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Polen 2025, Danzig III

Unseren letzten Tag in dieser so wunderschönen Stadt, verbrachten wir mit einem Frühstück in der Milchbar, neuen und alten Eindrücken am Wegesrand und mit einer Schiffstour durch den Hafen bis zur Westerplatte.

Auch hier verweise ich gerne auf meinen Ersten Besuch in Danzig 2020:

Auch an diesem Sonntag bewunderten wir zunächst die Frauengasse, Mariackaulica.

Nachdem wir die sonntägliche Ruhe, vor dem ersten Touriansturm genossen hatten, zog es uns zur Milchbar. Nanas Pirogania ist leider Geschichte, das sensationelle Frühstück für 4€ gibt es nicht mehr.

Dafür dann das:

Aufgrund des warmen Wetters hatten wir uns für eine Bootstour entschieden, eindeutig ging es auch darum, die Beinchen zu schonen….Pflastersteine sind bei Hitze hässlich.

Leider funktionierte die Kartenmaschine an Bord nicht und der Göttergatte erlief sich Danzig, auf der Suche nach einem Relikt, dem ATM Automaten. In praller Mittagsonne war es dann soweit….die Elzbieta ließ bitten.

Erstaunlicherweise war der Danziger Hafen größer als gedacht:

Ein Highlight war der Blick auf die Weichselfestung, wir kannten sie bislang nur von der Landseite.

An der Westerplatte blieben wir einfach mal stoisch sitzen, warfen einen Blick. aufs Monument und fuhren wieder zurück.

Zum späten Nachmittag hatte uns die Stadt wieder, ermattet überfielen wir zunächst unsere irische Biertränke vor der Hütte und fielen dann ermattet ins Bett.

Nach einer ausgiebigen Mittagspause machten wir uns nochmal auf den Weg und besuchten die Polnische Post, wo neben der Westerplatte, im September 1933 das Schicksal der Welt besiegelt wurde.

Unser Abendessen nahmen wir wieder im Restaurant gegenüber ein, meine Rippchen waren sensationell, Mama erfreute sich an Fisch and Chips uns Hering.

Zu unserem letzten Tag in Danzig gibt es nicht mehr viel zu erzählen. Wir nahmen einen Zug früher, da wir keine Lust auf ein Verpassen des Berlinzuges in Posen hatten.

Wir liefen ohne Frühstück zum Bahnhof, sahen noch das eine oder andere Highlight und gingen dann zu KFC.

Die Zugfahrt Danzig- Posen lief zum Teil auf dem Gang, auf dem Boden, im Schwerbehindertenabteil ab….

In Posen vergammelten wir mal wieder bei MC D, der Berliner Zug verwöhnte uns mit reservierten Sitzplätzen, eine Wohltat.

Resumeé der vier Tage: Danzig ist weiterhin eine wunderschöne Stadt, mittlerweile aber echt ( über-) teuer…vor Allem im noch sehr frischen Vergleich zu Frankreich und Schweden. Erstaunlich, dass die alten westeuropäischen Länder mittlerweile preiswerter sind….

Ich war 2x in der Stadt und werde Danzig wohl zeitnah nicht mehr besuchen.

Polen 2020, IV: Festung Weichselmündung & Westerplatte

Unser letzter Tag in Danzig galt den Verteidigungsanlagen. Die Burg an der Weichselmündung wollte ich bloss sehen, weil mir die Optik so gut gefallen hat.
Das Wetter war weiterhin strahlend, zumindest als wir ohne Frühstück das Haus verließen. Die deftige Küche zahlte Tribut, wir hatten keinen Hunger mehr!

Die Festungsanlage an der Mündung diente als Zollhaus und wurde 1482 erbaut. Bereits der Deutsche Orden hatte einen Vorgänger errichtet. Um die Zeche nicht zu prellen wurden übrigens Ketten über den Fluss gespannt, clever nicht wahr? 1562/63 umgab man den Turm mit einem Wehrsystem, errichtete Kasematten und Bastionen. Es folgten Kasernenanlagen und ein Wehrgraben. Wir schauten uns die Anlage von außen an, Emily bewunderte verbotenerweise die Kanonen in dem Kasematten von innen. Weder Festung noch Hund haben Schaden genommen!!!!!

Zurück zum Auto stellten wir fest, dass sich der Wind gedreht hatte und aus blau, tiefschwarz geworden war. Wir legten die letzten Kilometer bis zur Westerplatte noch im Trockenen zurück, pünktlich mit dem dortigen Eintreffen öffneten sich die Schleusen.

Der Begriff Westerplatte ist wie Auschwitz nicht ins Polnische übersetzt worden, diese Begriffe blieben als Eigenwörter auch nach 1945 erhalten.

Die Westerplatte ist eine Halbinsel, auf der die Polen, laut der Sonderrechte nach dem Versailler Verträgen eine eigene Militärbasis errichteten. Diese Halbinsel wurde ,zeitgleich mit der polnischen Post in der Innenstadt, am 01.09.1939 von den Deutschen angegriffen und von 189 polnischen Soldaten sieben lange Tage gehalten. Die Deutschen waren in der Übermacht (4000 Soldaten) und hatten sich den Vorstoß auf die Westerplatte einfacher vorgestellt.

Für die Polen ist die Halbinsel großer Zirkus, die Kämpfer werden als Helden verehrt. Man kann altes Kriegsgedöns kaufen und hört im Wald Schüsse aus Schießständen……wirklich wahr!

Wir verkrochen uns aufgrund der Wetterlage erstmal in eine zerbombte Ruine und harrten der Dinge. Aufgrund von Corona entschieden wir uns aber schnell zum weiteren Spaziergang im strömenden Regen, zu viele Menschen unter einem zerbombten Dach!

Unsere Zufluchf

Um den arglosen Menschen und damit auch dem Virus zu entkommen schritten wir mit schleunigen Schritten zum Denkmal und entschlossen uns kurz vor dem Hügel, nicht ganz bis nach oben zu gehen. Es regnete einfach zu stark!

Mahnmal

Das Mahnmal erinnert an ein in die Erde gerammtes Schwert, ziemlich gelungen…..auch wenn wir nicht bis nach oben gelaufen sind.

Kaum drehten wir dem zentralen Punkt der Westerplatte den Rücken zu, kam die Sonne wieder zum Vorschein und wir konnten uns wenigstens dem Open Air Museum widmen. Sehr interessant aufbereitet und mit den wesentlichen Informationen zum Beginn des Zweiten Weltkrieges ausgestattet.

Gegen 12:00Uhr waren wir wieder in Danzig, nun knurrte auch uns Essunwilligen der Magen und wir besuchten unsere Milchbar, keine zwei Minuten vom Hotel entfernt. Ihr erinnert Euch an meine kurze Einleitung zum Thema Milchbars….eine alte Institution, polnische Hausmannskost zu sensationellen Preisen im Kantinensril,wobei unsere Premiere sehr schick daherkam!

Es gab Bigocz, Sauerkraut mit Fleisch, Gurkensalat und Brot. Zum Nachtisch die wirklich besten Piroggen von Danzig. Mit Getränk kam das feudale Brunch keine sechs Euro, was will man mehr? Viele Touris nehmen diese Erfahrung mit.

Unser Nachmittag ist schnell erzählt. Mathias kaufte auf dem Markt die Wurstbestände leer und wir erkundeteten nochmals die Ulica Mariacka, die Frauengasse.

Blick auf die „dicke Marie“

In einem der kleinen Läden konnte ich mal wieder nicht wiederstehen!

Ab 15:30 fröhnten wir dem süßen Nichtstun, ich schrieb die Blogbeitrader letzten Tage, Mathias schlief. Erst gegen 20:30 liefen wir zur Pierogarnia und aßen Zurek und letztmalig Piroggen….auch süße mit Blaubeeren, toll!

Das Wetter hielt und ich verabschiede mich aus Danzig mit ein paar schönen Nachtaufnahmen.