von den Gästehäusern abgeholt bzw. Schlepper geben ihr Bestes und versuchen Touristen für sich und ihre Ware Guesthouse zu gewinnen. Hier hatte ich das erste Mal auf den Philippinen den Eindruck, dass es so etwas wie einen organisierten Tourismus gibt und tatsächlich westliche Touristen in der Überhand waren.

Wir wohnten im Greenview Guesthouse mit einfachen aber gemütlichen Zimmer und einem grandiosen Blick auf die Reisterassen und das Dorf. Die Sonne strahlte im Morgenlicht und wir waren einfach nur froh, aus der Millionenmetropole Manila heraus zu sein

Blick aus dem Greenview

Zu Banaue gibts nicht viel zu sagen, gesichtslos, wenig schön und ansprechend. Wie wollten auch nur eine Nacht zu bleiben und den Tag dazu  nutzen in den Reisterassen wandern und am nächsten Tag weiterziehen nach Sagada.

Wir entschieden uns für eine vierstündige Tour zu den Reisterassen von  Hapao mit anschließendem Stop am Viewpoint.

Die Aussichten waren grandios, mich begeisterten die kleinen Dörfer die inmitten der Reisterassen entstanden sind, und die extrem schmalen Wege durch die Terassen. Das nächste Mal würde ich inmitten der Reisterassen ein kleines guesthouse buchen um die Natur noch intensiver genießen zu können.  Alles erstrahlte in giftigstem grün und sah so perfekt aus, dass es schier unvorstellbar erscheint, dass die Terassen per Hand erbaut und schon 1000 Jahre alt sind.

Reisterassen und Dörfer, Hapao

Highlight war sicherlich der Blick vom Viewpoint, wir hatten verdammtes Glück mit dem Wetter, an diesem Fleckchen der Welt regnet es gerne mal.

Leider trübte es sich an dem Tag dennoch ein und ein ekliger, pieseliger Regen verdarb uns nen bissel den Nachmittag, den wir im Greenview tatenlos verbrachten. Abends  genossen wir das typische Traveller Essen und holten uns ein paar leckere Fleischspießchen vom Straßenstand an der Ecke. Uns fiel ein Straßenschild ins Auge, weil wir es in den nächsten Tagen quasi als Dauerermahnung zu Gesicht bekommen sollten “ no spitting Moma“…. die Ifugao kauen Betelnuß, die unschöne rote, Blut nicht unähnliche, Flecken auf dem Boden hinterlässt. Das scheint, obwohl es in der Tradition der Ifugaos tief verankert ist, in das neue Erscheinungsbild der Philippinen nicht mehr zu passen.

no spitting Moma
no spitting Moma

„It’s more fun in the Philippines“ der Slogan der hiesigen Tourismusbehörde lässt Schlimmes erahnen…..mit Macht wird versucht, die Travellerhorden aus anderen Teilen Südostasiens auf die Philippinen zu locken. Das Paradies wird sich zunehmend verändern, wohl wird es auch hier  bald gesichtsloser und mehr dem Mainstream angepasst zugehen.

Unser Fazit von Banaue, es lohnt sich auf jeden Fall- man sollte nur nix vom Ort erwarten. Die Reisterassen sind super, wer mehr Zeit hat, sollte ein mehrtägiges Trekking andenken. Leider werden auch hier die Ifugao für billige Fotos und gegen geringe Gebühr zur Schau gestellt, ein Event, welches wir ausgelassen haben.

Insgesamt hat mich die  Kultur der Ifugao, die Häuser und auch die Riten schon sehr an die Südsee oder Papua Neuguinea erinnert- die regionale Nähe ist unübersehbar.

Ziemlich skuril emfanden wir den „Schmuck“ an den Ifugaohäusern. Auf Nachfrage wurde uns erklärt, dass die armen Teufel unterhalb des Dachfirstes die Überreste von japanischen Soldaten aus dem zweiten Weltkrieg sind ! Diese sollten als Abschreckung vor ungebetenen Besuch dienen und ich schätze mal, die Schädel und Beckenknochen haben ihre Wirkung nicht verfehlt

WWII und die Konsequenzen
Überreste von japanischen Soldaten
typisches Ifugao Haus

Philippinen 2016: Manila

Als ich in 2015 nochmal in Vietnam war, lernte ich eine Finnin namens Maria kennen. Wir besuchten den gleichen Kochkurs in Hoi An. Hoi An, das niedliche Dorf, was mittlerweile ein Tummelplatz des asiatischen und europäischen Massentourismus geworden ist. Auf meine Frage, wie sie Vietnam finden würde, zuckte sie die Schultern und antwortete  “ Es ist schwer, sich an Vietnam zu gewöhnen, wenn man gerade aus dem Paradies gekommen ist“. Maria nahm ihre Kamera und zeigte uns Fotos von Palawan, Traumstrände und Häuser auf Stelzen, tolle Buchten und bizarre Felsformationen.

Da wir zu diesem Zeitpunkt mehr als reif für einen Badeurlaub waren, entstand bei uns sehr schnell der Wunsch- wir fliegen auf die Philippinen, bevor die Horden von Touristen kommen. Der Reiz, an Ständen zu wohnen, wo es nur 1-3 Bungalowanlagen und gebratenen Reis mit Huhn zu essen gibt, wurde übergroß…..schnell hatten wir Flüge gebucht und gingen ins Finetuning unserer Reise.

Ausgangspunkt war Manila. Wir flogen mit Ethihad und nach der Zwischenlandung in Abu Dhabi waren wir erstaunt, als wir bemerkten, dass keine weiteren, westlichen Touristen mehr in der Maschine saßen.

Der Flughafen ( Ninoy Aquino Airport) empfing uns supersympathisch und mit dem Taxi fuhren wir nach Ermita in unser Hotel „Gran Prix Manila“- im weiteren Verlauf des Berichts nur noch das Vertreterschließfach genannt.

das Vertreterschließfach und Mathias
Das Vertreterschließfach und Mathias

Auf dem Weg zum Hotel, wurden uns die offensichtlichen Probleme des Landes massiv vor Augen gehalten. 1/4  aller Filipinos leben unterhalb der Armutsgrenze, Slums, Obdachlosigkeit, bettelnde Kinder sind überall in den Straßen sichtbar und haben mich sehr berührt.

Die Filipinos sind auch sehr religiös, fast 90 % sind tiefgläubige und praktizierende Katholiken, an jeder zweiten Ecke steht eine Kirche oder etwas, was als Kirche herhalten kann- z.B Baucontainer. Hier kommt das Erbe der Spanier noch gut zum Vorschein, weitere Überbleibsel sind im Essen und in den Namen der Filipinos ( mehr dazu später- siehe Friedhof Manila)  zu finden.

Ermita
Ermita

 

Ermita: Die Altstadt von Manila, bescheidene Gästehäuser, unser Vertreterschließfach, ein paar Restaurant in wunderbar verwahrlosten Straßen, das bescheidene Sightseeing Potential kann  zu Fuß erkundet werden. Genau deshalb hatten wir uns für diesen Stadtteil entschieden.

ein typisches Frühstück, oder Mittag oder Abendessen
ein typisches Frühstück, oder Mittag oder Abendessen

Am ersten Abend genossen wir zum ersten Mal das philippinische Essen und kamen aus dem Stauen nicht heraus. Es war für uns unvorstellbar, dass keine Einflüsse aus China oder Vietnam offensichtlich erkennbar waren. Hauptsächlich ernähren sich die Filipinos von Reis und Fleisch- meistens Huhn. Es wird eine Champignonsauce über das Duo geschüttet und mit fantasievollen Namen bedacht…Sisilog, Embutidosilog, Longanisa….Zum Frühstück gibt es Fisch ( milkfish) mit Reis oder Würstchen. Auch corned beef wird gerne gegessen, leider Alles nicht so meins.

Orchideen
Orchideen

Unser erster Tag begann im Regen, nach einem durchwachsenen Frühstück, beschlossen wir zunächst in den Orchideengarten Nayong Pilipino ( in der Nähe vom Rizal Park) zu gehen. Es gab wenig Orchideen, dafür viel Kitsch. Wir konnten ein echtes Ifugao Haus bewundern und darauf warten, dass das Wetter besser wurde.

Intramuros ist das eigentliche Highlight von Manila. Von den Spaniern erbaut, versteckt sich die echte Altstadt, wie der Name schon sagt, hinter schwere Mauern. Intramuros verströmt echtes koloniales Flair, und erinnert mehr an Mittelamerika oder Spanien wenn man durch die Gassen schlendert.

Unser erster Anlaufpunkt war die Sankt Augustin Kirche mit dazu gehörendem Kloster.

Diese gehört, wie gesamt Intramuros zum Unseco Weltkulturerbe und ist auch für Nichtkirchenliebhaber durchaus sehenswert. Wir haben es ebenfalls nicht so mit Gotteshäuser, fanden aber an dem Gebäude durchaus Gefallen.

Unser nächstes Ziel war wiederum ein Gotteshaus. Die durchaus beeindruckende Kathedrale von Manila. Überraschend moderne Fenster, so waren auf den Glasscheiben die Konterfeis der Päpste zu sehen.

Nachdem wir auch diese Kirche bewundert hatten, schlenderten wir weiter zum Fort Santiago.

Dort wurde der Nationalheld Jose´Rizal vor seiner Ermordung gefangen gehalten.

Leider wurde das Fort sehr vernachlässigt, Brände und Erdbeben hatten das Übrige dazu beigetragen- es ist nur noch eine Ruine.

Wir schlenderten an alten Zellen und Kerkern vorbei, genossen den Blick gen Chinatown und Hochhäuser. Langsam erfassten wir Centro Manila und die gigantischen Ausmaße der Stadt.

Am späten Nachmittag liefen wir zum Rizal Park und in das ehrwürdige Hotel Manila.

Wir ließen den Tag bei einem Drink ausklingen und gingen im Hobbit House,  1212 Arquiza Trade Center M. H. Del Pilar St, Ermita, Manila, 1000 Metro Manila, Philippinen , essen. Hierbei handelt es sich um ein Restaurant, welches von Kleinwüchsigen geführt wird. In einem Land, in dem Behinderungen, Krankheiten keine Beachtung und soziale Ungerechtigkeiten Alltag sind, keine schlechte Idee. Ich aß mexikanisch….welch ein Frevel, wobei ….die Welt in der ich heute unterwegs gewesen bin, war ganz und gar nicht asiatisch und somit konnte das Essen auch abweichen.

Zweiter Tag:

Leider konnte uns das philippinische Frühstück auch heute nicht begeistern, Knoblauchreis und Fisch am Morgen ist eben nicht Jedermanns Sache.

Wir wollten uns heute die Friedhöfe Manilas ansehen, die als besonders sehenswert gelten. Wir nahmen ein Taxi, kostete ungefähr 5€ und brachte uns sicher ans andere Ende der Stadt.

Unser erstes Ziel war der chinesische Friedhof.

Zuerst denkt man, man würde eine „gated community“  betreten. Breite Straßen, sogar Alleen wurden angelegt. Der Reiseführer erklärte uns, das wohlhabende Chinesen auch im Jenseits den gewohnten Luxus genießen wollen, wobei die Sache mit dem „Dasein“ ja nicht abschließend geklärt ist 🙂 .

Man sieht mehrstöckige Häuser, Balkone, Säulen, sogar Fahrstühle sollen einige Häuser, pardon Mausoleen, haben. Die Hinterbliebenden schlafen in eigens eingerichtete Schlafzimmer und genießen das Dosenbier aus der Küche des Mausoleums.

Es gibt Straßenschilder und Kapellen, die den Trauerzug begleiten, eine ziemlich bizarre Welt.

Unweit des Friedhofs sieht man die Slums, bittere Armut und Obdachlosigkeit und in der Welt der Toten strotzt der Luxus.

Als nächstes Ziel hatten wir den philippinischen Friedhof. Dieser ist komplett anders, er IST eine wirkliche Stadt, rd. 6000 Menschen leben zwischen den Gräbern, pflegen diese und erhalten ein kleines Trinkgeld oder eben Wohnrecht von den Familienagehörigen. Es gab Geschäfte die zum Friedhofskult dazu gehören ( Blumenläden, Steinmetze etc.) aber eben auch Kioske, Lebensmittelgeschäfte, fast schon Kneipen. Es plärrte aus allen Ghettoblastern, es herrschte Verkehr wie in den Hauptstraßen Manilas. Fotos durften hier nicht gemacht werden, was selbstverständlich von uns respektiert wurde.

Die Toten werden hier per Jeepney an ihre letzte Ruhestätte gebracht.

Apropos Jeepneys, meine heimliche Liebe auf den Philippinen! Von den US Amerikanern nach dem zweiten Weltkrieg „vergessene “ Jeeps, die zu Bussen umgebaut wurden. Auf dem ersten Blick einem Chicken Bus aus Mittelamerika nicht unähnlich. Auffällig war der Schmuck der Jeepneys, Bibelzitate und der Wunsch nach einem besseren Leben kam zum Ausdruck. Meist hießen die Jeeps Maria oder Carmen.

Bezüglich der Namensgebung auf den Phils nur so viel…Jeder hat einem dem Volksstamm passenden Namen ( z.B Ifuagao oder Chinese). Dazu kommt der christlich-spanische Name…der Taufname. Wer Geld hat, bildet beide Namen auf dem Grabstein ab, wer keins hat geht mit der spanischen Identität unter die Erde.

Zum Abschluß unserer zwei Tage in Manila besuchten wir die Chinatown. Nicht nur, dass wir hier den von den Philippinen stammenden Rum „DON PAPA“ endlich kaufen konnten, nein…es waren die kulinarischen Genüsse aus Chinatown, die uns mit Manila versöhnten.

Der beste Rum der welt- für meinen Geschmack
Der beste Rum der welt- für meinen Geschmack

Unser Fazit, Manila hat wenig Sehenswürdigkeiten, man kann gut und gerne zwei Tage in dieser Stadt „vertändeln“, oder  aber auch getrost weiterreisen. Wer natürlich ein echter 3. Welt Großstadtfreak ist, der kommt voll auf seine Kosten. Für mich geht Manila in die Kategorie Mumbai, Jakarta ein, ich werde vermutlich nicht mehr zurückkehren. Den Charme eines Bangkoks oder Hanoi konnte ich leider nicht finden.

Wir kamen während unserer Reise nochmal für jeweils eine Nacht und einen Tag zurück, verbrachten diese Zeit aber in Pasay in der Nähe der Mall of Asia. In die Innenstadt zog es uns nichtIMGP7701