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Frankreich 2023, XIII: Sainte Maxime, Saint Tropez, Port Grimaud

Unser Urlaub ging zu Ende, die Verdonschlucht verabschiedete sich mit kühlen Temperaturen, in Sainte- Maxime sah es für die nächsten vier Nächte nicht besser aus.

Warum um Himmels Willen denn nun Sainte- Maxime, nach näherer Begutachtung ein grundsolides Rentner,- u. Familiendomizil. Die Erklärung liegt auf der Hand: Saint Tropez eindeutig zu schickimicki und zu teuer, Port Grimaud zu teuer ( unter 300€ die Nacht nichts zu buchen) und Sainte Maxime wird als spätes Juwel in der Bucht von Sainte Tropez gehandelt.

Die Strecke nach Sainte Maxime war, trotz der mickrigen 87km echt ambitioniert, weil Straßenmarkierungen fehlten und die Franzosen gerne mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sind. Gegen 11:45 Uhr bogen wir im Hotel „ Le petit prince“ in der rue Saint- Exupéry ein und ich befragte Wikipedia, ob der Autor etwas mit Sainte Maxime zu tun hatte? Nein, hatte er nicht, der Schriftsteller und Pilot wurde 1944 vor Marseille von Deutschen abgeschossen.

Unser Zimmerchen war noch nicht fertig und so wendeten wir uns dem Strand zu. Mickrige 20 Grad und ein, naja, gemäßigter Mistral ließen Emily unverzagt im Wasser planschen; uns zogs magisch zum zweiten Frühstück oder frühen Mittag an das bestbesuchte Bistro am Strand. Kurze Zeit später stand ein Burger und Panaché vor uns und das Warten aufs Zimmerchen war erträglich.

Der Ort machte auf uns einen grundsoliden Eindruck, natülich waren die Preise keineswegs mehr mit Saintes Maries de la mer oder Avignon zu vergleichen, man passt sie hier dem mondänen Saint Tropez an.

Unser Hotel war allerdings recht günstig im Vergleich zu den anderen Städten, keine 80€ pro Nacht, was für Frankreich superbillig ist. Wir bekamen ein schickes Doppelzimmer, mit 15qm Bad und tollem Balkon.

Aufs Frühstück verzichteten wird, die Bäckereien sind hier sooooo gut, da brauche ich kein Buffet.

Aufgrund der Wetterlage vertrödelten wir den frühen Nachmittag auf unserem Zimmer und verließen gegen 17:00 Uhr das kuschelige Nest und erkundeten das andere Nest namens Sainte Maxime.

Echt niedlich, nicht überrestauriert und mit netten Läden und Geschäften kann man es ein paar Tage aushalten.

Die Zeit bis zum Abendessen überbrückten wir mit einem Mini Tropézienne irgendwie Pfannkuchen, mit Käsecreme und echt lecker….

Am Ende stand wieder Fisch vor uns, Muscheln und Lachstartar im einzigen bezahlbaren Restaurant der Stadt.

Auf dem Weg nach Hause fiel Nasses vom Himmel….Regen, wochenlang nicht gesehen…dazu der frische Mistral, ein Urlaub geht wirklich zu Ende!

Die Wettervorhersage am nächsten Tag und auch für die kommenden konnte man als armselig bezeichnen. Immerhin es war nur windig aber trocken. Deshalb fiel die Entscheidung leicht, Saint Tropez die Perle erwartete uns.

Zur Einstimmung gab es zum Frühstück eine Tarte Tropézianne, ziemlich mächtig das Teil in der Großfassung- wir teilten!

Da der Bootsverkehr noch nicht eingestellt war, entschieden wir uns für die Fähre durch die Bucht,16€ return, Hund frei. Wir saßen draußen und wunderten uns bereits beim Einstieg, dass die Sitze feucht waren…..die nächsten 20 Minuten waren positiv bewertet „ kabbelig“ Gott sei Dank, niemand kotzte!

Saint Tropez erwartete uns bedeckt aber trocken, der Mistral fauchte gnädig. Auf der Fähre hatte mir meine Sitznachbarin erzählt, dass Markttag in Saint Trop‘ wäre, dieser aber durchaus sehenswert ist….achja,wieder Bilder um die Marktstände herum. Deshalb war das Schiff auch so proppenvoll,ich verstehe.

Wir liefen zunächst am Hafen und Mole entlang und bewunderten nochmal den schick gemachten Leuchtturm.

Saint Tropez entpuppte sich vom ganz normalen Fischerdorf zum Jet Set Ort, als es Ende des 19. Jahrhunderts von Guy de Maupassant und Paul Signac entdeckt wurde. Weitere Schriftsteller und Künstler folgten und so wurde der Ort schnell zum Treffpunkt von Künstlern und der Bohéme. So fanden sich zum Beispiel Paul Signac, Henri Matisse und Pierre Bonnard in Saint Trop’ ein, deren Werke kann man heute im Musée de l’Annonciade am Hafen bewundern. Es gab keine Luxushotels oder Vermietungen anderer Art.

In den 50er Jahren, als das Örtchen insbesondere durch den Film „…und immer lockt das Weib“ mit Brigitte Bardot weltweite Bekanntheit erlangte,stieg Saint Tropez im internationalen Jet Set auf, gleichzeitig boomte der Tourismus Der Film mit B.B wurde 1956 gedreht und hatte im Nachgang einen wahren Ansturm der High Society zur Folge. Brigitte Bardot, Gunter Sachs und vor Allem die Gendarmerie-Filme von Louis de Funès machten Saint-Tropez in Deutschland bekannt.

Heute verbringen immer noch viele Prominente Ihren Urlaub in Saint-Tropez oder machen mit ihren Jachten im Hafen halt und lassen sich beim Champus trinken fotografieren. Allerdings, und hier breche ich eine Lanze für Saint – Trop‘ ist das Örtchen unverbaut, es gibt keine Bausünden, er ist nicht überrestauriert, lediglich die großen Jachten „versauen“ die Optik. Edel und teuer sind die Boutiquen, die allerdings fast bescheiden wirken im Interieur. Die Luxusrestaurants sind fast noch bezahlbar, für 30-45€ ist man dabei. Anders als Cannes oder Monaco ist Saint Tropez hübsch, wirklich hübsch.

Nach dem Hafen folgte auch für uns der Markt und ja, wir kauften….zumindest ich nenne zwei Pullis mein eigen. Der Markt war schon schicker als die übrigen Märkte, ich hätte noch mehr shoppen können.

Ich versuchte mal wieder ein wenig um die Marktstande herum zu knipsen und siehe da…..

50€ leichter, eine Tüte mehr am Arm schlenderten wir weiter durchs Nest von reich & schön, immer auf der Suche nach verschwiegenen Ecken.

Wer durch dieses Tor zum „Hinterhof Saint Tropéz“ geht, wird mit einem Blick auf den Rour de Portalet ( Turm) und dem alten Fischerdorf verwöhnt…weg Schicki und noch weiter weg von Micki!Willkommen am Plage de la Gitaye.

Im regnerischen Herbst natürlich nicht ganz so schön anzusehen, die Nachbarbucht war uns durch zu hohe Wellen verwehrt,also wieder zurück ins Tourigeschehen.

Wir fuhren relativ früh wieder aus Saint Trop‘ ab, das Wetter machte uns Sorgen. Stürme nehmen ja in der Regel am Nachmittag zu und so jauchzten wir uns wieder durch die Wellen nach Saint Maxime….draußen saß Niemand mehr, Emily hatte Probleme, sich auf ihren vier Pfoten zu halten.

Da wir nicht gewillt gewesen sind, 70€ für zwei Essen auszugeben, rundeten wir den Nachmittag mit einem Snacki auf unseren schönen Balkon ab, wind,-u. regengeschützt.

Den späten NaMi vertrödelten wir und am Abend gingen wir zum Thai- Abwechslung gewünscht.

Unser Abendprogramm verlebten wir mit einem der bekanntesten Prominenten Frankreichs, Louis de Funes verwöhnte uns mit dem „ Gendarm von Saint- Tropez, mit dem Lied „ Doulidou Doulidou Saint Tropez“ gingen wir ins Bett.

Unser Wetterchen zeigte sich am nächsten Morgen noch instabiler, es war aber trocken. Wir entschieden uns für Port Grimaud, ohne Markt,…das war uns wichtig. Zum Frühstück gab es eine sensationelle Tarte, Emily liebte den karamellisierten Äpfel.

Port Grimaud gilt auch als das Venedig Frankreichs,allerdings künstlich 1966 erbaut. Der französische Architekt François Spoerry realisierte sein Projekt einer Kleinstadt am Wasser. Port Grimaud ist geschützt gegen den Wind von Osten und den Mistral von Westen und auf Lagunen und entwässerten Sümpfen gebaut.

Wir stellten den Wagen zunächst in Port Grimaud Süd ab und schlenderten durch die Kanäle und Wohnanlagen. Natürlich auch hier Jachten ohne Ende, die Häuser eher bescheiden…..doch der Schein trügt. Der Besitzer von Carrefour wohnt hier und die Anmietung einer winzigen Wohnung hätte uns 300€ die Nacht gekostet.

Dem Hufeisen nicht unähnlich trafen wir auf Luna und ihrer Besitzerin, einer Münchnerin, die bereits seit 1999, eine Zweitwohnung im Reihenhaus besitzt…32qm, mehr geht nicht!

Das Zentrum von Nestern, Dörfern und Städten groß und klein liegt meistens bei der Kirche und warum sollte dies bei Port Grimaud anders sein…wir liefen die rd 20 Minuten und waren im Touristenhimmel, gefühlt jeder zweite Niederländer hat die Côte Azur für sich entdeckt.

Vom Kirchturm hat man den wohl schönsten Blick auf Grimaud, der Eintritt mit 1€ echt fair.

Aufgrund der Wetterlage brachen wir bald unsere Exkursion in Port Grimaud ab, schönes Örtchen, tolle Fassade aber wohnen möchte man dort nicht.

Wir erledigten erste Einkäufe, vertrödelten mal wieder den Nachmittag und gingen am Abend nochmal französisch essen. Die letzte Bouillabaisse in diesem Urlaub

An unserem letzten echten Urlaubstag hatte das Wetter deutsche Züge mit französischen Temperaturen angenommen- Nordsee im Juli. Wir hatten 20 Grad, die Sonne kämpfte, kam aber nicht richtig durch und ab und an gingen heftige Schauer auf uns nieder.

Zeit für einen morgendlichen Spaziergang zum Phare de Cigales, ein hübscher kleiner alter Leuchtturm mit Bootsanleger.

Im Hintergrund sieht man übrigens Saint Tropez, der Leuchtturm ist Privateigentum, Zutritt verboten.

In Sainte Maxime war Markttag und auch wir genossen nochmal einen schönen Bauernmarkt, drinnen und draußen.

Mit scheußlichem Wetter, einem leckeren Abendessen beim Chinamann und dem zweiten Teil von Balduin dem Gendarm aus Saint Tropez verabschiedeten wir uns von drei Wochen Provence.

Frankreich 2023, VIII: Les Saintes Maries de la Mer, Tag 3-4

Der dritte Tag begann ein wenig früher, da wir ein vollgepacktes Programm hatten, Wir wollten in den Park Ornithologique bei Pont de Gau und die Salins du Midi bei Aigues- Mortes besuchen. Also gings wieder ohne Frühstück auf die Piste und wir hätten eigentlich vorgewarnt sein sollen….Sonntag ist ein be….. Tag für eine Landpartie.

Richtung Aigues- Mortes war es noch relativ leer, wir durchquerten nach rd. 30 Minuten Fahrt den hübschen Ort und versprachen uns, auf der Rücktour zu halten. Die Salinen…tja, wirklich zu sehen nur im Rahmen einer Tour oder mit dem Auto für über 40€! Nö, nicht mit uns, dafür habe ich schon zu oft Salzabbau gesehen ( Slowenien, Bonaire, Mallorca) …also fuhren wir zunächst an der Hauptstraße am Geschehen vorbei, bekämpften das auch eher schlechte Tageslicht und bekamen dies:

Nachdem wir dem Souvenirshop einen Besuch abgestattet hatten, fuhren wir nach Aigues- Mortes, puppiges Nest, keine Parkplätze wegen Rummel und demzufolge kein Aigues- Mortes für uns. Ich sprang 2x aus dem Auto um ein paar Impressionen einzufangen, die Altstadt in den Festungsmauern bleibt uns in diesem Urlaub verborgen.

Wikipedia schreibt, dass die Stadt eine der am besten erhaltenen Festungstädte Frankreichs mit etwas über 8000 Einwohner ist und natürlich der Blick vom Festungsturm auf die Altstadt und Salinen super ist……naja, verschieben wir mal auf 2026, 2027, 2028…oder so !

Sieht vielversprechend aus? Ja, fanden wir auch….bzw. eher ich, die bessere Hälfte kurvte um mich einzusammeln….Parkplätze niente, dank sei dem Oktoberfest im Ort.

Aufgrund der fortgeschrittenen Uhrzeit und dem Willen nach etwas Beißbaren cancelten wir den Park und nahmen auf dem Rückweg noch ein paar Camarque Pferdchen mit….nicht perfekt, weit weg aber immerhin.

Für mittags hatten wir uns eine Seafoodplatte in den Kopf gesetzt, die wir im Restaurant der Wahl zwar nicht bekamen, schlussendlich beim Platzhirschen von Saintes Maries landete. Am Ende unseres Aufenthaltes werden wir auf 3x essen in diesem Restaurant gucken, da es einfach gut war. Dazu gabs Sangria, das kommt mir spanisch vor….

Nachdem der Wauz den Vormittag nur im Auto verbracht hatte, war Strand angesagt und das satt….die Sonne gab Alles!

Abends gabs ein Wiedersehen mit Berlin- Petra und Ralf sind auch in Santes Maries angekommen. Eigentlich wären wir in Usbekistan gewesen.

Wir gingen essen, gemeinsam getrennt…für uns gabs Boulabaise im Restaurant der Wahl, gegenüber für die Zwei Pizza und Paella. Getrennt und doch zusammen, anschließend tranken wir Vin rouge auf unser Wiedersehen.

Der letzte Tag in Saintes Maries begann mit einer neuen Wetterlage- Nebel! Es hatte des nächtens geregnet und es war diesig, schwül und irgendwie komisch.

Wir entschieden trotzdem in den Park Ornithologique zu gehen und das war eine richtig gute Wahl. Die Vögel sind frei, es ist kein Zoo! Lediglich die Etangs sind mit Stegen versehen und die Tiere könen frei rein und raus…rein bedeutet lediglich ein lebenslanger Ring , das kennen wir ja :0)!

Anfänglich noch Nebel, zwischendurch grandioser Blick auf die Viechis, dann wieder Nebel. Geflashed kehrten wir wieder zu Emily zurück, die brav im Auto auf uns gewartet hat.

Wir waren begeistert, noch näher dran wäre Schoß gewesen, Schön auch zu sehen, wie die Vögel abhoben und sich „ vom Acker“ machen. Ein gute Idee, mit Stegen, die Etangs zugänglich zu machen.

Zufrieden kehrten wir zurück in die Stadt und stiegen der Kirche aufs Dach und in den Bauch.

Notre Dame de la mer ( das kommt mir spanisch vor) ist eine Wallfahrtskirche, die den Marienkult und die schware Sara huldigt Erbaut wurde die wahrlich Wehrhafte bereits im 12 Jahrhundert, während der Französischen Revolution aber stark beschädigt und erst im 19Jh. wieder restauriert. Im Inneren sind andere, uns fremde Elemente verbaut, immer wieder staunt man über Opferdevotionalien und Danksagungen.

Emily durfte mit aufs Dach, wir zahlten nur 4,00€ für diesen Spaß- auf jeden Fall empfehlenswert.

Am Nachmittag riss der Himmel auf und wir „badeten ab“. Vorher genossen wir als Frühstück Moules Cremé,ein wenig Abwechslung auf dem Speiseplan muss sein.

Der Rest unseres Aufenthaltes im Badeort ist schnell erzählt…duschen und mit Petra und Ralf treffen. Wir hatten Alle noch keinen Stiergulasch probiert und genau auf dieses Essen lief es am Abend hinaus.

Dazu gab es den einen oder anderen Vino und Ralf versuchte sich im Verlauf des Abends an Austern., wir schlürften mit.

Mit wehem Herzen sagen wir Saintes Maries adieu, hier kann man gelassen Urlaub machen.

Frankreich 2023, VII: Les Saintes Maries de la Mer, Tag 1-2

Willkommen in der Camarque, Les Saintes Maries de la Mer—— das kommt mir spanisch vor!

Paella an jeder Ecke, eine Stierkampfarena direkt am Strand, Flamencotöne am Abend, Sangria in der Nacht und ja, die Gypsy Kings kommen auch noch von hier!

Die heiligen Marien aus dem Meer sind mehr als nur ein südfranzösischer Badeort, den man im Hochsommer keinesfalls erleben möchte. Jetzt in der Nachsaison präsentiert sich Saintes Maries ( offizielle Kurzform) niedlich und lieblich mit Flamingos direkt an der Hauptstraße, bezahlbaren Restaurants en masse und Stränden soweit das Auge reicht. Die Camarque ist Europs größtes Schwemmland im Rhônedelta und Saintes Maries ist die Hauptstadt der Camarque. Die Namensgebung des Ortes ist eine Erwähnung wert:

Erwähnt wird Saintes-Maries erstmals bereits im 4. Jahrhundert als Sancta Maria de Ratis. Césaire von Arles vermachte diese Siedlung im Jahre 542 testamentarisch einem Kloster; danach wurde der Ort als Saintes Maries (oder Notre-Damede la Barque bezeichnet,

Im 14. Jahrhundert wurde die Kirche Notre Dame de la Mer zu einer Wehrkirche umgebaut, die noch heute steht, und der Name Notre-Dame-de-la-Mer gebräuchlich. 1448 entdeckte man (angebliche) Reliquien ( es wurden menschliche Überreste am Strand gefunden) der beiden Heiligen Maria Kleophae und Maria Salome, die in der Folgezeit zu einem speziellen „Marienkult“ führten, zu dem auch Gläubige von weiter her pilgerten. Während der Französischen Revolution wurde dieser Kult verboten und die Kirche teilweise zerstört (1873 restauriert).

1838 nahm die Stadt ihren heutigen Namen an, 1924 schaffte der Künstler Hermann Paul das Kreuz der Camarque in Saintes Maries.

Bis heute finden jährlich zwei Wallfahrten statt,  am 24. und 25. Mai – diese auch zu Ehren der Schwarzen Sara  als Schutzheilige der Gitans  (das sind hauptsächlich spanischstämmige Roma ) – sowie Ende Oktober jedes Jahres erneut zu Ehren der Marien Kleophae und Salome…und damit schließt sich der Kreis! Uns kommt hier alles spanisch vor, Emily wähnt sich im Badeparadies!

Unser Abflug aus Arles gestaltete sich PolePole, wir waren erst nach 10:00 Uhr auf der Spur und vergaßen, dass wir dem Turm von Frank Gehry und der Brücke von olle Vincent noch einen Besuch abstatten wollten. Sei des drum, die Brücke nehmen wir auf dem Weg n ach Marseille mit.

Die kurze Fahrt gestaltete sich noch kurzweiliger, als wir die ersten Stiere und Pferde der Camarque entdeckten, beide Spezies sind übrigens halbwild, d.h. werden jährlich zusammengetrieben, gebrandmarkt und wieder frei gelassen. Zumeist sieht man die robusten, weißen Pferde der Camarque aber nur auf Koppel, Ställe und im Rahmen der sehr beliebten Ausflüge.

Wir waren am frühen Mittag in Saintes Maries, stellten unsere Sachen am puppigen Boutiquehotel ab und erschlenderten uns Ort und Strand.

Erstmal überraschten uns Flamingos rechts neben der Hauptstraße! Saintes Maries nennt die größte Population in Europa an rosa Flamingos ihr eigen Eine kleinere Gruppe steht nahe des Kreisverkehrs, der in die Innenstadt führt. Achtung, ich habe nur max. 40mm zur Verfügung, aufs Teleobjektiv nach hartem inneren Ringen verzichtet.

Saintes Maries sieht aus, wie aus einem Guss….alles in weiß, was wiederum erahnen lässt, Spanien ist nicht weit (180km). Es gibt keine Bettenburgen, es dominieren Apartments, Minihotels und WoMo Stellplätze, welche eher für die Gitans als für den modernen Mobilisten eingerichtet wurden. Die Kirche ist wahrlich wehrhaft, riesig im Vergleich zum Rest und weithin überall sichtbar.

Wir erkämpften uns unser Mittagessen was gleichzeitig auch das Frühstück war.Drei Gänge, Fischsuppe, Stiersteak ( Saintes Maries ist die Stadt der Stiere) und eine Tarte zum Abschluss.

Gesättigt traten wir den Gang zum Strand an und Emily ging in ihrem Lieblingselement ( Wasser) auf.

Der Hundestrand liegt direkt am Ort, neben der Stierkampfarena….das kommt mir alles spanisch vor!

Übrigens werden beim französischen Stierkampf die Tierchen nicht getötet, leider verkaufen die Züchter aus der Provence die Stiere gerne nach Spanien :0).

Wir lagen noch ein Stündchen an unserem bildschönen Pool( ja, auch ich war im Wasser) und checkten gegen 15:30 Uhr ein.

Unser Abend ist schnell erzählt, wir liefen gegen 18:30 Uhr nochmals zum Strand, ließen Emily spielen und gingen Austern futtern.

Da Austern nicht satt machen, gabs für uns noch Fisch und einen schönen Sonnenuntergang an den Etangs.

Der nächste Tag war sonnig und lud zum Spaziergang am Strand und dem Marschland ein. 12km in einer Richtung bis zum Leuchtturm wurdem es zwar nicht, dennoch waren wir ordentlich dabei. Wir hüpften von Bucht zu Bucht, immer an der Wasserlinie entlang. Der Hund freute sich und wähnte sich im Paradies.

Irgendwann war mit Strandvorbei und wir liefen ins Schwemmland der Rhône, in das was die Camarque ausmacht….die Marsch und zu den Etangs. Morgens hatten wir bereits unsere Flamingofamilie in Saintes Maries bewundert, jetzt wollten wir mehr Federvieh und wurden nicht entfäuscht.

Bis zum Horizont und zu den rosa Vögelchen….

Selbst im Schwemmland der Camarque wurden wir an unsere Geschichte erinnert…. Erfreulicher waren die vielen Reitwilligen, die aktiv unterwegs waren.

Wir kämften uns förmlich zu den Vögeln, am Ende barfuss im Modder.

Bildschön von der Optik, doch näher kamen wir nicht!

Hungrig waren wir gegen 13:30 Uhr wieder im Ort und schmissen uns aufs nächstbeste Tourimenü, was auch gleichzeitig unser Frühstück war. Unsere Unterkunft will 16€ für morgendliche Mahl….da kann man auch drei Stunden später vernünftig Seafood essen, zumal die Preise in Saintes Maries mehr als ordentlich und fair sind!

Wir futterten uns durch Murscheln als Entré, Paella und eine Tarte und waren mit 21€ dabei…..kann man in Deutschland lange nach suchen

Den Nachmittag verlebten wir am Strand, das Hundekind hatte noch nicht genug von Salzwasser und Co. Wir schätzen den Ort als Urlaubshighlight in ihrem kleinen Leben ein, vermutlich neben Tarifa, Deauville, St. Malo, Cavallino Nr. 1 ….weil keine Wellen, flach abfallend! Mittlerweile geht das Hundemädchen alleine und ohne Schwimmweste in die Fluten, was natürlich von uns unterbunden wird.

Eingesandet und kaputt ließen wir den zweiten Tag in der Camarque bei uns im Hotel ausklingen.

Italien, Monaco, Frankreich 2023, V: Im Dreiländereck

Auf Regen folgt Sonne….oder wie bei uns, auf Regen folgt mehr Regen, selbst wenn der Wetterbericht Sonne verspricht!

Wir waren am 21.05.23 erstmal so richtig abgefressen, wieder ein Frühstück unter der Markise, wieder Fleece und Strickjacke.Gegen 9:00 Uhr klarte es ein wenig auf, wir entschlossen endlich“ La France“ in Angriff zu nehmen und fuhren los.

Auf der Autostrada 10 nichts los, nach rd, einer Stunde erwartete uns die unespektakuläre Grenze bei Ventimiglia/ Menton und zehn Minuten später Monaco!

Monaca kann man machen, muss man nicht unbedingt.Ich war bereits in Monte Carlo und erinnere mich sehr gerne an unsere Tour 2008, wir Mädels posend am Casino.

Nach dem ersten Blick gings ins unterirdische Parkhaus und flanierten durch den zentralen Park.

Kaum auf der Straßes schwanten wir uns in der Formel Eins Welt, Monaco im Rennfieber. Die gesamte Innenstadt war bereits „umdekoriert“.

Fährt der auch mit?

Natürlich wollten wir einen Blick auf und vor Allem in das Casino werfen und natürlich sollte auch der obligatorische Kir Royal im Café de Paris nicht fehlen… 22,00€ fast ein Schnäppchen für 0,125 l!Neben dem Casino, der Café de Paris gehört das gleichnamige Hotel zu den Hot Spots des Sightseeing.

Nachdem wir uns an schicken Luxuskarosserien satt gesehen hatten, warfen wir noch einen Blick auf den Hafen und kehrten Monaco getrost den Rücken.

Wer es übrigens noch nicht wusste, Monaco ist der zweitkleinste Staat der Welt, verfügt über eine Aktstadt ( Le Rocher) die ich noch nie gesehen habe und hat ca. 39.000 Einwohner, mehr Infos und weitaus schönere Fotos als Unsere gibts hier zu sehen: https://www.22places.de/monaco-sehenswuerdigkeiten-tipps/#top

Unser Auto aus dem Parkhaus auszulösen war etwas schwieriger, olle Bernhard wollte noch im mondänen Zockerparadies verweilen, doch nicht mit uns. Ein kurzer Anruf bei der Hilfshotline an der Schranke und schon gings weiter in die Grenzstadt Menton.

Auch hier war ich bereits bei meinem letzten Aufenthalt an der Côte Azur und habe dennoch komplett vergessen, wie hübsch der Ort ist.

Menton ist eine Perle an der Côte d‘Azur, kurz vor Italien mit bezaubernder Altstadt.

Wir schlenderten zum Strand um das grandiose Panorama zu bewundern und stürzten uns dann zu Fünft auf eine Tüte fried Seafood, sehr lecker und empfehlenswert für Nachahmer.

Die zentrale Einkaufsstraße lockte verführerisch, Menton ist durchaus eine WE Stipvisite wert! Wir beließen unser Shoppingevent es bei Lavendelöl, für dieses ist die Region Provence- Alpes ja berühmt.

Man sagt ja immer, das Beste kommt zum Schluss und das trifft auf den beschriebenen Tag auch zu.
Das letzte Highlight lag bereits wieder in Italien und heißt Dolceacqua bei Ventimiglia.

Kaum Jemand kennt dieses bezaubernde Nest, die Touristenströme sind nicht mit Denen von Saint Paul de Vence oder Éze vergleichbar. Ich empfehle den gleichnamigen Wikipediaeintrag: https://de.wikipedia.org/wiki/Dolceacqua

Von mir an dieser Stelle nur der Hinweis, dass Claude Monet den Ort liebte und die Brücke sowie das bereits seit 1744 zerstörte Kastell gerne malte. Bei Meisterdrucke.de habe ich einen kleinen Eindruck für Euch gefunden.

Also waren auch wir auf die Brücke aus, bewunderten diese aus allen Ecken und flanierten im Anschluss noch ein wenig durch die bezaubernde Altstadt, die wunderschön restauriert wurde.

Wehmütig sagten wir adieu, man hätte länger verweilen können.

Wir stürzten uns auf dem Nachhauseweg noch in das Conard bei San Remo und ershoppten die Abendessen für die nächsten Tage…Muscheln und nochmal Dorade.

Spät trafen wir in Cervo ein, in rasanter Geschwindigkeit wuschen wir die Muscheln und genossen nochmal Cozza a la Livornese….mit einem Abendaperol verzogen wir uns, Mensch und Tier waren quack!

Das Wetter wurde endlich so wie geplant und somit war unser Tagesprogramm am nächsten Tag (22.05.23) klar definiert….

Aperol, Hundepool, Strand und viel relaxtes Amusement.

Leider ging auch dieser Faulenzertag sehr schnell zu Ende, abends fütterten wir uns mit Dorade ab, probierten im Vorfeld den Omnia- Muffin- Einsatz und erfreuten uns über gebackene Champignons.

Der 23.5. versprach wieder Frankreich, Côte d‘Azur mit vollem Genuss.

Italien 2022, VI: Lago di Garda

Wir wollten sowieso dieses Jahr an den Gardasee und da kam uns der ausgetüftelte Plan, sich am 18.09.22 mit Kathi und Rainer in Malcesine zu treffen, gerade recht.

Das Wetterchen zeigte vorsichtige Besserungen an und so schmissen wir Drei uns bereits um 8:00 Uhr früh auf die Autobahn gen Süden. Rd. 98km trennten uns von Riva del Garda, dem beliebtesten deutschen Ziel ( der Gardasee) in Italien.

In Riva ging es noch beschaulich zu, wir parkten im zentralen Cityparkhaus ein und freuten uns über die Morgensonne an der Seepromenade.

Wir wagten einen ersten Blick auf den See und die hübsche Altstadt und gingen erstmal frühstücken. Frischer O- Saft,Croissant mit Schinken und Käse sowie ein frisch gepresster O-Saft für 8€, muss man wohl als fair für den Gardasee bezeichnen.

Blick vom Frühstückstisch- not too bad!

Wir bummelten im Anschluss unseres Feudalmahls ein wenig durch Riva, der mit Torbole und Arco zu fast einer Metropole mit knapp 30.000 Einwohnern zusammengewachsen ist. Riva ist die größte Gemeinde mit fast 18.000 Einwohnern und war bereits zur Römerzeit bevölkert.

Ich hatte keine Erinnerungen mehr an Riva, war aber vom Stàdtchen sehr angetan.

Gegen 11:00 Uhr machten wir uns auf den Weg ins 19km entfernte Malcesine. was sich kurz anhört, stellte sich als sonntägliche Herausforderung dar.

Gesamt Italien bewegte sich auf der einspurigen Seeumrundung, Riva del Garda war mit einem Mal wach und putzmunter. Ampeln und Kreisverkehre erschwerten unser Vorhaben und Kathi kündigte per Whats App an, dass sie gegen 12:00 Uhr zum ersten Aperol Sprizz umschwenken würden…..das war Ansporn genug für uns, um 11:50 parkten wir unser Autochen auf dem Obderdeck des Parkhauses ein und erfreuten uns an diesem formidablen Blick auf die zentrale Burg.

Direkt am Hafen wurden wir von meiner lieben Kollegin Kathi und Ehemann Rainer erwartet. Quasi in der ersten Reine genossen wir den ersten Aperol des Tages und klönten die Urlaube von zwei Paaren durch, wir quais fast in der Mitte, die Beiden am Anfang Ihrer Italientour.

der Hafen von Malcesine

Das mittelalterliche Malcesine wird gemeinhin als eines der authentischten Orte am Gardasee betitelt, hier findet man noch die alten Gassen und ein wenig Ambiente. In Riva dominierte vielfach schon der ultraschicke Loungestil und viel blingbling. Wer mehr zum Ort lesen möchte, hier entlang: https://www.visitmalcesine.com/de/malcesine

Zentraler Sightseeingpunkt ist natürlich die Skaliger Burg ( ich erinnere ans Parkfoto) die wir im Anschluss unseres Willkommensdrink erstmal erklommen. Emily durfte sogar mit in Burg, Muesum und Turm.

Blick nach Riva del Garda
Blick gen Süden

Soviel Burgerkundung macht natürlich hungrig, wir wollten Alle irgendwas mit Scampis, Muscheln oder so und wurden erfolgreich fündig….zu vernünftigen Preisen.Muscheln für 13€, das ist schon super.

Am frühen Nachmittag kamen dann sogar Mathias und Emily auf ihre Kosten, das fast noch warme Wasser des Sees lockte Mensch und Tier.

Mit sensationellem Ausblick ( dieser war dem Hund herzlich egal) hockten Drei auf den Steinen und guckten Zweien beim planschen zu. Unser Hund war eifrig dabei, sie schmipfte wild, als sie nach rund 20 Minuten Planscherei energisch an weiteren Wasseraktivitäten gehindert wurde.

Mit einem letzten Marsch durchs Dorf in Richtung Süden, mit einem letzten Limoncello Sprizz ( der neue heiße Scheiß) verabschiedeten wir uns gegen 17:30 von Kathi und Rainer und fuhren Richtung Südtirol…d.h. wir standen uns Richtung Südtirol! Alle Tagesausflügler waren mit uns unterwegs und wir benötigten fast wei Stunden bis nach St. Josef.

Dort angekommen überfielen wir ohne Boxenstop am WoWa erstmal die heimische Küche, es gab für Mathias Pizza und für mich nochmal Spaghetti mit Meeresfrüchten.

Ein toller Tag, mit viel Aussichten ging zu Ende. Wir freuen uns, dass wir am Abschluss unserer Reise noch eine Nacht bei Sirmione bleiben….nicht das mich unebdingt Sirmione reizt, sehr wohl aber der Gardasee.

Frankreich 2022, III: Etretat

Eigentlich genau das, was ich nicht wollte…..ein Sonntag in Etretat! Halb Paris war bei 12 Grad und strahlendem Sonnenschein auf den Beinen, wir mittendrin.

Begonnen hatte unser Tag mit dem Anschmeißen der Heizung und einem Frübstück drinnen, es war einfach zu frisch!

Etretat ist quasi ein Nachbardorf und doch ganz anders als Yport. Dort herrscht der Massentourismus inkl. Rummel und TamTam. Wir fuhren zunächst zum sogenannten Panorama Blick und mussten, rd 1,5 Km vor genau diesem feststellen, dass man hier nur per Pedes oder Bimmelbahn hoch kommt. Wir also per Pedes, mit uns einige Wanderer, die munteren Phillipinos und die „kein Wässerchen kann sie und Instagram trübenden“ Russen (ja, sie sind da!) fuhren Bimmelbahn. Oben angekommen genossen wir die Felsformation bei klaren Blick übern Ärmelkanal, inspizierten wir die Kreidefelsen mit den tollen Namen: Courtine, Manneporte, Falaises d’Aval et d’Amont, der Vaudieu-Felsen und die Nadel von Belval. Diese kann man natürlich nicht alle an dieser Stelle bewundern, stay tuned!

Denkmal für die verschollenen Piloten, die 1927 versucht haben, den Ärmelkanal zu überqueren.

Nachdem wir uns kräftig vom Wind haben durchschütteln lassen kam das kulturelle Highlight des Tages in Form eines tolle Gartens, Les Jardins d‘Etretat. Wir trennten uns, Mathias blieb beim Fellbaby, ich ging als Erste in die Gàrten, die in unterschiedliche Abschnitte aufgeteilt sind.Für 12,00€ ist man dabei und kann sich durch den zen Garten, Bali Garten und viel PlingPling Garten geleiten lassen:

OLYMPUS DIGITAL CAMERA
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Nach den Gärten ist vor den Gärten, wir lösten uns ab und mein lieber Mann schaute sich ebenfalls die Anlage an. Ich wartete, wie er, vor der Kirche mit dem Wauzi, die sich in der Sonne aalte.

Nachdem auch Mathias den Garten in all seinen Facetten bewundert hatte, liefen wir die 1,5km zum PkW und fuhren ins Dorf Etretat. Dort hat man den Autoverkehr auch aus demOrt verbannt und so durften wir wieder rd. 1,5 km in den Ort hineinlaufen. Emily tappste brav mit uns mit, wir wussten bereits um die Mittagszeit, dass unser Hundemädchen abends kein Quak mehr machen würde.

Unser erster Gang führt uns in ein tolles Lebensmittelgeschäft mit normannischen Spezialitäten,der zweite Gang endete in einem kleinen Bistro bei Fischsuppe, Pommes und Cidre. Wir vertändelten dort rd zwei Stunden, was nicht an uns lag, sondern an der Work- Life Balance der Franzosen, unsere Suppe wurde obendrein frisch gekocht und war sehr lecker.

Lupin all over Etretat, der Netflixer weiß von was ich rede!

Lupin,der gefeierte Meisterdieb

Uns zog es zum Strand, das Meer war heute merklich wilder als in den Vortagen aber genauso trubelig.

Zu Etretat gibt es nicht so viel zu erzählen, der Ort wurde im Krieg arg zerstört, der Atlantikwall inkl. fieser Betonbunker liegt mitten am Strand, etliche Bomben haben die zentrale Innenstadt versaut. Dort war nun ein unschöner Rummel mit hässlichen Fahrgeschäften und viel BlingBling.

Wir starteten unseren Marsch auf die Klippen, der sich nen bissel zog aber machbar ist, sofern man gut zu Fuss ist.

Steht man auf dem markanten Klippenvorsprung, eröffnen sich nochmal komplett andere Aussichten, Etretat ist soviel mehr als die bekannten zwei Felsformationen.

Wir schlichen aus Etretat von dannen, der Fußmarsch wurde ab dem Ort noch erschwert, weil wir eine 1,5l Flasche Cidre im Gepäck hatten. Emily bekam an diesem Abend mehr Futter, unsere Kleine hatte mindestens 9-10km in den Knochen, das Meiste davon bergauf……ziemlich viel für kleine Pfotis.

Wir ließen den Frühabend auf dem Campingplatz auslaufen, beobachteten unsere neuen Nachbarn, die sich mit der berühmten 114 abquälten. Zum Abendessen gabs Currywurst, noch homemade Lidl und gegen 22:30 Uhr war Licht aus……lauschige sieben Grad erwarteten uns in dieser Nacht.

Belgien/ Frankreich 2022, I: Berlin, Kamen, Brügge

Es geht wieder loooos! 

Diesmal nicht per Flugzeug oder Schiff, nein, die Wohndose wollte bewegt werden.

Nachdem wir Ende April ein sonniges Wochenende in Mahlow mit dem Frühjahrsputz von Bianca und dem diesjährigen Angrillen verbracht hatten, ging es bei milden Frühlingstemperaturen, den Mittwoch vor Himmelfahrt Richtung Westen.

Unser Ziel, ein weit entferntes, war die Normandie über Kamen und Brügge.

Kamen weil wir einen unschlagbar günstigen Stellplatz bei einem Mercure Hotel ergattert hatten, Brügge weil es puppig ist, Mathias noch nie dort war und wir nicht in einem Rutsch bis Yport fahren wollten.

An meinem letzten Arbeitstag hatte ich alle Hände voll zu tun, selbst die letzte Dienstberatung hielt mich aber nicht davon ab, um 11:00 Uhr die Reißleine zu ziehen. 11:05 Uhr und wir waren on the road nach Mahlow, koppelten die Bianca an und waren bereits kurz nach Noon auf der A10.

Gott sei Dank, der Feiertagsverkehr hielt sich in Grenzen, bis auf ein ausgebranntes Auto mit ner heulenden Halterin und zwei weiteren Staus auf der A2 kamen wir gut durch. Vor der Abfahrt Bielefeld, Lemgo machten wir ausgiebig Pause und genossen den letzten stockenden Verkehr am Kamener Kreuz.

Am Mercure nahmen wir die Schranke und hatten kaum eingeparkt, einen Angestellten vom Hotel bei uns am WoWa. Was wir hier machen würden, „na übernachten“ ….“das geht nicht, das Hotel ist geschlossen!“ Aha…das wussten wir sogar. was der gute Mann aber nicht wusste, der Boss persönlich hatte uns die Erlaubnis gegeben, hier zu nächtigen.

Emily mochte die Wiese, wir die Tatsache, dass wir noch recht früh am Tag etwas in den Magen bekamen. Schnell machte ich die Spaghetti warm, gut durchgezogen, da einen Tag vorher bereits gekocht. 

Wir aßen das erste Mal im Wohnwagen, da die Temperaturen und die Regeneigung wenig einladend waren.

Den Abend verbrachten wir bei Musik, www und einem Drink inside the Wohndose, draußen war es zu ungemütlich. Dies gibt uns nun einen kleinen Vorgeschmack auf die Normandie…..mal sehen ob wir WoWa- Koller bekommen werden.

Unseren ersten echten Urlaubstag begannen wir ohne Frühstück,aber recht gut ausgeschlafen, mit lauwarmen Kaffee aus Berlin.

Da wir den WoWa nicht abgekoppelt hatten, ging unser Abflug schnell von statten. Kurz vor Duisburg wurden wir auf eine Umfahrung geleitet und lernten auch die wenig einladende Innenstadt von Duisburg kennen. Das Diesel war aber um 50% preiswerter als auf der Autobahn! 

Schlussendlich kamen wir durch zwei Staus, einer Umfahrung und einem brennenden Auto mit zwei Stunden Verspätung in Brügge an.

Der CP war puppig, das Wetter hielt sich und kurz nach 14:00 Uhr kurvten wir im Parkhaus s‘Zand auf der Suche nach einem Parkplatz!

Wir wunderten uns über die Menschenmassen, die auf den Straßen und im unterirdischen Parkhaus mit uns herumkurvten. Letztendlich hatten wir in der Etage -6 dann doch Glück. Die Massen bewegten sich Richtung Innenstadt, wir liefen erstmal antizyklisch und besuchten Minnewater und den Begijnhof. Ich war erstaunt, wie gut ich uns durch die Stadt leiten konnte, schließlich war ich 2016 auch nur einen Tag in Brügge gewesen.

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Nach dem Hof der Begienen schlenderten wir über das Sint Jan Spital Richtung Belford, besser gesagt zum Anleger der Ausflugsboote und nochmal besser geschrieben…das war unser Wunsch!

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Wir staunten nicht schlecht, Hunderttausende waren auf den Beinen, durch die Innenstadt lief eine Prozession, schließlich war ja Himmelfahrt und Belgien ist strunzkatholisch.

Corona feierte mit Sicherheit mit, wir versuchten unser Glück und fanden Schlupflöcher zur romantischsten Brücke von Brügge und anschließend bahnten wir uns den Weg zum Bootsanleger am Hotel d‘Orangerie.

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Die Bootsfahrt war kurzweilig, Emily der Star der Show. Das halbe Boot kuschelte mit dem Köter, sie wähnte sich im 7. Himmel. Ich war wieder überrascht, wie geschlossen die Altstadtarchitektur Weltkriege überstanden hat.

Nach den 30 Minuten auf den Kanälen statteten wir der Brauerei Bourgogne Flanderes einen Besuch ab. Es gab eine nette Bierprobe, sechs kleine 0,1 er Gläser können auch dudeln.

mit Kirschbier

Im Anschluss bahnten wir unseren Weg durch den ältesten Teil von Brügge Richtung Belford, Rathaus und Marktplatz. Immer wieder wurden wir mit der Prozession konfrontiert, es war immer noch säuisch voll, auch wenn man das auf den Bildern nicht sieht.

Natürlich waren wir auch angetan über die vielen Schokoladenläden und nicht nur die berühmten Meeresfrüchte landeten in unsere Taschen.

Unseren Essenswunsch setzten wir im Mosseldenkeller um, Moule Frites also Muscheln mit Fritten. Mathias mit Roquefortsoße, ich a lá Provenciale. Hinzu gesellten sich zwei wahre Eimer Kriek Boom, Kirschbier und Belgien wurde unter Erfolg verbucht.

Da es mittlerweile auch ziemlich frisch geworden war, suchten wir unser Auto im Parkhaus, kämpften uns durch die Irrungen und Wirrungen des Bezahlsystems und waren gegen 21:00 wieder auf dem Campingplatz. Dort verklönten wir den Abend mit unseren Nachbarn aus Paderborn, schafften aber wenigstens den Abwasch und nen bissel Körperhygiene. Gegen 22:30 Uhr landeten wir nach einem erreignisreichen Tag im Bett und wiedermal zog ich Fazit, welches ähnlich ausfiel wie 2016: Belgien ist ein tolles Reiseziel, oft unterschätzt…..ich muss mal ne richtige Tour machen.

Portugal 2017, II: Peniche & Nazaré

Nach zwei traumhaften Tagen in Sintra ging es heute an den rauhen und wilden Atlantik. Wir hatten ja bereits in Azenhas do Mar und am Cabo da Roca einen Vorgeschmack von den Wellen, dem Nebel und den Wolken bekommen und wir waren gespannt.

Um 9:00 frühstückten wir noch ganz relaxt, beluden das Auto und fuhren über die Autobahn nach Peniche. Peniche ist mir ins Auge gefallen, weil ich ein Bildchen im großen und weiten www aufgegabelt hatte und das Ganze unbedingt in Natura sehen wollte.

Das Wetter war im Inalnd relativ perfekt, an der Küste feuchtschwül und nebelig. In Peniche sah man auf dem Weg zum Kap quasi nix mehr und überhaupt, mein Wunsch auf Realisierung der www Inspiration ließ zu wünschen übrig.

Wir wollten das hier ( Quelle, The Travel Tourist) 

Doch statt einer malerischen Festung & blaugrünem Wasser irrten wir ein wenig durch den Ort und machten nachfolgende Entdeckungen:

Wir fuhren, immer auf der Suche nach flaschengrün und himmelblau inkl.  viel rostrot und Brücke  einmal durch den Ort, der mit seinen 15.000 Einwohnern von der Fischerei und  den Surfern lebt. Peniche bezeichnet sich als die Surferstadt der Welt. Jedes Jahr werden Surf Pro Weltcups im Herbst veranstaltet, wir hatten allerdings das Gefühl, dass sich die Surfer für diese Saison schon verabschiedet hatten und auch meine Vision war nicht aufzutreiben. Wir bewunderten stattdessen die Festungsmauer und das verlassene Gefängnis und grübelten über das „wo “ von himmelblau und flaschengrün.

Kirche St. Pedro

Wir schauten uns nochmals maps2go an und fanden eine kleine Halbinsel, die von der Halbinsel Peniche, wegführte.  Eventuell war das unser  Ziel?  Wir irrten wieder durch den Nebel auf der anderen Seite der Stadt und schlitterten an der Steilküste und den Klippen entlang.

Unsere Fundstelle  war wiederum recht nett, doch hatte es  mit meinem eigentlichen Sightseeing Highlight wenig zu tun.

Wir entschlossen uns zur Aufgabe, unser eigentliches Ziel am heutigen Tag war schließlich Nazaré und wir hatten schon deutlich zu viel Zeit in Peniche verbracht.  Als ich nochmals in den Reiseführer schaute und mir den Ausflugstip vom ADAC näher betrachtete, erkannte ich wo mein Fehler lag. Um das hübsche Castelo auf dem Meer bewundern zu können, muss  man einen Ausflug zu den Berlenga Inseln unternehmen. Diese sind, bis auf die Sommermonate, unbewohnt und vermutlich wären bei dem Wetter eh keine Boote hinausgefahren.

In Nazaré erwartete uns das gleiche Wetter wie in Peniche. Die Stadt war sonnig, am Strand zog es sich zu. Der Leuchtturm war zeitweilig nicht zu sehen. In Nazaré kommen Surfer aus aller Welt um die höchsten Wellen Europas oder wie sich Nazaré rühmt „biggest waves in the world“ zu surfen-zumindest in den Wintermonaten. Es sind bereits Wellen von über 30 m gemessen worden, die höchste gesurfte Welle lag bei 22m, der Weltrekrod wird von einem Amerikaner gehalten. Auch wenn die Wellen beeindruckend für uns Flachlandtiroler waren, von riesigen Höhen waren wir weit enternt.

Wir tranken zunächst ein Bierchen und checkten gegen 15:00 Uhr in unser Apartment ein.

Am Strand war es wenig sommerlich, dennoch ließen es sich Mathias und Emily nicht nehmen, in die Fluten zu springen. Ich beobachtete die Surfer und den Leuchtturm…von dort hat man die  beste Sicht auf die hohen Wellen, sofern welche da sind.

Von Nazaré hatte ich bereits gruselige Geschichten gelesen, Massentourismus  und viele, viele Hotels….gut das wir es nicht schlimm fanden. Der Strand ist lang und breit, die Häuser nicht mehr als vierstöckig. Wer sucht, der findet auch noch den alten Stadtkern aus dem 18 Jh, den wir für uns entdeckten. Der Ursprung von Nazaré geht auf das Dorf Sitio, oberhalb der Klippen zurück.  Die Bebauung am Strand war, wegen der hohen Wellen ( kurz vor dem Ufer ist der “ Graben von Nazaré“ ) und der Piraten verpönt. Die Legende sagt, dass ein Fischerjunge von der Jungfrau Maria vor einem Klippenabsturz bewahrt wurde, seitdem ist Sitio/ Nazaré ein Wallfahrtsort.

Alles in Allem gefiel uns der Ort für eine Nacht recht gut, wir gingen in einer urigen portugiesischen Kneipe Cockels/Herzmuscheln essen, Portion 5,95€ mit Draft Bier, 1,00€ das Glas……ich muss sagen, es war das beste Essen bislang im Land

Da es sich komplett einzog, verzichteten wir auf Sonnenuntergang ( welche Sonne?) und Wellen ( welche Wellen ?) am Leuchtturm und kümmerten uns ums Emilys neue Transportbox.  Diese wird nun formidabel direkt nach Lagos geliefert, unser Hotel weiß schon bescheid und die kleine weiße Señorina reist Buisness nach Hause.

Wir verschoben den Besuch des Leuchtturms auf den nächsten Morgen, vor unserer Weiterfahrt nach Aveiro.

Wenn man Glück hat, sieht das Ganze dann so aus ( Quelle: Red Bull Filmers at Large Nazaré 2015)

Unseren Abend verbrachten wir in einem kleinen Familienrestaurant, Mama kochte-Tochter servierte. Es gab Tintenfisch und Sardinen, ich leite hiermit offiziell meine Fleischpause ein!