Das Wetter blieb anhaltend ungewöhnlich heiß und bereits in der Vorbereitung unserer Reise hatten wir einen Tag auf dem mondänen Lido eingeplant. Wir stiegen San Marcuolo auf die Fähre und fuhren Richtung Strand. Leider mussten wir einmal die Fähre wechseln, da unsere Linie theoretisch bis Lido fuhr und praktisch aber San Marco rausschmiss…..schade um unsere Plätze im vorderen Teil des Schiffes.
Vom Lido selbst gibts nur zwei Strandbilder, das Wasser war planschewarm und binnen zwei Stunden waren wir trotz Schutzfaktor 30 ziemlich verbrutzelt, so dass wir uns nach Aperol Sprizz und Schatten sehnten.
So fuhren wir zurück nach Venezia und genossen die rund 35 Minuten auf dem Wasser, bis wir in San Marcuolo aussteigen durften. Ich fiel beim Kapitän der Fähre in Ungnade, da man auf gar keinen Fall vorne stehen darf, auch nicht um seine Klamotten zu richten oder sich mal in der engen Bank zu strecken…..als Wiederholungstäter riskiert man vom Boot geschmissen zu werden. Da kannte El Capitano keinen Spass und nicht mal an einer Station durfte man sich gerade machen….kleiner Sadist der gute Mann. Warscheinlich freut sich der Typ den lieben langen Tag auf seine Schicht um seinen Alltagsfrust an den Touris auszulassen.
In Cannaregio gabs ne Pizza aus der Hand,eine Dusche und ein weiches Bettchen für den Nachmittagsschlum, bevor wir wieder bewaffnet mit dem neuen Stativ durch das jüdische Venedig schlenderten.
Ich mag diesen Teil von Venedig so gerne, fern ab der großen Paläste und Kirchen.
Wir kehrten in eine waschechte Kneipe ein und versüßten uns den frühen Abend mit Chiccetti, kleinen Happis, die viel zu teuer sind und nur Lust auf mehr machen…..
Im Anschluss musste etwas Vernünftiges her und somit kehrten wir wieder in unser Restaurant vom Vortag ein, Spaghetti und Pizza mit Vorspeise…..keine 40€, was will man mehr?!
Wir wollten nochmals Nachtbilder uns so schlichen wir zunächst durch unsere Nachbarschaft um anschließend über Castello nach San Marco zu laufen.
Mit Santo Giovanni e Paolo aus dem 14 Jh lernten wir das größte gotische Sakralgebäude Venedigs kennen und ich freute mich, doch noch so viel Neues entdecken zu können. Der Abend war bezaubernd und wir marschierten was das Zeug hielt. Bislang waren wir jeden Tag über 20 km zu Fuss unterwegs gewesen und auch am dritten Tag in der Stadt kamen wir auf unsere Schritte.
Am Markusplatz lief ein Rockkonzert dem wir ohne Eintritt zu zahlen super lauschen konnten, vor dem Dom seierte eine Chinesin ihren teilnahmslosen Gatten zu, der im Geiste die Scheidung einreichte….ein ganz normaler Freitag in der Lagune.
Mit ein paar Impressionen vom Platz, Dogenpalast und Drumherum machten wir uns auf den Weg in die Heia.