Archiv der Kategorie: Europa

Mit dem Familienzuwachs ( Emily, die kleine Westiedame) wird Europa immer wichtiger und interessanter

Spanien 2023, Malaga & Nerja

Die Gruppe Metropole im Herbst entschied sich für ein warmes Novemberziel. Nochmal raus aus der Wintertristesse, 20-24 Grad lockten und dann war da noch das unschlagbar günstige Apartment für uns Sechs in Malaga.
Der Flug war lang und unbequem, drei Stunden spater begrüßte uns aber ein mildes andalusisches Spätsommerwetter und erfreute unsere grauen Gesichter.

Die Fahrt mit der Bahn zum Hotel war kurzweilig, leider waren wir ein klein wenig dusselig mit dem Erhaschen des Apartmentschlüssels sowie dem Aufschließen unserer Luxusherberge. Diverse Anrufe, Whats App Nachrichten später hatten wir es aber geschafft!

Der erste Nachmittag ging mit einer kleinen Stadterkundung einher, es war der Stadtstrand Malagueta der uns magisch anzog. Wir warfen einen ersten Blick auf die spektakuläre Strandpromenade und dem Centre Pompidou, malerisch in der andalusischen Abendsonne. Alle hier gezeigten Fotos stammen vom Iphone 11, meine Kamera lag ohne Speicherkarte im Apartment- verdammte Axt.

Am Abend lud die hübsche Innenstadt zum bummeln ein und mit einem mittelmäßigen Abendessen sowie einem Marsch in den Supermarkt ließen wir den ersten Abend ausklingen.

Der nächste Morgen begann mit einem gemütlichen gemeinsamen Frühstück und einem tollen Bummel durch den wirklich gut sortierten, sensationellen Markt von Malaga. Unterwegs überzeugte Streetart und Natur.

Kommen wir zur Markthalle, siehe hier auch den Bericht: https://allcontinentsinonelife.com/spanien-portugal-2018-v-ronda-malaga-zwei-schoenheiten/

Nach dem Markttreiben widmeten wir uns der Kultur- den Alcazaba: https://alcazabaygibralfaro.malaga.eu/de/visitas/alcazaba/

Im Jahr 2018 verwehrt, aufgrund der Tatsache das kleine weiße Fellbündel nicht auf die Burg dürfen.

Bevor es aber soweit war, sogen wir die Eindrücke der Altstadt in uns auf.

Die Alcazaba ( Festungsanlage arabisch Kasbah ) wurden Mitte des 11.Jh. durch den Maurensultan Badis errichtet und 1487 durch Isabella I v.Kastillien und . Ferdinand II aus Arragon zurückerobert. Die Zeit der Araber in Al Andaluz war vorbei, aus Moscheen wurden Kirchen, der Katholizismus wurde zur Staatsreligion, Überreste erinnern bis heute an die Zeit der Mauren auf der iberischen Halbinsel.

Im 8 Jh. stand eine Festungsanlage sowie ein römisches Theater, im 19 Jh. wurde die Burg teilweise zerstört.

Von den Türmen der Burg hat man beeindruckende Ausblicke in die Innenstadt von Malaga.

Wir vertrödelten den Nachmittag und entschlossen uns, aufs Wasser zu gehen….das schöne Wetter ließ allerdings nicht erahnen, dass es doch recht frisch auf dem Mittelmeer im November war.

Zum Abend gibt es nicht viel zu erzählen und so schwenken wir über zum Sonntagsausflug nach Nerja. Wir fuhren mit dem Linienbus, vorbei an den Obstplantagen Andalusiens. Unser Ziel waren zunächst die Höhlen von Nerja.

Wir überbrückten den kleinen Hunger mit Tapas im nahegelgenen Imbiss, badeten in der Sonne und zogen um die Mittagszeit in die Höhlenkomplexe.

Wer sich ein wenig klug zu dem beeindruckenden Höhlensystem informieren will, schaut hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Höhlen_von_Nerja

Zu bemerken bleibt, die Höhlen wurden erst 1959 entdeckt und erstrecken sich auf rund fünf Kilometer und sind maximal sehenswert und nachhaltig.

Im Anschluss wollten wir uns natürlich auch die Stadt Nerja nicht entgehen lassen und warteten auf den passenden Bus.

Nerja ist eine niedliche typische andalusische Stadt an der Costa del Sol, mit einem wichtigen Sightseeinghotspot, dem Balcon de Europa. Dieser zieht Touris aus aller Welt an, die Alle den grandiosen Ausblick aufs Mittelmeer genießen möchten. Wikipedia sagt hierzu: Balcón de Europa (Balkon Europas) heißt die Hauptattraktion des Küstenstädtchens. Diese Aussichtsplattform mit Panorama-Blick über das Mittelmeer liegt auf einem Felsvorsprung in ca. 20 m Höhe über dem Meer. Hier endet die innerstädtische Fußgängerzone. Museum und Rathaus befinden sich in unmittelbarer Nähe. Den Namen erhielt dieser Mirador (spanisch für Aussichtspunkt) im Jahre 1884 nach einem Besuch Königs Alfons XII. Er beendete seine Rede mit dem Ausruf: ¡Este es el Balcón de Europa! („Dies ist der Balkon Europas!“).

https://de.wikipedia.org/wiki/Nerja

Am letzten Tag stand ein Stadtbummel durch Malaga mit anschließendem Besuch der Picassoausstellung an. Wir zollten dem großen Meister unseren Tribut, bewunderten das Geburtshaus

Mit einer schnellen Pizza verabschiedeten wir uns nach drei Nächten und 3,5 Tagen aus Andalusien, hocherfreut nochmal dem Winter für ein paar Tage entkommen zu sein.

Wie bereits in 2018 erwähnt, Malaga lohnt und wird zu Unrecht als hässlich und nicht interessant betitelt. Insbesondere im deutschen Schmuddelherbst ist Andalusien immer eine gute Wahl.

Schweden 2024, XI: Ales Stenar, Ystad, Trelleborg

Unsere Reise ist am Ende angelangt, doch mit einer Fährabfahrt um 23:45 Uhr bleibt dennoch etwas Zeit, den Abschied hinauszuzögern.

Wir verabschiedeten uns im Sonnenschein von Öland, auch wenn es mittlerweile empfindlich kalt nachts wurde. Frühstück draußen kann man mittlerweile knicken.

Über die Ölandsbron gings zurück aufs Festland und dann über Autobahn und Landstraße nach Ystad.

Kurz nach 13:00 Uhr waren wir am Campingplatz, das Wetter ein Wechselspiel zwischen Schauer und Sonnenschein bei 15 Grad, die Rezeption machte Mittag! Wir vertrödelten also eine Stunde mit warten, bekamen dann einen Platz an der Straße. Es ist die Straße die auch nach Trelleborg und Malmö führt und demzufolge mit LKWs usw verstopft ist….

Nach dem Aufbau folgte die unvermeidbare Zimtschnecke und gut gestärkt fuhren wir mit den letzten Regenschauern auf dieser Reise nach Ales Stenar. Bereits im letzten Bericht angekündigt, die größte Schiffsserzung, direkt oberhalb des Meeres. Ob Grab, religiöses Versammlungszentrum….wer weiß, da sind sich die Archäologen uneins. Auch das Alter ist schwer zu bestimmen, irgendwann zw. 500- 1000 n. Chr. Ein Grab wurde nie gefunden, heute kann man 59 Steine, jeder min. fünf Tonnen schwer, auf 70m Länge und 19m Breite bewundern. Der Standort über den Meer von Kåseberga ist sehr spektakulär und wir waren froh, dass das Wetter so unbeständig war, es waren mehr als genug Menschen in Kåsehuvud ( alternativer Names von Ales Stenar), englisch sprechende Touris kletterten gar auf den Steinen herum…es k….nur an.

Heck des Schiffes, siehe oben

Links der Bug, komplette Ansicht (s.o).

vom Bug aus gesehen, s.o.

Der obligatorische Besuch bei Ica, mit dem Kauf von diversen Mitbringseln stand an…von diesem ließen wir aber die Pfötchen:

Wer es nicht kennt, die Dose beinhaltet vergammelten Hering….was für die ganz Harten.

Das Wetter besserte sich von Stunde auf Stunde, 2/3 gingen an den Strand, 1/3 kochte….1/3 schaut sich die Strandhütten am letzten Tag an.

Zum Abend gibts nicht viel zu erzählen, Spaghetti Bolognese, duschen unter mittelmäßigen Konditionen und ab in die Heia. Acht Grad in der Nacht laden nicht zum Nachtleben ein, den Polarlichter Alert verschliefen wir….keine Aurora in diesem Urlaub für uns!
Der 13.09.24 war herbstlich schön, Windjacke war aber schon nett zu tragen.

Wir frühstückten ausgiebig, packten den ersten Schmunzius und fuhren nach Ystad rein.

Das puppige Nest zum Abschluss, eine der schönsten Innenstädte Schwedens, sicherlich nicht mehr unbedingt typisch skandinavisch mit den Fachwerkhäusern . Gegründet 1244 als „Viistatha“ in den Annalen. Wer Ystad richtig aussprechen möchte : Ystad [ˈʏstɐ] , 1285 wurde bereits der Name Ystah verwendet, die Dänen nannten die Stadt Ysted.

Ystad ist ein Wallfahrtsort für Krimifans, die Wallanderserie spielt in Ystad und wurde auch in der Stadt verfilmt. Das Nest verfügt über eine geschlossene Altstadt, Keines der alten Fachwerkhäuser fiel der Abrissbirne zum Opfer.

Wir liefen eine Runde durch die Innenstadt, die gleichzeitig auch die Gamla Stan, also Altstadt ist.

Per Helsas Gård:

Eine Ecke puppiger als die Nächste, das Kloster Gråbrödraklostret gehört erwähnt https://www.guidebook-sweden.com/de/reisefuehrer/reiseziel/klostret-i-ystad-mittelalterliches-kloster-ystad

Unter dem Franziskanerorden in 1267 gegründet, im 16 Jh. fielen die Quergebäude dem Abriss zum Opfer ( Reformation), dennoch ist es eines der am besten erhaltenen Klöster in Schweden.

In die Sankt Marien Kirche bin ich hineingegangen, es wurde aber gerade eine Beerdigung vorbereitet. Die Svenska Kyrkan ist eine Eigenart in der protestantischen Kirchenwelt. Jeder der in Schweden geboren oder sich polizeilich meldet, ist automatisch Mitglied der Svenska Kyrkan und muss aktiv austreten, Oberhaupt ist der jeweilige König.

Obwohl evangelisch- lutherisch hat sich die Schwedische Kirche ein paar katholische Eigenheiten bewahrt, z.B. Weihrauch, die Kinder tragen bei der Konfirmation weiße Talare usw. und die Särge bei Beerdigungen sind weiß, siehe Bild.

Ich bin schnell wieder gegangen, da ich die eintreffenden Trauergäste umgehen wollte. Zur Kirche selbst ( aus guidebook-sweden.com) :

Sankta Maria Kyrka in Ystad ist die Hauptkirche und gleichzeitig das älteste Gebäude der Stadt. Sie wurde um 1200 als dreischiffige romanische Basilika gebaut und um 1830 umfangreich verändert. Einmalig in Schweden ist der Turmwächter, der jede Nacht hoch oben vom Kirchturm über die Stadt wacht.

Weitere niedliche Gassen und Höfe erwünscht? Hier sind sie:

Da es noch sehr früh war, fuhren wir wieder zurück zum Campingplatz und gingen letztmalig an den Strand. Die Sonne gab Alles, wir saßen sogar ein wenig auf dem Steg und ließen uns brutzeln.

Leider machte die Uhr Ticktack und so verbrachten wir den späten Nachmittag mit packen, bis es Zeit war, wieder nach Ystad zu fahren….ein Restaurant war unser Ziel….und wir wurden fündig! Thailändisch und das richtig gut und nicht teuer. Hauptessen und Vorspeisen, Getränke, 50 Euro….Schweden ist machbar.

Wir kauften noch frische Lebensmittel fürs Wochenende, fuhren tanken und um 20:20 Uhr machten wir uns auf den Landstraßen Skånes auf den Weg nach Trelleborg. Es war stockduster, die Straßen eng und Mucki hatte keine Chance….es tat uns unendlich leid! Hasi ist im Hasenhimmel!

Wir kamen rd. zwei Stunden vor Abfahrt der Fähre an, die dann leider über eine Stunde Verspätung hatte….also drei Stunden warten, wir waren durch.

Um kurz nach 1:00 Uhr nachts die ziemlich abgerockte Huckleberry Finn betreten ( die Akka war edler) und überrascht aufs Upgrade geschaut…Fenster aber dreckig und naja,….für eine Nacht ok.

Mathias sprang ins obere Bett, wir kamen schwer zur Ruhe. Emily schon gar nicht, jede Welle die sie hörte, nahm sie mit und war wach….Wir Mädels durchwachten die kurze Nacht.

Um 7:30 Uhr fuhren wir von Bord, um 10:40 Uhr waren wir in Mahlow und um die Mittagszeit mit Sack und Pack at home.

Hier unsere Reiseroute, gut zum Nachahmen…

Und zu guter Letzt: Tack sa mycket och hej då Sverige! Schön wars!

Schweden 2024, X: Öland Teil 2 & Kalmar

Nach Regen kommt Sonne und für den 10.09.24 traf dies genau zu! Der Tag war windig aber von blauem Himmel, Wattewölkchen, bis zu dramatischen Gewitterwolken war alles dabei; es blieb trocken bei 18-20 Grad, danke Du schöne Sonneninsel!

Wir zogen nach dem Frühstück gen Süden, kurz nach Fjärdestaden wurden wir per Schild auf eine wichtige Tatsache der Insel verwiesen. Willkommen im Unescoweltkulturerbe! Aber warum ist der Süden geschützt? Ich hatte viel gelesen, es ehrlich gesagt nicht verstanden und versuche es mal mit meinen eigenen Worten: Es ist die Kulturlandschaft, die Agrarflächen, die seit Jahrtausenden immer der gleichen Nutzung unterliegen. Mit den Jahrhunderten gewachsen, ein eigenes Landschaftsbild geschaffen wurde und damit einmalig, erhaltenswert ist….ich hoffe das war verständlich?

Am Ende des Tages sagten auch wir, ja…zurecht Unesco!

Fangen wir mit dem ersten Highlight des Tagses an, der Runenstein von Karlevi. Die Erklärung zum Stein habe ich von der Seite Großsteingraeber.de:

Der Karlevistein (Schwedisch: Karlevistenen) ist einer der interessantesten Runensteine Schwedens. Er enthält ein Gedicht im Dróttkvætt – Versmaß. Das Gedicht ist das einzige dieser Art, das noch im Original erhalten ist. Es ist ein Ruhmesgedicht und Nachruf auf einen gefallenen Wikinger-Häuptling namens Sibbe. Im Gedicht wird er mit Odin, dem höchsten Gott, verglichen. Errichtet wurde der Stein ca. 1000 n.u.Z.

Weiter ging es zum Gräberfeld von Gettlinge. Schon mal etwas von Schiffssetzungeni gehört? Nein, dann jetzt beginnen, denn diese werden uns bis zum Ende unserer Reise begleiten.

Schiffsetzungen sind Gräberfelder (rd. 800-1050 n. Chr. ) in denen Steine in Schiffsform angelegt werden, mit offensichtlichem Bug und Heck. Das von Gettlinge ist auf Öland das ziemlich beeindruckend, weil es nicht nur zwei davon gibt, sondern die Größe auch stattlich ist. Wir werden uns noch Ales Stenar bei Ystad anschauen, mehr dazu dann später: https://zeitenreise.net/schiffssetzungen-in-skandinavien-steinerne-zeugen-der-vergangenheit/

Hier ein Blick auf die umliegende Kulturlandschaft:

Fälschlicherweise werden diese Schiffsetzunge oft auch als Ministonehenge bezeichnet, was natürlich falsch ist und wenn, überhaupt nur wegen der Größe, Ales Stenar in Käseberga. Schiffsetzungen stammen fast alle aus der Wikingerzeit und symbolisieren die enge Verbundenheit zum Meer und Seen.

Wir fuhren weiter gen Süden und trafen auf diese Mauer:

4611m lang ist das Prachtstück, wurde von König Karl X Gustaf errichtet und zieht sich über die gesamte Breite der Insel. Errichtet wurde die Mauer um 1653 und sollte das Gut Ottenby vom Rest der Insel abtrennen: https://www.guidebook-sweden.com/de/reisefuehrer/reiseziel/karl-x-gustafs-mur-historische-grenzmauer-groenhoegen

Nun waren wir also im Ottenby Naturum, ein Vogelparadies und mein Teleobjektiv lag brav in der Wohndose in Saxnäs…naja, sind ja nur Vögel!

https://www.lansstyrelsen.se/download/18.79306d1217f44ad659156b83/1649068664762/Ottenby%20folder%202022%20TY.pdf

Öland liegt auf der Vogelfluglinie und die Viechis sind auf dem Weg nach Afrika.

In Ottenby liegen aber auch die Überreste der St. Johannes Kapelle aus dem 13.Jh, die Steine wurden zum Bau des Långe Jan 1782 genutzt, Skandinaviens höchster Leuchtturm mit 42m.

Im herrlichsten Sonnenschein gab es Fika, Wienerböd, lecker Teil mit Pudding und einen Marsch am Turm, mit Blick auf grandiose Natur…Unesco, als kleine Erinnerung.

Folgende Verkehrsteilnehmer trifft man am Südzipfel Ödlands an….

Unsere Sightseeingtour ging noch weiter, immer wieder auf den Spuren der Wikinger, Eisenzeit und Mittelalter.

Ekestorp Burg aus der Eisenzeit und Mittelalter, vollkommen wieder aufgebaute Ringburg https://www.guidebook-sweden.com/de/reisefuehrer/reiseziel/eketorps-borg-fruehgeschichtliche-burg-eketorp

Die Burg begeisterte vom ersten Moment, im September übrigens eintrittsfrei.

Mühlen gefällig? Wie bereits beschrieben, noch 400 Stk. sind zu bewundern, diese fanden wir besonders attraktiv.

Da sich das Wetter so super hielt, die Vorausschau auf den letzten Tag auf Öland be….war, fuhren wir nach Kalmar, über die Ölandsbron. Die Brücke wurde 1972 eingeweiht, sie ist 6072 m lang und damit eine der längsten Brücken Europas.

Das Schloss von Kalmar: https://kalmarslott.se/de/ ist eines der schönsten Schlösser Skandinaviens. Das Kalmarer Schloss erhielt sein jetziges Aussehen im 16. Jahrhundert. Damals bauten die Wasa-Könige Gustav, Erik XIV. und Johann III. die mittelalterliche Burg zu einem Renaissancepalast um, den sie nach kontinentalem Vorbild einrichteten. Schon früher hatte das Schloss eine wichtige Rolle in der nordischen Politik gespielt, zum Beispiel wurde hier 1397 die Kalmarer Union besiegelt. Grundstein einer Festung um 1180, im 13. Jh. verlief die Grenze Schwedens an der Burganlage vorbei. Skåne, Blekinge und Halland waren bis 1658 in dänischer Hand.

Wasserturm von Kalmar, heute Wohnungen.

Ein schnelles Burgeressen und der restliche frühe Abend fand auf dem Campingplatz ab.

Am nächsten Morgen der Blick ins trübe Wetter, es schüttete. Wir netflixten uns durch den Tag. trafen Vorbereitungen auf Deutschland, ich kochte für Ystad vor. Emily beschloss die Aktivitäten erhöht aus der Kuschelecke aus zu beobachten und wartete auf Garnelen und besseres Wetter.

Die Glotze funzte, ein Sightseeinghighlight hatten wir aber für die Insel noch in petto, Schlossruine Borgholm, da fährt Jeder hin….Bis 15:00Uhr wussten wir nicht wirklich, ob dies Sinn macht? Doch Apple behielt recht und es wurde trocken.

Die 25km bis Borgholm rissen wir herunter, ein Innensuch der Ruine wurde uns dennoch verwehrt, bereits geschlossen….schade ….aber ehrlich, von draußen hats auch gereicht! Borgholm wird auch die romantischste Ruine Schwedens genannt: https://www.borgholmsslott.se/de/die-geschichte-des-schlosses-borgholm/

Auch der Blick auf Schloß Solliden ( Sommersitz der Königsfamilie) wurde uns verwehrt, ab 16:00 Uhr ist Totentanz im herbstlichen Schweden.

Dann also ab nach Borgholm, bissel schlendern durch den Ort, Sörens Restaurang, tanken und Öland ausklingen lassen.

Auf dem Weg zur Tanke blendete uns die Sonne, JA sie ist wieder da, so dermaßen, dass wir uns aufeinmal auf der Ölandsbron befanden und auf dem Weg nach Kalmar waren…7 km oneway :0)…wir nahmen es gelassen.

Der Abend auf dem Campingplatz warf bereits deutsche Schatten voraus. Es wurde geräumt, geplant und bei der TT Line eingecheckt.

Schweden 2024, IX: Öland erster Teil

So, nun also Inselleben und angesichts der Wettervorhersage für unsere letzte Urlaubswoche nicht die dümmste Entscheidung. Öland ist Schwedens Sonneninsel, viele Tiefausläufer nimmt die Insel erst gar nicht mit, ähnlich wie Bornholm. Anbei der Wettervergleich Berlin/ Öland vom 09.09.24.

Aber uns erwartete ja erst der 08.09.24 und der vesprach sommerlich zu werden. Unser Frühstück in Västervik war karg, wir wollten los und rollten um 8:45 vom Platz um gegen 11:50 Uhr über die längste Brücke Schwedens zu brausen, die Brücke über den Kalmarsund, die das Festland mit Öland verbindet.

Öland, Schwedens Sonneninsel mit ( fast) südeuropäischer Atmosphäre…aber nur fast. Die Insel gehört zu einem der 15 Welterberegionen in Schweden und wir waren gespannt.

Die Insel ist 137km lang, max. 16 km breit und bekommt wenig von den Tiefauslösern auf dem Festland ab….und aufeinmal war auch für uns der Sommer wieder da. Echt wahr, während in Västervik der Herbst Einzug gehalten hatte, war es auf Öland, knapp 150 km entfernt, wieder sommerlich….

Wir checkten auf unseren schönen CP ein, der ziemlich, ziemlich leer war und genossen erstmal die erste Strandreihe mit der mittlerweile täglichen Fika und dem Blick auf die Kalmarsundbrücke.

Später inspizierten wir unseren Strand, der vielversprechend war…kaum Seegras, Emily ging rein.

Wir wollten den Tag nutzen, die Wettervorhersagen waren auch für die Sonneninsel nicht so rosig die nächsten Tage. Öland ist nicht nur Unescowelterbe mit den meisten Sonnenstunden in SE, nein, sie ist auch die Insel der Windmühlen, von ehemals rd. 2000 Stk. sind noch 400 erhalten und diese begleiten einen auf dem Weg über die Insel aus Schritt und Tritt oder pro gefahrenen Kilometer so ca. 2.

Besonders berühmt ist diese Mühlenallee bei Lerkaka.

Aber leider kann auch Öland den Herbst nicht wegdrücken, die ersten Kürbisse waren in den Loppis zu kaufen…natürlich nur mit Swish, für Touris unmöglich welche käuflich zu erwerben. Bargeld oder Karte geht nicht!

Kurzentschlossen bogen wir nach Himmelsberga ab, ein Heimatmuseum. Ein alter Hof, behutsam restauriert und so ganz anders als die Höfe in Småland: https://www.guidebook-sweden.com/de/reisefuehrer/reiseziel/oelands-museum-himmelsberga-freilichtmuseum-langloet

Schwer begeistert nahmen wir den letzten Sightseeingspot, nur vier Kilometer entfernt, auch noch war. Die ehemalige Burg Ismanstorp, aus der Eisenzeit.

Der Kreis ist schwer zu erkennen, hier wäre eine Drohne notwendig. Der Weg zu den Ausgrabungen( durch einen Wald) ist aber schon spektakulär und wer Steinhaufen mag, kommt zu seinem Spaß.

Es ging auf 17:00 Uhr zu, Schloss Borgholm etc. waren an diesem Tag keine Alternative mehr, das Vieles um 16:00 Uhr schließt.

Wir fuhren zurück nach Saxnäs und bespielten den Hund, genossen den Sonnenuntergang und ließen mit Smoerrebrød ausklingen.

Der 9. September begann sonnig aber windig, dennoch Frühstück draußen war drin.

Wir starteten früh, die Entfernungen auf Öland sind nicht zu unterschätzen. Gegen 9:30 Unr waren wir on the road, fast Rekord für uns.

Unser erstes Ziel war Byrums Raukar: https://skandinavien.eu/schweden/regionen/oeland/rauken-von-byrum.html

Kalkstein- Felsformationen aus dem Wasser gewaschen, sehr interessant, noch interessanter war allerdings der klare Kieselstrand nebenan, zumindest bei 1 v. 3!

Weiter gings zum Långe Erik, dem nördlichsten Punkt von Öland und damit bereits 84km von unserem Campingplatz entfernt! Der Leuchtturm ist 32m hoch, sein Pendant am anderen Ende von der Insel misst 42m und heißt Långe Jan und ist mit seiner Länge tatsächlich der Längste in Schweden.

Unterwegs fanden wir Neptuni Åkrar, einen Steinstrand.

Im Norden fauchte es bereits ganz ordentlich und ich war froh, mein Teddyfell über dem T- Shirt anzuhaben….Mathias lachte mich natürlich aus!

Natürlich wurde wieder ein Mount Matti gebaut, der leider den Strapazen nicht standhielt und in sich zusammenfiel….schieben wir es auf den Wind, nicht auf den Architekten!

Weiter ging es zum Naturum Trollskogen….der Trollwald! Mein Mann verzog schon wieder das Gesicht, er mag keine Trolle….wir wissen!

Der Wald ist wirklich verwunschen, Schiffswracks von 1926 und eine fast 100jährige Eiche gilt es zu bewundern, Außerdem wachsen die vom windgeplagten Kiefern zum Teil krumm und schief, kennt man auch aus Polen….und deshalb Trollwald.

Was kein Reiseführer schreibt, 4,5 km sind es vom Parkplatz bis zu den Eichen im Trollstigen….wir verzichteten, auf einen neun Kilometer Rundkurs waren wir nicht eingerichtet. Wir entschieden uns für eine kleine Runde und sahen gefühlt dennoch Alles, auch komisch gewachsene Trolleichen.

Die Sweks, Dreimaster, gesunken 1926, keine menschlichen Verluste, konnten Alle gerettet werden:

Kiefern im Sturm:

Zu. Schluss die Trolleken, die Trolleiche:

Zu guter Letzt wollten wir im Norden der Insel nach Böda Sand, dem schönsten Strand der Insel und ehrlich, nicht zu verachten! Der Hund war happy und tobte sich so richtig aus. Leider pfiff der Wind, der angekündigte Regen kam näher.

Den Norden der Insel erklärten wir für erledigt, wir fuhren wieder zurück in den Mittelteil und machten einen Essensabstecher nach Borgholm, der Hauptstadt der Insel. Borgholm war an diesem Nachmittag mehr als verschlafen, hübsch anzusehen mit einigen geöffneten Restaurants.

Hervorzuheben ist die Kirche, die erfrischend anders aussah als die restlichen Gotteshäuser in Schweden.

Bei Sören kehrten wir ein und freute. uns über Spareribs für 17,00€!

Mathias wollte immer einen System Bolaget von innen kennenlernen. Wer sich fragt was das ist, bekommt die Antwort: Spirituosenladen mit allen Arten von Suff. In den gängigen Supermärkten bekommt man nur Leichtbier und ansonsten nichts…

Lustiges Zeug was sie hier so haben!

Albatrosskacke, Möwenschiss oder andere Vogelausscheidungen oder was?

Bier der Geschmackssorte Elch?

Geschreddertes Windmühlenholz, quasi Süßholz….

Hoffen wir mal, dass hier keine Katze geschlachtet wurde, miez!

System Bolaget ist direkt Sightseeingprogramm, wie wir begeistert feststellen durften. Mit einem ausgiebigen Shoppingerlebnis im örtlichen ICA beendeten wir den langen, langen Sightseeingtag..

Pünktlich um 18:00 Uhr setzte dauerhafter Starkregen mit Sturm ein.

Abends holten wir den Waschlappen hervor, duschen wie bei Omi…ins Waschhaus kam Niemand mehr an diesem Tag, Das Dreckswetter vom Festland hatte uns schlussendlich doch erreicht.

Schweden 2024,VIII: Vimmerby, Katthult, Bullerbyn und Västervik

Alle Mitreisenden, bitte anschnallen und tief durchatmen….es wird kitschig, süßlich, romantisch und voller Kindheitserinnerungen….so übertrieben hübsch, dass man es kaum wahrhaben will!

Als erwachsenes Wesen fragt man sich im Vorfeld einer Schwedenreise, ob Astrid Lindgren ein Thema werden soll oder nicht….auch ich fragte mich und war mir uneins. Schnell wußte ich, dass Astrid Lindgrens Värld ein Spaßpark für kleine Erwachsene unter 15 ist und strich diesen von meiner Bucket List. Vimmerby Näs, das Elternhaus der Schriftstellerin??? Hmm…ein Museum…60& Eintritt, hoppala! Da wir die ZDF Reportage über Astrid Londgren gesehen hatten, strichen wir auch dieses von der To Do Liste, kein Limonadenbaum für uns.

Es blieben am Ende Vimmerby, Katthult und Bullerbyn übrig und das reichte dem Kind Ü18 in uns dann auch vollkommen aus!

Vimmerby liegt rund 60 km von Västervik entfernt, Zeit genug, den ersten Hochnebel der Reise verziehen zu lassen. Einer der nun wirklich letzten warmen Tage erwarte uns.

In Vimmerby fanden wir sofort einen Parkplatz, keine 200m vom Stora Torget, dem Marktplatz entfernt.

Dort gehts schon Bullerbümäßig zu….

… und an die große Astrid Lindren wird gedacht.

Kurzbiografie: Astrid Anna Emilia Ericsson (Lindgren) wurde 1907 in Vimmerby/Näs geboren, und hatte eine glückliche Kindheit. Mit 18 wurde sie schwanger und aufgrund der familiären „ Schande“ verließ sie die Stadt, brachte ihren Sohn Lasse zur Welt, der in Kopenhagen bei Pflegeeltern drei Jahre verbrachte. Erst mit der Eheschließung zw. Astrid und Sture Lindgren wurde das Kind nach Stockholm nachgeholt, Tochter Karin wurde in den 30er Jahren geboren und während des Kriegswinters 1941 erfand die Tochter, die mit Lungenentzündung im Bett lag, die Figur Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump…auf deutsch Pipilotta Vikutalia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf. Mutter Lindgren unterhielt das Kind mit den von ihr ausgedachten Geschichten, schrieb diese dann auf, als sie selbst mit einem verstauchten Fuss das Bett hüten musste und schenkte Karin das erste Manuskript zu Weihnachten…..der Rest ist Geschichte, 165 Mio verkaufte Exemplare, 107 Sprachen…wobei der deutsche und schwedischte Markt den größten Pippihype auslöste. Deutschland in der Nachkriegszeit hatte förmlich auf dieses Buch gewartet. Ein Kind, welches nicht in Schubladen zu stecken war, sich nicht an Regeln hielt und dann auch noch ein Mädchen…die Postnazipädagogen waren „ not amused“ und politische Debatten zu Pippi Langstrumpf waren Anfang der 50er Jahre normal, für uns heute kaum vorstellbar. Pippi wurde politisch, die deutsche Linke bediente sich Efraims Tochter, nicht selten wurde Pippilotta mit Ché Guevara auf eine Stufe gestellt, ebenfalls unvorstellbar im Jahr 2024.

Aber auch Astrid war Zeit ihres Lebens politisch, setzte sich für Kinderrechte, Tierrechte und Menschenrechte ein und eckte auch im deutschen Bundestag an, als sie bei einer Preisverleihung im schönsten deutsch den Herren mitteilte: „Ein Mensch wird als Kind geprägt und trägt seine Kindheit in sein Erwachsenenleben. Dies gilt auch für
Politiker und an deren Handeln erkennt man, ob sie eine glückliche Kindheit hatten“…..warum fallen mir da jetzt Namen von Putin, Trump, Erdowahn usw ein????

94 Jahre wurde Astrid Lindgren alt und verstarb am Ende an einer banalen Virusinfektion. Inger Nilsson, die Pippi aus den Filmen, hielt eine der Trauerreden.

Das nachfolgende Foto stammt aus Wikipedia:

Nachdem wir die grande dame der Kinderliteratur gewürdigt hatten, machten wir eine kurze Runde durch Vimmerby, der Heimatstadt der Schriftstellerin. Wir taten uns schwer mit der Beschreibung von „visit Vimmerby“ die auf die erste Arbeitsstelle von Astrid oder auch den berühmten Bonbonladen mit den 18 Pfund Bonbons aus „Pippi auf der Walz“ verwiesen.

Da uns der Abstecher zum Limonadenbaum auf dem Anwesen der Eltern zu teuer war, hier ein Screenshot der offiziellen Seite von Småland:

Die letzte Würde erhielt die Autorin auf dem Friedhof von Vimmerby. Obwohl sie die meiste Zeit in Stockholm gelebt hatte, wurde sie dennoch im Grab der Eltern und Geschwister beigesetzt. Festzuhalten bleibt, dass noch eine zweite Astrid Lindgren auf dem Friedhof liegt, wie wir bei unserer Suche feststellen mussten.

Wir fuhren weiter zum Katthulthof, wer Michel kennt, kennt den Hof! Michel der in Schweden Emil ist, aus Lönneberga….Lönneberga liegt ebenfalls in Småland, hat aber mit dem Katthulthof wenig zu tun…..mindestens 30min mit dem Auto. Gute Wurst kommt aber aus Lönneberga, wie wir bereits beim Frühstück feststellen konnten.

Vorher bekam Emily an der Mühle am rauschenden Bach ihr Mittag, wir bewunderten die pittoreske Landschaft, Småland wie aus einem Märchen….achja, wir sind ja bei der Märchenerzählerin.

Also Katthult, noch original wie im Film…..musste auch mein Mann am Abend lobend feststellen, als wir uns durch den Film von 1971/72 zappten….der kleine freche Michel, der arme, geplagte Papa.

Quelle: Wikipedia

Dieser Hof wurde für den Dreh ausgesucht, weil die Ähnlichkeit zum beschriebenen Hof am Größten war.

Und dann wollte Mathias doch nach Bullerbü/ Bullerbyn und eigentlich Sevedsdorp…..ja, wenn man nun schon mal hier ist.

Der Weg war nicht ganz so einfach aber viele Abzweige führen dann doch dorthin.

Nicht ganz unwichtig zum puppigen Nest, Astrid Lindgrens Papa wuchs auf dem Mittelhof von Bullerbyn auf, hier verbachte sie ihre Ferien bei den Großeltern und Sevetsdorp wurde dann Grundlage für die „Kinder aus Bullerbü“.

Und ehrlich, dann hatten wir vom supersüßlichen Schwedenidyll genug und fuhren zurück nach Västervik.

Die Sonne gab Alles, Mathias verschwand ins Kayak, Emily und ich starteten einen Ausflug über die sogenannte Ferieninsel, Schäreneiland am CP, die wir auch am ersten Tag bereits besucht hatten.

Unseren Abend verbrachten wir in Västervik. Wir hatten unseren Wohnwagen bereits reisefertig gepackt und wollten ein schnelles Abendessen. In einer Burgerbude wurden wir fündig und zogen danach noch ein wenig durch den Ort.

In Schweden machen viele Supermärkte erst um 23:00 Uhr dicht, ein gefundenes Fressen um nach unserem Abendessen und Bummel bei ICA Maxi zu eskalieren. Vorrat für Öland, überlebenswichtige Mitbringsel für Tyskland….unsere Zeit geht leider langsam zu Ende.

Und zum Ende noch nen Tip an Alle: „ Sei Pippi, nicht Annika!“

Schweden 2024, VII: Västervik

Nun also Småland, eng verbunden mit der großartigen Astrid Lindren!

Wir verließen Gränna gegen 10:00, machten uns gemütlich auf die 178km nach Västervik und damit wieder an die Baltische See, aka Ostsee.

Das Wetter war fürs Inland weiterhin bei fast heißen 27 Grad, für die Küste wurden merklich kühlere Temperaturen aufgerufen, 21 Grad waren es am Ende.

Nach rd. 20 km wurde unsere Fahrt hakelig, da enge Landstraße und viel Gegenverkehr. Auf dem Weg zur Küste kamen wir in einen Stau ( STAU) aufgrund einer Straßensperrung, wer hätte das gedacht….und dann, nach fast drei Stunden Fahrt kam ein Abzweig nach Lönneberga…ach ja, der Michel/ hier Emil….Katthult…der Katthult Hof ebenfalls der Emil aus Lönneberga. Filmbyn…Ronjas Räubertochter wurde hier gedreht und natürlich Vimmerby, die Geburtststadt von Astrid! Doch mehr zu der großartigen Schriftstellerin kommt in den nächsten Tagen.

Kommen wir nun zu Västervik. Die Stadt wollten wir uns für den nächsten Tag aufheben, das Resort überforderte uns schon fast…fast…und wollten….es kommt meistens anders, gut so!

Einchecken per App, ok…aber per Navigation zum Stellplatz?! Ja, Västervik ist nicht nur das älteste Resort Schwedens, sondern auch das Größte. Zum Stellplatz gehören Inseln, Brücken, Häfen, Buchten usw….wir haben es nicht geschafft, wenigstens einen Teil kennzulernen.

Mein lieber Mann war gleich mal richtig gnatschig….Wald, liegt ihm nicht! Und Västervik hat viel Wald und Mücken und die mag er noch viel weniger. Egal, mit einiger Mühe rückten wir Bianca zurecht, schade….ein Schattenplatz! ALLE jetzt kommenden Bilder sind übrigens Resortfotos, unglaublich aber wahr:

Zum Mittag kamen die gehorteten Reste zum Einsatz und dann erkundeten wir ca. 30% des Campingplatzes….und zum ersten Mal kam das Gefühl von Herbst auf.

Was man auf diesen Bildern, wohlbemerkt- grandiose Natur- nicht sieht…schwimmen, igitt….überall Seegras, wirklich überall schwimmt dieses glibberige, verwesene, stinkende Gras. Nur am Skagen war es etwas besser, ansonsten hat die Ostsee wirklich ein Problem. Für Emily eine Planschestelle zu finden, fast unmöglich.

Der späte Nachmittag galt der hellen Wäsche, diesmal umsonst, die CP Gebühren waren aber eh schon sehr hoch.

Gegen 18:30 Uhr kamen wir auf die verwerfliche Idee, eines der Restaurants auf dem CP auszuprobieren- ungelogen 1,3 km Fussweg um vor verschlossener Tür zu stehen, Internetseite könnte ein Update gebrauchen. Also ging es wieder zurück, der Shortcut lag bei 600m, ein Riesending unser Campingplatz….ohne geöffnete Infrastruktur, es gibt ungelogen nichts mehr, was geöffnet hat, trotz relativ guter Belegung…auch eine neue Erfahrung für uns.

Schöne Momentaufnahmen auf dem Rückweg versüßten das Hungerfühl. Wir trafen auch auf einen Wurf niegelnagelneuer Schnauzer Welpen, hach waren die herzig. Stehen die Schweden drauf, absoluter Modehund im hohen Norden.

Unsere hungrigen Mägen trieben uns in die Innenstadt, rd. 4,5 km vom CP entfernt. Die Parkplatzsuche war einfach und schon standen wir in einer schwedischen Ferienmetropole, hej…..es waren sogar Restaurants geöffnet.

Die Bilder mit Tageslicht sind vor dem Thai Curry, die Nachtfotos danach entstanden…mehr Västervik gabs dann am 06.09.24.

Nach dem Kurzsightseeing kehrten wir noch in einen Maxi Coop ein, der bis 23:00Uhr geöffnet hatte.Nächtliche Einkäufe liebe ich….komisch was andere Länder so hinbekommen.

Auf unserem Campingplatz war es dunkel wie im Bärenarsch…Niemand war mehr draußen, außer die Blutsauger, die wir ebenfalls nicht mit in den WoWa nahmen.

Mit „Pippi auf der Walz“ ließen wir unseren Tag an der Ostküste ausklingen.

Auch der 06.09.24 war warm und trocken, das www vermeldete Hitzerekorde für Schweden und Nordwegen…der Klimaleugner mag das gut finden :0(! ! Immerhin können wir sagen, das wir dabei waren, so traurig es ist.

Aber nun wollen wir nicht jammern, tolles Wetter, wenn auch beängstigend freut den Spättouri im Herbst.

Wir fuhren nach echter Trödelei in den Trollwald, dem schwedischen Trollstigen und liefen den Rundweg, der nur 700 m lang, aber steil war.
Anbei ein paar besonders hübsche Exemplare,für die Mathias aber auch nichts übrig hatte….er mag keine Trolle!

Nach den Trollen war vor Västervik. Wir fuhren in die Stadt und waren mindestens genau so begeistert wie gestern Abend in der Dämmerung.

Das größte Highlight steht in der Bo..gatan! Kleine, pittoresk gedrungene Bootshäuser, hübsch restauriert.

Aber auch der Rest von Gamla Västervik erinnerte an Pippi und ihre Abenteuer, sehr, sehr niedlich!

Am Hafen bewunderten wir Slottholmen, Hotel und Restaurant von Abba Björn.

Wir drehten eine kurze Runde, die der am vorherigen Abend ähnelte und dann war Fika angesagt.

Auf dem Campingplatz relaxten wir ein wenig und gingen dann ins Wasser…Kayak nochmal aus dem Schlaf geholt.

Emily war das Ganze wieder nicht geheuer, viel WauWau, ein wenig baden und dann standen wir beiden Mädels wieder an Land. Aber ein hübscher Anblick der Schären…

Wir schmissen am frühen Abend den Grill an und verspeisten die letzten Bratwürste aus Deutschland und grandioses Kotelett aus schwedischen Landen.

Am Abend widmeten wir uns Astrid Lindgren, eine interessante Reportage bei ZDf History….Auftakt für Vimmerby.

Schweden 2025, VI: Vätternsee, Gränna, Rök, Alvastra, Vadstena, Borenshult/Götakanal

Das nieselige-pieselige Wetter vom 02.09.24 war Geschichte. Knatschblauer Himmel versüßte uns den Abschied nicht unbedingt, ungern verließen wir die Schären. Gegen 9:00 Uhr fuhren wir von Johannesvik ab, rd. 300 km Fahrt bis zu dem zweitgrößten See Schwedens, ziemlich genau in der Mitte Südschwedens, wartete auf uns.

Wir hatten uns für die Route über Trollhättan, Jönköping mit Umgehung Göteborg und Bua entschieden und genossen zwar volle Bundesstraßen, aber auch ein wenig Natur und Fahrt durch die Dörfer Östergotaländs.

Der Vätternsee ist tief (100m) und kalt, jetzt nach dem Sommer der warm und lang war, auch nur bei 13-14 Grad Wassertemperatur.

Er ist außerdem sehr lang (124km)  und max. 31 km breit und wer richtig lustig drauf ist, nimmt an der Vätternrundan teil. Immer im Juni, 300km um den See, alles an einem Stück…..ich kenne da Jemanden, der dieses rd. 15-20stündige Vergnügen mehrmals mitgemacht hat!

Nach Jönköping fuhren wir durch Husquarna….Husquarna, das kennt man doch! Nähmaschinen und anderes Zeugs, wer hat noch eine Zuhause?

Unser Ziel war Gränna, die Stadt der Polkagrisar! Niemand kennt den Namen, alle kennen das Zeug, wetten?

Jeder der gedacht hat, die niedlichen rot-weißen Zuckerstangen zu Weihnachten kommen aus den USA, hat falsch gedacht! Schwedische Einwanderer haben diese, für uns so amerikanische Tradition, ins ferne Amerika getragen. Und wo wird das Zuckerzeug hergestellt?Natürlich in einer der vielen Polkargrisar Zuckerküchen des Ortes. Sogar die Grundschule heißt Polkargrisar Förskola….man nenne mir eine Schule, die Werbung für Zucker macht?

Wir checkten zunächst auf unseren CP ein, diesmal komplett ohne Rezeption- alle krank, aha….Fachkräftemangel auch hier.

Unser Platz, direkt am See, war nicht nur großzügig sondern von der Lage her einmalig.

Die gesamte touristische Infrastruktur Grännas findet am Hafen statt, wir nutzten das geöffnete Restaurant gleich mal fürs Mittag, zwei Knäckebrotscheiben waren wohl doch nen bissel wenig gewesen.

Unsere gefüllte Scholle war grandios, wir genossen das schöne Wetter und zogen im Anschluss in die Polagrisarhauptstadt.

Puppiges Nest mit allerhand Verführungen und unglaublichen Prozenten, da muss man einfach zuschlagen.

Am Besten sollen die rot- weißen Stangen übrigens in Schlagsahne mit Schokoladenkuchen schmecken, weiß meine schwedensichere Quelle von der Westküste zu erzählen.

Nach ein bissel  Holzhäusersightseeing, gab es ordentlich Fika in einem sauhübschen Café, draußen auf Terasse, selbstverständlich.

Mathias sprang am frühen Abend in den Vättern und erfreute sich an den 14 Grad! Es war wohl erbärmlich kalt….

Unser Abendessen kam auch aus dem Eisschrank, Krabbenbrot was sonst.

Es war mild, die angekündigte Hitzewelle bescherte uns schon einen warmen Abend. Schweden erwartete am 04.09.24 Rekordwerte, letztmalig wurden 29 Grad in 1975 gemessen. Für Gränna waren immerhin 27 angesagt.

Wir liefen zum Hafen, standen vor der verschlossenen Räucherei, bewunderten die gute Restaurantauswahl und wunderten uns über die Mücken, die erstmalig in Scharen unterwegs waren. Der Sonnenuntergang wurde genossen und zufrieden mit dem Tag schlenderten wir wieder zu unserer Wohndose.

Gegen 22:00 Uhr  ging ein Sommersturm der besonderen Art los, der uns die gesamte Nacht nicht schlafen ließ…..Mathias war mehrmals draußen und rettete unser Inventar. Der Tisch lag über Nacht zusammengeklappt auf dem Boden.

Nach einer etwas durchwachten Nacht machten wir uns am 04.09.24 gegen 9:30 Uhr auf den Weg nach Norden. 

Wir besichtigten die Ruinen des Schlosses Brahehus, welches Per Brahe d. Jüngere um 1637 für seine Frau Christina baute. Baumaterialienengpass war verantwortlich, dass das Schloss erst 1650 fertig wurde, Christina aber bereits im gleichen Jahr verstarb. Nach dem Tod des Erbauers nutzte König Karl XI die Hütte für seine Gäste, 1718 brannte das Schloss ab und wurde nie wieder aufgebaut.

Einen schönen Ausblick auf den Vättern hatte man aber Allemale:

Historisch  und noch älter ging es weiter, der Runenstein von Rök „ Rökstenen“ erwartete uns. Dieser Runenstein ist mit 750 Zeichen der längste bekannte Text in Runenschrift und wurde um 800 n. Chr. gefertigt. Im Rahmen der Christianisierung 200 Jahre später in die Zehntscheune ( Ablaßscheune) des Ortes eingemauert und mit Abriss der alten Kirche in die Vorhalle der jetzigen Kirche eingebaut. Erst 1933 wurde der Runenstein wieder entnommen und steht heute nun vor dem Gotteshaus. Der Text ist mystisch und sollte besser bei Wikipedia nachgelesen werden: https://de.wikipedia.org/wiki/Runenstein_von_Rök

Munter gings weiter, wieder eine Ruine, diesmal ein Kloster, Alvastra…eine alte Zisterzienser Abtei.

Dort traf Emily auf Rudi und Fellwuschels kleine Welt war in Ordnung. Der Jack Russell Boy aus Sachsen war aber auch ein ganz Toller….

1143 wurde das Kloster Alvastra gegründet, 1527 im Zuge der Reformation aufgelöst.1342/ 43 beehrte die als Heilige verehrte Birgitta das Kloster, ihr Mann Ulf verstarb an den Folgen des Pilgerns nach Santiago de Compostela und liegt im Kloster begraben. Birgitte verblieb noch ein paar Jahre bei den Zisterziensern.

Die Dänen beschädigten 1567 das Gebäude schwer und es diente im Anschluss als Steinbruch für das Schloss in Vadstena, welches wir ( fast) im Anschluss besuchten.

Kirche von Rogslösa war nicht für uns bereit, sie war geschlossen….nix da mit sagenhaften Schnitzereien….da bleibt nur der schwedische Wikipediaeintrag: https://sv.wikipedia.org/wiki/Rogslösa_kyrka

Kommen wir nun zu Vadstena, nicht nur puppige Stadt, nein auch Kloster und vor Allem die Burg von Gustav Wasa ( nicht der Knäckebrotfabrikant) sollen Beachtung finden.Achja, das Rathaus ist das älteste in Sverige. Vadstena entstand in Zusammenhang mit der Gründung des Birgittinnenordens und erhielt 1400 von Königin Margaretha das Stadtrecht. Nach der Reformation wurde dieses 1595 geschlossen, gleichzeitig baute aber Gustav Wasa eine Reichsburg in Vadstena und bediente sich der Steine aus Alvastra. Bis heute wohnen nicht mehr als knapp 1600 Menschen in Vadstena.

Wir bewunderten die Wohnung von Gustav Wasa ( bescheiden), die Überreste des Klosters und gingen preisgünstig eine Mittagspizza essen….10,50€!

Bevor wir allerdings zur armseligen Hundehütte kommen, bestaunten wir den verlassenen Bahnhof von Vadstena.

Mit einer kurzen Altstadtrunde ließen wir Vadstena, Vadstena sein und zogen weiter nach Motala und einem Ausblick auf den Götakanal.

Borenshult war fahrtechnisch erreichbar und bereits 30 min. hinter Vadstena bewunderten wir die fünf Schleusentreppen, erbaut 1823-25. Mehr zum Kanal:

Sos siehts aus, wenn ein Schiff durchgeschleust wird:

Bei uns eher so:

Zurück nach einem ereignisreichen Tag sprangen wir in die Fischräucherei und holten uns Leckereien aus dem See für die nächsten Tage.

Den späten Nachmittag verbrachten wir auf dem Campingplatz, Mathias sprang wieder in den See und behauptete, dass die hochsommerlichen Temperaturen den See erwärmt hätten,aha!

Eigentlich wollten wir ein anderes Restaurant am Abend beehren, doch dieses war geschlossen….also dann doch wieder Scholle…für 43€ Gesamtpreis inkl. Getränke.

Auf uns wartete, nach diesem Abstecher ins Inland wieder die Ostsee, Småland und Öland als Insel …..das Sommerwetter bleibt noch ein wenig.

Schweden 2025, V: Hunnebostrand, Hövenäset, Tanum, Grebbestad, Fjällbacka, Hamburgsund

Heute sollte das Kayak zum Einsatz kommen! Nichts was aus Deutschland mitgenommen wurde, soll unbenutzt bleiben. Wir waren heute etwas zackiger unterwegs, bereits um 10:00 Uhr auf den Weg nach Hunnebostrand, eine der Perlchen der Westschären im Skagerak.

Wir fanden auch umgehend einen Parkplatz in „Citynähe“ und bestaunten ein weiteren puppigen Ort mit wunderschönen Häusern….allerdings wieder ohne Kaffee, weil wirklich ALLES noch um 10:30 Uhr geschlossen hatte. Ohne Touristen hat der Ort rd. 1700 Einwohner und eine Kunstausstellung an der Strandpromenade Udden

Wir erwanderten und erkletterten uns tolle Aussichten, Emily machte neue Freunde, das Wetterchen gab wieder Alles.

Auch die Kultur kam nicht zu kurz. Ich warf einen Blick auf die Granitarbeiten inGudden. Wechselnde Künstler aus Schweden zeigen sich, neben den Dauerexponaten.

Zurück auf dem Campingplatz gings anden Aufbau unseres Kaya,s….Emily schaute neugierig mit. Ihr erstes Kanuerlebnis in Berlin liegt ja bereits ein wenig zurück.

Screenshot

Wir paddelten von uns nach Hövenäset und natürlich passierte das, was passieren musste….es gab nen Plumps und unser Hund lag im Wasser. Gut, das ich die Leine in der Hand hatte, Sie hatte sich mächtig erschreckt und die frischen. Temperaturen gaben das ihre…Emily fror sich die kleine Poperze ab. Der Herr des Geschehens setzte uns dann wieder in Johannesvik ab und paddelte alleine noch ein wenig weiter.

Fazit: schön war es, vor Allem weil Klärchen Alles gab.

Wir aßen ein spätes Mittag ( selbstgemachte Spaghetti a la Sandra ) und vertrödelten den Nachmittag auf dem Campingplatz.

Zu 17:30 Unr zog es uns nochmal nach Smögen, wir waren scharf auf frisches Meeresgetier, Krabbenzeugs zum pulen ohne Schnick und Schnack.

Nach einer kurzen Runde durchs Nest wurden wir fündig…er war der Fischdealer vom ersten Abend. Es erwarteten uns keine Goschpreise, ein Kilo Grarnelen rd. 17€

Unser vorletzter Abend in den Schären ging früh zu Ende, es war draußen frisch. Der Wetterbericht für den nächsten Tag versprach herbstliches Wetter und 17 Grad, so beendeten wir am 02.09.24 mit einer Sightseeingrunde unseren Aufenthalt in Bohuslän.

Unser erstes Ziel war Tanum, kurz nach 10:00 Unr bogen wir auf den Parkplatz des Vitlyckemuseum ein. Tanum, noch nie gehört? Gehört zu den 15 Weltkulturerbestätten des Landes und zeigt einen Teil der rd. 10.000 Felsritzungen, die man in Bohuslän gefunden hat: https://www.vitlyckemuseum.se/de/tanums-welterbe2/die-felsen-von-vitlycke/

und: https://www.guidebook-sweden.com/de/reisefuehrer/reiseziel/tanums-haellristningar-felsritzungen-tanum

Die Ritzungen stammen aus der Bronzezeit( ca. 5000 Jahre alt, sorry Bibelfläibige) und sind sehr detailreich in ihrer Darstellung. Es wurden Granitsteine am Wasser gewählt, die nunmehr alle auf dem Land liegen, Schweden hatte eine Landhebung von 25-30m und somit befinden sich die Ritzungen mittlerweile in tiefen Mischwäldern, vorwiegend Birken.

Also rein in die Wanderschuhe und los gings! Wir waren nicht nur am Museum, fuhren noch nach Fossum und Balken und Aspeberget. Die hier gezeigten Bilder stammen aus allen vier Stellen. Emily war mal mit dabei, mal war sie im Auto. Zum Vitlyckemuseum gehört noch ein altes Gräberfeld aus der Bronzezeit und ein Nachbau eines Dorfes, welches wir uns aber nur aus der Ferne anschauten.

Grabbei Tanumshede:

Das nachgebaute Dorf aus der Bronzezeit:

Nach Balken fuhren wir nur, weil wir es auf den niedlichsten Elch des U niversums abgehsehen hatten…..leider war dieser so verwittert, dass uns nur eine Darstellung am Stein geholfen hat:

Wir fuhren weiter nach Grebbestad, fanden keine Austern und auch nur ein verschlafenes Nest vor…..immerhin ein geöffnetes Restaurant und damit war die Versorgungslage gesichert:

Fjällbacka erlebten wir leider nur im Regen, Es gibt Bohuslänkundige die behaupten, dass Fjällbacka die hübscheste Stadt in den Schären ist. Immerhin werden dort die Camilla Läckberg Krimis gedreht, die auch alle in Fjällbacka spielen. Film ist im Fjällebacka eh Programm, Ingrid…die berühmte Ingrid Bergmann war häufiger in Fjällbacka.

Ingrid wird gehuldigt:

Modernes Hundepensionat? Emily wollte trotz Regen nicht in die Hütte!

Zum Abschluss machten wir noch einen Abstecher nach Hamburgsund, ein Örtchen voller Geschichte. Der Hering hatte den Ort reich gemacht, es gab eine direkte Verbindung nach Dänemark und Deutschland zur Kaiserzeit. Für uns gab es immerhin ICA fürs Resteessen am Abend und einen Blick auf den Hafen und die Fähren die Hamburgsund mit Hamburg ô verbinden.

Hamburgsund war bereits in der Bronzezeit besiedelt, aufgrund der geschützten Lage am Ende des Sunds fanden hier wohl Versammlungen und Rechtsprechungen statt.

Der Nieselregen, der uns immer wieder an diesem Tag begleitet hatte, hörte zum Abend hin auf, es wurde milder und wir saßen für unsere Verhältnisse noch recht lange vor der Wohndose.

Schön waren die vier Tage auf den Schären, uns erwartet nun ein kurzer Stop in der südlichen Mitte, Gränna am Vätternsee.

Schweden 2024, IV: Kungshamn, Smögen und Lysekil

Die „Hitze“ ist vorbei, drausen essen und Sonne genießen noch nicht. Wir trödelten in unserem Schwedentempo den Aufbruch herbei, gegen 10:40 Unr verließen wir das geliebte Nest….ciao bis zum nächsten Mal.

Über Göteborg, Mist die Maut schlug an ( wir erwarten Post aus SE in B) ging es gen Norden, nach Bohuslän und in die Schärenwelt. Ziel war Kungshamn, knapp 200km südlich von Oslo. ….dort wo Schweden so richtig schwedisch wird.

Zur Erinnerung, 2023 hatten wir die Saison in den südlichen Schären ( südlich von Göteborg) erkundet, nun war der Norden dran:

Die Fahrt zog sich nen bissel, schwedische Autobahnen sind eher langweilig. Gegen 14:00 Uhr waren wir in Johannisvik, unseren arg hübschen Campingplatz mit eigenen Hafen.

Nachdem wir das Notwendigste aufgebaut hatten, zog es uns zum Wasser und dort erstmal ins resorteigene Restaurant. Wir entschieden uns für Pizza, die erste in SE, nicht die schlechteste…..

Pappensatt zog es uns ans Wasser, wir waren umgehend verliebt in diese schöne Ecke des Landes und das war nur das Gelände vom Camping Platz.

Wir legten eine kurzes Schläfchen in der Wohndose ein und fuhren gegen 17:15 über Kungshamn nach Smögen. Smögen….der Inbegriff von puppiges Schweden, eines der am Meisten fotografierten Motive, nach Karlskronas Kleingartenkolonie.

Aber bevor wir in Smögen waren,kam Kungshamn,der Königshafen zu seinem Recht.

Das Beste kommt ja immer am Schluss und für den 30.08.24 traf dies auf jeden Fall zu. Wir stellten unseren Wagen zentral in der Miniinnenstadt ab und liefen nach Smögebryggan und suchten das Objekt der Begierde.

Zunächst schauten wir aber verliebt auf das niedliche Dorf:

Mit ein wenig suchen und Blick auf den Plan kamen wir an die niedlichen Fischerhütten von Smögen.

Und ja,auch wir konnten uns kaum vom Motiv befreien….

Zurück im kleinen Zentrum von Smögen suchten wir uns einen netten Fischdealer und bekamen das ersehnte Smoerrebröd mit Garnelen.

Da die Tagestemperaturen bei nur 19 Grad liefen, wird es ab 20:00 Uhr im Schatten richtig frisch. Das liegt zumeist am Wind, weniger an den Temperaturen. Doch bleibt uns das stabile Herbstwetter erhalten, was natürlich gute Laune macht.

Der 31.08.24 begann strahlend, eisblauer Himmel, 19 Grad, die sich in der Sonne wie 28 anfühlten. Wir trödelten ein wenig herum, schließlich hatten wir uns „nur“ Lysekil als Tagestour ausgesucht.

Die rd. 40km gen Süden waren natürlich ein wenig lästig, erfreut waren wir, dass wir sofort am Hafen einen Parkplatz fanden. Ein Vorteil der Nachsaison, im Hochsommer muss es grässlich sein.

Lysekil hat immerhin 8000 Einwohner und ist direkt ein wenig städtisch.

Industrie, vor Allem Fischkonserven haben den Ort wohlhabend gemacht. Gebadet wurde auch schon immer, selbst Könige ( Oscar II) besuchten Lysekil. Das Gemeindehaus brannte vor nicht all zu langer Zeit ab und steht doch wieder in alter Schönheit.

Erwähnenswert ist das Aquarium und Stångehuvuds Nationalreservat, ein alter Steinbruch und die Curman Familie. Carl, ein Badearzt, dem Lysekil die beiden Badehäuser verdankt, sein Frau, die sich für Stångehuvuds einsetzte, kaufte und somit verhinderte, das nach dem Granitboom vor dem Granitboom ist und maßlos der Stein verhökert wird….heute eben ein Reservat und unser Ziel der Begierde.

Die Curman Villa kann man heute noch bewundern,leider verhindert ein dicker Stein die direkt Sicht:

Ausgerüstet mit Google maps und Wanderstiefeln zogen wir los. Erst durch Lysekil, dann auf falscher Fährte über Stock und gaaaaanz viel Stein, was uns aber zu diesem bezaubernden Hafen brachte.

Mit ein wenig Ortung fanden wir das Objekt der Begierde und wieder ging es über die rosa Granitblöcke, mit wahnsinnigen Aussichten auf die Schären….was für ein Paradies.

Unser Motiv des Tages, das kleine Feuerhäuschen,seit 1940 nicht mehr im Betrieb. Sein zweites Leben als Wahrzeichen bekommt der Hundehütte aber auch sehr gut, wir waren nicht allein auf dem Plateau, auch wenn man das glauben mag.

Auch auf dem Weg zurück in die Zivilisation kamen wir aus dem Staunen nicht heraus, Schweden ist eine wunderbare Wundertüte.

Zurück am Hafen gabs Fish& Chips, mit zehn Euro ein wohl mehr als preiswertes Vergnügen.

Zurück hielten wir im bezaubernden Hövenäset, unserem Nachbarsdorf….quasi Schwimmdistanz zu Johannesvik. Mehr dazu im nächsten Bericht.

Der restliche Nachmittag wurde für unsere Wäsche genutzt, Emily und Mathias sprangen in den Skagerak und den Abend ließen wir bei Nachos und Netflix ausklingen.

Schweden 2024, III: Apelviken, Varberg,Getterön, Grimeton, Falkenberg u. Skrea Strand

&Wir schliefen aus, frühstückten im schönsten Sonnenschein. Schweden erwartete die Mini“hitze“welle, die Deutschland bereits im Griff hatte. Berlin 31 Grad, Varberg immerhin 20 Grad am 27.08.24.

Unser nächstes Ziel hieß Varberg bzw. Apelviken. Gerne verweise ich hier auf weitere Berichte:

Nahezu ein Sehnsuchtsziel, Surferparadies und Schuhstadt. Mitterweile Boomtown und mit die teuerste Ecke des Landes….die Nähe zu Göteborg machts! Während 2005, zu meinem ersten Besuch noch 24.000 Menschen in Varberg wohnten, sind es jetzt 65.000 , Tendenz steigend!

Apelviken ist ein Stadtteil von Varberg, beherrscht von unserem Campingplatz und direkt an der Bahnlinie des Öresundståg, dem Zug zwischen Göteborg und Kopenhagen.

Wir bekamenndann auch einen Stellplatz fast auf den Gleisen…eine WoWareihe waren wir von der ersten und zweiten Klasse der Schwedischen Bahn entfernt!

Doch auch das brachte uns nicht aus der Fassung, wohl aber die Tatsache, dass wirklich alle Restaurants am Strand geschlossen hatten, Man merkt, die Hochsaison ist vorbei, trotz gutem Wetter.

Also rauf auf den Küstenweg, für den Mathias nicht viel übrig hatte, der beißende Schmerz in der Magengrube verhinderte viel Aaah und Oooh! Ich genoss ihn dafür umso mehr…..

Wir entschieden uns für einen „shortcut“ der uns aber etwas Beißbaren nicht näher brachte. Das einzige geöffnete Restaurant um 15:15 Uhr war ein Inder, also Chicken Tikka und Chicken Curry….war aber total lecker und wir dem Retter aka Koch auf Ewig dankbar!

Nach dem Essen hatten wir auch einen Blick auf die Schönheiten der Kleinstadt, selbstverständlich nachdem wir in einem Supermarkt das Abendessen gejagt hatten.

Und dann natürlich das Kaltbadehaus, Wahrzeichen der Stadt, zusammen mit der Burg…siehe auch beigefühte Berichte.

Ich wollte Emily vor dem Badehaus und Gott sei Dank, sie hiel mal still und machte mit. Ist bei unserem Wirbelwind keine Selbstverständlichkeit, schätze mal, sie hatte genug vom Laufen, Mademoiselle ist nicht mehr auf 20km ausgelegt.

Ich war nie im Bad, jetztim Sommer war das Ding sogar geschlossen. Vermutlich bringt es erst im Winter den richtigen Kick, Sauna und dann ab in den Kattegat…brrr..

Zurück in Apelviken gabs abends noch Stulle mit Brot echt schwedisch und um 20:00 Uhr froren wir uns fast den Allerwertesten ab und vergnügten uns mit dem Tatort aus der Mediathek.

Der 28.08 war der bislang wärmste Tag für uns auf dieser Reise. Schon bei, Frühstück bemerkten wir die Warmluft, die uns sogar in die Ostsee trieb!

Wir beschlossen als Erste zum Wasserturm, namens Frida und Albert zu laufen. Dort war ich fast zwanzig Jahre nicht gewesen…

Gleiches gilt für den Leuchtturm, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich jemals wirklich am Turm gewesen bin?

Mathias fröhnte seine Bastelleidenschaft, ein Mount Matti mehr ziert nun das pittoreske Apelviken.

Zurück auf dem Campingplatz legten wir eine kleine Pause ein, Emily aalte sich im Gras und dann zog es uns ins Wasser und ja, auch ich war drinnen.

Fika mit Kaffee zum Nachfüllen gabs imBrittis Strandcafé, den Blick gratis dazu.

Zum späten Nachmittag fuhren wir auf die Halbinsel Getterön, mit eigenen Flugfeld, Naturschutzgebiet, teuren Hütten und vielen Badebuchten. Herzliche Schweden erklärten uns, dass dies die beste Badestelle in Varberg wäre….Seegras war aber dort zu sehen.

Wir genossen lieber den tollen Blick nach Varberg:

Nachdem wir wieder für rd. 1,45€/l Diesel tanken waren, kauften wir im ICA Muscheln, die leider nur von mittelmäßiger Qualität waren. Egal, die Saison ist eröffnet.

Wir fielen an diesem Abend förmlich ins Bett, das gute Wetter, die Luft hatten uns geschafft.

Unser letzter Tag in Varberg begann sonnig, der Wetterbericht erzählte was von 27 Grad und wir zogen nach dem Frühstück zu einer der wenigen World Heritage Sites der Unesco in Schweden. Insgesamt hat Schweden nur 15 davon zu bieten, bei der Größe des Landes fast unvorstellbar: Karlskrona, Visby hatten wir bereits gesehen, Öland und Tanum sind noch auf der Liste, heute nun also Grimeton, der Längstwellensender bei Varberg: https://visitsweden.de/aktivitaten/sehenswurdigkeiten/unesco-welterbe-in-schweden/

Nach der Kultur kam ein kurzer Stadtrundgang durch Falkenbergs Altstadt also gamla stan mit alter Zollbrücke. Falkenberg hat meiner Meinung nach viel eingebüßt, als der Bahnhof aus der Innenstadt nach außerhalb verlegt wurde. Der Tagestouri kommt nicht mehr direkt in der Altstadt an, Cafés und tolle Galerien und Läden sind verschwunden….gut gedacht, wenig hilfreich für die Stadt.

Auch nach meinen dritten Besuch fand ich Falkenberg aber nach wie vor supersüß und freute mich nun auf die 27 Grad, Sonne satt und Strand. Skrea Strand soll einer der Besten im Land sein,leider auch wieder mit viel Seegras. Das Zeug ist echt ne Plage, stinkt, verschandelt und verleidet das Baden.

Da hilft der hübscheste Strand nicht:0(!

Hund und Mann waren kurz in der Plansche, ich habe großzügig verzichtet.

Der späte NaMi ist eine Erzählung von Abkühlung, die Hitzewelle hielt nicht, was sie versprach , Hot Dog, Eis und Erdnussbutter für den Herren der Familie.
Abends gabs echt schwedisch : Köttbullar mit Kartoffelpü (selbst püriert) und Lingonsylt.

Drei schöne Tage Varberg gingen zu Ende! Ort, mit Dir bin ich noch nicht durch!