Namibia 2004: Per Overlander Truck durch Südwestafrika

Nach unserem Erlebnis am Gariep/ Orange River fuhren wir nach einer zweiten, sehr kalten Nacht Richtung Grenze. Die Einreiseformalitäten waren harmlos und schnell befanden wir uns auf gerader Strecke Richtung Hobas/ Fish River Canyon.

Erste Eindrücke aus Namibia:

Das wir im ehemaligen deutsch Südwestafrika waren, erkannten wir an den Poolregeln, die in deutscher Sprache am Pool angenagelt waren. Wikipedia: Der Fischfluss-Canyon (englisch Fish River Canyon, afrikaans Visrivier Afgronde) liegt im südlichen Namibia. Er ist mit etwa 160 Kilometer Länge, bis zu 27 Kilometer Breite und bis zu 550 Meter Tiefe vom Fischfluss ausgewaschenen Flussbett der größte Canyon Afrikas und gilt nach dem Grand Canyon als zweitgrößter Canyon der Erde. Laut dem namibischen Wetteramt MeteoNA wurden hier Rekordtemperaturen von mehr als 50 °C gemessen.

Der Fischfluss ist mit einer Länge von über 650 Kilometer der längste Fluss Namibias. Er entspringt im östlichen Naukluftgebirge, führt aber ausschließlich in sehr regenstarken Zeiten unterhalb seiner Stauung am Hardap-Damm Wasser. Der Fischfluss-Cañon durchfließt im Wesentlichen die Hunsberge und beginnt bei Seeheim im Norden und endet im Süden bei Ai-Ais, während der Fluss erst einige Kilometer danach in den Oranje mündet, den Grenzfluss zu Südafrika. Aufgrund der reduzierten Wasserführung unterhalb des Hardap-Damms ist nicht nur die zukünftige Auswaschung des Flussbettes minimiert, sondern es wird sich im Laufe der Zeit auch die Vegetation am Flusslauf verändern. Trotzdem lassen sich im Flussbett selbst in regenarmen Zeiten einzelne Tümpel finden, die wahrscheinlich von Grundwasser das ganze Jahr gespeist werden. Die Wasserstellen werden sowohl von einigen Antilopenarten als auch von Leoparden genutzt.

Touren in den Canyon sind lediglich in den kühlen Wintermonaten von Mai – August möglich. Wir hatten es damals bereits Ende September und auch wenn die Nächte winterlich anmuteten und an Berlin im Dezember erinnerten, tagsüber war es bereits gut warm. Der Abstieg  in den Canyon, auf eigene Faust,  ist strengstens verboten!

Wir bestaunten den zweitgrößten Canyon der Welt von verschiedenen Aussichtspunkten und bibberten in der Abendsonne.

In der darauffolgenden Nacht hatte ich mein gesamtes warmes Zeug ( inkl. Windbreaker) an und kam irgendwie  unspektakulär durch die Nacht. Ich trug sogar einen Angora Nierenschutz. Bereits nach dem Aufstehen herrschte ein steifer Ostwind, der uns den gesamten Tag begleitete. Wir fuhren nach Sossusvlei zu dem berühmten Namib Naukluft Nationalpark mit den noch berühmteren Dünen.

Wikipedia: Das Sossusvlei (Audio-Datei / Hörbeispiel anhören?/i) liegt in Namibia und ist eine von Sanddünen umschlossene beige Salz-Ton-Pfanne („Vlei“) in der Namib, die nur in seltenen guten Regenjahren Wasser führt. Dann bildet sich sogar für kurze Zeit ein wenige Zentimeter bis mehrere Meter tiefer See am Ende des Vlei. Sossus bedeutet „blinder Fluss“ in der Sprache der Nama. „Blind“ bezieht sich darauf, dass der nach ergiebigen Regenfällen aus einer Gebirgsregion im Landesinneren kommende, in Richtung des Atlantiks fließende Fluss Tsauchab beim Sossusvlei in den Sanddünen der Namib-Küstenwüste endet bzw. versandet – etwa 50 km vom Meer entfernt. Das Gebiet ist Teil des Namib-Naukluft-Nationalparks.

Die steife Ostbrise verfolgte uns den gesamten Tag, unser Mittagessen fand im Truck statt, da es draußen viel zu windig und sandlastig war.

Unsere Ankunft auf dem Campingplatz, der direkt in den Nationalpark führte war allerdings ok, die Sonne schien, der Wind war moderater. Um den Platz herum sahen wir Berge, was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste, wir sahen diese Berge an dem Abend zum letzten Mal in dieser Form.

In der Nacht heulte der Wind und ich hörte es durch meine Ohropax immer wieder merkwürdig rieseln. Irgendwann merkte ich, dass ich Sand im Mund hatte und am nächsten Morgen lachte sich der gesamte Waschraum checkig….ich hatte eine komplett rote Wange. Das kommt davon wenn man im Sandsturm sabbert! Angelika saß mit Tränen in den Augen auf nen Hocker und ließ sich den Sand aus den Haaren kämmen. Der Sturm hatte  ganze Arbeit geleistet, wer seine Taschen und Rucksäcke offen gelassen hatte, hatte den feinen roten Pulversand überall! Wo am Abend vor her noch Berge gewesen waren, sah es nun so aus, als ob Dünen den Campingplatz säumen würden. Der Sand war wirklich überall…

Unser Ziel an diesem Sturmmorgen? Die Dune 45…..diese sollte zum Sonnenaufgang erklommen werden. Wer glaubt, dass es leicht ist, auf Dünen zu steigen, dem sei gesagt….es ist sauschwer.

Hier noch ein kleiner Blick in das Zelt von Alexandra und Angelika….so sah es mehrfach an diesem verdammten Sturmtag aus.

Nicht jedes Zelt hatte übrigens während der Wanderung auf die Düne standgehalten, der Sturm war einfach viel zu stark.

Unser Leben beschränkte sich auf den Truck und schnell breitete sich eine Art Lagerkoller aus. Wir sehnten uns nach Aktivität und wollten doch so gern den Nationalpark erkunden.

Der erlösende Anruf kam am Nachmittag von der Parkverwaltung. Wir hatten bereits überlegt, einen Tag früher nach Swakopmund zu fahren und dann wurde es windstiller….

Per Jeep ging es zurück in den Namib Naukluft Park und wir nahmen an der sensationellen Wanderung druch die Dünen und dem Dead Vlei teilt. Imposante Bilder die für sich sprechen:

Auch die zweite Nacht war stürmisch und sandig und nachdem wir sowohl Abendessen als auch das Frühstück am nächsten Morgen im Truck genießen durften, waren wir mehr als froh als es ein Stück weit in Richtung Zivilisation ging. So schnell wie es der Sturm erlaubte, bauten wir unser Camp ab und verstauten unsere panierten Sachen in den Truck. Kurz nach 6:00 Uhr waren wir wieder „on the road“ unser erstes Ziel an diesem Tag war Solitaire      ( niedliches Nest) und vor Allem sandfrei!

Wir bewunderten zur Mittagszeit den Kuiseb Canyon mit gleichnaigen Fluß, für den ich gerne mehr Zeit gehabt hätte:Bevor wir unsere Sachen entsanden durften, machten wir einen Abstecher an die Walvis Bay und wurden erneut Opfer der Wettereskapaden in diesem Teil Afrika. Es herrschte Nebel und somit war der Blick auf die berühmten Flamingos eher eingeschränkt. Angekommen in Swakopmund checkten wir in die Swakop Lodge ein, besser bekannt als „Hotel zum goldenen Kranz“.  Swakopmund ist noch richtig deutsch…auch wenn das deutsche Erbe zunehmend verschwindet und die Regierung Namibias zunehmend das Kolonialerbe aus den Stadtbildern entfernt.

Kurzer Auszug aus Wiki: Historische Bedeutung erlangte die Stadt unter der deutschen Kolonialverwaltung als Teil der Kolonie Deutsch-Südwestafrika und als wichtigster Hafen für Einwanderer aus Deutschland. Der eigentlich geeignetere Naturhafen von Walvis Bay stand unter britischer Verwaltung und der Naturhafen von Lüderitz lag zu weit abseits der Wege in das Landesinnere.

Die Hamburger Reederei Woermann nahm 1894 einen regelmäßigen Frachtverkehr auf. In den kommenden Jahren wurde alles, was von der deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika benötigt wurde, über Swakopmund eingeführt. Am 13. April 1899 wurde die erste Telegraphendienststelle im internationalen Dienst eröffnet. Von da ab begann der Bau umfangreicher Telegraphenlinien in der Kolonie. 1902 wurde mit dem Bau einer Landungsbrücke begonnen. Zuerst wurde sie aus Holz errichtet, um dann 1912 aus Eisen neu gebaut zu werden. Die beliebte Seebrücke wird heute von den Swakopmundern Jetty genannt. Am 23. und 24. September sowie am 30. Oktober 1914 wurde Swakopmund durch britische Hilfskreuzer beschossen. Das Deutsche Schutzgebiet wurde mit der Invasion südafrikanischer Truppen 1914 für zwei Jahre ein Nebenkriegsschauplatz des Ersten Weltkrieges, 1919 ein Mandatsgebiet des Völkerbundes und unter Verwaltung der Südafrikanischen Union gestellt. Obwohl nur noch etwa fünf Prozent der Einwohner deutscher Abstammung sind, ist ihr Einfluss auf das Stadtleben nicht zu verkennen. Swakopmund gilt bis heute als „deutscheste“ Stadt Namibias, woran auch die Umbenennung einer Reihe der ursprünglich deutschen Straßennamen in „zeitgenössisch afrikanische“ wenig geändert hat. Die einzigartige Mischung aus deutsch geprägtem Seebad, afrikanischer Bevölkerung und imposanter Dünenlandschaft machen Swakopmund zu einem beliebten Ziel für Gruppenreisende und Individualtouristen.

In Swakopmund wird nicht nur deutsch gesprochen, auch das Essen ist deutsch- afrikanisch. Es gibt zB Kudu mit Klöße und Rotkohl oder Springbock mit Sauerkraut. Getrunken wird Hansa Bier, gebraut nach Deutschem Reinheitsgebot. Immer noch wird eine deutsche Zeitung täglich aufgelegt und die Kinder besuchen den Kindergarten “ Kükennest“. Vor einem Bäcker bestaunten wir die Auslagen, es gab Butterstreuselkuchen. Eine alte Lady versicherte uns im schönsten Hochdeutsch “ der schmeckt auch ausgezeichnet“. Selbst die Speisekarten waren auf deutsch und als wir unsere Rezeptionistin nach dem Friedhof fragten und es höflichweise mit graveyard und cemetary versuchten, schüttelte sie ihr schwarzes Gesichtchen und piepste ganz hannoveranisch “ meinen Sie den Friedhof?“— wir waren verwirrt, deutsche Kolonialgeschichte war nie so meins und mehr als 1x schüttelten wir in den zwei Tagen verwundert unser Köpfchen.

Zunächst schüttelten wir aber gekonnt jeden Schlüppi, ja eigentlich ALLES was wir besaßen und genossen eine heiße Dusche und die recht komfortablen Zimmerchen.

Am nächsten Tag erkundeten wir den Ort und erlebten spröden afrikanisch- deutschen Charme und unverwechselbares Nordseewetter. Es erinnerte Vieles an Warnemünde an einem „lauen Sommertag“ mit rund 17 Grad.

Der alte Bahnhof

Die Jetty:LIchterfelde oder was?

Nach zwei Tagen Deutschtümmelei ging es endlich in Richtung Etosha Pfanne und damit auf Safari. Unterwegs bewunderten wir die berühmte Spitzkoppe, leider war uns ein guter Blick verwehrt. Kids aus der Umgebung leisteten uns beim Lunch Gesellschaft.

Der Weg war lang, wir erreichten das Camp in Okaukuejo passend zu ersten Abendpirschfahrt.

Infos aus Wikipedia: Der Etosha-Nationalpark ist ein 22.275 Quadratkilometer (km²) großer Nationalpark im Norden von Namibia und bedeutendstes Schutzgebiet des Landes. Der Park liegt am Nordwestrand des Kalahari-Beckens und umfasst fast die gesamte 4760 km² große Etosha-Pfanne. Von der Südgrenze des Parks sind es 400 Kilometer bis zur Hauptstadt Windhoek und von der Nordgrenze 125 Kilometer bis zur Grenze nach Angola. Der Atlantik ist von der Westgrenze fast 200 Kilometer entfernt.

Der Name „Etosha“ stammt aus dem Oshivambo und bedeutet so viel wie „großer weißer Platz“.

Unser Campingplatz war sehr luxuriös, mit Pool, eigenem Wasserloch und Top Restaurant. Nachts hörten wir die Löwen brüllen, wir waren der Natur sehr, sehr nah.

Gigantische Nester:

Die nächsten1,5 Tage fuhren wir durch den Park, legten Mittagsrast an den Wasserlöchern ein und pirschten durch die Pfanne. Unsere Tierausbeute war sehr, sehr gut: Auch unser Wasserloch versprach Spannung, wir konnten jeden Abend Tiere beobachten, ein Highlight war sicherlich das Nashorn, 50m von unserem Zelt entfernt. Wir fuhren weiter in Richtung Osten zur botswanischen Grenze. Bevor wir aber die Grenze passierten, besuchten wir Waterberg und schlugen unser Lager unterhalb des berühmten Plateaus auf. Düstere Kolonialgeschichte prägt diesen Ort, hier fanden die Aufständer der Hereros statt, 1200 von Ihnen wurden von den Deutschen in die Wüste gejagt.

Wikipedia: Der Waterberg, historischer Name Omuverumue[1], ist ein markanter Tafelberg in Namibia, nördlich von Windhoek, ist etwa 48 Kilometer lang und 15 Kilometer breit und überragt seine Umgebung um fast 200 Meter. Heute ist auf dem 40.500 ha großen Plateau des Waterbergs und um dieses herum mit dem Waterberg-Plateau-Park ein Nationalpark eingerichtet. Besonders bekannt wurde der Ort durch die Schlacht am Waterberg am 11. und 12. August 1904 während des Aufstands der Herero.

Den Nachmittag verbrachten wir auf dem Friedhof und schauten uns die deutsche Hinterlassenschaften in Afrika an:Am Spätnachmittag machten wir das Plateau auf verschiedenen Wanderungen unsicher, zum Teil musste man ganz schön schwindelfrei sein: In Windhoek ließ ich mir meine Fotospeicher der Digi Cam klauen, als wir einen Supermarkt besuchten. Wir hatten alle Wertsachen im Truck gelassen, doch leider hatten die Langfinger mein Speichertäschchen mit einer Geldbörse verwechselt. Windhoek lässt sich in wenigen Stunden entdecken, auch hier sieht man noch koloniales Erbe, witzig sind die berühmten Schneedächer: Unsere letzte Nacht in Namibia verbrachten wir unweit der Grenze auf einer Privatfarm nahmes Zelda. Dort gabe es viele eigene Tiere unter Anderem fast zahme Geparden. Wir fuhren mit dem Jeep ins Gelände und erkundeten das Gelände. Mir sind allerdings die Geparden im Gedächtnis geblieben. Es ist Mode die Mietzis als verwöhnte Schmusetiger zu halten. Für uns Europäer immer ein Grund zum Staunen. Am nächsten Morgen setzten wir unseren Weg nach Botswana fort. Auf uns wartete das Okavangodelta mit seiner Artenvielfalt.

USA 2004: New York und der tiefe Süden

Ich war 1997 das erste Mal in New York gewesen und kenne demzufolge noch die Stadt mit der alten Skyline. Auch das World Trade Centre hatte ich damals besucht und mich keineswegs wohl auf der Aussichtsplattform gefühlt. Damals war ich eine Woche in der Stadt gewesen und damals hatte ich bereits viele Sehenswürdigkeiten des Big Apples kennengelernt.

New York II stand demzufolge mehr unter dem Motto „treiben lassen“ Bekanntes wieder entdecken und Unbekanntes auftun. Auf dieser Reise hatte ich auch das erste Mal neben meiner analogen Spigelreflex die erste Digicam dabei. Momentan ( Stand 04/18) sind nur digitale Bilder hier verewigt und nicht Alles, was ich auf dieser Reisebwundert habe, ist in digitalen Fotos vorhanden ( zumal ich 3x in NY war ). Nachdem ich im März 2018 angefangen habe, meine alten Australien und Afrika Bilder zu scannen und somit zu digitalisieren, will ich nicht ausschließen, dass der Blog im Verlauf des Jahres auch mit analogen Werken ergänzt wird.

Wir flogen über Frankfurt in die Staaten und wurden ziemlich hart befragt. Es war für mich das erste Mal nach den Anschlägen und die Ruppigkeit überraschte mich dann doch. Als ich 2006 von den Fijis kommend in LA landete, war es allerdings noch schlimmer…..da fehlte nur der Viehtransporter. Was hasse ich diese Matronen in Grenzbeamtenuniform!

Wir wohnten wieder in unserem Hotel in der 47th. Straße                         ( Diamond Row, jüdisches Viertel) auf Höhe Times Square. Das Portland Square Hotel war mittlerweile renoviert, ansonsten hatte sich nicht viel verändert. Tränen gelacht haben wir, als uns der Fahrstuhl in die 6. Etage fuhr und wir identisch wieder im gleichen Zimmer wie 1997 landeten! Dieses war allerdings auch aufgemotzt worden, das Loch in der Wand (gelungene Tat meiner Mama) war zugespachtelt worden.

Natürlich machten wir unsere erste Runde im Dunkeln und genossen das nächtliche Feeling auf dem Time Square, bin gerne dort….

Am nächsten Morgen eroberten wir das „Evergreen“, ein tatsächliches Evergreen für uns…die Frühstückslieblingsbude auf der anderen Seite der Straße! Alles war dort wie gehabt, selbst der Kellner war lediglich älter geworden.

Wir schlenderten den Broadway hinunter und nahmen auf der Hälfte der Strecke die U-Bahn nach Ground Zero.

Keine drei Jahre nach den Anschlägen war die Ecke am Südzipfel Manhattans immer noch ein Trauerspiel. Beeindruckt schauten wir uns die Exponate und die Ruinen an, lauschten den Geschichten und waren erschüttert. Dennoch, die Stadt hatte sich vom Schock erholt, der Ami tendiert eh zu „business as usual“.

Den ersten Nachmittag verbrachten wir am Battery Park und auf der Staten Island Ferry mit Blick auf die zerstörte Skyline und am Southstreet Seaport  ( die Ecke liebe ich ).

Wir unternahmen einen Abstecher in die St. Pauls Chapel, Century 21 und die Chinatown UND natürlich bei Katz‘ Deli- kein New York Aufenthalt ohne Pastrami aus dem legendären Schuppen, komplementierten unseren ersten Urlaubstag.

Am nächsten Morgen probierten wir ein neues Cafe´ aus (Europa am Times Square) , welches auch direkt von uns adoptiert wurde. Als ich 2009 nochmal in NY war, führte mich mein erster Weg direkt wieder dorthin.

Nach Bagel und Joghurt schlichen wir, Jetlag geplagt, zur Grand Central Station und zum Crysler Building (mein Liebling unter den Skyscrapern).

Geluncht wurde zünftig mit den Büroangestellten im Central Park, das anschließende Shopping bei Blooming Dales war teuer. Ich erstand eine tolle Halskette, die mittlerweile tot ist (Materialbruch) aber von mir sehr geliebt wurde.

Die meisten Touristen sehen während ihrer Zeit in der Stadt bestimmt mal die Gondelbahn auf Höhe Bloomys und machen sich überhaupt keine Gedanken, wo diese denn hinführt? Nicht so unser eins, wir nahmen die Gondel und fuhren durch die Häuserschluchten (sehr beeindruckend) nach Roosevelt Island, eine der Inseln im East River.

Wikipdia: Roosevelt Island ist eine schmale, rund 60 Hektar große Insel im East River in New York City zwischen den Stadtteilen Manhattan und Queens. Die 3170 Meter lange Insel trug ursprünglich den Algonkin-Namen Minnahannock, firmierte später als Blackwell’s Island und zwischen 1921 und 1973 als Welfare Island. Die Insel gehört zum Stadtbezirk Manhattan. Die Insel beherbergte ursprünglich Strafanstalten und Krankenanstalten wie das für seine Zustände berüchtigte New York City Lunatic Asylum. Das New York City Lunatic Asylum bestand von 1829 bis 1894[1]. Nellie Blys Reportage über die Anstalt war ein frühes Beispiel des Enthüllungsjournalismus.[2] Sämtliche Einrichtungen zogen im Laufe der Jahre um, wie beispielsweise die Strafanstalt, die sich heute auf Rikers Island befindet. Im Süden der Insel entstand wegen der isolierten Lage das Smallpox Hospital.

1968 stieß der damalige Bürgermeister von New York John Lindsay die Idee an, die ungenutzten und verfallenden Gebäude niederzureißen und die Insel in ein Wohngebiet umzugestalten. Die entsprechenden (Pacht-)Verträge wurden 1969 abgeschlossen, und in den Planungen entstand ein Wohngebiet praktisch ohne Autoverkehr. Eine zu bauende U-Bahn sollte die Insel erschließen. Als die Fertigstellung der Wohnblöcke nahte und die U-Bahn weiterhin nur auf dem Papier stand, wurde als provisorische Lösung 1976 eine Seilbahn (Roosevelt Island Tramway) errichtet, die bis zur Fertigstellung der U-Bahn im Jahre 1989 die wichtigste Verbindung blieb. Neben den neuen Wohnblöcken befindet sich auf der Insel heute noch ein ehemaliges Krankenhaus.

Wir  bewunderten die Skyline aus der Inselperspektive und gingen dort in relativer Ruhe spazieren. Erstaunlicherweise kam der Autolärm von Manhattan klar und deutlich hinüber, die Wohnungen sollten auch auf der Insel besser mit Schallschutz ausgestattet sein.

Nach so viel Input gönnten wir uns einen „Death by chocolate“ im Serendipity’s ….wohlbemerkt wir verspeisten das Kuchenstück zu Dritt und es blieb ein Rest zurück.

Der dritte Tag im Big Apple wurde der Kultur gewidmet: Guggenheim und Metropolitan. Die MoMa Ausstellung hatte ich in Berlin gesehen und verkniff mir diese- Zeitmangel.

Nachmittags den Central Park unsicher gemacht und alte Ecken aufgesucht und neue Ecken erkundet.

An unserem letzten Tag nahmen wir uns die Hudson Seite der Stadt vor und schlenderten nach dem Frühstück in Richtung Chelsea. Dort machten wir die Chelsea Piers und die Golfanlage unsicher und hatten unsere Freude den Herrschaften beim „Hochhausgolfen“ zu beobachten.

Wir entdeckten ein echtes Retro Diner, das Interieur hätte ich gerne mit nach Hause genommen, ich liebe Diner Möbel und auch die Süßkartoffelfritten waren nicht zu verachten.

Unseren letzten Nachmittag verbrachten wir im Greenwich Village und danach auf den Squares (Washington, Union und Herold). Bei Letzterem überfielen wir Macy’s und shoppten uns durch die Haushaltswarenabteilung. Ich glaube ich habe immer noch Sachen von damals in Gebrauch.

Und hier noch ein wenig klassisches NY:

St. Andrews:Radio City Music Hall:

Empire State: Brookly Bridge ( ein Teil davon) :

Südstaaten: Nach vier Tagen im spannenden Big Apple flogen wir mit Delta AIrlines in den tiefen Süden. Die Maschine hatte keine  Fenster in den hinteren Reihen, Alexandra  hatte Magenprobelme und die Damen hatten Uniformen an, die mich an alte Postsäcke erinnert haben. Mit dem damaligen Flug habe ich mit Delta abgeschlossen, vier Stunden im Blindflug waren mir dann ausreichend fürs restliche Leben.

In Atlanta übernahmen wir den Mietwagen und ich durfte mich sofort ausprobieren. Wir fuhren zunächst Richtung Montgomery und landeten dort in unserem vorreservierten Fairfield Inn. Ali verzog sich mit kaputten Magen ins Bett, ich probierte den Pool aus. Abends gab es für Zwei von Drei japanisches BBQ. Am nächsten Tag ging ein großer Wunsch in Erfüllung, wir fuhren wieder nach New Orleans. Ich war 2001 dort gewesen und bereits damals war mir klar „ da muss ich nochmal hin“. Katrina tobte erst im darauffolgenden Jahr durch die Stadt und so erlebte ich die Schönheit noch vollkommen unzerstört.

Wir wohnten genial, in Laufdistanz zur Bourbon Street. Da wir noch nicht einchecken konnten, eroberten wir zunächst die andere Seite der Stadt, nämlich Algiers…..vollkommen untouristisch und vollkommen anders als „The big easy“.

Wikipedia: Algiers ist ein Stadtteil von New Orleans, der direkt gegenüber der Altstadt auf der anderen Flussseite, dem Westufer des Mississippi liegt. Algiers ist seit 1870 der 15. Ward (von insgesamt 17) von New Orleans und mit dem Zentrum über eine Brücke (Crescent City Connection, 1958 erbaut) und Fähren verbunden. Die erste Fähre verkehrte 1827 von Algiers zum French Quarter. Es gibt eine Altstadt, deren Häusern bis ins 19. Jahrhundert datieren (Algiers Point gegenüber dem French Quarter auf der anderen Flussseite), die seit 1978 im National Register of Historic Places eingetragen ist.

Die Herkunft des Namens soll wahrscheinlich an Algier erinnern, die als ehemalige französische Provinzstadt von Frankreich ebenso durch Wasser getrennt war wie das früher französische New Orleans und Algiers. Hier wurden die afrikanischen Sklaven in Quarantäne gehalten, bis sie in New Orleans verkauft wurden und Mitte des 18. Jahrhunderts lebten hier die Cajuns, französischsprachige Kanadier, die von den Briten aus Nova Scotia vertrieben wurden. Als Stadt entwickelte sich Algiers erst ab etwa 1800. Es gab dort Plantagen und Schiffbau und ab den 1850er Jahren eine wichtige Bahnstation. 1840 erhielten sie den Status einer Stadt. Die meisten alten Häuser wurden bei einem Feuer 1895 zerstört. Ab 1901 hatte die US-Marine dort einen Stützpunkt und 1966 bis 2009 war Algiers einer der beiden Sitze der Naval Support Activity New Orleans, des größten militärischen Komplexes im Gebiet New Orleans. Während des Hurricanes Katrina blieb Algiers weitgehend von Überflutung verschont.

Einwohner von Algiers werden traditionellerweise Algerines genannt.

Algiers spielt auch eine Rolle in der frühen Geschichte des Jazz – frühe Jazzmusiker aus Algiers waren Peter Bocage, Jimmy Palao, Manuel Manetta, Frankie Dusen und Henry Allen senior und sein Sohn Henry Red Allen.

Unser Hotelin N.O:

New Orleans lebt am Abend und auch wir verlebten feuchtfröhliche Hurricane Nächte in den damals angesagten Bars (Pat o‘Brians).

Am nächsten Morgen schauten wir uns die Bourbon mit Licht an und fuhren danach in den Garden District um uns in die Antebellum Häuser zu verlieben. Dieser Teil der Stadt hatte 2005 massiv gelitten, keine Ahnung, was noch erhalten geblieben ist.

Garden District und Lafayette Friedhof

Unseren Abend verbrachten wir wieder im French Quarter und machten uns am nächsten Tag auf in Richtung Plantagen. Wir fuhren die sogenannte Plantagenroute Richtung Natchez und besuchten als Erstes San Francisco und Destrehan Plantation.

Oak Alley und Nottoway hatte ich bereits 2001 bewundert, nun sollten andere Eindrücke her.

Wir  nahmen an einer Führung teil und konnten uns so ein Bild vom dekadenten Leben im Süden machen. Auch den Rassenkodex und damit das Recht Schwarzen die Freiheit zu rauben lernten wir kennen.

In Natchez bewunderten wir das historische Viertel, machten einen Abstecher in das Kasino, welches auf einem Raddampfer residiert und aßen wunderbaren Catfish im Ortsteil „Natchez under the hill“.

Am nächsten Tag ging es über Vicksburg nach Memphis und damit in den Bundesstaat Mississippi. Unterwegs lernten wir Penny mit dem blauen Auge in einem Diner kennen. Sie war fürchterlich neugierig, wollte wissen wer wir sind, was wir wollen und überhaupt warum wir uns zu ihr in den Autobahndiner verirrt hatten…. Sie selbst war verheiratet, Urlaub bedeutet für sie „fischen gehen“ und ihr Fazit nach unserer Unterhaltung „ man wird hier geboren, man bekommt hier Kinder und heiratet und irgendwann stirbt man eben auch hier“. Sie tat uns leid und der wehmütige Blick dem sie uns nachwarf als wir das Etablissement wieder verließen, ließ mich lange nicht los. Oft denke ich an diese Begegnung, vor Allem im Zusammenhang mit dem von uns so geliebten Herren mit der schlechten orangefarbenen Frisur und Hautfarbe.

In Memphis bewunderten wir die Beale Street und natürlich die Institution Schwab, ein Laden ohne Inventur ( seit über 100 Jahren). Wir fuhren mit der Tram zum Loraine Motel, dem Ort an dem Martin Luther King ermordet wurde.

Bei Tower Records wurde geshoppt und den Enten beim Schlafengehen zugesehen, Peabody Hotel ( leider nur Papierfotos.)

Am nächsten Morgen fuhren wir in aller Herrgottsfrühe nach Graceland. Dort widmeten wir uns ehrfürchtig dem King of Rock n’ Roll und durchstöberten das Anwesen. Meine Meinung „ der King lebte nicht dekadent, der Luxus hielt sich in Grenzen“.

Weiter auf der Musikroute zog es uns nach Nashville/ Tenessee der Hauptstadt von Western und Country. Es ging auf Memorial Day zu, das Hotel war ausgebucht am Pool flogen gegen 17:00 Uhr die Bierdosen durch die Luft. Wir verbrachten unsere Zeit lieber in diversen Countrylokalitäten und amüsierten uns köstlich. Die Musikrichtung machte lediglich meiner Mama Freude, ich kann eventuell den Dixie Chicks und manchmal auch Shania Twain etwas abgewinnen oder eben dem ganz alten Zeug, wie Johnny Cash…aber dem Grunde nach fehlt mir die Affinität zu Country und Western und nebebei gesagt auch zu Deutschem Rotz aka Schlager.

Ich habe im meinem Tagebuch die Notiz gefunden, dass mich die Männer ALLE an Al Bundy erinnert hätten, da lässt tief in die amerikanische Provinz blicken.

Am nächsten Morgen staunten wir nicht schlecht, das Ryman Auditorium war noch geschlossen. Die Begründung an der Tür ? Kirchenbesuch am Sonntag, wir lachten uns checkig und zogen weiter zur Tram um uns nicht die Füße ablaufen zu müssen. Diese kam übrigens nicht und 3x darf geraten werden warum…..

Nashville am Sonntag:

Aber  die sittenlose „Music Hall of Folk“ nahm uns unser ihre Countryfittiche und führte mich in die Geschichte des Folk und Country ein. Ich höre gerade in Gedanken „ Loraine“ von Dolly Parton während ich meinen Bericht schreibe, Nashville hatte mich insofern schon berührt.

Wir standen auch sprachlos von den Läden, die begeistert Westernklamotten verkauften, meines Erachtens ein modisches no go….

Auch das Studio B war nicht gläubig und somit konnten wir uns Elvis bevorzugte Aufnahmestätte ganz genau anschauen. Unser Versuch mit dem Schaufelraddampfer nach Opryland zu fahren, schlug aus dem gleichen Grunde fehl wie das Ryman Auditorium oder auch die Tram…..Also musste unser gottloses Auto herhalten um uns ins Shoppingparadies zu befördern. Für Alle, die mal nach Nashville kommen, das sollte man gesehen haben!

Erwachsene Frauen brauchen Teddybären. Diesem Grundsatz folgend ershoppten wir drei süße Mädels namens Nashy, Orleana und Yorkie die abends zünftig mit Bier bepinkelt und mit Wasser getauft wurden.

Am nächsten Morgen schlugen wir uns nach Lynchburg durch. In der Nacht hatte es stark gewittert und teilweise waren die Straßen gesperrt und Stromleitungen waren zwerstört worden. Unser Ziel war die Destillerie von Jack Daniel’s die wir bestimmt ALLE aus der Werbung kennen.

Das hier gezeigte Bild stammt aus Memphis, ich habe tatsächlich nur analoge Bilder aus Lynchburg.

Lynchburg ist dry country, d.h es darf kein Alkohol getrunken werden- Prohibition! Für uns kaum vorstellbar aber wohl notwendig, wenn eine der berühmtesten Destillerien im Ort ein guter Arbeitgeber ist.

Da leider auch in der Destillerie der Strom ausgefallen war, konnte unsere Führung nur mit Taschenlampe und sehr eingeschränkt stattfinden. Für Alle die glauben, dass die Werbung Fake ist, Denen sei gesagt, dass es wirklich so aussieht wie im Kino!

Südstaatenromatik, Arbeiter in Blaumänner und Hunde die auf dem Gelände herumtollen bestimmen die Szenerie. Wir bekamen eine Exklusivführung und mussten dafür auch nichts bezahlen.

Anbei die Verlinkung zur Website: https://www.jackdaniels.com/de-de/our-story

Beschwingt fuhren wir in Richtung Georgia und erreichten Columbus‘ Sesame St. am frühen Abend. Nicht Ernie und Bert sondern Gisela und Bill erwarteten uns sehnsüchtig. Ich kehrte nach 18Jahren in mein altes Zimmer zurück und freute mich, dass auch der Haarfön noch an Ort und Stelle lag.

Der erste Abend war der Hammer, wir klönten und schnackten und überarbeiteten sämtliche family affairs &stories. Gisela holte die alten Fotos hervor und wir drei Generationen hechelten Gerüchte und Bekanntes bis morgens um 3:00 Uhr durch. Irgendwann fiel ich fast vom Stuhl….O-Ton von Gisela 76 jährig „ Ihr bleibt nur drei Nächte, wir haben keine Zeit zu verschenken“.Wie wahr, kurze Zeit später verstarb mein lieber Onkel Bill, ich bin seit 2004 nicht mehr in Columbus gewesen.

Die nächsten Tage verbrachte ich mit der Auffrischung meiner Erinnerungen an die erste USA Tour, 1986…..

Wir besuchten Fort Bennings und gefühlt alle Shoppingmalls von Columbus. Auch Columbus hatte was von den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta, es fanden die Sofball Wettbewerbe im Golden Park statt.

Wir sahen uns den Canyon an und genossen den hauseigenen Pool. Das Wetter war nicht sooo dolle, auch eher wie Berlin im Mai.

An einem Tag fuhren wir zu Bobbie nach Hamilton und fuhren mit dem Boot hinaus.

Für meinen Geschmack verging die Zeit zu schnell, nach vier Tagen hieß es Abschied nehmen und wie bereits erwähnt-es gibt nicht immer ein Wiedersehen.

Wir fuhren zunächst in den Stone Mountain Park und schauten uns einen gewaltigen Monolithen an, bevor es nach Atlanta ging.

Nach dem Einschecken begaben wir uns wieder auf die Spuren von Martin Luther King. Nachdem wir an dem Ort gewesen waren, an dem er erschossen worden war, zollten wir an seinem Grab unseren Respekt.

Auch die Welt von Coca Cola wollte erkundet werden und nachdem wir dem braunen  Gesöff ebenfalls unsere Aufwartung gemacht hatten, verlebten wir einen unaufgeregten letzten Abend in Atlanta. Die Stadt ist nachts fast tot….wie so viele amerikanische Städte. Am nächsten Tag vertrieben wir uns den Tag bei CNN und dem Centennial Park.

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Abends flogen wir wieder zurück nach Deutschland. Wir hatten Glück, dass wir überhaupt mitdurften. Die Maschine war knackvoll und United bot uns 700$ pro Person an, wenn wir verzichtet hätten.. Mama und ich wollten. schon zugreifen, Alexandra kniff…..schade, wir hätten verlängern können.