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Japan 2018, XI: Kōyasan 高野山, Urlaub im Tempel

Der Auflug nach Koyasan, auf den heiligen Berg Koya, mit Übernachtung in einem Tempel war mir ein großen Anliegen. Lange hatte ich nach dem passenden Tempel für uns gesucht, zu teuer sollte die Unterkunft nicht werden, ich wollte es authentisch haben und keinen Kommerztempel mit Reisegruppen. Meine Wahl fiel auf den Saizenin Tempel, die Bewertungen waren gut, insbesondere das Shojin-Ryori ( Mönchskost) wurde sehr gelobt.

Unsere Anreise nach Koyasan war schon ambitioniert. Im März hatte ein Taifun die Hauptstrecke zw. Osaka und Koyasan zerstört, wir wurden über die Dörfer geschickt und hatten mehr Glück als Verstand an diesem Morgen. Mitten im Berufsverkehr standen wir mit den Pendlern Körper an Körper im Zug nach Osaka. Da wir früher dran waren, nahmen wir die Loop Line bereits um 7:13 Uhr….das rettete uns am Ende den Tag. Wir hätten niemals einen Gleiswechsel in drei Minuten in Osaka hinbekommen. Der gesamte Bahnhof war schwarz vor Menschen.

Subway von Marutamachi nach Kyoto und dann wie folgt:

Der spannenste Teil war die Cable Car und für diese hatten wr nicht mal Tickets. In Koyasan mussten wir die Tickets für den Koya Express nachweisen, lustigerweise hatten wir nur Platzkarten, aber kein Ticket gekauft! Bis wir das Durcheinander verstanden hatten….oh Mann, der Groschen fiel in  Centstücke.

Auf dem Berg angekommen verstanden wir im wahrsten Sinne nur Bahnhof! Das Bussystem erschien uns nicht einleuchtend, Gott sei Dank half der Busfahrer weiter und las mit Lupe den Busplan,  Himmel hilf! Er fuhr ohne Schieleisen seinen Bus die Serpentinen ins Dorf Koya hinauf, ich war schon unglücklicher als ich nen Bus verlassen musste.

Koyasan wurde durch den Mönch Kobo Daishi gegründet und ist 1200 Jahre als. Mr.Daishi ging am 21.3.835 in die ewige Meditation ( schön ausgedrückt, wir würden sagen „er starb“) und soll bis heute Erlösung und Heilung den Gläubigen bringen, Daishi gilt als Vater der japanischen Kultur, die erste Schule in Japan wurde von ihm gegründet. Es gibt heute noch 117 Tempelanlagen, Viele  wurden in großen Feuern zerstört. Frauen dürfen seit 1872 auf den heiligen Berg. Heute bieten ungefähr 50 Tempel Unterkünfte ( Shukobo) und  Shojin-Ryori ( vegane Mönchskost) an.

Kōyasan ist seit 2004 Weltkulturerbe.

Der Saizenin entpuppte sich als sehr schöner Tempel mit Pilgerübernachtung ( Shukobo). Die Tempelanlage wurde durch einen Priester, namens Myojyaku, gegründet und brannte in 1115 vollkommen ab. Ein Adeliger namens Sensyo baute die Anlage wieder auf, das Datum habe ich nicht herausbekommen. Interessant könnte für den Leser sein, dass bis heute eine tiefe Verbindung zum heiligen Shinran und zum Gründer von Panasonic  Konosuke Matsushita gepflegt wird.

Wir wurden superfreundlich empfangen, die Schuhe mußten während des gesamten Aufenthaltes vor der Tür lüften, wir bekamen Schlappen und fürs Klo gibts mal wieder Toilettenpantoffeln.

Anbei ein paar Tempelimpressionen, unser Zimmer war wirklich erstklassig!

Neben den Tempeln gilt der uralte Friedhof als das große Highlight von Koya. Da wir irgendwie keine Lust mehr auf Tempel verspürten, sahen wir nur noch welche im Dauerregen von außen und konzentrierten uns auf den Friedhof.

Koyasan:

Der Friedhof, namens Okunoin, ist das eigentliche Highlight vom heiligen Berg. Die Gräber sind zum Teil 1200Jahre alt, die Gräber wurden zum Teil beschrieben,  es war sehr interessant zwischen den alten Steinen und dem Moos zu streunen. Das Wetter hätte übrigens nichf besser sein können.

Hier ein paar Impressionen, wir kamen nicht durch das Areal, er ist viel zu groß. Wir hatten allerdings viel Spaß auf dem Gelände mit den uralten Gräbern. Im neueren Teil kann man die Firmengräber suchen gehen ( ich fand Panasonic) und noch einige andere japanische Firmen, bizarr.

Nach rd. 7 km in den Beinen  und einem Macha-Schokokuchen im Magen, kamen wir wieder im Saizenin an und verschnauften vor dem kulinarischen Highlight ein wenig auf unserem Zimmer. Wir konnten uns grünen Tee aufkochen und schwupps war es 17:20 und unser Shoji-Ryori wurde von den Mönchen des Hauses serviert. Die hier gezeigte Nahrung ist übrigens Weltkulturerbe, da nur natürliche Zutaten, keine Farbmittel, keine Würzmittel  erwendet werden.

Wir speisten auf unserem Zimmer und das Essen wurde wirklich zelebriert. Mathias  hatte japanische Musik im Ipad geladen und somit waren wir auch musikalisch gut unterwegs.

Der Abend verlief ruhig auf unserem Zimmer. Mathias war noch im Onsen, gemeinsam jagten wir eine japanische Thekla, da totmachen in einem buddhistischen Tempel nun wirklich nicht geht. Ich erinnere mich gerne an eine Begegnung in Tibet, als Mathias im Bus Mücken gejagt und getötet hat. Der Blick von Tenzing und unserem Fahrer war unbezahlbar. Die beiden Tibeter haben die Mücken gefangen, sich stechen lassen und wieder befreit!

Nach unserer Karmarettung und aufgrund der Tatsache, das bereits um 6:30 Uhr zum Morgengebet geladen wurde, gingen wir um 21:15 Uhr in die Futon  Heia. Als Einschlafmantra hörten wir uns das berühmte tibetische Om Mani Padme Um an und versanken in leichte und unruhige Träume

Unsere Nacht war so lala, die Räume waren zwar warm, der Gang auf die Toiletten (bei einem alten Tempel natürlich außerhalb) wurde zur Tortur…..es war saukalt in den Bergen und die Gänge des Holzhauses waren natürlich nicht beheizt.

Kurz vor 6:00 klingelte der Wecker, wir machten Katzenwäsche, packten unseren Kram und schlurften in Pantoffeln zum Morgengebet. Aus den Nachbartempeln hörten wir bereits die Gesänge und auch unsere zwei Mönche gaben Alles. Bilder gibt es von der Zeremonie nicht da fotografieren untersagt war im Tempel    ( ist in fast allen Tempeln Japans so).

Weg zum Tempel

Blick,vom Tempel zum Haupthaus:

Nach 30 Minuten innerer Einkehr gab es für uns nochmals Shyon-Ryori Kost, eigentlich ein Abklatsch vom gestrigen Dinner. So lecker wie wir es bei den zwei Mahlzeiten auch fanden ( ich  könnte allerdings auf den in Sirup getränkten Tofu mit Gemüse verzichten, schmeckte wie nasser süßer Schwamm  und erinnerte an Sponge Bob), umsteigen auf die Kost möchte Keine/r von uns Zwei.

Um 7:45 sagten wir dem Tempel  Lebewohl und trotteten mit unserem Kram die Hauptstraß entlanf. Uns erwartete ein harter Reisetag nach Himeji.

 

 

 

 

 

 

Nepal 2015: Der zweite Versuch, das Kathmandutal

Unsere Zeit in Nepal neigte sich dem Ende entgegen. Nach tollen Tagen in Kathmandu, Elefantenbaden in Chitwan und relaxen im flaschengrünen See von Pokhara, verbrachten wir die letzten Tage wieder in Kathmandu mit dem Schwerpunkt die anderen zwei Königsstädte ( Patan/ Lalitpur und Bhaktapur) kennenzulernen. Des Weiteren planten wir einen Stop in der unzerstörten Newar Stadt Panauti, die bislang allen Erdbeben trotzen konnte.

Um aber überhaupt wieder nach Kathmandu zu kommen, mussten wir mit einen klapprigen Linienbus den kilometerlangen Staus trotzen und viel Sitzfleisch beweisen. Die Strecke kostete uns 12 Stunden, wir standen mehr, als das wir saßen. Die langen Staus wurden von den übervollen Tankstellen verursacht, die Autos standen Hunderte von Metern am Straßenrand und warteten auf verheißungsvollen Diesel. Damit war dem Grunde nach der Standstreifen dicht und alles plagte sich auf einer Spur. Allerdings bekam man auf diese langsame Art des Reisens noch nen bissel was von Land, Leute und Kultur mit. Begeistert haben mich die altersschwachen Busse in den unterschiedlichsten Stadien der „Verwesung“ ….und alle noch munter auf der Straße.

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Das Elend nach dem großen Erdbeben war in den Nestern am Wegesrand natürlich nochmals präsenter, Zelte des UHNCR oder auch dem deutschen roten Kreuz waren unübersehbar.

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Zum späteren Abend hatten wir es dann geschafft, „welcome to Kathmandu“. Wir wohnten wieder in Thamel, im Pilgrim`s  Gästehaus der alten Garde. Unser Zimmer so, wie ich es aus SOA gewohnt bin….dafür mit 8€ inkl. Frühstück spottbillig und genau deshalb absolut empfehlenswert.

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Nach einem schnellen Abendessen ging es in die Heia, wir wollten ausgeruht am nächsten Tag in die große weite Welt starten.

Patan/ Lalitpur

Für fünf Leute ein Taxi zu ergattern ist schon in normalen Zeiten unglaublich schwer, in Embargozeiten ein nahezu unmögliches Unterfangen. Somit liefen wir durch den Moloch Kathmandu und kamen somit ungeplant am Bhimsen Tower vorbei bzw. das was von dem Turm noch stand. Jeder von uns hatte die Bilder im Kopf, als in den Tagen nach dem Erdbeben die Bilder vom eingestürzten Turm um die Welt gingen- ob die Ruine wieder aufgebaut wird, mag Niemand bestätigen.

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Wir sahen viele Schäden auf dem Weg nach Patan, die Ecke von KTM hatte es mehr erwischt, als Thamel.

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Die grasbewachsene Stupa symbolisiert ein Stadttor

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Patan oder auch Lalitpur überzeugte uns aber dennoch in Schönheit und Ausprägung. Der Durbar Square wirkt architektonisch besser strukturiert als der Platz in KTM, auch wenn die Schäden mindestens genauso prägnant waren. Wir wurden von einer Gruppe Archäologen interviewt, sie wollten wissen, ob wir unsere Reise nach Nepal vor, oder nach dem Erdbeben geplant hätten. Wir hatten sie ja bereits in 2014 geplant und nichts konnte uns abhalten, schon gar nicht umgeworfene Steine.

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Das besondere Highlight von Patan war, neben dem Durbar Square, der goldene Tempel. In diesem verschlug es uns schlicht die Sprache, wow. Kritiker könnten natürlich sagen „kitschig, zusammengewürfelter, hinduistischer Nippes“….wir fanden das Tempelchen überwältigend und so ganz anders als das, was wir in China oder Tibet gesehen hatten.

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Zurück nach Thamel ging es tatsächlich per PkW…ganz nach dem Motto „besser schlecht gefahren, als gut gelaufen“ Angesichts der vielen, v elen Menschen die mittlerweile nur noch auf Busdächern von A nach B kommen, war unsere Situation ziemlich kuschelig bequem, fünf Mann in einen Kleinstwagen, mein Gott…es gibt Schlimmeres.

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Wir shoppten uns an dem Tag dumm und dämlich, alle Fünf reisten zwei Tage später mit hübschen North Face Kosmetiktaschen und Reisetaschen gen Heimat.

Bhaktapur und Panauti

Man sagt ja immer, das Beste kommt zum Schluss und tatsächlich schien sich dies für Nepal zu bewahrheiten. Mit einem komfortablen SUV ging es am letzten echten Urlaubstag zunächst nach Bhaktapur. Auch dort mussten wir die obligatorische Eintrittsgebühr zahlen und staunten nicht schlecht. Um in die Altstadt zu kommen, muss man tatsächlich ein paar Stufen nach oben steigen.

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Natürlich auch hier ein paar Beschädigungen, insgesamt wirkte die Altstadt rund um den Durbar Square aber sehr schön kompakt und ist mit Sicherheit eins der kulturellen Highlights in Nepal.

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Es waren sehr wenig Touristen in der Stadt, wir konnten die Sehenswürdigkeiten gut auf uns wirken lassen. Wir besuchten den Taumadni Square  mit seinem  Wahrzeichen,

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welches Gott sei Dank NICHT zerstört wurde.

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Auch der Platz der Töpfer war beeindruckend, man kann sich kaum vorstellen, dass noch so viele Töpferwaren im Zeitalter von Plastik und Pappe gekauft werden.

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Nachdem wir auch zum Dattraya Square geschlendert waren, fuhren wir weiter nach Panauti.

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Unterwegs einen wunderschönen Blick ins Kathmandutal genossen und mal wieder ausgiebig im Stau gestanden.

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Auch hier-  das Dieselproblem….. mit einer Fahrzeit von über einer Stunde hatten wir es schlussendlich geschafft, uns begrüßte die relativ schmucklose Newarstadt ohne jegliche touristische Infrastruktur. Selbst das Hotel war geschlossen, lediglich die Pipistube durften wir aufsuchen- ohne Licht, wegen fehlender Glühbirne.

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In den vergangenen vier Wochen war uns so oft das Glück hold und auch heute wollte es uns nicht verlassen. Es war Ernte auf dem Land und so konnten wir, neben unzerstörter Dorfarchitektur,  auch die Aktivitäten der Einwohner bewundern…wunderschöne Momente und wieder einmal wurde uns bewusst, dass in anderen Teilen der Welt die Menschen mit so sehr viel weniger absolut zufrieden sind.

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Mit diesen wunderschönen Erlebnissen ging unsere Nepal Tour zu Ende, am nächsten Morgen traten wir unseren Rückflug nach Deutschland an. Zum ersten Mal wurden wir dann tatsächlich Dieselopfer, wir mussten eine nicht geplante Zwischenlandung in Neu Delhi ertragen, da erst dort die Maschine aufgeladen werden konnte.

Nepal 2015: Der zweite Versuch, Pokhara

Uns lechzte es nach Wasser, Abkühlung und nen bissel Aussteigerfeeling. Nach tollen Tagen in Kathmandu und Chitwan fuhren wir nur noch zu Fünft mit einem arg klapprigen Bus nach Pokhara. Leider musste uns Freund Ralf verlassen, weil die geliebte Arbeit in Berlin seinen Namen schon förmlich brüllte.

Die Fahrt zog sich, unterwegs sahen wir fast kilometerlange Schlangen vor den Tankstellen. Es gab immer noch kein Benzin aus Indien und gesamt Nepal saß bereits seit Wochen auf dem Trockenen! Eine Schande, wenn man bedenkt worum es bei dem Embargo geht: Indien gefällt die Selbstbestimmung Nepals nicht und ist mit Teilen der nepalesischen Verfassung nicht einverstanden! Gruselig, wie man beobachten kann, wie ein kleines Land zum Spielball wird.

Wir wurden dann an diesem Tag auch die ersten Opfer des Embargos, nachdem nämlich kein Taxi bereit war, uns für einen angemessenen Preis ins Hotel zu fahren, welches rd. 2,5 km entfernt war. Schweißtreibend war es, die schweren Rucksäcke ( es war ja viel Winterzeug aus Tibet dabei ) die gesamte Hauptstraße von Pohkara zu buckeln, als wir im Silver Oaks Inn angekommen waren, lechzte es uns noch mehr nach Wasser- aber aus Flasche, nicht aus dem See.

Ach ja, Pokhara, viel beschrieben und beliebt in Aussteiger-, u. Hippiekreisen m. E. absolut überbewertet. Was muss es mal für ein Kleinod gewesen sein, mittlerweile wird der Ort durch zu viele Billighostels, schlechte Restaurants, Touranbieter und Souveniershops verschandelt, quasi ein Thamel ohne Kultur dafür mit einem flaschengrünen See und einem Bergpanorama was seines gleichen sucht- wenn man die Berge mal sieht. Als wird dort waren, war es viel zu heiß- die Berge verschwanden im Dunst.

Die Lage am See, die hat was!

Wir wohnten, wie 90% aller Touristen in Lakeside, unser kleines Hotel war ein Highlight, auch wenn nebenan ein Neubau hochgezogen wurde, der irgendwann- vermutlich jetzt schon die Hälfte der Hotelzimmer ohne Fenster zurücklassen wird. Komische Bauvorschriften haben sie in Asien, immer wieder bewundere ich die Häuser mit perfekten Zimmern, ohne Fenster!

Damnside, der andere Teil von Pokhara ( getrennt durch den Stausee) ist insgesamt nen bissel beschaulicher und ruhiger- allerdings würde ich da auch nicht unbedingt wohnen wollen.

Damnside

Wir verbrachten die Tage am und auf dem See. Es wird zwar allgemein nicht unbedingt empfohlen, in dem grünen Wasser zu baden…uns hat es aber nicht geschadet, bzw. die Spätfolgen haben sich noch nicht bemerkbar gemacht. Wir hielten es wie die Nepalesen und sprangen vom Treetboot in die Flut. Das Inselchen in der Mitte, inklusive hinduistischem Tempel verkniffen wir uns.

Verkehrsmittel Nr.1 auf dem See

Abendsstimmung in Lakeside

die Uferpromenade

Die Kids nahmens genauso gelassen wie wir, das Wasser war sicherlich nicht sauber

Die größten Aktivitäten in den drei Tagen war unsere Wanderung zur „World Peace Pagoda“, die Suche nach vernünftigem Essen sowie die Suche nach schönen Plätzen am See ( leider gibt es keine Liegewiesen).

Fangen wir mit der Friedenspagode an. Diese wurde von buddhistischen Japanern gestiftet, liegt hoch auf einem Berg gegenüber vom Ort und die Wanderung dorthin ist nicht so ganz ohne. Zum einen wird vor Überfällen gewarnt, desweiteren ist der Weg nicht gut ausgeschildert, Blutegel versüßen den Weg und zu guter Letzt geht es beim Abstieg viele hundert Stufen bergab. Um nach Lakeside zu kommen, mietet man sich ein Boot inkl. Rudermann.

Gut, überfallen wurden wir nicht, obwohl wir einige obskure Wesen am Wegesrande lungern sahen. Dafür verliefen wir uns 2x so richtig und fanden nur durch reinen Zufall auf die Hauptstrecke zurück. Blutegel werden niemals meine Lieblingstierchen, die blutigen Crocs waren eine unschöne Erfahrung. Desweiteren stiegen unsere Handys aus und hatten nur noch bedingt Empfang…..wäre uns etwas passiert, hätten wir alt ausgesehen. Die Aussicht auf Pokhara war aber ein Träumchen, wir sahen sogar mal nen Berg durchblitzen.

Blick auf Pokhara, fast alles Hotels

Und für einen kurzen Augenblick konnten wir den Blick auf den

Machapuchare genießen

Boote, die man mieten kann um nach Pokhara zurück zu kommen

groggy nach dem Marsch

Das wir überhaupt nach gutem Essen suchen mussten, ist traurige Tatsache, die sich Pokhara mit so vielen anderen Ferienorten teilen muss. Damit auch jeder seine vegetarische, vegane, makrobiotische Kost genießen kann, jeder Italiener seine Pizza bekommt, die Spanier ihre Paella und der Deutsche sein Schnitzel erhält, verfällt die nepalesische Esskultur vollkommen. Die Suche nach einem vernünftigen Dal Bhat war fast unmöglich- wir landeten sogar in einer veganischen Fressbude, obwohl wir nicht einen Veganer unter uns hatten. Wenn wir dann dochmal in einem 08/15 nepalesischen Restaurant landeten, war das Essen mehr als mittelmäßig. Nicht zu vergleichen mit den Tagen in Kathmandu oder Chitwan. Auch in meiner Erinnerung an die Trekkingtour im Khumbu Himal zum Everest war das Essen ein Highlight gewesen.

ein typisches Dal Bat

Kurz und Gut, nach drei Tagen shoppen, veganen Burgern und nepalesischen Massagen traten wir, nicht traurig, den Rückweg nach Kathmandu an. Ich werde das Örtchen mit dem hübschen See in guter Erinnerung behalten und ich kann Jedem empfehlen, nach einer Trekkingtour ein paar Erholungstage in Pokhara einzulegen. Lediglich die Erwartungshaltung sollte nicht zu hoch sein. Es gibt natürlich die Aussteiger, die hängengeblieben sind. Yoga wir an jeder Ecke angeboten und an Bars, Cafe´s, Restaurants mangelt es nicht. Die sogenannte ( internationale ) Y Generation hatte ihren Spaß und feierte bis in die frühen Morgenstunden zu Technoklängen mit schweren Wolken…bestehend aus Allen was man rauchen kann. Leider ist die nepalesische Kultur gänzlich aus aus Pokhara verschwunden, der Ort ist auswechselbar wie Patong auf Phuket.

Gartenrestaurant Pokhara, es geht auch gemütlich

Am Tag unserer Abreise verabschiedete sich Pokhara allerdings mit seinem überwältigenden Bergpanorama- es wurde kühler in Nepal….wir hatten ja auch schon Oktober

Nepal 2015: Der zweite Versuch, Kathmandu

Nach aufregenden Tagen in Peking, unserer beeindruckenden Zugtour von Peking über X’ian nach Tibet und acht aufregenden Tagen in dem so abgeschiedenen Himalaya Ländle  ging unsere Tour im Herbst 2015 weiter nach Nepal.
Wir flogen mit China Southern und warteten vergeblich auf den Champagner…..bei einem Flugpreis von 560€ für 1 Std. Vergnügen wäre so nen bissel Prickelwasser angemessen gewesen! Leider gab es nur schlechtes Essen und nen Gangplatz. Ich hatte dennoch Glück und konnte den Blick auf die 8000er genießen.

Transhimalaya Flug

Über den Himalaya
Über den Himalaya, rechts der Everest 
Die Landung hatte es in sich, der Flieger schlug auf und bremste so scharf, dass ich kurz mal das Gefühl hatte, dass wir im Gras landen würden. Wir ließen uns zum Hotel fahren und konnten sofort die Unterschiede zw. Tibet und Nepal ausmachen. Die Erdbebenschäden waren offensichtlich, Nepal ist eben so sehr viel ärmer als Nachbar China oder Indien. Unser Guesthouse lag in Thamel und ich erfreute mich, dass ich doch noch viel wiedererkannte. Es war schön, wieder in dieser so lebendigen Stadt zu sein. Wir schleppten unsere Klamotten zur Laundry und gingen Geld shoppen :-)Mit den ersten Rupees in der Tasche zog  es uns zum ersten Everest Bier

das erste Everest Bier

Erdbebenschäden
Erdbebenschäden
Sicher konnte man an allen Ecken der Stadt die Schäden des großen Erdbebens vom 25.04.2015 sehen, dennoch war ich happy, dass wir geflogen sind. Nur Geld kann den Nepalesen helfen, nur die Touristen die mit harten Dollars/ Euro ins Land kommen sind die rettende Hand im Kampf gegen den Hunger. Die nepalesische Regierung ist machtlos, da keinerlei Geldmittel vorhanden sind. Nepal liegt im Wirtschaftsindex als drittärmstes Land der Welt ganz unten auf der Skala. Nepal ist ein Land zwischen zwei Großmächten, China und Indien würden es sich so gerne unter den Nagel reißen, es steckt eine Menge Potential im Himalayastaat. Wenn man all diese Faktoren beachtet und sich bewußt ist, was es für so einen kleinen Staat bedeutet, ein Spielball zu sein, war es beeindruckend, was die Nepalis in der kurzen Zeit, die vergangen war seit den Erdbeben, alles geschafft haben.Das Benzinembargo ( die Inder sind pissig aufgrund der neuen Verfassung) bekamen wir an diesem ersten Abend noch nicht mit.

Unser Weg zum Durbar Square ( dem historischen Herzstück von Kathmandu)  führte an einer buddhistischen Stupa vorbei, quasi der kleine Bruder vom Komplex Swayambunath

Little Swayambunath

Little Swayambunath

Little Swayambunath
buddhistische Stupa
buddhistische Stupa
Little Swayambunath
Little Swayambunath

Diese Anlage  wurde errichtet, für alle Gläubigen, die es nicht mehr auf den Berg bis Swayambunath schaffen, da die Anlage über KTM auf einem Berg thront.
Unterwegs bemerkten wir eine große Unruhe in der Stadt, wir hörten Trommeln und so langsam und allmählich kam uns die Indra Jaatra Woche / Feierlichkeiten für die lebende Göttin Kumari ins Bewußtsein.

Straßenfest zu Ehren der Kumari
Straßenfest zu Ehren der Kumari
Frauenpower oder auch Amusement auf nepali
Frauenpower oder auch Amusement auf nepali
Straßenfest
Straßenfest

Die Feierlichkeiten werden mit Straßenfesten begonnen und enden ind en großen Tempelkomplexen von Kathmandu.
Wir hatten es tatsächlich geschafft, genau zu dieser Woche in KTM zu sein? so langsam und allmählich dämmerte uns wie besonders diese Woche ist, wow….wir hatten tatsächlich die Chance die Kumari live zu sehen. Das Mädchen darf sch nur 1x im Jahr dem Volk präsentieren und wir waren dabei! Und das auch noch vollkommen ungeplant, echt irre.

Altstadt
Altstadt
Straßenhändler
Straßenhändler
Bevor es aber soweit war, wollte der Durbar Square auf Schäden untersucht werden.

Oh was hatte ich Spaß auf diesem Platz vor vier Jahren. Mich beeindruckte die Newararchitektur und das pralle Leben…..
Leider hat der Durbar Square arg gelitten, der Platz ist in sicher, unsicher und einsturzgefährdet unterteilt. sicher, unsicher, einsturzgefährdet
sicher, unsicher, einsturzgefährdet

Alle Häuser die noch irgendwie stehen, werden von Stützpfeilern gehalten, das nächste wackeln unter der Erde wird die ultimative Katastrophe sein

Durbar Square von oben
Durbar Square von oben
Hanuman Dhoka
Hanuman Dhoka
Zerstörung überall
Zerstörung überall
Erdbebenschade
Erdbebenschäden aber damit wird gelebt, geliebt und gefeiert.
was noch da ist, wird gestützt
was noch da ist, wird gestützt
das zerstörte Nationalmuseum
das zerstörte Nationalmuseum
stimmungsvoll
stimmungsvoll
Werte die nie mehr wiederzuholen sind, es blutet einem das Herz, auch wenn die menschliche Tragödie so sehr viel schlimmer ist und kein Haus, kein Monument über ein verlorenes Menschenleben steht.

Die Nepalis sind übrigens sehr pragmatisch, unser Hostelbesitzer schüttelte lakonisch den Kopfund beteuerte inbrünstig: „Gott Shiva zerstört und erneuert…..wir haben nun die Chance es besser zu machen und sichere Häuser zu bauen!

Gott Shiva- der Zerstörer und der Erneuerer
Gott Shiva- der Zerstörer und der Erneuerer
Angesichts von 10.000 Toten eine sehr rationale Einstellung, zumal er auch Opfer in der Familie zu beklagen hatte. Hindus und Buddhisten sind mit ihrem Glauben schon begnadenswert gut dran, wenn es um den Tod geht.

sitzen und warten
sitzen und warten
dieses Gesicht hat schon viel erlebt
dieses Gesicht hat schon viel erlebt
am Hanuman Dhoka
am Hanuman Dhoka
Das Leben tobte aber auf den D.S ungehindert weiter. Die Menschen genosen die Feierlichkeiten, saßen auf den Ruinen und warteten auf die Kumari.

Durbar Square 2011
Durbar Square 2011
Durbar Square 2015
Durbar Square 2015
warten auf die Kumari
warten auf die Kumari
Wir liefen über  den Platz und mussten irgendwann gegen die Menschenmassen ankämpfen, der Festumzug war in vollem Gange.

Später am Abend konnten wir sie dann tatsächlich sehen, das kleine Mädchen, welches als lebende Göttin verehrt wird. Die Kumari, wohl noch nicht pupertierend, denn das wird dann ihr Todesstoß, raus aus dem Palast, hinein die rauhe Welt sein. Ungebildet, mit einer kleiner Rente und einem schlimmen Fluch gesegnet: ehemalige Kumaris werden nicht gerne geheiratet, deren Ehemänner sterben wohl sehr jung !
Kumari, die lebende Göttin
Kumari, die lebende Göttin


Pashupathinath, Boudhanath, Swayambunath

Unser erstes, morgendliches Ziel startete mit den heimlichen Herrschern von Pashupathinath- den Affen. Wir fuhren mit dem Taxi zu einem der wichtigsten hinduistischen Heiligtümer überhaupt, nicht nur in Nepal sondern von Hindus aus der ganzen Welt.

Pashupathinath ist nicht nur ein Tempelkomplex sondern auch Verbrennungstätte mit angeschlossenen Hospizen für Sterbenskranke. Priester und Saddhus sind allgegenwärtig. Affen rennen durch die Anlage und stibitzen die Opfergaben.

Lustigerweise sah ich viele Saddhus bereits zum zweiten oder dritten Mal in meinem Leben. Da diese zwischen den Ländern wandern, habe ich viele von den Jungs schonmal  in Pashupathinath aber auch in Varanasi, Udaipur und Pushkar gesehen.

Herrscher oder Asketen?
Herrscher oder Asketen?
Asket/ Saddhu ein Anhänger Shivas

Pashupathinath, Tempel und Hospize
Pashupathinath, Tempel und Hospize
Bagmati und Verbrennungsghats
Bagmati und Verbrennungsghats
Verbrennungsghats
Verbrennungsghats
Pashupathinath
Pashupathinath
Verbrennung im größeren Stil
Verbrennung im größeren Stil
Ein einzige Foto, mit einem Scheiterhaufen und einer Zeremonie von Weitem möchte ich nicht unerwähnt lassen, weil dies so untypsich war. Blumen, Baldachin und Musik- uns wurde gesagt, dass eine reiche Frau bestattet wurde…die Gaffer waren überall, Pashupathinath war aufgrund das Indra Jaatra Feierlichkeiten übervoll

Bezüglich der Verbrennungen habe ich bewusst  im Fließtext auf Fotos verzichtet. jeder muss selbst entscheiden, wieviel oder wie oft man abdrücken kann/muss/ soll. In Varanasi/ Indien sind Bilder verboten, es sei denn, man zahlt harte Dollar….etwas, was ich natürlich niemals unterstützen würde. In Pashupathinath ist man stummer Zuschauer, nicht so nah am Geschehen wie in Varanasi und die Nepalis haben selbst alle die Knipsen und Handys dabei und drücken fleißig ab, wenn Oma und Opa im Sandelholz kokeln….eine bizarre Situation. Wer interessiert ist, kann sich die Fotos oben in der Sammlung ansehen.

Aufgrund der Indra Jaatra Woche wird der Ort auch von vielen Gläubigen aufgesucht, die Priester hatten Hochsaison

Opfergaben


Boudhanath

Auf Boudhanath war ich gespannt, 2011 hatte ich den Ort als vollkomenen Frieden in einer hektischen Stadt empfunden. Wenn man um die Stupa läuft, erklingt  „Om Mani Padme Hum“ aus dem Lautsprecher und man ertappt sich, dass man alsbald DAS Mantra des Buddhismus mitzusummt. Boudha ( die Kurzform) ist das größte Heiligtum der Exiltibeter. Die Frauen tragen traditionelle tibetische Trachten, fast wähnt man sich in Lhasa. Während das Kathmandutal eher hinduistisch ist, sind ja die Berge und die Dörfer buddhistischen Glaubens.

Leider hat die Stupa arg Schaden am Erdbeben genommen, traurig starrte ich auf die Überreste und hier möchte ich auch nochmal Fotos von 2011 zum Vergleich einfügen. Gott sei Dank brummte aber auch dort das Leben, die Musik verzauberte weiterhin und gewerkelt wurde dort auch sehr fleißig.  Die Exiltibeter laufen weiterhin stoisch, um die Stupa,genau wie auf dem Barkhor in Lhasa

Wenn ich wieder in KTM bin, werde ich wohl wieder auf die blütenweiße Stupa schauen 🙂

Boudhanath 2011

Boudhanath 2011
Boudhanath 2011
Boudhanath nach dem Erdbeben
Boudhanath nach dem Erdbeben, Tibeterinnen mit ihren Gebetsmühlen
Boudhanath nach dem Erdbeben
Boudhanath von oben
Boudhanath von oben
Unser letztes Highlight für die ersten zwei Tage von Kathmandu ( wir kamen am Ende unserer Tour nochmal zurück) war die Anlage von Swayambunath
Aufstieg
Aufstieg
auch hier Äffchen
auch hier Äffchen
Aufstieg Swayambunath
Aufstieg Swayambunath
Freizeitbeschäftigung
Freizeitbeschäftigung

Diese Anlage liegt hoch oben, mit grandiosem Blick auf das Kathmandutal.


Ich hatte bereits aus der Zeitung entnommen, dass auch dort Schäden am 25.04.2015 entstanden sind und so war es nicht weiter verwunderlich, dass Schilder standen, die vor Einsturz warnten

Wir ließen die besondere Atmosphäre auf uns wirken, genossen den Blick “ nach unten“ und nahmen erstaunt wahr, wie nah Buddhimus und Hinduismus sich nimmt- wir sahen auch in Swayambunath Saddhus!

Manisteine und Stupa

Manisteine und Stupa
Swayambunath gefiel mir persönlich in 2015 sehr viel besser als 2011…eventuell lag das aber damals an der Hektik, die wir an den Tag legen mussten um überhaupt noch ein wenig Kultur in Nepal mizubekomen 🙂
Am nächsten Tag gings weiter nach Chitwan und erstmal wieder in die Natur !