Um 6:45 Uhr war die Nacht vorbei, wir packten unsere Sachen, Emily schaute verständnislos zu.Unser Hundemädchen hatte große Angst, dass es nach den drei wundervollen Tagen schon wieder nach Hause gehen soll. Emily war betrübt, die Rute hing und ihre Stimmung hellte sich erst auf, als es auf der Brennerautobahn nicht gen Norden, sondern Richtung Bozen/ Tramin ging. Das Ortungssystem der kleinen Biester funzt vorzüglich.
Unser Abschied von Familie Töchterle war herzlich, gerne empfehle ich das Olaga weiter.
Die Fahrt nach Piombino zog dich, rd 600km waren es bis zum Fähranleger. Die Autobahn war grundsätzlich zweispurig, eng und mit extrem vielen Lastern drauf. Mit jedem gefahrenen Kilometer wurde es heißer, in Piombino waren es am Ende rd. 28-30 Grad. Wir tankten auf halbem Wege und machten unsere ersten Erfahrungen mit einer Self Service Tanke d.h man steckt die Visakarte in einen Automaten, zahlt und kann dann tanken. Der Preisunterschied lag bei 0.30€ pro Liter, verrückt oder!
Um 15:15 Uhr kamen wir am Fähranleger an, ungläubig erstanden wir noch Tickets für die Torremar Fähre um 15:30 Uhr und tatsächlich, keine sieben Minuten später war unser Auto im Bauch des Schiffes verschwunden. Auf der Fährte herrschte Mund- Nasen- Schutz, jeder zweite Sitz blieb leer….aber wer will bei 30 Grad denn drinnen sitzen?
Die Werftanlagen waren eher unansehnlich, da Elba nur 10km vom Festland entfernt ist, konnten wir uns aber sehr schnell an der schönen Insel sattsehen.
Die Einfahrt nach Portoferraio war wunderschön, die Altstadt zeigte sich im besten Spätnachmittagslicht.
Unser Vermietungsbüro befand sich unweit des Fähranlegers und binnen fünf Minuten hatten wir unsere Schlüssel.
Es ging an der schmalsten Stelle über die Insel, unser Ziel war Lacona. Ohne Theater fanden wir unsere Unterkunft, der Check In verlief unkritisch, schnell war unsere hübsche, kleine Wohnung verwüstet. Drei Leute und ein Hund, da kommt jede Menge Zeugs zusammen. Lustig fanden wir, dass die Duschtücher letztendlich nur größere Küchenhandtücher waren, Abswaschlappen gänzlich unbekannt sind.
Der Blick von unserer Wohnung auf den Golf von Lacona war sehr schön, schnell machten wir uns zum frühen Abend auf ans Meer, die Sonne brannte und sowohl Mensch als auch Tier wollten schnell ans Wasser.
Lacona besteht aus einer Ansammlung von Campingplätzen, Privathäusern und Apartmenthäusern. Es gibt keine nennenswerten Hotels, der Tourismus läuft angenehm neben dem eigentlichen Inselleben her.
Der Strand von Lacona ist ca.500m lang und durch die Campingplätze gut besucht. Es gibt ein paar Strandrestaurants und die obligatorischen Liegestühle, die grundsätzlich jeden Strand in Italien versauen.
Wir waren ziemlich ausgehungert, wir lechzten außerdem nach Hopfen und Malz und zogen kurzerhand in eines der Strandrestaurants ein. Essen gab es erst ab 19:30 Uhr, bis dahin vertrieben wir uns die Zeit mit drei Cola und drei Bieren……da uns die Speisekarte nicht zusagte ( zu teuer, nix Vegetarisches) zahlten wir die Getränke und staunten nicht schlecht, 30€ !
Am Ende wurden wir an der Hauptstraße zu unserer Unterkunft fündig, leckere Pizzeria mit sensationeller Pizza und Sardinen.
Wir fielen gegen 22:00 Uhr ins Bett, die lange Anfahrt hatte ihren Tribut gezollt.
Am nächsten Morgen gabe es Frühstückstapas, Käse und Schinken aus Südtirol, dazu Schüttelbrot und Cookies. Wir hatten es noch nicht in einen Supermarkt geschafft, deshalb musste unser Improvisationstalent herhalten.
Den Vormittag verbrachten wir am Strand von Lacona, genossen das supertolle, warme Mittelmeer. Emily hatte ihre wahre Freude mit gleich drei Leuten im Wasser.
Da Helena mit LSF 50 schmierte und wir immerhin 20 auf der Haut hatten, zogen wir nach drei Stunden wieder zurück in unser Aparment. wir gönnten unserer Haut ein wenig Ruhe und legten eine typisch italienische Siesta ein.
Gegen 16:00 Uhr zogen wir nochmal los, wir fuhren nach Marina di Campo, einem Fischerdorf mit dem längsten Strand von Elba (1,5 km) und weitaus touristischer als Lacona. Dennoch, auch dieser Ort war immer noch nett anzusehen und auch hier gab es keine nennenswerten Hotels, max. kleine Familienbetriebe…..wir waren begeistert, Elba ist wirklich ein kleiner Geheimtip. Der Weg nach Marina di Campo führte uns durch enge Bergstraßen, viele Serpentinen und wunderschöne Ausblicke.
Wir tranken ein Bier am Hafen, schlenderten ein wenig durch die Altstadtstraßen und überfielen ein Coop für das Abendessen.
Zurück in Lacona zogen Mathias, Helena und Emily nochmals an den Strand, ich widmete mich dem Abendessen. Es gab Spaghetti mit Tomatensoße und Meeresfrüchte für 2/3 sowie Bruschetta und Salat.
Als die drei Schwimmer an den heimischen Abendbrottisch einkehrten, erfuhr ich, dass Emily nun auch von alleine ins Wasser geht. In jede, Urlaub lernte die Kleene dazu….
Wir ließen den Abend bei Mensch ärgere Dich nicht ausklingen und fielen wieder total erschossen ins Bett.
Der dritte Tag auf der Insel begann verhangen mit Regeneigung aber wahnsinnig schwül. Wir ließen es langsam angehen, frühstückten lecker und fuhren gen Nordosten. Unser Ziel waren Port Azzuro, Rio nell Elba und Rio Marina. Unterwegs fing es an zu regnen, mit uns zog sich eine Blechkolonne in die lieblichen Bergdörfer. Capoliveri und Porto Azzuro genossen wir zunächst nur aus dem Auto.
Als wir im Bergdorf Rio nell‘Elba angekommen waren, haute ein wahrer Sturzregen auf uns nieder, da dass wir in eine Bar flüchteten. Der Cappuccino für Drei kostete 4,50€, lediglich ein Getränk stand auf dem Bon, aha….so läuft das in Italien.
Quelle: Infoelba.net: Rio Elba, hat seinem Ursprung in der Bronzezeit und ist eines der ältesten Dörfer der Insel und bewahrt zahlreiche Spuren aus seiner Vergangenheit. Der Ort thront auf einem Hügel, 180 Meter über dem Meeresspiegel und ist, wie die anderen Orte der Insel-Ostseite auch, seit ewigen Zeiten, mit der Bergbautradition verwurzelt.Bekannt ist der Ort aufgrund seiner Eisenminen, die auf die Etruskerzeit zurückgehen, Rio Elba war bis zum Abbaustopp das Bergbauzentrum der Insel.
Wir schlenderten im Nieselpiesel durch den Ort, schlitterten auf den moosbewachsenen Wegen umher. Der Ort gewährte uns ein paar schöne Einblicke und dennoch fuhren wir gegen 13:00 Uhr weiter.
Wenige Kilometer liegen zwischen Rio nell‘ Elba und Rio Marina. Beide Orte bilden eine Gemeinde.
In Marina hatte es aufgehört zu regnen, wir suchten uns einen Parkplatz und schlenderten die Mole entlang. Rio Marina war die Eisenhauptstadt der Insel und besitzt einen relativ großen Hafen. Dort gingen auch Toremar Fähren gen Festland ab, der Ort hat ein wenig touristischen Rummel, der aber wie auf der gesamten Insel eher individuell ausgeprägt ist. Auf dem Weg haben wir ein paar Dreisternehotels gesehen aber gesamt Elba ist kein Vergleich zu anderen Inseln im Mittelmeer.
Helena, Mathias und der Wauz überbrückten die trübe Wetterphase mit ein wenig Kraxelei auf den Klippen und auf einmal zeigte sich auch wieder Klärchen am Himmel.
Für die Zweibeiner gab es ein Eis aus der Hand, unser erstes Gelato nach fast einer Woche und im Anschluss einen kurzen Bummel durch das Centro Stoico.
Mit Sonnenschein machten wir uns auf den Weg nach Porto Azzuro, den ältesten Badeort auf Elba ( Cavo im Nordosten der Insel ) schenkten wir uns. Auch wenn die Insel nicht sehr groß ist, in einer Woche ist es kaum möglich jedes Nest zu sehen und wir wollten ja auch ans Wasser!
Port Azzuro ist ein toller Ferienort, kommt fast international und schick daher. Die Häuser sind besser in Schuss, die beiden Ministrände im Ort sind aber keine Erwähnung wert. Wir bummelten durch den Ort, wollten eine Pizza auf die Hand und wurden nicht fündig. Was z.B in Venedig oder Rom Standard sind, gibt es auf Elba nicht. Wir kamen auf die Idee uns eine Pizza zu teilen und wurden um 14:30 im Restaurant nicht mehr bedient.
Also gab es lediglich ein Wasser auf der zentralen Piazza und weiter gings über Capoliveri nach Innamorata.
Hier gibt es ein Bildchen aus Port Azzuro, bitte genießen!
Wir fuhren durch das Bergdorf Capoliveri einfach nur durch und bewunderten das „ Nest“ nochmal aus der Ferne. Eventuell schauen wir uns den Ort zu einem späteren Zeitpunkt nochmal an, an diesem Tag wollten wir nur nach Innomorata. Elba besitzt über 160 Strände, die in gold, rot, schwarz, sandig, kieselig oder granithaltig hervorkommen. Mittlerweile kannten wir die Strände von Lacona, Lanconella und Marina di Campo. Innamorata wurde Nummer Vier und im Reiseführer wärmstens empfohlen.
Blick auf Innamorata
Leider gibt es auf Elba wohl keine Strände mehr, an Denen keine Sonnenschirme stehen, so auch auf Innamorata…..dennoch war das Wasser sensationell und wir tobten den Hund kaputt.
Um 18:30 Unr landeten wir in der Pizzeria des ersten Abends, aßen uns durch Pizza Buffali, Capriciosa und Frutti di Mare..
Unseren Abend verbrachten wir mit „ Mensch ärgere Dich nicht“, eine Partie die es in sich hatte….1,5 Std. lang!