Archiv der Kategorie: Schweden

Schweden 2025, VI: Kivik, Simrishamn, Sandhammaren, Ystad, Smygehuk, Trelleborg

Osteronntag, letzter Urlaubstag, Regenneigung und ein kleiner roadtrip!

Wir frühstückten ausgiebig, bewunderten unsere Osternettigkeiten und packten unsere Sachen zusammen.

Kurz nach 10:00 Uhr kündigten wir unseren Check Out an und vorbei war die Zeit im Hexenhaus.

Der Weg nach Kivik war verregnet und Hafen eher unspektakulär aber voll….

naja….da eher nicht, sondern gut frequentiert waren die beste Fischräucherei Schwedens und die 2-3 Lokalitäten….Osterbrunch war das Zauberwort.

Auch wir zogen uns einen Cappucchino und Mama ein Eis rein, bevor der Stremellachs für Berlin ershoppt wurde.

Eine kurze Beschreibung des Fischerortes findet man hier: https://www.schwedentipps.se/skane/kivik/ und ja, ich stromerte noch ein wenig durchs Dorf, Kivik ist toll und muss im Sommer fantastisch sein.

Weiter ging es nach Simrishamn, was mit rd. 10.000 Einwohner städtisch mit Charme daherkommt: https://www.schwedentipps.se/skane/simrishamn/

Wir parkten in der Nähe des Hafens und erliefen uns das hübsche Städtchen.

Das Wetter schwächelte weiterhin, doch als wir kurz vor Sandhammaren waren, kam die Sonne raus und zack ging es noch an den wohl schönsten Sandstrand von Schweden. Emily liebte uns dafür!

Wir freuten uns, dass das Café am Strand offen hatte, Emily mochte und Fika das geeignete Mittel für Abschiedsschmerz ist.

Mit strahlendem Sonnenschein fuhren wir nach Ystad und freuten uns wie kleine Kinder über das nun sehr, sehr schöne Osterwetter.

Wer den Blog in 2024 gelesen hat, weiß, da waren wir schon: https://allcontinentsinonelife.com/schweden-2024-xi-ales-stenar-ystad-trelleborg/

Fotos gibt es dieses Mal ein paar weniger, unsere Runde, die wir durch diese wunderschöne Stadt liefen, war auch etwas kleiner. Die Uhr machte TickTack, unsere Fährabfahrt war nicht mehr ganz so fern.

Wir bewunderten den Dom und die grandiose Frühlingsbepflanzung, ließen den Marktplatz auf uns wirken. und gingen zum gleichen Thai wie im September….Henkersmahlzeit.

Die letzten Kilometer bis Trelleborg rissen wir herunter, ein letztes Highlight war Smygehuk, der südlichste Punkt Schwedens.

Ein letztes Mal genossen wir das Einkaufsparadies Maxi Ica, mit Verspätung ging es auf die Tinkerbell. Unsere Kabine war schön, modern, das Schiff hatte den Akka Standard von 2024. Gegen 1:00 Uhr am 22.04.25 war auch diese Schwedenreise Geschichte.

Schweden 2025, V: Lund & Vätteryd

Das Wetter hielt sich, so dass wir am 18.04.25 uns für Lund entschieden. Karfreitag in einer größeren Stadt erschien uns lohnenswert, zumal die Schweden nicht am Feiertagsgesetzt kleben, Läden durchaus auf haben.

Wir fuhren rund eine Stunde in die Universitätsstadt, die kaum einen Steinwurf von Malmö entfernt ist. Am astrologischen Institut fanden wir einen Parkplatz und bewunderten die erste Fakultät, in der rd. 90.000 einwohnerstarken Stadt.

Die Universitätsstadt gilt als kulturelles Zentrum des Südens , nicht in Malmö spielt die Musik!

Tatsächlich waren die Geschäfte in Lund offen, schlecht für Figur und Geldbeutel:

Das Haus am Platze ist der Dom, der vor Allem für seine Akustik bekannt ist.

Wikipedia:

Im Jahr 1103 wurde mit dem Dom zu Lund der älteste Dom Skandinaviens begonnen, womit sich die Stellung Lunds weiter festigte und Dalby – wie vorher Uppåkra – an Bedeutung verlor. Ein Jahr später wurde Lund Erzbistum, zunächst für die Nordischen Länder und, nachdem Norwegen (1152) und Schweden (1164) unabhängige Erzbistümer wurden, auch von Dänemark.

Die Stadt besticht durch Kopfsteinpflaster, Mittelaltercharme und Unigebäude. Alles blühte und grünte, zwischendurch ein paar Runensteine, ach was ist das süß!

Erwähnenswert ist Kulturen, ein Freilichtmuseum über mehrere Straßenzüge. Wir ließen uns dort erstmal Fish& Chips, Salat und Kaffee schnecken…für 18€!

Ich zog alleine noch durchs Museumsdorf, immerhin noch von außen.

Lund wird uns in liebevoller Erinnerung bleiben. Wir zogen weiter, 14km vor unserer Unerkunft wartete das größte Gräberfeld Schwedens auf uns. Ales Stenar mag zwar aufgrund der Größe spannender sein, historisch wertvoller sind sicherlich diese Steinsetzungen.

Das Gräberfeld von Vätteryd (auch Vetteryd) mit zwei Stein- und 15 Schiffssetzungen sowie 183 Bautasteinen aus der Eisen-, Vendel- und Wikingerzeit (etwa 550–900 n. Chr.) liegt unmittelbar am Riksväg 23, südlich von Sösdala.

Nach so viel Input verbrachten wir den späten Nachmittag im Hexenhaus.

Ich pflegte meinen Rotz an diesem Abend und am nächsten Tag, so das es bis auf einen Einkauf bei Ica, sowie einem Spaziergang meiner lieben Reisecrew nichts zu berichte. gibt.

Schweden 2025, IV: Markaryd, Väjern, Tollarp, Sövesborg, Kristianstad

Der Abschied von Väjern fiel uns schwer,nur das Wetter schwächelte und das machte es uns leichter. Leider hab ich ein fiesen Rotz entwickelt, mal wieder krank im Urlaub….nichts Neues.

Wir fuhren gegen 8:30 Uhr ab,hatten die Hütte mustergütig aufgeräumt, Betten abgezogen etc.

Um 12:30 Uhr waren wir am Elchpark in Markaryd, wer kennt ihn noch:

Für alle Lesenden, Elche verlieren im WinterIhr Geweih, die kommen alle nackig daher.

Wir zahlten unseren Eintritt und fuhren die berühmte Runde im Park ab.

Unsere Freunde hockten Alle auf einen Haufen. Die Bisons waren uns freundlich gestimmt, wir fuhren die Runde 2x und freuten uns, dass die Viecher aktiv waren und am Hin& Her Laufen waren.

Zum Lunch gab es die Elch ratwurst und im Schweinsgalopp ging es nach Sösdala, wo wir feststellen mussten, dass unser Hexenhäuschen näher an Tollarp als an Sösdala dran ist.

Air B‘n B für uns das erste Mal. Wir hatten mal eine Wohnung in Reykjavik gemietet, diese Reise fiel dem Virus zum Opfer.
Das typsiche Smålandhaus lag im Wald. Nachbarn waren allerdings noch fussläufig vorhanden.

Eine kleines, niedliches Häuschen,was meine Mitreisenden mehr als kritisch betrachteten.

Meine Reisegruppe fremdelte ein wenig mit der Größe, den tiefen Decken und der Ausstattung…..das Außenklo ist aber nur noch ein Schmunzler.

Wir fuhren am frühen Abend nach Tollarp, bewunderten das sehr gute Angebot des Dorf Icas und kehrten in eine der obligatorischen Pizzerien ein, die in Schweden einen Beitrag zur Grundversorgung darstellen. Kein Nest ohne arabischen Pizzabäcker mit so interessanten Geschmacksrichtung wie Kebabpizza…..oder auch mal Köttbullar. Wir bleiben bei Bewährtem, meine Meeresfrüchtepizza war ok.

Due nächtliche Gassirunde hatte etwas von Blair Witch Project, es war stockduster, Nebel, alles knackte, keine Beleuchtung ( außer aus der Stuga). Gott sei Dank, Emily erlöste uns schnell.

Die erste Nacht im Hexenhausi war so lala….die steile Treppe, die Einsamkeit draußen, Immerhin, wir ließen das Licht im Wohnzimmer an, so war ss wenigstens hell, wenn man nachts für kleine Königstiger wollte. Ein Psychopath hätte aber auch einen prima Blick gehabt!!!!!!

Der nächste Morgen begann mit Nebel und wir schauten in die Wetter App….ab nach Sölvesborg und Kristianstad, also Richtung Ostsee.

Sölvesberg ist ein Simmerferienprt mit einer Besonderheit: Fußgängerbrücke von über 700m Länge. Bei schlechtem Wetter nun nicht sooo toll. Sagen wir mal so, wir haben sie gesehen. Das Nest selbst ist recht hübsch, bei rd. 10.000 Einwohnern kann man schon fast Stadt sagen.

Die Stadt ist nichts Besonderes, das Café aber mit Sicherheit…mein Güte, wünschte das Ding würde in Berlin stehen: https://www.ritzsbg.se

Bevor wir nach Kristiansstad ( sprich Krischanstaden) weiterfuhren, hier noch ein paar Sölvesborgimpressionen.

Wir fuhren weiter nach Kristianstad, immerhin mit fast 90.000 Bewohnern gesegnet und bewunderten die hübsche Innenstadt, das Naturum und die fast städtisch anmutende Architektur.

Wir überfielen einen Maxi Ica, was an Gründonnerstag eher Herausforderung als Shoppingerlebnis war. Das Ding war einfach viel zu groß und halb Skane war shoppen.

Abends gabs Salat, Krabben und Brot.

Im Wald geht man früh ins Bett, mein Rotz zollte Tribut. Immerhin, wir hatten uns eingelebt, über die Feiertage waren tatsächlich Nachbarn in unserer Gegend.

Schweden 2025, III: Lysekil, Hovenäset, Kungshamm, Smögen

Wir stellen fest, besser als in Schweden schläft man nirgendwo….was ein diffuses Gefühl im August/ September gewesen ist, sehen wir in diesem Urlaub bestätigt…wir schlafen wie Babies.

Nach einem ausgiebigen Frühstück die Frage nach dem wohin?! Marsstrand verwarfen wir, also doch nach Lysekil.

Vorher warfen wir noch einen Blick auf unseren Fjord:

Wir fuhren die rd. 45 km am Fjord entlang und genossen die Stadt vom Hafen aus. Klar war, dass das Reservat Stangehvud für meine Mama unerreichbar ist, das Gekraxel über die die Felsen nicht in Frage kommt. Dennoch ein wenig roter Granit für Alle von uns.

Wir parkten am Kaltbadehaus, schlenderten zum Kurhaus, den Norwegerhäusern und zum Hafen.

Satt gesehen am Hafen ging es weiter Richtung Stangehuvud, zum Strand und Promenade.

Mit wunderschönen Eindrücken kehrten wir zunächst bei Coop ein, Abendessen musst gekauft werden. Für alle Nachahmer, Restaurants sind selten offen, die Meisten wappnen sich für einen Saisonstart nach Ostern.

Ich drehte mit Emily noch eine Runde über den Campingplatz und erstaunlicherweise folgten doch einige Eindrücke, der Platz ist auch riesengroß.

Wir folgten dem Ruf der Natur und lagen wieder um 21:30 Uhr im Bett, erholsamer Urlaub!

Unser letzter Tag in Smögen begann sonnig und endete im T-shirt auf Terasse. Wir verschlunzten den Vormittag, fuhren über Hovenäset und Kungshamm nach Smögen.

Alte Erinnerungen an unsere Kanutour mit Emily wurden wach, der Blick vom Festland aufs Wasser war allerdings der weniger Eindruckvolle, siehe auch https://allcontinentsinonelife.com/?s=Hovenäset+

Hier noch Kungshamm Hafen, dort waren wir in 2024 nicht!

Meine Mama wollte immer nocj den Grundstücksverkauf in Borgwalde befeiern. Was wäre passender als Smögen? Da viele Restaurants nur am Wochenende auf haben, ist die Auswahl gering. Göstas Fiskrekrog hatte wenigstens Mittagsmenü: https://gostasfiskekrog.se

Der Ansturm war groß, wir hatten reserviert.

Wir hatten uns für das Tartar und Fishtew entschieden, grossartig!

Am Nachmittag lief ich mit Hund und Göttergatte das Fressgelage in Väjern wieder ab. Vor unserem CP entspringt förmlich die Verlängerung von Ramsvikländet….grandiose Natur, endlose Weite….irgendwie wie Namibia.

Leider war es auf dem Plateau sehr windig, im Pulli zu kalt und mit böser Vorahnung fror ich mich zurück in die Hütte.

Abends gab es Reste…..Hunger hatten wir keinen.

Schweden 2025, II: Varberg, Väjern, Smögen, Sotenkanal, Ramsvik, Hunnebostrand & Fjällbacka

Die Nacht auf der Fähre war ok, um 6:00 Uhr kam die Durchsage…noch eine Stunde bis Trelleborg.
Leider sind wir nicht schnell von der Fähre runter, mussten noch warten. Um 7:30 Uhr war es dann aber soweit und los gings Richtung Varberg. Bei Malmö war unsere Freude vorbei, erstmal Frühstückspause. Noch 45 km später, bei Borstahusen, machte Mathias Bubupause, Mama und ich liefen durch Borstahusen…alte Erinnerungen.

Langweilige 140km später waren wir in der gelobten Stadt, Varberg!

Immer wieder schön! Zunächst gings ins Einkaufszentrum, danach Kallbadhuset, Festning und Kurhaus.

Und wer kennt ihn nicht, den Schnullerbaum…sehr exotische Früchte die da dran hänge….aber eine süße Idee…geopfert von Varbergs Nachwuchs, inkl. Schnullerfee.

Wieder on the road wurde im Geiste die Einkaufsliste für den ICA Maxi in Göteborg geschrieben…und mit Lebensmitteln für 150€ gings auf die langweilgisten 130k. bis Väjern, bei Kungshamm.

Anbei unsee entzückendes Zuhause für vier Nächte.

Da sich das Wetter so grandios hielt, war unser Nachmittagsprogramm trotz Müdigkeit schnell geklärt. Kungshamm und Smögen….

Wir fuhren zum Aussichtspunkt auf Kungshamm und erfreuten uns am Winterschlaf des Nestes.

In Smögen mussten wir feststellen, das wirklich (fast ) Alles noch in Winter-schockstarre verharrte, die Eindrücke komplett anders waren, als im Sommer.

Wir liefen nach Smögenbryggan und ließen uns wieder vom Ort verzaubern.

Zurück in der bezaubernden Sommerhütter erwartete uns ein tolles Abendessen und die wohlverdiente Heia.

Nach einem Begrüßungsaperol gab es nur noch eins, Bettchen…..zehn Stunden Schlaf, was für eine Gnade.

Der nächste Morgen begann mit einem entspannten Frühstück, begeistert schauten wird aufs Wetterchen….so schön, der Regen ließ noch auf sich warten.

Wir entschieden uns für Hunnebostrand und Fjällbacka, schließlich hatten wir Letzteres nur im Regen erlebt.

Mathias nahm eine falsche Ausfahrt und wir landeten in Ramsviklandet, Naturreservat. Die Zeit für eine Wanderung nahmen wir uns nicht, ein kleiner Eindruck blieb aber dann doch. Emily tobte über die Steine und genoss ihr Hundeleben.

Mit einem kurzen Abstecher an der heimischen Hütte ging es dann schlussendlich nach Hunnebostrand. Vorher bewunderten wir den Sotenkanal…ein Meisterwerk der Technik. Wurden mit diesem Bau nicht nur 200 Menschen wieder in Arbeit gebracht, auch die gefährlichen Stürme im Skagerak konnten so umgangen werden.

Hunnebostrand so verschlafen und hübsch wie immer. Wir genossen die Promenade, bewunderten die Ausstellungen und sahen uns einmal mehr die alten Bilder, aus vergangenen Zeiten, an.

Wir fuhren nach Fjällbacka weiter, bewunderten dieses Mal den Ort mit tollem Sonnenschein, genossen Aussicht, Kaffee und Kuchen am Wasser und hielten unser Näschen in die Sonne.

Mit einem Abstecher bei Ica in Hamburgsund ließen wir den Tag ausklingen. Die Sonne wärmte auf unserer Terrasse, am Abend versuchte ich den Herd zum arbeiten zu überreden.

Weiterhin sind wir immer noch von unserer Mühle in Berlin geschafft, unser Revivaltag endete mit Aperol Spritz kurz nach 21:00 Uhr ….

Schweden 2025, I: Berlin- Warnemünde- Rostock

Arbeit am letzten Arbeitstag ist immer lästig, sonst nichts…Emily mehr als happy als es um 12:00 Uhr losging. Das Hundekind bezauberte der ganzen Morgen mit aufgeregter Neugier und Ungeduld.

Wir kamen erstaunlich gut durch Berlin, selbst das Brückendrama ließ uns kalt.
Kurz nach 15:00 standen wir auf dem Parkplatz Mittelmole in Warnemünde und ließen uns erstmal ein Fischbrötchen schmecken.

Es folgten das übliche „Alter Strom, Leuchturm, Strand….

Unser Hund war begeistert von Sand und Meer, sie flippte förmlich aus! Das Emily bereits überfällig für ihren Haarschnitt ist, sieht man wunderschön

Wir fanden das wohl coolste Café von Warnemünde, der Cappuccino kostete 3,00€ und so verging gelassen der Nachmittag.

Die Frage, was es zum Abendessen geben sollte, war schnell geklärt….der Herr der Famlie bekam Schnitzel und davon viel!

Wir schlenderten zum Auto, ließen Emily noch auf einer Wiese herumtoben und warteten mal wieder brav in einer Reihe auf unsere Abfahrt.

Die Huckleberry Finn, sechs Monate weiter abgerockt, tat uns an diesem Abend einen Gefallen. Auto auf Deck 5, Mama auf Deck 5, wir auf 3!

Das Schiff fuhr bereits 15 Minuten früher ab, Emily quakte und wurde zu meiner Mama verfrachtet. Mit Vorfreude ging es ins Bett, wir hofften auf eine ruhig Nacht.

Schweden 2024, XI: Ales Stenar, Ystad, Trelleborg

Unsere Reise ist am Ende angelangt, doch mit einer Fährabfahrt um 23:45 Uhr bleibt dennoch etwas Zeit, den Abschied hinauszuzögern.

Wir verabschiedeten uns im Sonnenschein von Öland, auch wenn es mittlerweile empfindlich kalt nachts wurde. Frühstück draußen kann man mittlerweile knicken.

Über die Ölandsbron gings zurück aufs Festland und dann über Autobahn und Landstraße nach Ystad.

Kurz nach 13:00 Uhr waren wir am Campingplatz, das Wetter ein Wechselspiel zwischen Schauer und Sonnenschein bei 15 Grad, die Rezeption machte Mittag! Wir vertrödelten also eine Stunde mit warten, bekamen dann einen Platz an der Straße. Es ist die Straße die auch nach Trelleborg und Malmö führt und demzufolge mit LKWs usw verstopft ist….

Nach dem Aufbau folgte die unvermeidbare Zimtschnecke und gut gestärkt fuhren wir mit den letzten Regenschauern auf dieser Reise nach Ales Stenar. Bereits im letzten Bericht angekündigt, die größte Schiffsserzung, direkt oberhalb des Meeres. Ob Grab, religiöses Versammlungszentrum….wer weiß, da sind sich die Archäologen uneins. Auch das Alter ist schwer zu bestimmen, irgendwann zw. 500- 1000 n. Chr. Ein Grab wurde nie gefunden, heute kann man 59 Steine, jeder min. fünf Tonnen schwer, auf 70m Länge und 19m Breite bewundern. Der Standort über den Meer von Kåseberga ist sehr spektakulär und wir waren froh, dass das Wetter so unbeständig war, es waren mehr als genug Menschen in Kåsehuvud ( alternativer Names von Ales Stenar), englisch sprechende Touris kletterten gar auf den Steinen herum…es k….nur an.

Heck des Schiffes, siehe oben

Links der Bug, komplette Ansicht (s.o).

vom Bug aus gesehen, s.o.

Der obligatorische Besuch bei Ica, mit dem Kauf von diversen Mitbringseln stand an…von diesem ließen wir aber die Pfötchen:

Wer es nicht kennt, die Dose beinhaltet vergammelten Hering….was für die ganz Harten.

Das Wetter besserte sich von Stunde auf Stunde, 2/3 gingen an den Strand, 1/3 kochte….1/3 schaut sich die Strandhütten am letzten Tag an.

Zum Abend gibts nicht viel zu erzählen, Spaghetti Bolognese, duschen unter mittelmäßigen Konditionen und ab in die Heia. Acht Grad in der Nacht laden nicht zum Nachtleben ein, den Polarlichter Alert verschliefen wir….keine Aurora in diesem Urlaub für uns!
Der 13.09.24 war herbstlich schön, Windjacke war aber schon nett zu tragen.

Wir frühstückten ausgiebig, packten den ersten Schmunzius und fuhren nach Ystad rein.

Das puppige Nest zum Abschluss, eine der schönsten Innenstädte Schwedens, sicherlich nicht mehr unbedingt typisch skandinavisch mit den Fachwerkhäusern . Gegründet 1244 als „Viistatha“ in den Annalen. Wer Ystad richtig aussprechen möchte : Ystad [ˈʏstɐ] , 1285 wurde bereits der Name Ystah verwendet, die Dänen nannten die Stadt Ysted.

Ystad ist ein Wallfahrtsort für Krimifans, die Wallanderserie spielt in Ystad und wurde auch in der Stadt verfilmt. Das Nest verfügt über eine geschlossene Altstadt, Keines der alten Fachwerkhäuser fiel der Abrissbirne zum Opfer.

Wir liefen eine Runde durch die Innenstadt, die gleichzeitig auch die Gamla Stan, also Altstadt ist.

Per Helsas Gård:

Eine Ecke puppiger als die Nächste, das Kloster Gråbrödraklostret gehört erwähnt https://www.guidebook-sweden.com/de/reisefuehrer/reiseziel/klostret-i-ystad-mittelalterliches-kloster-ystad

Unter dem Franziskanerorden in 1267 gegründet, im 16 Jh. fielen die Quergebäude dem Abriss zum Opfer ( Reformation), dennoch ist es eines der am besten erhaltenen Klöster in Schweden.

In die Sankt Marien Kirche bin ich hineingegangen, es wurde aber gerade eine Beerdigung vorbereitet. Die Svenska Kyrkan ist eine Eigenart in der protestantischen Kirchenwelt. Jeder der in Schweden geboren oder sich polizeilich meldet, ist automatisch Mitglied der Svenska Kyrkan und muss aktiv austreten, Oberhaupt ist der jeweilige König.

Obwohl evangelisch- lutherisch hat sich die Schwedische Kirche ein paar katholische Eigenheiten bewahrt, z.B. Weihrauch, die Kinder tragen bei der Konfirmation weiße Talare usw. und die Särge bei Beerdigungen sind weiß, siehe Bild.

Ich bin schnell wieder gegangen, da ich die eintreffenden Trauergäste umgehen wollte. Zur Kirche selbst ( aus guidebook-sweden.com) :

Sankta Maria Kyrka in Ystad ist die Hauptkirche und gleichzeitig das älteste Gebäude der Stadt. Sie wurde um 1200 als dreischiffige romanische Basilika gebaut und um 1830 umfangreich verändert. Einmalig in Schweden ist der Turmwächter, der jede Nacht hoch oben vom Kirchturm über die Stadt wacht.

Weitere niedliche Gassen und Höfe erwünscht? Hier sind sie:

Da es noch sehr früh war, fuhren wir wieder zurück zum Campingplatz und gingen letztmalig an den Strand. Die Sonne gab Alles, wir saßen sogar ein wenig auf dem Steg und ließen uns brutzeln.

Leider machte die Uhr Ticktack und so verbrachten wir den späten Nachmittag mit packen, bis es Zeit war, wieder nach Ystad zu fahren….ein Restaurant war unser Ziel….und wir wurden fündig! Thailändisch und das richtig gut und nicht teuer. Hauptessen und Vorspeisen, Getränke, 50 Euro….Schweden ist machbar.

Wir kauften noch frische Lebensmittel fürs Wochenende, fuhren tanken und um 20:20 Uhr machten wir uns auf den Landstraßen Skånes auf den Weg nach Trelleborg. Es war stockduster, die Straßen eng und Mucki hatte keine Chance….es tat uns unendlich leid! Hasi ist im Hasenhimmel!

Wir kamen rd. zwei Stunden vor Abfahrt der Fähre an, die dann leider über eine Stunde Verspätung hatte….also drei Stunden warten, wir waren durch.

Um kurz nach 1:00 Uhr nachts die ziemlich abgerockte Huckleberry Finn betreten ( die Akka war edler) und überrascht aufs Upgrade geschaut…Fenster aber dreckig und naja,….für eine Nacht ok.

Mathias sprang ins obere Bett, wir kamen schwer zur Ruhe. Emily schon gar nicht, jede Welle die sie hörte, nahm sie mit und war wach….Wir Mädels durchwachten die kurze Nacht.

Um 7:30 Uhr fuhren wir von Bord, um 10:40 Uhr waren wir in Mahlow und um die Mittagszeit mit Sack und Pack at home.

Hier unsere Reiseroute, gut zum Nachahmen…

Und zu guter Letzt: Tack sa mycket och hej då Sverige! Schön wars!

Schweden 2024, X: Öland Teil 2 & Kalmar

Nach Regen kommt Sonne und für den 10.09.24 traf dies genau zu! Der Tag war windig aber von blauem Himmel, Wattewölkchen, bis zu dramatischen Gewitterwolken war alles dabei; es blieb trocken bei 18-20 Grad, danke Du schöne Sonneninsel!

Wir zogen nach dem Frühstück gen Süden, kurz nach Fjärdestaden wurden wir per Schild auf eine wichtige Tatsache der Insel verwiesen. Willkommen im Unescoweltkulturerbe! Aber warum ist der Süden geschützt? Ich hatte viel gelesen, es ehrlich gesagt nicht verstanden und versuche es mal mit meinen eigenen Worten: Es ist die Kulturlandschaft, die Agrarflächen, die seit Jahrtausenden immer der gleichen Nutzung unterliegen. Mit den Jahrhunderten gewachsen, ein eigenes Landschaftsbild geschaffen wurde und damit einmalig, erhaltenswert ist….ich hoffe das war verständlich?

Am Ende des Tages sagten auch wir, ja…zurecht Unesco!

Fangen wir mit dem ersten Highlight des Tagses an, der Runenstein von Karlevi. Die Erklärung zum Stein habe ich von der Seite Großsteingraeber.de:

Der Karlevistein (Schwedisch: Karlevistenen) ist einer der interessantesten Runensteine Schwedens. Er enthält ein Gedicht im Dróttkvætt – Versmaß. Das Gedicht ist das einzige dieser Art, das noch im Original erhalten ist. Es ist ein Ruhmesgedicht und Nachruf auf einen gefallenen Wikinger-Häuptling namens Sibbe. Im Gedicht wird er mit Odin, dem höchsten Gott, verglichen. Errichtet wurde der Stein ca. 1000 n.u.Z.

Weiter ging es zum Gräberfeld von Gettlinge. Schon mal etwas von Schiffssetzungeni gehört? Nein, dann jetzt beginnen, denn diese werden uns bis zum Ende unserer Reise begleiten.

Schiffsetzungen sind Gräberfelder (rd. 800-1050 n. Chr. ) in denen Steine in Schiffsform angelegt werden, mit offensichtlichem Bug und Heck. Das von Gettlinge ist auf Öland das ziemlich beeindruckend, weil es nicht nur zwei davon gibt, sondern die Größe auch stattlich ist. Wir werden uns noch Ales Stenar bei Ystad anschauen, mehr dazu dann später: https://zeitenreise.net/schiffssetzungen-in-skandinavien-steinerne-zeugen-der-vergangenheit/

Hier ein Blick auf die umliegende Kulturlandschaft:

Fälschlicherweise werden diese Schiffsetzunge oft auch als Ministonehenge bezeichnet, was natürlich falsch ist und wenn, überhaupt nur wegen der Größe, Ales Stenar in Käseberga. Schiffsetzungen stammen fast alle aus der Wikingerzeit und symbolisieren die enge Verbundenheit zum Meer und Seen.

Wir fuhren weiter gen Süden und trafen auf diese Mauer:

4611m lang ist das Prachtstück, wurde von König Karl X Gustaf errichtet und zieht sich über die gesamte Breite der Insel. Errichtet wurde die Mauer um 1653 und sollte das Gut Ottenby vom Rest der Insel abtrennen: https://www.guidebook-sweden.com/de/reisefuehrer/reiseziel/karl-x-gustafs-mur-historische-grenzmauer-groenhoegen

Nun waren wir also im Ottenby Naturum, ein Vogelparadies und mein Teleobjektiv lag brav in der Wohndose in Saxnäs…naja, sind ja nur Vögel!

https://www.lansstyrelsen.se/download/18.79306d1217f44ad659156b83/1649068664762/Ottenby%20folder%202022%20TY.pdf

Öland liegt auf der Vogelfluglinie und die Viechis sind auf dem Weg nach Afrika.

In Ottenby liegen aber auch die Überreste der St. Johannes Kapelle aus dem 13.Jh, die Steine wurden zum Bau des Långe Jan 1782 genutzt, Skandinaviens höchster Leuchtturm mit 42m.

Im herrlichsten Sonnenschein gab es Fika, Wienerböd, lecker Teil mit Pudding und einen Marsch am Turm, mit Blick auf grandiose Natur…Unesco, als kleine Erinnerung.

Folgende Verkehrsteilnehmer trifft man am Südzipfel Ödlands an….

Unsere Sightseeingtour ging noch weiter, immer wieder auf den Spuren der Wikinger, Eisenzeit und Mittelalter.

Ekestorp Burg aus der Eisenzeit und Mittelalter, vollkommen wieder aufgebaute Ringburg https://www.guidebook-sweden.com/de/reisefuehrer/reiseziel/eketorps-borg-fruehgeschichtliche-burg-eketorp

Die Burg begeisterte vom ersten Moment, im September übrigens eintrittsfrei.

Mühlen gefällig? Wie bereits beschrieben, noch 400 Stk. sind zu bewundern, diese fanden wir besonders attraktiv.

Da sich das Wetter so super hielt, die Vorausschau auf den letzten Tag auf Öland be….war, fuhren wir nach Kalmar, über die Ölandsbron. Die Brücke wurde 1972 eingeweiht, sie ist 6072 m lang und damit eine der längsten Brücken Europas.

Das Schloss von Kalmar: https://kalmarslott.se/de/ ist eines der schönsten Schlösser Skandinaviens. Das Kalmarer Schloss erhielt sein jetziges Aussehen im 16. Jahrhundert. Damals bauten die Wasa-Könige Gustav, Erik XIV. und Johann III. die mittelalterliche Burg zu einem Renaissancepalast um, den sie nach kontinentalem Vorbild einrichteten. Schon früher hatte das Schloss eine wichtige Rolle in der nordischen Politik gespielt, zum Beispiel wurde hier 1397 die Kalmarer Union besiegelt. Grundstein einer Festung um 1180, im 13. Jh. verlief die Grenze Schwedens an der Burganlage vorbei. Skåne, Blekinge und Halland waren bis 1658 in dänischer Hand.

Wasserturm von Kalmar, heute Wohnungen.

Ein schnelles Burgeressen und der restliche frühe Abend fand auf dem Campingplatz ab.

Am nächsten Morgen der Blick ins trübe Wetter, es schüttete. Wir netflixten uns durch den Tag. trafen Vorbereitungen auf Deutschland, ich kochte für Ystad vor. Emily beschloss die Aktivitäten erhöht aus der Kuschelecke aus zu beobachten und wartete auf Garnelen und besseres Wetter.

Die Glotze funzte, ein Sightseeinghighlight hatten wir aber für die Insel noch in petto, Schlossruine Borgholm, da fährt Jeder hin….Bis 15:00Uhr wussten wir nicht wirklich, ob dies Sinn macht? Doch Apple behielt recht und es wurde trocken.

Die 25km bis Borgholm rissen wir herunter, ein Innensuch der Ruine wurde uns dennoch verwehrt, bereits geschlossen….schade ….aber ehrlich, von draußen hats auch gereicht! Borgholm wird auch die romantischste Ruine Schwedens genannt: https://www.borgholmsslott.se/de/die-geschichte-des-schlosses-borgholm/

Auch der Blick auf Schloß Solliden ( Sommersitz der Königsfamilie) wurde uns verwehrt, ab 16:00 Uhr ist Totentanz im herbstlichen Schweden.

Dann also ab nach Borgholm, bissel schlendern durch den Ort, Sörens Restaurang, tanken und Öland ausklingen lassen.

Auf dem Weg zur Tanke blendete uns die Sonne, JA sie ist wieder da, so dermaßen, dass wir uns aufeinmal auf der Ölandsbron befanden und auf dem Weg nach Kalmar waren…7 km oneway :0)…wir nahmen es gelassen.

Der Abend auf dem Campingplatz warf bereits deutsche Schatten voraus. Es wurde geräumt, geplant und bei der TT Line eingecheckt.

Schweden 2024, IX: Öland erster Teil

So, nun also Inselleben und angesichts der Wettervorhersage für unsere letzte Urlaubswoche nicht die dümmste Entscheidung. Öland ist Schwedens Sonneninsel, viele Tiefausläufer nimmt die Insel erst gar nicht mit, ähnlich wie Bornholm. Anbei der Wettervergleich Berlin/ Öland vom 09.09.24.

Aber uns erwartete ja erst der 08.09.24 und der vesprach sommerlich zu werden. Unser Frühstück in Västervik war karg, wir wollten los und rollten um 8:45 vom Platz um gegen 11:50 Uhr über die längste Brücke Schwedens zu brausen, die Brücke über den Kalmarsund, die das Festland mit Öland verbindet.

Öland, Schwedens Sonneninsel mit ( fast) südeuropäischer Atmosphäre…aber nur fast. Die Insel gehört zu einem der 15 Welterberegionen in Schweden und wir waren gespannt.

Die Insel ist 137km lang, max. 16 km breit und bekommt wenig von den Tiefauslösern auf dem Festland ab….und aufeinmal war auch für uns der Sommer wieder da. Echt wahr, während in Västervik der Herbst Einzug gehalten hatte, war es auf Öland, knapp 150 km entfernt, wieder sommerlich….

Wir checkten auf unseren schönen CP ein, der ziemlich, ziemlich leer war und genossen erstmal die erste Strandreihe mit der mittlerweile täglichen Fika und dem Blick auf die Kalmarsundbrücke.

Später inspizierten wir unseren Strand, der vielversprechend war…kaum Seegras, Emily ging rein.

Wir wollten den Tag nutzen, die Wettervorhersagen waren auch für die Sonneninsel nicht so rosig die nächsten Tage. Öland ist nicht nur Unescowelterbe mit den meisten Sonnenstunden in SE, nein, sie ist auch die Insel der Windmühlen, von ehemals rd. 2000 Stk. sind noch 400 erhalten und diese begleiten einen auf dem Weg über die Insel aus Schritt und Tritt oder pro gefahrenen Kilometer so ca. 2.

Besonders berühmt ist diese Mühlenallee bei Lerkaka.

Aber leider kann auch Öland den Herbst nicht wegdrücken, die ersten Kürbisse waren in den Loppis zu kaufen…natürlich nur mit Swish, für Touris unmöglich welche käuflich zu erwerben. Bargeld oder Karte geht nicht!

Kurzentschlossen bogen wir nach Himmelsberga ab, ein Heimatmuseum. Ein alter Hof, behutsam restauriert und so ganz anders als die Höfe in Småland: https://www.guidebook-sweden.com/de/reisefuehrer/reiseziel/oelands-museum-himmelsberga-freilichtmuseum-langloet

Schwer begeistert nahmen wir den letzten Sightseeingspot, nur vier Kilometer entfernt, auch noch war. Die ehemalige Burg Ismanstorp, aus der Eisenzeit.

Der Kreis ist schwer zu erkennen, hier wäre eine Drohne notwendig. Der Weg zu den Ausgrabungen( durch einen Wald) ist aber schon spektakulär und wer Steinhaufen mag, kommt zu seinem Spaß.

Es ging auf 17:00 Uhr zu, Schloss Borgholm etc. waren an diesem Tag keine Alternative mehr, das Vieles um 16:00 Uhr schließt.

Wir fuhren zurück nach Saxnäs und bespielten den Hund, genossen den Sonnenuntergang und ließen mit Smoerrebrød ausklingen.

Der 9. September begann sonnig aber windig, dennoch Frühstück draußen war drin.

Wir starteten früh, die Entfernungen auf Öland sind nicht zu unterschätzen. Gegen 9:30 Unr waren wir on the road, fast Rekord für uns.

Unser erstes Ziel war Byrums Raukar: https://skandinavien.eu/schweden/regionen/oeland/rauken-von-byrum.html

Kalkstein- Felsformationen aus dem Wasser gewaschen, sehr interessant, noch interessanter war allerdings der klare Kieselstrand nebenan, zumindest bei 1 v. 3!

Weiter gings zum Långe Erik, dem nördlichsten Punkt von Öland und damit bereits 84km von unserem Campingplatz entfernt! Der Leuchtturm ist 32m hoch, sein Pendant am anderen Ende von der Insel misst 42m und heißt Långe Jan und ist mit seiner Länge tatsächlich der Längste in Schweden.

Unterwegs fanden wir Neptuni Åkrar, einen Steinstrand.

Im Norden fauchte es bereits ganz ordentlich und ich war froh, mein Teddyfell über dem T- Shirt anzuhaben….Mathias lachte mich natürlich aus!

Natürlich wurde wieder ein Mount Matti gebaut, der leider den Strapazen nicht standhielt und in sich zusammenfiel….schieben wir es auf den Wind, nicht auf den Architekten!

Weiter ging es zum Naturum Trollskogen….der Trollwald! Mein Mann verzog schon wieder das Gesicht, er mag keine Trolle….wir wissen!

Der Wald ist wirklich verwunschen, Schiffswracks von 1926 und eine fast 100jährige Eiche gilt es zu bewundern, Außerdem wachsen die vom windgeplagten Kiefern zum Teil krumm und schief, kennt man auch aus Polen….und deshalb Trollwald.

Was kein Reiseführer schreibt, 4,5 km sind es vom Parkplatz bis zu den Eichen im Trollstigen….wir verzichteten, auf einen neun Kilometer Rundkurs waren wir nicht eingerichtet. Wir entschieden uns für eine kleine Runde und sahen gefühlt dennoch Alles, auch komisch gewachsene Trolleichen.

Die Sweks, Dreimaster, gesunken 1926, keine menschlichen Verluste, konnten Alle gerettet werden:

Kiefern im Sturm:

Zu. Schluss die Trolleken, die Trolleiche:

Zu guter Letzt wollten wir im Norden der Insel nach Böda Sand, dem schönsten Strand der Insel und ehrlich, nicht zu verachten! Der Hund war happy und tobte sich so richtig aus. Leider pfiff der Wind, der angekündigte Regen kam näher.

Den Norden der Insel erklärten wir für erledigt, wir fuhren wieder zurück in den Mittelteil und machten einen Essensabstecher nach Borgholm, der Hauptstadt der Insel. Borgholm war an diesem Nachmittag mehr als verschlafen, hübsch anzusehen mit einigen geöffneten Restaurants.

Hervorzuheben ist die Kirche, die erfrischend anders aussah als die restlichen Gotteshäuser in Schweden.

Bei Sören kehrten wir ein und freute. uns über Spareribs für 17,00€!

Mathias wollte immer einen System Bolaget von innen kennenlernen. Wer sich fragt was das ist, bekommt die Antwort: Spirituosenladen mit allen Arten von Suff. In den gängigen Supermärkten bekommt man nur Leichtbier und ansonsten nichts…

Lustiges Zeug was sie hier so haben!

Albatrosskacke, Möwenschiss oder andere Vogelausscheidungen oder was?

Bier der Geschmackssorte Elch?

Geschreddertes Windmühlenholz, quasi Süßholz….

Hoffen wir mal, dass hier keine Katze geschlachtet wurde, miez!

System Bolaget ist direkt Sightseeingprogramm, wie wir begeistert feststellen durften. Mit einem ausgiebigen Shoppingerlebnis im örtlichen ICA beendeten wir den langen, langen Sightseeingtag..

Pünktlich um 18:00 Uhr setzte dauerhafter Starkregen mit Sturm ein.

Abends holten wir den Waschlappen hervor, duschen wie bei Omi…ins Waschhaus kam Niemand mehr an diesem Tag, Das Dreckswetter vom Festland hatte uns schlussendlich doch erreicht.

Schweden 2024,VIII: Vimmerby, Katthult, Bullerbyn und Västervik

Alle Mitreisenden, bitte anschnallen und tief durchatmen….es wird kitschig, süßlich, romantisch und voller Kindheitserinnerungen….so übertrieben hübsch, dass man es kaum wahrhaben will!

Als erwachsenes Wesen fragt man sich im Vorfeld einer Schwedenreise, ob Astrid Lindgren ein Thema werden soll oder nicht….auch ich fragte mich und war mir uneins. Schnell wußte ich, dass Astrid Lindgrens Värld ein Spaßpark für kleine Erwachsene unter 15 ist und strich diesen von meiner Bucket List. Vimmerby Näs, das Elternhaus der Schriftstellerin??? Hmm…ein Museum…60& Eintritt, hoppala! Da wir die ZDF Reportage über Astrid Londgren gesehen hatten, strichen wir auch dieses von der To Do Liste, kein Limonadenbaum für uns.

Es blieben am Ende Vimmerby, Katthult und Bullerbyn übrig und das reichte dem Kind Ü18 in uns dann auch vollkommen aus!

Vimmerby liegt rund 60 km von Västervik entfernt, Zeit genug, den ersten Hochnebel der Reise verziehen zu lassen. Einer der nun wirklich letzten warmen Tage erwarte uns.

In Vimmerby fanden wir sofort einen Parkplatz, keine 200m vom Stora Torget, dem Marktplatz entfernt.

Dort gehts schon Bullerbümäßig zu….

… und an die große Astrid Lindren wird gedacht.

Kurzbiografie: Astrid Anna Emilia Ericsson (Lindgren) wurde 1907 in Vimmerby/Näs geboren, und hatte eine glückliche Kindheit. Mit 18 wurde sie schwanger und aufgrund der familiären „ Schande“ verließ sie die Stadt, brachte ihren Sohn Lasse zur Welt, der in Kopenhagen bei Pflegeeltern drei Jahre verbrachte. Erst mit der Eheschließung zw. Astrid und Sture Lindgren wurde das Kind nach Stockholm nachgeholt, Tochter Karin wurde in den 30er Jahren geboren und während des Kriegswinters 1941 erfand die Tochter, die mit Lungenentzündung im Bett lag, die Figur Pippilotta Viktualia Rullgardina Krusmynta Efraimsdotter Långstrump…auf deutsch Pipilotta Vikutalia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf. Mutter Lindgren unterhielt das Kind mit den von ihr ausgedachten Geschichten, schrieb diese dann auf, als sie selbst mit einem verstauchten Fuss das Bett hüten musste und schenkte Karin das erste Manuskript zu Weihnachten…..der Rest ist Geschichte, 165 Mio verkaufte Exemplare, 107 Sprachen…wobei der deutsche und schwedischte Markt den größten Pippihype auslöste. Deutschland in der Nachkriegszeit hatte förmlich auf dieses Buch gewartet. Ein Kind, welches nicht in Schubladen zu stecken war, sich nicht an Regeln hielt und dann auch noch ein Mädchen…die Postnazipädagogen waren „ not amused“ und politische Debatten zu Pippi Langstrumpf waren Anfang der 50er Jahre normal, für uns heute kaum vorstellbar. Pippi wurde politisch, die deutsche Linke bediente sich Efraims Tochter, nicht selten wurde Pippilotta mit Ché Guevara auf eine Stufe gestellt, ebenfalls unvorstellbar im Jahr 2024.

Aber auch Astrid war Zeit ihres Lebens politisch, setzte sich für Kinderrechte, Tierrechte und Menschenrechte ein und eckte auch im deutschen Bundestag an, als sie bei einer Preisverleihung im schönsten deutsch den Herren mitteilte: „Ein Mensch wird als Kind geprägt und trägt seine Kindheit in sein Erwachsenenleben. Dies gilt auch für
Politiker und an deren Handeln erkennt man, ob sie eine glückliche Kindheit hatten“…..warum fallen mir da jetzt Namen von Putin, Trump, Erdowahn usw ein????

94 Jahre wurde Astrid Lindgren alt und verstarb am Ende an einer banalen Virusinfektion. Inger Nilsson, die Pippi aus den Filmen, hielt eine der Trauerreden.

Das nachfolgende Foto stammt aus Wikipedia:

Nachdem wir die grande dame der Kinderliteratur gewürdigt hatten, machten wir eine kurze Runde durch Vimmerby, der Heimatstadt der Schriftstellerin. Wir taten uns schwer mit der Beschreibung von „visit Vimmerby“ die auf die erste Arbeitsstelle von Astrid oder auch den berühmten Bonbonladen mit den 18 Pfund Bonbons aus „Pippi auf der Walz“ verwiesen.

Da uns der Abstecher zum Limonadenbaum auf dem Anwesen der Eltern zu teuer war, hier ein Screenshot der offiziellen Seite von Småland:

Die letzte Würde erhielt die Autorin auf dem Friedhof von Vimmerby. Obwohl sie die meiste Zeit in Stockholm gelebt hatte, wurde sie dennoch im Grab der Eltern und Geschwister beigesetzt. Festzuhalten bleibt, dass noch eine zweite Astrid Lindgren auf dem Friedhof liegt, wie wir bei unserer Suche feststellen mussten.

Wir fuhren weiter zum Katthulthof, wer Michel kennt, kennt den Hof! Michel der in Schweden Emil ist, aus Lönneberga….Lönneberga liegt ebenfalls in Småland, hat aber mit dem Katthulthof wenig zu tun…..mindestens 30min mit dem Auto. Gute Wurst kommt aber aus Lönneberga, wie wir bereits beim Frühstück feststellen konnten.

Vorher bekam Emily an der Mühle am rauschenden Bach ihr Mittag, wir bewunderten die pittoreske Landschaft, Småland wie aus einem Märchen….achja, wir sind ja bei der Märchenerzählerin.

Also Katthult, noch original wie im Film…..musste auch mein Mann am Abend lobend feststellen, als wir uns durch den Film von 1971/72 zappten….der kleine freche Michel, der arme, geplagte Papa.

Quelle: Wikipedia

Dieser Hof wurde für den Dreh ausgesucht, weil die Ähnlichkeit zum beschriebenen Hof am Größten war.

Und dann wollte Mathias doch nach Bullerbü/ Bullerbyn und eigentlich Sevedsdorp…..ja, wenn man nun schon mal hier ist.

Der Weg war nicht ganz so einfach aber viele Abzweige führen dann doch dorthin.

Nicht ganz unwichtig zum puppigen Nest, Astrid Lindgrens Papa wuchs auf dem Mittelhof von Bullerbyn auf, hier verbachte sie ihre Ferien bei den Großeltern und Sevetsdorp wurde dann Grundlage für die „Kinder aus Bullerbü“.

Und ehrlich, dann hatten wir vom supersüßlichen Schwedenidyll genug und fuhren zurück nach Västervik.

Die Sonne gab Alles, Mathias verschwand ins Kayak, Emily und ich starteten einen Ausflug über die sogenannte Ferieninsel, Schäreneiland am CP, die wir auch am ersten Tag bereits besucht hatten.

Unseren Abend verbrachten wir in Västervik. Wir hatten unseren Wohnwagen bereits reisefertig gepackt und wollten ein schnelles Abendessen. In einer Burgerbude wurden wir fündig und zogen danach noch ein wenig durch den Ort.

In Schweden machen viele Supermärkte erst um 23:00 Uhr dicht, ein gefundenes Fressen um nach unserem Abendessen und Bummel bei ICA Maxi zu eskalieren. Vorrat für Öland, überlebenswichtige Mitbringsel für Tyskland….unsere Zeit geht leider langsam zu Ende.

Und zum Ende noch nen Tip an Alle: „ Sei Pippi, nicht Annika!“