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Belize 2025, I: Bacalar- San Ignacio

Unser Länderwechsel begann früh und sollte nach rd. sechs Stunden Reisezeit der Geschichte angehören, eigentlich! Man stellt sich im Vorfeld ja immer die Frage, warum Strecken von 180-200km lange dauern können, in der nun folgenden Geschichte stehen am Ende sogar über zwölf Stunden auf der Uhr. Ich könnte schreiben, long story short….menschliches Versagen gehörte auch dazu, das wäre aber doch langweilig?

Wir liefen in froher Erwartung gegen 6:15 Uhr nach Bacalar zum Treffpunkt des Busses, der uns nach Belize bringen sollte.Um uns herum turnten die Hunde des Ortes, die Alle wussten, das wir es gut mit Ihnen meinen. Ein süsses Hundemädel wäre am Liebsten bis Berlin mit uns mit, sie passte aufmerksam auf, dass keine bösen Buben uns zu tiefdunkler Zeit hops nehmen. Ein Labrador mit Halsband nahm die zweite Schlafrunde zu unseren Füssen wahr. Bacalar kümmert sich übrigens sehr um seine Straßenwuffis, wir haben gesehen, wie diese Schlaflager in Geschäften und Kneipen hatten, mit Trinkwasser und Futter versorgt wurden. Kein Hund sah räudig aus.

Unser Bus hatte schon mal rd. 20 Minuten Verspätung, juhuu….die Hunde freuten sich! Der Minibus fuhr genau bis Chetumal, kurz vor der Grenze und ließ uns am Hauptbüro von Marlin Espadas raus. Die Uhr zeigte 8:05 Uhr. Großzügig wurde uns Kaffee, Toast mit Marmelade und recht saubere Toiletten angeboten. Wir mussten unsere Pässe zeigen, erhielten Armbänder mit dem Endziel und dann begann das Warten, ohne Infos von seiten der Busgesellschaft. Eine deutsche Reisende, mit der wir uns austauschten, erzählte das es wohl Probleme in Tulum geben würde, zu viele Leute….komisch, der Bus der dann endlich nach 10:30 Uhr auftauchte, war leer.

Da sich nicht Jeder, so wie wir, aufs Reisen vorbereitet, mussten aufeinmal fast zehn Leute zum ATM um ausreichend Bargeld für die Ausreise zu haben…ok, diese bträgt in Chetumal komischerweise über 35$ ( ein Schelm wer an Korruption denkt) offiziell im www nur 26US$…

Also der Bankentrip kostete nochmal 30 Minuten, die Zahlung der Korruptionsgebühren nahm für den ganzen Bus über 1,5-2 Std. in Anspruch. Unsere Kohle wanderte übrigens in ein goldenes Schminktäschchen….soviel dazu…und ja, am Ende muss das Ganze ja auch gerecht aufgeteilt werden!

Statt um 12:20 in San Ignacio zu sein, waren wir immer noch in Mexiko, juhuu! Die Einreise nach Belize war übrigens auch wieder lustig. Wir musste unsere kompletten Sachen durchs Gebäude schlörren, durchleuchtet wurde nichts….astreines Kokain hätte ungehindert ins Land mitgenommen werden können- hätten wir das vorher gewusst ( Achtung, Scherz!).

Der erste Eindruck vom Land war positiv, grosse Grundstücke, die Häuser in etwas besseren Zustand als im Nachbarländle und Massen an wunderschönen Palmen…

Um 15:00 Uhr hatten wir es geschafft, wir waren in Belize City, schnell machte ich ein paar Bilder vom Hafen und endlich war auch eine Toilette in Sicht. Mathias Uhr zeigte 16:00 Uhr an, mex. Zeit….herrjee, wir stellen auch noch die Uhr zurück.

Bus wechseln und auf die Straße nach San Ignacio kostete nochmal und endlich konnten wir uns mit dem Land vertraut machen. Grün, grüner und wunderschönste Palmen jeglicher Art verschönerten die Szenerie. Orte wie „ Blackman Eddy, Honeymoonville, Teakettle, One Boat, Pepperland, Roaring Creek, Central Farm , Praying Mountain und Riverwalk“ zauberten ein Lächeln ins Gesicht. Evangelikale Sekten, Zeugen Jehovas und ab und an die katholische Kirche buhlten um neue Schafe und zeigten sich mehr als präsent im Straßenbild. Mal sehen, ob ich eine Bilderserie anfertige….immerhin durften wir lesen. „ Jesus holds it‘s hands over Belize“….ich hoffe der Nazarener weiß das bei jedem Hurrican, der über die Insel fegt!

Kommen wir kurz zur Geschichte,mehr wie immer mehr in Wikipedia: Bis 1973 war Belize noch Britisch- Honduras, ab 1981 unabhängig von Großbritannien. Erst im 18 Jh. unterlagen die Spanier im Kampf mit den Briten und Belize wurde britisch. Englisch ist Amtssprache, es wird aber immer noch mehr spanisch gesprochen. Die meisten Füchtlinge im Land kommen aus Guatemala undHonduras, Mayaeinflüsse sieht man an jeder Ecke. Rund zehn Prozent Deutschstämmige ( Altkolonier- Mennoniten) leben in Belize und deutsch ist geläufig. Bis 1970 war Belize City Hauptstadt‘ dann hatte Jesus nicht augepasst und zugelassen, dass 1967 ein Hurrican die Stadt komplett zelegt. Die Hauptstadt wurde ins unbedeutende Belmopan verlegt. An dem Nest fuhren wir einfach mal vorbei…..13.000 Einwohner, sonst nichts…Übrigens spielt Ethnie in Belize keine Rolle, schön auch das mal zu lesen.

Gegen 17:30 Uhr hatten wir es geschafft, juhuuu…San Ignacio mit null Regen! Leider wurde es aufgrund der Stunde schon dunkel. Ein netter, sicherlich auch Schlitzohr, Taxifahrer brachte uns und drei Andere aus dem Bus zum nächsten ATM, zeigte uns die Stadt und fuhr uns ins Rolson Hotel, etwas außerhalb der Stadt…zack 10$ weg.

Unser Hotel, solide Mittelkasse mit Pool. Zimmer top…

Nach dem Einchecken versuchten wir im Dunkeln den Treffpunkt für unsere morgige Tour zu finden, Fehlanzeige. Wir fragten, die Befragten kannten die englischen Begriffe nicht…also erstmal frühstücken um kurz nach 19:00 Uhr! Bis auf Kekse und Chips hatten wir noch nichts drin im Magen.

Gott sei Dank fanden wir ein nettes Restaurant, die Pork Shops, am Ende waren es Koteletts, waren sensationell und auch das erste Belikin schmeckte…ANGEKOMMEN.

Auch die Mär, Belize ist sooooo teuer, hat sich relativiert. Unser Essen kam keine zehn Euro!

Wir schlenderten über Helen‘s Supermarket und kauften Happischnappi für unser Frühstück am nächsten Tag. Per Mail unseren Veranstalter kontaktiert und angefragt, ob Pickup vom Hotel stattfinden kann.

Schnell geduscht und ab in die Heia…

Karibik 2022, VIII: Barbados

Drei Dinge erwarteten den Frühaufsteher am heutigen Morgen, fieser Nieselregen und die Queen Victoria, als auch eine TUI eher älteres Bausjahr. Erstmalig liegen wir steuerbordlastig am Hafen, eine neue Optik erwartete uns.

Eine weitere TUI lag auf Tender vor dem Hafen, unseres Wissens ist die Kreuzfahrtsaison für die Mein Schiff Flotte bereits beendet. 

Ich hoffte, dass nicht nur unsere Antigentests waren negativ…….nicht umsonst werden diese vor Barbados gemacht, die Insel hat Direktverbindungen nach Deutschland. Wenn die Bombe platzt, dann platzt sie auf Barbados.

Wir ließen es langsam angehen, da das Wetter schwächelte, freute ich mich fast auf unseren Tagesausflug, der mehr oder weniger im Bus stattfand. Strand war bei uns erst am NaMi geplant. Kurz nach 7:00 Uhr kam „the captain‘s speech“ die uns zwar die Träume von Individualität nahm, wenigstens Barbados und die Weiterfahrt sicherte….bei 23 Grad und Regen.

Pünktlich um 8:45 Uhr gings los, wir waren 26 Personen mit Bus, uns begleiteten Katja und Hannes, mit denen wir auch Grenada unsicher gemacht hatten.

Wir fuhren vom unansehnlichen Hafen durch die schicke Strandstraße, die nicht nur “very british“ im Erscheinungsbild daherkommt, sondern auch sündhaft teuer ist, Wie uns berichtet wurde, sind Preise von 25.000€ pro Monat für ein nettes kleines Apartment keine Seltenheit. Auch niedliche kleine Luxushotels für 5000€ aufwärts ( pro Nacht) sind hier zu haben….na, auf den Geschmack gekommen?

Aber nicht alle Hütten machten den Eindruck, dass sie eigentlich eher nach London gehören würden, ein wenig karibisch ging es auch in Bridgetown zu.

Das die Avenida der Superreichen nun auch noch Rihanna Drive heißt, macht die Dekadenz nicht besser; vor Allem mit Betrachtung der armen Mehrheit auf der Insel.

Warum ist aber Barbados so dermaßen britisch? Auch Grenada war zum Teil wie “little England“ doch Barbados toppte das Ganze nochmal. Ich habe hierzu einen kurzen Auszug aus Wikipedia beigefügt. erst seit 2021 ist Barbados tatsächlich eine Republik und damit nicht mehr Teil der britischen Krone!

Wikipedia:

Barbados [bɑː(r)ˈbeɪdɒs][7] ist ein Inselstaat im Atlantik und Teil der Kleinen Antillen. Barbados liegt nordöstlich von Venezuela in der Karibik und wird geografisch zu Mittelamerika gerechnet. Die ehemalige britische Kolonie wurde 1966 vom Vereinigten Königreich unabhängig, blieb aber als Commonwealth Realm souveräner Mitgliedsstaat des Commonwealth of Nations und war bis 2021 mit der britischen Krone in Personalunion verbunden. Seit dem 30. November 2021 ist es eine Republik[8] mit der Staatspräsidentin Sandra Mason.[9]

Unser erstes Ziel war ein Aussichtspunkt an der Ostküste, im strömenden Regen! Zunächst ging es aber nach Holetown, darauf folgte Speightstown und der besagte Fotostop…leider ohne Klo. Alle Nester der Westküste sahen ähnlich aus und gingen nahtlos ineinander über. Aber es wurde bunter und karibischer.

Für diese Art von Holzhütten ist Barbados berühmt, man findet sie quasi überall

Auch der nächste Versuch des Toilettengang war problematisch, da diese verschlossen waren. Der Blick war dafür unbezahlbar….auch der Blick beim wirklichen Pipi Gang war grandios, manchmal sind außerordentliche Stops die Besten. Wir befanden uns nun bereits an der wilden Ostküste, da wo sich die Surfer tummeln. Der Ort hieß Bathsheba und hatte was….hier wäre ich gerne länger geblieben. „Fürs nächste Mal“ habe ich mir ins allwissende Tagebuch notiert.

Wir folgten der Atlantikküste und eroberten den Andromeda Botanischen Garten und die St. Andrews Church. Auf dem Weg stolperten wir über Zuckerrohrplantagen, viel Landwirtschaft, alte Zuckermühlen und……Ölpumpen! Wer wusste, dass Barbados Ölvorkommen hat?

Der Botanische Garten war ein echter Hingucker, zumal es sich um eine Privatsammlung handelte.

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Die St. Andrews Church ist insofern interessant, weil es eine der drei Kirchen gewesen ist, die den verheerenden Hurrican 1780 überlebt hat. Erbaut 1630 verfiel die Kirche nach dem Hurrican, die Barbadier bedienten sich ebenfalls, indem sie die Kirche als “Baumarkt“ nutzten. Im 19 Jh. wurde das Bauwerk im streng anglikanischen Stil wieder erbaut, witzig fand ich die Gräber, die den Charakter einer Souterrainwohnung verströmten….Underground Hotel, nur check in!

Von innen war die Kirche sehr schlicht, aufgrund von Menschenmassen gibt es kein Foto.

Die Aussicht vom Friedhof war wiederum sehr schön, leider schwächelte das Wetter weiterhin.

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Auf die Kirche folgte die Sunbury Zuckerrohrplantage Planatage , die wirklich sehenswert war!

Recherchiert man im Netz , erhält man oft die Aussage “schönste Plantage in der Karibik“ und da kann ich wirklich mitgehen, Ich habe einige ehemaligen Plantagen in den USA besucht, Sunbury gehört hier aber eindeutig zu den Top3. Einen interessanten Artikel habe ich übrigens auch bei Deutschlandfunk Kultur gefunden: https://www.deutschlandfunk.de/suesses-lebenselexier-100.html

Im Inneren wurde man förmlich von der Pracht erschlagen, mein Güte, da hätte ich einiges mitgehen lassen wollen.

Obergeschoss:

Auch die Kurschensammlung war großartig, hier nur ein kleines Beispiel….

Unser Mittagessen war typisch karibisch und sehr lecker.

Im Anschluss ging es Richtung Bridgetown und an den Stadtstrand. Dieser ist bestimmt nicht exemplarisch für die wunderschönen Strände der Insel….

Leider hatten wir nur noch eine Stunde zum planschen, Gott sei Dank war das Wetter aber wieder besser.

Zurück am Hafen gingen wir zunächst durch die DutyFree Schuppen und dann auf unsere Kabine. Dort erwartete uns eine Flasche Veuve Cliquot ….ich lobe das Upgrade.

Wir genossen unseren Kaffee auf dem Balkon und gingen gegen 18:30 Uhr nochmal in den Hafen; Nachtfotos sollten her.

Im Anschluss schlugen wir mit nem Glas Champagner die Zeit bis zum Abendessen in der Lounge tot und machten uns gegen 19:30 Uhr auf den Weg ins East. Wirklich Hunger hat man hier nicht mehr, von Tag zu Tag liegt weniger auf dem Teller. Um 21:00 Uhr ertönte Enya und die bekannten Klänge der Aida Top3, wir machten uns auf den Weg nach St. Vincent/ Kingstown ( Grenadinen).

Mein kurzes Fazit zu Barbados: Eine sicherlich tolle Insel, leider spielte das Wetter bei uns nicht wirklich mit. Ich hätte gerne mehr gesehen…..Barbados steht weiterhin auf der Bucketlist.