Estland, ein Neuling auf der Liste „ Metropole im Herbst“.
Mit durchmischter Wettervorhersage und einem leichten Schnupfen im Gepäck ging es mit einiger Verspätung in der Abendmaschine von Ryanair, in die estnische Hauptstadt Tallinn.
Ryanair, wie immer ausgesprochen kundenfeindlich, hatte uns alle Sechs großzügig im gesamten Flieger verteilt und somit lernten wir Reihe 8,9,10,26,28 u. 32 kennen. Eine nette Dame tauschte mit mir, so blieb die 26 ein kurzes Intermezzo.
Nach kurzen 1:50 Std. landeten wir in der estnischen Hauptstadt, drehten die Uhr eine Stunde vor und erwarteten mit Spannung unseren Fahrer, der uns in unser Aprtment brachte. Eine schicke Maisonettewohnung, preiswerter als jedes Hotel, in der Neustadt von Tallinn.







Wir ließen den Abend mit einem Gang in den Supermarkt ausklingen ( Preisniveau teurer als in D) und ohne Alkohol ausklingen, da ab 22:00 Uhr der Verkauf von Spirituosen untersagt ist. Gegen 0:00 Unr verzogen wir uns in die sehr weichen Matratzen.
Ein schöner Oktobertag versüßte uns den ersten Tag in Tallinn. Meine Kollegin Kathi und ich genossen einen frühen Tee, eingemummelt auf einem unserer Balkome ( wir haben Drei) und bewunderten die Ostsee, und warfen mutig einen Blick Richtung Altstadt.



Wir ließen es langsam angehen, zogen erst gegen 10:30 Uhr von dannen und erschlenderten uns die ersten zwei Kilometer, die wenig spannend waren…Neustadt, postsozialistische Russenarchitektur…..doch halt, unsere Hütte im 90er Look ist schon sehenswert.

Über den Tammsaare Park ging es in die Altstadt, 2,5 km Fussweg standen am Ende auf der Uhr.

Wer kennt Tammsaare? Wir Alle nicht, kleiner Hinweis….estnischer Literat!
Über eines der Altstadtore betraten wir die Altstadt von Tallinn.


Mit Bewunderung für die Blumenläden zog es uns tiefer ins mittelalterliche Tallinn.



Der erste Weg führte zum Rathausplatz und jetzt wird es geschichtlich!
Die estnische Hauptstadt wurde ausgerechnet von einem Araber 1154 das erste Mal urkundlich erwähnt. Ein Geograf, der die Aufgabe hatte, eine Landkarte zu erschaffen. König Waldemar II aus Dänemark landete mit seiner Flotte um 1219 an, zerstörte die Estenburg und legte den Grundstein einer jahrhundertelangen Fremdherrschaft, die immer nur kurz von Unabhängigkeit unterbrochen wurde. Dänen, deutsche Kaufleute und Schweden übernahmen die Stadt und prägten Tallinn,
Tallinn war Mitglied der Hanse, bis heute ist auch der deutsche Name Reval durchaus nich Begriff.

17. Jh. verlor Tallinn, das inzwischen zu Schweden gehörte, an Bedeutung. Während des Nordischen Kriegs eroberte Zar Peter I. die Stadt, die daraufhin Russlands Fenster nach Europa mit dem drittgrößten Hafen des russischen Imperiums werden sollte.






Das Rathaus von 1322 besticht durch seine Architektur und teilt den Rathausplatz optisch ein wenig von der Parallelstraße. Der Platz selbst wurde schon vor dem Bau des Rathauses urkundlich erwähnt und seit der ersten Besiedelung als Versammlungsplatz mit Licht ( Feste) und Schatten ( Verurteilungen / Pranger) genutzt.



Da sich das Wetter hielt, entschlossen wir uns zügig, die Domstadt, die sogenannte Oberstadt in Angriff zu nehmen.
Wir bewunderten die Alexander Newski Kathedrale, Achtung….Fotos drinnen verboten. Ich will mich mit Geschichte nicht aufhalten, wer mehr zum russischen Nationalhelden Alexander Jaroslawitsch Newski lesen möchte, schaue bitte hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander-Newski-Kathedrale_(Tallinn)


Erste Blicke auf die Stadtmauer:


Zweite Blicke vom sagenhaften Aussichtpunkt Kotuotsa:



Wir genossen das schöne Wetter, erfreuten uns an Kaffee und Kuchen in einem nahegelegenen Café und schlenderten den Domberg Richtung Altstadt wieder hinunter.


Doch wie hatten noch nicht genug von Stadtmauer und Co und stiegen genau dieser aufs Dach.









Mit einer Pinsa, einem Aperol Sprizz und ein wenig Sonne ließen wir den milden Herbst, als auch die Altstadt ein wenig ausklingen.

Zu erwähnen ist hier wohl noch das „Drei- Schwestern- Haus“…. die drei Brüder fanden wir auch , das Bild war eher unspektakulär.




Wir warfen noch einen Blick in das Marzipanmuseum im ältesten Café der Stadt, dem Maiasmokk.






Die Atmosphäre rund um die Katharinengasse ist auch eine Erwähnung wert, tolle kleine Läden und Cafés.




Zum frühen Abend gab es die letzten Impressionen, inkl. Freiheitsdenkmal und indisches Essen.




Nach über 19km in den Knochen hatte und gegen 20:00 Uhr unser schniekes Apartment wieder