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Costa Rica 2017: Pura Vida

Unsere dreitägige Costa Rica Durchquerung startete früh. Der Wecker klingelte um 5:00 Uhr, Bocas verabschiedete sich mit traumhaftem Wetter. Mit dem Speedboat ging es wieder nach Almirante und auf dem Weg zum Festland bekamen wir einen klitzekleinen Einblick, wie arm die Menschen in dieser Region Panamas sind.

Kurz vor Almirante verabschiedete uns ein Chiquita Containerschiff…..ich werde nie wieder unbefangen in eine Chiquita Banane beißen.  Auf dem Weg zur Grenze sahen wir Unmengen an Bananenplantagen und auch nach der Grenze war das Bild das Gleiche. Lediglich die Unterkünfte/ Chiquita Dörfer sahen in CR gepflegter aus, Überseecontainer überall….und gelb auf blau, fette Werbung für Chiquita.

Die Grenze war ein Träumchen, zwei heruntergekommene Brücken, viel Schlamm und ein unsinniges Procedere. Im Grenzgebäude mussten wir die Pässe abgeben und wurden „ausgestempelt“, danach gings auf eine der Brücken, dort wurde die Ausreisesteuer von 4$ fällig und endlich durften wir über die Brücke nach CR laufen. Dort wiederum mussten wir einreisen und waren endlich in Costa Rica.

Unser erster Stop im reichen und wirklich unglaublich  sortiertem CR war Puerto Viejo und das Hotel Banana Azul- sehr zu empfehlen. 

Ein traumhaftes Stück Karibik mit schwarzem Strand…..ich habe viele schwarze Strände gesehen, allerdings noch nie in der Karibik. Anbei unsere erste Erfahrung mit einer kleinen Costa Ricanerin!

Wir vertrödelten unsere Zeit am Strand und brachen ein paar Stunden später auf nach Cahuita. Cahuita ist ein wenig mehr Ferienort als Puerto Viejo, der Strand hat mir allerdings nicht gefallen….deshalb auch kein Foto. Außerdem bleibt anzumerken, dass die Karibikseite von CR zum baden ungeeignet ist.

Die Fahrt durchs Land war wunderschön. die Orte sehen alle sehr gepflegt aus, es stimmt…Costa Rica ist das Vorzeigeländle in Mittelamerika. Limon ist nur eine nichtssagende Stadt, es begann der bis La Fortuna andauernde Stau, die Straße ist nur einspurig.. Unser Gepäck auf dem Dach regnete irgendwann ein….der berühmte Regen von CR wurde auch uns zum Verhängnis.

Wir kamen gegen 17:00 Uhr in La Fortuna an, vom El Arenal sahen wir nichts. Statt ins Arenal Backpackers wurden wir ins Arenal Hostel verfrachtet, eine Backpackerfabrik mitten in Downtown. Kam uns gerade recht, nach dem Partyhostel in Bocas wollten wir nen bissel mehr Comfort….und das bot das Hostel in vollem Umfang.


Wir waren zufrieden, immerhin bekommt man in den Hostels für viel Geld auch viel geboten, inkl. leckerem Begrüßungscocktail.

Am Abend gingen wir in La Fortuna gut essen, meine Spaghetti mit Seafood waren sensationell, Mathias hat sich mal wieder den Magen versaut und bekam bereits mit seinen Fajitas Probleme.

Der nächste Morgen startete früh, wir wollten die sensationelle Tierwelt von Costa Rica erleben. Da alle Touren in La Fortuna überteuert sind, hatten wir am Vorabend einen Taxifahrer überredet uns für „nur“50 $ nach Mistico Park zu fahren und auch wieder in den Ort zurückzubringen. Im Hostel hatte die Tourentante was von 60$ one way gefaselt…..mit den Tickets von  jeweils 26$ kamen wir mal eben auf 102$ für ein zweistündiges Regenwalderlebnis, dennoch immer noch besser als 68$ pro Person für eine Tour. Gelohnt hat es sich auf jeden Fall, Mistico Park besteht aus Hängebrücken und Wege durch den Regenwald. Man begibt sich quasi höher und hat somit auch die Chance mehr Tiere zu sehen. Natürlich wird auch mit dem El Arenal Blick geworben, der Vulkan zeigte sich um 7:30 allerdings nichts…..er war in Wolken verhüllt. 

Als Erstes bewunderten wir zwei Schlangen, die sich dekorativ im Boden räkelten und um Bäume schlängelten-Hornvipern, total gefährlich…na prima.

Als Nächstes bewunderten wir eine Tarantel, Gott sei Dank sahen wir das Vieh nur durchs Handy einer anderen Wanderin, die es vor das Eigenheim von Thekla  hielt.

Wir freuten uns förmlich über Blumen und Vögel, alles besser als die giftigen Viecher. Ich hielt natürlich Ausschau nach Syd dem Faultier und dem einen oder anderen Tukan.

Uns rannte  noch ein Eichhörnchen und eine Libelle  vor die Füsse, giftige Frösche, Tukane, Affen blieben uns verwehrt.

Die Hängebrücken vom Misticopark, total empfehlenswert

Allerdings bekam ich meinen Valentinstagswunsch erfûllt, Syd räkelte sich im Baum. Anbei die tatsächlich letzen Bilder meiner Canon….. Sie gab nach fast fünf Jahren den Geist auf, die Motorik der Kamera war im A…. ich habe sie noch in La Fortuna entsorgt und mache jetzt Bilder mit der Unterwasserknipse. Ist müßig sich darüber zu ärgern, ich habe schon etliche Kameras auf Reisen verloren (Thailand, Peru, Philippinen, Costa Rica). Die Faultierfotos sind alerdings ziemlich cool geworden, da kann man schon ne Bridge für opfern :-)!

Zum Abschluß zeigte sich auch der Vulkan fast in seiner vollkommenen Schönheit, lediglich die Spitze blieb weiterhin in Wolken verhüllt.

Über Mittag bummelten wir durch La Fortuna, ein vollkommen auf Touris ausgerichteter Ort-beängstigend sauber und ordentlich.

Am Nachmittag fuhren wir zum Hotel Los Lagos-eine der sehr vielen Optionen in heißen Quellen zu planschen. Es gibt die Variante „for free“ ….man läuft unter eine Straßenunterführung zum Fluß und geht dort baden.  Dann gibt es die Variante „Backpacker“ -man planscht für umme im Hostelpool und hofft, dass das Wasser nicht nur von Pippi erwärmt wurde, sondern auch vom  Vulkan und den Quellen schön angeheizt wird. Die Luxusvariante: Frau  kauft sich in ein Hotel ein und zahlt für ein Tagesticket inkl. Dinner ab 45$ aufwärts ( Tabacon 120$ pro Person) und dann gibt es unsere Mischvariante…Budget, 15$ fürs Tagesticket in einem Dreisterneresort, ohne Essen,  ohne Trinken dafür mit Vulkanblick und hoteleigene Krokodile und Schmetterlinge.

Es war super erholsam und der Vulkan zeigte sich zum späten Nachmittag auch nochmal….. Costa Rica war gelungen und wird nochmal besucht !


Unser Nachmittag war perfekt, als zwei Tukane an uns vorüberflogen und wir vom Wasser aus beide Vögel im Baum beobachten konnten.

Außerdem sahen wir auf dem Gelände tatsächlich noch  den kleinen, roten Giftfrosch  und sagenhafte Schmetterlinge.

Den Tag ließen wir in einem Polloladen ausklingen: Brathuhn, Cola, Pommes, Banane in Essig, Tortillas und ne Masse an Ketschup und Mayo….das Ganze für 10$ für uns Beide zusammen-geht auch mal billig. Allerdings rührten wir weder die Banane,  die Tortillas noch die Mayo an. Aus Sicht der Costa Ricaner ein verschenktes Essen, wir pflegten mittlerweile zu Zweit Montezumas Rache und waren nur scharf aufs Huhn.

Am nächsten Tag ging es um 6:00 Uhr Richtung Liberia, die Fahrt zog sich, wir fuhren aber an grandioser Natur und einigen Nationalparks vorbei. Zum Beispiel bewunderten wir den Vulkan Maderas und Cenception von Ometepe bereits 20km  vor der Grenze zu Nicaragua. Außerdem sahen wir den Vulkan Rincon de la Vieja und ganz viele andere Nationalparks auf unserem Weg nach Nica. Bezüglich des Grenzübertrittshype verweise ich auf den  kommenden Bericht Nicaragua I …..sollte Jeder mal erlebt haben und sich danach über die Bürokratie in Deutschland aufregen!

Fazit zu Costa Rica: Ich habe in den drei Tagen sehr oft an Neuseeland gedacht,  einfach alles hat mich an Under Down Under erinnert. Wer grandiose Natur liebt, die Farbe grün mag und auch die leicht erhöhten Preise finanzieren kann, wird sich in  Costa Rica sehr wohlfühlen. Die Straßen und Hotels sind top, das Essen ist relativ günstig. CR ist leicht zu bereisen, Englisch wird fast überall gesprochen. Alerdings sind die Vergleiche zu USA, Kanada,Oz und NZ  oder auch Nordeuropa durchaus berechtigt….Costa Rica ist nicht nur pura vida, sondern auch das Vorzeigeland Mittelamerikas. Was mich erstaunt hat, sind die vielen Backpacker, die alle an den Preisen mosern und CR insgesamt eher schlecht machen. Umso erstaunter bin ich, weil Costa Rica eins der wenigen Länder mit 100% Ökotourismus sind UND als eines der wenigen Länder sicherstellen, dass man von seinem Job auch leben kann…..deshalb sind die Touren auch so teuer und müssen es auch sein. Alleine deshalb müssten doch unsere Backpacker, Veganer und Yogaanhänger gerne dieses Land unterstützen. Costa Rica hat seit 1949 keine eigene Armee und verügt über einen ähnlichen Status wie die Schweiz, chapeau….

Ich werde mit Sicherheit nochmal zurückkehren, mich reizen die Nationalparks Monteverde, Manuel Antonio, Corocvado und die vielen Strände.